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über Vertheilung der offentlichen Arbeiten in den Gemein— den, Bestimmung des Schicksals der Heimathlosen durch An— weisung bleibender Wohnsitze, Beibehaltung der bisherigen Staats-Verwaltung und Rechnung uͤber den Kantonal⸗Haus, halt, mit befriedigenden Ergebnissen; Auftrag an den Staats— rath, den Plan zum Bau eines Kantonal-Raͤthhauses zu ent— ,. Anweisung einer Summe, um bei den Baͤdern von Leuk einen Spaziergang anzulegen. Das Hypothekenwesen wurde besprochen, aber noch nicht abgeschlossen, sondern soll bei der naͤchsten Sitzung nochmals zur Sprache kommen. — Die Arbeiten an der großen Heerstraße werden mit großer Thätigkeit gefördert. Beinahe alle Brücken uͤber die Rhone, Baͤche und Waldstroͤme sind neu erbaut, nach Rissen, welche der steten Fuͤrsorge des Staatsraths Ehre machen. Die Exr— richtung neuer Gallerieen auf dem Simplon soll diese Straße gegen alle Lawinenstuͤrze sichern und dem Reisenden alle nur wuͤnschbare Sicherheit, auch in der strengsten Jahres— zeit, gewähren.
Zuͤrch, 2. Juni. Nach Inhalt des am 3. Mai der naturforschenden Gesellschaft hierselbst durch ihren Aetuar, den Hr. Locher-Balber, erstatteten Jahresberichts ihrer Ver— handlungen vom April 1829 bis dahin 1830, hat die Zahl der ordentlichen Mitglieder sich um eines vermehrt und sie betraͤgt 122, indem die fuͤnf durch Tod und Austritt verlor— nen mittelst neueintretender ersetzt wurden. Die Jahresaus— gabe der Gesellschaft, ihrer Einnahme ungefähr gleichkom— mend, betrug 3030 Fl., von denen 7650 auf den eigentlichen Haushalt, Miethe, Feuerung, Beleuchtung, Abwart u. s. w., alles uͤbrige auf die Vermehrung der wissenschaftlichen Samm— lungen verwandt worden ist, unter denen die Bibliothek, das zoologische Museum und die Sammlungen physikalischer Werkzeuge bedeutenden Zuwachs erhielten. In 33 Sitzun— gen wurden von 22 Mitgliedern Vortrage und Mittheilun— gen aus fast allen Fächern der Naturwissenschaften gemacht.
Der Ober⸗Amtmann von Muͤlinen zu Nidau hat in der Ueberzeugung, daß in der Gegend von Ipsach Roͤmische Al— terthuͤmer gefunden werden muͤssen, Nachgrabungen veranstal— tet, die nicht erfolglos geblieben sind; denn es wurden ver— schiedene Muͤnzen, Scherben von gebranntem Thon mit man— cherlei Figuren und andere Gegenstände gefunden. Das Merkwuͤrdigste ist ein alter Schlüssel von besonderer Groͤße und beinahe ein Pfund schwer. Der Griff desselben ist von gelbem Metall und stellt einen schönen Loͤwenkopf vor; sein etwas abgeriebenes Aussehen beweist, daß man ihn, nach dem leidigen Gebrauche fast aller derjenigen, welche dergleichen Al— terthumer finden, auf die Goldprobe gesetzt habe. Der Schlus— sel selbst ist von Eisen und vom Roste nur sehr wenig be⸗ schaͤdigt; seine Große laͤßt allerdings vermuthen, dies sey der Hauptschluͤssel zu irgend einem oͤffentlichen Gebaͤude oder Tempel, vielleicht gar zu einem Stadtthore gewesen, wobei dann der Umstand auffallen muß, daß gerade die Gegend von Ipsach, wo dieses Stuͤck gefunden worden, wirklich in der Stadt heißt.
Aus Saanen wird unterm 27. Mai gemeldet: „Am
2ästen hatten wir eine druͤckende Hitze, und das Thermometer stieg auf 26 Grad. Heute faͤllt tiefer Schnee, und wir muͤs⸗ sen einheizen.“
Italien.
— — Livorno, 25. Mai. Man hat hier zwar noch keine bestimmte Nachricht daruͤber, daß und wann etwa die Expedition gegen Algier von Toulon unter Segel gegangen, freut sich indessen daruber, daß solches nicht fruͤher geschehen,
indem so dieselbe jedenfalls der Gefahr gluͤcklich entgangen ist, welcher sie bei dem Sturm, der in der Nacht vom 14ten auf den 15ten d, an der Kuͤste von Algier gewuͤthet und dem Franzoͤsischen Blokade⸗Geschwader zwei Briggs gekostet hat, ausgesetzt gewesen waͤre. Ueber das Schicksal der Mannschaf— ten dieser letzteren weiß man bis jetzt noch nichts Bestimm— tes, zieht jedoch die Richtigkeit der daruͤßber in Umlauf ge— , g nr, Gerüchte um deswillen in Zweifel, weil man sich den Dey von Algier nicht in dem Maaße ver⸗ blenbet denken kann, daß er noch in dem gegenwaͤrtigen Au⸗ genblicke es wagen follte, durch neue Unthaten den gerechten Unwillen der Franzoösischen Regierung zu erhöhen. —= Waͤh/ rend so 6 den allernaͤchsten Moment alle Blicke gespannt Zier hin gerichtet sind, scheinen sich doch 23 fuͤr die
nach Al naͤchste . an einem anderen Punkte Afrika's Ereignisse
pon Erheblichkeit vorzubereiten. Schon seit einiger Zeit näm— lich wurde aus Aegypten gemeldet, daß der Pascha mit gro— ßem Eifer die Befestigung der ganzen r n en Kuͤste be⸗
err, . und seine regulgiren Truppen vom Morgen bis Abend einuͤben lasse. Letzteres wurde als die nataͤrlichen Vorberei-
der Franzoͤsischen Expedition gegen Algier angesehen; was es aber mit den Kuͤsten⸗Befestigüͤngen für eine Bene enn; habe, daruͤber vermochte man sich im Publikum bis jetzt keine Auf⸗ klaͤrung zu verschaffen. Briefen aus Alexandrien vom 30 April zu⸗
folge, will man jedoch nunmehr wissen, daß kurzlich bei dem Pascha Befehle des Großherrn eingegangen sindi w ihn auffordern, die Hauptfestungen des Landes, als Damiette u. 4, zu raͤumen und Turkischen Truppen, welche man dorthin senden werde, zu uͤbergeben; ja man behauptet daß diese Befehle von der Drohung begleitet seyen, im Weige⸗ rungsfalle jene Truppen in Syrien landen Und feindlich ge⸗ 3 den Pascha agiren lassen zu wollen. Man ist daher in
lexandrien um so mehr geneigt, die obengedachten Maaß⸗ regeln des Pascha's als auf die Vertheidigung gegen den an— gedrohten Angriff berechnet zu betrachten, da man gleichzeitig von den großen Zubereitungen in den Arsenaäͤlen Konstanti⸗ nopels unterrichtet seyn will und diesen das Projekt des Greoßherrn unterlegt, eine Expedition nach Aegypten zu be— werkstelligen. Darf man jenen Nachrichten an sich und den in Alexandrien damit verbundenen Combinationen Glauben beimessen, so moͤchte der Zeitpunkt in keinem Falle sehr ent— fernt seyn, wo der Pascha mit seinen Absichten, sich von der Pforte unabhängig zu machen, wenn er dergleichen wirklich hat, endlich an's Licht treten muß.
Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.
New-York, 1. Mai. In Beziehung auf einen im Kongreß eingereichten Bericht des Staats? Secretairs des Krieges enthalt der hiesige American folgende Notizen uͤber die in den Vereinigten Staaten lebenden Indianischen Staͤm— me: „Die Chickasaws besitzen, dem Berichte zufolge, viele Pferde und große Heerden von Rindvieh, Schweinen, Scha⸗ fen, Ziegen und Federvieh; sie bauen Baumwolle, Roggen, Weizen, Hafer, Bohnen, Kartoffeln u. s. w. Im Jahre 1829 fuͤhrten sie 1006 Ballen Baumwolle und einen betraͤcht⸗ lichen Vorrath von Rind- und Schweinefleisch aus. Jede Familie beschäftigt sich mehr oder weniger mit dem Ackerbau, der den Maͤnnern obliegt; die Weiber besorgen die innere Wirthschaft. Ihre Schulen sind im blühenden Zustande, und viele junge Leute bekennen sich zum Christenthum. Im Allgemeinen sind die Maͤnner tapfer und ehrlich, die Weiber huͤbseh und tugendhaft. Seit den letzten 8 Jahren hat die CTivilisation bei ihnen sehr zugenommen. Sie haben geschrie⸗ bene Gesetze, wenig an der Zaͤhl, aber deutlich und ganz dar⸗ auf berechnet, Friede und Ruhe unter ihnen aufrecht zu er— halten. An Zimmerleuten, Schmieden und anderen Hand⸗ wer kern mangelt es eben so wenig, als an Beschaͤftigung fuͤr dieselben. — Die Choctaws Üefern ein Beispiel von ra⸗ schem sittlichen Vorschreiten, wie es in der civilisirten Welt schwerlich zu finden seyn duͤrfte. Trunkenheit kennen sie fast gar nicht. Sie haben eine regelmäßige und wohlorganisirte Regierung und geschriebene gute Gesetze fur alle Krimfnal— und EivilFaͤlle, die sich bei einem Volke, wie das ihrige, er⸗ eignen koͤnnen. Ihre Bevoͤlkerung bestand im Jah⸗ re 1828 aus 5637 Individuen; sie besitzen Rindvieh, Pferde und Schafe im Ueberfluß, 5 Schulen mit 159 Schuͤlern und Werkstaäͤtten für verschiedene Gewerbe. Alle aberglaͤubtschen Gebraͤuche sind bei ihnen abgeschafft. Hinsichtlich der Eherokesen, die in der letzten Zeit das all— gemeine Interesse so sehr in Anspruch genommen haben, lie— fert der Eingangs erwahnte Bericht, und zwar, wie es scheint, absichtlich, nur sehr mangelhafte Notizen. Dieser Umstand aber, weit entfernt, ihser Sache Eintrag zu thun oder Zwei⸗ fel an ihren Fortschritten in Kuͤnsten und Eivilisation und an ihren gerechten Anspruͤchen auf eine Selbst-Regterung zu erregen, bestaͤrkt vielmehr in dem Glauben, daß sie vollkom—
men faͤhig sind, ihre Angelegenheiten selbst zu beforgen und,
was moralische und geistige Eigenschaften betrifft, mit jenen Weißen, von denen sie verlacht und gedruͤckt werden, wenig— stens auf einer gleichen Stufe von Ausbildung stehen. Der anerkannte Zustand der Chickasaws und Choctaws berechtigt vollkommen zu dieser Voraussetzung, indem diese, wie es gleichfalls bekannt ist, in ihrer Civbilisation den Cherokesen nachstehen. Es verdient bemerkt zu werden, daß alle in dem amtlichen Berichte enthaltenen für die Indianer guͤnstigen Nachrichten von Agenten herstammen, die sich dermalen bei den Indianern befinden, und daß dagegen die von ungefahr einem halben Dutzend Indianischer Agenten, die jezt in Washington anwesend sind, an das Kriegs-Departe— ment gerichteten Schreiben groͤßtentheils die unguͤnstigsten Angaben enthalten. Der Praͤsident und der Staats⸗-Secre—⸗ tair des Krieges sind gegen die Indianer und wurden sich
— tungen zu der viel besprochenen Theilnahme des Pascha's an
f219 . Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats⸗-Zeitung Æ 161.
zaher ihr eigenes Verdammungs-Urtheil sprechen, wenn sie 3 . , ge hr hell und offen darlegen wollten.
en wenige oder gar keine Fortschritte in der , , . * dem Trunke und anderen Lastern
sam. — Die in Missuri lebenden ch in dem naͤmlichen Zustande, wie Sie bauen etwas Korn und
i hung. — Von den en und wi 23 . und Pottowatamies . einige wenige
; besitzen Vieh; Handwerke sind ihnen aber un— ö 2 1 was Civilisation heißt; der unmaͤßige Gebrauch geistiger Getraͤnke rafft viele hin und verringert ihre Zahl augenscheinlich. = Fast dasselbe laßt sich von den im nord westlichen Theil der Vereinigten Staaten lebenden Indianern sagen, bei denen Laster aller Art zu Hause sind Und sich jahrlich vermehren. — Die im Staate von Newyork lebenden Indianer sind in den meisten Zweigen der Civilisa⸗ sation bedeutend vorgeschritten; ihre Kinder zeigen große Lernbegierde und ausgezeichnete Talente, dergestalt, daß die neue Generation eine ganz andere Menschen-Gattung dar— bieten wird.“ ⸗
In einer der letzten Sitzungen der gesetzgebenden Ver— sammlungen des Staates New⸗York ging eine Bill durch, in Folge welcher die fruͤhere Gefaͤngnißstrafe fuͤr nicht von der Regierung autorisirte aͤrztliche Praxis, aufgehoben und fuͤr jeden einzelnen Uebertretungsfall in eine Geldstrafe von 25 Dollars verwandelt wurde. Zu bemerken ist hierbei, daß von dieser Strafe solche nicht autorisirte Aerzte ausgenom⸗ men sind, welche die von ihnen gereichten Arzeneien aus Wurzeln, . und . verfertigen, die Erzeugnisse der Vereinigten Staaten sind. ; —
Es N. dermalen Bittschriften mehrerer in Philadelpbia ansaͤßiger Handwerker, deren Gewerbe mit dem Schiffbau in Verbindung stehen, im Umlauf, in welchen sich die Bitt⸗ steller beim Kongreß fehr kraͤftig ber den Druck beschweren, der fuͤr sie aus dem bestehenden Tarif entspringt und der, ihrer Angabe nach, zum großen Nachtheil des Schiffbaues in den Vereinigten Staaten gereicht. Sie fuͤhren unter An— derm an, daß ein im Lande gebautes Schiff, das 25000 D. koste, fuͤr das dabei verwendete Eisen, Segel, und Tauwerk allein 2315 Doll. an Zoll bezahlen müsse, wahrend ein Schiff in Großbritanien von demselben Werth fuͤr die . Artikel nur 269 Doll. Abgaben zu zahlen haͤtte. Ferner be— merken sie, daß der auf die Einfuhr von Hanf gelegte Zoll die Frage nach Amerikanischem Hanf nicht, wie man es er— wartete, verstaͤrkt, sondern die Einfuhr von Russischem Ta u— werk, das fruͤher in den Vereinigten Staaten aus Russi— schem Hanf gemacht wurde, veranlaßt und diese einheimische Fabrikation gehemmt habe. Noch mehr, fuͤgen sie hinzu, haͤt— ten die Anker- und Schiffsketten⸗Fabrikanten gelitten, die ge⸗ noͤthigt gewesen seyen, einen großen Theil ihrer Arbeiten ein⸗ zustellen, weil sie bei den dermaligen hohen Zoͤllen, mit denen rohes Eisen und Segeltuch belegt sind, nicht im Stande waͤ— ren, die daraus versertigten Fabrikate so wohlfeil zu liefern, als das Ausland. Die Bittschriften schließen mit dem drin—
enden Gesuch um einen den Zoͤllen auf die rohen Materia—
. gleichen Ruͤckzoll bei der Ausfuhr von Tauwerk, zum Schiffsbau gehoͤriger Eisen- und Kupfer-Arbeiten, Segel, u. s. w
Aus der Stadt Augusta (Georgien) meldet man, daß dort fortwaͤhrend beträchtliche Sendungen von Gold aus ver— schiedenen Provinzen des Innern, vorzuͤglich aber aus der Prxovinz Habersham, anlangen. Ein einziges dortiges Han— delshaus hatte in den letzten drei Wochen fuͤr mehr als 9000 Dollars von diesem edlen Metall gekauft; Vieles wurde an Juweliere, Goldschmiede und andere Personen abgesetzt.
Folgendes ist, nach Ne w-Porker Blättern, eine auf amtlichen Angaben beruhende Üebersicht der in den Jahren 1827, 1828 und 1829 hier stattgehabten Todesfälle. Es starben am Schlagfluß in dem ersten jener drei Jahre 117, im zweiten g und im dritten 93 Individuen; an der Aus—
die Regierung sie
und 188; gen des Trunkes und 181
duen.
Kinder.
Inland.
Berlin, 11. Juni. Nachdem Se. Majestaͤt der Koͤ—⸗ nig mittelst zweier an den Wirklichen Geheimen Staats, und Kriegs⸗Minister, General der Infanterie, Herrn von Hake Exe, gerichteten Kabinets⸗Ordres vom 3. und 17. April 1828 zu befehlen geruhet hatten, die Stadt Posen in eine Festung zu verwandeln, trat in Folge dieses Allerhöͤchsten Befehls im Juni desselben Jahres, unter Vorsitz des General-Lieutenants und Chefs des vereinigten Ingenieur- und Pionier-Corps, auch General⸗-Inspektors saͤmmtlicher Festungen, Herrn von Rauch Exc., eine Kommission zusammen, um das Befesti⸗ gungs⸗Projekt näher festzustellen. Schon am 23. Juni 1828 begannen die Arbeiten an dem Festungsbau, und nachdem dieselben von diesem Zeitpunkte ab unausgesetzt betrieben wor— den, wurde am 23sten v. M., in Gegenwart Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen, Ihrer Koͤnigl. Hoheit der Frau Prinzessin Luise von Preußen und Ihres Durchl. Gemahls, des Hrn. Statthalters des Großherzogthums Posen, Fuͤrsten Radziwill, nebst Familie, so wie mehrerer Generale, Staabs⸗ und Subaltern⸗Offiziere, der Grundstein zu der neuen Festung und namentlich zu der Kehlkaponiere des Kernwerks der Be— festigung auf der Hohe von Winiary gelegt. Ueber die Grund— steinlegung wurde sofort eine Urkunde aufgenommen und diese nach vorheriger Unterschrift der Höoͤchsten und Hohen Anwe— senden, nebst der Rangliste saͤmmtlicher gegenwaͤrtig in der Koͤnigl. Preußischen Armee dienenden Offiziere und dem Ver— zeichnisse der beim Festungsbau beschaäftigt gewesenen Inge— nieur⸗gOffiziere, ferner dem letzten Blatte der Posener Zeitung, einer Flasche in dortiger Provinz gewonnenen Weins und mehrerer unter der Regierung Sr. Maj. des Koͤnigs gepraͤg— ten Muͤnzen, in den Grundstein eingeschlossen. :
— Nachrichten aus Stettin vom gten d. zufolge, naͤ— hert sich der Bau des National-Denkmals auf dem Gollen— berge bei Koͤslin, wozu am 3. August v. J, feierlich der Grundstein gelegt wurde, seiner Vollendung. Die auf einem 18 Fuß tiefen Fundament stehenden Granit-Mauern haben die bestimmte Hoͤhe erreicht, und das daruͤber emporsteigende Kreuz von Gußeisen, welches, auf verankerten eisernen Pfei⸗ lern ruhend, zugleich durch den Kern einer maͤchtigen Eiche gesichert wird, zeigt sich, nachdem das verhuͤllende Geruͤst abgenommen ist, jetzt dem Blick. Es hat die von Sr. Ma⸗ jestaͤt dem Könige bestimmte Inschrift: „Gott war mit uns, 36m sey die Ehre.“ Zur Vollendung des Baues, zu wel—
em die Kosten lediglich von den Einwohnern Altpommerns aufgebracht worden, fehlen nur noch die Gesimse und mehrere metallene Verzierungen und die Buͤcher mit den auf Per⸗ gament geschriebenen Namen der im Befreiungskriege ge— bliebenen Pommern. Es ist J hoffen, daß die dazu noch erforder⸗ liche Summe von eirca 500 Rthlr. bald werde zusammengebracht werden. — Am I5sten v. M. wuͤthete in mehreren Gegenden des Regierungs-Bezirks Koͤslin ein heftiger Orkan nebst Ge— witter. In Polzin stuͤrzte der Regen gleich einem Wolken— bruche herab und richtete schreckliche Verheerungen an. Das Wasser lief bei der tiefen Lage des Orts in den besonders
ergießend. Mehrere Einwohner retteten sich auf die Haus— boͤden, viele waren genoͤthigt, aus ihren Wohnungen zu fluͤch— ten. Die Walk⸗ und i ng, haben bedeutend gelitten, am meisten aber die bei der Stadt belegene Muͤhle des Amt⸗ mann Schluͤter, da bei dem ungeheuren Andrange der Sturm⸗ fluthen alle Werke fortgeschleudert, das vorraͤthige Bauholz
hinausgedraͤngt worden sind. theilweise nicht verschont, der Hagel fiel in u Groͤße; man fand Stuͤcke von der Groͤße einer Aus Rummelsburg meldet man Aehnliches.
ewoͤhnlicher allnuß. —
ertruͤmmert, viele stark beschaͤdigt und aus ihren Fugen un undamenten geruͤckt; Ziegel und Hohlpfannen stuͤrzten von
gerissen und 20— 30 Schritte weit in der Luft fortg
diese Weise 15 Fenster mit Rahmen zertruͤmmert. 5⸗ * 6 au⸗ dere eingebogen . i n, Die auf den traßen e⸗ henden Wagen der Marktieute wurden von ihren Ste geschoben, in den Garten die , , Stadtwaide erlitten mehrere hundert Fichten, Ei Buchen dasselbe. In dem . 26.
mn „wobei 110 Schafe erschle ten 5 Hofgebaͤude ein, wo ch effer. In der
in mehreren andern Ortschaften ging es nicht
niedrigen Straßen stromweise, sich zuletzt in den Wupperbach
weggerissen und selbst die Fundamente unter den Gebaͤuden 6. 1. ö Gaͤrten und Kornfelder blieben
Acht Scheunen
wurden dort durch die Gewalt des Orkans umgeworfen und ugen und
den Hausdaͤchern herab, Fenster mit Ra e , ,. bert. In der Kirche und dem Rathhause allein wurden auf tellen
und im chen und
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