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macht hatte. Die auf ihrem Vorsatze beharrenden Auswan⸗ derer fanden bei ihrer Ankunft an der Kuͤste von Mexiko 5 Indianische Hutten und eine einem Englaͤnder gehoͤrige Woh⸗ nung. Die Einwohner ereiben den in den Monaten April, Mai und Juni sehr eintraͤglichen Schildkroͤtenfang. Der Anblick dieser wuͤsten Ufer entmuthigte viele der Auswande—⸗ rer, welche geglaubt hatten, den Reichthum und das Leben Europaͤischer Hafenplaͤtze, mit einem schoͤneren Klima verbun— den, wiederzufinden. Einige von ihnen sind nach dem In⸗— nern abgegangen, um sich 40 Stunden weit von der Kuͤste anzubauen. Die meisten haben sich nach Osmoa gewandt, um sich von irgend einem mitleidigen Schiffs-Capitaine nach Europa zuruͤckbringen zu lassen.“
Großbritanien und Irland.
London, 5. Juni. Dem heut erschienenen Buͤlletin zufolge, haben Se. Majestaͤt in der vergangenen Nacht sehr wenig Ruhe genossen, und war das Athemholen ungemein beklemmt. .
Vom Hof-Journale wird der Nachricht widerspro— chen, daß sich die Herzogin von Clarence in gesegneten Leibes Umstaͤnden befinde. .
Die Korvette „Rattlesnake“ von 28 Kanonen, welche (wie gestern nach dem Moniteur gemeldet wurde) in der Bucht von Algier bei dem letzten Sturme verungluͤckte, war nebst dem „Ferret“ (von 12 Kanonen) vom Admiral Mal— colm dorthin gesandt worden. Der Marine⸗Wundarzt Dr. Aiton ist, wie der Globe meldet, in Algier zuruͤckgeblieben, und zwar befindet er sich im Hause des Britischen Konsuls Herrn St. Johns, dessen Gattin am 22. April von einer Tachter entbunden worden. Der Dey gewaͤhrt den Englaͤn— dern allen moͤglichen Schutz.
Herr Lumley Davids hat vom Großherrn die Erlaubniß erhalten, ihm eine Tuͤrkische Grammatik, die binnen Kurzem erscheinen soll, zueignen zu duͤrfen.
Nachrichten aus Lissabon vom 23. Mai zufolge, hat sich Dom Miguel immer noch in Zamora befunden, wo er die Vergnuͤgungen der Jagd genießt.
Folgendes ist der Inhalt der Proclamation, durch welche der Ausschuß der Superkargo's der Ostindischen Compagnie allen Britischen Verkehr mit China (wie bereits erwähnt) abgebrochen und untersagt hat: „Es wird hiermit angezeigt, daß wir, der Präsident und der erlesene Ausschuß der Super— kargo s, gehoͤrig autorisirt durch Akten der Gesetzgebung zur Ober⸗Aufsicht uͤber alle Angelegenheiten der Englischen Nation in China, hiermit den Verkehr zwischen Kauffahrteischiffen unter Britischer Flagge und allen Haͤfen von Canton unter— sagen und allen solchen Schiffen verbieten, in dem Kanal gegen die Boca Tigris jenseits der Insel Lin-tin hinaufzu— fahren. Wir verwarnen zugleich hiermit, daß eine Üüebertre— tung dieser Verfuͤgung die Strafen nach sich ziehen werde, welche durch Parlaments-Akten auf Ungehorsam gegen die Befehle der Repraͤsentanten der Ostindischen Compagnie in Ching in allen mit dem Handel nach dem Hafen Canton in Verbindung stehenden Dingen, gelegt wor— den. W. 59 C. Plowden. Wm. Baine s. Chs. Mil⸗ litt. J. Bann erman.“ — Privatbriefe aus Bombay melden, daß der Praͤsident des Ausschusses, Herr Plowden, mit dem „Bridgewater“ nach England komme.
Den Spanischen Kaufleuten, welche bei dem Gouver— neur von Canton um eine Zoll-Erxleichterung eingekommen waren, hat derselbe, wie der Standard berichtet, folgende Antwort ertheilt: „Seht Euch einmal das himmlische Reich an, blickt auf seine gesegneten Aerndten, auf seine Gebirge von Reichthum und auf seinen zum Ueberstroͤmen angefuͤllten National-⸗Schatz. Was kann ihm nun wohl an den Einkünf— ten liegen, die Ihr barbarischen Nationen alle durch Einfuͤh⸗
rung Eurer laͤppischen Waaren demselben zufließen lasset?
n . haͤtten doch diese Auslaͤnder nicht bis auf einen i n rad geschraubt werden sollen; denn einige Umstaͤnde machen es jetzt klar, daß ihnen ein verraͤtherischer Kaufmann arg mitgespielt und sie geschuͤttelt hat, wie durch ein Sieb. Ich proklamire Euch diese Dinge, Ihr ausländischen Kauf— leute, und vermahne Euch, wohl Acht zu geben und selber auf der Hut zu seyn, damit Ihr nicht wieder durch andere geschraubt werdet. Ich, der Gouverneur, habe beschlossen, der Kaiserlichen Majestaͤt einen genauen Bericht von der Sache abzustatten und mich sowohl an die verraͤtherischen Chinesen als an die auslaͤndischen Kaufleute zu halten, um
sie n, . zu verfolgen und streng zu bestrafen. Nehmt n Acht vor Verbrechen und Unruhen; daran er⸗
Euch innert Euch!“
Nie der lande.
Aus dem Haag, 8. Juni. Der heutige Staats— Courant enthalt einen vom Aten d. datirten und aus 8 Artikeln bestehenden Koͤniglichen Beschluß, wodurch der Ge= brauch der Franzoͤsischen Sprache bei gerichtlichen Verhand— lungen in groͤßerer Ausdehnung als bisher gestattet wird.
Deutschlan d.
Dresden, 9. Juni. Heute Nachmittag zegen 4 Uhr sind Ihre Kaiserl. Hoheiten, die regierende 3 rie ghen zogin von Toskana mit den drei Erzherzoginnen Toͤchtern, in, gleichen die verwitwete Frau Großherzogin von Toskana und Schwester, die Prinzessin Maria Amalia von Sachsen, Koͤ— nigl. Hoheiten, hier angelangt. JJ. KK. HH. die Prinzen Maximilian, Friedrich und Johann, waren Hoͤchstdenenselben bis e, entgegengefahren.
Auch sind diesen Nachmittag die Frau Großherzogin von Weimar, Kaiserl. Hoheit, auf der Reise nach Schlesten, unter dem Namen einer Gräfin v. Altstaͤdt hier durchpassirt.
Mainz, 7. Juni. Gestern erfreute sich unsere Stadt der Ankunft Sr. Koͤnigl. Hoheit des K. K. Feldmarschalls, Herzog Ferdinand von Wuͤrtemberg, Gouverneur der Bunæ desfestung Mainz, Hoͤchstwelcher um halb 6 Uhr des Nach⸗ mittags unter dem Donner des Geschuͤtzes zu Pferde Seinen feierlichen Einzug hielt.
Ihre Koͤnigl. Hoheit vorher hier angekommen.
Heute Nachmittag um 6 Uhr hatten wir hier ein hefti— ges Gewitter; der Blitz schlug ein, zwar ohne zu zuͤnden, jedoch wurden 4 Menschen mehr oder minder stark verletzt.
Oe sterr eich.
Wien, 7. Juni. Ihre Majestaͤten der Kaiser und die Kaiserin sind am 2ten d. M. Nachmittags um 63 Ühr im erwuͤnschcesten Wohlseyn von Klagenfurt zu Laibach einge⸗ troffen. Ihre Majestaͤten hatten eine bedeutende Strecke der Bergstraße des Loibl zu Fuß zuruͤckgelegt. Am Abend der Ankunft Ihrer Majestaͤten zu Laibach war die ganze Stadt, wie auch die Stern⸗-A llee beleuchtet, und die Buͤrger— schaft zog in feierlichem Zuge mit Fackeln, unter Vortritt der RNegiments-Musik, zu der K. K. Burg, wo das Volkslied: Gott erhalte Franz den Kaiser!“ unter tausendstimmigem Jaber gesungen wurde. Am Zten Vormittags geruheten Ihre Majestaͤten, die Aufwartung saͤmmtlicher geistlichen, Civil- und Militair-Behöoͤrden anzunehmen. Am ten Mor⸗ gens um 9 Uhr haben Se. Majestaͤt der Kaiser den im Som— mer des Jahres 1828 zum Behufe der Morast⸗Austrocknung ausgefuͤhrten Durchstich des Laibachflusses, ferner eine zu demselben Zwecke anzulegende Wehre in der Naͤhe von Kal⸗ tenbrunn, in Augenschein genommen. .
Am 4ten Mittags sind Ihre Masestaͤt die Frau Erzher⸗ zogin Marte Luise, Herzogin von Parma ze. Über Triest, wohin Höͤchstdieselben die Fahrt von Venedig auf dem Dampf⸗ boote zuruͤckgelegt hatten, in Laibach eingetroffen und in der K. K. Burg abgestiegen. ö — Die Wiener Zeitung enthaͤlt einen an Se. Maj. den Kaiser erstatteten Bericht der mit der Pruͤfung der Ge— schaͤfte des Tilgungs⸗Fonds beauftragten Kommission uͤber die Resultate, welche sich in der fuͤnf und zwanzigsten Periode, d. i. vom 4. Maͤrz bis Ende Oktober 1829, bei diesem In⸗ stitute ergeben haben. Nach Inhalt desselben hat das Activ⸗ Vermoͤgen des Fonds am Schlusse der gedachten Periode 211,552,553 Fl. 63 Kr. betragen; da es aber mit Anfang dieses Zeitraumes in 204,284, 7651 Fl. 583 Kr. bestand, so hat es sich im Laufe der letzten acht Monate um 7267, 791 Fl. 8 Kr. vermehrt, und da dem Tilgungs-Fonds bei feiner Gruͤn; dung am 1. Maͤrz 1817 nur ein Stamm⸗Kapital mit 50, 135, 627F1. 213 Kr. zugekommen war, so hat sich dasselbe binnen den seither verflossenen 127 Jahren um 161,416,925 Fl. 453 Kr. ver— groͤßert. — Der jaͤhrliche Zinsen⸗Ertrag bestand mit letztem Aktober 1829 in 7,340,693 Fl. 133 Kr., und ist gegen die Berechnung desselben mit Ende Februar 1829 von b, S5 d, 230 Fl. 515 Kr. gestiegen um 482,463 Fl. 22 Kr. Das gesammte jauͤhrliche Einkommen des Fonds hat, mit Einschluß der aus dem Staatsschatze zur Einlösung der neuen Staats schuld bis Ende Oktober 1829 bezogenen jaͤhrlichen Dotation von 5, 500, 000 Fl. Conv. Muͤnze, 12,830, 693 Fl. 133 Kr. betra—⸗
die Frau Herzogin war schon Tages
gen und hat sich seit der Gruͤndung des Fonds erhöht um
10 261,186 Fl. 485 Kr. — Seit der Errichtung des Fonds sind an der neuen Staatsschuld im Ganzen 153,373,851 Fl.
Beilage
Berathungen uͤber diese Umstände beizuwohnen. Mehemed steht indessen bei den Rumelioten und Maeedo⸗
1235 Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats-geitung 163.
303 Kr., oder auf 5procent. Effekten berechnet, 128,B 244,416 Fl. 103 Kr. eingeloͤst worden. — Von der alteren Staats Schuld wurden bis Ende Februar 1829: 68,389, 445 Fl. 24 Kr., und seit 14. April 1817, als dem Anfange der Tilgungs— Anstalt, bis Ende Oktober 1829 im Ganzen 71,272,766 Fl.
21 Kr. eingeloͤst. Portugal.
Das Journal des Deébats giebt nachstehendes Pri— vatschreiben aus Lissabon, vom 22. Mai: „Briefe aus Algarbien vom 15 und 18ten d. melden, daß sich das 14te
, Tabira, der Hauptstadt dieser Provinz,
mit dem Rufe: „Es lebe die Köoͤnigin Donna Maria!“ em— oͤrt habe. Da der ruͤckstaͤndige Sold die Hauptursache dieses Aufstandes gewesen zu seyn scheint, so hat die Regierung ei— ligst Geld nach Tabira geschickt, um mittelst Auszahlung des Soldes die Truppen zum Gehorsam zuruͤckzubringen. Auch ein in Valenga befindliches Detaschement von 80 Mann hat sich empoͤrt, ist mit Waffen und Gepaͤck davon gegangen und hat sich mit einem Haufen Constitutionnellgesinnter vereinigt, die sich seit einiger Zeit in den Bergen von Tafa an der Graͤnze von Galicien aufhalten. — Der Finanz⸗Minister hat die ersten Kapitalisten unserer Hauptstadt zu sich kommen lassen, um mit ihnen wegen einer Anleihe von 16 Millionen
Reis zu unterhandeln, indem er ihnen die Wahl der Garan—
tie fuͤr ihre Kapitalien frei ließ. Da sich aber Niemand
zu einem solchen Geschaͤft geneigt zeigte, so hat der Finanz—
Minister beschlossen, jene Summe durch eine gezwungene An⸗— leihe bei dem hiesigen , so wie bei dem von Porto, zu erheben. Die Ausfuͤhrung einer solchen Maaßregel ist uner— laͤßlich, auf welche Weise sie auch geschehen moͤge, denn selbst die Anhaͤnger Dom Miguels gestehen offen, seitdem der Aufruhr des 14ten Regiments bekannt ist, daß ein allgemeiner Auf— stand der Armee zu befuͤrchten sey, wenn man nicht binnen einem Monate den Truppen die Sold⸗Ruͤckstaͤnde zahle.“ Die Quotidienne berichtet in einem Privat⸗Schreiben aus Lissabon vom 19. Mai, daß in einem dortigen Wirths— hause zwei von Terceira gekommene, als Kaufleute verkleidete und mit falschen Paͤssen versehene Soldaten verhaftet wor— den sind. In einem andern Gasthofe, in der Straße Algi—
bebes, hat man auch mehrere wohlhabende Personen verhaf⸗
tet, welche Truppen von der Lissaboner Garnison in Complotte gegen die Regierung ziehen wollten. T ür t et.
Die privilegirte Schlesische Zeitung giebt fol— gende Privat-Nachrichten aus Belgrad vom 26. Mai: „Nach Briefen aus Sophia vom 15. Mai sind in Rume—
lien, Macedonien und dem groͤßten Theile Albaniens die al—
ten Unruhen, welche schon vor mehreren Jahren große Be— sorgnisse erregt hatten und nur durch den damaligen, wegen seiner ausgezeichneten Kenntnisse und charakteristischen Recht— lichkeit, allgemein geschäͤtzten Rumely Wallessy (Statthalter von Rumelien), Mehemed Selim Pascha, beigelegt wurden, nach dessen Absetzung ) wieder ausgebrochen *), so daß sie bereits allenthalben die oͤffentliche Sicherheit gefährden, in— dem alle Wege in diesen Provinzen von Empoͤrern bewacht sind, welche die Reisenden visitiren und pluͤndern, und sich selbst in Staͤdten und Doͤrfern taͤglich alle Arten Excesse er— eignen. Seit der Zeit haben auch die haufigen Auswande— rungen nicht nur aus Bulgarien, sondern auch aus Rume⸗ lien und selbst aus Macedonien, nach den Fuͤrstenthuͤmern und Bessarabien eher noch zu als abgenommen. — . wir nun hoͤren, werden von Seiten der Pforte die ernstlichsten An— stalten getroffen, die Ruhe in diesen Gegenden wiederherzu— . und den Auswanderungen zu begegnen, was auch die Veranlassung ist, warum der nunmehrige Statthalter von
Rumelien, zroß⸗Wesir Reschid Mehemed Pascha, von Adria⸗
nopel noch der Hauptstadt berufen wurde, um den Divans— Reschid niern nicht in großer Achtung, und ihm duͤrfte es wohl am schwersten gelingen, bei den . etwas mit Gute aus zurichten, weswegen man auch nicht zweifelt, daß er zur Ge=
) Bekanntlich ist er im Monat Naͤrz d. J. seiner Stelle entsetzt . e tir verwiesen ,. . 9. S. die Nachrichten aus Konstantinopel in Nr. 156 der Staats⸗Zeitung. 7
walt rathen wird. Oben erwahnte Briefe aͤußern die feste Ueberzeugung, daß die Zuruͤckherufung des früheren Statt, halters von Rumelien, Mehemed Selim Pascha, und Wieder, einsetzung in seine Stelle viel zur Wiederherstellung der Ruhe beitragen wuͤrde. — In Adrianopel herrscht indessen Ruhe und Ordnung, was man der Disciplin der starken Tuͤrkischen Garnison daselbst verdankt; die Pestfalle sind weit seltener.
— Die Agramer Zeitung vom 1. Juni meldet: „Nach nenesten Mittheilungen aus Siebenbuͤrgen ist der Gesund— heits-Zustand zu Jasfy sowohl, als im ganzen Moldauischen Landgebiete, fortdauernd rein und unverdaͤchtig. Die Qua— rantaine⸗Anstalt in der Hauptstadt Gallatz ist am 13. April bereits in Wirksamkeit getreten. — Nach Starostie⸗Nach rich⸗ ten aus Bottuschan greift in der dortigen Gegend sowohl, als im Dorohoyer Distrikt, die Hornvieh-Seuche seit Kur— zem in verheerendem Grade um sich und toͤdtet die davon befallenen Thiere in sehr kurzer Zeit. Nach allen Kennzei— chen ist diese Krankheit die wahre Loͤserduͤrre. — In Buche— rest, Adrianopel und Konstantinopel hat die Pest keine wei— teren Fortschritte gemacht; eben so hat die in der Wallachei geherrschte Hornvieh-Krankheit aufgehürt. — In dem an— gränzenden Servien und Bosnien, dann selbst in Bucharest und den uͤbrigen Distrikten des Fuüͤrstenthums Wallachei, er— freuen sich die Menschen des besten Gesundheits-Zustandes.“
Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.
Kongreß-Verhandlungen. Am 28sten wurde im Senat eine Bill eingebracht und auf die Tafel gelegt, worin das Recht des Praͤsidenten zum Beamtenwechsel waͤhrend der Zeit, daß der Senat keine Sitzungen halt, in Zweifel gestellt und auf diesfaͤllige Untersuchung angetragen ist. — Am Ibhsten reichte im Hause der Repräsentanten Herr Camberleng, Mit⸗
glied des Handels-Ausschusses, eine die Verbesserung der Schifffahrts-Gesetze der Vereinigten Staaten betreffende Bill
ein, die zu lebhaften Debatten Veranlassung gab, in Folge
welcher die unbestimmte Zuruͤcklegung der Bill vorgeschlagen wurde; es kam indessen zu keinem Resultat. Am 1sten Mai wurde im Hause der Repräsentanten die eben erwahnte Bill wieder vorgenommen und deren fernere Erwaͤgung auf unbestimmte Zeit ausgesetzt; der Hauptzweck derselben ist, die Zulassung solcher fremden Erzeugnisse und Fabrikate zu 30 Procent Jol vom Werth zu bewirken, die aus Laͤndern kommen, wo die Erzeugnisse und Fabrikate der Vereinigten Staaten nicht mehr als 30 Procent Eingangs-Zoll zu ent— richten haden. Am 4 ten theilte im Senat der Vice-Praͤ⸗ sident ein Schreiben des Sekretärs des Schatzes mit, in wel— chem vorgeschlagen wird, die Goldmuͤnzen der Vereinigten Staaten, die bisher im Mißverhaͤltniß zu den Silbermuͤnzen standen, in das erforderliche richtige Verhältniß zu bringen; es wurde hierauf beschlossen, den auf diesen Vorschlag sich beziehenden Plan drucken und 1000 Exemplare davon dem Senat zugehen zu lassen. Am 5ten wurde im Senat der Druck eines vom Vice-Praͤsidenten mitgetheilten Berichtes uͤber verschiedene neue Einrichtungen im Postwesen verord— net, worauf man zu Verhandlungen uͤber die Vertheilung und die Preise der zu veraͤußernden oͤffentlichen Ländereien schritt. Das Haus der Repräͤsentanten beschaͤftigte sich zuvoͤrderst mit mehreren inneren Verbesserungen und darauf mit einer Bill, die von Abmachung der Forderungen verschiedener diplomatischer Agenten handelt, sodann aber verwandelte es sich in einen Ausschuß, um die Tarif⸗-Bill in Erwaͤgung zu ziehen.
Columbien.
In einem Privatschreiben aus Carthagenag vom 27sten . (nach Ne w-⸗Horker Zeitungen) Folgendes gemeldet; „Jede Post aus Bogota bringt uns nach— theilige Berichte uͤber Venezuela, so wie namentlich den Tod
darino's, die Verhaftung des Genergls Paez u. s w. Die Mitglieder des Kongresses bringen ihre Zeit damit hin, aller⸗ i Erdichtungen zu machen, um sich das Wenige, was sie n der offentlichen Meinung noch gelten, noch zu erhalten. Ueber eine neue Verfassung haben im Kongresse Verhaidlun— gen stattgefunden, und in der Mitte des naͤchsten Nonats will man wieder eine andere entwerfen. Die Frage ist nur, welches Land mit dieser Verfassung regiert werden soll. Ve⸗ nezuela ist für immer getrennt, wenigstens fuͤr so lange, als Bolivar in Columbien blelbt. Seine kleine Armee wei ich nicht schlagen und das Volk keinen Krieg unterstuͤtzen, der keinen andern Zweck hat, als Saͤttigung persoͤnlichen Ehr⸗