1830 / 167 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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enthin, Posten nach Gardelegen, Kalbe a. M., Salzwedel 2 e et , die sich herwärts auch in Stendal wieder den Posten nach Genthin anschließen. . Fuͤr die Verbindung der Stadt Rathenow mit Berlin ist durch Anschluͤsse r 1M an die Verlin⸗Magdeburger Posten in Brandenburg, Ih an die Berlin-Hamburger Posten in Pessin (auf dem Wege zwischen Nauen und Friesack belegen), gesorgt. . Personen, Briefe und Sachen werden befoͤrdert A. auf dem Wege uͤber Brandenburg mit den Magdeburger Posten: . Abgang aus Berlin: Ankunft in Rathenow: Montag 7 Uhr Abends. Dienstag 5 Uhr Abends.

(Schnellpost.) Freitag 4 Uhr früh. Freitag 9 Uhr Abends. Ankunft in Berlin:

(Fahrpost.) Abgang aus Rathenow:

Montag! 6 Uhr Morgens. (Schnellpost.)

Serre eg] a uhr Nachmitt, Penth Dienstag ] 1 Uhr fruͤh.

Donnerstag . Sonnabend (Fahrpost.) B. Auf dem Wege uͤber Nauen und Pessin

mit den Hamburger Posten: Abgang aus Berlin: Ankunft in Rathenow:

Sonntag 9 Uhr Abds. (Schnellp.) ö 8 9 . 5. Montag 7 Uhr Abends. Donnerst. 9 Uhr Abds. (Schnellp. ) , ite

Donnerst. 6 Uhr Morg. E(Fahrp.) Freitag 8 Uhr Morg. Ankunft in Berlin:

Abgang aus Rathenow: Montag 6 Uhr Morgens. Montag 12 Uhr Nachts. Gahrpost.)

Freitag 8 Uhr Abends. Sonnabend g Uhr Morgens. (Schnellpost.)

Sonnabend 7 Uhr Abends.

I(dahrpost)

Mit der Altmark erhaͤlt Rathenow Verbindung durch Posten nach Scharlibbe und nach Tangermuͤnde uͤber Stendal.

Berlin, den 16. Juni 1836.

General⸗Post⸗Amt.

Das 11te Stuͤck der Gesetzsammlung, welches heute aus—

gegeben wird, enthaͤlt:

die Allerhochsten Kabinets⸗Ordres unter

Nr. 1248. vom 27. April d. J., wegen unfreiwilliger Eme—⸗ ritirung oder Pensionirung in Untersuchung ge— wesener Geistlichen und Schullehrer;

Nr. 1249. vom 16ten v. M., uͤber die Rechtsverhaͤltnisse der Mennoniten in den westlichen Provinzen und Brandenburg, in Beziehung auf ihre Militair— pflicht, und unter

Nr. 1260. die nachträgliche Bestimmung uͤber die Anwen— dung der Vorschrift des §. 1 der Ministerial-In— struction vom 14. Januar 1822, wegen Anlegung enger vom Schornsteinfeger nicht zu befahrender

3. Schornstein Röhren. Vom 17ten v. M. Berlin, den 18. Juni 1830. Debits⸗Comtoir.

Angekommen: Se. Exc. der Erb-Hofmeister der Kur⸗

ö, Graf v. Königsmark, aus dem Rup⸗ pinschen. Abgereist: Der Wirkliche Geheime Ober⸗Regierungs⸗ rath und Kammerherr, Graf v. Hardenberg, nach Schlesien. Der Koͤnigl. Daͤnische Kammerherr, außerordentliche Ge⸗ sandte und bevollmaͤchtigte Minister am hiesigen Hofe, Graf v. Reventlow, nach Ratzeburg. Der Großherzoglich Oldenburgische Oberschenk, Freiherr v. Beaulieu⸗Marconnay, nach Warschau.

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

Rußland.

St. Petersburg, 9g. Juni. Ihre Kaiserl. Hoheit die Großfuͤrstin Helena Pan own und Ihre Koͤnigl. . die

Prinzessin Maria von Wartemberg beehrten die Fsfentliche

Promenade, die am Pfingstmontage herkömmlicher Weise im Sinner en n e e, er c hen ee mark. Der

„durch Musik belebt, war mit Spaziergaͤngern ange fuͤl; der Abend war schwül. .

Der Befehlshaber der Zten Brigade der Aten Infan— terie⸗Division, Fuͤrst Pcheise, der Befehlshaber der 1sten Sap⸗ peur⸗Brigade, Dehn, haben den St. Annen⸗Orden 1ster Klasse, und der General-Adjutant, General-⸗Major Herois, hat den— selben Orden, mit der Kaiserlichen Krone verziert, erhalten.

Der bei der Hauptkapelle des Kaiserlichen Hofes ange— stellte Erzpriester Manswetoff ist zum ersten Almosenier der Armee und der Flotte, dessen Geschaͤfte er bisher verwaltete, ernannt worden.

Der Archimandrit des Daniloffschen Klosters in Peres— laff und Rektor des Seminariums von Wladimir hat das Bisthum von Kostroma erhalten. z

Auf Kaiserlichen Befehl soll das Kollegium der allge— meinen Fuͤrsorge in Kasan aus seinen Einkuͤnften jaͤhrlich 4000 Rubel hergeben, um die Mittel zum Unterhalt des in genannter Stadt errichteten Erziehungs-Instituts fuͤr adelige Fräulein zu vergroͤßern, wofuͤr dem Kollegium das Recht be— willigt wird, unter den Töchtern seiner aͤrmeren Beamten drei Zoͤglinge fuͤr besagtes Institut zu waͤhlen. .

Einem Allerhoͤchst hestaͤtigten Gutachten des Reichsrathes zufolge, wird es dem Kurlaͤndischen Adel nach fruͤherem Her— kommen auch fernerhin erlaubt, seine Landguͤter an solche Personen zu verpfaͤnden, die kein Recht haben, unbewegliches Vermoͤgen zu besitzen, nur nicht an Juden; die Verpfaͤndun— gen duͤrfen nur auf 10 Jahre geschehen; es duͤrfen nur un⸗— bewohnte oder solche Guͤter verpfaͤndet werden, auf denen Bauern ansaͤßig sind, die kraft der Verordnung von 1817 schon die Freiheit erlangt haben. ö.

Odessa, 2. Juni. Se. Excellenz der Feldmarschall Graf Diebitsch-Sabalkanski beendigt heute seine Quarantaine in Tiraspol und begiebt sich nach Elisabethgrad. ö

Seit zwei Tagen feiern die Tuͤrken, die sich auf den bei⸗ den Fregatten befinden, die Halil-Pascha nach Konstantinopel uͤberfuͤhren sollen, ihr Bairamsfest. Vorgestern Abend be⸗

gannen sie es mit Erleuchtung ihrer Schiffe; gestern, nach⸗—

dem sie selbige mit Teppichen behangen hatten, gaben sie wie— derholte Kanonensalven.

Der Generaäl-Adjutant Kleinmichel, so wie die Generale Mikulin und Titoff, trafen hier gestern von St. Petersburg ein und setzten ihre Reise in verschiedenen Richtungen fort.

Unsere hiesize Biblothek, die erst seit einem Jahre mit einem Fonds von 15,000 Rubel gestiftet und deren Vorschrei— ten durch den Gesundheits-Zustand der Stadt sehr verzoͤgert worden, hat sich durch freiwillige Beitrage schneller vergroͤ— ßert, als es zu erwarten war; sie enthaͤlt bereits 5000 Bände in verschiedenen Europaͤischen Sprachen. Fuͤr Odessa ist diese Sammlung sehr wichtig, vorzuͤglich wegen ihrer ausgezeichne⸗ teren Werke in Russischer Sprache, an denen es bisher fast gaͤnzlich mangelte.

Frtangkrei n.

Paris, 19. Juni. Gestern Vormittag fuͤhrten Se. Majestaͤt in Saint-Cloud den Vorsitz im Minister⸗Rathe.

Auf dem gestrigen Balle bei dem Fuͤrsten von Castelci—⸗ cala erschienen blos Ihre Majestät die Königin von Neapel, in Begleitung der Dauphine, der Herzogin von Berry und des Prinzen von Galerno. Der Koͤnig von Neapel ist gleich—⸗ wohl gaͤnzlich wiederhergestellt und stattete bereits gestern Sr. Majestaͤt in Saint-Cloud einen Besuch ab. „Wir sind zu der Anzeige ermaͤchtigt“, aäͤußert die Quotidienne „daß die

Unpaͤßlichkeit des Koͤnigs nie in irgend einer Weise beunruhi⸗

gend gewesen ist. Se. Majestaͤt sind nur durch einen vernach⸗

laͤssigten Schnupfen in Ihren Zimmern zuruͤckgehalten wor⸗

den. Die in oͤffentlichen Blaͤttern erwahnte aͤrztliche Consulta— tion war eine bloße Vorsichts-Maaßregel.“

Der Moniteur enthalt eine vom 29sten v. M. datirte und von dem Grafen von Peyronnet contrasignirte Koͤnigl.

Verordnung, wodurch der dem Ministerium des Innern im

diesjaͤhrigen Budget eroͤffnete Kredit von 105,022, 8¶0 Fr. zwischen dem gedachten Ministerium und dem neu ereirten Ministerium der offentlichen Bauten dergestalt getheilt wird, daß dieses letztere davon erhaͤlt: ̃

für die Central⸗Verwaltung , 40,000 Fr. fuͤr die Bruͤcken und Chausséen 39, 85 0, 000 Fr. fuͤr die offentlichen Bauten 3, 382, 000 Fr. fuͤr die schoͤnen Kuͤnste ...... .

Das ganze Budget des neuen Ministeriums

beträgt sonach wogegen dem Ministerium des Innern noch 6J, 622,300 Hr. verbleiben. Das Gehalt fuͤr den Minister der offentlichen Bauten, Baron Capelle, muß erst von den Kammern bewil⸗

ligt werden. r Folgendes ist der Inhalt der letzten (unsern hiesigen Le⸗

128,000 Fr.

Hr ioh Coo Ir.

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sern bereits durch die Nachschrift zum gestrigen Blatte der Staats⸗-Zeitung bekannt gewordenen) Touloner telegraphischen Depesche: „Toulon, 8. Juni Abends 5 Uhr. Die heute

ier eingelaufene Korvette „la Diligente! hatte die Bai von

lma am T2ten verlassen. Bei ihrer Abfahrt wurde die Flotte dort von widrigen Winden zuruͤckgehalten; sie war in— deß vollstaͤndig beisammen und in der bestmoͤglichsten Ordnung.“ Der Constitutionnel giebt, nach einem Schreiben von dem Blokade⸗Geschwader von Algier vom 18. Mai, die nachstehenden Aufschluͤsse uͤber das Schicksal der beiden ge— strandeten Briggs „le Silène“ und „' Aventure“: „Wir verließen Mahon am 14. Mai, naͤmlich einen Tag spaͤter als der „Silène“, und hatten einen furchtbaren Sturm aus Nordost zu bestehen; am 1Izten befanden wir uns dem Cap Bingut, 14 Stunden von Algier, gegenuͤber. Der Wind hatte sich jetzt gelegt, und wir erblickten zwei zerschellte Schiffe an der Kuͤste; es waren die beiden Briggs „le Silene“ von

16, und „l'Aventure“ von 12 Kanonen. Wir kamen nahe

genug heran, um zu sehen, daß die Beduinen sich derselben bemaͤchtigt hatten. Diese richteten sogar einige Flintenschuͤsse auf uns, ohne uns jedoch zu erreichen. Zwei Tage spaͤter erfuhren wir durch eine von Algier kommende Englische Brigg, daß 60 der Schiffbruͤchigen in dem Augenblicke, wo sie sich an die Kuͤste retten wollten, umgebracht worden seyen; 45 andere habe man nach der Stadt gefuͤhrt, wo sie, nachdem sie Mißhandlungen aller Art erfahren, enthauptet worden seyen. Nur 11, worunter der Capitain Bruat von dem „Siloͤne“, 3 Offiziere und 7 andere Personen, haͤtten sich zu dem Eng— lischen Konsul gefluͤchtet. Ihr Schicksal werde aber nicht minder schrecklich als das ihrer Ungluͤcks-Gefaͤhrten seyn; denn der Englische Konsul koͤnne sie nicht bei sich behalten, und man muͤsse befuͤrchten, daß sie bei ihrem Austritte aus dem Hotel desselben wuͤrden niedergemetzelt werden.“ Die Gazette de France, welche diesen Bericht aus dem Con⸗ stitutionnel abdruckt, bemerkt zwar dabei, daß sie Ursache habe, denselben fuͤr der Wahrheit ziemlich gemaͤß zu halten; indessen meldet der Messager des Chambres gleichzeitig, er schätze sich gluͤcklich, seinen Lesern anzeigen zu können, daß die Ankunft der Korvette „la Diligente“ aus Palma alle Be— sorgnisse uͤber die Mannschaften der beiden gescheiterten Briggs verscheucht habe. Diese seyen zwar ganzlich ausge⸗ pluͤndert worden, indessen habe man ihnen doch sonst nichts

Boͤses zugefügt, sondern sie nach Algier gefuuͤhrt, wo der Dey

sie gefangen halte. ̃ . Nach Toulon ist, wie die Gazette berichtet, der Be—⸗

fehl ergangen, die vielbesprochene Proklamation in Arabischer Sprache, wovon einige oͤffentliche Blatter eine Uebersetzung

gegeben hatten, in Beschlag zu nehmen.

Man zweifelt, daß Tahir-Pascha sich nach Beendigung seiner Quarantaine, welche bis zum 26sten d. M. dauert, nach Paris begeben werde. . Mehrere Beamte der Kriegs-Verwaltung, deren man in Morea nicht mehr bedurfte, sind von dort in Toulon einge— troffen und sofort fuͤr die Armee nach Afrika bestimmt wor— den, wohin sie mit dem naͤchsten Dampfboot abgehen sollen.

Eine große Anzahl von Waͤhlern und sonstigen Buͤrgern der Stadt Angers hatte sich vorgenommen, zweien Ex-Depu— tirten des Departements der Maine und Loire, den Herren Guilhem und Marquis d'Andigné de la Blanchaye, bei ih— rer am 6ten erwarteten Ankunft in jener Stadt eine Strecke Weges entgegenzugehen und ihnen einen festlichen Empfang zu bereiten. Als aber der Praͤfekt, Graf Frottier de Ba— gneux, solches erfuhr, erließ er noch am Abend des ten eine Verordnung, worin er, in Betracht, daß jene Einholung ei— nen noͤtorisch politischen Zweck habe und leicht die Einwoh— ner von Angers unter sich entzweien und zu Zwistigkeiten Anlaß geben konnte, jeden Zusammenlauf in Angers selbst und auf der Straße nach Paris untersagte, die Polizei⸗Kom⸗ missarien fuͤr jede Stoͤrung verantwortlich machte und, fuͤr den Fall einer Widersetzung von Seiten der Buͤrger, die Gendarmerie und die Linien-Truppen zu ihrer Disposition stellte. Ungeachtet dieser Anordnungen versammelte sich am folgenden Tage eine große Volksmenge; sie fand aber das Haus vor dem Thore, von wo aus die Wanderung zu Wa— gen, zu Pferde und zu Fuß angetreten werden sollte, von Gendarmen umgeben, welche (dem Berichte des Con stitu— tionnel zufolge) gegen 3 Uhr Nachmittags auf das Volk, um dasselbe zu zerstreuen, gefeuert haben sollen. Die Ga⸗ ette erklaͤrt dieses letztere fuͤr eine Luͤge; es habe kein Un— fal weiter stattgefunden; die gedachten beiden Deputirten seyen bei ihrer Ankunft am Stadtthore nach langem Hin,

und Herreden endlich eine Art von Eapitulation eingegangen,

in deren Folge sie sich haͤtten bequemen muͤssen, auf einem

Nebenwege zu Fuß in die Stadt einzuziehen. Der Cour,

rier fran gais meldet, es haͤtten sich gegen 6 Uhr Abends, wo man beide Deputirte erwartet gehabt, etwa 200 junge Leute zu Pferde und B0 Wagen auf die Straße nach Paris begeben, wo sich bereits mehrere tausend Fußgaͤnger befunden haͤtten 5am Thore aber sey die Gendarmerie und ein Bataillon Linien Trup⸗ pen aufgestellt gewesen, so daß, als die beiden Deputirten angelangt waͤren, sie den Weg versperrt gefunden und sich daher ge— uoͤthigt gesehen haäͤtten, durch ein anderes Thor, wo Herr Guilhem eine energische Rede an das Volk gehalten habe— zu Fuß ihren Einzug zu halten. Die Oppositions-Blaͤtter tadein es bitter, daß, wahrend die constitutionnellen Deputirten in fast allen andern Staͤdten Frankreichs bei ihrer Ruͤckkehr fest⸗ lich begruͤßt worden seyen, man in Angers eine Ausnahme hiervon habe machen und die Einwohner hindern wollen, ihre dankbaren Gefuuͤhle an den Tag zu legen. Die Gazette— sieht aber die Sache anders an: „Wer sind denn“, fragt sie, Fjene privilegirten Buͤrger, die sich fuͤr berechtigt halten, das Volk zusammenzurotten, dasselbe durch ihre Reden aufzureizen, einen oͤffentlichen Triumphzug zu halten und an der Spitze exaltirter Koͤpfe zur Eroberung unserer Staͤdte auszuziehen. Dergleichen Demonstrationen bedrohen die oͤffentliche Ruhe und Ordnung und beleidigen den royalistischen Sinn. Die Royalisten von Angers haben dies auch gefuͤhlt. Der Em— pfang zweier Maͤnner, die nicht mehr Deputirte sind, duͤnkte sie ein Schimpf fuͤr ihre eigenen Gesinnungen, gleichsam eine Herausforderung. Sie wollten daher jenen Empfang nicht leiden, und um Thaͤtlichkeiten vorzubeugen, faßte die Behoͤrde den von dem Lonstitutionnel getadelten Beschluß. Der Praͤfekt hat hierin hoͤchst weise gehandelt, und der Tadel faͤllt lediglich auf die Maͤnner zuruͤck, die eitel genug sind, sich oͤffentliche Ehrenbezeugungen zuerkennen zu lassen.“

Der hiesige Koͤnigl. Gerichtshof beschaͤftigte sich gestern, unter dem Vorsitze des Herrn Séguier, mit der wichtigen Frage: ob ein Buͤrger, der es versaͤumt hat, sich in die all gemeine Waͤhler-Liste eintragen zu lassen, nach der jahrlichen Schließung dieser Liste noch verlangen koͤnne, auf das Be— richtigungs-Tableau gebracht zu werden. Ungeachtet der Ge— neral-Advokat sich alle Muͤhe gab, das Unhaltbare dieser For— derung darzuthun, entschied der Gerichtshof doch zu Gunsten des Reelamanten, insofern derselbe namlich sein Stimmfaͤhig⸗ keit nachweisen konne.

Herr Clausel de Coussergues, Rath am Cassationshofe und in fruͤherer Zeit eines der Mitglieder der Eommisston, welche von Ludwig XVIII. aus dem Senat und dem gesetz⸗

gebenden Corps gewaͤhlt wurde, um mit seinen Ministern

gemeinschaftlich an der Redaction der Charte zu arbeiten, wird gegen Ende dieses Monats ein Werk unter dem Titel: „Betrachtungen uber den Ursprung, die Promulgation und Ausfuͤhrung der Charte“ herausgeben.

Die Redaction der „Revug de Paris“ hat den Her— ausgeber des „Pirate“ wegen Nachdrucks mehrerer Arkikel aus ihrem Blatte auf heute vor das Zuchtpolizei⸗Gericht laden lassen und will auch die uͤbrigen Journale, welche sich nur durch den Nachdruck erhalten, gerichtlich belangen.

Der Globe meldet als etwas Bestimmtes, der Koͤnig habe vor einigen Tagen vom Koͤnige von Spanien ein Schret ben erhalten, worin Letzterer alle oͤstlichen und suͤdlichen Haͤfen der Halbinsel während der ganzen Dauer der Expedition ge⸗ gen Algier zur Verfugung Frankreichs stelle.

Das Frohnleichnams-Fest wird am naͤchsten Sonntag (13ten) hier begangen werden. .

Großbritanien und Irland.

Parlaments-Verhandlungen. Die Griechischen Angelegenheiten machen fortwährend einen Gegenstand

lebhafter Erörterung im Oberhause aus. Nachdem in der

Sitzung vom 11. Juni der Erzbischof von anter bury auf Befragen erklart hatte, daß es nicht seine Absicht sey, seine fruͤher von ihm eingebrachte Bill, wegen erleichterter Negulirxung des Zehenten in England, noch in der gegenwaͤr— tigen Session zum Gesetze werden zu lassen, 4 sich der Marquis von res n,, „Ich muß“, sagte er, „das Haus um Entschuldigung bitten, daß ich schon wieder auf den Zustand Griechenlands zuruͤckkomme. Die uns vorge— legten Papiere sind jedoch so unvollständig, daß ich nicht um— hin kann, immer von Neuem um Aufschluß zu bitten. Zu— naͤchst frage ich also den edlen Herzo nrg rern, ob er wohl glauht, daß der Prinz Leopold, wie in dessen Schrei— ben vom 9. Febr. d. J. gesagt wird, in die ihm angebotenen Bedingungen nicht eingewilligt haben würde, ohne erst die Mei⸗ nung des edlen Herzogs gehoͤrt zu haben? Naͤchstdem aber frage ich den edlen Grafen (v. Aberdeen), woher es wohl kommt, daß in dem Griechischen Arrangement die Namen zweier großen Mächte,

naͤmlich Oesterreichs und Preußens, gar nicht erwahnt sind ?