1830 / 169 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sun, 20 Jun 1830 18:00:01 GMT) scan diff

faso sollen naͤchstens beginnen. Auch ein neues Schuld⸗Gefaͤngniß

Das Journal du Commerce äußert uͤber die Haiti— sche Angelegenheit Folgendes: „Das Ministerium antwortet nicht auf unsere Frage hinsichtlich der Nicht⸗Ratification des Vertrages mit Haiti, die von einer Seite her in einem fur alle bei dieser Angelegenheit betheiligten Interessen sehr be⸗ unruhigenden Lichte dargestellt wird, die wir unsererseits aber immer noch Ursachen zuschreiben, deren Beseitigung zu hof⸗ fen ist. Weiß denn das Ministerium nicht, daß uͤber hundert Franzoͤsische Haͤuser, uͤber 2000 gewesene Pflanzer und mehr als 6000 Inhaber Haitischer Obligationen mit Ungeduld einer

Erklarung uͤber diesen unerwarteten Ausgang entgegensehen?

Weiß es denn nicht, daß die letzten vier Fuͤnftheile der Schuld der Pflanzer, die noch vor 8 Tagen mit 46 pCt. verkauft wurden, jetzt fuͤr 25 pCt. ausgeboten werben, und daß die Haitischen Obligationen um mehr denn 170 Fr. gewichen sind? Will es die Vermuthung Raum gewinnen lassen, daß

das Publikum, bevor es die Ereignisse erfahre, warten muͤsse,

bis die am besten Unterrichteten ihre Boͤrsen⸗ Operationen liquidirt haben? Die Regierung hat mindestens schon seit dem 4. Juni Nachrichten aus Haiti in Händen, da Hr. Pichon sich seit dem 31. Mai in Brest befindet, und immer noch schwebt das Publikum in Ungewißheit. So eben erfahren wir, daß auch die „Bayonnaise“, die wenige Tage nach der „Pomona“ Portau⸗Prince verlassen hat, in Häpre angekommen ist. Die von ihr dem Handelsstande uͤberbrachten Nachrichten werden wir morgen unsern Lesern mittheilen.“

In Endoume bei Marseille ist am 6ten d. die Englische Korvette „Wasp“ nach einer durch widrige Winde verzoͤger⸗ ten 13tägigen Fahrt von Malta mit der Nachricht eingelau— fen, daß . Tage vor ihrer Abfahrt von Malta der Eng⸗ lische Admiral dort angekommen war und Befehl ertheilt hatte, sechs Linienschiffe, nebst mehreren Fregatten und Korvetten, nach Algier zu senden. Diese Flotte war auch unmittelbar darauf dahin unter Segel gegangen, das Admiralschiff aber in Malta geblieben.

Aus Toulon wird unterm ten d. gemeldet: „Die Fre⸗ gatte „Armide“ ist heute, von Navarin kommend, auf der hiesigen Rhede vor Anker gegangen; sie hat Depeschen von dem Grafen Guilleminot in Konstantinopel mitgebracht, welche sogleich durch Estaffette nach Paris befördert wurden. Am Bord des Schiffes befinden sich 39 Militairs, worunter 11 krank sind. Die hier in Quarantaine liegende Fregatte

„la Duchesse de Berry“ hat Befehl bekommen, sich segelfer⸗

tig zu halten; sie wird nach Ankunft der naͤchsten Estaffette aus Paris nach Algier abgehen. Ein gestern hier ein ge⸗ laufenses Kauffahrteischiff hat in der Quarantaine⸗Anstalt be⸗ richtet, daß es 15 bis 26 Meilen von Algier einem großen Geschwader begegnet sey, das bei einem schwachen Nordwinde nach Suͤden steuerte.“

Bei den indirekten Steuern hat sich im Lanfe des vori— gen Monats im Vergleiche zu dem entsprechenden Monate 1828 eine Mehr-Einnahme von 1,830,000 Fr., und im Vergleiche zu dem Monate Mai 1829 eine solche von 2,779,000 Fr ergeben. Wenn der Ertrag sich in den uͤbri— gen sieben Monaten des laufenden Jahres eben so guͤnstig stellt, bemerkt die Gazette, so darf man erwarten, daß der im ersten Quartal d. J., im Vergleiche mit 1828 ent— standene Ausfall von 5, 800, 0900, gedeckt werden, und daß die Gesammt-Einnahme von 1836 diejenige von 1829 um 113 Millionen uͤbersteigen wird. ö

Die meisten Wahl Angelegenheiten, womit sich in diesem

Augenblicke der hiesige Koͤnigliche Gerichtshof beschaͤftigt, be⸗ treffen Faͤlle, wo die Waͤhler den gese lichen Terinin zur Ein- tragung in die Wahlliste haben verstreichen lassen. In allen ohne Unterschied verfuͤgt der Gerichtshof die Eintragung der Saͤumigen auf das Rectifieations⸗ Tableau. Der Praͤfekt des Seine Departements hat auf Caffation eines Erkenntnisses 2 Art i de,. * . err Bavour, Ex⸗Deputirter des Seine⸗Departements Richtet und Professor bei der hiesigen ie chte Fr en ; ist auf den 15ten d. M. wegen verschiedener, in der „France— Nouvelle“ publizirter Artikel vor den akademischen Rath m, w en 6 .

n Felge der in Angers am 6ten d. M stattaeh abten unruhigen . sind 350 Mann vom e i nn, 2 genannt „Königin“, von Tours, dorthin verlegt worden.

Die Bauten in den Gefaͤngnissen des Seine ⸗Departe⸗ ments werden mit großer Thaͤtigkeit betrieben. Das Gefaͤng⸗ niß der Praͤfektur, so wie das in der Conciergerie, sind been⸗ digt; in Sainte⸗Pélagie und St. Lazare werden große Ver⸗ aͤnderungen vorgenommen. Der Bau des außerhalb der „Bar⸗ riere des Amandiers“ gelegenen Muster Gefangnisses wird eifrig fortgefuͤhrt, und die usbesserungs⸗Bauten in la Force

wird sich binnen Kurzem erheben.

Der große Springbrunnen auf dem Bastille⸗Platze, der ur⸗ spruͤnglich die Gestalt eines Elephanten erhalten st 33 e. jetzt in einer kolossalen allegorischen Figur die Stadt Paris dar, um⸗ geben von den vier Hauptfluͤssen des Landes, welche ihr Was⸗ ser mit dem der Kanaͤle Frankreichs vermischen. Die Ent⸗ stehung, die Kosten, der Name des Stifters und das Datum der Erbauung eines jeden dieser Kanäle sollen auf dem Sockel

des Monuments angegeben werden.

(Auf dem gewohnlichen Wege sind heute die Pariser

Zeitungen vom Tten ausgeblieben.) Großbritanien und Irland.

Parlaments-Verhandlungen. 7 Unterhau se g Si ume auf Nach⸗ weise uber die Anzahl der Straͤflinge an, die sich . und seit dem Jahre 1820 im Zuchthause von Millbank be— finden und befunden haben; desgleichen auf Nachweise uͤber die Kosten, welche diese Straͤflinge, so wie diejenigen in Ber— muda, Neu⸗Suͤd⸗Wales und Vandiemensland, seit einigen Jahren der Regierung veranlaßt. Sir M. W. Ridley be— nutzte diese Gelegenheit, Hrn. Peel darauf aufmerksam zu machen, daß, wie man aus Neu⸗Suͤd⸗Wales erfahre, dort viele Straͤflinge, und zwar schon wenige Wochen nach ihrer Ankunft, in großem Ueberflusse lebten; namentlich aber seyen

trug in der Sitzung vom 11. Juni Hr.

es die wegen Faͤlschung Transportirten, die, bei dem Vermoͤ—

gen, das sie sich erworben, und bei der groͤßern Wohlfeilheit aller Lebensmittel in Neu⸗Suͤd⸗Wales, dort auf a. 6

ßern Fuße leben konnten, als selbst in England, und oft in

einer glaͤnzenden Equipage recht behaglich herumfuͤhren. Sir

R. Peel erwiederte, daß die eben angefuͤhrten Uebelstaͤnde mit zu den Gruͤnden gehort haͤtten, die ihn bewogen, sich der Transportation, als einer wirksamen Strafe fuͤr Faͤlschung, zu, widersetzen. In der That sey es auch fast etwas unmoͤg⸗ liches. Jemanden, der in den höheren Standen der gebilde⸗ ten Welt gelebt und uͤber eigenes Vermoͤgen zu disponiren habe, unter der Aufficht eines Andern? arbeiten zu las⸗ sen, der so tief unter ihm stehe. Leider sey es ungemein schwierig, namentlich aber in einer Kolonie, die en ter einer Straf-Kolonie schon fast ganz und gar verloren 6 den Einfluß abzuwenden, den ein Straͤfling durch Bildung und Rang sich erwerben konne. Inzwischen sehe er die Nothwendigkeit ein, dem Mißbrauche Graͤnzen zu setzen, und sey er überzeugt, daß da er selbst mit den naͤ—⸗

hern Umstanden nicht bekannt sey, indem die Kolonie nicht

zu seinem Departement gehöre sein sehr ehrenwerther Freund, der Colonial-Secretair, dem D, ge bnd! die en: Aufmerksamkeit schenken werde, Der Antrag des Hrn. Hume wurde darauf genehmigt. Hr. W. Smith trat als Anwalt der Schornsteinfeger-⸗Jungen auf und fragte, ob der Staats-Secretair fuͤr das Innere keine Maaßregel veranlassen wolle, durch welche die Beschaͤftigung dieser Jun, gen ganz und gar abgeschafft werde. Er faͤnde sich zu die⸗ ser Frage um so mehr veranlaßt, als er kurzlich in den Zei⸗ tungen wieder von einem empoͤrenden Falle gelesen, bei wel⸗ chem ein solcher Junge das Leben verloren habe. Sir R. Peel antwortete, daß er, als Staats-Secretair, sich un⸗ moͤglich um alle Geschichten bekuͤmmern koͤnne, die in den Zeitungen staͤnden; dies sey vielmehr Sache der betreffenden Magistrats Behoͤrde, und nur wenn diese etwa versaͤumt habe, ihre Pflicht zu thun, wolle er mit Vergnuͤgen die noͤthigen Untersuchungen veranlassen. Als Lord Milton aͤußerte, es wurde gut seyn, durch ein Gefetz die neuen Ma— schinen zum Reinigen des Rauchfangs überall einzufuͤhren und das Schornsteinfegen durch Menschen ganz zu unter— sagen, meinte Sir R. Peel, daß dies außerhalb der Be⸗ fugnisse der Legislatur liege; die neuen Maschinen seyen zwar vortrefflich und leisteten im Hotel seines Ministertums die allerbesten Dienste, inzwischen wuͤrden doch, wollte man sie allgemein einfuͤhren, Feuersgefahr und Verlust von Menschen⸗ leben leicht daraus entstehen konnen. Das 9. verwan⸗ delte sich in einen Subsidien-Ausschuß und bewilligte zunaͤchst 5000 Pfd. fuͤr die Ausfuͤhrung oͤffentlicher Arbeiten 'in Ir⸗ land. Herr G. Daw son trug sodann auf 87, 970 Pfd. fuͤr Gehalte der Britischen General-Konsuln und der damit in Verbindung stehenden Ausgaben an. Die Konsular⸗Kosten, sagte er, seyen seit dem vorigen Jahre um 38260 fd. ver⸗ mindert worden, und zwar durch Aufhebung des onsulats zu Palermo, durch Verminderung der Vice⸗Konsuln in En, ropa und durch Streichung einer Pension. Wenn die Kon— suln seit dem Jahre 1825 nicht mehr durch gewisse von den Handelsschiffen erhobenen Abgaben, sondern durch feste Ge⸗ halte von der Regierung bezahlt werden, so moge man sich

fuͤr Aberdeen (Hrn. H

sein edler

deira, Ostende, Bogota, H

Ganzen betragen t ten nicht blos das Haus zufriedenstellen, dem ehrenwerthen Baronet gegenuͤber Sir J. Graham) die Sarkasmen sparen, die er bei einer fruͤheren Gelegenheit (als die Kosten der Missionen nach den neuen Staaten Ame— rika's bewilligt wurden) so reichlich in Anwendung gebracht,“ und zwar mit Unrecht gegen die jetzige Verwaltung, die mit den Ausgaben des Jahres 1825 noch gar nichts zu schaffen Bei dieser Gelegenheit bemerke er noch, die Regierung habe jetzt die Anordnung getroffen, daß Konsuln, Die sich von ihrem Aufenthalts⸗-Orte entfernen, waͤhrend der Zeit ihrer Entfernung nur die Halfte ihres Gehaltes genießen sollen, auch sey hinsichtlich der Bonification fuͤr die Konsu— lats-Wohnung eine veraͤnderte Bestimmung erlassen worden (Hört). Sir J. Graham nahm das Wort und lehnte zunaͤchst die Beschuldigung ab, daß er sich neulich bloße Sar— kasmen erlaubt, vielmehr habe er gar nichts anders als die Gedanken des ganzen Landes ausgedruͤckt und zu erkennen 9 Er wuͤnschte uͤbrigens dem Hause und dem Lande Gluͤck, daß die Regierung auf den so gluͤcklichen Nachgedanken Konsulats⸗ Ausgaben Er druͤckte daß sein ehrenwerther

Hume)

gehabt habe.

gekommen sey, daß die bedeuten⸗ der Ersparnisse faͤhig waͤren. daruber aus, Mitglied fuͤr ; habe, keine Kosten duͤrfe man scheuen, um die Konsuln gut zu bezahlen; denn dies wuͤrde mit dessen gewohnten Raison— nements gar nicht uͤbereinstimmen ( suchte uͤbrigens nachzuweisen, daß Herr Canning sich zur Zeit widersetzt habe, als die Konsular-Sporteln abgeschafft und feste Gehalte eingefuͤhrt worden; dadurch habe Niemand sonst als der Kaufmann etwas gewonnen, der nach fremden Laän— dern handle, waͤhrend alle einheimischen Abgaben-Zahler dar— Er fuͤhrte sodann die Konsuln von Chili und Peru an, welche fuͤr respect. 1 und QZjaͤhrige Dienste jeder uͤber 13,9000 Pfd. von der Regierung bezogen haͤtten, s „Dies ist noch im vorigen Jahre erst, unter der goldenen Verwaltung jenes alleroͤkonomischsten und wie er selbst sich ruͤhmt allerfaͤhigsten aller Minister der aus waͤr⸗ tigen Angelegenheiten, Lord Aberdeen, geschehen, dem ich, ohne darum fuͤr sarkastisch gelten zu wollen, das umgekehrte Epitheton von „oͤkonomisch“ beilegen moͤchte.“ Andere Faͤlle aiti, wo ein Britscher Konsul und ein Vice, Konsul bezahlt werden, die beide abwesend seyen, wahrend Hr. Thompson, der dafuͤr 500 Pfo. erhalte, ihre Ge— Er machte auf die Zunahme der Pensionen aufmerksam, die sich besonders unter der Verwaltung des Lord Aberdeen, die er fortwaͤhrend die „goldene“ nannte, Handel,“ fragte er, „ist wohl mehr in der Welt beschuͤht, als der der Vereinigten Staa— ten? Und wie gering sind doch die Kosten, die darauf ver— wandt werden! Merkwuͤrdig ist uͤberhaupt das Budget je— ner Staaten, und gehoͤrt es auch zum Theil nicht hierher, so will ich doch, der Curiositaͤt wegen, Sie hier mit einigen ihrer Ausgaben, nach amtlichen Nachweisen, bekannt machen. er Praͤsident erhaͤlt jährlich 25, 09 Dollars C(Hoͤrt!); der Vice-Praͤsident 5000; die Staats- Secretaire fuͤr die Finan⸗ jen, den Krieg und die Flotte 6000 Doll. Jeder; der Ge— neral-Postmeister und der Flotten⸗Kommissarlus 5600 Jeder; er Oberrichter 4500, jeder andere Richter 3000, und der Dollars. (Man lacht.) In Summa n aller Civil und Justiz⸗Departe⸗ oder etwa Rechnet man hierzu Abschlag gebracht, so moͤchte

Freund, Aberdeen

Gelaͤchter). Der Redner

unter leiden muͤßten.

und sagte:

anfuͤhrend, nannte er H schaͤfte besorge.

vermehrt hatten. „Welcher

General Anwalt 2000 belaufen sich die Ausgabe ments in Washington auf 92,500 Dollars, 20,812 Pfd. Sterling. (Hort, hört) noch einiges, das ich nicht in die Ausgabe der ganzen Civil⸗Verwaltung der Vereinigten

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erinnern, daß diese Maaßregel zur Zeit von dem Mitgliede ume) und von dem fuͤr Liverpool (Hrn. Huskisson) ganz besonders empfohlen worden sey. Herr Hume habe damals sogar gesagt, daß keine aus den oͤffentlichen Ein— kuͤnften zu nehmende Summe zu groß sey, um Konsuln zu bezahlen, wenn sie ihre Functionen pflichtmaͤßig verrichteten. Was die Herabsetzung der Konsular⸗-Gehalte betreffe, so habe er an der Spitze dieses Departements stehender Freund (Lord Aberdeen) alles Moͤgliche schon gethan, was mit den Interessen des Publikums und einer wirksamen Ver— sehung des Staats-Dienstes sich nur irgend vereinigen lasse. Das Gehalt des Konsuls von Rio⸗Janeiro sey von 2500 auf 1590 Pfd., das des Konsuls von Pernambuco von 1200 auf 1096 Pfd. herabzusetzen beschlossen worden; in gleichem Verhaͤltniß wolle man die Gehalte der Konsuln von Ma— avana und Lima herabsetzen, so daß die ganze Reduction 12,400 Pfd. oder 40 pCt. vom

Veraͤnderungen duͤrf— sondern

merke ich, daß die Vereinigten Staaten nur dreien ihrer sehr zahlreichen Konsuln Gehalte (von 2099 Dollars) bewillige, naͤmlich denen in London, Paris und Madrid. Der Ameri⸗

kanisch; Konsul in Algier erhält zwar 4500 Dollars, doch

nicht als Konsul, sondern weil er außerdem noch diploömati—

sche Functionen zu verrichten hat. Aus denselben Grund er—

haͤlt der Amerikanische Konsul in Tripolis 2000 Doll. sährlich.

Saͤmmtliche Konsulats-Kosten dieser Staaten belaufen sich

demnach auf 3712 Pfd. Sterling. Alle unbesoldete Kon—

suln beziehen gewisse Sporteln von den Handelsschiffen, die

jedoch sehr maͤßig sind, so daß z. B. der sehr beschaͤftigte

Amerikanische Konsul in Liverpool nicht mehr als etwa 1690

Pfd. jährliches Einkommen hat. Ich bin weit davon ent—

fernt, jene Republik unserer alten Monarchie als ein Muster

aufstellen zu wollen; ich weiß vielmehr die Vorzuͤge unserer

Einrichtungen zu schaäͤtzen, ich kenne die Segnungen

der liberalen monarchischen Institutionen, an denen ich, als

Britischer Unterthan, keinen geringen Theil habe, und moͤchte

um keinen Preis die Englische Constitution gegen die repu—

blikanischen Gebraͤuche Nord-Amerika's vertauschen; nichts—

destoweniger halte ich es jedoch fuͤr meine Pflicht, die Re—

gierung auf den gefaͤhrlichen Weg aufmerksam zu machen,

den sie befolgt. Die Minister haben erklaͤrt, daß sie, ruͤck—

sichtslos auf den Einfluß, den ihre amtliche Stellung ihnen

gewaͤhre, nur auf den Beistand der oͤffentlichen Weinmtzg sich

verließen. Nun, ich warne sie vor den Folgen dieser Erklaͤ—

rung. Nicht, daß ich es tadelte, wenn die Regierung mit der oͤffentlichen Meinung sich verbände; aus einer solchen

Allianz koͤnnte nur Gutes entspringen. Aber gluͤckt es den

Ministern nicht, den Beistand jener oͤffentlichen Meinung zu

verdienen, so erheben sie eine Macht gegen sich, die uͤber ih—

rer Kontrolle sich befindet, und zwar um so mehr, weil sie eben allen amtlichen Einfluß verschmaͤht haben. (Hort, hort)

Wollen sie diesen wirklich unbeachtet lassen, so moͤgen sie doch ihre Handlungen mehr ihren Erklärungen gemaͤß ein richten. Es haben es die Minister jetzt mit einem Publikum

zu thun, das taͤglich gebildeter und aufgeklaͤrter wird, taͤglich

mehr mit denjenigen Thatsachen sich vertraut macht, die es in den Stand setzten, die Tendenz aller Regierungs⸗-Maaßre— geln richtig zu beurtheilen, das Gute und das Boͤse auf die Wagschale zu legen und danach zu verfahren (Hoͤrt, hoͤrt!) Moͤgen sich daher die Minister bei Zeiten noch warnen laf— sen!“! Der Redner machte sodann den Vorschlag, die Gehalte aller General-Konsuln nach dem Maaßstabe zu redu— ziren, wie das Gehalt des General-Konsuls fuͤr Rußland be⸗ stimmt sey (auf 1000 Pfd.). Namentlich sollten die Gene— ral⸗Kensuln in Hamburg, Frankreich, Spanien, Portugal und anderen Europaͤischen Staaten nicht mehr bekommen, woge⸗ gen die in Nord- und Suͤd-Amerika, Afrika und anderen entfernten Klimaten 1500 Pfd. erhalten sollten. Schließlich machte er das Amendement, daß bereits die diesjaͤhrige Be— willigung um 8000 Pfd. reduzirt werde. Der Kanzler der Schatzkammer und Sir R. Peel widersetzten fich dem Amendement, das von vielen Mitgliedern unterstuͤtzt wurde; namentlich rechtfertigte sich Herr Hume gegen die von Herrn Dawson wider ihn vorgebrachte Beschuldigung. Bei der Abstimmung zeigten sich fuͤr das Amendement 98, gegen dasselbe 121 Mitglieder; es wurde mithin durch eine Majoritaͤt von 23 Stimmen verworfen.

London, 12. Juni. Die Nachrichten aus Windsor uͤber das Befinden Sr. Maj. lauten fortdauernd guͤnstig; Folgendes ist das neueste Buͤlletin: .

„Schloß Wind sor, 12. ,

Des Königs Athemholen war fortwährend minder be— klemmt und haben Se. Maj. wiederum eine gute Nacht

gehabt. ͤ . enn, Halford. M. J. Tiern ey.“

Der Herzog von Wellington hat sich heute fruͤh nach Windsor begeben. ̃

Das Hof-Jou rnal berichtigt die Angabe, als sey der Herzog von Cambridge vom Herzoge von Wellington einge⸗ laden worden, nach England zu kommen, dahin, daß diese Einladung vom Herzoge von Clarence . en sey. Se.

K. H., heißt es, habe es aus der Ruͤcksicht gethan, daß der Herzog von Cambridge seinen Königlichen Bruder noch ein— mal sehe; ein politischer Umstand liege also dem Besuche nicht zum Grunde. ̃ 3

. Nachrichten aus China bis zum 1. Febr. zufolge, stand die Ostindische Kompagnie mit den Chinesen in Unterhandlung.

keinem Falle die Summe von 25, 000 Pfd. uͤber⸗ Um auf ihre Konsular-Verfassung zu kommen, be—

Staaten in

Am 31. Jan. war der „Bridgewater“ nach England abge—

segelt.