1830 / 169 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sun, 20 Jun 1830 18:00:01 GMT) scan diff

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ö. Baiern. Munchen, 13. Juni. Der feierliche Alt der Thron , hat heute Nachmittag in der Königl. Residenz, in Gemaͤßheit der Bestimmungen des (seinem Haupt⸗Inhalte nach letzthin mitgetheilten) Programms, statt gefunden. Abends war Hof-Akademie, bei welcher die Herren in Gala, die Damen im Hofmantel erschienen. . Wurzburg, 14. Juni. Ihre Koͤnigl. Hoheit, die Frau Herzogin von Leuchtenberg, ist vorgestern mit Gefolge zur Kur in Kissingen eingetroffen. Schweiz. Zuͤrch, 12. Juni. Durch ein voröͤrtliches Kreisschrei⸗ ben vom 27. Mai sind den Regierungen der Kantone die Resultate der langwierigen Unterhandlungen zwischen dem Franzoͤsischen Botschafter und den durch den Vorort dafuͤr bezeichneten eidgenoͤssischen Kommissarien, wegen des neuen Straf⸗Codex fur die kapitulirten Schweizer-Truppen in ⸗Frank⸗ reich, uͤbersandt worden. An die Stelle des von der Tagsatzung beschlossenen Gesetzbuchs ist ein neu revidirter, vielfach abge⸗ anderter Entwurf getreten, dessen Pruͤfung den Staͤnden zu⸗ steht und woruͤber sie ihre Gesandten zur Tagsatzung zu in— struiren eingeladen werden.

Der Franzoͤsische Gesandte hat dem Schultheiß von Glutz— Ruchti in Solothurn eine reich mit Brillanten besetzte, mit dem Portrait des Koͤnigs gezierte Dose als Andenken an das Begrüßungs⸗Compliment uͤberreicht, das der Herr Schultheiß im Namen seines Kantons bei der Reise des Koöͤnigs durchs Elsaß im Sommer 1828 Sr. Majestaͤt zu uͤberbringen die

Ehre hatte.

Jeg ien.

Das Diario di Roma meldet aus Palermo vom 20. Mai: „Der Orkan, welcher am 15ten d. unsere Gegend heimsuchte, hat bedeutenden Schaden verursacht. Den durch eine dreimonatliche Duͤrre ausgetrockneten Feldern ist der letzte Schlag versetzt worden, und auch die in einem bewaͤsserten Terrain stehenden und dadurch gegen den Sonnenbrand ge— schuͤtzten Pflanzen sind plotzlich hingewelkt. Viele Baͤume wurden entwurzelt und die entweder schon gereiften oder der Reife doch nahen Fruͤchte zu Boden geworfen; auch an den Fischerbarken und Fischergeraͤthschaften ist großer Schaden geschehen. Ungeachtet dieser großen Umwaͤlzung in der At— mosphare haben wir nur einen leichten Sprrehregen gehabt. Früher, die Jahreszeiten einen regelmaͤßigen Verlanf be⸗ folgten, trat hier zu Lande nach zwei⸗bis dreitaͤgigem Scirocco

jedesmal starker Regen ein. Dies ist jetzt nicht mehr der

Fall und es scheint, daß namentlich in der Umgegend unserer Stadt eine Kraft walte, welche die Wassertheile der Luft erade zu der Zeit zuruͤcktreibt, wo wir des Regens am mei— en beduͤrfen. Die wenigen Tropfen, welche hin und wieder fallen, scheinen der Luft wie mit Gewalt abgepreßt zu seyn. Die⸗ ses meteorologische Phaäͤnomen steht offenbar mit denen der anderen Europaͤischen Klimate in Verbindung.“

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Die Allgemeine Zeitung meldet in einem Schreiben aus Livorno vom 2. Juni: „So eben ist Capitain Denci von Susa in 10 und von Tripolis in 28 Tagen hier ange— langt. Er berichtet, daß der Dey von Tripolis, durch die Ruͤstungen des Pascha's von Aegypten erschreckt und einen Angriff desselben fuͤrchtend, bedeutende Vertheidigungs-A1nstal⸗ ten treffe. Er laßt auch 4 Korsaren ausruͤsten. Bie. krie⸗ gerischen Vorbereitungen, verbunden mit der Theuerung der gehe mittel, haben die im dortigen Hafen gelegenen Euro⸗ paͤischen Handelsschiffe veranlaßt, saͤmmtlich die Anker zu lich— ten und sich nach Bengari zu begeben.“ 2

Griechenland.

Die Allgemeine Zeitung giebt folgendes Privat— schreiben aus Ancong vom 7. Juni: „Durch Schifferan⸗ . hat man in Erfahrnng gebracht, daß ein Aufstand in Samos unterdruͤckt wurde, daß aber auf mehrern Punkten in Griechenland neuerdings Unruhen ausgebrochen sind und der Praͤsident nur mit Muͤhe die Ordnung aufrecht erhaͤlt, welche, bei der aufgeregten Stimmung der Nation uͤber die stete Ungewißheit ihres Schicksals, sehr gefaͤhrdet erscheint. Das Ansehen der jetzigen Griechischen Regierung soll von Tag zu Tag abnehmen, weil die Fuͤhrer der verschiedenen Parteien keine Vortheile mehr von ihr zu erwarten haben und wieder zu , ihre Zuflucht nehmen, um ent—⸗ weder bei augenblicklicher Verwirrung Erpressungen aus—⸗ zuuͤben, oder die neue Regierung, um bei ihr Einfluß zu gewinnen, einschuͤchtern zu konnen. Nichts hat nachthei⸗

liger auf Hriechenland i wt als die langen Un⸗ terhandlungen uͤber dessen politisch: Existenz. Fast stnd zwei Jahre seit der Räumung Morea's unb seit Einstellung der offenen Feindseligkeiten zwischen Tuͤrken und Griechen verflossen, und noch können Letztere die Fruͤchte des Friedens, in dem Maaße, wie sie gehofft, nicht genießen. Die Rege— neration dieses ungli cklichen, von Parteigeist zerruͤtteten Landes scheint noch fern zu seyn, und der provisorische Zu— stand, der peinlichste fuͤr sede Nation, duͤrfte noch lange auf demselben lasten, da es sich abermals um die Wahl eines Souverains handelt und Graf Capodistrias den Ausgang derselben abzuwarten nicht gesonnen scheint, sondern sobald als moglich von dem politischen Schauplatze abzutreten wuͤnscht. Wenigstens sprechen Briefe aus Korfu davon mit vieler Zu— versicht und fuͤgen außerdem noch hinzu, daß die drei ver— mittelnden Machte bald genoͤthigt seyn wuͤrden, frische Trup— pen nach Griechenland einzuschiffen, um das Land gegen groͤßeres Ungluͤck zu schuͤtzen. Die griechischen Angelegenhei— ten sind also nicht beendigt, vielmehr scheinen sie die ganze Aufmerksamkeit der Maͤchte in Anspruch zu nehmen.“

Mexiko.

Der Newyork Daily Advertiser warnt das Pu— blikum davor, den in der New⸗-Orleans Biene, die unter Spanischem Einfluß redigirt werde, bekannt gemachten und von dieser Zeitung in andere Blaͤtter uͤbergegangenen Nach— richten aus Mexiko unbedingten Glauben zu schenken. In einer der letzten Nummern derselben werde namentlich ge— sagt, das Land sey eine Beute buͤrgerlicher Kriege, befaͤnde sich in einem beklagenswerthen Zustande, der Deputirte Ze⸗ recero sey erschossen u. s. w., wohingegen man nicht zu be— zweifelnde Nachrichten habe, daß das Land sich in einer besse— ren Lage befinde, als früher, und daß Zerecero noch lebe und wahrscheinlich nur mit Verbannung bestraft werden wuͤrde. Die Regierung habe zwar anfänglich an Geldnoth gelitten; diesem Üebel sey indessen durch betrachtliche Zoll-Einnahmen in Vera⸗-Cruz groͤßtentheils abgeholfen worden.

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Schloß Fischbach, 16. Juni. Vorgestern fruͤh schie— den bereits zwei erlauchte Glieder aus dem hier versammel⸗ ten erhabenen Verein der Koͤniglichen Familie, indem Ihre Katsert. Hoheit die Großherzogin von Weimar mit der Prin— zessin Karl Koͤnigl. Hoheit nach Warschau abreisten. Gestern wurde von den hoͤchsten Herrschaften die wegen unsicherer Witterung bisher immer ausgesetzte Partie nach der Schnee— koppe unternommen, obgleich am Morgen das Wetter sehr zweifelhaft war. In Steinseifen, am Fuß des Gebirges, war das Rendezvous der aus den verschiedenen Ortschaften zusammenkommenden hohen Gaͤste, und bis zur Schlingel— baude ging die Fahrt zu Wagen, hin und wieder schon un— ter einigem Regen. Nach einem kurzen Aufenthalt setztte sich der Zag, theils zu Fuß, theils auf Tragstuͤhlen, zur Hampelbaude in Bewegung; kaum hatte man in⸗ deß diese etwa eine halbe Stunde hinter sich, als ein heftiges Hagel⸗ und Schneegestoͤber, welches wohl eine Vier⸗ telstunde anhielt, die ganze Ausfuͤhrung ernstlich bedrohete. Allein der Koͤnig und die Kaiserin Majestaͤten beschlossen in hoher Beharrlichkeit, die Tour fortzusetzen und hatten den errlichen Lohn, mit den ubrigen Gliedern der erhabenen Familie die Koppe gluͤcklich zu ersteigen, und Sich oben eine Stunde lang bei heiterem Sonnenschein der reizendsten Aus⸗ sichten nach allen Seiten zu erfreuen. Die überraschende Großartigkeit dieser Natur und die Seltenheit eines solchen Besuchs gaben dem Ganzen einen erhabenen Charakter, der sich auch in der Empfindung aller Theilnehmer aussprach. Kaum war die Schneekoppe verlassen, als das Wetter wieder

ungunstiger ward, fo daß die erlauchten Reisenden bei anhal—

tendem Regen den Fuß des Gebirges erreichten. *

. werden . höͤchsten Herrschaften diesen reizen

den Fufenthalt wieder verlassen und namentlich Se, Maje⸗

staͤt der König nach Berlin und Ihre Majestaͤt die Kaiserin nach Warschau abgehen.

Berlin, 19. Juni. Ihre Königl. eit die Prinzes⸗

sin Karl ist nebst Ihrer Dur n g n en 6. der Groß⸗

zogin von Weimar Kaiserl. Hoheit, am Häten d. M. in

; . . au eingetroffen; Tags darauf haben Hoͤchstdieselben die Reise nach Warschau fortgesetzt. 2

um denn wesenckchen Mangel abzuheh fen wo e Juhre r hier errichtete und mit der hie jtzen ln ter stzt

Beilage

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Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung 169. m

in Verbindung . Forst⸗Akademie dadurch litt, daß mit dem Hoͤren im Lehrsaal nicht auch zugleich der Unterricht im Walde verbunden werden konnte, ist von Ostern d. J. an die gedachte Anstalt nach Neustadt-Eberswalde verlegt worden. Dem Direktor derselben, Ober⸗Forstrath Pfeil, sind demgemäß zwei an diesem Punkte sich beruͤhrende betraäͤcht— liche und in jeder Hinsicht lehrreiche Forstreviere (Liepe und Biesenthal) sowohl zur Benutzung beim Unterricht, als auch zur eigenen verfassungsmaͤßigen Verwaltung uͤberwiesen, und zugleich zwei Lehrer, einer fuͤr Natur⸗Wissenschaften und ei—⸗ ner fuͤr Mathematik, beigeordnet worden. Es ist hiermit ein theoretisch⸗praktisches Forst⸗Institut gegruͤndet, auf welchem junge Maͤnner, unter Voraussetzung der gehoͤrigen anderweit genau bezeichneten Vorbildung, fuͤr die Verwaltung eines Forstreviers vollstaͤndig ausgebildet werden koͤnnen. Da in— deß diejenigen, welche dereinst hoͤhere Forstbeamten-Stellen an den Regierungen zu bekleiden wuͤnschen, eines ausgedehn—⸗ teren akademischen Unterrichts, besonders im Fache des Rechts

und der Staats-Wissenschaft, beduͤrfen, zu welchem Behuf

sie eine Universitaͤt besuchen muͤssen, und auch außerdem die bisher zu Berlin gehaltenen Vorlesungen des nach Neustadt— Eberswalde versetzten Ober-Forstraths Pfeil durch manche Studirende, die sich nicht lediglich dem Forstfache widmen, besucht worden sind, so ist zur Befriedigung des diesfallsigen Beduͤrfnisses der als Schriftsteller ruͤhmlichst bekannte und fruͤ⸗ her auch schon als Lehrer bewährte Königl. Ober-Land-Forst— meister Hartig bei der hiesigen Universitaͤt als Professor, ho— norarius angestellt worden,) um an derselben forstwissen⸗ schaftliche Vorlesungen zu halten und namentlich eine Ency— klopaͤdie der For stwissenschaft vorzutragen.

Von 7 Gymnasien in der Provinz Ostpreußen sind im verflossenen Jahre 79 Schuͤler zur Universitaͤt ent lassen worden; von dieser Zahl widmen sich 51 der Theole⸗

ie, 2 der Philologie, 47 der Jurisprudenz, 4 der Medizin, den Kameral⸗Wissenschaften, und 2W hatten sich noch fuͤr keinen bestimmten Seruf entschieden. Das . niß Nr. J. haben 6, das Zeugniß Nr. II. 67 und das Zeug⸗ niß Nr. III. 6 Abiturienten erhalten. Im Laufe desselben ahres wurden von der wissenschaftlichen Pruͤfungs⸗Kommis⸗

n zu Königsberg 78 Juͤnglinge gepruft; darunter widmen sich J der Theologie und eine gleiche Anzahl der Philologie, 214 der Jurisprudenz, 4 der Medizin, 3 der Mathematik, 2 dem Baufach und einer der Landwirthschaft; 36 wollten . ohne naͤhere Angabe des gewahlten Berufs, bei der philoso⸗

hischen Fakultät der zu bezichenden Universität einschreiben assen, und 3 hatten sich noch fuͤr keine Fakultät entschieden. Unter den Gepruͤften erhielten 26 das Zeugniß Nr. II. und 64 das Zeugniß Nr. III.

In der Provinz Westphalen sind im vorigen Jahre fuͤr die Reife zu den akademischen Studien 238 Juͤnglinge gepruft worden, (worunter 204 bei den 4 Gymnasien der Provinz, 29 bei der wissenschaftlichen Pruͤfungs-Kommission in Muͤnster und 5 bei der Immatrikulations-Pruͤfungs⸗Kom— mission in Paderborn); außerdem sind von den wissenschaft— lichen Pruͤfungs-Kommissionen zu Bonn und zu Berlin resp. 8 und 6, zusammen 14, aus der Provinz Westphalen gebuͤr— tige Juͤnglinge pro maturitate geprüft worden, wonach sich die Gesammtzahl der in gedachter Art gepruͤften fuͤr das akademische Studium bestimmten Juͤnglinge aus der Provinz Westphalen auf 262 beläuft (iim Jahre 1822 waren deren nur 150). Von den bei den Gymnasien gepruͤften haben 26 das Zeugniß Nr. J., 166 das Zeugniß Nr. II. und 12 das Zeugniß Nr. III. erhalten. Unter den bei den genann— ten verschiedenen Kommissionen gepruͤften 48 Juͤnglingen hat keiner das Zeugniß Nr. J., 30 haben Nr. II. und 18 Nr. III. erhalten. Die Gesammtzahl der Gepruͤften ist nach den gewahlten Berufs⸗Wissenschaften folgendermaßen vertheilt:

Evangelische Theologie. 35 Alstronomie 1 Katholische Theologie. . 149 Noch fuͤr keine besondere

( ee· , Berufs⸗Wissenschaft hatten Medizin sich bei der Pruͤfung be⸗ Philologie ; 14 stimmt l Kameral⸗Wissenschaften Dem Kaufmannsstand Bergban .. wollte sich widmen.. . 1 Bauwesen ..... 1 Dem Franciskaner⸗Or⸗ Natur⸗Wissenschaften. 1 den (mit dem Zeugnisse

Pharmacie 1 Nr. III.)

Unter den Gepruͤften waren ga fuͤr inlaͤndische Universitaͤten bestimmt (56 fuͤr Bonn, 26 fuͤr Halle, 11 fuͤr Berlin,

) S die amtliche Meldung in Nr. 104 der Staats⸗Zeitung.

1”fuͤr Greifswald); 56 fuͤr die hohere Lehr-Anstalt fuͤr katholische Theologen zu Muͤnster, 30 fuͤr das bischoͤfliche Se⸗ minar zu Paderborn, 16 fuͤr auslaͤndische Universitäͤten (6 fuͤr Goͤttingen, 3 fuͤr Heidelberg, 3 fuͤr Tuͤbingen, 1 fuͤr Mar⸗ burg, 1 für Jena, 1 fuͤr Gießen, 1 fuͤr Wien); 2 hatten bereits auf dem bischoͤflichen Seminar zu Hildesheim studirt, und bei 55 war die zu beziehende Universitaͤt noch nicht be⸗ stimmt. Unter den 252 Gepruͤften befinden sich hoͤchstens 98, deren Vaͤter, ihrem Berufe nach, praͤsumtiver Weise selbst eine akademische Bildung genossen haben oder dem hoͤ—

heren Militairstande angehoͤren; 116 (darunter 82 kuͤnftige

katholische Theologen) der Gepruͤften sind die Soͤhne von Handwerkern, Kleinhäaͤndlern, Gastwirthen, Bauern u. s. f. Fuͤnf unter den Gepruͤften sind von Adel, die sich saͤmmtlich dem juristischen Beruf widmen.

Von der wissenschaftlichen Pruͤfungs⸗Kommission zu Bonn wurden im vorigen Jahre pro immatriculatione 128 Juͤnglinge gepruͤft. Von ihnen widmen sich 57 der ka—⸗ tholischen und 16 der evangelischen Theologie, 3 der Philo— logie, 20 der Jurisprudeuz, 26 der Medizin, 3 den Kameral— Wissenschaften, einer der Mathematik und den Naturwissen⸗ schaften und einer dem Baufach. Unter den Gepruͤften er⸗ hielten 47 das Zeugniß Nr. II. und 80 das Zeugniß Nr. III. Zuruͤckgetreten ist einer.

Am 9gten v. M. ward zu Gräfenhaynchen in feier⸗ licher Prozession der Grundstein zu einer Begraͤbniß⸗Kapelle ge welche zu Ehren des in genanntem Orte gebornen

iederdichters Paul Oer artck aus milden Gaben, deren Ein— sammlung der Pfarrer Trepte zu Langenreichenbach und der Rathmann Boͤhme bewirkt hatten, auf dem Kirchhofe erbaut

wird. Dem Tuchfabrikanten Andreas Rudolph Korn zu

Halle ist von dem Köoͤnigl. Ministerium des Innern eine zu Berlin nach einem Amerikanischen Exemplar gebaute Cy⸗ linder⸗Scheermaschine als Auszeichnung unter der Bedingung verliehen worden, dieselbe 6 Jahre hindurch in fortgesetztem Betriebe zu erhalten, auch solchen Fabrikanten des Inlandes, welche ihm von einer Regierung, einem Landraths-Amte oder einem Magistrate zugewiesen werden, zu zeigen und sie mit

dem Gebrauche derselben bekannt zu machen.

Nach Inhalt einer Bekanntmachung der Koͤnigl. Re— gierung zu Frankfurt hat die allgemeine oͤffentliche Im⸗ pfung ber Schutzblattern in dem dasigen Regierungs—⸗-Bezirke auch in dem Jahre 1829 uͤberall stattgefunden und den guͤn⸗ stigen Erfolg gehabt, daß der bedeutenden Anzahl von 29 545 mit vollstaͤndigem Erfolge geimpfter Individuen die Wohl— that der Schuͤtzblattern unentgeltlich zu Theil geworden ist. Die saͤmmtlichen Herren Landraͤthe, so wie die meisten Ma—⸗ gistrats-Personen, haben durch zweckmäßige Anordnungen, einsichtige Thaͤtigkeit und lobenswerthen Eifer diese den, bringende Angelegenheit aufs Beste unterstuͤtzt, und alle Impf— aͤrzte haben sich aufs Redlichste bestrebt, die Impfung uͤberall ordnungsmäßig zu bewirken und auf alle vorhandenen pocken—⸗ faͤhigen Individuen auszudehnen, ohne die sich darbietenden Beschwerden und Anstrengungen zu scheuen.

Aus Marienwerder wird gemeldet: Der Verkehr auf der Weichsel hat im verwichenen Monat ziemlich lebhaft begonnen, obgleich die , n,, mit der Oder und Elbe durch den Schleusenbau bei Bromberg Hindernisse fin— det. Es find bei Thorn 225 Oderkaͤhne und 300 Weichsel⸗ fahrzeuge, mit Leinewand, Holz, zum bei weitem groͤßten Theile aber mit Weitzen beladen, so wie 13 Holzfloͤsse von Polen ein- und 25 Oderkaͤhne mit Kaufmannswaaren dahin ausgegangen. Ueber den Stand der Saaten in den Krei⸗ sen und Bezirken der Hoͤhe lauten die Nachrichten, beson— ders in Beziehung auf den Roggen, der in den meisten Ge— genden nur eine sehr mittelmaͤßige Aerndte verspricht, nicht mehr so gunstig, als fruͤher; es fehlt uͤberall an Regen, und die in mehreren Naͤchten stattgefundene Kaͤlte hat die fruͤhe⸗ ren Hoffnungen sehr geschmaͤlert. Am unguͤnstigsten sieht es aber in dieser Beziehung in den Niederungen aus. Der fortdauernd außerordentlich hoch gebliebene Wasserstand in ber Weichfel ist die Ursache, daß noch kein Niederungs⸗BVe— zirk ganzlich vom Wasser befreit ist. Mehrere, wie die Fal⸗ kenauer Niederung und die öͤstlichen Theile der Marienwer⸗ derschen, stehen hoch zum Theil unter Wasser. In diesen Gegenden ist an Somnmerbestellung noch nicht zu denken ge— wesen, während die Wintersaat meistens zu Grunde ge— gangen ist.

Waͤhrend des verflossenen Monats Mai sind in dte Hafen des Strals under Regierungs⸗Bezirks 30 Schiffe ein⸗