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ei ia auf Herrn von Villsle, und da er weiß, daß . Ind der Gewaltthaͤtigkeiten des Ministeriums von 1824 auf ihn schiebt, so will er sich jetzt populair ma- chen. Andererseits ist es zuverlassiger als je, daß Herr von Villele seinen ganzen Kredit bei Hofe verloren hat. Ein Grund aber, der mehr als alle anderen Gruͤnde die Unter⸗ nehmer von Staatsstreichen noch zuruͤck haͤlt, ist der Zustand unferes Kredits; seit zwei Monaten sind die Fonds um 16 pCt. gewichen. Die Wechsel⸗Agenten und die Banquiers sind besorgt wegen der moglichen Folgen eines solchen Sin— kens, das uns mit einer finanziellen Krisis bedroht, wie wir sie seit 1318 nicht gehabt haben. Was wuͤrde erst geschehen, wenn man Staatsstreiche unternehmen wollte? Man ant— wortet uns, man wolle den Kreis der Gesetzlichkeit nicht aͤberschreiten; wie ist dann aber eine Aufloͤsung des jetzigen Problems möglich? Es giebt allerdings eine Aufloͤsung, und diese ist ein Ministerwechsel; ihr sagt aber, ein solcher werde nicht stattfinden; es bleibt euch also nichts, als die Gewalt übrig, und diese wuͤrde ein weiteres Sinken der Fonds her⸗ beifuͤhren. Das wird man bedenken, ehe man dergleichen unternimmt.“ — Der Constitutionnel enthalt, in Bezug auf die von den Ministern und General-Direktoren an ihre Untergebenen erlassenen Rundschreiben, folgende Betrachtungen eines Beam⸗ ten: „Bei dem jetzigen Verfahren gegen die Staats begmten muß jeder Familien, Vater zu seinem Sohne sagen: Waͤhle Dir einen Stand, suche Dir ein Gewerbe, welches Du willst, nur werde nicht Beamter. Sein Gewisen fuͤr eine Anstellung hingeben, ist der hoͤchste Punkt der Immoralitaͤt. Der Staat macht mich zum Beamten, das Gesetz macht mich zum Baͤhler. Meine Thaͤtigkeit muß ich dem Staate wid— mei mein Votum aber dem Lande geben. Als Waͤhler leiste
ich den Eid, dem Koͤnige und der Charte treu zu seyn, und den— noch soll ich die Kandidaten eines Ministeriums wahlen, das ich, meiner innersten Ueberzeugung nach, als den gefährlichsten Feind des Koͤnigthums betrachte, und das die Charte, die ich beschwo— ren habe, durch Staatsstreiche vernichten will. Ihr sagt zu mir, lege Dein Amt nieder, wenn Du dies nicht willst; wahle zwischen Elend oder Schmach. Das sagt Ihr im Namen des Throns,
der Moral, der Religion zu mir, einem armen Beamten, der ich meine Pflicht stets gewissenhaft erfuͤllt habe und jetzt am Ende meiner Laufbahn den Lohn fuͤr 25jaäͤhrige Dienste em— pfange. Ihr, die Ihr hoch steht, habt nicht dasselbe zu be— fürchten. Nach 15taͤgiger Verwaltung eines Ministeriums erhaltet Ihr eine Pension, die zwoͤlfmal so groß ist, wie die eines im Staats⸗Dienste ergrauten Beamten. Seyd Ihr die Eigenthuͤmer meines Gewissens, seyd Ihr die Eigenthuͤmer des Landes? Ihr nennt Euch die Regierung; aber vor Euch war ein anderes Ministerium die Regierung. Noch am 7ten August v. J. mußte ich fuͤr die Manner des vorigen Mini— sterlums stimmen, und am gten sollte ich es fuͤr die Kandida— ten des jetzigen. Ich bin also nur eine Maschine, ein Au— tomat; diejenigen, die ich gestern als gute Buͤrger loben und denen ich meine Stimme geben sollte, soll ich heute als Un—
ruhestifter angeben. Und Ihr verlangt, daß den Beamten — 96 Vornamen des Herzogs sind Wilhelm Heinrich, und der erste
Name wurde bekanntlich als der Hauptname betrachtet.)
Achtung zu Theil werde, während Ihr sie derselben beraubt? err von Peyronnet hat nur Eines hierbei uͤbersehen, naͤm— lich das Gesetz. Das Votum soll geheim seyn; wie werden also die Manner des Sten August es kennen lernen? Sie werden nicht genug Spione finden, um die Gesinnungen und den Wahlzettel des Wahlers auszuspüren. Die Freiheit jedes einzelnen Wahlers wird unter dem Schutze Aller stehen. Uebrigens wuͤrde ich nicht anstehen, oͤffentlich und laut zu stimmen, wenn das Gesetz es erlaubte, denn ich habe die Ueberzeugung, daß Herr von Peyronnet fruͤher, als ich, ab— gesetzt werden wird.“
Der Universel, welcher behauptet hatte, daß auf der Waͤhler-Liste des Seine: Departements sich uͤber 360 Perso— nen befanden, die Bankerott gemacht und sich nicht wieder habilitirt haͤtten, wird von dem Constitutionnel aufgefordert,
dieselben namhaft zu machen. .
Die seit einiger Zeit in dem „Universel“ erschienenen halb— offieiellen Artikel sollen aus der Feder des Praͤsidenten des Handels-Buͤreaus, Grafen Beugnot, geflossen seyn. erzaͤhlt sich, daß, als ihm Jemand sein Befremden daruͤber
zu erkennen gegeben, daß er sich aufs Neue mit dem Jour— nalismus befasse, der edle Pair laͤchelnd geantwortet habe:
„Warum nicht? der Handel geht so schlecht!“ m
Mehrere Schulvorsteher hatten unter den Belegen fuͤr ihren Wahl-Census auch die jährliche Abgabe von 150 Fr. aufgefuͤhrt, welche sie als Schullehrer an den Staat zu zah⸗ len haben. Der Praͤfektur⸗-Rath hat aber dahin erkannt, daß diese Universitaͤts-Abgabe nicht als eine direkte Steuer zu betrachten sey.
Man
Der Staats-Rath hat in seiner Sitzung vom gten d. das Absetzungs-Urtheil des Universitaͤts-Conseils gegen den Redacteunr der Schulzeitung, Herrn Guillard, bestaͤtigt und sein Cassationsgesuch verworfen.
Im Saal der Deputirten⸗Kammer sollen sechs neue Statuen errichtet werden; der erste Bildhauer des Koͤnigs, Herr Bosio, ist von dem Minister des Innern mit der An⸗ fertigung des Standbildes Heinrichs IV. beauftragt.
Der junge Fuͤrst von Schwarzenberg ist gestern nach dem
Johannisberg abgereist; morgen wird sich der Kaiserl. Oester— reichische Botschafter, Graf von Appony, dorthin begeben.
Nachrichten aus Madrid zufolge, hat der Marine⸗In— tendant von Carthagena, Don Antonio Vacaro, von seiner Regierung Befehl erhalten, mehrere Lootsen-Fahrzeuge und Boote mit Ankern und Tauen bereit zu halten, um den zur Franzoͤsischen Flotte gehoͤrigen Schiffen, die sich vor dem Ha— fen zeigen wuͤrden, Beistand zu leisten. Am 20. Mai war auf der Hohe von Carthagena ein Englisches Geschwader er— schienen, von dem ein Linienschiff und eine Fregatte sich dem Hafen naͤherten und dann wieder in die hohe See stachen. Das Truppen-Corps, das die Spanische Regierung an der Franzoͤsischen Graͤnze zusammenziehen laͤßt, soll schon 14,000 Mann stark seyn.
Das Journal du Commerce meldet heute, daß, da die in Hävre eingelaufene „Bayonnaise“ Port- au-Prince nur 24 Stunden später, als die „Pomona“, verlassen, sie auch keine andere Nachricht als die Bestätigung derjenigen mitgebracht habe, wonach man der baldigen Abreise eines Hastischen Kommissarius nach Frankreich, Behufs der Wie— der-Anknuͤpfung der in Port-au⸗-Prince abgebrochenen Unter— handlungen, entgegensehen duͤrfte.
In der Buchhandlung von Desauges ist hier so eben eine Geschichte Friedrichs des Großen von Camille Paganel (2 Baͤnde in 8. Preis 15 Fr.) im Druck erschienen.
Die Weinhaͤndler von Paris und Bercy haben eine
Subseription eroͤffnet, um den beiden Adjunkten der Mairie
von Angers, Grafen von Contades und Herrn Retailliau, fuͤr ihr Betragen bei den letzten Unruhen daselbst eine goldene Medaille schlagen zu lassen.
Im Departement des Calvados dauern die Feuersbruͤnste, so wie die Verhaftungen verdächtiger Personen, fort.
Großbritanien und Irland.
London, 12. Juni. Der Privat-Korrespondent des Morning-Herald meldet aus Windsor, daß der Koͤnig nicht hlos, wie das Gesundheits-Buͤlletin besage, eine gute Nacht gehabt und an Athem-Beklemmungen minder gelitten hahe, sondern sich auch so entschieden wohler befinde, daß die Aerzte selbst ihr Erstaunen daruͤber nicht genug äußern koͤn— nen. Inzwischen, fuͤgt jener Korrespondent hinzu, sey die starke Constitntion des Monarchen in den letzten 14 Tagen so erschuͤttert worden, daß auf eine gaͤnzliche und anhaltende Wied erherstellung leider nicht zu hoffen sey.
Die Morning-Chroniele will wissen, daß der Herzog v. Clarence den Thron als Heinrich IX. besteigen werde. (Die
Die Times giebt in einem langen Artikel ihren Un— muth daruͤber zu erkennen, daß die Opposition im Unterhause jetzt anfaͤngt, sich so stark zu zeigen und die Minister mit al— len Waffen der Dialektik zu bekaͤmpfen sucht. „Wahrlich“, sagt das genannte Blatt, indem es namentlich dem Un— terhause vorwirft, daß sehr wenig gethan werde, „die Her— ren werden nicht ins Parlament gesandt, um bei langen Re— den sich einander anzusehen und zu gaͤhnen, oder um anders gesinnte Individuen und Parteien mit ungereimten Vorschlaͤ— gen und hinterlistigen Einwuͤrfen bis guf's Blut zu plagen. Gescheidter thaͤten fie, zu Hause zu bleiben, als 3 Par⸗ laments ⸗Sesstonen, wie es mit der letzten der Fall war, in unnuͤtzer Redseligkeit geschaͤftslos zu verbringen; denn die Minister wuͤrden doch in diesem Falle wenigstens Muße ha— ben, ihren amtlichen Verrichtungen nachzugehen, waͤhrend sie sich jetzt fuͤr den großeren Theil jedes Tages denselben ent— ziehen mässen, und zwar zu gar keinem anderen Zwecke, als um der Opposition „„nichts thun zu helfen.““ Die Times prophezeit darauf, daß, wenn es im Unterhause so fortgehe, wie bisher, dasselbe mindestens Monate versammelt bleiben muͤßte, um alle seine diesjährigen Geschäfte zu Ende zu bringen. .
Der Globe schlaͤgt vor, daß das Unterhaus in Zukunft,
zur Beschleunigung seines Geschaͤftsganges, ein .
Comité aus einigen seiner gelehrtesten Mitglieder, die dafuͤr
Beilage
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Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung Æ 170. —— — — —
eigens besoldet werden sollen, ernenne und diesem sowohl die Erwaͤgung aller Privat-Bills als die Befugniß uͤbertrage, die zur Einbringung eines Antrages noͤthige Erlaubniß zu ertheilen. Die Times meint jedoch, daß dann ent— weder eine Appellation von dem Comité an das Haus gestattet seyn muͤsse, wodurch nichts gewonnen waͤre, oder die Appellation werde nicht gestattet, in welchem Falle das Comité eine gefährliche Macht haͤtte, die zu vielen Miß— braͤuchen Anlaß geben koͤnne. ü ö
Auch der Morning-Herald giebt in der Weise, wie die Times, (deren Bemerkungen in dieser Hinsicht wir vor— gestern mitgetheilt haben) die Vermuthung zu erkennen, daß namentlich in den naͤchsten drei Monaten die Getreidepreise in die Hoͤhe gehen und zu Einfuhren vom Auslande Anlaß geben duͤrften. .
In Glasgow hat die Nachricht, daß hier der Irlaͤnder Byrnie den Schotten Mackay in einer Boxerei getoͤdtet habe, große Unruhe unter den dort sehr zahlreichen Boxern erregt. Es haben sich foͤrmlich zwei Parteien gebildet, von der die eine, deren Anhaͤnger sich Byrniten nennen, aus lauter Ir— laͤndern besteht, und die andere, die der Mackayisten, nur einheimische, d. h. Schottische Boxer zaͤhlt. Da es einem National⸗Ruhme gilt, so fechten die Parteien mit vieler Er— bitterung; zwei Menschen sind bereits getoͤdtet worden, und 143 Verhaftungen hatten schon beim Abgange der letzten Post stattgefunden, ohne daß die Ruhe an öffentlichen Orten ganz wieder hergestellt werden konnte.
Wir haben jetzt Nachricht von dem Untergange eines zweiten Britischen Kriegsschiffes erhalten, naͤmlich von der Fregatte „Succeß“ von 28 Kanonen, die auf dem Schwanen— Flusse (Neuholland) verungluͤckt ist.
Laut Briefen aus Gambia vom 15. April war nicht allein Capitain Boteler von dem zur Aufnahme der Afrika— nischen Kuͤste abgesandten Schiffe „Hekla“ todt, sondern es waren auch alle uͤbrigen Offiziere jenes Schiffes, mit Aus— nahme eines Midshipman, theils sterbenskrank, theils schon gestorben. Natuͤrlich hat diese Unternehmung dadurch fuͤrs erste ihre Endschaft erreicht.
Nieder lande.
Aus dem Haag, 15. Juni. Am 11. d. legte Se. K. H. der Prinz Wilhelm Alexander Paul Friedrich Ludwig, aͤltester Sohn Sr. K. H. des Prinzen von Oranien, den Grundstein zu der großen Schleuse des neuen Bassins zu Amsterdam. Der Prinz, der zu dem Ende mit seinen bei— den juͤngeren Bruͤdern Abends zuvor aus Soestdyk in jener Hauptstadt angekommen war, begab sich am genannten Tage, Morgens um 11 Uhr mit seinem Gefolge nach dem Werft, wo er vom Buͤrgermeister der Stadt Amsterdam empfangen wurde. Von hier aus wurden die drei Prinzen auf Kriegs— schaluppen nach dem Deiche uͤbergeschifft, wo ein großes Zelt aufgeschlagen war, in welchem sich die Mitglieder des Ma— gistrats und der verschiedenen Behörden, sg wie der Gou— verneur der Provinz versammelt hatten. Der ganze Deich war mit einer Masse schaulustiger Bewohner Amsterdams bedeckt. Bei dem Eintritte in das Zelt wurden die Prinzen mit einer heiteren Musik begruͤßt. Hierauf bestieg der Buͤrgermeister eine Rednerbuͤhne und hielt eine der Feier— lichkeit angemessene Rede, an deren Schlusse er den aͤltesten Prinzen ersuchte, den Grundstein zu der neuen Schleuse zu legen. Der Prinz empfing sodann aus der Hand der Tochter des Buͤrgermeisters ein Schurzfell und eine sil— berne Kelle und legte den Grundstein. Die Feierlichkeit wurde nach einer Schlußrede des Buͤrgermeisters mit dem Rufe: Es lebe der Konig! beendigt. Der Grundstein ist von schwar— zem Marmor und enthaͤlt eine bleierne Kapsel, in der ein Pergament mit der ausfuͤhrlichen Beschreibung der Feierlich— . . ö n, = . ö. vorhandenen Muͤn⸗ en niedergelegt wurde. ie jungen Prinzen reisten noch an demselben Abend nach Soc et zuruͤck. . ö 1
„Der heutige Staats- Courant enthaͤlt in 27 Artikeln das von der Kammer angenommene Gesetz wegen desinitiver Feststellung des 10 jaͤhrigen Budjets.
An sammtliche Justiz-Beamten ist die Weisung ergan— gen, auf die Vollziehung des neuen Preßgesetzes streng zu halten und die im Umtreise ihres Ressorts erscheinenden Tagblaͤtter und Flugschriften genau zu beaufsichtigen. Ueber iese Gegenstaͤnde haben sie zu bestimmten Zeiten der Regie⸗ ung Berichte einzusenden.
Däne m ar k.
Kopenhagen, 15. Juni. Gestern Nachmittag gingen, aus der Ostsee kommend, zwei Russische Fregatten und eine Brigg in der Rinne zu Anker; sie wollen mit Kadetten eine Kreuzfahrt bis nach Island hinauf vornehmen.
Vom 22. bis 26. Mai incl. sind abermals 91 Korn-La— dungen durch den Sund passirt, wovon unter andern 48 nach Englischen und 27 nach Niederlaͤndischen Haͤfen be— stimmt waren.
Ge st ere e,, .
Wien, 14. Juni. Den neuesten Berichten aus Laibach vom 11ten d. M. zufolge, befanden Sich Ihre Majestaͤten der Kaiser und die Kaiserin daselbst im erwuͤnschtesten Wohlseyn.
Aus Agram vom 8Sten wird gemeldet: Seit dem Z3ten d. haben wir wieder eine ungemein laäͤstige in der Sonne uͤber 30 Grad Reaumur steigende Hitze. Das Erdreich ist bereits sehr trocken und faͤngt an auszudorren. Der Weinstock wird mit Ende dieser Woche seine Bluͤthenzeit vollendet haben, ein seltener Fall, indem sonst hier zu Lande erst um diese Zeit die Reben in die Bluͤthe treten. Alles hofft dieses Jahr guten Wein, indem der Gang der Natur bis jetzt jenem vom Jahre 1811 gleich kommt.
Nachrichten aus Triest vom 5ten d. zufolge (welche die Allgemeine Zeitung mittheilt), war daselbst von Ve— nedig die Gabarre „l'Abondanza“ angelangt, um die fuͤr den Kaiser von Marocco nach erfolgtem Friedensschlusse bestimm— ten Geschenke an Bord zu nehmen und nach Tanger zu brin— gen. Sie bestehen aus Cochenille, Spiegeln und Porzellan.
Deut sch land.
— — Frankfurt a. M., 18. Juni. Von Seiten des hiesigen Vereins zur Unterstuͤtzung von Invaliden aus der Schlacht von Belle-Alliance ist heute folgende Bekanntma— chung erschienen: .
Der unterzeichnete Verein bringt zur oͤffentlichen Kenntniß, daß er, dem Sinne seiner Stiftung gemaͤß, be— schlossen hat, zur Feier der Erinnerung an die Schlacht bei BelleAlliance (18. Juni 1815), deren Jahrestag heute wie— derkehrt, eine Vertheilung von Sieben Hundert Siebzig Gulden oder: 440 Rthlr. Pr. Courant eintreten zu lassen. Zwei und zwanzig Invaliden, deren Namen unten
*
verzeichnet sind, erhalten jeder Zwanzig Thaler Pr. Courant,
als Unterstuͤtzung fuͤr 1830.
Frankfurt a. M., den 18. Juni 1830. Der zur Unterstuͤtzung in der Schlacht bei Belle⸗Alliance in⸗ valid gewordener Deutscher Krieger dahier bestehende Verein. Georg von St. George, Praͤsident. Alexander Ber— nu s. Pfarrer Bohn, Domkapitular. Ober ⸗Hof⸗Prediger Breidenstein zu Homburg. Georg Brentano-Ta Roche. Dr; Kirchner, Konsistorialrath. E. Stein, Pfarrer. . Vertheiln ng fuüͤr 1830. Friedrich Schmidt. Peter Janscheid. August Sattler! Johann Fischer. Johann Fried— rich Huͤske, Erdmann Zimmer. Johann Zimmermann. Gott— fried Moldenhauer. Michael Arndt. Johann Saffran. Michael Simon. Gottfried Makowsky. Michael Wallath. Christoph Arendt. Johann Arendt. Gottfried Baͤcker. Fried— rich Backhaus. Franz Candail. Martin Dannenberg. Jo— hann Gottfried Boring. Wilhelm Els. Gottfried Engel]
Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.
New-⸗York, 9. Mai. Nach amtlichen Berichten hat die Muͤnze der Vereinigten Staaten seit ihrem Entstehen bis zum 1. Januar dieses Jahres folgende Summen in Umlauf gesetzt: in Goldmuͤnzen 8, gi, 530 Dollars, in Silbermuͤnzen 25,266, 077 und in Kupfermuͤnzen ungefaͤhr 539,530 Dollars. Der Ge— sammtbetrag aller in den Vereinigten Staaten kursirenden Muͤnzen wird auf ungefaͤhr 23 Millionen Dollars geschaͤtzt,
wovon ungefähr 14 Millionen unsere eigenen sind, und
hauptsaͤchlich Silber; 5 Millionen Spanische Dollars mit ihrer Scheidemuͤnze, und ungefaͤhr 4 Millionen von verschie— denen andern Gattungen. Mehr als ein Drittheil unserer Silbermuͤnzen sind aus dem Umlauf gekommen und unsere Goldmuͤnzen beinahe ganz verschwunden; die Ursache davon ist darin zu suchen, däß unser Gold gesetzlich zu niedrig und
unser Silber zu hoch geschaͤtzt wurde, woraus ein Mißver⸗
haͤltniß zu dem Werthe entsprang, den beide im Handel hat— ten. Dieser Gegenstand wird indessen dermalen untersucht, uhnd man hofft, durch geeignete Maaßregeln diesem Uebel ab—