1830 / 172 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

1304

Oppositions⸗Partei nur noch Maͤnner, welche die Bahn der ——— Diese beiderseitige Stellung der Re— gierung und der Oppositien sollte allein die Waͤhler aufklaͤ⸗ ren und ihnen zeigen, welche Wahlen sie zu treffen haben, um, so viel solches in ihrer Macht steht, zur Erhaltung der offentlichen Ruhe und Ordnut deren Stoͤrung weder in ihrem noch in dem Interess Regierung liegen kann, beizutragen.“ a.

Der Constitutionnel betrachtet die Proelamation so—⸗ wohl, als die Praͤsidenten-Liste, als einen rein ministeriellen Akt; jene enthalte nichts weiter, als was die Herren v. Po⸗ lignac und v. Peyronnet dem Lande schon hundertmal gesagt hatten, d. h. neben einem Tadel der Adresse und der Ver— kuͤndigung des Grundsatzes, daß, wer die Gesinnungen der Minister verdaͤchtige, auch die Absichten des Koͤnigs verkenne, das Bersprechen, daß man die Charte beobachten wolle, eine Verheißung, zu welcher jedoch die Nation unmöglich Vertrauen haben könne, sobald sie einen nur oberflächlichen Blick auf jeden einzelnen Minister werfe. Ueber die Praͤsi⸗ denten⸗Liste außert das gedachte Blatt: „Von den 181 Deputirten, die gegen die Adresse gestimmt haben, befinden sich auf dieser Liste nur 9l, so daß 90 nicht zu Praͤsidenten ernannt worden sind. Sollte diese absichtliche Weglassung ein den Waͤhlern gelegter Fallstrick seyn, um sie zu verleiten, diesen 90 ihre Stimmen zu geben? Die List waͤre zu hand— grelflich, und kein Wähler wurde darauf eingehen. Von den 221 Deputirten, die fuͤr die Adresse gestimnmt haben, findet sich auf der Liste ein einziger, und dieses ist Herr Favard de Langlade. Einen ungleich wichtigeren Umstand, als diesen, duͤr⸗ fen wir nicht mit Stillschweigen uͤbergehen, daß nämlich der Sitz von funfzehn Bezirks-Kollegien, welche bei den letzten Wahlen den Kandidaten der Opposition gewahlt hatten, ver— legt worden ist. Daß diese Verlegung nicht die Wahl⸗Frei— heit fordere, leuchtet ein. Wahrscheinlich hat man dabei auf örtliche Umstaͤnde, eifrigere Behoͤrden, einen schwierigeren Zu⸗ gang u. dergl. gerechnet; dieser Kunstgriff wird aber an dem Patriotismus der Waͤhler scheitern.“

„Von den ernannten 333 Praͤsidenten,“ fuͤgt das Journal du Commerce hinzu, „fuhrten 124 auch den Vorsitz bei den Wahlen von 18275; unter den 61 Pairs sind 31 von der Ernennung des Herrn v. Villele. Dagegen fin— det sich, ganz gegen den Gebrauch, auf der Liste kein einzi— ger Bischof, wohl aber eine große Anzahl von Militairs. Die Praͤsidenten Liste giebt übrigens nur etwa zwei Drit— theile der ministeriellen Kandidaten an, denn von den 333 Praͤsidenten muß man noch die ti nicht waͤhlbaren Pairs abrechnen, wogegen die Gesammtzahl der Deputirten 430 be— traͤgt. Man versichert, daß die Namen saͤmmtlicher ministe⸗ rieilen Kandidaten am vorigen Freitag durch den Telegraphen nach allen Richtungen hin bekannt gemacht worden seyen.“

Der von der Regierung zur Entdeckung der Brandstif— ter in der Normandie ausgesetzte Preis betraͤgt 1090 Fr. für alle diejenigen, die zur Habhaftwerdung eines spaͤterhin ber Brandstiftung uͤberwiesenen Individuums beitragen.

Herrn von Lamartine's neueste Dichtungen: „Harmo- nies poétiques et réligieuses “„sind gestern hier im Druck erschienen; es sind sofort uͤber 2000 Exemplare davon abge⸗

setzt worden.

Großbritanien und Irland.

Parlaments-Verhandlung en. Nachdem in der Sitzung des Oberhauses vom 14. Juni mehrere Bittschrif— ten uͤberreicht worden namentlich einige von protestanti— schen Behörden und Einwohnern der Stadt Galway, die darum na . daß die in diesem Irlaͤndischen Orte noch a, dtischen Beschraͤnkungen hinsichtlich der Katholi—

6 .

en ebenfalls aufgehoben werden moͤgen legte der Mar— quis v. Londonderry dem Grafen v. Aberdeen wiederum einige Fragen in Bezug auf Griechenland vor. Er kam zu— näͤchst wieder auf die Behauptung zurück, daß die dem Hause vorliegenden Papiere unvollstaͤndig und zusammengesucht seyen; er muͤsse dies, sagte er, taglich wiederholen, wenn auch die

Verwaltung und der ihr zu Gebot stehende Theil der Presse ich nicht ö nicht blos die Opposition, sondern auch ndivibuen von hoher und erlauchter Stellung, wie z. B. selbst den Prinzen Leopold, deshalb zu verunglimpfen, weil sie ihre Pflicht gethan und weil namentlich die Freunde des . sich bemuͤhten, die Angelegenheit so viel als mög⸗ lch aufzuklaͤren. ächstdem fragte er, ob der edle Graf wohl 6. die . eines vom Iz6. Januar 1828 da⸗ tirten Schreibens des Sir Edward Codrington an den Seeretgir des damaligen . Admirals, welches

Schreiben ein anderes von Sir H. Wellesley vom 10. Ok— tober 1827 enthalten, etwas einzuwenden haben wuͤrde?

Mit dem (beln Baron gegenuͤber (Lord uͤnstreitig bei Behandlung der Griechis nicht ganz uͤberein, denn der edle

Er (der Marquis) wolle, wenn keine Einwendung dagegen gemacht werde, auf deren Vorlegung antragen, weil es . darum zu thun sey, sich daruͤber zu vergewissern, ob Oesterreich und Preußen schon vor der Schlacht von Nava— rin den von den andern Maͤchten eingeschlagenen Weg ge— billigt haͤtten. Unbezweifelt aber wurde sich in den erwaͤhn— ten zwei Schreiben vollstaͤndiger Aufschluß daruͤber finden. Graf v. Aberdeen antwortete, daß, wenn der edle Marquis ihn, wie die uͤbliche Artigkeit es erheischte, von dem genauen Inhalte seines jetzigen Antrages fruͤher unterrichtet hatte, er (der Graf) sodann die fraglichen Papiere nachgelesen haben wuͤrde, um sich davon zu unterrichten, ob ihre Vorlegung thunlich sey oder nicht; unter den gegenwaͤrtigen Umstaͤnden könne er sich jedoch nicht daruͤber erklaͤren. In Bezug auf Oesterreich und Preußen habe er den edlen Marquis schon insofern befriedigt, als er ihm aus den vorliegenden Akten— stuͤcken nachgewiesen, daß beide Maͤchte mit dem Traktate vom 6. Juli einverstanden gewesen. Hierauf habe zwar ein edler Baron (Holland) entgegnet, daß dessenungeachtet Miß— verstaͤndnisse zwischen den Verbuͤndeten stattgefuͤnden haͤtten; indessen sey nun wiederum von ihm (dem Grafen) erklaͤrt worden, daß die weitere Vorlegung von Papieren dem Staats— Interesse nachtheilig seyn wurde. Lord Holland sagte, er habe den edlen Marquis so verstanden, daß, wenn auch aus den offiziellen Zusicherungen Oester reichs hervorzugehen scheine, daß diese Macht ihre freundliche Zustimmung zu den hin— sichklich Griechenlands genommenen Maaßregeln ertheilt habe, er doch Ursache haͤtte, zu glauben, daß man Papiere zuruͤck— halte, aus welchen das Gegentheil hervorgehen wurde. Selbst aus den bereits vorliegenden Aktenstuͤcken koͤnne man sogar, seiner (Lord H's.) eigenen Meinung nach, ersehen, daß Oesterreichs Benehmen den Erwartungen nicht entspro⸗ chen habe. Dem Protokolle vom 15. Juni 1825 sei eine Depesche des Grafen Nesselrode an den Fuͤrsten Lieven angehängt, worin es heiße: „Oesterreich selbst

giebt durch Eroͤffnungen, von welchen ich in einer besondern

Depesche sprechen werde, die augenscheinliche Tendenz zu er⸗ kennen, fich den Hoͤfen, welche die Friedensherstellung in Griechenland unternommen haben, naͤher anzuschließen, und druͤckt die Absicht nicht aus, die Tuͤrkei zu unterstuͤtzen.“ Daraus scheine ihm hervorzugehen, daß der Abfasser der De— pesche fruͤher daran gezweifelt, daß sich Oesterreich den uͤbri⸗ gen Hoͤfen näher anschließen wolle, und eigentlich die Absicht bei diefer Macht vorausgesetzt, die Pforte zu unterstuͤtzen. In einer andern Depesche des Grafen Nesselrode an den Fuͤrsten Liven heiße es: „Wir haben bereits einmal Veran— lassung genommen, zu erklären, daß, wenn unsere Verbuͤnde⸗ ten die Unabhaͤngigkeit von Griechenland fuͤr nothwendig er— achten sollten, wir keinen Einwurf dagegen machen werden.“ Bei dieser Gelegenheit werde auch einer Denkschrift von Seiten Oesterreichs gedacht, aus der hervorgehe, daß diese Macht ebenfalls einen solchen Einwurf nicht zu machen habe. Nun wolle er zwar glauben, daß Gruͤnde vorhanden seyen, welche die Vorlegung dieser Denkschrift und anderer Papiere verboten, inzwischen werde doch der edle Graf zugeben muͤssen, daß aus allem diesen hervorgehe, es hatten Zweifel darüber bestanden, ob Oesterreichs Hand⸗ lungen mit seinen Zusicherungen uͤbereinstimmten. Marquis v. Londonderry fuͤgte schließlich hinzu, es sey ausgemacht, daß weder Oesterreich noch Preußen sich gleich Anfangs be⸗ reit gezeigt haͤtten, in Konstantinopel dem Traktate vom 6. Juli gemäß zu verfahren; sollte der edle Graf das Schreiben des Sir E. Codrington nicht vorzeigen wollen, so werde er unbezweifelt die Gruͤnde angeben, die er dafuͤr habe; denn es duͤrfe ntemals vergessen werden, daß, wenn Hesterreich und Preußen ihre Mitwirkung in der Sriechischen Angelegenheit wirklich, verweigert hätten, diese Weigerung der Keim zu kuͤnftigen Differenzen werben lönne, von denen Niemand den Ausgang vorher zu sagen im Stande sey. Es sey

immer der ernste Wunsch des leider nicht mehr le⸗ benden, nahe mit ihm verwandten Staatsman

fen ge , d, n , saupt,Maͤchte in Bezug auf große Eurvpaäitsche Angele—⸗ n, , erhalten; seine Nachfolger haͤtten es

fäͤr Recht befünden, don dieser Politik (bzuweichen; aus wel—

en weisen Gründen jedoch das sey noch unermittelt. . e. 1. stimme er n Frage im Prinetpe Baron sey ein Grieche, wahrend er selbst ein Turke ware (Gelächter); inzwischen sey jetzt Friede zwischen Tuͤrken und Griechen, und haͤtten .

. so weniger Grund sich 96 zu , , als

riechen als Tirken sich uber die UÜnzulänglichkett der vor,

gelegten Papiere 9 beschweren haͤtten. Nochmals 3

er daher die Hoöͤffnung zu erkennen, der edle

1305

werde naͤchstens die Ursache angeben, die ihn von

der Vorlegung der heute verlangten beiden Schreiben zu—

räckhielten. Als darauf die Bill zur Aufhebung gewisser Sporteln bei einer eintretenden Thron⸗Veraͤn⸗ Ferung durch den Ausschuß ging, erklärte der Lord-Kanzler, daß er sowohl, als der Herzog von Wellington, bereit sey, jeden Vortheil, der ihnen durch Erneuerung der Patente entspringen konnte, aufzugeben; inzwischen sey er doch dafuͤr, daß diejenigen Beamten, die Muͤhe und Arbeit damit haͤt⸗

ten, auch eine entsprechende Remuneration dafuͤr behalten

muͤßten, und schlage er dies als Amendement zu der Bill vor, was auch sodann eingefügt wurde. In der Angelegenheit des (mehr erwahnten) Richters Sir J. Barrington erschien dieser selbst vor der Barre des Hauses, um in Gemeinschaft mit seinem Sohne und einem Rechts- Consulenten seine eigene Vertheidigung zu fuͤhren. Der General-Anwalt trat als oͤffentlicher Ankläger auf und hielt einen Vortrag. Da jedoch gewisse Papiere noch herbeizuschaffen waren, die Sir J. Barrington aus Paris will kommen lassen, so wurde die weitere Erwaͤgung dieser Angelegenheit bis zur Ankunft die— ser Papiere vertagt.

Im Unterhause wurde eine vom Marquis von Chandos vorgeschlagene Resolution des Inhalts, daß die bisher von den Westindischen Zuckern erhobenen Zoͤlle zu hoch und den Interessen der Kolonieen nicht angemessen seyen, von 102 gegen 23 Stimmen verworfen, besonders weil der Kanz— ler der Schatzkammer sagte, daß er selbst einen Vorschlag in dieser Hinsicht zu machen habe. Wirklich kuͤndigte auch der Minister einige Aenderungen im betreffenden Zoll-Systeme an; statt des ohne Unterschied von feinen und ordinairen Zuckern bisher erhobenen Zolles von 27 Shill. soll in Zu— kunft die Steuer nach dem Werthe der Waare hoͤher oder niedriger seyn, in keinem Falle jedoch 27 Shill. uͤbersteigen. Der Kanzler hoffte, daß die dadurch wohl zu erwartende vermehrte Consumtion des ordinairen Zuckers den Ausfall in der Einnahme vollkommen decken werde. Als Norm sollen uͤbrigens die Durchschnitts-Preise des Londoner Mark— tes angesehen werden, bei denen nach einer aͤhnlichen Skala, wie bei den Getreide-Preisen verfahren wer— den soll. Auch die , der inlaͤndischen gei— stigen Getraͤnke wird mit der des Westindischen Rums

auf einen Fuß gebracht werden. Hr. Huskisson stellte es

in Zweifel, ob die vorgeschlagenen Veraͤnderungen den West— indischen Kolonieen sehr zu statten kommen wuͤrden; denn die jetzt am meisten im Bedraͤngniß befindlichen, das seyen die alten Kolonieen Groößbritaniens, diese aber prodnzirten sehr wenig ordinairen Zucker, welchem allein das neue System zu gut kommen werde. Auch machte Herr Hume die Einwen— dung, daß das so veraͤnderte Gesetz nur die Folge haben

wuͤrde, daß man sich in den Kolonieen ganz besonders auf

den Anbau des schlechtern Zuckers legen werde, so daß am Ende der Finanz⸗Minister, um den dadurch entstehenden Aus— fall zu decken, zu einer Maaßregel wieder seine Zuflucht neh⸗ men mußte, die denjenigen, die er jetzt beguͤnstige, nur ge— faͤhrlich seyn koͤnne. Man setzte die Discussion uͤber den Plan des Kanzlers auf naͤchsten Montag fest, und erwartet, da viele einheimische Interessen dabei ins Spiel kommen, eine lebhafte Debatte. Im Subsidien⸗Ausschusse, den das Haus darauf bildete, kamen 36 Kolonial⸗Ausgaben, na⸗ mentlich fuͤr Nova⸗Seotia, die Prinz Edwards⸗Insel u. s. w. zur Sprache. Hr. Hume machte verschiedentliche Amendements wegen 5 der Ausgabe, die jedoch saͤmmtlich, und zwar fast immer mit derselben Stimmen-Mehrheit, verwor— fen wurden. Das Haus rertagte sich um 23 Uhr.

Als der Marquis v. Londonderry in der Sitzung des Oberhauses vom 15. Juni neuerdings auf Vorle— ng en chreiben des Sir E. Codrington und des Sir H. Wellesley antrug, erwiederte der Graf von Aberdeen,

daß es unzweckmaͤßig seyn wuͤrde, diese Papiere mitzutheilen.

Der Marquis uͤberließ es dem Hause, zu entscheiden, ob nach einer solchen Verweigerung das Recht nicht ganz auf seiner Seite sey; inzwischen wolle er doch auf seinem Antrage nicht bestehen und nehme ihn sonach zuruͤck. Außerdem wurde in der Sitzung dieses Tages nur uͤber Bittschriften verhandelt, die von keinem besonderen Interesse waren.

Im Uunterhause gab am 15. Juni eine von Sir E. Knatch bull überreichte Bittschrift eines Londoner Kirch⸗ spiels, das in den Wirkungskreis der neuen Polizei nicht aufgenommen seyn wollte, elegenheit, uͤber dieses Institut zu sprechen. Die meisten Redner gaben ihre zu ten gt mit der netzen Gun n , n , , , liche Sicherheit in den Straßen der Hauptstadt und ihrer ö. ebungen dadurch bedeutend vermehrt worden sey. Sir

in anderer m. hat sich die Krankh

merkung zu machen, daß das Haus nothwendig dem Ueber⸗ reichen von Bittschriften und dem Reden daruͤber ein ge— wisses Ziel setzen muͤsse, weil es sonst gar nicht zur Beendi⸗ gung seiner Staats, Geschaͤf komme. Er schlage demnach vor, daß fuͤr die Dauer der Jenwaͤrtigen Session festgesetzt werde, spaͤtestens um 5 Uhr Nachmittags die Tages- Ord— un g vorzunehmen; es b alsdann doch noch immer 1 Stunden taͤglich, so wie der Mittwoch, fuͤr die Bittschrif⸗ ten u. s. w. reservirt. Herr Brougham, der dem Vor— schlage seinen Beifall ertheilte, sagte, daß er fuͤr den kuͤnftigen Geschstsgang des Unterhauses einen Plan ent— worfen habe, den er sich jedoch, da die diesjaͤhrige Session schon zu weit vorgeruͤckt sey, fuͤr eine spaͤtere Mittheilung vorbehalte. Herr H. Villiers brachte den im J. 17605 zwischen England und Portugal abgeschlossenen und dermalen noch bestehenden Handels-Traktat von Methuen zur Sprache und schilderte in einer ausfuͤhrlichen Rede (aus der wir einige Mittheilungen uns vorbehalten) die Nachtheile, die dieser Traktat fuͤr England gehabt, indem die Handels-Gesellschaft von Porto dadurch ein Monopol erhalten, England die schlech⸗ testen Weine, und zwar zu beliebigen Preisen, zu liefern. Er verlangte demnaͤchst die Vorlegung gewisser Papiere, die auf diese Handels-Gesellschaft Bezug haben, einer Denkschrift des Lord Strangford vom Jahre 1808 und der darauf er— folgten Antwort, und endlich der Ein- und Ausfuhr-Listen Portugals und Brasiliens seit dem Jahre 1800. Nach einer Entgegnung des Herrn Courtenay (Vice -Praͤsidenten der Handels⸗Kammer), wurde die Vorlegung bewilligt.

London, 16. Juni. Die drei letzten (wie gewöhnlich unterzeichneten) Buͤlletins uͤber den Gesundheits-Zustand des Koͤnigs lauten folgendermaßen:

Schloß Wind sor, den 13. Juni.

Se. Majestaͤt litten an beschwerlichem Athemholen we⸗ niger als gewohnlich und haben eine gute Nacht gehabt.

Schloß Wind sor, den 14. Juni.

Der Koͤnig brachte den gestrigen Tag sehr ruhig zu; die

Nacht war nicht gut, das Athemholen aber ist fortwaͤhrend

freier. Schloß Wind sor, den 15. Juni.

Der Koͤnig hat eine sehr gute Nacht gehabt; das Athem— holen bleibt leicht und Se. Majestaͤt fuͤhlen sich besser.

Welche widersprechenden Nachrichten namentlich auch noch in den letztverwichenen Tagen uͤber das Befinden des Koͤnigs hier im Umlauf waren, ergeben nachstehende Auszuͤge aus der Times vom 14ten d. M.: „In einem Privat-Briefe aus Windsor vom 12ten d., Morgens, heißt es: „„Uner— achtet der in den letzten Tagen erschienenen guͤnstigen Buͤlle⸗ tins bin ich im Stande, Ihnen aus authentischer Quelle zu versichern, daß Se. Maj. sich in einem sehr fieberhaften und niederschlagenden Zustande befinden. Noch vor einer Woche konnte der Koͤnig gelegentlich eine gute Mahlzeit zu sich neh— men, jedoch seitdem hat sein Appetit allmaͤlig nachgelassen und jetzt genießt er nur sehr wenig. Der Herzog v. Wellington, der gestern im Pallaste war, soll den Koͤnig schwaͤcher gefunden haben, als am Montage vorher, wo eine gefaͤhrliche Krisis stattfand. In den letzten Buͤlletins heißt es, der Koͤnig habe gute Naͤchte zugebracht. Gute Naͤchte waren es freilich, wenn man sie mit den fruͤheren vergleicht, wo der Koͤnig koͤrperlich viel zu leiden hatte, indessen was man gewoͤhnlich gute Naͤchte nennt, waren es nicht, indem 1 durch narkoti⸗ sche Mittel bewirkt wurden. Was das Geruͤcht betrifft, daß sich der Brand in den Beinen des Koͤnigs gezeigt habe, so wird es leider durch die mir zugekommenen Nachrichten bestaͤtigt. Se. Majestaͤt sind genothigt, bestaͤndig in derselben Stellung zu verbleiben; die geringste Veranderung erschwert das Athemholen. Kurz der Zustand des hohen . ist von der Art, daß derselbe zwar moͤglicher Weise noch viele Tage, ja viele Wochen leben kann; aber allem Anscheine nach duͤrfte das so lange erwartete traurige Ereigniß in sehr kur⸗

zer Zeit eintreten.“““ In demselben Blatte liest man da— gegen auch Folgendes: „Seit dem I0ten d. M. verspuͤren

Se. Majestaͤt weniger Beschwerde beim Athemholen, und auch eit gebessert, die Len⸗ dengeschwulst insbesondere hat sehr nachgelassen. Es ist nicht die Wasserfucht, an der der Konig leidet, und unwahr ist es, daß man ihm Wasser abgezapft habe. Die verschie⸗ denen Geruͤchte uͤber die Krankheit Sr. Majestaͤt entspringen aus irrigen Ansichten uͤber diefelbe und aus Unkenntniß der Constitution des Monarchen. Am 156en war Sir M. Tierney 2 e, e,. Sir H. ,. diesen 9 34 dem

nige zu te. r ig schien am gen sich ge⸗ ar rd ud fahl! und unterhielt sich in heiterer Stimmung

eel nahm die Gelegenheit wahr, neuerdings die Be⸗ mit den Umstehenden; auch nahm Se. Maßestaͤt heute mehr