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tschiftlik nach dem Serail übertragen worden. Gleich darauf begab sich der Sultan nach Therapia, wo er waͤhrend der Sommerzeit seine Residenz aufschlagen und den aus Rußland erwarteten Halil⸗Pascha empfangen will, welchem die Prin⸗ zessin Hadidsche, eine Nichte Sr. Hoheit und Tochter Mu— stafa's IV., zur Gemahlin bestimmt ist. — Der Groß⸗Wesir ist am 17ten d. M. nach Albanien abgegangen, um den in dieser Provinz ausgebrochenen Unruhen durch Maaßregeln der Milde, oder wenn diese nichts fruchten sollten, der Strenge ein Ziel zu setzen — Am 2isten d. M ist Sarun⸗ Efendi, Secretair Halil-Pascha's, mit dem Instrumente der zu Pe⸗ tersburg zwischen der Russischen Regierung und den Tuͤr ki⸗ schen Bevollmächtigten abgeschlossenen Convention in Betreff ber von der Pforte an Rußland zu leistenden Zahlungen (wobei der Pforte drei Millionen Dukaten nachgelassen wor⸗ den seyn sollen) hier eingetroffen. Sobald die Ratificationen dieser Convention ausgewechselt seyn werden, wird Graf Or⸗ loff Konstantinopel verlassen, und an Bord des Russischen Linienschiffes „Parmenion“ nach Rußland zuruͤckkehren. — Der Amerikanische Kommodore und Herr Offley, Konsul der Bereinigten Staaten in Smyrna, welche gemeinschaftlich mit Herrn Ich end zur Abschließung eines Handels- und Freund⸗ schafts-⸗Traktats mit der Pforte bevollmaͤchtigt waren, sind vorgestern aus Smyrna hier eingetroffen, und die betreffen⸗ den“ Ratificationen sollen binnen Kurzem ausgewechselt wer— den. — In Rumelien und in Klein-Asien, namentlich in der Gegend von Smyrna, zeigen sich seit einiger Zeit zahlreiche Raͤuberbanden, zu deren Bezwingung die Pforte bereits die nöthigen Maaßregeln ergriffen hat. — Der öffentliche Gesund⸗ heits⸗Zustand in dieser Hauptstadt ist sehr beruhigend, da der neuerliche von dem Griechischen Spitak angegebene Pestfall sich nicht als solcher bewahrte, vielmehr der Kranke seitdem vollig hergestellt ward, und seither von keinem sonstigen Pest⸗ falle hier die Rede gewesen ist; ein neuer Beweis, wie wenig zuverlaͤssig oft die Ger g schth Spital⸗Berichte sind.“
— Dafselbe Blatt enthalt auch Nachstehendes;:
„Von der Servischen Graͤnze, 2. Juni. Die mit so wenig bedeutenden Symptomen angefangenen Unruhen in Albanien nehmen seit einigen Wochen einen sehr ernsthaften Eharakter an und lassen in der Europaͤischen Tuͤrkei eine neue bedenkliche Krisis befuͤrchten, die wie die Griechische Insurrection enden kann. Es sind nicht einzelne Ortschaften, die der Pforte den Gehorsam verweigern, sondern ganz Al— banien von einem Ende zum andern ist in Bewegung, und ein Freiheitsgeist, der an Fanatismus graͤnzt, hat sich aller Gemüther bemaͤchtigt. Aufstande sind auch sonst gewoͤhnliche Dinge in der Tuͤrkei und haben selten andere Folgen, als das go schte zen einiger hundert Kopfe, weil fast immer indi— viduelle Interessen solche Bewegungen veranlassen, die der gesammten Bevölkerung keine Theilnahme einfloͤßen, allein der gegenwartige Aufständ in Albanien ist durch Nationalge⸗ fuͤhl und Unabhaͤngigkeitsgeist erzeugt und von anderer Be— schaffenheit, als die sonst in Albanien gewoͤhnlichen Anma⸗ ßungen einiger unzufriedenen und raubgierigen Fuͤhrer. Die erste Veranlassung des Aufstandes soll von den aus dem Felde zurückgekehrten Albanesischen Truppen ausgegangen seyn, die alle Ehrfurcht fuͤr die Pforte verloren hatten, und der Au⸗ toritaͤt der Paschas keinen Gehorsam mehr leisten wollten. Diesen gesellten sich Griechische Abentheurer zu, welche die Gemuͤther auf alle Art zu erhitzen, die Unmacht der Pforte durch den gluͤcklichen Ausgang der Griechischen Insurree—
tion zu beweisen suchten und diese als Beispiel zur Nachah⸗ e. aufstellten. Die wenigen Tuͤrkischen Truppen und die p
erschöͤpften Kassen der Ottomgnischen Befehlshaber in Alba⸗ nien gewährten nur geringe Mittel zur Bekaͤmpfung der Auf— ruͤhrer, welche, dadurch dreister gemacht, Jakovo anzugreifen wagten. Sie bemeisterten sich dieses Platzes, der durch seine Nahe an Bosnien und Macedonien fuͤr ihre ferneren Unter nehmungen von großer Wichtigkeit ist. Von Konstantinopel . Kommissarien abgeschickt worden, um zur Wiederherstel⸗ ung der Ordnung in Albanien Alles aufzubieten; es ist je— doch zu besorgen, daß die Sachen schon zu weit gediehen sind. Auch 6 die Pforte ein Rundschreiben an alle Pa— schas erlassen, worin die Lage der Dinge in Albanien geschil⸗ dert und ihnen anbefohlen wird, aus allen Kraͤften zur Un⸗ terdruͤckung der Insurrection mitzuwirken. An den Pascha von Belgrad ist dieses Cirkular auch gelangt, was bei dessen Entfernung von der Albanesischen Graͤnze sonderbar erschei⸗ nen mußte, wenn nicht der Turkisch⸗ Geschaͤftsgang vor⸗ schriebe, jeben Erlaß des Großherrn allen hoͤheren Beamten in den Provinzen mitzutheilen.“ Grtechenlan d. —
Die Florentiner Zeitung berichtet aus Aneong vom 6. Juni: „Die letzten Nummern der Allgemeinen Zei⸗
tung Griechenlands enthalten verschiedene Ernennungen, welche der Praͤsident neuerdings verfuͤgt hat. — Mittelst Dekrets vom 30. April hat der Graf Capodistrias die Summe von 50, 000 Piastern, durch welche die Inseln Hydra, Spezzia und Ipsara fuͤr ihre Schiffsverluste wahrend des Freiheits— kampfes entschaͤdigt werden sollen, in folgender Weise unter dieselben vertheilt: fuͤr die Insel Hydra T4, 500, fuͤr Spezzia 15,000 und fuͤr Ipsara 10,500 Piaster. — Am 29. April
war in Aegina das Russische Linienschiff „Wladimir“ und
am folgenden Tage die Franzoͤsische Fregatte „la Fleur de 3 nach zweitaͤgiger Fahrt von Smyrna in Aegina ange— ommen.
m .
Berlin, 22. Juni. Am 18ten d. Morgens nach 8 Uhr sind Ihre Majestaͤt die Kaiserin von Rußland, in Begleitung des Prinzen Karl Koͤnigl. Hoheit, von Breslau wieder ab— gereist. Die hohen Reisenden gedachten sich an diesem Tage bis nach Kalisch zu begeben und dort zu uͤbernachten.
— Gestern Vormittag begannen hierselbst in den Stun— den von 9g bis 12 Uhr, in Gegenwart Seiner Majestaͤt des Koͤnigs, so wie der hier anwesenden Prinzen des Koͤniglichen Hauses, die diesjaͤhrigen Wettrennen. Die Rennbahn war diesmal auf einem Theile desjenigen zwischen Tivoli und dem Dorfe Tempelhof belegenen Terrains abgesteckt worden, das unlaͤngst von Sr. Majestäͤt fuͤr die Uebungen der hiesigen Garnison gekauft worden ist und von Allerhoͤchstdenselben dem Vereine fuͤr Pferdezucht zu den diesjaͤhrigen Rennen huld— reichst uͤberlassen worden war. Sie bildete eine doppelte Ellipse, wovon die aͤußere frei, die innere mit Graͤben und Barrieren ver⸗ sehen war, und maß 8000 Fuß. An der Stelle, wo die Pferde ihren Lauf beendigten,“) war, wie im vorigen Jahre, eine in der Mitte mit einem Pavillon fuͤr den Allerhoͤchsten Hof verzierte Tribune von etwa 500 Fuß Laͤnge errichtet worden, worauf die Ae— tionnairs des Vereins und ihre Angehoͤrigen Platz nahmen. Dankbar mußten diese es anerkennen, daß der Verein dies— mal die Tribune zeltartig hatte bedecken lassen, da gegen 11 Uhr ein starker Regen das Fest auf eine ung genehm Weise stoͤrte. Ungeachtet der kalten und unfreundlichen Wit—
terung hatte sich zu demselben eine große Menge von Zu—
schauern zu Wagen, zu Pferde und zu Fuß eingefunden. Gegen 9iühr erschienen Se. Majestäͤt der Koͤnig, und bald
darauf begann auch das er ste Rennen auf der freien Bahn,
bei welchem die Zaide, eine dem Herrn Fuͤrsten von Caro⸗ lath zugehorige Stute, den Sieg davon trug. Hierauf solgte das zweite Rennen auf der Bahn mit Hindernissen, wobei die Rosabel, eine dem Herrn Bberst-Lieutenant von Bran⸗ denstein zugehoͤrige Stute, die bereits im vorigen Jahre das
Ziel zuerst erreicht hatte, abermals siegte. Ein drittes
Rennen auf freier Bahn, bei welchem Herren ritten und wobei der dem Herrn Grafen von Plessen-Ivenack zuge⸗ hoͤrige Hengst Ivanhoe den Sieg davon trug, machte an diesem Tage den Beschluß der Pferderennen. — Die heuti⸗ gen Rennen, wozu sich abermals Se. Maj. der Koͤnig ein— zufinden geruhet hatten, und das, außer durch die anwesenden Prinzen, auch noch durch die Gegenwart Ihrer K. Hoheit der Prinzessin Wilhelm, Gemahlin des Prinzen Wilhelm, Sohnes Sr. Maj, verherrlicht wurde, begannen wie Tages zuvor, gegen g Uhr. Das Wetter war heute etwas freund— licher, weshalb auch die von allen Seiten en Menge von Zuschauern noch zahlreicher, als am vorh rgehen⸗
den Tage, war. Bei dem er sten Rennen auf freier Bahn
siegte nach einem dreimaligen Laufe der Rubens, ein Fuchs— hengst des Hrn. Oberst-Llentenants von Bran denstein. Der zweite Preis von 200 Friedrichsd'or konnte nicht zuerkannt werden, da bei dem dafuͤr ausgesetzten Rennen mit Hinder— nissen bie zwei Pferde, die sich, nachdem die uͤbrigen Con— currenten ausgebrochen waren, zuletzt noch um den Preis stritten, an der letzten Barriere beide stuͤrzten. In dem hierauf folgenden dritten Rennen auf der Bahn mit Hin⸗ dernissen siegte der Comus, ein dem Herrn Grafen Putt⸗ bus zugehöriger und von ihm selbst gerittener Wallach. — Ueber den Verlauf und den Ausfall der Pferderennen an beiden Tagen beziehen wir uns im Uebrigen auf den im estrigen Platte der Staats⸗Zeitung und hierunter befind— ichen ausfährlichen Bericht des Vereins fuͤr Pferdezucht und
Pferdedressur selbst.
— In den beiden letztverwichenen Tagen sind hier im Gan⸗ zen noch 3417 Centner Wolle (großentheils sogenannte Buͤn⸗
Begonnen wurde der Lauf schon etwa 2000 Schritte verhẽlp 9. Tribune, so daß die. gan * durchlaufende hn
Io, 0h60 Fuß oder eine halbe Deutsche e betrug.
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delwolle) zu Markt gebracht worden; und es hat sich sonach das gesammte hierher gekommene Quantum auf 27,551 Ctr. erhoͤht; dermalen duͤrfte indeß die Zufuhr als beendigt anzu⸗ sehen seyn. Der Verkehr ist in den beiden Tagen (Sonntag und Montag) nicht sehr lebhaft gewesen, was an letzterem Tage hauptsaͤchlich darin seinen Grund haben mochte, daß sowohl von den Kaͤufern als den Verkaͤufern eine große An— zahl in den Vormittagsstunden dem Pferderennen beiwohn— ten und sich erst Nachmittags auf dem Markt einfanden. Es ist deshalb bis zum Abend des gestrigen Tags nur etwa ein Drittheil der zu Markt gekommenen Wolle verkauft wor— den, und zwar geschahen die meisten Kaufe in ordinairer und guter Mittelwolle, und nur wenig Geschaͤfte wurden in Fei— nen Sorten gemacht. Die Preise waren mit geringer Ab⸗ weichung dieselben, wie im vorigen Jahre. — Es steht uͤbri⸗ gens wohl zu erwarten, daß die Kaͤufer, nachdem die ordi— naire und Mittelwolle vergriffen seyn wird, sich auch veran⸗ laßt finden werden, mehr die feineren Sorten in Anspruch zu nehmen. ,
— Das Berlinische Gymnasium wird die dreihun⸗ dertjaͤhrige Feier der Uebergabe der Augsburgischen Confes— sion uͤbermorgen, den 24âsten d. Vormittags 9 Uhr, im Saͤu⸗ lensaale des Grauen Klosters begehen. Das Programm, durch welches der Direktor der genannten Anstalt, Herr Dr. Gustav Koͤpke, zu dieser Feierlichkeit einladet, beginnt mit einem Vorwort desselben, welches das Geschichtliche der Uebergabe der Augsburgschen Confession, so wie den Haupt— inhalt dieser wichtigen Glaubensurkunde enthaͤlt, und schließt mit einer Angabe der Reihefolge der Feierlichkeiten. Das Fest wird mit einem Choral und einer Einleitungsrede des Direktors beginnen. Nachdem hierauf das Luther— sche Lied: Eine feste Burg ist unser Gott u. s. w. ge— sungen worden, folgen die Reden und Deklamationen der Schuler des Gymnasiums. Die ersteren werden von Primanern, welche dieselben selbst ausgearbeitet haben, und
zwar in Griechischer, Hebraͤischer, Englischer, Italiaͤnischer, Fran⸗
zoͤsischer, Lateinischer und Deutscher Sprache gehalten werden. Die Themara der verschiedenen Reden werden folgende seyn: uͤber die beiden Glaubensmaͤrtyrer Polykarp und Huß; Lob— gesang auf Jehova; Cranmer und sein Einfluß auf die Re— formation in England; Francesco Petrarka, der Vater und Reformator der Litteratur; Lobrede auf Coligny. Der Ge— genstand der Lateinischen Rede wird seyn, zu beweisen, daß die Nachkommen richtigere Beurtheiler der Tugend seyen, als die Zeitgenossen. Die Deutsche Rede wird uͤber den Einfluß der Kirchenverbesserung des sechszehnten Jahrhunderts auf die wissenschaftliche und sittliche Bildung handeln. Eine Rede des Herrn Professor Bellermann und ein Chor aus dem Messias von Haͤndel werden das Ganze der Feier be—
schließen.
— Der verstorbene Erzbischof von Gnesen und Posen, err von Wolicki, hat dem Koͤnigl. Gymnasium in letzterer ztadt einen Theil seiner Bibliothek, bestehend in einer hoͤchst
schätzbaren Sammlung von 840 zum Theil sehr baͤndereichen und kostbaren philosophischen, geschichtlichen und philologischen Werken vermacht.
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Am 14ten d. M., Mittags bald nach 1 Uhr, starb, nach einem sechsmonatlichen Krankenlager, an der Brustwasser— sucht Christian Gottfried Daniel Stein, Doktor der Philosophie und Professor am Berlinischen Gymnasium zum grauen Kloster, Ritter des Rothen Adler-Ordens dritter Klasse. Er wurde den 14. Oktober 1771 zu Leipzig geboren, wo sein Vater als Kaufmann lebte, genoß seinen Unterricht auf der Thomasschule seiner Vaterstadt und studirte auf da— siger Universitaͤt in den 6 1788 1790 Theologie. Im Jahre 1794 berief ihn Friedrich Gedike zum Mitgliede des Seminars fuͤr gelehrte Schulen in Berlin, das damals mit dem Berlinischen Gymnasium zum grauen Kloster vereinigt war. Bei dieser Lehr⸗Anstalt wurde er 1797 als Collaborator Angestellt, und erhielt 1802 den Charakter eines Koͤniglichen Professors. Spaͤterhin seit 1812 wurde er Mitglied mehre— rer gelehrten Gesellschaften zu Erlangen, Erfurt und Jena, und bei der Gruͤndung der Üniversitaͤt zu Berlin auch Privat— Docent fuͤr Statistik und Geschichte. Seine Schriften, un— ter denen besonders die geographisch-statistischen, vielfach ge— drucgt und aufgelegt, seinen gelehrten Ruf in Deutschland begruͤndet haben, sind von ihm selbst bis zum Jahre 1825
im „Gelehrten Berlin“ (Berlin, bei Duͤmmler angegeben. Auch nach dieser Zeit hat er in vielen gelehrten ö
gen, kleinen historisch geographischen Aufsätzen und Beitraͤ Zen, besonders zu Ersch und , n, , der ch senschaften, seinen kritischen Blick und feinen Forschungsgeist
bewahrt, und seine schriftstellerische Laufbahn fuͤr das große Publikum mit seinen anziehenden „Reisen nach den vorzuͤg⸗ lichsten Hauptstaͤdten von Mittel-Europa.““ (Leipzig, 1827 — 1829. 7 Baͤnde 8.) beschlossen. Das Ansehen, welches er sich als Gelehrter uberhaupt, besonders in den von ihm vor— sene umfaßten geographischen Wissenschaften, zu erwer⸗ en wußte, bekundet die zahlreiche Verbreitung seiner Schrif— ten und die Achtung entschiedener Sachkenner, namentlich der hiesigen geographischen Gesellschaft, deren Secretair er war. Ganz besonders aber hat die Lehr⸗Anstalt, der er 366 Jahre hindurch unter dreien Direktoren mit immer gleicher Anhaͤng—⸗ lichkeit und Liebe sich hingab, seine Nutzbarkeit im Lehr⸗Amte und seine unerschuͤtterliche Treue und Gewissenhaftigkeit in der Wahrnehmung seiner Berufspflichten zu ruͤhmen. Hier waltete er segenreich unter seinen Schuͤlern; und wenn die Geschichte der Wissenschaften, die seinen Namen ehrenvoll bewahrt, nie aufhoͤren kann, seiner Verdienste zu gedenken:
so werden die Jahrbuͤcher des Berlinischen Gymnasiums in = dem Freund und Lehrer der Anstalt auch noch den begluͤcken⸗ den Wohlthaͤter derselben zu preisen wissen. Seine Amtsge— nossen, die seinen maͤnnlichen Charakter erkannten und im gemeinsamen Wirken seiner Freundesliebe sich erfreuten, fuͤh— len zwiefach den Verlust eines Mannes, dessen Todtenfeier am 16ten d. M. ihnen die letzte Veranlassung darbot, die Anerkennung seines inneren Werthes oͤffentlich auszusprechen.
Berlin, den 19. Juni 1830. Der Lehrerverein des Berlinischen Gymnasiums zum grauen Kloster.
Verein fuͤr Pferdezucht und Pferde-D—ressur.
Den 22. Juni 1830. Rennen auf der freien Bahn. Doppelter Sieg.)
Hr. Amtsrath Uebel, brauner Wallach Aleidor vom Abelard und der Miranda. Reiter roth mit weißen Aermeln.
Hr. Amtsrath Heller, Fuchs-Stute Serra vom Amber und der Adelma. Reiter roth mit gelber Kappe.
Hr. H. Fuͤrstenberg, brauner Wallach Banco. Preußi— sches Landgestuͤt. Reiter weiß. —
Hr. Obr.“Lt. von Brandenstein, Fuchs-Hengst Rubens vom Rubens und der Freedom. Reiter weiß mit schwar— zer Kappe. (Sieger.)
Hr. Ober⸗Amtmann Meyer, Fuchs-Hengst Apoll vom Eri— don und der Sally. Reiter hellblau, weiße Aermel und schwarze Kappe. )
Noch zwei andere Pferde, der Nerestan und Dagobert, dem Herrn von Bredow und dem Ober⸗Amtmann Herrn Schrader zugehoͤrig, waren zuruͤckgezogen worden.
Erstes Rennen. Das Abreiten war regelmaͤßig,
Serra lief voran, dann Banco, die uͤbrigen folgten. Nach
der Haͤlfte des Lanfs fing Rubens, der bis dahin zuruͤckge—
blieben war, an, herauf zu kommen, Aleidor brach an der vor— letzten Ecke ein. Nach einem Laufe von 4 Minuten und
29 Sekunden erreichte Serra als Sieger das Ziel, gefolgt
von Rubens, Apoll und Banco.
Zweites Rennen. Serra, Rubens, Banco. Apoll war zuruͤckgezogen worden. Das Abreiten war regelmaͤßig, Serra lief voran, gefolgt von Banco und Rubens. Auf der. Haͤlfte der Bahn blieb Banco ermuͤdet zuruͤck; an der letzten Ecke lief Rubens der Serra vorbei und siegte nach einem Lauf von 4 Minuten und 46 Sekunden.
Drittes Rennen. Rubens, Serra. Das Abreiten war regelmaͤßig, Serra lief voran; vor der letzten Ecke lief ihr Rubens vorbei und erreichte nach einem Laufe von 5 Minuten und 26 Sekunden das Ziel.
Der Sieger ward vom Verein fuͤr 300 Frd'or gekauft.
Rennen auf der Bahn mit Hindernissen.
. (Einfacher Sieg.) ꝛ;
Hr. v. Rieben, brauner Hengst Herod vom Herodot, und der Thekla. Reiter dunkelroth, silbergraue Aermel und schwarze Kappe. ö;
Hr. Lieut. v. Bernstorff, Fuchs-Stute Eglantine von einem Neustaͤdter Hengst und einer Englischen Stute. Reiter weiß. . w
Hr. Lieut. v. Senden, Rapp-⸗-Stute Aline. Trakehner Gestuͤt. Reiter gelb. .
Hr. v. Kraͤcher, schwarzbrauner Wallach Hamlet vom Al— fonso und der Roxane. Reiter ponceauroth und schwarze
Kappe. ᷣ Hr. Ober-Amtmann Meyer, rothbrauner Hengst Allahor vom Allahor und der Therese. Reiter hellblau, weiße Aer⸗ mel und schwarze Kappe. 1 .
Zwei andere Pferde, Pitt und Gemse, dem Hrn. Lien—