1830 / 173 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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1314 an, um ihn dahin zu bewegen, die zu erwartende Entbindung seyn; sichere Nachrichten daruͤber sind jedoch bisher noch nicht der Königin auch dadurch zu feiern, daß den verbannten im eingegangen.

1315 Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung Æ 173.

Auslande lebenden Spaniern die Ruͤckkehr nach ihrem Vater⸗ In Sierra-Leone landete am 2. Mai das Schiff „St. Helena“, das von der Insel St. Helena nach England be—

stimmt war, auf seiner Reise jedoch von einem Korsaren an— gefallen und seiner in Gold und Silber bestehenden Ladung beraubt wurde.

lande gestattet werde.“ 6. Am letzten Dienstage hielt die hiesige Gartenbau⸗Gesell— schaft ihre periodische Sitzung; es waren bei dieser Gelegen— heit eine gie Menge Gesträuche und Blumen ausgestellt und die Tafeln mit außerordentlich großen Kirschen und Erd— beeren bedeckt. Von den Pflanzen erregten einige im Gar— ten von Lord Carnarvon gewachsene Exemplare der Azalea coccinea und ein Subescens, die mit dem Bluͤthenstaub der Azalea kiumphans vermischt worden waren, besonderes Aufsehen. ;

Die Direktoren der Liverpool und Manchester Eisen— bahn-⸗-Gesellschaft machten am letzten Montage auf ihrer wich—⸗ tigen neuen Bahn den ersten oͤffentlichen Versuch, der zur größten Zufriedenheit Aller ausfiel. Eine Dampfmaschine zog einen Wagen mit 12 Personen im Innern, einen zweiten mit 30 außerhalb sitzenden Personen und 7 Wagen mit einer Last von 34 Tonnen an unbehauenen Steinen. Die Strecke von Liverpool nach Manchester (ungefaͤhr 7 bis 8 Deutsche Meilen) wurde in 2 Stunden und 20 Minuten zuruͤckgelegt, mit Einschluß von 137 Minuten, die man brauchte, um auf 2 Stellen uͤber Wasser zu kommen. Nach ihrer Ruͤckkehr nach Liverpool machte die Dampfmaschine noch eine Fahrt, mit einer Geschwindigkeit von ungefahr 25 Engl. Meilen in einer Stunde mit 2 großen Wagen, auf denen sich mehr als 50 Personen befanden, die bei ihrer Zuruͤckkunft von Tausenden von Menschen, welche das neue Schauspiel herbeigezogen hatte, mit Freudengeschrei begruͤßt wurden. Die Wagen fuͤr Passagiere sind stark gebaut und schoͤn verziert; einige derfel— ben sind fuͤr 4, andere fuͤr 6 Personen eingerichtet, wieder andere haben eine Abtheilung in der Mitte fuͤr 6 Personen und 2 mit Fenstern versehene Abtheilungen auf der Vorder— und Ruͤckseite, jede zu 3 Personen; jeder Passagier hat sein eigenes Kissen; auf der Außenseite sitzt Niemand, und Ge— paͤck nehmen diese Wagen nicht mit; fuͤr letzteres sind eigene niedrige Fahrzeuge bestimmt.

Die Resolutionen in Beziehung auf die Korngesetze, welche Lord Milton vorzuschlagen gedenkt, finden sich in der Ti— mes abgedruckt. Er, als einer der groͤßten Gutsbesitzer, hat dabei den Zweck, die Thatsache zur Anerkennung zu bringen, „daß die bestehenden Anordnungen jene Preis-Schwankun—

gen nicht verhuͤten, welche gleich nachtheilig fuͤr die Anbauer

des Bodens und fuͤr die Verbraucher der Acker-Erzeugnisse sind.“ Seine dreizehnte und letzte Resolution lautet: „daß besagte Anordnungen den Handels-Verkehr zwischen Großbri— tanien und dem Auslande hemmen, daß sie den Preis der Lebensmittel im Lande erhoͤhen, die Erzeugungskosten aller Productionen des Königreiches, das Getreide selbst einge— schlossen, vermehren, die Fahigkeit des Gewerbfleißes im Lande, mit dem der andern Nationen zu wetteifern, mindern und die Leiden des Volkes erschweren.“

Es cirkulirt hier noch immer der Prospektus zu einem zweiten Bank-⸗Etablissement, das man der bestehenden Bank von Eng— land an die Seite stellen will. Die Befoͤrderer des neuen Planes haben erklart, die Geschaͤfte schon anfangen zu wol— len, wenn auch nur erst Eine Million Pfd. durch Actien zu— sammengebracht ware.

Die Tim es erzaͤhlt in ihrem Boͤrsenberichte: „Wir er— sehen aus Briefen von Amsterdam, daß es den dortigen Spekulanten gelungen ist, eine rasche Verbindung mit Paris vermittelst abgerichteter Tauben herzustellen, die dreimal taͤg— lich von Paris abgehen, und ziemlich regelmaͤßig am folgen— den Tage fast um dieselbe Stunde in Amsterdam eintreffen. Sie bringen die neuesten Course der Franzoͤsischen Rente und der auswärtigen Fonds, wie sie an der Pariser Boͤrse notirt werden, und da man in der Regel vor 3 Uhr Nachmittags keine ausgedehnten Geschaͤfte in Staatspapieren an der Am- sterdamer Boͤrse macht, so haben diejenigen Spekulanten, die mit der sogeannten Tauben-Post Nachrichten erhalten, einen

großen Vortheil vor allen ubrigen. Letzthin traf es sich ein⸗

mal, daß ein Geruͤcht vom Tode des Koͤnigs, das von hier aus nach Paris gekommen war, vermittelst jener Verbindung eben so rasch na einigen schlechten Spekulationen verleitete. Zwischen London und Paris ist eine Communication durch Tauben ebenfalls

schon oͤfter versucht worden, doch gewohnlich fehlgeschlagen, weil es, wie man beobachtet haben will, den Voͤgein schwer

wird, bei der Passage uͤber die See, in der gehoͤrigen Rich

tung öh bleiben.“ . as Verbrecher-Schiff „Esser“, bei Kingstown in Ir—

land liegend, soll am vorigen Montage in Feuer aufgegangen

Amsterdam kam und die Leute dort zu

und 11 von den Schiffsleuten umgebracht hatte.

London, 15. Juni. Was Niemand mehr zu

hoffen wagte, ist geschehen; der Koͤnig hat sich auf's Neue erholt, und zwar mit mehr Anschein der nachhaltigen Besse⸗

rung, als sich bisher noch gezeigt hat. Des Koͤnigs Aerzte

haben bekanntlich nie kund gemacht, was eigentlich die Krank— heit Sr. Majestaͤr gewesen, und nach vielein Hin- und Her— rathen ist man bei den Journalisten sowohl als beim Publi— kum im Allgemeinen darin uͤbereingekommen, daß die „Schwie— rigkeit des Athmens“ von der Wassersucht herruͤhre. Jetzt versichern die Aerzte, die Schwierigkeit lasse nach; und das Hof-Cirkular (welches jedoch keinen offictellen Eharakter be— sitzt)ꝰ behauptet nun, der Koͤnig habe gar nicht die Wasser— sucht gehabt; ja es versichert, Se. Majestaäͤt koͤnne jetzt, mit geringer Unterstuͤtzung, aus einem Zimmer ins andere gehen und gedenke binnen Kurzem sich aus dem Pallaste zu Wind— sor in das in dem dortigen Park gelegene Lustschloß, die Lodge genannt, zu begeben, welches bekanntlich seit mehreren Jahren der Lieblings-Aufenthalt Sr. Majestat gewesen. Wie sehr uͤbrigens die Zurückhaltung der Aerzte und des Hofes uͤber den wahren Zustand des Koͤnigs und die dadurch veranlaß⸗ ten widersprechenden Nachrichten geeignet sind, die Nation in Schwanken und Unruhe zu erhalten, und wie sehr Han—⸗ del und Gewerbe dabei leiden muͤssen, ist klar. Die Wen— dung in der Krankheit des Monarchen scheint indessen die Whigs und ihre Verbuͤndeten abzuhalten, ihre Staͤrke gegen das Wellington'sche Kabinet zu versuchen, welches, so lange der Koͤnig lebt, nichts von ihnen zu fuͤrchten hat. Auch wuͤnschte der Graf Aberdeen vor ein Paar Abenden, als ihn der Marquis von Londonderry wegen der Vorlegung von Papieren draͤngte, welche die Gesinnungen des Oesterreichi⸗ schen Kahinets uͤber die Griechischen Angelegenheiten darthun sollten, die derselbe aber ohne Nachtheil fuͤr den Dienst des Staates nicht öoͤffentlich machen zu durfen glaubte, eine Ab— stimmung zu erzwingen, welche den Marquis in einer bedeu⸗ tenden Minorität zeigen und den Freunden der Minister neuen Muth machen sollte. Die List schlug jedoch fehl, und der Marquis hat seitdem seine Angriffe fortgesetzt, wobei er immer von Lord Holland unterstüͤtzt wurde, obgleich, wie der Marquis selbst sagte: „dieser ein Grieche und er ein Tuͤrke ist.“ Die Wendung, welche des Koͤnigs Krankheit genommen hat, scheint auch im Unterhause ihre Wirkung nicht verfehlt zu haben, wo die Verminderung der Wahrscheinlichkeit, bald vor ihren Constituenten erscheinen zu muͤssen, auch den Eifer man⸗ cher Mitglieder vermindert und die Minoritaͤten, welche seit ein Paar Wochen den mancherlei Geld⸗Forderungen der Mi⸗ nister entgegen waren, von etlichen neunzig auf beinahe die Hälfte herabgebracht hat. Doch waren die Debatten wie⸗ der sehr lang, und eine Menge nothwendiger Maaßregeln ha—⸗ ben auf's neue verschoben werden muͤssen. Sir Robert Peel beklagt sich bitter uͤber das viele Sprechen, welches dem Ge⸗ schaͤftsgang so hinderlich sen. Wenn aber die unabhängigen Parlamentsglieder nicht reden wollten, so wuͤrde das Land uͤber vieles im Dunkeln bleiben muͤssen, und wenige Miß⸗ brauche wuͤrden beseitigt werden. Denn gar vieles wird, als im Parlamente gesprochen, in den Zeitungen aufgenommen, was ohne dieses den Journalisten ins Gefaͤngniß bringen wuͤrde; und man redet in der That ja nicht, um die Mini— ster, sondern um das Land zu belehren, oder auch irre zu fuͤhren. Das wahre Uebel ist, daß das Parlament sich mit einer Menge von Dingen befaßt, die vor Local⸗Beamte und Gerichte gehoͤren, und daß es bei der Zunahme von Geschaͤf— ten und Unternehmungen im Lande von bloßen Privat, An—⸗ gelegenheiten so zu sagen erdruͤckt wird.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 11. Juni. IJ abgelaufenen Rechnungs-Jahre sind aus dem Koͤnigreiche ausgeführt worden: an Stangen-Eisen 362,690 Pfd. und an roͤberm Manufaktur-Eisen 25,149 Pfd.; an Bestand blieb ei den Wagen in den Stapelstaͤdten und aufwaͤrts liegenden Staͤdten, vom erstern 165,420 und vom letzteren 29,516

Pfd.; alles Stapel- Gewicht. Es ist demnach weniger als

Beilage

Die Besatzung des Piraten entmastete die „St. Helena“, nachdem sie den Capitain, den Steuermann

n dem am 1. Nov. v. J.

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1827 und 1828, aber etwas mehr als 1826 ausgefuͤhrt wor⸗ den und ungefaͤhr so viel, wie in dem letztgenannten Jahre, im Bestande geblieben.

Man schreibt aus dem nordwestlichen Halsingelande vom 27. Mai: „Es klingt beinahe unglaublich, daß in einem von civilisirten Menschen bewohnten Lande, und nur 37 Mei— len von dessen Hauptstadt, einen Monat vor Johannis noch Schlittenbahn sey, aber es ist wahr, wir fahren noch, wie aufs Beste, zu Schlitten. Vor etwa acht Tagen ward die Luft etwas milder, indem der Schnee in den Waͤldern ge— schmolzen und die Seen frei vom Eise waren, aber die Hoff— nung auf den Fruͤhling verschwand bald. Der Wind ging

nach Nordwest, wir bekamen kalte Tage und starke Nacht⸗

froͤste, so daß die Erde des Morgens schneeweiß war und das Eis fingerdick weit in den Tag hinein auf dem Wasser liegen blieb. Am 23sten Sturm aus Nordwest und kalt; am T2ästen eben so; am Zösten kam endlich ein milder Regen,

nachdem wir dieses Jahr noch keinen Tropfen Regen gehabt,

außer einigem mit Schnee vermischten zu Anfange dieses Monats. Allein der laue Regen mit Suͤd-Winde waͤhrte nur drei bis vier Stunden, der Wind wurde oͤstlich und die Luft kalt. Nun haben wir Nord-⸗Ost; diese Nacht wechselten Regen und Eisschlacker, und seit 9 Uhr Morgens schneiet es so stark, wie im Januar. Die wenigen Sommervoͤgel sind wieder verschwunden, und die Schwalbe, die sich nur einmal gezeigt, durfte sich auf lange Zeit nicht wieder her wagen; der Kuckuk allein scheint in unsern wilden Waͤldern fortzukom— men, und sein Geschrei ist hier so allgemein, wie das der Kraͤhen in den suͤdlichen Landstrichen. Unsere Wagen und Karren sind hereingezogen und die Schlitten wieder im Gange, doch wollen wir hoffen, nur auf einige Tage. Die Einsaat ist vor vierzehn Tagen geschehen, doch nicht in den Halm ge— schossen, und es ist fuͤr das Gewächs wenig Aussicht. Der Futter⸗Vorrath ist erschoͤpft und das Vieh, welches schon vor mehreren Wochen hätte anfangen muͤssen, sein Futter drau⸗— ßen zu suchen, ist mit Hungersnoth bedroht. Das Laub, welches schon knospete, friert ab. Die Aussichten sind sonach überhaupt truͤbe.“

Oe st erreich.

Wien, 17. Juni. Bei der K K. Armee haben nebst mehreren folgende Veraͤnderungen stattgehabt: Der Gene— ral⸗Major Jakob Ritter von Luxem wurde zum Feldmarschall⸗ Lieutenant, und die Obersten Franz Marschall von Biberstein, vom 2ten Artillerie⸗Regimente, August Graf von Eltz vom Prinz-Regent von Portugal Infanterie-Regiment Nr. 39,

Eugen Graf von Wratislaw vom Kaiser Uhlanen-⸗Regiment

Nr. 4, und Christoph Resch vom Wuͤrtenberg Infanterie⸗ Regiment Nr. 40, wurden zu General⸗Majors befoͤrdert.

Baiern.

Munchen, 18. Juni. Ihre Majestaͤten der Koͤnig und die Koͤnigin werden Ihre Reise nach dem Regen- und Ober— main⸗Kreise morgen antreten und, dem Vernehmen nach, Ihr erstes Nachtlager zu Ingolstadt halten.

Am 14. Juni war eine glanzende Tafel bei Hofe, zu welcher die Herren Kron⸗Beamten und Thron⸗Vasallen gezo⸗ gen wurden.

Auf Veranlassung Sr. Excellenz des Herrn Regierungs— Praäsidenten von Widder hat sich auch im Isarkreise ein hi— storischer Verein gebildet. Man sieht demnaͤchst der Bekannt⸗ machung der Grundlage seines Wirkens entgegen.

Am 1. Juni erfolgte die feierliche Eroͤffnung des wieder— hergestellten Benediktiner⸗Klosters Metten.

= Sich weiz. Zuͤrch, 16. Juni. In Lauis ward am Jten d. M. die ordentliche Jahres-Versammlung des großen Raths vom Kanton Tessin unter dem Vorsitz des Landammann Lotti er— öffnet. In der dabei vom Praͤsidenten gehaltenen Rede wird

(der Neuen Zuͤrcher Zeitung zufolge), in vollkommenem Ge⸗s gensatz mit der 3 Monate fruͤher von dem Landammann

Quadri an dieser Stelle gehaltenen Eroͤffnungs-Rede, unge⸗ faͤhr alles dasjenige gepriesen und erhoben, was jener geschmaͤht und verwänscht hatte. Die BVerfassungs-Neform wird als das dringendste und wichtigste Geschäft der Versammlung be— knen zun Ces, defis Rerfebzen, fes wäe ihre ui ssg, eit, nach den eidgendssischen Verhältnissen und den Vorgän— gen anderer Kantone, welche vollends dazu aufmuntern muß— ten, dargestellt. Die Finanz-Reform, deren mindestens gleich großes Beduͤrfniß nun eingestanden wird, soll den großen

Rath eben so ernstlich beschaͤftigen. Ein Gesetz aber Preß⸗ vergehen wird vorbereitet, von Censur⸗Einrichtungen soll keine Rede mehr seyn. Die Heffentlichkeit ist in allen politischen, finanziellen, administrativen und gerichtlichen Verhaͤltnissen des Kantons fuͤr wohlthaͤtig erklaͤrt.

Das in Genf errichtete Griechen-⸗Comitéè hat vor Kurzem die Schlußrechnung uͤber seine Einnahmen und Ausgaben bekannt gemacht. Diese Rechnung begreift den Zeitraum vom L Januar 1827 bis zum 31. Mai 1830, und eine Gesammt— Einnahme von SS,306 Fr., von denen die letzten 18,397 Fr. an die persoͤnliche Verfuͤgung des Grafen Capobistrias zum Behuf der von ihm gegründeten Erziehungs⸗Anstalten gestellt wurden. „Wenn Griechenland (mit diesen Worten schließt der Bericht) bei seiner ruhmwollen Restauration uns einiger maßen verpflichtet ward, sollten wir nicht hinwieder auch ihm verpflichtet seyn? Durch seine Veranlassung gelangten wir zu einer Erfahrung, die in unvergeßlichem Andenken bleiben soll, indem sie vorzugsweise geeignet war, den gluͤcklichen Einfluß darzuthun, welchen ein fester und beharrlicher Ausdruck groß— herziger Wuͤnsche auf den Gang der Ereignisse auszuuͤben vermag. Wir erhielten die erwünschte Gelegenheit, durch Theilnahme an einem Werk der Menschenliebe, der Religion und der Freiheit, menschliche und eidgenoͤssische Bande enger zu knuͤpfen. Sollte damit nicht jede Schuld Griechenlands sattsam getilgt seyn?“

Der Philhellenen⸗Verein des Kantons Waadt hat seiner— seits unterm 13. v. M. seinen vierten Bericht und die Rech— nung vom Jahre 1829 bekannt gemacht. Der erstere giebt Nachricht von befriedigendem Erfolg der durch den Verein besorgten Erziehung einiger Griechenjuͤnglinge. Die Rech— nung zeigt eine Jahres-Einnahme von 2214 Fr., die Ausgabe betrug 1338 Fr., und das Vermoͤgen des Vereins, der uͤbri— gens seine Arbeiten fortsetzt, betragt 5601 Fr.

Italien.

Genua, 12. Juni. Seit der Abfahrt der Fran⸗ zoͤsischen Flotte aus Toulon wissen wir hier nichts Zuverläs— siges uͤber dieselbe, außer den Berichten einiger Eapitaine von Kauffahrtei⸗Schiffen, die einzelnen Abtheisungen der Flotte am 2Y9sten v. M. auf der Hohe von Barcelona und am 2ten d. M, bei Mahon begegnet sind. Die Differenzen zwischen Sardinien und der Regentschaft Tunis sind durch das Er— scheinen einer kleinen Flotte auf der Rhede von Tunis zur vollkommenen Zufriedenheit der diesseitigen Regierung beige⸗ legt. Die Flottille befindet sich noch in den Gewaͤssern der Levante; das Geruͤcht, daß das dazu gehoͤrige Linienschi „il Carlo felice“ Havarie erlitten habe, ist gaͤnzlich e, n , In der letzteren Zeit ist eine Menge Getreide aus den Haͤfen des Schwarzen Meeres an den hiesigen Markt ge⸗ bracht worden. Ueberall stehen hier die Feider im schönsten Gedeihen und lassen eine gute Aerndte hoffen; auch die Le— bensmittel sind wohlfeil' Um so mehr muß es befr emden, daß bei dieser , Wohlfeilheit der Lebensbeduͤrfnisse die Bettelei in hiesiger Stadt mehr als jemals uͤber hand nimmt und die Einwohner belaͤstigt.

In Land.

Berlin, 23. Juni. Zu dem heutigen dritten und letz⸗ ten diesjährigen Pferderennen hatte sich, wie an den beiden vorhergehenden Tagen, eine uͤberaus zahlreiche Menge von Zuschauern eingefunden. Das erste Rennen, auf der freien Bahn, begann unmittelbar nach der Ankunft Sr. Maj. des Koͤnigs, Allerhoͤchstwelche auch heute die Rennen durch Ihre Gegenwart zu verherrlichen geruheten. Von den, nach Aus— weis des Programms, dazu angemeldeten 144 Pferden hatten sich nur 7gestellt. Unter diesen trug der Dagobert, ein dem Ober⸗Amtmann Herrn Schrader zugehöriger Fuchs⸗Wallach, nach einem zweimaligen Laufe, den von dem Vereine fuͤr die Summe von 250 Frd'or. gekauft; ihm zunächst kam die Niobe, eine braune Stute Sr. Durch- laucht des Prinzen Alexander zu Solms. Mit diesem Laufe hatten die diesjaͤhrigen Rennen ein Ende. Fuͤr das am be⸗ sten dressirte Schuspferd hatte der Verein einen Preis von 50 Frd'or ausgesetzt; es war indessen . keine Anmeldung eingegangen, so daß man sofort zum Vorzeigen von Cam⸗ pagne⸗Pferden schritt. Zu diesem Ende wurde eine beson⸗ dere kleine Bahn abgesteckt, auf welcher hinter einander fuͤnf vortrefflich dressirte Pferde, saͤmmtlich Wallache, producirt und zum Theil von dem Verein fuͤr resp. 120 und 100 Frd'or., gekauft wurden. Heute Nachmittag findet in der

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