1830 / 179 p. 8 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 30 Jun 1830 18:00:01 GMT) scan diff

C dietal⸗ Ladung.

Nachdem der Herzogl. Cammer⸗-Lassirer Erdmann Carl Thiele zu Bernburg, am 13. Januar 1824 ohneè eheliche Erben verstorben, und sein Rachlaß, worunter auch ein Harten oder Werder an der Stadtmauer, am ellen n me befindlich, von dessen Schwester⸗ fohne, dem reitenden Foͤrster Friedrich Ermisch in Guͤntersberge und von dem Gurator absentis des seit Ostern 1816 abwesenden Buͤrgrrmeisters Thiele aus Bernburg angetreten, nunmehr aber

der weitern Erb⸗Regulirung wegen eine offentliche Ladung des ab⸗

wesenden Bruders dez Erblassers, des gewesenen Buͤrgermeisters Thiele noͤthig erachtet, und deshalb eine Praͤjudicial-Edietal⸗La— dung erkannt worden ist, so wird der seit Ostern 1816 von Bern⸗ burg entwichene, in unbekannter Abwesenheit sich befindende Buͤr⸗ germeister Friedrich Thiele, hierdurch aufgefordert und geladen, in dem desfalls peremtorisch anberaumten Termine

Dienstags den 23 Maͤrz 1830, auf hiesiger Herzogl. Landes-Regierung zu rechtsfrüher Tageszeit entweder in Person oder durch einen gehörig legitimirten Anwalt zu erscheinen, und sich wegen Annahme der deferirten und von dem Qnrator absentis angetretenen Erbschaft des verstorbenen Kammer⸗ Cassirers Thiele zu erklaͤren, oder im Ausbleibungsfalle zu erwar⸗ ten, daß er, wenn er in dem angesetzten Termine bis 4 Uhr Nach—⸗ mittags nicht erschienen seyn wird, ohne Weiteres fuͤr todt erklaͤrt, und hinsichtlich der ihm deferirten und von seinem Curator ange⸗ tretenen Erbschaft nebst dem Werder an der Stadtmauer am Fül= lenthurme, das Rechtliche werde verfuͤgt werden, weshalb zugleich auch . Freitag der 26. März 1830 als . zur Bekanntmachung der Todeserklaͤrung anberaumt worden ist.

Dessen zur Urkunde ist diese Edietal⸗ und Praͤjudieial⸗Ladung unter Vordruckung des Herzoglichen Regierungs⸗Siegels und unter unserer gewohnlichen Unterschrift ausgefertigt, und zur offentlichen Kenntniß gebracht worden.

Bernburg, am 23. October 1829.

Herzogl. Anhalt., zur Landes-Regierung verordnete Geheime Rath, Kanzler, Direktor und Raͤthe.

v. Pfau.

Cdiectal⸗ Ladung.

Bei dem Handelsmann Joseph Becker in Herbstein, hat sich bisjetzt schon eine bedeutende Schuldenlast herausgestellt, und da zu erwarten steht, daß sich auch noch unbekannte Schulden vor—

nden, so erscheint eine Untersuchung des Vermoͤgens- und Schul⸗ denstandezs des obgedachten Becker, und Folgeweise eine Aufforde⸗ rung in oͤffentlichen Blaͤttern erforderlich. .

Es werden demnach die unbekannten Glaͤubiger desselben, hier⸗ mit aufgefordert, im Termin

Mittwoch den 24 Maäͤrz 1830, Vormittags 9uhr.; ihre Forderungen oder sonstige Anspruͤche sogewiß dahier geltend zu machen, als in sofern, im Entstehungsfall eines gütlichen Arrange⸗ ments, demnaͤchst der Concurs eroͤffnet werden sollte, sie ohne wei⸗ teres Praͤelusio⸗Decret von der Schulden⸗-Masse fuͤr ausgeschlossen geachtet werden.

Altenschlirf, den 25. December 1829.

Im Namen und Auftrag des Staats.

Großherzoglich es of nr nn Riedeholmsches

Dieffen bach. Sartorius.

Cg n r gegen den Tenorsaͤnger Fran Rosner zu Amsterdam.

Die Dreistigkeit, mit welcher sich der von hier entwichene

Tenorsaͤnger Franz Rosner, gegen die, von der unterzeichneten Be⸗ hörde, hinsichtlich seiner erlassenen Warnung, öffentlich ausgespro⸗ chen hat, erheischt folgenden Nachtrag in dieser Angelegenheit:

Der ꝛc. Rosner war laut Contracts bis zum 4. April 1831 mit einem Jahr⸗Gehalte von zweitausend sechshundert Reichsthalern und einem fechswoͤchentlichen Reise⸗ Urlaube als Hof- und Kam⸗ mer fänger angestellt und besoldet. Jener Reise⸗Urlgub wurde ihm fuͤr das Jahr 1828 mit einer Summe von dreißig Stuck i. driched'ors, und zwar bei fortlaufender Gage abgekauft, um seine ununterbrochenen Dienste benutzen ju koͤnnen.

Jedoch erkrankte Herr Rosner quf einer ihm, zu seiner Frau nach Magbeburg, durch Gnade außereontraetlich bewilligten

Besucht⸗Reise, und fiel in Folge dessen, demohngeachtet über iwei

volle Monate in seinen Dienstgeschaͤften aus. .

Im 2 Mai . hier der ehemalige Schauspiel⸗ Director Herr C. Schütz aus London ein, und suchte den 4. Ros⸗ ner fuͤr dortige Tonjerte, waͤhrend der Zeit der Parlaments⸗Sitzun⸗ gen, zu gewinnen, indem er jugleich mit ihm darauf dringend nach⸗

suchte, den von der Bestimmung der Direction abhaͤngenden sechs⸗ woͤchentlichen Urlaub in diesem Jahre so fort, und zu einer, wegen der hier bevorstehenden Sommermesse, und wegen Ermangeln eines andern Tenors, fuͤr die Buͤhne hoͤhst ungünstigen Zeit, eintreten zu lassen, wogegen sich Herr C. Schuͤtz persoͤnlich anheischig machte, nach dem ihm bemerkten vorjaͤhrigen Verluste, und bei dem offen⸗ bar fuͤr die Meßperiode, wegen Nichteinstudirens zweckmaͤßiger Opern, zu erwartenden Schaden, die stipulirter Weise nach aller Billigkeit ausfallende Gage dem ze. Rosner aus eigenen Mitteln zu verguͤten, woruͤber sich Herr Rosner auch als damit einverstanden, unterm 14. Mai schriftlich reversirte.

Nach dem Vorgefallenen und als Rosner's Urlaub sich bereits zum Ende neigte, uͤbersendete ganz unerwartet Herr C. Schuͤtz unterm 16. Juni aus Londen Abschrift eines mit Franz Rosner und dessen Ehegattin Flora Rosner (welche zu derselben Zeit, als ihr Mann seinen hiesigen Urlaub antrat, von Magdeburg, wo sie bisher engagirt war, vorgeblich zu einer Besuchsreise hier ein traf, darauf aber unter dem Vorwande in Hamburg Gastdarstellun⸗ gen zu geben, ihren hiesigen Hauswirth taͤuschte, den, unter aus⸗ druͤcklicher Authorisation ihres Ehemannes mit dem Comitée des Magdeburger National-Theaters abgeschlossenen Contrakt brach, und mit einem dort erhaltenen Vorschusse von Einhundert Reichs thalern und ihres Mannes hiesigen Effekten heimlich von hier nach London entwich) abgeschlossenen Contraktes, vermoͤge des⸗ 9 . sich zum 4 Juli 1831. bei demselben engagirt haben sollte.

Zu eben dieser Zeit bewarb sich aber Herr Rosner selb st,

ohne dieses Umstandes zu erwaͤhnen, in einem unterm 17.

Juni praͤsentirten Briefe, um eine vierzehntaͤgige Verlaͤngerung . ,, welche ihm auch im Wege der Gnade zugestan⸗ en wurde,

An seiner Statt traf jedoch endlich ein, vom 10. Juli datir⸗ ter Brief aus London ein, worin er sich unumwunden erklaͤrte, nur unter der Bedingung in sein hiesiges eontraktliches Engagement zuruͤck u kehren, wenn ihm nicht nur, die von Herrn C. Schuͤtz uͤbernommene Gage, auf welche er schriftlich Verzicht geleistet, aus der Hoftheater-Casse refundirt, sondern auch seine aus Magdeburg entwichene Gattin, gegen ein Jahrgehalt von

Eintausend Thaler fuͤr sie, zugleich mit ihm, mit einen auf vier

Jahre verlaͤngerten Contrakte, engagirt wurde, wogegen ihm jedoch don hiesiger Seite unterm 19. Juli Vergebung seines Fehlers und Niederschlagung aller Theatergesttzlichen Strafen hinsichtlich seines verzoͤgerten Ausbleibens, nur unter der Bedingung, ungesaͤumt in . contraktliches Verhaͤltniß zuruͤck zu kehren, zugesagt wurde.

Letzteres erfolgte jedoch nicht, und es ergab sich nach langerer ungewißheit uͤher seinen Aufenthalt erst spaͤterhin, daß er mit seiner Frau in Amsterdam eingetroffen sei, um dort ein neues Engagement ju entriren. ö .

Nach dieser Darlegung der Sache, darf es dem oͤffentlichen urtheile uͤberlassen bleihen, die Behauptungen, und die in Ansyruch gensmmenen Grundsaͤtze der Ehre des 6. Rosner zu pruͤfen, hiesiger Seirs aber hehaͤlst man es sich vor, hinsichtlich des noch bestehenden Vorschusses, welchen er als ein ihm schuldiges Ho— norar in Anspruch zu nehmen, sich beigehen laͤßt, (ohnerachtet er auf ein solches auch nicht den entferntesten Anspruch hat, weil er fuͤr alle und jede seiner Dienstleistungen laut Contrakt besoldet war) und seines Contraktbruches selbst, gerichtliches Verfahren einschrei⸗ ten zu lassen, zu welchem an sich um so mehr Anlaß vorhanden ist, als die hinterlassenen bedeutenden Privat-⸗Schulden des z. Rosner, seiner Angabe zuwider, von einigen hundert Thalern sich vielmehr in die Tausende belgufen, wie ez mit den Namen und Staͤnden der Glaͤubiger angeführt werden koͤnnte, wenn die Sache nicht an sich hinreicheud notorisch waͤre.

Braunschweig, den 26. December 1829.

General-Direktion des Herzogl. Hoftheaters. Aug. Klingemann, Dr.

l

Die Inhaber der Loose: Nr. 706. 715. 716. 717. 719. 721. 826. 828. S838. 8a. 843. S844. 846. S682. 883. 887. S888 S891. 895. aus der fuͤnften Privat⸗Lotterie des Jungfrauen-Vereins der Men⸗ schenfreunde, zu Werden an der Ruhr, im Regierungs⸗Vezirk Duͤs⸗ eidorf, werden freundlichst gebeten, sich durch Einsendung ihrer dose, unter der portofreien Rubrik: „Jungfrauen⸗Verein der Menschen freunde,“ an die unterieichnete Vereins Vor⸗ fenen, zur Empfangnahme der ihnen zugefallenen Gewinnste zu egitimiren.

; Sollte die Abforderung bis jum 1. Maͤr; 1830 unterbleiben, so werden die Gewinnste unter Verhoffen geneigten Einverstdͤndnisses der Betheiligten, in der zehnten Lotterie nochmals zun⸗ Besten der Rettungs⸗Anstalt zu gl fin he, ausgespielt werden.

Werden, den 20. December 1829.

(ge) Julie Keller.

Provinji. Benennung des Dokuments. des Sotumentz. der

den 5. JaWnuar.

Allgemeiner Anzeiger Preuß t sfch n.

. In land.

Concurse.

k 3 n n,,

Name und Stand des

r . Provinz. Eridars. Name des Gerichts. Teg. der Liguih,⸗ Blatt, wo das Weitere zu finden.

Eroͤffnung. Termin.

Brandenburg. Nachlaß des, den 19. Oetober Ld. u. Stdtger. Brandenburg. 11. Dec. 29. Berliner Int.⸗Bl. p. 9860.

1829 zu Brandenburg verstorb .

Kaufmann Johann Friedrich

Dalchow. .

Sachsen. ö August, Kaufmann zu Landgericht zu Naumburg. 1. Dec. 29. 3 Apr. 30. Naumburg. Int. Bl. p. 1641. uerfurt.

Liquidati ons- Process e.

ü

Name u. Stand des Erblassers, Provin⸗. 1. resp. Bezeichnung der Masse

—— —— Ostpreußen. Nachlaß der zu Braunsberg ver⸗ d. u. Stdtger. Braunsberg. 15. Februar 1830. Koͤnigsberger Int⸗Zett. p. 3991. storbenen Schuhmachermeister Neuwaldschen Eheleute. Sachsen. Nachlaß des zuletzt in Torgau Ob.-Ldger. zu Naumburg. Januar 1830. Naumburger Int.-Bl. p 1613. gestandenen, und zu Friede— walde bei Breslau verstorben. Artillerie Hauptmanns, Ba⸗ ron von Reißwitz⸗ . Kaufgelder des bei Duͤben bele⸗Ldger. zu Wittenberg. . genen Freiguts Neuhof. Westphalen. Kaufgelder des Buschmann olim Ld.‘ u. Stdtger. Bielefeld. 5. April 1830. Stegemannschen Colonats zu Quelle sub Nr. 29. Kaufgelder der Konrad Dunkel⸗Ld.« u. Stadtger. Beverungen. Maͤrz 1830. p. 1579. schen Realitaͤten zu Dalhausen. . Kaufgelder der Johann Keuter Ld. u. Stdtger. Buren. Januar 1830. p. I58l. schen Grundguͤter zu Henglarn. Kaufgelder der Bürgermeister Ld.“ u. Stdtger. Paderborn. 9. Februar 1830. p. 1589. Drolshagenschen Realitaͤten in Kleinenberg.

Name des Gerichts. Liquidationstermin. Blatt, wo das Weitere zu finden

Februar 1830. p. 1630. Paderborn. Int. Bl. p. 1586.

Su bhastationen.

c e u 2 2 O 0 e e 2 2 , a e e e ei m e d e eee e e e ee . e e e a e ee . e . m ee e me e me e e ee earn.

2 setzi Name Perempt. provinz. Benennung des grundstücks. Nam e. igen 3 beo Been, Beit, morin das

Gerichts. Termin. Weitere zu ersehen. ö /

Schlesien. Greisau, Allodial-Rittergut. Graf v. Mettichsche 10198 Thl. 1 sgr. Spf. Fuͤrstenthums⸗-Ger. 29. Spt 30 Breslauer Int. Bl.

Liquidations⸗Masse zu Neisse. p 4519. de 1839.

ö Polnisch⸗Marchwitz, Gut, mit 52871 Thl. 26 sgr. vf. Ob. Adger. j. Breslau. 2. Apr. 30. p. 4902. Ausschluß der zu Namslau

belegenen Bringer, Aecker und Boͤhmwitzer Roßgaͤrten.

ö l

verlorener Staats- Papiere und anderer Schuld-Verschreihungen, Behufs deren Amortisation.

nie Betrag des m Praͤclusio⸗ Blatt, worin das Behoͤrde. Termin. Weitere zu ersehen.

Eigenthuͤmers.

500 Thl. 100 Thl. 100 Thl. 100 Thl. ͤ 100 Thl.

Major von Massow 10) ThJ Koͤnigl Controlle der zu Wrietzen a. d. O. , Staats⸗Papiere.

100 Thl. 100 Thl. 100 Thl. 100 Thl. 100 Thl.

25 Thl.

47513. Litir. D 78275. 78279. 80390. 80516. 81666. Sb035. Sb503. 89951. 9120. 92226. 94580. 133031.

Berlin. Intell. Bl.

E e R GR

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Brandenb. Staats⸗Schuld⸗Scheine:

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