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schuld ohne Zinsen 54 pCt., Actien der Bank (von 100 Piaster) 19a 193 pCt., Alles ganz flau ohne Nehmer.
T in r He ü. , Die Allgemeine Zeitung enthaͤlt Folgendes:
Von der Servischen Gränze, 12. Juni. Han— dels-Briefe aus Bosnien schildern den Aufstand der Albane—
ser als sehr bedenklich und halten dessen Verbreitung in die angränzenden Provinzen fuͤr moglich. Der Großwesir ist in
der Naͤhe des Schauplatzes der Insurreetion angekommen; aber seine Autoritaͤt soll nicht respektirt worden seyn, und man besorgte blutige Auftritte, da von allen Seiten Ottoma—⸗ nische Truppen im Marsch sind. Einige Albaneser⸗Haͤupt⸗ linge sollen jeboch von der ihnen angebotenen Amnestie Ge— brauch gemacht und sich den Befehlen des Großwesirs zu un— terwerfen versprochen haben, sobald der Sultan ihre Be— schwerden anhören und den bestehenden Mißbraͤuchen abhel—
fen wolle. Eine solche Unterwerfung waͤre nun freilich fuͤr
die Insurgenten von uͤbler Vorbedeutung, denn sie scheinen noch nicht stark genug, um bet einer solchen Verschiedenheit
der Gesinnungen offenbaren Widerstand zu leisten. Allein es scheint zweifelhaft, ob schon eine wirkliche Unterwerfung statt— .
gefunden hat, weil von eigentlichen Beschwerden, wie sie ge— wohnlich durch Bedruͤckungen entstehen, bis jetzt nichts be— kannt ist und alle Nachrichten dahin lauten, daß der Auf— stand in Albanten vielmehr durch Intriganten veranlaßt wor— den sey und in einen Unabhängigeeits-Krieg ausarten koͤnne, wie der in Griechenland war. Das Feldgeschrei der Unruhe— stifter heißt: „Erlösting vom Tuͤrkischen Joch und Errichtung einer unabhangigen freien Regierung. Niemand stecke das Schwerdt in die Scheide, bevor dieses erreicht ist!“ Einige sonst unbekannte Capitaine sollen bemüht seyn, eine Rolle zu spielen und zu diesem Ende viel Geld austheilen. Als merk— würdig wird angeführt, daß die Frauen, welche sonst hei die— sen Voͤͤlkerschaften keinen Einfluß auf das oͤffentliche Leben haben, diesesmal zur Aufregung der Empoͤrung beitragen und mit fanatischem Eifer Alles aufbieten, um die Kopfe zu er— hitzen und Gewaltthäͤtigkeiten herbeizufuuͤhren. Man hat sie wahrscheinlich beredet, daß mit der politischen Veränderung des Landes auch ihre häuslichen Verhaͤltnisse sich anders ge⸗ stalten wuͤrden.“ r
Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.
NewYork, g. Mai. Der Senat und die gesetzge⸗ bende Versammlung von New-Hork haben ein Geseh erlas—
sen, dem zufolge Niemand, der im Revolutionskriege gedient
hat und dermalen eine Pension von den Vereinigten Staa— ten genießt, er sey aus dem Staate New-Hork oder aus irgend einem andern Staate der Union gebuͤrtig, Schulden halber verhaftet werden darf; wird ein solcher pen sionirter
Krieger wegen Schulden gerichtlich angeklagt, so soll sein
schriftliches Versprechen, sich jederzeit, wenn er dazu aufge⸗ fordert wird, vor Gericht zu stellen, hinlänglich seyn und seine persoͤnliche Freiheit auf keinen Fall angetastet weroen. Einem Nord-Amerikanischen Blatte zufolge, ent— haͤlt die Texas-Zeitung einen Briefwechsel zwischen dein Gou— verneur von Choahuila und Texas und dem Mexikanischen Staats Secretair, in welchem die Gruͤnde auseinandergesetzt sind, warum Texas in dem fruͤher erschienenen Dekret, das die Sklaverei in ganz Mexiko aufhebt, nicht mit eingeschlossen ist. Der Chef der Verwaltung von Texas und der Gouver—
neur des Staates, zu dem diese Provinz gehoͤrt, hatten naͤm⸗
lich gegen dieses Dekret kräftige Vorstellungen gemacht und dargethan, daß Texas dermalen mehr als 10090 Sklaven be— saͤße, die der Provinz als solche von Nutzen waͤren, frei ge⸗ lassen aber nur ein Üebel und der Wohlfahrt der Provinz ein Hinderniß seyn wuͤrden, und daß im Fall einer Frei= lassung der Sklaven ihre Herren entschaͤdigt werden muͤßten, was bei den erschöͤpften Finanzen wahrscheinlich erst in eini—
gen Jahren der Fall seyn könnte. In Folge dieser Vorstel⸗
lungen wurde das genannte Dekret auf Texas nicht angewen— det, dabei indessen der Verwaltung die groͤßte Wachsamkeit vorgeschrieben, daß man das bestehende Gesetz nicht aͤbertrete, nach welchem die Einfuhr neuer Sklaven verboten und den Nachkommen der jetztlebenden die Freiheit zugesichert wird. Die Vorsteher des hiesigen Vereins fuͤr oͤffentliche Schu⸗ len haben einen Bericht über den dermaligen Zustand der in unserer Stadt befindlichen Schulen abgestatte?. In densel⸗ ben heißt es unter Anderem: „In den am meisten bewohn⸗
ten Theilen der Stadt giebt es 9 geräumige steiner ne Ge,
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1396
baude und in jedem derselben 2 Schulen, eine fuͤr Madchen,
bie andere fuͤr Knaben. Diese Schulen sind mit allem no?
thigen Schulgeraͤth, als Karten, Erdkugeln u. s. w., reichlich versehen; auch besitzt jede eine Bibliothek; besucht werden sie in diesem Augenblick von ungefaͤhr 60690 Kindern. Die Leh⸗ rer sind achtbare und kenntnißreiche Maͤnner. Aller dieser
Vortheile ungeachtet, zeigen viele Eltern eine solche Gleich⸗
guͤltigkeit in Benutzung dieser vorzuͤglich guten Anstalten, daß man Muͤhe anwenden muß, die Kinder zum regelmäßigen Besuch derselben anzuhalten.“ Am Schlusse des Berichtes fordert der Verein die Verwaltung des Staates sowohl als der Stadt NewYork auf, daß dieselben keinen Familien, die bei ihnen um Unterstuͤtzung, sei es an Geld oder durch Aufnahme in oͤffentliche Wohlthäͤtigkeits-Anstalten, bitten, solche gewähren, wenn sie nicht darthun, daß ihre Kinder, oder wenigstens ein Theil derselben, oͤff entliche Schulen besuchen. Amtlichen Nachweisen zufolge, wurden im vorigen Jahre in der Stadt Cincinnati 416 neue Häuser gebaut; davon waren ig5 von Stein und 221 von Holz; von den steinernen Ge— bäuden haben 9g ein Stockwerk, 123 zwei, 59 drei und à vier Stockwerke; die hoͤlzernen sind fast alle 3 Stock hoch.
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Kunst⸗- und wissen schaftliche Nach rich t en.
Aufgefundene Römische Alterthuümer in England. (Vom General- Lieutenant Herrn von Minutoli.)
Da, die Denkmaͤler eines untergegangenen Volkes uns die
vortrefflichsten Quellen und Huͤlfsmittel feiner Geschichte, feiner
Sitten und Lebensweise dardleten, so ist es um so inchr flicht,
nach deren Erhaltung zu streben, als dieselben da, wo folche Be?
stcebungen nicht statt finden, von Tag zu Tag immmer mehr und mehr von unserer Erdoberflache verschwinden, indem theils der Zahn der Zeit, theils Nichtachtung oder absichtliche Zerstoͤrungs⸗ wuth im Kriege, leider aber auch selbst der Muthwille mitten im Frieden, sie zu vertilgen pflegen, Um so erfreulicher ist es da= her, wenn eine sorgsame Regierung auch diesem Zweige ihre Aufmerksamkeit widmet und dergleichen Benkmaͤler zu erhalten
und ver dem zerstoͤrenden Vandalismus zu n. sucht. Nicht uncrwaͤhnt dürfen deshalb in dieser Beziehung
Gegenstand von Seiten unserer Regierung hercits vor 9 Jahren ergangenen und spaͤterhin erneuerten Verfügungen an faͤmmt⸗
ung die uͤber die sen
liche Provinzial⸗Behbrden bleiben, wodurch die letzteren aufgefor⸗= dert worden, die in ihrem Bereich befindlichen alten Denkinäler und in historischer Hinsicht interessanten Ueberbleibsel aus fruͤ⸗ heren Zeiten, die, besonders in der verwichenen drangvollen Pe⸗ riode, der Zerstdrung ausgesetzt oder doch in Vergeffenheit gera⸗ then waren, ermitteln unß verzeichnen zu laffen, auch für deren Erhaltung nach Möglichkeit Sorge zu kragen und nöthigen falls
geeignete Porschlaͤge deshglb, zu machen. Nicht minder hegch-
tenzwerth (nd in dieser Beziehung die Stiftungen des Schlest⸗ schen, Thuͤring - Saͤchsischen, Pommerschen und Westphaͤlischen Vereine zur Erforschung der Alterthumskunde und die noch kuͤrzlich von Seiten der Baierschen Regierung emanir⸗ ten musterhaften Verordnungen. Wenn nun aber? die Ver= gednungen, welche in dieser Hinsicht von Seiten der Staats- Behörden ausgehen, eine ruͤhmliche Erwaͤhnung verdienen, so
muͤssen wir um so mehr die Bemühungen einzelner dahin wit⸗
kender Individuen dankbar anerkennen. Eine solche Anerkennung
9 daher wohl mit rg n Rechte dem Herrn Sam uc
psonz und Sir BV. Hiks Bar, of Witkom be Park, Letz⸗ terem namlich, weil er nicht allein die auf feinen Frundftücken zufaͤllig entdeckten Alterthuͤmer durch n, Untersuchnn⸗ gen und Nachgrabungen ö Tage fordern ließ, sondern solche auch durch anderweitige Vorkehrungen fuͤr die Nachwelt zu er⸗ halten suchte; waͤhrend Jener solche in zwei bffentlichen Vor⸗ lesungen in der archäͤologischen Gesellschaff zu London und durch ein Prachtwerk, ) gs er aus eigenen Mitteln zu Tage förderte, zur Kenntniß des gelehrten Pubtikums brachte. ; = Dies Prachtwerk, das uͤnter dem folgenden Titel erschien:
„An account or Roman Antiquities discovered at Woodchester in he Country of Gloucester, hy Semael Lysens F. R. S. L. A. S. London, MDCGCXCVII. 2) Sold by Cadell and Davies
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Y Eine kurze Anzzige dieses Werkes hat Ref. bereits in der 36. Nummer des Kunstblatts zum Morgenblatt, Jahrgang 1335, nebst einem Grundriß der Villg geliefert; allein da die dazu . Militairstation nicht mit abge⸗ druckt ward, so hat derselbe jenen berelts gelieferten ufsatz mit einigen Zu⸗
satzen versehen und solchem die Beschreibung der Römischen Militattstatton
zu Woodchester beigefügt, und liefert hiermit folglich eine vollstandigere An⸗ zeige jenes interessanten Werkes. Dies als Entschuidigung an alle diejenigen die seinen früheren Aufsatz vielleicht schon kannten.
Bei dieser Jahreszahl ist unstreitig ein Druckfehler vorgefallen, denn
wire konnte besagtes Werk bereits im ihre 1797 gebruckt worden leyn, dg
der Herr Herausgeber im Texte bemerkt, daß diese fraglichen Alterthümer erst
im Februar isis aufgefunden worden sind, und er erst am 30. April 18185 und den 4 Februar 1819 der archäologischen Gefellschaft in London in zwei Vorlesungen Nachricht davon gab? ⸗
1397
eier ist Englisch und Franzbstsch gedruckt und enthält, naͤchst
41 Seiten Tert und einem Dedicgtions-Blatte an Georg Ili., 833 große meistentheils sorgfaͤltig illuminirte Kupferplatten und zwei Vignetten. .
a Herr Lysons dies Werk nur in wenig Exemplaren her— ausgegeben hat, und es folglich aus diesem Grunde und wegen des höhen Preises wohl nur in wenig Abdruͤcken nach dem festen Lande gekommen seyn duͤrfte, so glaubte Referent, dessen Haupt⸗
Inhalt um so mehr zur naͤhrren Kenntniß des vaterlaͤndischen
kkums bringen zu muͤssen, als derselbe fuͤr den Archaͤolo⸗ uli her, ach, den Ban. Verssan digen und Militair o manche interessante Data enthalt, und der Verfasser ihm ein
Exemplar desselben auf kurze Zeit zu diesem Behufe mitzutheilen
. älligkeit hatte, 9 29 6 3. historischen Inhalt dieses Werkes anbetrifft, so er⸗
t man daraus, daß im Monat Februar des Jahres 1318 meh— . Bauern des Kirchspiels Great Witcombe, bei der beabsich⸗ tigten Ausrottung einer alten Esche, auf einem Grundstuͤcke, Naͤ⸗ mens Sarendels, auf einen großen behauenen Stein von etwa 6 Fuß (Englisch Maaß) Laͤnge stießen, der wiederum auf zwei andere aufrechtstehende gestuͤßt war. Als dieser Umstand dem Besitzer dieses Grundstuͤcks, Herrn W. Hiks, gemeldet ward, gab er sofort die gemessensten Befehle, 6 Untersuchungen durch Nachgrabungen anzustellen, worauf man alsdann gar bald ent⸗ deckte, daß jene beiden vertikal aufgerichteten Steine, welche nun,
enguer gemessen, 6 Fuß 2 Zoll Hohe zaͤhlten, die Zarge einer
huͤre bildeten, die zu einem Gemgch fuͤhrte, das 19 Fuß 1 Zoll Laͤnge und 13 Fuß 7 Zoll Breite hatte, und dessen Waͤnde bis auf eine Höhe von 5 Fuß 4 Zoll bis zu 6 Fuß vollkommen wohl erhalten waren. Bei der Eröffnung dieses Gemachs fand man dessen Waͤnde mit einer Lage von zwei Zoll dickem Stuck belegt, der mit verschiedenen Farben bemalt war. Der größere Theil dieser Bekleidung ward aber bald nach der Zutagförderung durch den eindringenden Regen abgespuͤlt. Der . war mit roßen Platten von rothem Sandstein gepflastert, den man jen⸗ eits der Saverne, im Walde von Dean, zu finden pflegt; in der Mitte desselben befand sich eine Cisterne, welche ctwa 151 bis 121 Fuß im Durchmesser und 2 Fuß 1 Zoll Tiefe hatte und durch vier Steine von der obbenannten Art gebildet war, waͤhrend der Grund derselben nur aus fe eta n stem Lehm bestand. Auf der Ostseite dieses Gemachs erblickt man drei Strebepfeiler, die einen Fuß und vier Zoll ins Gevierte haben, auf 1. von etwa Zoll Höhe ruhen und bis an die Decke desselben hinaufreichen. In der Naͤhe der Eingangsthuͤre befindet sich ein Stein, der nur
wenig uͤber den Grund erhaben und mit Ziegelsteinen bekleidet
ist; von dieser Thuͤre an steigt man cinigè Stufen hinauf und tritt in einen Gang (Nr. 2. des vorerwaͤhnten Grundrisses), der 6 Fuß Breite hat. Die Waͤnde desselben, welche gleiche Höhe mit denen des obbenannten Gemachs haben, sind mit Moͤrtel be⸗ deckt und in Felder getheilt, die auf einem weißen Grunde ab⸗ wechselnd orange und hellblain bemalt und durch zierliches Laub⸗ werk von en, . von cinander getrennt sind. In diesem Gange wurden, naͤchst mehreren Römischen Münzen aus den letz⸗ ten Zeiten des Nymischen Reichs, noch viele Thierknochen gefun— den, *) unter welchen sich einige Gerippe von Stieren und Zie— gen, wie auch Bruchstuͤcke von Hirschgeweihen, deren Extremi⸗ taͤten aber abgesaͤgt waren, und eine eiserne Axt, wie man dergleichen oft unter den Opfer⸗Instrumenten auf Muͤnzen und Basreliefs abgebildet sieht, befanden.
Gegen Abend zu entdeckte man ferner 8 Gemächer (Nr. 3. 4. 8. 6. J; 8. 9 und, 109. des Grundrisses), welche das Vorhan⸗ denseyn eines vollstaͤndigen Roöͤmischen Bades beurkundeten, und es unterlag nun keinem Zweifel mehr, daß diese gesammten Ue⸗ berbleibsel einer Rzmischen Villa von bedeutender Ausdehnung 9 esse villaruin spatia“ sagt Tacitus“) angchoͤrt haben mochten.
Aus mehreren Umstaͤnden scheint sich zu ergeben, daß das zuerst entdeckte Gemach (Nr. 1 des vorgedachten Grundrisses) zu n en oder Opfer- Gebraͤuchen benutzt worden sey, indem theils die Verzierung der Waͤnde, theils der nicht weit vom Ein⸗ gang) in einem Winkel des Gemachs noch vorhandene Stein, er die . Opferaltars gewesen zu seyn scheint, da⸗ i zu buͤrgen scheinen. Ob zwischen den Strebepfeilern Bild⸗ gulen geständen haben, wig pies Herr Ey son s vermuthet, lasse ich dahin in seyn; allein mir scheint vielmehr aus dem Grundrisse hervorzugehen, daß jene Strebepfeiler wohl haupt⸗
saͤchlich zur Verstaͤrkung der Mauer gen den Andrang der Erde 3e
gedient haben mogen. Aehnliche Ptzcknen oder Cisternen sindet man gemejniglich in allen Römischen zu heiligen Gebraͤuchen be⸗ stimmten Gebäͤuhen. Dieses Gemach 'scheint daher das Sa era⸗ rium der Roͤmischen Villa gewesen zu seyn. Im Hofraum fand
3. So hngt man ebenfalls in den angeblichen Qpferheerden bei Schlieben und al, , eine bedeutende Masse von Knochen und Schädeln von Nchsen ihsfrden, Ziegen Schafen, Schweinen, Elen thieren, Rorhhin chen, Dgmmhirschen, Rehen, Bibern, Hunden, Füchsen, Bären, und vielen andern mitunter unbekannten Thieren, vn Vögeln von der 9 * bis zur kleinsten Art, dergleichen von Fischen ünd . selhst von Menschen und besonderz von Kindern, die noch nicht zum zweiten mal gezahnt hatten u. s. w., gefunden.
H Tacitus, Ann. Lib. III.
man eine in Stein ausgehauene Leyer, die 2 Fuß 37 oll ho war, so wie auch das Bruchstuͤck einer n, a n
Sichen der eben erwahnten Abtheilungen bilden insgesammt das vollstaͤndigste Römische Bad, zaz man bisher in ngland aufgefunden hat. Diese Ueberbleibsel sind zwar nicht in einem so großen Maaßstabe, als die der Villa Big non *); allein da⸗ gegen erheben sie sich von 4 — 6 Fuß uͤber den eigentlichen Ho⸗ rizont, und sind deren Thuürzargen meistentheils noch erhalten, waͤh⸗ rend letztere kaum über die sen hervorragen. Eines jener Gemaͤ⸗ cher Nr. 3m ist 13 Fuß 6 Zoll lang und 12 Fuß 10 Zoll breit. und dessen Wande, die noch zwischen 4 und 6 Fuß Höhe zaͤhlen/ sind ebenfalls berappt und bemalt. Auf drei Seiten waͤnden die⸗ ses Gemachs sind etwa 2 Fuß uͤber dem Fußboden horizontale Röhren angebracht, welche init anderen vertkkal siehenden in Ver⸗ bindung stchen und dazu gedient haben, die Hitze des unterhalb angehrachten Feuerheerds, uͤber welchem sich ein Bogen von 3 Fuß 4 Zoll Ausdehnung in der Mauer, die nach dem Hofe Nr. 12 fuͤhrt, befindet, zu verbreiten. Der Fußboden dieses Gemachs ist von Mosaik, die aus achteckigen Und eirkelrunden Abtheilungen besteht, die wiederum von geschmackvollen Arabesken ein gefaßt sind; In der Mitte dieses Esteichs erblickt man einen mit Sphen—= ranken verzierten Gang. Die aͤußern Verzierungen bestehen aus einzoͤlligen Tessera, welche aus dem harten thonhaltigen Stein, Lygs genannt, den man in Gloucestershire sindet, angefertigt worden sind, wahrend die ubrigen Muster dieses Estrichs aus rothen, weißen, blaßgelben und braunen Steinen, die theils kalk⸗ artig, theils thonhaitig sind, so wie aus Stuͤcken von feinge⸗ brannter Ziegelerde, zusammengesetzt sind. Die ses Gemach scheint das Apoditerium 3) oder das Ankleide⸗Zimmer gewesen zu seyn, welches vermittelst einiger Thuͤren mit dem warmen und kalten Bade in Verbindung stand.
Das darauf, folgende Gemach (Nr. 6) ist 19 Fuß s Zoll lang und 17 Fuß 4 Zoll breit und hat einen Mosaik-Fußboden, der Fische und Seeungeheuer auf einem weißen und blauen Grunde darstellt. Dieser Fußboden hat jedoch durch die herabge fallene Erde sehr gelitten und ist an manchen Stellen auf mehrere Zoll Laͤnge auseinandergeborsten.
Auf zwei Seiten dieses Gemachs befinden sich Frigidarii oder lalte Bader; namlich in Nr.] ein halbeirkelfsͤrmiges Bad, das Fuß 6 Zoll im Darchmesser haͤlt, mit Ziegelsteinen gepflastert ist, die 1tz Zoll Laͤn und 11 30ll Breite haben und dessen Waͤnde bergppt sind. Desgleichen ein zweites von laͤnglicher Gestast, das 19 Fuß 8 Zoll in der Laͤnge und 7 Fuß 5. Zoll in der Breite hlt und dessen Grand und Seitenwaͤnde mit Stuck, diese naͤm⸗ ich , jener aber s Zoll dick, belegt sind. Diese beiden Baͤder haben jedoch sehr gelitten. . Das naͤchstgelegene Gemach (Nr. 8) war hoͤchst wahrscheinlich das 1ebicharunm, *) das, wie bekannt, bei den meisten Roͤmischen BVaͤdern zwischen dem Hricidarium und dem Caidarium oder wär⸗ men Bade zu liegen pflegte, welches letztere wiederum aus dem Sch witz bade (Läconieuin) s) und der Hiseina galida, bestand. die auf dem gedachten Grundrisse hoͤchst wahrscheinlich die Raume Vr. 9, 19 und 11 einnahmen). Unter Nr. 8 befand sich ein Ofen (izpocadstum) ;“) das Ofenloch 8 ist nach dem Hofraum (Ne. 12) zu angebracht. Das Schwitzbad (Nr. oz hat, eine Ausdehnung pon s Fuß 10 Zoll in der Lange und 6 Fuß 3 Zoll in der Breite und ist ebenfalls mit einem Mosaik⸗ Estrich versehen, der aus mehreren zierlichen viereckigen, eirkel⸗ und laͤnglichrunden Abtheilungen besteht. Die Thür, wel⸗ che dieses Gemach mit dem vorhergehenden (Nr. 9) verbin⸗
det, hat 1 Fuß und 11 Zoll im Lichten. Auf der einen
Seite derselben sindet man eine Erhöhung von Ziegelsteinen, die sich 2 Fuß uͤber den Fußboden erhebt und ein Sitz zu seyn scheint. Von diesem Schwitzbade aus fuͤhrt ein Gang von etwa 5. Fuß 7 Zoll Weite, der mit einigen Stufen versehcn ist , nach einem warmen Bad, ) welches 9 Fuß 4 Zoll Laͤnge und 2. Fuß 10 Zoll Breite zaͤhlt, mit Stuck bekleidet und roth bemalt ist. Rund um diese beiden Baͤder herüm sind dicht über dem Fußboden Roͤhren in der Mauer angebracht, die hoͤchst wahrschein⸗
6) Diese Ueherbleibsel sind ebenfalls durch Herrn Eysons in einem ähnli-
ben Prachswerke, das folgenden Titel führt: Remains of- Roman Filla dis- 6 ö in felge e r 1815 & beschrieben worden. sH) Apoditerium ader soliatorium, woselbst gewisse Pswersonen, Namens Ca- Psaris, die Kleider der Badenden in Verwahrung nahmen.
D Das Lehids inn; ein Zimmer von laumgrmer Temperatur, in welchem man, damit die plötzliche Abwechselung von Hitze und Kalte dem Körper nicht schade, etwas verweilte wenn nian nach dem kalten ein warmes, oder nach
dem warmen noch ein kaltes Bad nehmen wollte.
8) Auch Sugatio oder das trockene Schwitzbad, was gemeiniglich ein run⸗ des gewölbtes, Gemgch war, welches durch Röhren den erforderlichen Grad von Hitze erhielt, In seiner Kuppel befand sich eine runde Heffnung, die man durch einen Deckel nach Belieben verschließen oder lüften und daßurch den Zimmer die nöthige Temperatur geben konnte.
O Hyhocaustum oder Heizzimmer; über diesem lag gemeiniglich ein Be⸗ höltniß mit drei kupfernen über einander stehenden Bläsen, aug welchen die verschiedenen Bäadezinimer durch Röhren das nöthige Wasser erhielten. Die unterste unmittelbar, iber dem Hfen angebrachte Bläse enthielt namlich das heiße, die darguf folgende das lauwarnie und die oberste das kalte Waßfer, welches gus elner Wasserleitung zufloß und den Abgang aus der warmen und heißen Blase stets ersetzte. ;
4 Y) Galdagign, es bestanz gemeiniglich aus einem länglich viereckigen Ge- mache in dessen Mitte sich mit St fen und Geländern umgebene Bassins oder Badewannen befanden, die in den Boden eingelassen waren.
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