1830 / 184 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

lich mit den unterhalb angebrachten Oefen in Verbindung stehen, deren Praͤfurnium man aber bisher noch nicht aufgefunden hat,

Das Gemach Nr. 15 bildet ein Achteck, dessen großter Durch⸗ messer 256 Fuß 5 Zoll und der kleinste 2; Fuß 6 Zoll mißt. Es hat einen farbigen Estrich, der aus Triangeln und Qungdraten von 4 Zoll ins Gevierte besteht, die aus weißem kalkhaltigen Stein und blauem Lyas angefertigt sind, von welchem aber nur noch , Ueberbleibsel angetroffen werden. J

Die Theilungsmguern zwischen 15 und 2) und zwischen 25 und 25 scheinen, da sie mit Lehm ausgefuͤllt sind, blos als Fun⸗ dament gedient zu haben. z

Das Gemach Nr. 27 hat 22 Fuß 4 Zoll Laͤnge uud 19 Fuß

18 Zoll Breite. Es ist mit, großen rohen Steinen, gepflastert, unter welchen man zwei Muͤhlensteine angebracht findet. Das Endstuͤck der Mauer ist da, wo sie an Nr. 24 anstoͤßt, noch 7 Fuß uber den Fußboden erhaben und mit zwei Strebepfeilern ver— sehen, die höchstwahrscheinlich sie gegen den Druck des Huͤgels, gegen welchen sie gekehrt ist, stuͤtzen sollten.

In der Naͤhe von einem dieser Strebepfeiler fand man den Wuͤrfel und ein Stück vom Schafte einer kleinen Saͤule von weißem Marmor vor. Man hgt eben falls auf mehreren anderen Punkten dieses weitlaͤuftigen Gebaͤudes Bruchstuͤcke von Saͤulen

und Friesen, Fragmente von kleinen Bildsaͤulen gus Parischem!

Marmor, als z. B. eine Hiana Lncifera, gleich der im Bartoli nn) abgebildeten, und eine kleine Gruppe, Amor und Psyche dar⸗ stellend, nebst noch anderen Bruchstuͤcken von grobkoͤrnigem Sa⸗ lino, schwarzbraunem Marmor mit schwarzen Adern (gleich dem, der bei Parbeck und Pet worth gebrochen wird), ein kleines Fußgestell von Orientalischem Alabaster, dergleichen von Gefaͤßen aus ierra sigilata mit eingedruckten Reliefs, und schließlich noch Menschenknochen aufgefunden; jedoch dem Anscheine nach nur wenige derselben auf dem Platze ihrer urspruͤnglichen Aufstellung. (Fortsetzung folgt.)

11) S. dessen Werk üher d. Anüche Lucerne sepolerali. P. II. p. 36.

Königliche Schau spiele.

Sonntag, 4. Juli. Im Opernhause: Oberon, Koͤnig der Elfen, romantische Feen-Oper in 3 Abtheilungen, mit Ballets. Musik von C. M v. Weber.

Preise der Platze: Ein Platz in den Logen des ersten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.

In Charlottenburg: Der Fremde, Lustspiel in 5. Abthei— lungen, von A. W. Iffland. / Montag, 5. Juli. Im Schauspielhause: Wer trägt die Schuld? Lustspiel in 1 Aufzug, frei nach Scribe, von C. Blum. Hierauf: Das Testament des Onkels, Lustspiel in 3 Abtheilungen, nach den Franzoͤsischen, von Roͤmer.

Dienstag, 6. Juli. Im Schauspielhause: Die Brand— schatzung, Lustspiel in 1 Akt. Hierauf: Der Jude, Schau— spiel in 5 Abtheilungen. K

Königstädtisches Theater. Sonntag, 4. Juli. Der Alpenkönig und der Men— schenfeind, Zauberspiel in 2 Akten. Montag, 5. Juli. Die weiße Dame, komische Oper in 3 Akten; Musik von Boyeldien. (Neu einstudirt und dirigirt vom Herrn Kapellmeister Glaäͤser, neu engagirtem Mitglied

1398

dieser Buͤhne) (Herr Holzmiller, vom K. K. Hoftheater zu Wien, neu engagirtes Mitglied dieser Buͤhne;: Georg Brown, als erstes Debut.) J

Die bereits gekauften, mit Freitag bezeichneten Billets bleiben zu dieser Vorstrllung gültig. . Dienstag, 5. Juli. Züm erstenmale: Gleiches mit Gleichem, Lustspiel in 5 Akten, nach dem Italienischen des Fedorici, von Vogel.

Berliner Börse.

Den 3. Juli 1830.

Amtl. Fonds- und Geld Cours - Zettel. (Preusss. Cour.) , een, ;

t- Schuld- Sch. 4 IGM oh sur- u Neum. do. T õ 1052 br. Engl Anl 18 5 1025 1023 Schlesische do. 4 107 Pr 6 Anl 22 5 1035 Pomm. Dem. do. 5 1024 urm Gb. iu. G. 4 1069 99; lark. do. do. 5 oz Neum. Int. Sch. d. 4 1090 99 Ostpr. do. do. 5 sioꝛ1 Herl. Stahl- Ob. 4 19 KkeSt. C. d Ru. 1 75 Königsbg. do.. 4 995 I. Sch. d. K. u. N 176 *

Elbinger do. 45 1025 Lanz. de. in TI. 385

Wes pe. Pidbrt. 4 ig9gti Iloll. vollw. Due. Erolshz. Pos. do. 4 1023 102 Nene dito 20

Istpr. Psandhrf. 4 10915 Friedriehsd'or. 1355 135. Pomm. Pfandhr. 4 106 His conte .... 51 63

ö rer C6 . 9 Wechsel- Cours. .

Brief. Geld. d 250 EH. Kurz 1405 1, 250 FI. 2 At. 149 ,, 300 Mk. Kurz 1455 ö 309 Mk. 2 Mt. 1483 n, ,, 1 6 255 ers, Sin win inne. 1591 10253 , 24 150 FI. 2 Mt. 1023 KJ 100 ThIl. 2 Mt. 99 1 100 Thl. Uso 102 Erankfurt a. M. VZ... 150 F! 2 Mt. 102 1 ,,, , 100 kbl. 3 Woch. 2935 J 600 FI Kurz 1006

Auswärtige Börsen. Amsterdam. 28. Juni. r

Niederl. virkl. Schuld 64853. Kanxzhill. 303. Oesterr. 5proc. Metall. 96J. Part -4iblig. 411. Russ. Engl. Anl. 102. Russ. Aul. Hamb. Cert. 102.

Hamburg, 1. Juli.

Nesterr. 5proc. Metall 99z. 4prog. 96. Part- Ohlig. 1343. Bank-Actien pr. ult. 1340). Russ. Engl. Anl. 1064. Kuss. Anl. Hlamh. Cert. 102. än. 703. Poln. pr. 1. Aug. 125. Engl. Neap. 903. Faie. 85.

N a ch

ih

Berlin, 3. Juli. So ehen erhalten wir noch aus zu verlaͤssiger Quelle die Nachricht, daß der Thronfolger von

Großbritanien gHerzog von Clarence) unter dem Namen Wilhelm 1V. die Regierung angetreten hat.

Se. Maje staͤt

haben am 26. Juni Nachmittags dem Geheimen-Rathe beigewohnt, dessen Mitglieder vereidigt wurden; die Minister sind

vorerst bestätigt worden. Paris, 27. Juni.

In der heutigen Gazette de France liest man folgende Nachrichten von der Expeditions—

Armee: „Das Gefecht bei Staoneli ist ernsthafter gewesen, als man Anfangs glaubte. Das unsere Truppen angreifende Heer des Dey's soll 80, 000 Mann stark gewesen seyn; es hat sich hartnäckig geschlagen, mußte aber zuletzt der Tapferkeit

der Franzoͤsischen Armee weichen. Ein zweites Gefecht, welches stattfand, war eben so glaͤnzend, wie das erstere.

Geschuͤtz des feindlichen Heeres ist in unsere Hande gefallen.“

Das ganze

Unter den heute bekannt gewordenen 16 Deputirten⸗Wahlen befinden sich 5 Ministerielle, 7 Votgnten der Adresse, Z andere Kandidaten der Opposition und einer, dessen politische Gesinnung von den Blaͤttern nicht naher bezeichnet wird.

Heute (Sonntag) keine Boͤrse.

1353.

Frankfurt a. M., 30. Juni. Oesterr. proc. Metall. 993. Geld. 2zproc. Metall. 593. 1proc. 2523. Loose zu 100 Fl. Io

Bank⸗Actien 1613. Partial-Obligat. Brief. Poln. Loose 623. Geld.

proc. 953.

6 ö e /

Gedruckt bei A W. Hayn.

Redacteur Joh n. Mitredaeteur Cottel.

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Allgemeine

Preußische Staats-⸗Zeitung.

M 1384.

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Se. Majestaͤt der Konig haben dem Fuͤrstlich Reußischen Kanzler, h, und Konsistorial⸗Praͤsidenten, Gu st av Adolph von Strauch, den Rothen Adler-Orden dritter

Klasse zu verleihen geruhet. ; . 9. Majestaͤt der König haben dem Kuͤster an der Mun—

ster-Kirche und Schullehrer Müller zu Herford das All⸗ gemeine Ehrenzeichen zu verleihen geruhet.

Se. Koͤnigl. Hoheit der Kronprinz ist von Stettin hier eingetroffen.

Bekanntmachung. .

Das amtliche Verzeichniß des Per sonals hiesiger Frie— drich-Wilhelms Universitaͤt und der Studirenden, welche im jetzigen Sommer-Semester auf der hiesigen Universitaͤt anwesend sind, mit Angabe ihrer Wohnungen, ist im Druck erschienen und in der Nauckschen Buchhandlung Hausvoigtei⸗ Platz Nr. 1., so wie auf der Universitaͤts-⸗Registratur bei dem Logiskommissar Wernicke, fuͤr 3 Sgr. zu haben.

Berlin, den 3. Juli 1830.

Der Rektor und der Universitaͤts-Richter. Hegel. Kr ause.

Abgereist: Der Kaiserl. Russische General-Major, Fuͤrst Galizin, nach Dresden.

Zeitungs-Nachrichten. Au s land.

. Rußland. 2

St. Petersburg, 26. Juni. Mittelst Allerhoͤchsten zu Koseletz am 10ten d. M. erlassenen Tagesbefehls, haben Se. Majestaͤt der Kaiser den General- Major Mikulin zum Kommandanten des Hauptquartieres Sr. Kaiserl. Majestaͤt zu ernennen geruht; er verbleibt zugleich bei der Suite Sr. Majestaͤt. 566

Ihre Koͤnigl. Hoheit die Prinzessin Maria von Wuͤr— temberg ist am 22sten d. von hier nach Mitqu abgereist.

Der Kronprinz von Schweden, Prinz Oskar, wird zu Ende dieses Monats in 16. . erwartet.) Se. Koͤnigl. Hoheit werden zu Wasser ankommen.

Ke ehe f fn: n. enthaͤlt einen Geschichts⸗ Abriß des ersten Kadetten-Corps hierselbst. Nach Inhalt desselben erhielt dasselbe bei seiner Errichtung das Haus des Fuͤrsten Alexander Danilowitsch Mentschikoff auf Wassili⸗ Ostrow zu seinem Lokal, und es ward bestimmt, daß darin auf Kosten der Krone 200 Kadetten aufgenommen werden sollten, von denen 150 geborne Russen und 50 Lief und Ehstlaͤnder seyn sollten. as Institut ward unter die Ober⸗ Direction des General-Feldmarschalls Grafen Muͤnnich ge— stellt. Zum Unterhalt der Kadetten und ihrer Offiziere wur— den jaͤhrlich 33, 8566 Rubel bestimmt und die Kadetten in zwei Compagnieen getheilt. Da aber gleich anfangs 308 Knaben eingeschickt wurden, so beschloß man, die Zahl der aufzuneh⸗— menden Kinder auf 360 festzusetzen, von denen der vierte Theil Lief- und Ehstlaͤnder seyn sollten; hierauf wurden die Kadetten in 3 Compagnieen getheilt, jede zu 120 Mann, und zu ihrem Unterhalte aus der Militair⸗Oekonomie⸗Kasse 63, 403 Rubel jaͤhrlich angewiesen. Nachdem spaͤterhin verschiedene

) Siehe Nr. 159 der Staats⸗-Zeitung, Artikel Stockholm.

.

Berlin, Montag den ö5ten Juli

1830.

hohe Militair-Personen nach einander diese Stelle bekleidet hatten, uͤbertrug im Februar 1759 die Kaiserin Elisabeth Petrowna die Erziehungs-Anstalt der zum Militair bestimm— ten Jugend dem Thronfolger Großfuͤrsten Peter Feodoro— witsch (nachherigen Kaiser Peter III.). Damals zahlte das Institut 4090 Kadetten, von denen 81 eine Kavallerie-Com— pagnie und 319 eine Grenadier- und 3 Musketier-Compa— gnieen bildeten. Zu ihrem Unterhalte ward von der Krone die Summe von 88,772 Rubel jaͤhrlich verabfolgt. Vom (12. Mai) 1761 an, erhielten in diesem Institute, jedoch von den Kadetten getrennt, 150 Kantonisten, daß heißt Soldaten— Kinder, in verschiedenen Handwerken Unterricht. Der Un— terhalt dieser letztern kostete jahrlich 6000 Rubel. Nach der Thronbesteigung des Kaisers Peter III. kam das Kadetten Corps (den 26. Maͤrz 1762) unter die Direction des Ge⸗ neral-Licutenants Schuwalow. In dem naͤmlichen Jahre wurden das See- und Artillerie-Corps mit demselben verei⸗ nigt, aber schon am 19ten (31) August, auf Befehl der Kai— serin Katharina II., wieder wie fruͤher von diesem Institute getrennt. Unterdessen wuchs im Land-Kadetten-Corps die Zahl der Zoͤglinge auf 600 an, von welchen 860 zur Kaval— lerie- Compagnie gehörten; von den uͤbrigen 520 wur— den 5 Jufanterie-Compagnieen gebildet. Die jaͤhrli⸗ chen Unterhalts-Kosten beliefen sich auf 126,589 Rubel. In Jahre 1765 ging die Abtheilung fuͤr die Kantonisten (Soldatenkinder) ein, an deren Stelle 50 Schuͤler bestimmt wurden, welche die Namen Klassen-Schuͤler und Gymnasiasten

erhielten; zu erstern gehoͤrten 40 zu letztern 10 Knaben. Im

September 1766 erhielt das Institut den Namen Kaiserli— ches adliches Land-Kadettenkorps, unter der Ober-Direction Betzki's und einem aus vier Mitgliedern bestehenden Conseil. Zu der Zeit ward das Corps auch in 5 Klassen, nach dem Alter der Kadetten, getheilt und die Zahl der Zoͤglinge auf 600 bestimmt, von denen 500 aus dem Russischen Adel ge— nommen werden sollten. Die etatmaͤßige Summe zum Un—

terhalt ward auf 165,000 Rubel festgesetzt und aus dem

Kommissariat genommen. Im Jahr 1770 ward befohlen, daß in dem Institute auch 80 buͤrgerliche Knaben erzogen werden sollten, fuͤr die Interessen eines Kapitals von 100,000 Rubel, das ein fuͤr allemal zu diesem Zwecke be⸗ stimmt wurde. Im Jahre 1785 ward die Etat⸗Summe um 35,000 Rubel erhoͤht und die ganze Summe von 200,000 Rubel zum Unterhalt aus der Kasse der uͤbrig gebliebenen Summen abgelassen. Beim Regierungsantritte des Kai—⸗ sers Paul. J. ward das Kadettencorps in 4 Musketier- und 1 Grenadier⸗Compagnie getheilt. Im Januar 1798 wurde dieses Corps unter die Ober-Direction Seiner Kaiserl, Ho— heit des Großfuͤrsten Konstantin Pawlowitsch gestellt. Zu Direktoren wurden hierauf nach einander ernannt: im Jahre 1793 Generalmajor Andrejewsky; im Jahre 1799 Generallieutenant Lambsdorff (nachher General von der In⸗ fanterie und Graf); im Jahre 1869 der General der Infan— terie Fuͤrst Platon Alexandrowitsch Subow. Bei der Thron⸗ besteigung des Kaisers Alexander J. ward der Fuͤrst Subow aller seiner Aemter entlassen, worauf Se. Kaiserl. Hoheit der Großfuͤrst und Cesarewirsch Konstantin Pawlowitsch die Ober⸗ Direction des Kadetten Corps uͤbernahm. Als im J. 1816 Se. Kaiserl. Hoheit nach Warschau berufen wurden, um daselbst das wichtige Ober⸗Kommando uͤber die Armee des Koͤnigreichs Polen zu uͤbernehmen, ernannte Se. Majestaͤt der Kaiser Alexander J. zwar einen Ober-Direktor saͤmmtlicher Militair— Lehranstalten, der jedoch unter der Oberleitung des Cesare— witsch stehen sollte. Dazu erwaͤhltẽ der Kaiser den General von der Infanterie, Grafen Peter Petrowitsch Konownitzyn, nach dessen Tode dieser wichtige Posten dem General-Adju— tanten, General von der Kavallerie, Golenischtschew⸗Kutusow anvertraut wurde. Gegen Ende des Jahres 1825 ernannten Se. Majestaͤt der Kaiser Nikolas J, den General Kutusow