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der abwarf. Gluͤcklicher Weise schlug der Wind von Nord— west nach Osten um, and alsbald wurde das Meer auch ru— higer. Der ganze Schaden belaͤuft sich auf ein ausgehaͤngtes Steuerruder der Gabarre „la Cigogne“, das ich mitten un— ter den Windstoͤßen den Wellen entriß; drei Transportschiffe erlitten denselben Verlust. Heute bin ich damit beschaͤftigt, die Bai von der großen Menge von Fahrzeugen, wovon eines das andere drängt, zu leeren. Der Verlust des einen wuͤrden den seines Nachbars und allmaͤlig aller nach sich zie— hen. Diejenigen Transportschiffe, welche Mannschaft an ord genommen hatten, sind nach Toulon unter Segel ge— gangen, eben so einige Schiffe mit bereits geraͤumten Stal— len. Alle Transportschiffe sollen, sobald sie ihre Ladung ge— loͤscht haben, diesem Beispiele folgen. Die entleerten Kriegs— schiffe werden unter den Befehlen des Contre-Admirals von Rosamel auf der Hoͤhe der Bai kreuzen. Nur die als Fluͤ— ten ausgeruͤsteten Schisse, welche Artillerie Material am Bord haben, dessen Ausladung jedoch bereits ziemlich vorgeruͤckt ist, will ich vorlaͤufig bei mir behalten. Wir werden saͤmmtlich außerhalb der Bai vor Anker gehen. Der Grund ist uͤberall derselbe. Die Gabarren und sonstigen Fahrzeuge, die vor der Hand hier uͤberfluͤssig, ja mir zur Last sind, fertige ich nach Toulon ab. Sie sollen mir von dort Lebensmittel und Wasser, das hier knapp zu werden anfängt, uͤberbringen. Das Wetter ist abermals stuͤrmisch geworden, und der Wind hat sich nach Westen gedreht; sofort ging auch das Meer wieder sehr hoch. Jetzt, gegen Abend, fällt dasselbe aber. Um endlich etwas Ruhe zu haben, muß es Sommer werden, und ein gelinder Wind muß unveraͤndert aus Ost oder Ost— Nord-Ost wehen. Die boͤse Witterung ist Schuld daran, daß ich die Abfertigung eines Schiffes nach Frankreich bis jetzt hahe verschieben muͤssen, und daß ich Ihnen am 15ten oder 16ten nicht habe schreiben koͤnnen. Einen großen Theil des gestrigen Tages sind wir ganz ohne Nachricht von dem Haupt— Quartiere gewesen. Ew. Excellenz konnen sich versichert hal— ten, daß ich mich in meiner Korrespondenz der groͤßtmoglich⸗ sten Puͤnktlichkeit befleißigen werde, so wie Sie denn auch auf meinen fortdauernden Eifer und meine Ergebenheit zur Besiegung der mir entgegenstehenden Hindernisse rechnen kön— nen. Empfangen Sie u. s. w. (gez.) Duperr 6.“
Der Messager des Chambres enthaͤlt nach Privat— Briefen aus Afrika vom 19ten folgende Nachrichten von der Armee: „Die Befestigungen auf der Halbinsel Sidi⸗Ferruch gewinnen immer mehr Ausdehnung; sie bestehen in einer krummen von Sägewerken flankirten Linie und in einem inneren Winkelwerke, das den Thurm, das Fort und das Grab eines muhamedanischen Priesters umschließt, und koͤn⸗ nen 10,900 Mann fassen. Dieser befestigte Waffenplatz ge⸗ waͤhrt einen hoͤchst belebten Anblick. Land-, und See-⸗Truͤp— pen, Matrosen, Schanz⸗-Arbeiter und Marketender drangen ich hier bunt durch einander und geben den Befestigungen das
nsehen einer volkreichen Stadt. Die Pferde, das Belage— rungs⸗Geschuͤtz, die Kugel⸗Haufen und anderes Heer⸗Geraͤth werden mit großer Ordnung nach den dazu bestimmten Plaͤtzen ge— bracht. Eine Menge bretterner Huͤtten ist errichtet worden, worin theils die Lebensmittel der Armee gegen das Wetter geschuͤtzt wer⸗ den, theils die Marketender ihre Wohnung aufschlagen, indem sie Schilder mit den Worten: „Kaffee Haus und Restauration“, aushaͤngen. — Trotz des heißen Klima's noͤthigte der Ge— witterregen am 16. unsere Truppen, in den Blvduaks Feuer anzuzuͤnden, um sich zu erwaͤrmen. Im Lager von Stabneli, wo die zweite Division stand, waͤhrend die beiden anderen die Verfolgung des Feindes fortsetzten, herrscht Ueberfluß an al— len Beduͤrfnissen. Unsere Soldaten, die in den ersten Tagen die gefangenen Araber gut behandelten, wollen ihnen jetzt kei—⸗ nen Pardon mehr geben, weil allen Franzosen, welche in die Hoäͤnde des Feindes fallen, der Kopf und der Daumen abge⸗ schnitten werden. Der Dey hatte im Divan den Vorschlag . daß jeder Tuͤrke und Araber die von ihm gemachten
efangenen behalten sollte. Ein alter Buluk-Bascht soll ihm aber erwiedert haben, daß dies Insubordination im Heere hervorbringen wuͤrde, indem dann Viele die Schlacht verlassen wurden, um ihre Gefangenen in Sicherheit zu bringen und 29 im Innern des Landes am 3 des Atlas und in Bal—
dul Ferid zu verkgufen. Auf diese Vorstellung hat der Dey, wie fruher, einen Preis auf jeden Kopf und einen noch grö⸗ ßeren auf jeden Gefangenen ausgesetzt. — Das dem Feinde abgenommene verschanzte Lager ist von mehreren im Aigieri⸗ schen Dienste besindlichen Europaͤischen Offizieren angelegt. Einige der selben —— Renegaten geworden, andere Christen geblieben. Vier Franzosen sind bereits wieder in ihr Vater⸗ land zurückgekehrt; unter den noch in Algier befindlichen wurden zwei vor einigen Jahren in Frankreich zum Tode verurtheilt.
Die uͤbrigen in Algier dienenden Europaͤer sind ein Gemisch verschiedener Nationen; sogar einige Griechen befinden sich darunter. — Der Plan des Dey scheint zu seyn, nur seine besten Truppen in die Stadt aufzunehmen, die Belagerung durch Vervollkommnung der Befestigungen und haͤufige Aug⸗ faͤlle so lange wie moͤglich hinzuziehen, waͤhrend die 50 bis 6h,000 Mann Beduinen die Fran ostsche Armee unaufhoͤrlich beunruhigen sollen. Die Offiziere unserer Armee glaubten, daß man die Stadt werde angreifen konnen, ohne vorher das Kaiserschloß einzunehmen.“
Andere Blätter geben nachstehende, jedoch aller Authenticitaͤt entbehrende Privat. Nachrichten aus Torre— Chica und Staoneli vom 19ten: „Ein Tuͤrkischer Ober⸗Ofst⸗ zier, der ein geborner Franzose ist, und drei aus Algier ent⸗ lohene Franzoͤsische Marine⸗Soldaten sind am 17ten zu un⸗ erer Armee uͤbergegangen; auch ein Priester des Landes hat sich im Lager eingefunden, wo man ihn mit Speise und Trank erquickt und sodann wieder zuruͤckgeschickt hat. An demselben Tage sandte der General Bourmont mehrere Ge⸗ fangene mit einer Menge von Exemplaren einer Proclamation
Vorposten Exemplare davon abholten. Am 18ten kamen vier Söhne von Scheikhs zum Oberbefehlshaber und fragten ihn, ob die Proclamation authentisch sey, und ob er fuͤr die Voll⸗ ziehung des Inhalts derselben Buͤrgschaft leiste. Auf seine bejahende Antwort sollen sie dem General Bourmont erklart haben, daß die Araber sehnlichst das Joch der Tuͤrken abzu⸗ schuͤtteln wuͤnschten und bereit waren, ihnen allen Beistand gegen die Franzosen zu verweigern. Sie versprachen, an dem auf den naͤchsten Tag anstehenden Kampfe nicht Theil zu nehmen und bald zur Franzoͤsischen Armee zu stoßen. — Unter der im Lager der Algierer gemachten Beute befindet sich auch eine Kriegs⸗ kasse von 30 — 40,000 Fr. — Jever berittene Araber hat im Gefecht, nach Art der alten NRumidier, einen Infanteristen hinter sich, den er im Gebuͤsche niedersetzt und beim Ruͤck⸗ zuge wieder auf sein Pferd nimmt. — Daß Franzoͤsische oder wenigstens Enropäische Offiziere in den Diensten der Algierer stehen, geht daraus hervor, daß man in einer feindlichen
ein Handbuch fuͤr den Artilleristen, Bruchstuͤcke eines Franzoͤsi⸗ schen Romans und einen in Paris verfertigten Quadranten gen en hat.“ — Dem Journal du Commerce zufolge, hat ein Rath des hiesigen Königl. Gerichtshofes einen Brief empfangen, worin der Verlust der Armee auf 837 Todte und 880 Verwundete angegeben wird. Das genannte Blatt meint jedoch, diese Angabe beziehe sich wahrscheinlich nicht
allein auf das Gefecht vom 19ten, sondern fasse die Anzahl
saͤmmtlicher Todten und Verwundeten, vom Tage der Lan⸗ dung an, zusammen. .
In einem Privat-Schreiben aus Toulon vom 25sten d. M. heißt es: „Die Armee marschirt mit einer großen Masse von Geschuͤtz in drei Kolonnen auf Algier. Die Ver—
theilt worden; den einen hat ein Sohn des General Bour⸗
mont erhalten, der beim Sturm auf eine feindliche Schanze
unter den ersten war, die in dieselbe eindrangen. Die bei den anderen Orden erhielten zwei Gemeine, die sich durch besondere Tapferkeit ausgezeichnet hatten.“
Die Fran s ch Akademie hielt gestern eine oͤffentliche Sitzung zur Aufnahme ihrer beiden üeuen Mitglieder, des Grafen Philipp von Segur und des Herrn von Pongerville.
Die AntrittsReden der beiden neu Aufgenommenen wurden
von den Herren Arnault und von Jouy beantwortet, welche sich in heftigen Ausfallen gegen die Regellosigkeit der roman— tischen Schule ergingen. 7 ne
Der junge Fuͤrst Meschtschersky haͤlt gegenwaͤrtig an dem Athenaͤum zu Marseille Vorlesungen uͤber Russische Liter atur. maren , n , Seit der Wiederherstellung des Denkmals Ludwig's XI. in Clery hatten mehrere Freunde der Kunst den Praͤfekten des Departements des Loiret darauf aufmerksam gemacht, daß in Saint-Bénoit noch ein durch sein hohes Alter (es ist im Jahre 11098 gebaut) wichtiges dern n, Philipp's J. vor⸗ handen sey, dessen Wiederherstellung im Interesse der Ge⸗ schichte und Alterthumskunde liege. Diese Arbeit ist nun⸗
mehr dem Bildhauer Romagnesi uͤbertragen, der sich bereits an dem genannten Mausoleum Ludwig's XI. als einen tuͤch—
tigen Wiederhersteller von Denkmaͤlern bekundet hat.
Am 25sten d. M. hat man in Bordeaux bei Legung eines Fundaments eine — — bronzene Bildsaͤule, einen Roͤ⸗ 2 Athleten vorstellend, bei einer alten Wasserleitung gefunden.
Am Abend des 23sten d. M., wo bekanntlich die Wah
an die Koluglis ab, worauf die Beduinen sich selbst bei den
Schanze einen Band einer Uebersetzung der Horazischen Oden,
theidigung des verschanzten Lagers ist 3500 Seesoldaten an⸗ vertraut. Es sind drei Orden auf dem Schlachtfelde ausge⸗
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len begonnen haben, sind auf dem Platze des Schauspiel⸗ hauses in Bordeaux 32 Personen verhaftet worden, welche, bem Verbote des Maire zuwider, Feuerwerke abbrennen
wollten.
Großbritanien und Irland— Parlaments⸗Verhandlungen. Die Königliche Botschaft, welche am vorhergehenden Tage angekuandigt worden war, wurde dem Parlamente am 30. Juni mitge⸗ theilt. Das Oberhaus war gedraͤngt voll, sowehl von Pairs, als von Mitgliedern des Unterhauses, die sich um den Thron gestellt hatten. Um 5 Uhr nahm der Lord— Kanzler seinen Praͤsidial⸗ Platz ein und verlas darauf fol⸗ gende vom Herzog von Wellington ihm uͤbergebene Bot— schest C. 13 1m R. Der Koͤnig haͤlt sich uͤberzeugt, daß das Haus den Verlust, welchen Se. Majestaͤt und das Land durch den Tod des hochseligen Koͤnigs, Bruders Sr. Majestät, erlitten haben, sehr wohl zu wuͤrdigen weiß und die Gefühle tiefer Betruͤbniß, in welche Se. Ma— jestaͤt durch dieses traurige Ereigniß versetzt wurde, voll— kommen theilt. Der Koͤnig, der den vorgerückten Zeit⸗ punkt der Session und den gegenwartigen Stand der Landes- Angelegenheiten in Erwaͤgung gezogen hat, ist nicht Willens, die Einfuͤhrung; irgend eines neuen Gegenstandes zu empfehlen, da die spätere Verschiebung desselben dem Staats-Dienste nur nachtheilig werden koͤnnte. In Ruͤcksicht ferner auf die durch das Gesetz gegebene Vorschrift, daß eine Aufloͤsung des Parlaments innerhalb kurzer Zeit nach dem Ableben eines Monar—
chen erfolgen soll, so wie der Meinung, daß es dein all⸗
gemeinen Wohl und den oͤffentlichen Interessen des Lan—
des forderlich seyn werde, so bald als moglich ein neues
Parlament einzuberufen, empfehlen es Se. Majestat dem
Hause, diejenigen temporairen Maaßregeln zu treffen,
die einstweilen fur den Staatsdienst in der Zwischenzeit,
die vom Schlusse der gegenwaͤrtigen Session bis zur Zu—
sammenkunft eines neuen Parlamentes verfließen moͤchte,
erforderlich seyn duͤrften.“ ;
Der Herzog v. Wellington nahm das Wort: „Ich bin uͤberzeugt“, sagte er, „daß Ew. Herrlichkeiten gern die fruͤheste Gelegenheit ergreifen wollen, Sr. Majestaͤt Ihr Be— dauern uͤber den großen Verlust, welchen Hoͤchstdieselben, so wie Ew. Herrlichkeiten und das ganze Land, durch das Able— ben des Hochseligen Monarchen erlitten haben, zu erkennen zu geben und zugleich Ihren Gluͤckwunsch zu Hoͤchstihrer gluͤcklichen Thronbesteigung abzustatten. Ich wuͤnschte daher die Erwägung des letzten Theils der Koͤnigl. Botschaft auf einen anderen Tag verschoben und will mich blos auf die Adresse beschränken, welche ich Ew. Herrlichkeiten zu den oben ausgedruͤckten Zwecken vorschlage.“ — Der Herzog ging nun zunaͤchst zu einigen Betrachtungen uͤber das Leben des abge— schiedenen Monarchen uͤber. „Der verehrte Fuͤrst“, sagte er, „dem die beste Erziehnng zu Theil wurde, genoß den Vor theil, den großeren Theil seiner Jugend unter unmittelba— rer Aufsicht seines wuͤrdigen Vaters und den großeren Theil seiner mannlichen Jahre in der Gesellschaft der ausgezeichnet— sten Maͤnner dieses Landes und der achtungswuͤrdigsten Auslaͤnder, die es besuchten, zu verbringen. Eine Folge da— von war, daß seine Sitten eine Politur, zugleich aber sein Geist eine Ausbildung erhielten, wie man es selten in dem
Maaße bei einem Menschen vereinigt findet. Das Land em—
pfand auch das Wohlthätige einer so fruͤhzeitigen Ausbildung, Denn Se. Majestaͤt brachte zuerst als Regent und sodann als Monarch alle diejenigen Vortheile mit auf den Thron, welche ein fruͤher Unterricht in offentlichen Angelegenheiten und eine gereifte Kenntniß derselben gewaͤhren; Vortheile, die sich Auch uͤberall und bis zur Zeit seines Todes bewahrt haben. Waͤhrend seiner ganzen Lebenszeit näherte sich dem Koͤnige Niemand, der sich nicht erhoben fuͤhlte durch seine huldvolle 1 und seine stets wohlwollende verstaͤndige Rede. Und nicht auf bloße Formen oder aͤußerliches Thun beschränkte sich dies; ich berufe mich vielmehr auf alle diejenigen von Ihnen, die jemals Gelegenheit hatten, Staatsgeschaͤfte mit Sr. Majestaͤt zu verhandeln, und frage Sie, ob der Koͤnig nicht uͤberall die tiefste Kenntniß oͤffentlicher Angelegenheiten, und zwar bis in ihre kleinsten Details, an den Tag legte? Naͤchstdem hat Se. Majestaͤt sich auch immer als der erhabenste Beschuͤtzer der schoͤnen Kuͤnste in Europa und der ganzen Welt gezeigt; der Koͤnig hat eine der groͤßten und schoͤnsten Sammlungen von Werken der Kunst, sowohl einheimischer als auslaͤndischer, hinterlassen, eine Sammlung, wie wenige Monarchen sich ihrer ruͤhmen koͤnnen, und wie kein Privatmann — denn als Privatmann sammelte er sie — ihr eine ahnliche an die
Seite zu stellen vermag. — Moͤge es mir nun auch vergoͤnnt seyn, Ew. Herrlichkeiten zu einem Vergleiche des Europaͤi⸗ schen und des darin begriffenen Zustandes von England, zur Zeit als Se. Majestaͤt die Regentschaft antrat, mit dem Zu⸗ stande, in welchem er Europa und England bei seinem Tode hin— terlaßt, aufzufordern. Wir brauchen nur an die wichtigen Ereig⸗ nisse zu denken, welche in Europa wahrend der letzten Re— gierung stattfanden, um zu der Ueberzeugung zu gelangen, daß wir auf einen Monarchen, wie er, stolz seyn konnen. Daher hoffe ich, Ew. Herrlichkeiten werden sich mit mir zu der Adresse vereinigen, in der wir einen solchen Verlust tief beklagen. — Naͤchstdem haben wir aber anch Sr. jetzt regie⸗ renden Majestaͤt Gluͤck zu deren Thronbesteigung zu wuͤn— schen. Der Koͤnig hat in der seinem Volke abgegebenen Er— klärung gesagt, “) daß er den größern Theil seines Lebens im Dienste des Vaterlandes zugebracht habe, und daß er bei der Regierung dieses Koͤnigsreiches den Beispielen seines verehr— ten Vaters und seines geliebten Bruders folgen wolle; er fordert jetzt das Parlament auf, ihm Huͤlfe und Beistand zur Aufrechthaltung der Religion und der Gesetze des Lan⸗— des — der Grundlagen feiner Rechte und Freiheiten — zu verleihen. Ich bin davon uͤberzeugt, daß Ew. Herrlichkeiten mit Vergnuͤgen Ihre Zustimmung zu einer Adresse gehen werden, in der das Versprechen der von Sr. Majestaͤt huld— reichst begehrten Unterstuͤtzung geleistet wird.“ — Der Her— zog trug schließlich auf eine, die von ihm erwaͤhnten Punkte beruͤhrende Adresse an, die er dem Hause sogleich vorlas. Als sie in Frage gestellt wurde, erhob sich Graf Grey und erklaͤrte, daß er mit den in der Adresse ausgedruͤckten Gesin— nungen vollkommen einverstanden sey und dem Hause alle bei solchen Gelegenheiten gebräuchlichen Gemeinplaͤtze erspa— ren wolle. „Die Erklärung,“ fuhr der Graf fort, „welche Se. jetzt regierende Majestaͤt abgegeben, habe ich vernommen und mit großem Vergnuͤgen wieder gelesen. Ich hatte von Sr. Majestaͤt die Aeußerung solcher Gesinnungen unmaaß— geblich erwartet und theile die frohe Hoffnung, daß das— jenige, was diese Erklärung verspricht, durch die neue Regierung in Erfuͤllung gebracht werden wird.“ Schließlich
machte der Rebner bemerklich, daß in der Koͤnigl. Botschaft
sowohl Einiges enthalten, als Einiges noch ausgelassen sey, was die ernstlichste Erwägung verdiene, und daß es daher wuͤnschenswerth sey, den Tag zu kennen, an welchem man zur Deliberation des Gegenstandes uͤbergehen wolle, damit die edlen Lords Zeit haͤtten, sich gehoͤrig darauf vorzuberei— ten. — Nachdem noch der Herzog von Buckingham und Viscount Goderich dem Andenken des verstorbenen Koͤnigs ihren Tribut durch einige Worte dargebracht hatten, wurde die Adresse einstimmig vom Hause genehmigt, mit der Be— stimmung, Sr. Majestaͤt durch solche Lords, die den weißen Stab fuͤhren, “) uͤberreicht zu werden. — Der Herzog von Wellington zeigte an, daß bereits am naäͤchsten Tage der andere Theil der Koͤnigl. Botschaft in Erwaͤgung gezo⸗— gen werden wuͤrde. — Eine Bittschrift, die Viscount Lor— ton uͤberreichte, gab diesem Gelegenheit, sich uͤber die (gestern erwaͤhnten) Vorgaͤnge in Limerick zu äußern, so wie dem Margnis v. Clanricarde zur Wiederholung seiner fruͤhern Frage, ob der Herzog von Wellington von der jetzt nament— lich in Irland herrschenden Noth unterrichtet sey?? Der Herzog sagte, daß bei den Aufstaͤnden in Limerick einige Menschen leider ihr Leben verloren hatten. Inzwischen sey es gar nichts Neues in Irland, daß Unruhen entstaͤnden, sobald es an Kartoffeln fehle. Mehr wisse er nicht, sollte jedoch der edle Marquis, der sich ausdruͤcklich erhebe, um eine solche Frage vorzulegen, besser unterrichtet seyn, wie man fast schließen muͤsse, so moͤge er die Gefaͤllig⸗
keit haben, selber einige Mittheilungen zu machen. Der
Marquis von Clanricarde wunderte sich daruͤber, wie der edie Herzog von einer periodisch immer wiederkehrenden Noth in Irland sprechen koͤnne. In diesem Falle wurde die Bevoͤl⸗ kerung dort schwerlich so dicht seyn, als man sie fande. Auch sey es zum Erstaunen, daß der edle Herzog, der an der Spitz der Verwaltung stehe, noch am vorigen Freitage be⸗ hauptet habe, es herrsche kein Mangel an Lebensmitteln in Irland, wahrend doch an demselben Tage die Aufstände in Limerick ausgebrochen seyen — Aufstände, an denen Maͤnner, Weiber und Kinder Theil genommen hatten, und die eine baldige Untersuchung der Noth als hoͤchst dringend dar stell⸗ ten. Graf von Limerick ertheilte einige naͤhere Auskunft uͤber die erwahnten Vorfaͤlle in Irland und meinte, daß es nicht sowohl der Hunger, als der Durst nach Whisky gewesen sey,
ö . w r gr gen Date uit heute Erklaͤrung des Koͤnigs im Geheimen Rathe vom 25. Juni. . 9 Pairs, die eine Charge des Kbnngl. Hauses bekleiden.