Mißbilligung uͤber den von ihnen am 24sten v. M. bei Ge—⸗ legenheit der Wahl des Grafen von Preissae veruͤbten Unfug zu erkennen giebt; es heiße nicht seinem Koͤnige dienen, wenn man die oͤffentliche Ruhe stoͤre und sich gegen irgend einen Buͤrger Gewaltthaͤtigkeiten erlaube; er hoffe, daß man ihn nie wieder in die unangenehme Nothwendigkeit versetzen werde der Einwohnerschaft von Montauban den Vorwurf zu ma—⸗ chen, daß sie die Achtung gegen die Gesetze aus den Augen gelassen habe. — Auch der Praͤfekt des Depts. des Tarn und der Garonne hat eine Verordnung erlassen, worin er, bei Strafe sofortiger Verhaftung und gesetzlicher Ahndung, jeden Volks⸗-Auflauf auf offener Straße verbietet.
Der Glo be will wissen, daß der Graf von Preissae bei dem General-Prokurator des Königl. Gerichtshofes in Tou⸗— louse eine Klage gegen die Anstifter des bei den Unruhen in Montauban auf seine Person gemachten Anschlags einge— reicht habe. 2.
Es heißt, daß der diesseitige Gesandte am Kurhessischen Hofe, Hr. v. Cabre, als Gesandter beim Deutschen Bundes—⸗ tage nach Frankfurt gehen und den bisherigen Legations⸗Se— cretair in Madrid, Hrn. v. Beaurepaire, zum Nachfolger in Cassel erhalten werde.
Der Drapeau blanc meldet, daß der Graf v. Villele sich anschicke, Toulouse zu verlassen, um sich hierher zu begeben.
Großbritanien und Irland. London, 3. Juli. Der Koͤnig wird, dem Vernehmen
nach, die Residenz im Schlosse von Bushy-Park eine Zeit
lang noch beibehalten, da Se. Majestaͤt diesem Aufenthalts—⸗ Orte, so wie dem Schlosse von Kew, vor dem erst zur Haͤlfte vollendeten Schlosse von Windsor bei weitem den Vorzug geben sollen. .
„Der Herzog von Cumberland“, heißt es im Globe, „duͤrfte unmittelbar nach der Bestattung des hochseligen Mo— narchen eine Reise nach dem Festlande antreten, um daselbst seine bisher noch dort bestandenen haͤuslichen Einrichtungen aufzugeben und sodann seinen immerwaͤhrenden Aufenthalt in England zu nehmen.“
Tochter Sr. Masjestaäͤt, ein Expresser nach Halifax, wo er
dermalen mit seinem Regimente stationirt ist, mit der Auf⸗ Stu forderung gesandt worden, sogleich nach England zuruͤckzu⸗
kehren, da es der Wunsch des Koͤnigs ist, alle seine Verwand⸗ ten in seiner Naͤhe zu haben.
Die Morning⸗Ehroniele äußert: „Keine von den in der Thronrede, bei Eroͤffnung der gegenwaͤrtigen Parla⸗ ments⸗Session, angekuͤndigten Maaßregeln ist wirklich zu Stande gekommen; von beiden Haͤusern kann gesagt werden, daß die Mitglieder ihre Zeit ganz umsonst verschwendeten, es muͤßte denn seyn, daß sich einige in der Kunst des Worte⸗ und Redenmachens geuͤbt haben.“
„Die Wahlen in Frankreich,“ äußert der Courier, „so sehr auch der Verlauf derselben uns betruͤbt, verwundern uns doch nicht. — Eine taͤuschende Hoffnung wuͤrde es nur seyn, uns jetzt noch damit schmeicheln zu wollen, daß die neue Kammer gemaͤßigter seyn werde, als die alte, und * die Mitglieder derselben von ihrem constitutionnellen Berufe einen richtigern Der f, als fruͤher, haben werden. Die Regierung befindet sich unstreitig in einer kritischen Lage, und eine baldige Veraͤnderung des Ministeriums kann unmaßgeblich erwartet werden. Alles hangt jetzt von der Klugheit des Monarchen und von jener g
XVIII. so ausnehmend gut zu treffen wußte. — Leider er⸗ . wir aus Briefen, die uns zugekommen sind, daß sich
einigen Departements neben der Opposition gegen die Mi— nister auch Mangel an Achtung gegen den Konig gezeigt hat. . Allgemeinen war dies jedoch uicht der Fall, und einige
ugestaͤndnisse, die zur rechten Zeit den verstaͤndigen Wuͤn⸗
3 der Nation gemacht werden, wuͤrden Karl X. populair machen.“ —
Die Times sagt in Bezug auf denselben Gegenstand: „Welches auch immer der Ausgang der jetzt in Frankreich sich vorbereitenden großen Ereignisse seyn moͤge — so ist so viel gewiß, daß die ruhige und wuͤrdige Weise, in welcher die Nation ihren Willen ausgedruͤckt Und ihre Vertreter ge— waͤhlt hat, immer zu bewundern bleiben wird. Nicht ein einziger Tumult, ja nicht einmal ein Laͤrm oder eine gewalt— thaͤtige Handlung, hat bei einer der zahlreichen Wahlen in der Provinz stattgefunden. Die Huͤlfe der Polizei ist nir⸗ 86 requirirt worden, und kein einziger Waͤhler oder politi— cher Parteigaͤnger hat auch nur ein Wort fallen lassen, von dem das Gesetz Notiz zu nehmen braucht.“
uͤcklichen Unter ⸗ scheidung zwischen Festigkeit nnd Eigensinn ab, die Ludwig
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Dasselbe Blatt bemerkt; „Aus den letzten Nachrich— ten von der Afrikanischen Kuͤste scheint hervorzugehen, daß die Franzoͤsische Armer nicht eben eine leichte Arbeit gefunden habe. Die Expedition nach Algier duͤrfte überhaupt das Schicksal haben, daß, faͤllt sie erfolgreich aus, die Franzoͤsische Nation sie nur als eine Episode in der auswaͤrtigen Politik Frankreichs ansieht, mißlingt sie jedoch, das Volk und seine Vertreter eine ganz besondere Wichtigkeit darauf legen.“
Aus Canton wird unterm 19. Januar gemeldet: „Ge— stern fanden hier einige Bewegungen unter den Europäern und Chinesen statt. Bor einigen Monaten hatte die Eng⸗ lische Faktorei ihre Beschwerden uͤber verschiedene Prellereien, welche die Europaͤischen Kaufleute in China zu leiden ha— ben, dem Kaiser in einem ehr furchtsvollen Gesuche zu erken— nen gegeben und dabei auf Abhulfe sehr gedrungen. Dles Gesuch war vom Viee⸗Koͤnige der Provinz Canton nach Hofe ge⸗ sandt worden, aber ohne Antwort geblieben. — Dem zufolge
zeigten sich gestern 13 oder 14 kleine Englische Fahrzeuge,
mit 5 Capitainen, 10 Offizieren, 30 Unteroffizieren und 18h Matrosen bemannt; an deren Spitze befanden sich fuͤnf oder sechs Herren von der Englischen Faktorei. Nachdem dieses bewaffnete Gefolge gelandet war, begab es sich auf den Weg, mit Vorauftragung von Pappendeckeln, die an langen Sti⸗ ben wie Standarten getragen wurden, und auf welchen mit großen Chinesischen Charakteren geschrieben stand, daß sie nichts beabsichtigten, als den Chinesischen Behoͤrden einige Bittschriften zu uͤbergeben. Dessenungeachtet fanden sie die Thore von Canton geschlossen und wohl bewacht, wobei die Chinesen ihre Entruͤstung daruͤber laut werden ließen, daß armse⸗ lige fremde Kaufleute, Fanguagas, sich eine solche Vermessenheit beigehen ließen. Der Bittschriften waren drei: eine an den Kai⸗ ser, welche nur bei unvermeidlicher Nothwendigkeit abgesandt wer⸗ den sollte, eine an den Viee⸗Koͤnig, und eine an den Hoppo (das Oberhaupt des Zoll⸗Amtes ). Alle enthielten die Auf⸗ zaͤhlung der Beschwerden der Englaͤnder, nebst dem Ultima— tum, nach welchem die Faktorei den Britischen 88 noch zugestehen wollte, mit Ching Handel zu treiben. Der Zufall
14 wollte, daß in demselben Augenblicke ein Courier vom Hofe Es ist, wie man vernimmt, an den Obersten Fox, einen s Sohn des Lord Holland und Gemahl der Miß Fitzelarence,
Antwort auf die bereits lang eingesandten Beschwerden ge⸗ bracht hatte, wodurch die Engländer ermahnt wurden, sich ruhig za verhalten, allein ihren billigen Wuͤnschen in keinem cke genuͤgt wurde. Die Faktorei erließ hierauf einen Be— schluß, der an ihren Gebaͤuden angeschlagen wurde. (Es ist das von uns bereits mitgetheilte Verbot der Englischen Su— percargos fuͤr die Britischen Schiffe, ferner Handel mit China zu treiben, oder auch nur die Boca⸗Tigris hina ufzu— fahren. — Das Canton⸗Register, welches diesen Vor— gang umstaͤndlich erzaͤhlt, schließt mit folgenden Worten:
„Der erlesene Ausschuß hat auf eine nachdruͤckliche Weise
allen Handel mit den Chinesen durch die oͤffentliche Kund— machung, daß kein Schiff vom Mutterlande den Bogue pas—⸗ siren soll, aufgehoben. Das Compagnie⸗Schiff „Duke of Sussex“ soll zu dem Eude zur Blokade hingelegt werden. Die Corapagnie⸗Schiffe „Hythe“ und „Windsor“ sind, dem Vertiehmen nach, nach der Gelben See bestimmt, und der Rest der Flotte nach Manila. Einige Mitglieder der Britischen Faktorei werden mit den erstgenannten Schiffen
abgehen; ein anderer dieser Herren wird sich nach der hohen
Regierung in Bengalen mit einem amtlichen Auftrage bege⸗ ben. Dieses sind die Tagesgeruͤchte.“
Niederlande.
Aus dem Haag, 4. Juli. Se. Majestaäͤt der Konig werden morgen aus dem Loo in dieser Residenz erwartet. Se. Maj. werden, dem Vernehmen nach, dem Großbritani⸗ schen Botschafter eine Privat⸗Audienz ertheilen und Dien⸗ e ken wieder nach bem Lustschlosse Loo zuruͤckkehren. Die Reise Ihrer Majestaͤten und J. K. H. der Prinzessin Mariane nach Brüssel, um die dortige Gewerbe⸗Aus stellung in Augenschein zu nehmen, scheint auf den 14. d. M. sestge⸗ setzt zu seyn. Nach einem Aufenthalte von einigen Tagen in letztgenannter Residenz wird der Koͤnigl. Hof sich wieder nach dem Loo begeben, dort, wie man versichert, bis zum 25. August verweilen und dann hierher zuruͤckkehren.
Am Ü1sten d. feierte ein Verein von Gelehrten, Staats, Beamten und Privatpersonen, die in den Jahren 1801 bis 1810 die Universitaͤt Groͤningen besucht haben, ein akademi— sches Gedaͤchtnißfest. Die Theilnehmer, 200 an der Zahl, begaben sich mit den Studirenden der Universitaͤt unter Glockengelaͤute nach der neuen Kirche, wo Professor Lulofs eine dem Feste angemessene Rede hielt. Mittags war ein großes Gastmahl im Konzert-Saale der Stadt veranstaltet,
Beilage
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Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung K 190. P ᷣ·····¶CKup— eri ——— — ———
dem der Gouverneur der Provinz, der Buͤrgermeister von Gröningen und der dort kommandirende Oberst beiwohnten. Das Fest wurde durch eine Abend-Musik beschlossen, die von den Studenten bei Fackelschein dargebracht wurde. Am Abend des folgenden Tages wurden die Theilnehmer dieser akademi— schen Feier durch die Stadt zu einer außerordentlichen Vor— stellung im Schauspielhause eingeladen.
Den bis zum 23. Februar reichenden Java⸗Zeitungen zufolge, hat sich einer der Anhaͤnger Diepo⸗Negoro's, Sentot, gleich— falls ganz fuͤr die Niederlaͤndische Regierung erklaͤrt und sich erboten, mit seinen Truppen nach Banka zu gehen, um die in den dortigen Zinngruben beschaͤftigten Chinesischen Arbeiter, unter denen Unruhen ausgebrochen sind, zur Ordnung zuruͤck— zubringen. Man hoffte, daß nunmehr, nach Wiederherstel— lung der Ruhe, die Kolonial-Ausgaben betraͤchtlich werden verinindert werden koͤnnen. Der bekannte Priester Kiaya Modjo, der sich bei beiden Parteien verdaͤchtig gemacht hat, ist nach Amboina geschickt worden, um dort zu bleiben. — Am 15. Februar wurde in Batavia der Grundstein zu einem neuen Gebäude fuͤr die Freimaurer-Loge „la Vertueuse“ ge⸗ legt. Die Feierlichkeit fand Abends oͤffentlich bei Fackelschein
statt. — In den Provinzen Bantam und Anjer haben in
Folge starker Regenguͤsse große Ueberschwemmungen stattge— funden und viel Ungluͤck auf den Feldern, in Wohnungen u. s. w. angerichtet.
An die Stelle des mit Tode abgegangenen Herrn Ode— vaere ist Herr Vanderhulst in Loͤkwnen zum Hofmaler ernannt worden.
w ch t a n d.
Frankfurt a. M., 5. Juli. Se. Koͤnigl. Hoheit der Kurfuͤrst von Hessen sind heute hier eingetroffen und im Gast— hof zum Roͤmischen Kaiser abgestiegen.
Karlsruhe, 4. Juli. Ihre Koͤnigl. Hoheit die Frau Großherzogin und die Prinzessin Alexandrine Hoheit sind ge— stern nach dem Bade Griesbach abgereist, wo Hoͤchstdieselben einige Zeit verweilen werden.
Nurnberg, 5. Juli. Se. Durchl. der Fuͤrst Metter⸗ nich, K. K. Oesterreichischer Haus-, Hof- und Staats-Kanz— ler, ist gestern mit Gefolge von dem Schlosse Johannisberg hier eingetroffen und hat heute fruͤh die Reise nach Wien fortgesetzt.
Spanien.
— — Madrid, 22 Juni. Der Hof wird einen Tag fruͤher, als es anfaͤnglich festgesetzt war, Aranjuez verlassen und den 25 Juni fruͤh um 9 Uhr hier eintreffen. nem in der heutigen Madrider Zeitung bekannt gemach— ten Dekrete vom 1sten d. wird verordnet, daß die Koͤnigl. Ar— mee, mit Inbegriff der Garde, der Koͤnigl. Freiwilligen, der Kuͤsten- und Graͤnz-Karabiniers, der Douane-Soldaten im Innern und jeder anderen Uniform und Waffen tragenden Corporation von nun an nur mit Stoffen und Waffen, welche im Lande erzeugt und verfertigt worden sind, bekleidet und ausgeruͤstet werden sollen. Fuͤr den Fall, daß besonde⸗ rer Umstände wegen die Einfuhr einiger zur Bekleidung, Be— waffnung und Equipirung gehoͤrigen Gegenstaͤnde aus dem Auslande noͤthig werden sollte, so ist zuerst auf die im 4ten Artikel des Königl. Dekrets vom 16. April 1816 angedeutete Weise bei dem Koͤnigl. Finanz⸗Ministerium hieruͤber die Ge— nehmigung einzuholen. Schon im Jahre 1719 war ein den— selben Gegenstand bezweckendes Dekret erlassen und 1796 aufs Neue in Anregung gebracht und bestaͤtigt worden. — Die
erren Pelegrin und Montemayor, ehemals Mitglieder des oͤnigl. hohen Raths von Castilien, welche ihrer Stellen ent— setzt worden waren, sind auf speziellen Befehl Sr. Majestaͤt des Koͤnigs wiederum als Raͤthe in jenes Tribunal, und zwar mit der ihnen zukommenden Anciennetaͤt, eingetreten. — Der ehemalige Banguier Don Francisco Crespo de Tejada, wel— cher vom 9. Marz 1820 bis 9. Juli des nämlichen Jahres Mitglied der constitutionnellen provisorischen Regierungs⸗Kom⸗ mission und in den Monaten April bis Ende September 1823 General ⸗Schatzmeister des sich damals in Cadix befinden den sogenannten eonstitutionnellen Spaniens war und sich seit, dem im suͤdlichen Frankreich aufgehalten hatte, ist von dem Könige zurückgerufen worden und hat die Ehre gehabt, Sr. Maj. vor einigen Tagen fuͤr diese ihm erwiesene Gnade in Aran⸗ juer die Hand zu kuͤssen. — Eine gleiche Gnade ist dem constitu⸗ tionnellen Er Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Hrn. n de Castro (bis zum Jahre 1820 war derselbe Spani— cher General-⸗Konsul in Hamburg), wider fahren, welcher von
In ei⸗
Sr. Majestaͤt wiederum in den Besitz seiner Titel und Or— den 36 gesetzt worden ist und die Erlaubniß erhalten hat, nach Madrid kommen zu duͤrfen. Er lebt seit einigen Jah⸗ ren in St. Sebastian. — Die bisherigen Direktoren der Spa— nischen Bank de San Fernando, der Banquier Don Andres Caballero und der Banquier Don Julian Aquilino Perez, beide sehr reiche Leute, haben, wie es scheint, seit langer Zeit mittelst ihrer eigenen Fonds nicht nur das zu jeder Zeit ganzlich unmo— tivirte Steigen und Fallen der Bank-AUetien der nun liquidirenden San Carlos-Bank und auch der Bank de San Fernando zu ihrem Privat-Nutzen veranlaßt, sondern sich auch einer gewissen Art Operationen uͤberlassen, bei welcher sie nur ge⸗ winnen konnten, da sie als Bank-Direktoren, bei etwa vor— zunehmenden fingnziellen Schritten, von Seiten der Negie— rung konfidenzielle Anzeigen erhielten und nach dem Resul— tat nur erst die Erklaͤrung von sich zu geben pflegten, ob das Geschaͤft fuͤr Rechnung der Bank oder fuͤr ihre e wa R. nung gemacht worden sey. Man hat jene beiden Individuen hoͤherer Seits mit Bestimmtheit veranlaßt, ihren Abschied zu ordern, welcher Aufforderung sie auch Folge geleistet haben. An ihrer Stelle sind Don Antonio Martinez, Contador mayor de Distribuciön, und Don Francisco de Muguiro, Banquier und Chef des Hauses Yribarren Sobrinos et Comp hierselbst, zu Bank-Direktoren ernannt worden. Beide sind seit langen Jahren als sehr redliche Leute bekannt. — Seit dem 17. Juni, an welchem Tage die Vales reales con— solidados auf 49 und 41 pCt. standen, haben sie heute 43 pCt. (obschon ohne Nehmer) erreicht, und hat das Gouver— nement, dem Vernehmen nach, die Absicht, sie noch um ein Paar pCt. zu heben, weil das Projekt, eine bedeutende An— leihe zu eroͤffnen (durch Emission von Renten), noch fort— während die Minister beschaäͤftigen soll, und die Spanischen Vales ohne Zweifel einen Theil der dafuͤr zu erlegenden Ba— leurs ausmachen duͤrften. Der Finanz-⸗Minister und diejeni⸗ gen Personen, mit denen er sich berathet, arbeiten sehr viel, und ist man jetzt ernstlich damit beschaͤftigt, den offentlichen Kredit so viel als moͤglich zu befestigen; auch giebt es noch Leute, welche fortwährend behaupten, daß bei Gelegenheit einer neuen und bedeutenden Renten-Emission vielleicht auch der ersten Anleihe der Kortes durch Laffitte gedacht und ein Theil zu 15 pCt. Kapital⸗Werth an Zahlungs statt ange—
nommen werden duͤrfte. — Der kuͤrzlich in Vitoria auf Al—
lerhoͤchsten Befehl verhaftete Don Manuel de Oviedo, wel— cher sich hatte drauchen lassen, um verschiedene, gegen den Grafen von Ofalia gerichtete, höͤchst unanstaͤndige, durchaus luͤgenhafte Artikel in den Pariser Zeitungen zu verbreiten, ist vor wenigen Tagen seiner Haft entsprungen, hat sich nach Frankreich begeben und daselbst den Schutz der Gesetze, als ein wegen politischer Meinungen verfolgter Spanier, in An— spruch genommen. Man hofft jedoch, daß die Franzosischen Behörden ihn, auf Verlangen des hohen Rathes von Kasti— lien, ausliefern werden.
Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.
NewYork, 31. Mai. Die (wie gemeldet worden) am 27sten d. M. im Hause der Repraͤsentanten von Herrn Camberleng eingereichte und nach einer geheimen Sitzung an— genommene Bill zu Verbesserungen in den die Handels-Ver— bindungen zwischen den Vereinigten Staaten und gewissen Großbritanischen Kolonieen betreffenden Anordnungen ent— halt im Wesentlichen folgende Bestimmungen: „Wenn der Praͤsident der Vereinigten Staaten die Nachricht empfaͤngt, daß Großbritanien in seinen Westindischen Kolonieen, in sei⸗ nen Besitzungen auf dem festen Lande von Säad-Amerika
und auf den rb Bahama, Caicos und Bermuda Schiffe
der Vereinigten Staaten zuläßt, ohne daß sie höhere Abgaben zu entrichten haben, als die eigenen Schiffe, und wenn es erlaubt, daß die Schiffe der Vereinigten Staaten solche Waa— ren dort einfuͤhren und gleichfalls wieder nach allen Orten, außer nach Britischen Besitzungen, ausfuͤhren duͤrfen, deren Ein- und Ausfuhr Britischen Schiffen erlaubt ist, und da— bei zugleich die bisherigen Handels-Verbindungen der Vereinigten Staaten nach andern Theilen der Britischen Besitzungen auf dem naämlichen Fu
bleiben auf dem sie dermalen bestehen — so so
der Praͤsident befugt seyn, zu jeder Zeit vor der nächsten Kongreß⸗Sitzung die Haͤfen der Vereinigten Staaten entweder auf eine uünbestimmte oder auf eine be— stimmte Zeit, so wie es die Umstaͤnde erheischen, den Briti— schen von den oben angefuͤhrten Kolonial- Besitzungen kom⸗ menden Schiffen mit gleichen Verguͤnstigungen fuͤr die Ein⸗