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sion bis ins Unendliche verlaͤngern wuͤrden, * noch erörtern zu wollen. Es wuͤrde ferner unanstaͤndig seyn, die Festsez— zung der Civil⸗-Liste aufzuschieben, wenn das Parlament noch länger saͤße, und die Debatte uͤber diesen Gegenstand wuͤrde allein mehrere Monate in Anspruch nehmen, wie er dieses aus dem Beispiele des Jahres 1820 erwies. Besorgnisse des Grafen Grey fuͤr uͤbertrieben 6 und bezog sich auf den Umstand, daß ein . von Wales bald nach dem Regierungs-Antritte Georg's III. geboren wurde und dennoch drei oder vier Sessionen vergingen, ehe man den Fall einer Minoritaͤt in Erwähnung brachte. Seines Erach— tens wuͤrde es sich mit einem unmuͤndigen Thronfolger eben so, wie mit einem großjaͤhrigen, verhalten. Das Parlament und der Geheime Rath wuͤrden sich, wie gewoͤhnlich, versam— meln und, da es auch in der Macht eines unmuͤndigen Mo⸗— narchen stehe, seine Diener zu ernennen oder zu bestaͤtigen, so wuͤrde alsdann es deren Pflicht seyn, die Frage wegen einer Regentschaft bei dem Parlamente einzubringen. Das Parlament pflege in solchen Faͤllen niemals vorzugreifen, son— dern erst den Lauf der Ereignisse abzuwarten. Uebrigens wuͤrde die Sache in oder 3 Monaten zur Sprache kommen, und sollte der erwähnte Unfall fruͤher eintreten, so wuͤrde das Parlament sich sogleich versammeln, um den Schwierigkeiten abzuhelfen. — Viscount Goderich meinte, man brauchte nur auf den Geschaͤftsgang im Unterhause zu blicken, um einzusehen, daß gar nichts geschehen sey, und daß, wenn das Parlament sich trennen sollte, ohne irgend etwas gethan zu haben, eine so endlose Verwirrung erfolgen muͤsse, daß alle Geschicklichkeit, aller Einfluß und alle Redlichkeit des edlen Herzogs den Knoten nicht loͤsen koͤnnten. — Der Graf von Eldon sagte, er habe persoͤnlich nichts gegen eine baldige Auflosung des Parlaments einzuwenden, denn dadurch wuͤrde das Volk Ge— legenheit finden, seine Unzufriedenheit nicht allein durch Worte, sondern durch Thaten, kund zu geben. „Der edle und gelehrte Lord auf dem Wollsack — bemerkte er — meint, ein Kind wuͤrde eben so gut Konig seyn koͤnnen, als jeder Andere. Freilich, wenn ich Premier-Minister waͤre, wurde ich nichts lieber haben, als einen solchen Konig.“ (Man lacht. Der Graf machte noch allerlei scherzhafte Bemerkun— gen uͤber diesen Gegenstand und stimmte schließlich fuͤr den Antrag des Grafen Grey. — Lord Ellenborough erhob sich nunmehr mit großem Ernste, indem er sagte, bei seiner tiefen und angebornen Achtung gegen den vorigen Redner, thue es ihm leid, einen so durchaus unpassenden Ton uͤber solche Gegenstaͤnde von ihm vernommen zu haben. Wenn bisher — meinte er — nicht viel wahrend der Session ge— schehen ist, so wuͤrde, bei Vermehrung der Geschaͤfte, gar keine Aussicht seyn, zum Ziele zu gelangen, wahrend doch Jedermann wisse, daß das Parlament innerhalb eines halben Jahres aufgeloͤst werden muͤsse. Schließlich aͤußerte er auch sein Erstaunen uͤber den feindseligen Ton, den Graf Grey ge— gen das Ministerium angenommen. „Ich kann nur sagen, wenn dies wirklich seine Ansicht ist, freue ich mich von Her— zen, daß er sich endlich offen und frei erklaͤrt hat. (Beifall.) Besser ein offener Feind, als ein geheimer Gegner. Es ist mir lieb, daß wir endlich wissen, wo wir Opposition finden werden (Hoͤrt, hoͤrt!), wer unsere Feinde und unsere Freunde sind. Zu der Anzahl unserer Feinde hätte ich bis heute den edlen Grafen wahrlich nicht gezaͤhlt. Da wir inzwischen Se. Maj. mit vollkommener Redlichkeit des Herzens und mit dem aufrichtigsten Streben nach Befoͤrderung des Gemeinwohls berathen haben, so ist uns um die Aufrechthaltung unserer Stellung nicht bange, wie gefaͤhrlich der edle Graf auch als Gegner immer seyn mag, denn wir sind entschlossen, den geraden Pfad der Pflicht zu verfolgen, wie im vorigen Jahre, als wir eine Maaßregel durchsetzten, die der edle Graf so lange ohne Erfolg betrieben, und die, wie ich fest glaube, we⸗
der er noch eine andere Verwaltung durchgesetzt haben wuͤrde.
Bei diesem Verfahren werden wir beharren, so lange es Sr. Majestaͤt gefallt, uns Ihr herzliches und gaͤnzliches Vertrauen n chenken.“ — Der Herzog v. Richmond mißbilligte höͤch—⸗ ich den Angriff des Lord Ellenborough auf den Grafen von Eldon, dessen Charakter ganz eben so hoch gestellt sey, wie der des Ministers. Die Aeußerungen gegen den Grafen Grey erklärte er fuͤr unconstitutionnell und fragte: „ob Je— mand, der ein Herz in der Brust und die Grundsatze eines Gentleman habe, solche Vorwuͤrfe hinnehmen moͤchte? (Nein! nein!) Mag immerhin das Ministerium das Vertrauen der Krone besitzen, so viel ist gewiß, daß es im Unterhause kein Zutrauen findet.“ Die Marquis v. Lans down und v. Londonderry stimmten ebenfalls fuͤr den Antrag des Gra— fen Grey. — Nachdem noch mehrere Lords fuͤr und wider denselben geredet hatten, kam der Herzog v. Wellington auf seine fruͤheren Bemerkungen zuruͤck und fügte hinzu, die Negent⸗
Er hielt die
schafts-Angelegenheit wuͤrde sich durch eine kurze Erwaͤg ung nicht abmachen lassen, worauf Graf Grey erwiederte: er 6 viel Zutrauen zu dem edlen 2 , vor dem er die hoͤchste Achtung hege; allein er zweifele nicht, daß drei Vier⸗ theile der Nation seine Kollegen fuͤr unfähig hielten. Lord Ellenberough bemerkte zuletzt, die Minister haͤtten nicht die Absicht, die Nation durch die schnelle Aufloͤsung des Par⸗ laments der ihr versprochenen Erleichterung zu berauben. — Graf Grey's Antrag wegen Vertagung wurde darauf bekannt⸗ lich mit 100 gegen 56 Stimmen verworfen.
London, 4. Juli. Gestern war große Cour bei Sr. Majestaͤt im St. James⸗-Pallaste, wo saͤmmtliche fremde Bot— schafter und Gesandten dem Koͤnige vorgestellt wurden. Se. Majestät geruheten, sich laͤngere Feit mit denselben auf das huldreichste zu unterhalten. ᷓ Dem Vernehmen nach, wird die Kroͤnung Sr. Majestaͤt im Oktober d. J. stattfinden; auch ist aus den von den Ministern im Parlamente geschehenen Aeußerungen zu schlie⸗ ßen, daß die Einberufung des neuen Parlamentes ebenfalls in dem genannten Monate erfolgen werde.
Der Standard macht bemerklich, daß, bei der am 30. Juni im Oberhause stattgefundenen Abstimmung, die Grafen Errol und Cassilis, die beide mit dem hoͤchsten Vertrauen des Koͤnigs beehrt seyen, sich des Mitstimmens enthalten haͤtten und Lord Holland, wie gewohnlich, mit der Opposition ge— stimmt habe. Es sey dies, meint das genannte Blatt, eben kein Beweis, daß des Koͤnigs persoͤnlicher Wunsch die von den Ministern vorgeschlagene Maaßregel veranlaßt habe. Der Herzog von Norfolk stimmte an demselben Tage eben— falls mit der Opposition.
Graf von Cassilis wird, dem Vernehmen nach, an die Stelle des Marquis von Conyngham, zum Ober⸗Hofmeister (Lord⸗Steward) des Koͤniglichen Hauses ernannt werden. Graf Fitzwilliam wird den Titel eines Marquis erhalten.
In der Grafschaft Hampshire schmeichelt man sich damit, daß bei der naͤchsten Parlaments-Wahl einer von den Soͤh— nen des Herzogs von Wellington als Wahl-Kandidat auf— treten werde. Der Herzog bekleidet bekanntlich auch die Wuͤrde eines Lorb-Lieutenants der genannten Grafschaft.
Aus der Feder des Lord Nugent haben wir, der Lite—
rary⸗Gazette zufolge, ein Werk zu erwarten, das einen interessanten Zeitraum der Englischen Geschichte umfassen
wird. Das Werk soll unter dem Titel: „Charakter, Ver— fahren und Politik Hampdens und seiner Partei“ erscheinen.
Durch das von San Miguel nach Hamburg bestimmte Schiff „Unicorn“ erhielten wir von jener Insel Nachrichten bis zum 17. v. M., denen zufolge die Insel Terceira von der Portugiesischen Fregatte „Diana“ und 3 Briggs fort— während umkreuzt wird. Zwei Schiffe, der „Triton“, von Havana nach den Kanarischen Inseln bestimmt, und der „Planter“, ein auf dem Wallfischfang begriffen gewesenes Amerikanisches Fahrzeug, sind in einer Entfernung von 20 (Engi) Meilen von Terceira genommen, nach San Miguel aufgebracht und dort als gute Prisen erklaͤrt worden.
Man ist hier noch immer der Meinung, daß die kuͤrzlich aus Cadir abgegangene Expedition gegen Mexiko gerichtet sey. Es heißt neuerdings, daß unser Ministerium sehr ernstliche Vorstellungen dagegen bei der Spanischen Regierung gemacht habe. Zuletzt will man jene Expedition bei den Capverdischen Inseln gesehen haben. .
In Folge der aus Paris erhaltenen hoͤheren Notirungen . auch an der hiesigen Boͤrse die Fonds gestern im
teigen.
Ei Taͤnzerin Dlle. Taglioni ist nach Paris zuruͤckge— reist; ihre 18 Darstellungen haben ihr 2000 Pfd., so wie außerdem ein Benefiz von 500 Pfd. Sterl. eingebracht.
Der Eigenthuͤmer der Times, dem zugleich ein Abend⸗ Blatt (die Evening-Mail) gehoͤrt, hat im vorigen Jahre nicht weniger als 54,583 Pfd. 10 Sh. 4 Pee. Stempel von diesen Zeitungen bezahlt. Der Courier hatte in demselben Zeitraum 16,586 Pfd. 13 Sh. 4 Pee. zu entrichten, und
selbst Cobbett zahlte von seinem „Register“ die nicht unbe— deutende Summe von 2941 Pfd. 13 Sh. 4 Pee — Die
Insertions-Stempelgebuͤhren sind bei diesen Summen nicht mitbegriffen. ö
Aus dem Haag, 5. Juli. Se. Majestaͤt der Koͤnig
sind heute fruͤh aus dem Lustschlosse Loo hier eingetroffen. Naͤchstens werden die Proyinzialstaͤnde von Holland sich hier versammeln, um zur Wahl neuer Deputirten fuͤr die
Beilage
1459 Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung Æ 191.
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zweite Kammer der Generalstaaten, an die Stelle der aus— scheiden den Herrn Repelaer v. Molenaarsgraaf, v. Hees, v. Wick evoork-⸗Crommelin, v. Foreest, Frets, Baron Eollot
d'Escury und Clifford, zu schreiten. Y ft ist der General⸗Masor van Gorkum, Direktor
des dor tigen Artillerie und Marine-⸗Magazins, mit Tode ab— gegangen. Schweden und Norwegen.
Stockholm, 2. Juli. Nach der Ruͤckkehr Sr. Koͤnigl.
Hoheit des Kronprinzen durften Ihre Majestäͤten der Koͤnig und die Königin Ihre Neise nach Norwegen antreten.
Dem Vernehmen nach, hat das hoͤchste Gericht das End-
urtheil in der Verantwortlichkeitssache wegen der Verwaltung der See⸗Angelegenheiten gesprochen. Es ist etwas gelinder, als gefordert worden, ausgefallen.
Wie verlautet, ist Graf Moͤrner zum Praͤsidenten des Staats⸗Comptoirs ernannt.
Der Staats-Secretair af Kullberg ist zum Bischof des Stiftes Calmar ernannt worden.
Die Aerndte in Schweden, sowohl an Heu, als an Ge— treide, scheint vielversprechend. Die regnichte Wttterung hat aufgehoͤrt, und ziemliche Hitze ist dagegen eingetreten.
Aus einem Berichte des Kommerz-Kollegiums an die Re— gierung ersieht man, daß gegen das Jahr 1827 die Fabrika— tion von Tuch aller Gattungen im Jahr 1828 bedeutend zu— genommen, und daß sich die Anzahl der mechanischen Webe— stuͤhle, besonders in Norkoͤping, vermehrt hat.
Es haben sich in der letzten Zeit Anzeichen geaͤußert, die eine allmälige Ruͤckkehr der Heringe an die westliche Kuͤste hoffen lassen. Ihr Wegziehen und Wiederkommen ist immer Periodisch gewesen.
Aus Norwegen erfaͤhrt man, daß der Storthing die Negociirung einer neuen Anleihe beschlossen hat, um dagegen die Hambrosche 6proc. Anleihe abzutragen, die man durch jene, und zwar unter guͤnstigeren Bedingungen, zu ersetzen wuͤnscht.
Ge u t sch lan d.
Gotha, 6. Jul. Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Wil— helm von Preußen (Sohn Sr. Viaje des Koͤnigs) und Hoͤchstdessen Frau Gemahlin Koͤnigl. Hoheit kamen heute von erlin durch hiesige Stadt und setzten, nach einem Ihrer 2 der verwitweten Frau Herzogin Karoline abgestatteten Besuche, Ihre Reise nach dem Bade Ems weiter fort. Darmstadt, 5. Juli. Heute Morgen haben JJ. KK. Hoheiten der Großherzog, die Großherzogin und Se. Hoheit Der Erbgroßherzog Allerhoͤchstihre Reise nach Oberhessen an— getreten.
Oesterreich.
Wien, 4. Juli. Ihre Majestaͤten der Kaiser und die Kaiserin sind gestern Abend im erwuͤnschtesten Wohlseyn im K. K. Lustschlosse zu Schoͤnbrunn eingetroffen, wo Ihre Majestaͤt die Frau Erzherzogin Marie Louise, Herzogin von Parma ꝛc., Tags zuvor angekommen waren. Se. K. K
Hoheit der Erzherzog⸗-Palatinus von Ungarn ist ebenfalis hier
angelangt. Schweiz.
Bern, 1. Juli. Vorgestern Abends nach 8 Uhr zogen heftige, von starkem Regen begleitete Gewitter, das eine in der Richtung von Suͤden nach Norden, das andere von We— sten nach Osten, uͤber unsere Stadt. ÜUm halb g Uhr schlug der Blitz in den Thurm der Muͤnsterkirche, ging aber un; schaͤdlich dem Ableiter nach; T bis 3 Minuten nachher fiel ein zweiter bei einem Landhause neben der Krauchthalstraße vor dem untern Thor, ein dritter bei dem Schuͤtzenhause in einen Baum, und ein vierter in einen Garten der obern Stadt, alle ohne Schaden anzurichten.
G tia li e n.
Rom, 26. Juni. Fuͤr den Wiederaufbau der vor meh⸗ reren Jahren durch eine Feuersbrunst in Asche gelegten Pauls⸗ kirche, auf dem Wege nach Ostia, sind seit einem Fahre 1744 Seudi an freiwilligen Beiträgen eingegangen. Unter den Gebern befinden sich der Kaiserl. Oe erreichische Botschafter am Paäͤpstlichen Stuhle, Graf von Luͤtzow, die Irlaͤndischen Bischoͤfe Murphy von Cork, Doyle von Kildare, Kelles von Drommore, der Bischof Baines von Siga, u. A. m.
Spanien.
= D Madrid, 24. Juni. Der Infant Don ran⸗ eisco de Paula und Hoͤchstdessen Familie öh bereits ö Abend hier eingetroffen; Se. Koͤnigl. Hoheit wohnten nebst Hoͤchstihrer Gemahlin der Italiaͤnischen. Oper „Tebaldo e Issolina“ bei. — Der auf Verwendung des General ⸗Capi⸗ tains von Castilien ganz kuͤrzlich in Freiheit gesetzte Briga— dier Latapie ist gestern fruͤh durch den Subdelegado der Po— lizei, welcher sich mit einem Detaschement Linien-Truppen und zwoͤlf Polizeidienern in seine in der Straße Ita gele⸗
gene Wohnung verfuͤgte, neuerdings arretirt worden. Der
Polizei⸗Direktor bemächtigte sich augenblicklich seiner Papiere und ließ zur Bewachung des ꝛc. Latapie einige Mannschaft zuruck, mit dem Befehl, Jeden, der den Versuch machen wollte, mit ihm zu sprechen, sogleich in gefaͤngliche Haft zu bringen. — Gestern ist das erste Bataillon des ersten Garde⸗ Jufanterie⸗Regiments, welches bisher in Barcelona in Gar— nison gestanden hat, hier eingeruͤckt. — Der 102te Artikel eines, durch die Madrider Zeitung successiv bekannt gemach⸗ ten, gegen den Schleichhandel und die Schleichhaͤndler ge— richteten Dekrets bezeichnet diejenigen Orte, welche der Unter— suchung der betreffenden Behoͤrden unterworfen seyn sollen, sobald eine begruͤndete Vermuthung vorhanden ist, daß an einem der selben sich Waaren befinden, welche auf verbotenem Wege ein—⸗ gefuͤhrt worden; der gedachte Artikel lautet folgendermaßen: Der erwähnten Untersuchung sind unterworfen: Meine Pallaͤste und Königl. Lustschloͤffer; die Tempel und heiligen Oerter; die Haͤuser der geistlichen Orden, auch alle Semina⸗ rien, Kollegien und Privat-Wohnungen der Geistlichen; die Arsenaͤle, Magazine, Artillerie, und Marine⸗Depots, alle Kasernen und uͤbrigen militairischen Etablissements; ferner die Wohnungen saͤmmtlicher Individuen Meiner Dienerschaft, die der Magistrats-Personen und Civil⸗Autoritaͤten, ingleichen der Justiz-⸗Beamten, Justiz- und Militair-Behoͤrden, von welchem Range und welcher Klasse und Hierarchie sie auch immer seyn moͤgen, und endlich die Wohnungen der Perso⸗ nen, welche ein Privilegium genießen, es sey so ansehnlich, als es nur immer wolle, die Haͤuser und Wohnungen der Fremden, und zwar sowohl der wohnhaften, als auch der Reisenden.“
— Wie der Constitutionnel meldet, hat die Spani⸗ sche Regierung den General-Capitainen der Provinzen an der Portugiesischen Graͤnze Befehl ertheilt, alle aus diesem Lande kommenden Briefe ohne Ausnahme zuruͤckzuweisen. Mehrere Handelshaͤuser sollen in einer Bittschrift an den König die großen Nachtheile, die aus dieser Maaßregel fuͤr sie hervorgehen muͤßten, dargestellt haben. Demselben Blatte zufolge, hat der Köͤnig dem Rathe von Kastilien einen alle ausgewanderten Spanier umfassenden Amnestie- Entwurf vorgelegt.
T ürtei.
Nach Inhalt eines Schreibens aus Konstantinopel vom 14. Juni (welches die Allgemeine Zeitung mittheilt), war bei der Englischen Gesandtschaft daselbst die Nachricht von der Abdication des Prinzen Leopold von Koburg auf den Griechischen Thron eingegangen und hatte bei den , der Pforte keine besondere Sensation erregt, indem es ihnen 3 gleichguͤltig zu seyn schien, wer uͤber Griechenland
errsche.
Griechenland.
Der Tourrier frangais meldet in einem Privat— schreiben aus Nauplia vom 4. Juni: „Die hiesige Rhede ist mit Kriegsschiffen bedeckt; unter ihnen befinden sich die Russischen Linienschiffe „Wladimir“ und „la Fere an
noise⸗; am Bord des ersteren befindet sich Admiral Ricord, am Bord des letztern Admiral Heyden. Auch Admiral von Rigny ist auf dem „Conquerant“ hier, und Admiral Mal- colhm wird jeden Augenblick erwartet. General Schnei— der wird ebenfalls in Kurzem hier ankommen, um sich mit den Admiraͤlen Behufs der Mitwirkung der Oceupations— Armee zur Vollziehung der Bestimmungen des Londoner Pro— tokolls zu verabreden. Admiral von Rigny ist aͤußerst thaͤtig; seine Schiffe sind fortwaͤhrend in Bewegung, um die Kuͤsten⸗ Gewaͤsser zu befahren, wo bald Veranderungen eintreten werden. Die Brigg „le Génie“ ist eben von Kandien zuruͤckge— kommen, wo sie den Feindseligkeiten zwischen Tuͤrken und Griechen Einhalt gethan hat. Die Briggs „Grenadier“ und „Eelipse“ sind an den Pascha von greg ponute, und die