1488
Folgendes ist das fernere Resultat der Wahlen in den großen Wahl⸗Kollegien;
Chategurour, Hr. Thibaud⸗Linetisre, Kand. der Opposit.
(* Er ⸗Dep. Graf v. Hocquart, minist. K.
Hr. Vezian de Saint⸗Andrée, m in i st. Kand. Hr. von Saint⸗Felit, min isteriel Kandidat. f 3 Hr. Dumont de Saint⸗Priest, K. d. Oppos. . Hr. Bourdeau-Lajudie, Kand. der Opposit. In den am Zten d. M. zusammengetretenen großen Wahl-Kollegien von 59 Departements haben sonach bereits
Toulouse,.
119 Ernennungen stattgefunden, so daß deren nur noch 12 im Ruͤckstande sind. Jene 110 Deputirten bestehen dem
Tem ps zufolge: aus 17 Votanten fuͤr die Adresse, 57 Votanten gegen die Adresse, 24 neuen Deputirten der Opposition, und 12 neuen ministeriellen Deputirten. 1 110 Deputirten. Auf 69 ministerielle Deputirte kaͤmen sonach 41 Deputirte der Qpposition, und das Verhaͤltniß bei dieser zweiten Serie der Deputitten-Wahlen stellte sich schon jetzt guͤnstiger fuͤr
die Opposition, als in der vorigen Kammer; denn von den
122 ausscheidenden Deputirten, welche die gedachte Serie bilen, gehörten bisher nur 35 der Opposition au, wogegen diese jeßt schon 41 Stimmen gewonnen hat.
Temps giebt die nachstehende General⸗-Uebersicht derselben: Gewaͤhlte Deputirte. Constitution nelle. Ministerielle. Zweifelhafte. amn 3 Mint n. f. 140 47 11 an r n . . 62 7 Total⸗Betrag bis zum 8. Jun 181 109 18 — — — 308 Deputirte. Der gestern aufgefuͤhrte General von Bonnemains ge⸗ hört nicht der Opposttion an; er war der ministerielle Kan,
didat und hatte dem Bezirks Wahl-Kollegium zu Valognes
praͤsidirt.
„Nach den skandaldsen Wahlen“ aͤußert die Gazette de France „die in den kleinen Kollegien stattgefunden ha— ben, hätte man glauben sollen, daß alle Waͤhler der großen Kollegien, vom ersten bis zum letzten, sich vereinigen würden, um ber Monarchie ihren Verlust zu ersetzen. Aber keineswe— ges; mit wenigen Ausnahmen erinnert das Jahr 1830 an das Jahr 1827, Die Nevolution hat in ihren Kollegien ei⸗ nen Schritt vorwaͤrts gethan; wer find in den unsrigen ste— hen geblieben. Es muß also nothwendig in unsrer politischen Organisation ein Hauptfehler liegen; denn wenn ein Ent be⸗ schaffener Köoͤrper bie Kraͤfte, die ihm zu seiner Erhaltung dienen sollen, gegen sich selbst wendet, so kann man ver— sichert seyn, daß irgend ein fremdartiges Element sich in den— selben eingeschlichen hat, um seine Verrichtungen zu unter— brechen oder ihnen eine falsche Richtung zu geben. Dieses
fremdartige Element, dieser geheime Feind, ist das Wahl— Sy stem. Die Monarchie muß dbasselbe vernichten, oder sie
wird von ihm vernichtet.“
Eben dieses Blatt stellt der gegenwartigen Sprache der Quotidienne bie nachstehenden Worte gegenuͤber, die die⸗ ses Blatt im Jahre 1827, kurz vor der Abdankung des Hrn. von Villsle, äußerte: „Soll das Ministerium“, sagte die Quotidienne damals, „um die Macht der offentlichen Mei— nung zu erkennen, sich erst einer ihm feindlich gestnnten Kam—
mer gegenuber stellen? Wenn es irgend etwas gabe, das dem Liberalismus Nutzen bringen koͤnnte, so wäre es ein Ministe, rium, das durch seine Halsstarrigkeit allen Deputirten die ge
wissen hafte Pflicht auflegte, die Repraäͤsentativ-⸗ Regierung bis in ihre aͤußersten Bedingungen zu verfolgen. So, wie die neuen Wahlen ausgefallen find, werden wir eine Adresse haben, die sich ehrerbietig gegen den König, aber streng über das Mi— nisterium aus sprechen wird. Will dieses Letztere auch dann noch am Ruder bleiben? Wer weiß! Aber alsdann wuͤrde das Budget von einer Kammer verweigert werden, die innig überzeugt wäre, daß das Ministerium den Konig und das Land verräth.“ — „So aͤußerte sich die Quotidienne am 8. Dez. 1827“, fuͤgt die Gazette hinzu; „es giebt nicht ein einziges Argument der Liberalen gegen das gegenwärtige Ministerium, das sie damals nicht aufgestellt haͤtte, und doch ist sie unter ahnlichen Umstaͤnden das Organ der jetzigen Verwaltung und vertheidigt alle die Grundsaäͤtze, die sie da⸗ mals angriff.“
Der Moniteur enthaͤlt in beinahe 4 Kolumnen einen, dem Anscheine nach aus amtlicher Feder geflossenen Artikel, worin die feuͤher von den Oppositions-Blaͤttern uber die Ex— pedition nach Algier e, we, unguͤnstigen und jetzt durch die That widerlegten Urtheile zusammengestellt und kommen
ter, daß die Flotte nicht zur gehörigen Zeit ausgeruͤstet seyn
einstimmig, daß zu der Ausschiffung der Truppen und des jämmtlichen Kriegsgeraͤths und Mundvorraths mindestens 20 Tage erforderlich seyn wuͤrden; zu der Landung aller Trup— pen, so wie eines Theils des Feldgeschuͤtzes und des nothwen⸗ digsten Propiants, haben aber sechs Stuͤnden hingereicht, und die Ausschiffung des gesammten Kriegs-Materials und der
Lebensmittel hat, obgleich selbige mehrmals unterbrochen
vurde, nur 14 Tage, vom 14àten bis zum 28sten Juni, ge— dauert. Man machte die Bemerkung, daß nach der Landung zwei Uebelstaͤnde wohl zu bedenken waren, naͤmlich erstens
. Die Zahl sammtli cher bisher erfolgter Wahlen beläuft sich auf 3086. Der
kreuzen muͤsse, und zweitens die durch Wagssermangel, große itz e und Strapazen aller Art zu erwartenden Krankheiten nach r aber, was man von der Afrikanischen Kuͤste vernimmt, giebt es daselbst gutes Wasser im Ueberstuß, die Hitze ist nicht groͤ⸗ ßer als in der Provence, das Klima ist im Allgemeinen ge⸗ sund und der Boden fruchtbar; die Flotte anlangend, so hat dieselbe zwar an den Tagen des 16ten und 26sten einigerma⸗
sen wäre, wenn man das Kriegs⸗Material bereits vollstaͤndig ausgeschifft gehabt und wenn die Fahrzeuge daher minder beengt
in der Bai gelegen hatten; doch ist keines dabei zu Grunde sSegangen. Am Schlusse des Aufsatzes heißt es: „Alles ist mit einem Worte so gekommen, wie die Regierung es vor— ausgesehen hatte, wogegen von den vielen Ungluͤcks⸗Prophe⸗ zeiungen ihrer Gegner keine einzige sich bewahrt hat:; und
genaue Kenutniß der Sachverhaͤltnisse, Und unter dem Ein— flusse gehaäͤssiger Vorurtheile, die sie in ihren Schluͤssen noth⸗ wendig irre fuͤhren mußten.“
Aus Toulon vom 2ten d. wird gemeldet: „Tahir⸗Pa⸗ scha hat sich endlich entschlossen, die Gesundheits⸗Wache zu⸗ zulassen. Gestern wurden daher viet Mann dieser Wache an Bord seiner Fregatte geschickt, wo sie bis zum Ablauf der Quarantaine, d. h. bis Ende Juli, bleiben werden, da diese einen Monat dauert und gesetzlich erst von dem Tage be⸗
ginnt, we die Quarantaine⸗Wache das Schiff betreten hat. — Gestern schiffte sich das 57ste Infanterie Regiment auf der Fregatte „Galathea“ und neun Handelsschiffen ein, um mit dem ersten gunstigen Winde nach Morea abzusegeln. — Die Korvetten „Victorieuse“ und „Astrolabe“ sind gestern, die erstere mit einer Compagnie Marine⸗Truppen, welche die
ken soll, die letztere mit 150 zuruͤckgebliebenen Solbaten der in Afrika besindlichen Regimenter, nach Torre / Chica unter Segel gegangen.“
Im Messager des Chambres liest man unter der Rubrik „Expeditisn nach Afrika“ Nachstehendes; „An der
gestrigen Boͤrse war das Geruͤcht verbreitet, das Kaiser⸗Fort 9 erobert und der Dey von Algier habe, durch einen Auf⸗ stand und die Gegenwart der Franzoͤsischen Truppen vor der
Stadt eingeschuͤchkert, einen Aga mit den Konsuln von Hol— land und Dänemark als Parlammentaire an den Ober⸗Befehls⸗ haber geschickt, um uͤber eine Capitulation zu unterhandeln. Diese Nachricht ist aber nur eine nähere Ausführung,
die Fluͤgel der Armee sich ausgedehnt und einen Theil der
delle, eingeschlossen haben. Die Konsuln der mit dem Dey in friedlichem Verhaͤltniß stehenden Maͤchte, die keine Bela⸗
cheinlich die Nähe der Franzoͤsischen Armee benutzt haben, um zu ihr zu fluͤchten, was zu verhindern der Dey kein In teresse hatte. Wahrscheinlich wird auch Herr v. Bourmont sich beeilt haben, durch sie einige Unterhandlungen anknüpfen zu lassen, um das Leben . gefangenen ungluͤcklichen Landsleute zu sichern. Der Ort, wo diese Konsuln den * zoͤsischen Vorposten uͤberliefert worden sind, ist der der Stade
chem sich der Signal⸗Wachtposten der Marine befindet. Die Besetzung dieses Punktes durch unsere Truppen ist sehr wich—⸗ tig und beweist, daß sie im Angesichte Algiers lagern.“
Hiesigen Blaͤttern zufolge, zählt die Regentschaft
tirt werden. Folgendes ist der wesentliche Inhalt desselben: „Schon im Monat Maͤrz verkuͤndigten die ,
wuͤrde; und doch lag dieselbe schon am 15. Mai segelfertig im Hafen von Toulon. Man behauptete, daß das 86 1 der hei der Ueberfahrt mehr von der Windstille, als von ei- ner stürmischen See, zu befürchten haßen würde; die Er. fahrung hat aber das Gegentheil gelehrt. Es hieß
bie Lage der Flotte, die drei Monate lang an einer offenen Kuͤste
ßen vom Sturm gelitten, was jedoch weniger der Fall gewe⸗
dies konnte nicht fäglich anders seyn, denn jene Zeitungs- schreiber urtheilten blos aufs Gerathewohl, ohne irgend eine
Besatzung des verschanzten Lagers von Sidi⸗Ferruch verstaͤr⸗
eigener Erfindung, der telegraphischen Depesche vom Z0sten Juni. Nachdem die vor dem Kaiser⸗Fort befindlichen feind⸗ lichen Batterieen am 29. Juni genommen worden, werden
Mauer von Algier, vom neuen Thore bis jenseits der Cita⸗
een unter den Algierern aushalten wollten, werden wahr⸗
zunaͤchst liegende Gipfel der Berggruppe Bubjerah, auf wel⸗
2
1489
lgier 1, 800, 000 Einwohner, worunter 850, 000 Berbern (Ein⸗ 3 0,90 Mauren (Einwohner von Arabischer Ab⸗ unft), 200, 000 Beduinen, 9,006. Neger, 33,00 Tuͤrken und Koluglis, 13009 christliche Europäer und Wa . RNenegaten. Der Redacteur des „Courrier du Bas Rhin“ ist von dem in den Wahl-Kollegien des Nieder⸗Rheins durchgefalle— nen Herrn Haas wegen Verunglimpfunz gerichtlich belangt worden. Der Klaͤger verlangt 50, 000 Fr. Entschaͤdigung. Der Fuͤrst von Schwartzenberg ist gestern von Schloß Johannisberg hier eingetroffen. Heute werden der Fuͤrst Esterhazy und der Graf von Appony von dort erwartet. Am 5ten d. M. wurde hier, wie gewohnlich, der Jahres— tag der Unabhaͤngigkeit der Nord-Amerikanischen Freistaaten von einer großen Anzahl hier anwesender Amerikaner und sonstiger Freunde der Republik durch ein Festmahl begangen, zu welchem der General Lafayette besonders eingeladen wor— den war.
Großbritanien und Irland.
Parlaments-Verhandlungen. Von der (veorgestern erwahnten) im Unterhause am 6. Juli stattgefundenen in— teressanten Debatte uͤber die Regentschafts-Frage theilen wir noch Folgendes mit, wozu wir fernere Nachträge uns vorbe— halten: „Nachdem der GeneralFiskal sich auf das Ent— schiedenste gegen den Antrag des Hrn. R. Grant, dem er indessen, hinsichtlich der Reinheit seiner Motive, die ehrendste Gerechtigkeit widerfahren ließ, ausgesprochen hatte, äußerte sich Hr. Macauley folgendermaßen: „Der ehrenwerthe und gelehrte Herr, der so eben gesprochen hat, scheint mir bei Behandlung der Frage einige damit in Verbindung ste⸗ hende wichtigere Punkte ganz übergangen zu haben. Ihm haben allein die Gefuͤhle eines Individuums vorgeschwebt, waͤhrend er die hoͤheren allgemeinen Interessen der Nation aus dem Gesichte verloren hat. Wenn jedoch schon der sehr ehrenw. Staats-Secretair (Sir R. Peel), als er sich vor
einigen Tagen uͤber die Regentschafts-Frage aussprach, alle Ruͤcksichten einer hier ganz am unrechten Orte angebrachten
Zartheit beiseite setzte, so haͤtte der ehrenwerthe und gelehrte Herr (der General- Fiskal) es sich jetzt ersparen können, Hon Neuem an das Zartgefuͤhl des Hauses zu appelliren. Ich glaube vielmehr, daß es weit unzarter ist, eine solche Frage nur so nebenher zu beruͤhren, statt ihr geradezu wie wir es jetzt thun, entgegenzutreten. Alles, was die haͤnsli— chen Verhaͤltnisse des Monarchen betrifft, ist fuͤr das Land
von großer Wichtigkeit. So sehr ist dies der Fall, daß einst, als der Gemahl der Konigin Anna gestorben war, die Par-
laments-Haͤuser Ihre Majestaͤt aufforderten, ein neues Ehe— Buͤndniß einzugehen. Unmoͤglich ist es, die Stellung eines Monarchen mit jener Art von Schleier zu bedecken, den im gewoͤhnlichen Leben jeder Einzelne seinen Privat-Handlungen umzuhaͤngen wuͤnscht. Der ehrenwerthe und gelehrte Herr hat uns zu zeigen gesucht, daß es in England sowohl als in
anderen Ländern schon häuflg vorgekommen sey, daß, sobald
ein Zweifel uͤber die Person herrschte, der die Koͤnigs-Wuͤrde ebuͤhrte, eine Suspendirung der Koͤtigl. Functionen stattge— dener habe, und zwar ohne daß daraus uͤble Folgen ent— sprungen wären! Daraus wuͤrde inzwischen immer noch nicht hervorgehen, daß es unnoͤthig sey, Vorkehrungen gegen der— gleichen Folgen zu treffen. Blicken wir auf dieses unermeß— liche Reich, das sich uͤber das Mittellaͤndische Meer, Indien, den Indischen Archipelagus und den stillen Ocean ausbreitet, das nicht weniger als 120 Millionen Menschen in sich be— greift, ein Land endlich, das auf so mannichfaltige Weise regiert wird, daß selbst von denen, die am Innigsten mit den oͤffentlichen Angelegenheiten vertraut sind, nur sehr Wenige das ganze große und komplizirte System zu begreifen vermoͤgen, so können wir unmoͤglich uns der Gefahr aussetzen wollen, diefes Reich unter das Scepter eines noch gedankenlosen Knaben oder Mädchens, oder einẽs eben erst geborenen Kindes, zu bringen. Wenn diesem Kinde unsere Senatoren Ehrfurcht zollen, wenn die Jahre desselben unseren Gesetzen und Parlaments⸗-Akten als Datum und nahere Bezeichnung dienen, so liegt darin an sich nichts Vernunftwidriges, doch muß das Parlament nur fuͤr die nöͤthigen Sicherheiten Sorge getragen haben. Das große Argument, das jenem Thronfolge⸗Systeme zum Grunde liegt,
der unendliche Vorzug eines Systems, das die aufgeklaͤrtesten Män⸗
ner selbst mit ihrem Leben zu vertheidigen bereit sind, heißt Ge⸗
wißheit.“ Diese ist es, weiche die Weisen vieler Zeitalter bewo—
en hat, ein solches System jedem andern vorzuziehen. Un— ke. Vorfahren waren mit Necht der Meinung, daß kein Vor— theil, den der gluͤcklichste Monarch, der je den Thron bestie⸗
gen, dem Staate gewaͤhren konne, so groß sey, als der, der
aus der Gewißheit, daß, ohne den Verzug auch nur eines einzigen Augenblicks, die hoͤchste Gewalt im Staate festgestellt
und unwandelbar gesichert waͤre, fuͤr alle Unterthanen Din, ., Der ehrenwerthe und gelehrte Herr sagte uns, daß, wenn der An⸗ trag durchgehe, das Parlament mit unndthiger Eile verfahren wuͤrde, ja, es ist uns sogar deutlich zu verstehen gegeben worden, daß die Sache gar nicht von so großer Wichtigkeit sey; ich behaupte jedoch im Gegentheile, daß nichts so sehr Noth thue, als eine sofortige Erledigung der viele Interessen in sich be—
greifenden Frage. Nicht sollten wir einen Stand der Dinge
beguͤnstigen, bei dem verschiedene Parteien, einen fast erle⸗ digten Thron umringend, bemuͤht seyn wuͤrden, jede ihrem besonderen Guͤnstlinge das Amt eines Regenten zu verschaf— fen. Es ist nicht genug, den Schwierigkeiten kuͤhn entgegen treten zu wollen, sobeld sie erscheinen, sondern es muß ihnen auch, wo es moͤglich ist, vorgebeugt werden. Gott behuͤte uns dafuͤr, so ruft man, daß ein Ereigniß, wie das gefuͤrchtete, eintrete; nun, das sage auch ich, doch muß ich noch hinzu ffuͤ— gen, daß, wenn wir es unterlassen, weise Vorsichts⸗Maaßre⸗ geln zu trleffen und daraus keine uͤblen Folgen entspringen, dann der liebe Gott gnaͤdiger gegen uns war, als wir selbst.“ — Nachdem hierauf Herr Bankes mit einigen Wor— ten als Vertheidiger der ministeriellen Entscheidung auf⸗ getreten war, ließ sich Herr Wynn in einer ausfuͤhrlichen Rede zu Gunsten des Antrags vernehmen. „Durchaus nichts Unzartes,“ sagte er, „wuͤrde darin liegen, wenn wir Sr. Majestaͤt vorstellten, daß das Interesse des Landes einige Vorkehrungen fuͤr den Fall seines Ablebens erheische; ja selbst darin wuͤrde nichts Unzartes liegen, wenn wir in der Adresse an den Konig darauf hindeuteten, daß er nur drei Jahre juͤnger sey, als sein verstorbener Bruder. Unmoͤglich kann 0a ein so weises und nothwendiges Verfahren Miß⸗ vergnuͤgen gewaͤhren. Hatten wir uͤber den Gegenstand mit einem Koͤnige von schwacher Gemuͤthsart und schwachen Ner— ven zu reden, so wuͤrde es freilich etwas Andres seyn. Da. dies jedoch nicht der Fall ist, muͤssen wir uns nicht selbst zu— gestehen, daß den vorgeschlagenen Rath oder einen aͤhnli— chen Jeder hier seinem Freunde ertheilen wuͤrde, der ein großes Vermoͤgen besitzt und leicht in Gefahr kommen kann, eine unbeschüͤtzte Familie zu hinterlassen? Wuͤrde unser General- Fiskal nicht jedem seiner Klienten, der sich in einer solchen Angelegenheit seinen Rath ausbaͤte, unmaßgeblich empfehlen, nicht Einen Tag mehr verstreichen zu lassen, ohne die Vorkehrungen zu treffen, die, fuͤr den Fall seines Able— bens, seiner Familie den besten gesetzlichen Schutz gewaͤhren? Das Volk aber ist in dem von uns besprochenen Falle nichts anderes als die Familie des Koͤnigs, die, im Falle seines ploͤtzlichen Ablebens, ihres ngtuͤrlichen Schutzes beraubt seyn würde.“ — Der Redner bestritt die von dem General- Fis—
kal aufgestellte Behauptung, daß die Adresse, wenn sie zu Gen,, sich mit dem Jnhalte der fruͤhern in Wider⸗
spruch befinden wuͤrde; denn in jener fruͤhern sey gesagt wor— den, daß das Haus ungesaͤumt diejenigen Maaßregeln tref—
fen wolle, die in der Zwischenzeit vom Schlusse der gegen⸗
wärtigen bis zum Anfange der naͤchsten Session erforderlich seyn duͤrften; nun gehoͤre aber eben die vorgeschlagene Maaßregel zu den dergestalt erforderlichen, und selbst wenn dies nicht der Fall waͤre, duͤrften die Mitglie— der des Unterhauses nicht anstehen, unkonsequent zu ver fahren, weil das Interesse ihrer Konstituenten immer das Erste waͤre, das sie im Auge haben muͤßten. Man habe zwar, um zu deweisen, daß eine Regentschaft vom Parla— mente allein ohne Mitwirkung des Königs ernannt werden koͤnne, angefuͤhrt, daß in den Jahren 1789 und 1810, als Georg III. die ersten Anfälle seiner Geistes⸗Krankheit erfuhr, die Minister allein, bis zur Ernennung der Regentschaft, die Functionen der Krone übernommen haͤtten; dies lasse sich jedoch nicht auf den jetzt besprochenen Fall anwenden, denn damals habe die politische Gewalt des Koͤnigs fortbestanden, wenn auch seine Fahigkeit, sie auszuuͤben, suspendirt worden sey; damals seyen die Gerichtshoͤfe versammelt geblieben, die Ausschreiben seyen wie gewöhnlich erlassen worden, und die Verwirrung, die jetzt ein Ableben des Monarchen befuͤrchten lasse, sey damals dar unmoglich gewesen. Kein Zweifel habe damals auch obgewaltet uber die Person desjenigen, der den ersten Anspruch auf die i, r habe, während jetzt ein Jeder, der sich nach dem Ableben des Koͤnigs die souve⸗ raine Gewalt beilegen wollte, Gefahr laufen muͤßte, als Usur⸗ pator angesehen zu werden und keinen Gehorsam zu finden. — Lord Morpeth meinte, die Minister suchten sich wahr scheinlich deshalb von der Regentschafts-Frage fern zu halten, weil ihnen . Einmischung in die Portugiesische Regent⸗ schaft so uͤbel zu stehen gekommen sey. — Lord Darling⸗ ton wollte die Gelegenheit wahrnehmen, Herrn Brougham, wegen seiner fruͤheren ehrenruͤhrigen Behauptung, daß auf
den Ministerial⸗ Banken gemeine Schmarotzer saͤßen, nach⸗