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Entwurf noch einige Beschraͤnkungen zu Gunsten der von den Staͤdten gegruͤndeten Schulen. Auslaͤnder sollten, ohne Koͤnigliche Genehmigung, keine Schulen errichten duͤrfen. Das Petitioniren wurde jetzt mit verdoppelter Anstrengung betrieben, und man kann annehmen, daß gegen 100,000 Un— terschriften an die Kammer gelangt sind. Das Verwerfen des Budgets wurde als unvermeidlich angesehen, und die Sprache der Oppositions-Blaͤtter war die des Aufruhrs. Der Courrier des Pays-Bas, der Belge, besonders aber der Ca— tholigue und das Journal de Louvain, das unverschaͤmteste, zuͤgelloseste von allen, fielen die Regierung mit beispielloser Erbitterung an. Das Staats⸗Oberhaupt, alle Beamten und die Kammern wurden bedroht und geschmaͤht. Die zur Schau
etragene Verachtung des Heiligsten und Erhabensten im 1 hatte den hoͤchsten Grad erreicht. Dabei erlaubte man sich die gehaͤssigsten Verlaͤumdungen und Luͤgen aller Art, um einzelne Manner verhaßt zu machen und ihnen zu schaden. Nur bei den rohesten und ungluͤcklichsten Voͤtkern, sollte man meinen, seyen Ausfaͤlle dieser Art möglich. Und dennoch herrschte in Belgien die vollkommenste Ruhe, der tiefste Frieden und der bluͤhendste Wohlstand — Fruͤchte einer weisen, aufgeklärten Regierung. Nur die Zeitungen fuͤhrten die Sprache des Aufruhrs nnd stellten Alles in den düuster— sten Farben dar. Die von der Regierung unterstuͤtzten Blaͤt— ter in Luͤttich, Bruͤssel, Gent und dem Haag, nämlich die Gazette des Pays-Bas, der Courrier universel, der Natio— nal, das Journal de Gand und die Nederlandsche Gedachten, bekaͤmpften zwar die Oppositions⸗Journale Schritt fuͤr Schritt, und namentlich enthielt der National die kraͤftigsten Artikel. Der Parteigeist war aber zu groß, und sie schienen wenig Eindruck zu machen, weil man in leidenschaftlicher Verblen— dung die Wahrheit nicht hoͤren wollte. Die eigentliche Frei— heit der Presse, naͤmlich die des freien Denkens, hatte auf⸗ gehort, und wer nicht dachte, wie die Stimmfuͤhrer der ka—⸗
tholisch⸗liberalen Union, wurde aufs boshafteste gemißhandelt.
s war der geistlichen Partei gelungen, den Liberalismus in
Belgien insofern zu vernichten, als sie ihn zu ihrem blinden
Werkzeuge gemacht hatte. Die Stellung der Oppositions, Blaͤtter gegen die Regierung war so feindselig, daß auch die besten Absichten, die wohlthätigsten Maaßregeln der felben, mit der groͤß⸗ ten Undankbarkeit ins Gegentheil verdreht wurden. — Seit dem heftigen Widerstande der Opposition, der Zunahme der Peti⸗ tionen und der Vereinigung der liberalen Partei mit der katholischen, war das Bestreben der Regierung offenbar, die Belgier zufrieden zu stellen und die verschiedenen Beschwer⸗ den zu erledigen, ohne jedoch von ihren Grund⸗Maximen ab— zugehen. Es wurden daher allerlei Zugestaͤndnisse gemacht, deren Resultat aber nie vollkommen befriedigte. Dle Par— teien wurden vielmehr dadurch ermuthigt, während die Re— gierung den Anschein des Schwankens erhielt. Daß viele dieser Bewilligungen der Ueberzeugung des Ministers Herrn van Maanen zuwider liefen, war bekannt; er blieb am con— sequentesten und unerschuͤtterlich fest. Der Gang der Ereig⸗ nisse wurde seinen Ansichten günstig. Denn ba trotz aller Beruͤcksichtigung die Opposition in den Kammern und außer derselben nur immer heftiger wurde, da man die ersten Grund saͤtze des oͤffentlichen Rechts angriff, wie dies z. B. durch die Theorie von der Nichtigkeit gewisfer Gesetze geschah, und der Courrier de la Meuse so weit ging, einen monarchischen Staat mit den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika zu verglei— chen, so war es laͤnger keinem Zweifel unterworfen, daß die heiligsten Rechte und Interessen bedroht waren. Dazu kam, daß etwa sechszehn Deputirte der suͤdlichen Provinzen in den Sectionen der Kammer erklaͤrt hatten, sie wuͤrden dem Bud get so lange ihre Zustimmung verweigern, bis alle Forderun, gen, besonders die des freien Gebrauchs der Franzoͤsischen Sprache bei den gerichtlichen Verhandlungen und die Frei⸗ heit des Unterrichts, bewilligt waren. Eine feste, durchgrei⸗ fende Stellung der Regierung, diesen Umtrieben gegenuͤber, wurde allgemein erwartet und kuͤndigte sich in der Koͤnigl. Bot— schaft ) vom 11. Dezember an bie zweite Kammer au. Die, ses wichtige Aktenstuͤck, worin die Negierung in einem hoͤchst wuͤrdigen Tone die Anmaßungen der Pabteien zuruͤckwies und mißbilligte, wurde vom Justiz⸗Minister allen Ge! richts Beamten und von den Bouderneuren der Provin⸗ zen, den Verwaltungs, Veamten zur sofortigen Rach, achtung zugesandt. Diefer Maaßregel folgte unmittel⸗ bar eine zweite nicht weniger durchgreifende. Bei den De—
Vergl. Nr. 354. des vorigen Jahrganges der Staats⸗-Zeit.
batten uͤber das Budget hatten namlich mehrere Mitglieder der zweiten Kammer, unter ihnen sogar einige Staatsdiener, ganz offen die Absicht an den Tag gelegt, die Regierung in eine unangenehme Lage zu versetzen, sie in den Augen des Landes zu erniedrigen, und Gefuͤhle des Hasses und der In⸗ toteranz zu erkennen gegeben. Dies veranlaßte den Koͤnig
zu einem in der Geschichte des Landes neuen Schritte, naͤm⸗
lich zur Absetzung dreier Distrikts⸗ Kommissarien, eines Ma⸗ jors der Gendarmerie und eines Kammerherrn, die gegen
das Budget gestimmt und sich zum Theil heftige Aeußerun⸗ gen erlaubt hatten. Ferner wurde dem Baron' v. Stassart eine ihm durch die Gnade des Koͤnigs bewilligte provisorische Pension von „1800 Fl. entzogen. Dies Alles geschah, waͤh⸗ rend die Petitionswuth, namentlich zu Gunsten der Preß—
freiheit, und das Toben der Oppositionsblaͤtter am heftigsten waren, am Schlusse des vorigen und im Beginn 6. ö waͤrtigen Jahres. Diesem entschiedenen Auftreten der Re⸗ gierung vornehmlich ist es zuzuschreiben, daß das Budget und die anderen Finanzgesetze, z. B das über die Operationen des Tilgungs⸗Synbikats, in der Kammer durchgingen, deren Annahme die Niederlaͤndische wirkliche Schuld, obgleich sie nur 23 pCt. Zinsen traͤgt, schnell auf den hohen Cours von 65 brachte, was in Papieren zu 5 pCt. 130 machen wuͤrde. — Um dieselbe Zeit traten einige Veränderungen im Mini— sterium ein. Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Friedrich trat aus dem Kriegsministerium, das zwei General⸗Direktoren, einem fuͤr die Marine und einem fuͤr die Landmacht, uͤberge— ben wurde, und wurde zum Admiral der Flotte und Gene⸗
ral⸗-Obersten der Landmacht ernannt; Herr van Gobbel⸗
schroy, einst der Liebling der Belgischen Liberalen, der aber seit der Vereinigung derselben mit den Ultra⸗Katholiken sei⸗ nen erklaͤrtesten Feinden aufgeopfert und in den Zeitungen beider Parteien aufs schmaͤhlichste behandelt worden war, pvertauschte das Ministerium des Innern mit dem der Ko⸗ lonieen, unter Beibehaltung des Waterstaats und der Na— tional-Industrie, und ist seitdem aller Verfolgung uͤberhoben. Zu seinem Nachfolger im Ministerium des Innernwurde einer sei⸗ ner Freunde ernannt, Herr von la Coste, der, wie er, unter der Franzoͤsischen Verwaltung sich fuͤr den Staatsdienst als Un— ter-Praͤfekt in Holland gebildet hatte, zuletzt Gouverneur der Provinz Antwerpen war und der angesehenen Brabantischen Familie der Herren van der Fosse angehört, von deren Mit⸗ liedern zwei Provinzial-Gouverneure sind. Die Oppositions⸗ laͤtter betrachteten diesen Wechsel nicht als einen Sieg, murrten daruͤber und begruͤßten den neuen Minister mit eini⸗ gen Unarten, die sie von Zeit zu Zeit wiederholten. Seiner Ernennung ging die Aufhebung des philosophischen Kolle⸗ giums voran; in dem betreffenden Koͤnigl. Beschlusse wurde erklaͤrt, diese Anstalt sey durch die neue Organisation der bi⸗ schoͤflichen Seminarien uͤberfluͤssig geworden und fuͤr die Staatskasse laͤsig. Fuͤr das künftige Schicksal der Lehrer und Vorsteher dieser Anstalt sollte gesorgt werden. Die zahl— reichen jungen Leute, die sich seit fuͤnf Jahren in diefem Koöl— legium zum geistlichen Stande vorbereitet hatten, wurden durch die Aufhebung desselben in eine schlimme Lage versetzt, da ihnen zur Aufnahme in die Seminarien, um ihre theolo— gischen Studien zu beendigen, wenig oder gar keine Aussicht uͤbrig blieb. — Am 31. Dez war auch der Graf v. Eelles von seinem Botschafter-Posten am Roͤmischen Hofe entbun⸗— den worden, in welcher Stellung er das Konkordat vom 18. Juni 1829 abgeschlossen hatte, dem eigentlich das Aufkom⸗ men der katholischen Partei zuzuschreiben ist. Die ministe⸗ riellen Zeitungen, namentlich der Rational, haben nicht auf⸗ . sich sehr lebhaft uͤber seine Verschwendungssucht und eine Hinneigung zum Ultramontanismus zu äußern. (Fortsetzung folgt.)
Schweden und Norwegen.
Stockholm, 9. Juli. Vorigen Dienstag haben Ihre Majestaͤt die Königin das Lustschloß Haga bezogen.
Der Staats⸗-Secretair af Kullberg ist zum Chef des geistlichen Departements, an die Stelle des Kanzleiraths von ,, , und der Oberst Edenhjelm zum General— Major ernannt worden.
Der Justiz-Kanzler wird eine Amtsreise in die nöͤrdli— chen Provinzen antreten.
Bei der allgemeinen guͤnstigen Aussicht auf eine ergiebige Aerndte, melden dennoch die neusten Berichte aus den westsi⸗
chen Provinzen eine Steigerung der Getreidepreise.
Beilage
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Ausschuß des Storthings auf den Verkauf des Kons— ,,, angetragen ig Ein Vorschlag beim o
Storthing, den Ausfuhrzoll von ist bei , ed, verworfen worden.
die vorgeschlagene Erho Graf Jarlsberg dem
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1613 Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats⸗Zeitung E 198.
Die letzten Briefe aus Norwegen berichten, daß der Ge⸗
Holz⸗Waaren herabzusetzen,
Bei iskussion des Norwegischen Storthings uͤber n , , , hung des Zolls auf Getreide machte Capitain . der (ich en wen. Erh rklaͤrte, den Vorwurf, daß er „mit den hochtra— k,. . des Grafen Anckarswaͤrd auf dem letzten Reichstage geprahlt habe.“ Hr. Mariboe antwortete darauf: „Ich habe niemals die Ansichten des edlen Grafen Jarlsberg weder in staatsokonomischer noch politischer Hinsicht getheilt, und ich hoffe, daß ich niemals einen solchen Tag erleben werde. Der edle Graf erwaͤhnt so oft der sieben Jahre, waͤhrend deren er dem Finanz-Departement vorstand. Das waren die sieben magern Jahre, und sollte, was ich . nicht vermuthe, der Storthing den Grundsaͤtzen des Grafen fol— gen, so wuͤrden gewiß sieben, nicht fette, sondern noch ma— gerere Jahre eintreten. Glaubt der edle Graf irgend einen Schatten auf mich zu werfen, wenn er mich an die Seite eines Anckarswaͤrd stellt, so kehrt er die Waffe, die zu mei— ner Verwundung bestimmt war, gegen seine eigene Brust. Es kann mir keine großere Ehre widerfahren, als mit einem Manne verglichen zu werden, der durch seinen Vaterlands— sinn, seine ausgezeichneten Talente und Kenntnisse bekannt ist. Sollte ich jemals in die Fußtapfen irgend eines Grafen treten, so waͤre es gewiß in die des Grafen Anckarswaͤrd. Die Worte des Grasen habe ich zwar nicht auswendig ge— lernt, aber ich bin von dem maͤnnlichen und eonstitutionnellen Geiste derselben durchdrungen, und da ich in dem Geiste der— selben rede, werde ich gewiß nicht auf diesem Storthing allein stehen: . viele werden mir sicherlich den Rang streitig zu machen suchen. : 9 Norwegische Dampfschiff „Oskar“ hat bei Born— holm Havarie an seiner Maschinerie erlitten und auf seiner Fahrt von Riga nach Luͤbeck am 26. Juni bei Karlskrona
anlegen muͤssen.
Deutschlan d.
Hannover, 14. Juli. Se. Majestaͤt haben nachste— hende Anstellungen à la suite in der Armee verfuͤgt: des Englischen Obersten W. Dalrymple zum General; des bereits als Oberst⸗Lieutenant à la suiie in der Armee stehenden John Stephenson zum General-Major und des Edmund Curry Esq4. zum Oberst⸗Lieutenant. — Die heutige Zeitung ent— hält außer Obigem) ein zahlreiches Verzeichniß von Be— foͤrderungen, die in der Armee stattgefunden haben.
Darmstadt, 12. Juli. Heute Abend sind JJ. KK. HH. der Großherzog und die Groß erzogin und Se. Ho— heit der Erbgroßherzog von . eise in die Provinz Oberhessen im erwuͤnschtesten Wohlseyn in hiesiger Residenz wieder eingetroffen. Die enthustastische Liebe eines treuen Volkes, dn die erhabenen Reisenden wie auf einem Fri⸗ umphzuge durch alle Städte und Dorfer, die Sie auf Ih— rem Wege beruͤhrten, geleitete, e Ihnen auch hier den festlichsten und herzlichsten Empfang bereitet. An der Ge— markungsgränze von Darmstadt, welche durch zwei mit Ba— sen gezierte Ehrensaͤulen bezeichnet war, an fin die Aller⸗ hoͤchsten Herrschaften eine durch 190 berittene Buͤrger gebil— dete Ehrengarde. Unfern des Mainthores innerhalb der Stadt war eine prachtvolle Ehrenpforte errichtet worden, ge— gen 200 Fuß lang und 100 g hoch, in gruͤnen Zweigen ausgefuͤhrt und mit Blumenguirlanden und Krün zen. umhan,
en. Die einfache Inschrift „Willkommen“ stand uͤber den nfangsbuchstaben der Allerhöoͤchsten Namen. Auf den erhoͤh⸗ ten Gallerieen sah man viele hundert festlich gekleidete rauen und Jungfrauen, und oben wehte die Fahne mit den r e Nationalfarben. Das Ganze gewährte einen wahr⸗ haft imposanten Anblick. Um halb 8 Uhr verkuͤndete das Gelaͤute aller Glocken und die Musik, welche von der Ehren⸗ pforte herab ertoͤnte, den harrenden Bewohnern der Resi— denzstadt die Annaherung der Allerhoͤchsten Herrschaften. Zwischen dem Thor und der Ehrenpforte wurden JJ. KK. H. von dem Großherzogl. Landrath und dem Stadtvor—
and nebst der Stadtgeistlichkeit erwartet und bei Aller—
einer kurzen die Huldigung der treuen Stadt ausdruͤckenden Anrede empfangen. Junge Buͤrgermaͤdchen uͤberreichten ein Ge— dicht, welches die Gefuͤhle aussprach, von welchen jeder Bewohner erfuͤllt war. Von allen Seiten er scholl tausendstimmiges Lebehoch. Mit unbeschreiblicher Huld und sichtbarer Ruͤhrüng wurden diese Zeichen von Liebe und der anhaltende Jubelruf aufge⸗— nommen, welcher die Allerhoͤchsten Herrschaften durch die Mitte Ihrer treuen Buͤrger in das Großherzogliche Palais geleitete. Von der Ehrenpforte an bis in das Palais, bis wohin alle Haͤuser mit Kraͤnzen, Blumen⸗Guirlanden und Teppichen geziert waren, bildete die Buͤrgerschaft im Feier kleide ein großes Spalier; sie war abgetheilt nach ihren 32 Zuͤnften, jede Abtheilung bezeichnete eine Fahne mit den Na—⸗ tionalfarben und mit den Namen der Innung. Innerhalb dieses Spaliers standen die Maͤdchen aus saͤmmtlichen staͤdti— schen Schulen, festlich gekleidet und Blumen-Guirlanden und Kraͤnze emporhaltend, mit ihren Lehrern. An dieselben reih— ten sich in der Naͤhe des Palais die erwachsenen Buͤrger— töchter von 14 bis 20 Jahren, welche aus zierlichen Koöͤrb— chen Blumen vor den Wagen Ihrer Koͤnigl. Hoheiten streu— ten. — Nachdem Allerhoͤchstdieselben in das Palais eingezo— gen waren, erschienen Sie mit der ganzen Großherzoglichen Familie unter allgemeinem Zujauchzen auf dem Balkon, und während Sie hier unter huldvollen freundlichen Gruͤßen nach allen Seiten verweilten, wurde von dem versammelten Volke unter Musikbegleitung das Lied „Gott erhalte unsern Fuͤr⸗ sten“ mit hoher Begeisterung gesungen. Mit Einbruch der Nacht war die Stadt auf das glaͤnzendste beleuchtet.
Frankfurt a. M., 13. Juli. Der K. K. Oesterr. Feldmarschall-Lieutenant und Divisionair Freiherr, von Spie⸗ gel, ist aus Wien, der Hr. Graf von Santi, K. Russ. Ge— schäͤftsträger am Großherzogl. Saͤchs. Hofe, ist aus Weimar, und der Engl. Admiral, Sir Alexander Cochrane, aus Eng— land hier eingetroffen. —
, In einem (von oͤffentlichen Vlaͤttern mitgetheilten) Pri— vatschreiben aus Wien vom 9. Juli heißt es:; Im „Publikum spricht man davon, daß dem Prinzen Philipp von Hessen⸗ Homburg die Ehre ,, sey, dem jetzigen Koͤnig von Großbritanien die Gluͤckwuͤnsche Sr. Majestaͤt zu dessen Thronbesteigung nach London zu uͤberbringen. Da ihm auch die Mission nach Warschau zur Begruͤßung des Kaisers von Rußland uͤbertragen war, so will man darin eine Bestaͤtigung des Geruͤchtes finden, daß er als Bewerber um den Griechi⸗ schen Thron auftreten werde und, von unserer Regierung unterstuͤtzt, vorzuͤglich deswegen zu diesen Geschaͤften ersehen worden, um dabei den beiden Monarchen perfoͤnlich bekannt zu werden. Was von diesen Angaben begruͤndet ist, wird
die naͤchste Zukunft zeigen.“
Schweiz. —
Bern, 8. Juli. In der vorgestrigen Tagsatzungs⸗ Sitzung waren zunaͤchst die Vorsichts-⸗Maaßregeln 6 Ent⸗ stehung kuͤnftiger Heimathlosigkeit in der Schweiz Gegenstand der Verhandlung, und es ergab sich, daß man seit der vor⸗ jaͤhrigen Sitzung dem bezweckten Ziele bedeutend näher ge—⸗ ruͤckt ist. Minder guͤnstigen Erfolg hatte das Konkordat „wegen Ertheilung von Heimathrechten an Heimathlose“, welches im letztjaͤßhrigen Zustand verblieb und dessen Behand— lung blos zu einer nochmaligen Einladung an die noch dissen⸗ tire taͤnde fuͤhrte. 146 ,. 9 3 Sitzung wurden die Jurisdietions⸗ Verhaͤltnisse zwischen der . und dem Groß— herzogthum Baden behandelt ünd die daherigen Antraͤge an eine Kommission gewiesen; so wie auch 2) der Antrag von Baden zu Wieder-Aufnahme der Verhandlungen uber Hei⸗ mathlose und Vagabunden; 3) , , mit Rußland, Modena und Hannover. Es wurden dem Vorort die noͤthigen Autorisationen zu Abschluß daheriger Traktaten ertheilt. 4) Luzern theilte sein neu herausgekommenes geleh⸗ Verbot gegen 39 &, e, ee von Landesfremden in kapitu⸗ lirte Schweizer-⸗Regimenter, mit.
e welches die Bogenschuͤtzen in Genf veranstal⸗ teten, haͤtte leicht ein trauriges Ende nehmen wn * machten eine Fahrt auf dem See, und als man sich Abends
oͤchstihrer Ankunft von dem Buͤrgermeister Hofmann mit