1830 / 205 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

1562 des är gen und Arztes, mit Farbigen besetzt. Der Gerichts- zen zieht am Ende seines Schreibens den Schluß, da eiberia

lt am ersten Montag eines jeden Monates

uͤber die ganze Kolonie erstreckt. gen bei den

von Kinderraub haben von ven stattgefunden. oder schlechter Auffuuͤhrung von den Gerichten verurtheilt wurden. Zwei eingeborne Könige haben sich und ihre Unterthanen ,. Zahl man auf 10,0600 angiebt) unter den Schutz der olonie gestellt und sind noͤthigenfalls bereit, bei etwanigen Ausbruͤchen von Feindseligkeiten von Seiten der Eingeborenen, gemeinschaftliche Sache mit den Kolonisten zu machen, obgleich ein solcher Fall, bei dem freundschaftlichen Vernehmen, in welchem die Kolonie mit allen Landesbewohnern steht, schwer⸗ lich den, . ist. Ungefaͤhr 7 Englische Meilen von Monrovia liegt am St. Paul-Strom das zum Stadtgebiete gehörende Dorf Caldwell mit 560 ackerbautreibenden Brwoh⸗ nern. Der Boden ist außerordentlich fruchtbar, die Lage freundlich und die Bevoͤlkerung zufrieden und gluͤcklich. 25 Meilen von der Hauptstadt liegt, gleichfalls am St. Paul— Strom, Millsburg, das hinlaͤnglich Wasser hat, um 100 Muͤh— len treiben, und in der Nachbarschaft Holz genug, um sie 59 Jahre lang, als Saͤgemuͤhlen zu beschaͤftigen; dieser Ort aͤhlt 200 Einwohner. Die Insel Bushrod, die den Mon— erado vom St, Paul-Strom trennt, ist 7 Meilen lang, an der breitesten Stelle 3 Meilen breit, sehr fruchtbar, von Monrovig ungefähr 5 Meilen entfernt, und von 36 aus den Caroling's herstammenden Familien bewohnt. Alle vor— genannte Kolonisten, deren Zahl mindestens 1500 be— trägt, sind von den Vereinigten Staaten ausgewandert. In der Naͤhe der Bushrod⸗-Insel hat man befreite schwarze Skaven angesiedelt; von diesen wurden 250 von der Regie⸗ rung der Vereinigten Staaten dahin gesendet; 150 nahmen die Kolonisten von den Spanischen Faktoreien. Die Agenten der Letzteren hatten namlich aus der Kolonie entfuͤhrte Kin⸗ der gekauft und sich geweigert, sie zurückzugeben, worauf die Kolonisten nicht nur die besagten Kinder sondern auch alle Sklaven befreiten, die sie auf den Faktoreien vorfanden. Diese 400 Menschen bauen fleißig das Land und befinden sich sehr wohl. Die Vertheidigungsmittel, welche die Kolo— nie dermalen besitzt, bestehen aus 20 Stuͤck grobem Geschuͤtz und Flinten u. s. w. fuͤr 10900 Mann; aus Privat-Vorrä? then können indeß leicht mehr Menschen bewaffnet werden. Am Vorgebirge Monserado befindet sich ein wohl versehenes Fort, dessen Ober-Befehlshaber der Agent der Gesellschaft ist. Gastfreundschaft ist in Monrovia zu Hause; die Ein⸗ wohner sind religiös und ihre Sitten gut; selten oder nie sieht man einen Betrunkenen und eben so selten hoͤrt man lästern und schwoͤren. Die beiden Bethaͤuser sind ein bapti⸗ stisches und ein methodistisches. Die Baptisten haben 3 und die Methodisten 5 Prediger, alles einsichtsvolle farbige Leute, die Handel treiben und der Gemeinde nichts kosten. Fuͤnf Deutsche Wissionaire und mehrere Prediger und Lehrer wohnen in der Stadt; einige von ihnen predigen bisweilen in der Methodisten-Kirche. Eins mit einem Kapital von A000 Dollars be ründete Handels-Gesellschaft ist uͤbereinge⸗ kommen, nicht eher eine Dividende an die Theilnehmer zu blen Als bis das Kapital auf 20, 90 Dollars angewachsen st. Die Actien dieser Gesellschaft sind im Laufe eines Jah— res von 50 auf 75 Doll. gestiegen. Man hat gegen die Koö— lonie den Einwurf gemacht, ihr Klima sey ungesund; hin ch, der Weißen hat man Recht, Unrecht aber, was die arbigen Leute betrifft. Die aus den mittleren nnd noͤrdli⸗ chen Staaten der Union kommenden Individuen werden ge⸗ wohnlich im ersten Monate ihres Aufenthaltes von einem 36. ir befallen, das indessen, seitdem man zweckmaͤßige Vor⸗ kehrungen getroffen hat, selten Sterbefälle nach sich zieht; die aus Georgien, den Carolinas und aus Virginien kommen⸗ den Kolonisten werden entweder gänzlich vonn Fieber ver⸗ . lor ,. bekommen es sehr leicht. Nach den Berichten des Agenten ist die Sterblichkeit geringer, als in Baltimore, Philadelphia oder New. York. Der Verfasser dieser Noti⸗

80 Sitzung; ury's giebt es gleichfalls dort, deren Gerichtsbarkeit sich Die meisten Untersuchun⸗ zerichten betreffen Diebstaͤhle, die groͤßtentheils von den Eingeborenen begangen werden; nur einige Falle Seiten befreiter schwarzer Skla— Zur Ehre der Kolonisten sey es gesagt, daß seit dem Jahre 1827 nur fuͤnf von ihnen wegen Diebstahls

U

Elbinger do.

eine bedeutende Kolonie zu werden verspraͤche und wahrschein⸗ lich einst die Mittel darbieten werde, einen e gil heil Afrika's zu eivilisiren.“

Königliche Sch auspiele. von g ntfs 36 * d 1 . 2. 6 ,, . Ein Platz in den ö. des ert wann, . ,. ö 5 erstenmale: Die junge en. n e, Tr en , w rn . Hr. &. Töpfer. ; , . .

Königstädtisches Theater.

Sonntag, 25. Juli. Fra Diavolo, oder: Das Wirths⸗

86 zu Terracina, komische Oper in 3 Akten; Musik von uber.

Die bereits verkauften, mit Freitag bezeichneten Billet. bleiben zu dieser Vorstellung guͤltig. en. ,

Montag, 26. Juli. Zum erstenmale : Heinrich der V. oder: Falstaff und seine Spießgesellen, Melodrama in 3 Ak— ten, nach einem Franzoͤsischen Vaudeville des Romieu und Alphons Royer.

Torquato

Berliner Den 24. Juli 1830.

Amtl Fonds- und Geld- Cours-Zeltel. (Pre ss. Cour.) , .. .

3 O sipbr. Liandbr 4 1d. Ponim. Pfandhrę. 1065 Kur- u. Neum. do. 1063 106

Sehlesische do. 141062 Dom. - Pfandbrł. 1027 102 Rkst. C. I Ku. N. 74

LE. Sch. d K- u N. 747

Holl. vo Iliv. Du. Hanz. do. in Th. Neue dilo 205 Woes pr. Plub. briedrichsd' or. 153 13 Grosssiꝝ. Pos. do. 4 1021 hiseonto . ... 5 6 HEreress. Cor. Wechsel- Cours. . Hiri Geld.

St. · Schuld- Sc. br. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. Anl. 22 Pr. Engl. Obl 359 Kurm. Ob. m.. C. Nenm. Iut Sch. d. Berl. Stadt- Ob.

Königsbg. do.

e . K K m

Ams erdam 9 . Kurz dilo 2 Mt. IHlamhurg 300 Mk. Kurz dito 300 Mk. 2 Mt. London t. 3 Mt. Paris 2 It. 2 Mt. 150 H. 2 Mt. 109 ThJl. 2 t. Leipzig 100 Thl. Us Frankfürt a. M. VW 150 FI. 2 Mt. Petersburg BEN... 100 Rhl. 3 Woch. Warschau Kurz

Auswärtige B5rsen.

Amsterdam, 19 Juli. Jie derl wirkl. Schuld 657. Kanz, Bil. 3114. Oeslerr. 5proc. Metall. 973. Russ Engl. Ans. 1053. Russ. Anl. Hamh. Cert. i023.

Iam burg, 22 Juli. Oesterr. 5proc. Metall 190. 4proc. 9385. Part. Obligat. 136. Bank-Actien 134ß. Engl. Russ. Anl. 1075. Dan 713. Boln. pr. 31. Juli 126. Engl. Neapol. 927. Fale. 863.

Hierbei Nr. 52 des Allgemeinen Anzeigers.

Neue ste Börsen⸗Nachrichten.

Frankfurt a. M., 21. Juli. Oesterr. hproc. Metall. 1002. 4proc. 953.

zu 109 Fl. 182. Geld. 2zproc. R Gedruckt bei A. W. Hayn.

etall. 599. 1proc. 253.

Bank⸗Actien 1637. Part-⸗Obl. 1345. Loose

Poln. Loose pr. ult. 631. Brief.

Redaeteur Fohn. Mitredacteur Cottel.

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

2

M 205.

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

ñ ̃ General⸗

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben Allerhoͤchstihrem C Konsu! fuͤr 9 Koͤnigreich Polen, Julius Schmidt, den Eharakter als Geheimer Legations-Rath Allergnaͤdigst beizu— legen und das daruͤber ausgefertigte Patent Allerhoͤchsteigen⸗

haͤndig zu vollziehen geruhet.

a zufolge Allerhoͤchster Genehmigung Sr. Majestaͤt des un ö. n und Antiken⸗Gallerie im Koͤniglichen Museum am 3. August fuͤr das Publikum zum erstenmale geoͤffnet werden soll, so koͤnnen diesenigen Personen, welche an diesem Tage, so wie am darauf folgenden 4. August, den Eintritt in dasselbe wuͤnschen, Einlaß-Karten dazu bei dem Kastellan im Museum-Gebaͤude selb t erhaiten. Auch kuͤnftig werden diese Einlaß Billets stets durch den Kastel— lan ausgegeben werden, an welchen man sich daher zu wen—

n hat. . 9 * jedoch den Raum nicht allzusehr zu beengen, wer⸗ den nur eine bestimmte Zahl von Einlaß-Karten fuͤr je⸗ den Tag, jedoch 6 n. chied an die zuerst Kom⸗ enden ausgegeben werden. * Die alf eren Stunden fuͤr den Eintritt sind: am 3. August, Vormittags von 9 bis Mittags 2 Uhr, und Nach⸗ mittags von 4 bis 6 Uhr. In eben denselben Stunden wird auch der Eintritt am 4. August gestattet. Zu jedem der bei— den Tage werden Einlaß⸗-Karten von verschiedener Farbe ausgegeben. Es können aber mit einem und demselben Billet beide Gallerien, die der Gemälde, wie die

der Antiken, besucht werden.

Berlin, Montag den 26 sten Juli

om 1. August, Vormittags 19 Uhr ab, konnen in der

ö im Museum, die Einlaß⸗-Karten fuͤr den

3. und 4. August abgefordert werden. Mehr als 3 Billets

zugleich werden an keine einzelne Person verabfolgt. Spaͤ—

terhin tritt die Ordnung ein, daß erwaͤhnte beide Gallerien dem Publikum jeden Sonnabend und Montag geoͤffnet id zwar:

263 2 * 6 Sommermonathen am Sonnabend von fruͤh 9 Uhr bis 2 Uhr und Nachmittags von 4 bis 6 Uhr, am Montage aber nur Vormittags von 9 bis 2 Uhr;

in den 6 Wintermonathen dagegen sind beide Gal— lerien an den genannten 2 Tagen von 10 bis 3 Uhr ge— offnet; und zwar durchaus unentgeltlich. Die Gallerie— Diener sind deshalb ernstlich angewiesen, jede Art von Ge—

schenk abzulehnen. . hehe * einem dieser beiden Tage eine erhaltene Einlaß—

Karte nicht benutzen kann, wird ersucht, sie bei dem Kastellan

wieder abgeben zu lassen. . An *. übrigen Tagen der Woche sind dier Galle—

rien vorzuͤglich dem Studio der Kuͤnstler und Kunst— freu 4 . nur gegen die auf die Person des Vorzeigers ausgestellte Einlaß-Karte zu besuchen, und dem größeren Publikum daher ver sch lossen. Kindern un— ter 12 Jahren ist der Eintritt nicht gestattet.

Der Katalog der Bilder-Gallerie wird vom Tage der Eroͤffnung an beim Kastellan und bei den Gallerie-Dienern fuͤr 20 Sgr. zu haben seyn. Von heute an muß das Mu— seum, bis zum 3. August, fuͤr je den Besuchenden ver— schlossen bleiben.

Berlin, den 22. Juli 1830.

General-Intendant der Koͤniglichen Museen. Graf Bruͤhl.

1830.

Zeitungs⸗Nachrichten. Au s land.

Rußland.

St. Petersburg, 17. Juli. Am gten d. verfuͤgten Se. Majestaͤt der Kaiser sich aus Jelagin ins Lustlager nach Krasnoje Selo und trafen von dort am folgenden Tage mit dem Prinzen Karl von Preußen in Peterhof ein. Ihre Majestaͤt die Kaiserin verließen an diesem Tage um 10 Uhr Morgens Jelagin, besuchten das Fraͤuleinstift in Smolna und das Armenhaus auf Wassili-Ostrow, speisten im eigenen Pallaste Sr. Majestaͤt und langten Nachmittags gluͤcklich in dem Schlosse zu Alexandrig, bei Peterhof, an. Um 7 Uhr traf der Kronprinz von Schweden aus Krasnoje Selo da⸗ selbst ein. Se Majestaͤt der Kgiser geruheten Se. Königl. Hoheit zu empfangen und zu Ihrer Majestaäͤt der Kaiserin zu geleiten, woselbst die hohen Herrschaften in Gesellschaft Sr. Kaiserl. de des Thronfolgers und Ihrer Kaiserl. Hoheit der Großfuͤrstin Helena Pawlowna Thee tranken. Danach fuhren Se. Maßjestaͤt und der Prinz Oskar im Garten spazieren, und Letzterer verfuͤgte sich hierauf in die fuͤr ihn eingerichteten Appartemens. Ihre Majestaäͤt die Kaiserin machten mit dem Thronfelger, der roß⸗ fuͤrstin Helena Pawlowna und dem Prinzen Karl eine Spazierfahrt im Garten. Am 11ten geruheten Se. Ma⸗ jestät der Kaiser, die Kadetten-Corps und Militairschulen,

auf ihrem Marsche aus der Residenz, vor dem Schlagbaume

von Peterhof zu empfangen und sie bis an den fuͤr sie be— stimmten Lagerplatz zwischen Ober- und Unter-Peterhof zu geleiten. Am 12ten verfuͤgten sich Se. Majestaͤt, in Beglei⸗ tung Sr. Koͤnigl. Hoheit des Prinzen Karl von Preußen und einiger andern Personen von der Suite Sr. Majestät, auf dem Dampfschiffe „Ishora“, nach Kronstadt, nahmen das Geschwader auf der dortigen Rhede in Augenschein und kehrten darauf nach Peterhof zuruͤck. Das Mittagsmahl ward in Monplaisir eingenommen, das durch seine Lage am Meere einen der reizendsten Punkte des Peterhofschen Gar— tens abgiebt. Abends war Hofball und Souper. Aus der Residenz langten bereits Viele, zur See und zu Lande, zum morgenden Freudentage an; Spaziergaͤnger durchstrichen den Garten und sammelten sich vor dem Schlosse, um die Musik zu hören und der hohen Anwesenden a . zu werden. Die Fontainen spielten, und uͤberall sah man Anstalten zum Feste. Haufen von Brettern, die am anderen Mor⸗ gen schon als einladende Restaurationen dastehen sollten, unzaͤhlige Vorraͤthe von Lebensmitteln und Erfrischun— gen aller Art, bunt durch einander geschichtet, selbst Eis— blöcke, die aus den Kellern der Residenz herbeigeschafft wurden, um Gefrorenes darauf zu bereiten, wurden herbei

efahren. Die Nacht hindurch und den ganzen folgenden

ag waͤhrte das Rasseln der ankommenden Equipa en, die einen ununterbrochenen Zug der mannigfaltigsten Kontraste bildeten; das Meer war mit Dampfschiffen und Boͤten aller Art bedeckt. Saͤmmtliche Wohnungen in Peterhof (das eine Bevölkerung von etwa 1700 Einwohnern zählt) waren mit Menschen uͤberfuͤllt, die theils die Gastfreundschaft ihrer Be⸗ kannten in Anspruch nahmen, theils keine Ausgaben scheuten, um ein nothduͤrftiges Unterkommen zu finden. Mehrere cam—⸗ pirten unter Zelten, andere hatten sich in ihren Equipagen, viele unter freiem Himmel einquartirt. Nach den Poltzei⸗ Berichten soll am 3. August 1825, wo das Fest von Peter— hof das letzte Mal stattfand, die Zahl der 4 sich auf 18390 und die der herbeigestroͤmten Menge auf etwas mehr als 150 000 Menschen, dieses Mal aber jene auf S363, und die Anzahl der Personen beinahe bis auf 350,000 be— laufen haben!

Der 13. Juli brach mit schoͤnem warmen Sonnenschein