1830 / 205 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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troͤste sich mit diesem Gedanken fuͤr alle Opfer, die er bringe, um der Ruhe und dem Wohle des Staats keine Hindernisse in den Weg zu legen. Nachdem der Kongreß ihm am 30sten r . daß er diesen seinen Schritt als neuen

eweis seiner uneigennuͤtzigen und edeln Gesinnung betrachte, verließ der General in den ersten Tagen des Mais die Hauptstadt und ging um die Mitte des Monats in Honda zu Schiffe nach ng , in dessen Naͤhe er sich bei Ab— ang des Packetboots nach Jamaica befand, um ein Engli— n Kriegsschiff zur Ueberfahrt nach Jamaica und Großbri— tanien e erwarten.

Folgende Betzachtungen macht die Times in Bezug auf die bereits fruͤher in Columbien stattgefundenen (dem obigen Ereigniß vorangegangenen) Begebenheiten: „Das politische Schisma zwischen den nördlichen und den suͤdlichen Provin— en von Eolumbien, oder mit andern Worten die Trennung

enezuela's und der Bezirke an der Kuͤste von Neugranada von dem Innern, erscheint uns ernsthafter und vermuthlich dauernder, als man sich anfangs vorgestellt hat. Zu dieser Ansicht fuͤhrt uns die sorgfaͤltige Durchsicht einer großen Menge von Dekreten, Manifesten und anderer die oͤffent⸗ liche Meinung aussprechender Schriften, welche seit der Unab⸗ haängigkeits-Erklaͤrung zu Caraccas erschienen sind und die jetzt vor uns liegen. Wir sind in der That nicht weniger durch die große Anzahl dieser Beweisstuͤcke, als durch den unumwundenen nm ß , den sie an den Tag legen, auf die Columbische Confoͤderation 6 verzichten, und durch die Feindseligkeit, welche sie gegen Bolivar persoͤnlich ausdrucken, uͤberrascht worden. Die Titel dieser verschiedenen Schriften wuͤrden fast eine Spalte unsers Blattes ausfuͤllen. Es

wuͤrde wenige unsrer Leser interessiren, den Inhalt dieser po-

litischen Manifeste oder persoͤnlichen Streitschriften kennen zu lernen. Fast in allen finden wir die schwersten Beschuldigun⸗ gen gegen den Charakter oder den tiefgewurzeltsten Argwohn gegen die Absichten Bolivars ausgedruckt. Er wird des Ehr— geizes, der Selbstsucht, der Heuchelei und des Despotismus angeklagt. Sogar sein persoͤnlicher Muth wird in Zweifel gezogen und angedeutet, er wuͤrde, im Fall es mit der Re— gierung von Caraccas zu Thaͤtlichkeiten kommen sollte, 50 Stun⸗ den hinter den fechtenden Truppen gefunden werden. Nicht zufrieden mit der Gewalt eines Präsidenten und dem Ruhme eines Libertadors, heißt es von ihm, habe er nach dem Titel eines Kaisers, Königs oder Inkas getrachtet. Auf eine nähere

Untersuchung der Wahrheit oder Falschheit dieser und aͤhne

licher Beschüldigungen koͤnnen wir uns jetzt nicht einlassen; wir erwaͤhnen ihrer nur als Beweise von dem eingefleischten . den die Kuͤsten-⸗Bewohner gegen die Regierung des

nnern hegen, und als Gruͤnde fuͤr den Glauben, daß der Riß das Fundament der Columbischen Union erreicht habe.“

Der verstorbene Graf Harcourt besaß Sinecure⸗Aemter, die ihm jahrlich 25, 900 Pfd. St. einbrachten.

Der Tragiker Booth hat in Amerika eine Meierei ge— pachtet. Bel Tage sieht man ihn auf dem Markte seine Butter und seinen Kaͤse verkaufen und am Abend als Ri— chard oder Octavian auftreten.

Niederlande.

Bruüssel, 20. Juli. Vorgestern gegen Abend hielten die Musik⸗Vereine mehrerer Staͤdte und Dorfer, die an dem bevorstehenden großen Mnsikfeste Theil nehmen wollen, neun— zehn an der Zahl, ihren feierlichen Einzug in unsere Resi— denzstadt. Gestern versammelten sie sich, um unter sich den Preis fur die beste militairische Haltung zu vertheilen, den die Gesellschaft von Doornik davon getragen hat, und zogen dann nach dem Park, wo der musikalische Wettkampf begann.

Die Gazette des Pays-Bas sagt: „Die Session der Provinzialstaͤnde im ganzen Koͤnigreiche ist nunmehr ge— schlossen. Die Resultate der Deputirten⸗Wahlen sind bekannt und beweisen, daß der Geist der Weisheit und Eintracht bei dieser Gelegenheit die Mitglieder der Provinzialstaͤnde aufs Neue belebt hat.“

Der Prozeß gegen den Redacteur des Catholique, Beaucarne,

at am 17ten vor dem Zuchtpolizei⸗Gericht zu Gent begonnen.

er Kron-Anwalt trug in seinem Requisitorium gegen den Angeklagten, der sich der Verlaͤumdung der Provinzialstände von Ostflandern und Antwerpen bei Gelegenheit der letzten Deputirten⸗Wahlen 69 gemacht habe, auf sechsmonat⸗ liches Gefaͤngniß, eine Gelbstrafe von ga Gulden und auf 5 bis 10jährigen Verlust der buͤrgerlichen Rechte an.

Deutschlan d.

Dres den, 23. Juli. Se. Königl. Hoheit der Prin Johann nebst Gemahlm̃ sind gestern . r e, in Schlesien hierher zuruͤckgekehrt. Auch Se. K.K. H. der

Großherzog von Toskana trafen gestern Abend gegen 10 Uhr hier ein und begaben sich sofort in das Koͤnigl. Sommer⸗ Hoflager nach Pillnitz.

an nover, 20. Juli. Ihre Koͤnigl. Hoheit die Her⸗ zogin von Cambridge sind mit dem Prinzen Georg und der Prinzessin Auguste, Ihren Durchlauchtigen Kindern, von hier nach Rumpenheim abgereist. Se. Königl. Hoheit der Her⸗

. von Cambridge werden Ende dieser Woche gleichfalls da⸗

jin abgehen und sich von dort aus, dem Vernehmen nach, mit dem Prinzen Georg nach London begeben.

Der Staats- und Kabinets⸗Minister von Ompteda ist von Berlin hierher zuruͤckgekehrt. ö Die Uniform des hiesigen Grenadier-Garde⸗Regiments soll, wie es heißt, auf Befehl Sr. jetzt regierenden Majestaͤt eine Veraͤnderung erleiden.

Frankfurt a. M., 20. Juli. Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz August von Preußen ist gestern hier eingetroffen und im Gasthof „zum Weidenhof“ auf der Zeil abgestiegen.

Freiburg, 19. Juli. Herr Major von Prokesch, wel— cher von Sr. Majestaͤt dem Kaiser von Oesterreich wegen seiner Verdienste in der Levante zum Ritter von Osten er— nannt worden, hat eine Woche in unserer Stadt verweilt, wo er im letzten Franzoͤsischen Kriege (1814) als ein Ver— wundeter gelegen und die Heilung empfangen hatte. Se. erzbischoͤfliche Gnaden, theilnehmend an den Thaten dieses Mannes fuͤr die Christen in Palaͤstina und fuͤr Befreiung gefangener Missolunghier, zog ihn zur Tafel, Se. Magnifi⸗ jenz der Herr Prorektor der Universität sammt den Herren Professoren druͤckten dem Reisenden, welcher Aegypten und Klein-Asien durchforschte und der Lesewelt beschrieb, so wie er in einer Folgereihe von 10 Baͤnden Nubien, Arabien, Palaͤstina, Syrien, den Archipel, Macedonien und Konstan⸗ tinopel, Athen und Morea gleichfalls aus Selbst-Ansicht nach sechsjaͤhrigem Aufenthalte darstellen wird, ihre Hochach— tung ebenmaͤßig durch ein Festmahl aus. Der Reisende ver— ehrte der biesigen Gesellschaft fuͤr Geschichtskunde mehr als 109 von ihm selbst gemachte Zeichnungen Griechischer Steinschrif⸗

ten. Der Universitaͤt schenkte er die selbst gesammelte Reihe

der Steinformationen vom Libanon, Golgatha und Sion bis an den Sinai, so wie die drei Sand⸗Arten der Arabischen, Lybischen, und Nubischen Wuͤst. *

9 Sch w ei.

ZZuͤrch, 17. Juli. Die von Seiten und im Namen der eidgenoͤssischen Stände, welche an der Errichtung der pro— testantischen Gemeinde in Luzern Theil genommen haben, im Mai d. J. veranstaltete Visitation derselben hat ein sehr

(befriedigendes Ergebniß gehabt. In einem von dem Pfarrer

der Gemeinde, Herrn K. Rickli, gleichzeitig eingereichten ausfuͤhrlichen „ersten Bericht uͤber den Zustand der evan— gelisch-resormirten Gemeinde zu Luzern und Rechenschaft uber die bisherige Amtsfuͤhrung“, heißt es unter Anderem: „Das Verhaͤltniß der Gemeinde zu der hiesigen katholischen Einwohnerschaft ist so ungestoͤrt und bruͤderlich, als es nur gewuͤnscht werden mag. ie ist mir von der einen oder an— deren Seite die mindeste Storung bekannt geworden. Wie geneigt uns der Wille der hohen Regierung jey, beweist das Gesetz uͤber die „Stoͤrungen des offentlichen Gottesdienstes“, das uns unter den gleichen Schutz stellt, wie die Ka— tholiken selbst; beweist die oͤffentliche Bekanntmachung im Amtsblatte vom 4. August 1827 und die besondere Mittheilung an uns, daß Luzern in den Jahren 1818, 1819 und 1820 dem eidgenossischen Konkordat uͤber die Folgen der Religions⸗Aenderungen beigetreten sey, und demnach der Ue— bergang von einer christlichen Konfession zur andern nicht mit dem Verluste des Land- und Heimathrechts bestraft wer⸗ den soll und uͤberhaupt keine Konversion eines Nichtkantons— buͤrgers ohne ausdruͤckliches Vorwissen der Regierung gesche⸗ hen darf; beweist ferner die Verordnung des Erzie⸗ hungsraths vom 7. Nov. 1827, daß in allen Schulen zu Stadt und Land protestantische Kinder nicht ohne bestimmtes Verlangen ihrer Aeltern oder Vormuͤnder zum katholischen Religionsunterricht sollen zugelassen, sondern in dieser Zeit nach Hause entlassen werden, daher der Religionsunterricht so zu ertheilen sey, daß diese Entlassung ohne Storung des ubrigen Unterrichts geschehen koͤnne. Die Zeiten der Noth offenbaren am besten, was im Menschen sey; so ließ sich auch bei uns in Trauerfaͤllen die bruͤderliche Theilnahme der gan— zen katholischen Einwohnerschaft an unsern Verlusten, so wie an unsern Leichenreden und Gebeten nicht verkennen. Auch die letzte e. Winterkälte war ein neuer Prüufstein fuͤr dies Verhaͤltniß. Der hiesige wuͤrdige Stadtpfar⸗ rer, err Waldis, erließ unterm 2. Februar 1830 eine sehr herzliche Aufforderung zu mildthaͤtiger Steuer,

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um die hart bedraͤngte Armuth zu erleichtern. Sogleich lie⸗

ferten ihm auch die Mitglieder der protestantischen Gemeinde ihre Beiträge ein, aber auch er erkundigte sich dann seiner— seits geflissentlich nach ihren Armen und unterstuͤtzte sie, wie die eigenen. So erhielt die Gemeinde auch voriges Jahr von den durch sie besteuerten Brandbeschaͤdigten zu Schuͤpf⸗ heim eine so herzliche Gegenerklaͤrung, daß sie dieselbe nur mit tiefer Ruͤhrung anhoͤren konnte. Es heißt darin: „Mit

besondern Herzensempfindungen haben wir die Liebessteuer,

die Sie von Ihrer evangelisch-reformirten Gemeinde zu Lu— w fuͤr unsere sehr verungluͤckten Dorfbewohner gesammelt

aben, empfangen. Wir haben unser trauriges Loos und.

Euer edelmuͤthiges recht christliches Benehmen dagegen in ein daruͤber verfuͤhrtes Protokoll aufzeichnen lassen, damit wir und unsere Nachkommen Euch zu jeder Zeit und aller Gele— genheit als Bruͤber und wahre Freunde ehren und hochachten, in vorfallenden Noͤthen beistehen und nach unserm Vermoͤgen die schuldige Wiedervergeltung nie vergessen.“ Mag also immerhin die hiesige Gemeinde an Zahl gering und die naͤchste Wirksamkeit eines jeweiligen Pfarrers dadurch beschraͤnkt seyn, so gewinnt doch ihr Bestand im Vaterland ein bleiben⸗ des Interesse, indem sie nicht allein besteht ein Denkmal des Friedens zwischen beiden Konfessionen und des Sieges eines besseren Geistes zu unserer Zeit, sondern indem sie auch berufen zu seyn scheint, diesen bessern Geist selbst wieder zu pflegen und die entehrenden, ost widersinnigen Vorurtheile fruͤherer Tage und alihergebrachter Feindschaft zu mindern.“

Italie n

Florenz, 13. Juli. Vorgestern Abend gaben Se. K. K. Hoheit der regierende Großherzog in dem an das Groß— herzogl. Schloß graͤnzenden prachtvollen Garten Boboli ein

glaͤnzendes Fest, zu welchem auch dem Publikum der Zugang n dem eben so reich als geschmackvoll er⸗

gestattet war. leuchteten Garten waren verschiedene Musikchoͤre aufgestellt, welche Tanzmusiken ausfuͤhrten, nach denen das Volk bis nach Mitternacht tanzte. Der Großherzog, welcher selbst unter der wogenden Volksmenge erschien und die Lust der ssel⸗ ben theilte, zog sich um 10 Uhr mit einer ausgewählten Ge— sellschaft in das verzierte und in einen eleganten Ballsaal ver⸗ wandelte Gewaͤchshaus zuruͤck, wo ein Ball veranstaltet war, der bis spät in die Nacht dauerte.

. Spanien. Madrid, 9. Juli. Der interimistische Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten, Herr Salmon, hatte vor einigen Tagen sich als krank melden lassen, weshalb Herr

Calomarde sein Portefeuille interimistisch verwaltete; jener

hat jedoch solches nunmehr schon wieder uͤbernemmen. Der Spanische Botschafter am Koͤnigl. Franzoͤsischen Hofe, Graf von Ofalia, hat um einen Urlaub nachgesucht; dem Verlauten nach beabsichtigt derselbe, demnaͤchst seine gaͤnzliche Entlassung aus dem Dienst zu verlangen, um auf seinen Be— sitzungen im Koͤnigreiche Granada in philosophischer Ruhe, und mit Litteratur beschaͤftigt, zu leben. Die Herren Paez de la Cadena nnd Labrador sollen ebenfalls um Urlaub nach gesucht und ihn auch erhalten haben, und behauptet man, daß sie binnen kurzer Zeit, Ersterer aus St. Petersburg und Letzterer aus Neapel, hier eintreffen werden. Morgen wird die Austheilung der Verdienst-Medaillen, welche den Eigenthuͤmern der im Jahre 1828 oͤffentlich ausgestellten Gegenstaͤnde des Spanischen Gewerbfleißes zuerkannt wor— Den sind, im Koͤnigl. Pallast, und zwar im Allerhoͤchsten VBeiseyn Sr. Majestät, stattfinden. Die naͤchste Ausstellung 4 auf das Jahr 1831 fsestgesetzt worden. Ein hiesiger Kaufmann, Namens Raphael Garrete, welcher vermittelst eines Privilegiums, das er sich zu verschaffen gewußt, und in Folge dessen alle unter seiner Adresse in Vitoria anlan— genden Waaren⸗Ballen daselbst nicht visitirt, sondern plom⸗ birt nach Madrid befoͤrdert werden, wie man behauptet, nicht den zehnten Theil der festgesetzten Koͤnigl. Zoͤlle entrich⸗ tet und sich dadurch binnen wenigen Jahren ein mehrere Millionen Franken betragendes Vermoͤgen zusammengebracht hatte, ist vor einigen Tagen rasend geworden, indem der neue Administrator der hiesigen Douane, ein allgemein in dem Rufe der Rechtlichkeit stehender Mann, 200 große Kisten fremder Waaren, dem Garrete gehoͤrig, worunter eine große

gänzlich verbotener Artikel befindlich seyn soll, auf

ah im Zollhause hat anhalten lassen und dem Koͤnige uͤber jenes den Staats⸗Kassen verderbliche Privilegium Bericht

erstattet hat, um dessen Zuruͤcknahme zu veranlassen. Zugleich wurde Herrn Garrete ein prachtvoller Reisewagen, welchen er kuͤrzlich hatte aus England kommen lassen, eonfiszirt. Derselbe hatte eine Million Franken auf Anlegung einer

Glas- und Kristallfabrik, unweit der Hauptstadt, verwendet in der Hoffnung, Steinkohlen zu . 3 Hoffnun nurn auch fehlgeschlagen ist. Er wird in diesen Tagen nach Frank⸗ reich transportirt, indem seine Angehorigen ihn nach Paris bringen und einem Arzte daselbst zur Kur uͤbergeben wollen.

Pariser Blätter enthalten folgende Privat⸗Nachrich⸗ ten aus Madrid vom 8. Juli; „Dem diesseitigen . in Konstantinopel ist durch den Reis⸗Efendi angezeigt worden,

daß in Folge des Friedens von Adrianopel die Spanischen Schiffe

bei ihrer Durchfahrt durch die Straße von Konstantinopel keinen Zoll mehr zu entrichten haben. Gestern wurde auf dem Koöͤnigl. Residenzschlosse San Ferdinando, zwei Stunden von hier, ein glaͤnzendes Stiergefecht gehalten, bei welchem der junge Herzog von San Carlo als Torreador zu Pferde und der Marquis von Salvatierra als Torreador zu Fu auftrat. Der Chevalier Latorre erschien als Matador, 2. sen Aufgabe es ist, den Stier zu tödten. Die Franzoͤsi⸗ sche Post ist heute zwei Stunden spaͤter als gewohnlich an—= gekommen, weil sie bei Buitrago von einer Raäͤuberbande uͤberfallen worden ist, die sich der Depeschen an den Koͤnig und eines an die Koͤnigin adressirten Kaͤstchens, so wie zweier Pferde, bemaͤchtigten. In Sevxilla hat man einen Italiaͤ⸗ ner verhaftet, der beschuldigt wird, die Vales⸗-Scheine nach⸗ gemacht zu haben. In Villa⸗Clara, auf der Insel Cuba, hat man eine Goldmine entdeckt.“ 2

Die Agramer Zeitung meldet: „Nach den neuesten Mittheilungen ist in einer Vorstadt der 8 Posten von Kra⸗ jova entfernten Stadt Jlatina (Wallachei) eine verdächtige Krankheit ausgebrochen, welche die Isbravniken bestimmte, diese Vorstadt sogleich in Beobachtung zu setzen. Die Re— gierung hat sogleich eine aͤrztliche Untersuchungs-Kommission dahin beordert und bis zur Einlangung zuverlaͤssiger Nach⸗ richten die Cernirung der ganzen Stadt befohlen. In dem benachbarten Servien herrscht fortdauernd der beste Gesundheitsstand, auch war in Adrianopel schon lange Zeit von einem Pestuͤbel nichts zu hören.“

Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.

New-JYork, 19. Juni. Unter den Bills, die in der letzten Kongreßsitzung zu Gesetzen geworden sind befindet sich auch eine in Betreff der Einfuhr von Tuch. Nach In⸗

halt derselben soll auf alle Fakturen (Einkaufrechnungen) von

Tuch, das vor dem 8. August 1829 im Auslande eingekauft und verschifft worden, um in die Vereinigten Staaten ein— gefuͤhrt zu werden, und fuͤr welches nach fruͤherer Bestim⸗ üuung bei der Einfuhr eine; Verguͤtung von 5 Procent auf den Betrag der Faktura zugestanden ist, kuͤnftig die naͤmliche Verguͤtung bewilligt werden, jedoch mit der Veraͤnderung zum Besten desjenigen, der das Tuch einfuͤhrt, daß die Re— gierung der Vereinigten Staaten demselben erlaubt, zu dem Betrage der Faktura noch den Betrag der einkommenden Zölle zuzuschlagen und die besagten 5 Procent alsdann von der Gesammtsumme abzuziehen. . Vor Kurzem fand die 14te Jahres-Sitzung der Ameri—⸗ kanischen Bibel⸗-Gesellschaft statt. Sie hat in ihrem letzten Rechnungs-Jahre, mit Ausschluß des Betrages gemachter Anleihen, an Beiträgen verschiedener Art gegen 150,000 Dollars eingenommen: gedruckt wurden 308,090 Bibeln und Testamente, vertheilt 238,000 und davon 43,373 unentgelt⸗ lich. Es ergiebt sich im Ganzen, daß die Gesellschaft 43,000 Dollars mehr einnahm und 8, 1651 Bibeln und Testamente mehr vertheilte, als im vorhergehenden Jahre. Die Zahl der Huͤlfss⸗Gesellschaften belaͤuft sich auf 712. Durch Ver⸗ maͤchtnisse fielen dem Vereine 18,441 Dollars zu. Die diesjaͤhrige Versammlung, die in einer großen Kirche statt— fand, war sehr zahlreich und bestand aus den ausgezeichnet⸗ sten Per onen. Die Thaͤtigkeit der Gesellschaft ist, 3 aus obigen Notizen hervorgeht, immer im Zunehmen; in mehreren Staaten ist bereits jede Familie mit einer Bibel versehen, und der Verein bietet Alles auf, um seinen Wir⸗ kungskreis immer mehr auszudehnen. . Der Daily-Chroniele von Philadelphia zufolge, hat der erste Richter des Ober-Gerichtshofes der Vereinigten Staaten ein Mandat erlassen, das Herrn Barrozo, dem Ge⸗ sandten der Koͤnigin Maria da Gloria, verbietet, die Verei⸗ nigten Staaten zu verlassen und ihm eine Burgschaft von 206,000 Dollars auferlegt, um einem moͤglichen Resultate sei⸗ nes Prozesses mit dem von den Vereinigten Staaten aner kannten Gesandten Dom Miguel's, Herrn Torlade d' Aham buja, Genuͤge leisten zu können. K Eine Zeitung aus den westlichen Staaten berichtet, daß