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gereut mich, daß ich dem Deval nicht habe den Kopf ab⸗ schlagen lassen; die Folgen waͤren dieselben gewesen, und ich haͤtte mich doch geraͤcht.“ . . ĩ
Der Maler Garneray, der dem Angriffe der Flotte auf Algier beiwohnte, befindet sich in Mizza in Quarantaine und
hat dort eine Skizze dieser merkwuͤrdigen Kanonade ent⸗
worfen. Von den am 19ten begonnenen Wahlen der 20 proro—
girten großen Kollegien sind folgende bekannt geworden: ö 6 d. er Ben Hr. Vassal, ö Hr. Ale. v. Laborde, ⸗ * Hr. Odier, Hr. J. Lefebvre, Marq. v. Bizemont, Hr. v. Jouvencel, Hr. Oberkampf, Baron v. Ville qujer, Hr. Thil, Hr. Cabanon, Hr. Eugen Maille, Gr. Eugen v. Harcourt, Mebun⸗ . ⸗ Baron Vieh en. 4 Die Gesammtzahh der Waͤhler in den 7 Sectionen des großen Pariser Wahl⸗-Kollegiums belief sich auf 2158. Hier— von wurden den 4 Kandidaten der Opposition resp. 1736, 1720, 1705 und 1683 Stimmen zu Theil. Von den 4 mi— nisteriellen Kandidaten erhielt Herr Hennequin nur 402, 86 Leroy 406, Herr Sanlot-Baguenault 402, und Herr onnet 333 Stimmen. Um diesen letzteren Kandidaten den Sieg zuzuwenden, hatten die ministeriellen Blaͤtter am Wahl—⸗ tage selbst folgende Proclamation erlassen: „Waͤhler des großen Kollegiüms! Die Bourbonen haben uns den Frieden und die Freiheit gegeben; sie haben Frankreich zu einem noch nie gekannten Wohlstande erhoben und ihm eben jetzt neuen Ruhm bereitet. Welchen Anblick bietet gleichwohl die innere Lage unsers Landes dar; das wesentlichste Vorrecht der Krone ist angefochten, Alles, was die grausamste Erfahrung uns ge— lehrt hat, wird vergessen und das 6. des Staates in einem gefährlichen Kampfe aufs Spiel gesetzt. Waͤhler des großen Kollegiums! Das demokratische Prinzip, das sich in der Zu— sammenstellung der Kammer finden muß, zählt bereits der Vertheidiger genug; Eure Sache ist es, das Gleichgewicht wie⸗ der herzustellen. Laßt Euch daher nicht von jener tyrannischen Memnung beherrschen, welche jede neue Kandidatur zuruͤck— weist. E
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Paris, 2 2
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Versailles,
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Rouen, ..
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wir nicht, daß der Konig nicht nur versprochen hat, unsere Freiheiten aufrecht zu erhalten, sondern daß er sie auch ge— gen Irrthuͤmer vertheidigen will, deren Sieg die Vernichtung unsers Grundgesetzes seyn wuͤrde. Laßt uns nicht unem— pfindlich fuͤr die Stimme eines Monarchen seyn, der die Freiheit, die wir ihm verdanken, so eben mit so großem Ruhme geschmuͤckt hat. Wenn zerstoͤrende Grundsaͤtze sich der Rednerbuͤhne bemaͤchtigen, so darf die gesellschaftliche Ordnung nicht ohne Organe, ohne Vertheidiger, ohne Stuͤtze bleiben. Noch eine andere Betrachtung schwebe Eurem Geiste vor: die Kandidaten der Opposition gehören nur einer Klasse von Buͤrgern an; drei sind Banquiers, der vierte ist der Sohn eines Banquiers, und nur einer von ihnen ist ein geborner Pariser. Die royalistischen Kandidaten dage⸗ gen sind in den verschiedenen Reihen der Gesellschaft ge— wählt; alle gehören der Hauptstadt an. Vermoͤgen, Ehre, Talent, Ergebenheit fuͤr den König, Anhaͤnglichkeit an die Verfassung, eiue edle und loyale Unabhaͤngigkeit, — dies sind die Anspruͤche, die den Stimmen der royhalistischen Waͤhler empfehlen: den Advokaten Herrn 3 den ehemaligen Deputirten Herrn Leroy, den Banquier Herrn Sanlot-Baguenault und den Rath am Cassationshofe, Hrn. Bonnet.“ — Ungeachtet dieser Proclamatisen erhielten die eben erwähnten Kandidaten nicht den vierten Theil der Stim— men, die denen der Opposition zu Theil wurden.
Das Journal des Déebats bemerkt: „Ein ministe— rielles Blatt spricht sich uͤber die Stellung des Ministertums, der neuen Kammer gegenuͤber, in folgender Weise aus: „„Es bleibt ein zweiter Krieg gegen Seeräuber zu fuͤhren, und auch diese werden besiegt werden.““ Deputirte Frankreichs, so behandeln Euch Diejenigen, welche das Vertrauen der Her— ren von Polignac und Peyronnet besitzen, zwoͤlf Tage vor
Eurem Zusammentritt, zwoͤlf Tage vor dem Zeitpunkte, wo
Ihr fuͤr so viel offenbare Angriffe auf die Repraͤsentativ— Verfassung eine strenge und unerbittliche Rechenschaft zu for— dern habt! Nur noch kurze Zeit, und Frankreich wird ruhig der Weisheit seines Monatchen und dem Muthe seiner Deputirten die Sorge uͤberlassen konnen, die traurigste Krisis, die uns bisher noch bedroht hat, von uns abzuwenden.“
in schwerer Eingriff in die Charte darf keinen aus‘ schließlichen Anspruch auf Eure Stimmen haben. Vergessen ) Als der Sprecher geendigt hatte, ertheilten Se. Majestaͤt
Von Hrn. Cottu ist abermals eine Broschuͤre unter der Presse; sie fuͤhrt den Titel: „Von den Pflichten des Koͤnigs gegen das Koöͤnigthum“ und wird heut oder morgen im Buchhandel erscheinen.
Der Universel berichtet heute nachtraͤglich, daß Mlle.
Delphine Gay aus den Fonds des Haus-Ministeriums ein Jahrgeld von 800 Fr. beziehe. .
Dem Journal du Commerce zufolge, hat der Wein⸗ stock in den verschiedenen Gegenden Frankreichs dergestalt gelitten, daß man im Allgemeinen eine nur ganz mittelmaͤ— ßige Aerndte erwartet. „Schon jetzt“, fuͤgt das gedachte Blatt hinzu, „steigen die abgelagerten gewohnlichen Weine bedeu⸗ tend im Preise, und bis zum Monat Oktober, wo jede Taͤu⸗ schung uͤber die naͤchste Aerndte verschwunden seyn wird, darf man sich auf eine neue Preis-Erhoͤhung von mindestens 26 bis 25 pCt. gefaßt machen.“
Großbritanien und Irland.
Parlaments-Berhandlungen. Nachdem Ober— und Unterhaus ihre Arbeiten am Asten und 22sten Juli be—⸗
endigt hatten, erfolgte am 23sten die Prorogation des
Parlamentes. Um 2Uhr Nachmittags erschienen Se. Maj. der Koͤnig im Oberhause. Den fremden Botschaftern und Ge— sandten waren unmittelbar hinter der gewoͤhnlich von den Bischoͤfen eingenommenen Bank Plaͤtze angewiesen worden. Als Se. Masjestaͤt auf dem Throne Platz genommen hatten, wurde der Ceremonienmeister des Hauses (Usher 6f the Black Rod) nach dem Unterhause gesandt, um die Gemei— nen einzuladen. Wenige Minuten darauf erschien der Spre⸗ cher, begleitet von vielen Mitgliedern des Unterhauses, vor dem Throne und hielt eine Anrede an den Koͤnig. Das Haus, sagte er, sey bemuͤht gewesen, große Einschraͤnkungen in den oͤffentlichen Ausgaben, ohne jedoch dem wirksamen Dienste der Flotte und des Heeres zu nahe zu treten, so wie eine ansehnliche Neductiou der Steuern, ohne jedoch dem Staats⸗ Kredite neue Anstrengungen aufzuerlegen, zu bewirken. Die Ar⸗ beit der vorhergegangenen Session aufnehmend, habe das . die Gesetze in Bezug auf Faͤlschungen revidirt und verbessert, indem es ihre Strenge gemildert und dadurch ihre Wirksam⸗ keit hoffentlich vermehrt haͤtte. Es sey ferner bemuͤht gewe—⸗ sen, große Verbesserungen in der allgemeinen Rechtspflege bei den Gerichtshöͤfen von Westminster-Hall, Wales und Schottland einzufuͤhren, und hege das Haus die Hoffnung, daß es sich dadurch den Beifall Sr. Majestaͤt, so wie die Achtung und Dankbarkeit der ganzen Nation, erworben habe.
mehreren Bills, denen sie noch fehlte, die Koͤnigl. Zustim⸗ mung, erhoben sich sodann vom Throne und hielten fol⸗ gende Rede: .
„Mylords und Herren! =
Ich wuͤnsche diese Gelegenheit, die erste, bei der Ich mit Ihnen zusammentreffe, dazu zu benutzen, um Ihnen persöoͤnlich Meinen herzlichen Dank fuͤr jene Versicherungen aufrichtiger Theilnahme und inniger Anhäͤnglichkeit zu wie⸗ derholen, die Sie beim Ableben Meines verewigten Bruders und bei Meiner Gelangung auf den Thron Meiner Vorfah⸗ ren Mir haben zu Theil werden lassen.
Ich besteige diesen Thron mit einem tiefen Bewußtseyn der heiligen Pflichten, die Mir obliegen, mit festem Vertrauen auf die Liebe Meiner treuen Unterthanen und auf den Bei— stand, so wie auf die Mitwirkung, des Parlamentes und mit dem demuͤthigen und ernsten Flehen zu Gott dem Allmaͤchti⸗ gen, daß er Meine Wuͤnsche und Anstrengungen, das Gluͤck eines freien und loyalen Volkes zu befoͤrdern, beguͤn⸗ stigen moͤge.
Es gereicht mir zur groͤßften Genugthuung, Ihnen zu der allgemein in Europa herrschenden Ruhe Gluͤck wuͤnschen zu koͤnnen. Diese Ruhe zu bewahren, wird der Gegenstand Meiner beständigen Bemuͤhungen seyn, und auch die Ver⸗ sicherungen, die Ich von Meinen Verbuͤndeten, so wie von
*
allen auswaͤrtigen Mächten, erhalte, sind von demselben Geiste
beseelt.
Ich habe das Vertrauen, daß das gute Vernehmen, wel⸗ ches uͤber Gegenstaͤnde von gemeinsamem Interesse vorherr⸗— schend ist, und der besondere Wunsch, den jeder Staat he⸗ gen muß, den Frieden der Welt aufrecht erhalten zu sehen, eine befriedigende Ausgleichung derjenigen Angelegenheiten, deren endliche Feststellung noch zu erwarten ist, sicher herbei⸗ fuͤhren werden. ö ö 8 vom Hause der Gemeinen!
Ich danke Ihnen fuͤr die von Ihnen bewilligten Gel— der und fuͤr die Vorkehrungen, die Sie, in Bezug auf ver⸗ schiedene Zweige des oͤffentlichen Dienstes fuͤr die ge! getrof⸗ fen haben, die verfließen muß, bevor ein neues Parlament
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versammelt seyn kann. Ich wuͤnsche Ihnen Gluͤck zu der Verringerung, die in den Ausgaben des Landes stattgefunden hat, zu der Reduction der Zinsenlast der Staatsschulden und zu der Erleichterung endlich, die Sie Meinem Volke durch die Abschaffung einiger von den Steuern, die bis dahin schwer auf demselben lasteten, gewaͤhrt haben.
Verlassen Sie sich auf Meine vorsichtige und sparsame Verwaltung der zu Meiner Verfuͤgung gestellten Gelder, so wie auf Meine Bereitwilligkeit, jede Verringerung oͤffentlicher Ausgaben herbeifuͤhren zu helfen, die, ohne daß dadurch der Wuͤrde der Krone, der Aufrechthaltung der National-Ehre und den fortdauernden Interessen des Landes zu nahe getre— ten wird, bewirkt werden kann.
Mylords und Herren!
Ich kann diese Session nicht schließen und von dem ge— genwaͤrtigen Parlamente nicht Abschied nehmen, ohne Mei—⸗ nen herzlichen Dank fuͤr den Eifer zu erkennen zu geben, den Sie bei so vielen Gelegenheiten fuͤr die Wohlfahrt Meines Volkes an den Tag gelegt haben.
Weislich haben Sie die gluͤckliche Gelegenheit allgemei— nen Friedens und innerer Ruhe benutzt, um viele Gesetze und richterliche Institute des Landes einer ruhigen Revision zu unterwerfen, und vorsichtig haben Sie solche wohluͤberlegte Reformen in Anwendung gebracht, die mit dem Geiste un— serer ehrwuͤrdigen Institutionen uͤbereinstimmen und geeignet sind, die Verwaltung der Gerechtigkeit sowohl zu erleichtern als zu beschleunigen. ;
Sie haben die buͤrgerlichen Ausschließungen beseitigt, denen zahlreiche und wichtige Klassen Meines Volkes unter— worfen waren.
Während Ich nun bei dieser feierlichen Gelegenheit er—
klaͤre, daß es Meine bestimmte Absicht ist, die protestantisch⸗
reformirte durch das Gesetz bestehende Religion aufrecht zu erhalten, sey es Mir auch vergoͤnnt, Meine ernstliche Hoff— nung zu erkennen zu geben, daß die wegen religioͤser Unter— scheidungen fruͤher stattgefundenen Anfeindungen alle verges⸗— sen werden und daß, nachdem die darauf Bezug habende Entscheidung des Parlaments unwiderruflich ausgesprochen worden, Meine getreuen Unterthanen sich mit Mir vereini— gen werden, um den von der Legislatur beabsichtigten großen Zweck, so wie den Geist innerer Eintracht und des Friedens zu fordern, der die sicherste Grundlage unserer National⸗-Kraft und Gluͤckseligkeit ausmacht.“ —
Nachdem Se. Majestaͤt Sich wieder auf den Thron nie—⸗
dergelassen hatten, erklaͤrte der Lord⸗-Kanzler, im Namen des Koͤnigs, das Parlament als prorogirt. Die Gemeinen durf⸗— ten sich zuruͤckziehen, und bald darauf verließen auch Se. Maje⸗ staͤt wieder das Haus, dessen Umgebungen, so wie die ganze Parlaments⸗Straße, von zahllosen Menschen bedeckt waren, die den Konig, bei der Ankunft wie bei der Abfahrt, jubelnd begruͤßten. Um 27 Uhr war der Sprecher nach dem Unterhause zuruͤckgekehrt und verkuͤndete den versammelten Mitgliedern, daß er im Oberhause so eben eine Rede Sr. Majestaͤt des Koͤnigs vernommen, von welcher er eine Abschrift erhalten, deren Inhalt er dem Hause mittheilen wolle. Er verlas sodann die Rede, verneigte sich gegen die Mitglieder und zog sich stillschweigend zuruͤck. Die uͤbrigen Anwesenden folg— ten ihm.
London 23. Juli. Gestern war Cour bei Sr. Maje— staͤt, wobei Hoͤchstdieselben die Deputationen des Ober- und Unterhauses empfingen, welche die Adresse um Absetzung des Irlaͤndischen Richters Sir J. Barrington zu uͤberreichen die Ehre hatten. Se. Majestaͤt haben geruhet, dem Gesuche des Parlaments Ihre Zustimmung zu ertheilen. In der Sitzung des Geheimen⸗Rathes, die darauf standfand, wurde die bei der Prorogation des Parlaments zu haltende Thron-Rede ) in Exrwaͤgung gezogen und in ihrer Fassung genehmigt.
Ihre Majestaͤt die Koͤnigin geruheten an demselben Tage mehrere von auswaͤrtigen Botschaftern und Gesandten uͤber— reichte Kondolenz⸗ und Gluͤckwuͤnschungs⸗Schreiben ihrer Sou— veraine entgegen zu nehmen.
Vorgestern und gestern hielten Se. Majestaͤt Heerschau uͤber das 2te Negiment Leibgarde im Regents⸗Park und uͤber verschie⸗ dene andere Truppen bei den Kasernen der Garde zu Pferde, wobei Ihre Majestaͤt die Koͤnigin mit der Herzogin von Gloucester und mehreren andern Damen in offenen Wagen, so wie die Herzoͤge von Susser, Cumberland, Gloucester, Prinz Georg von Cumberland, Prinz Leopold und die ganze Generalitaͤt, zugegen waren. Bei der ersten Heerschau wur— den Se. Majestaͤt von Lord Hill und bei der zweiten vom
) Vergl. Parlaments ⸗ Verhandlungen.
Herzoge von Wellington, als Regiments Befehlshaber, em⸗ pfangen. Die gestrige Heerschau erregte um so mehr In⸗ teresse, da sie gerade am Jahrestage der Schlacht von Sa— lamanca stattfand. Der Herzog vön Wellington trug einen Lorbeerzweig auf seiner Kopfbebeckung, die . seines Re⸗ gimentes (der Garde⸗Grenadiere) waren mit Lorbeerzweigen geschmuͤckt, die auch von vielen Offizieren und Soldaten ge— tragen wurden. Die Truppen erschienen an beiden Tagen in ihrer Staats-Uniform; die vom Herzoge von Welling— ton dem Koͤnige vorgestellten Offiziere hatten die Ehre, zum Handkuß zugelassen zu werden. Der Zulauf von Menschen war an beiden Tagen sehr stark, und jedesmal wurden Se. Majestaͤt mit lautem Freudengeschrei von der ver sammelten Menge empfangen.
Vorgestern nach der Heerschau kehrte der Koͤnig in den Pallast von St. James zuruͤck und hielt dort ein großes Lever. Um 3 Uhr empfingen Se. Majestaͤt, in Admirals— Uniform gekleidet, die Mitglieder der Koͤniglichen Familie, den Prinzen Friedrich von Preußen, die fremden Gesandten und alle hoffaͤhigen Personen. Nach erfolgter Vorstellung der Mitglieder der verschiedenen auswaͤrtigen Gesandtschaften, wurden dem Koͤnige 3 Ordenszeichen verstorbener Ritter des Großkreuzes des Bath-Ordens uͤberreicht. Nach beendigtem Lever stiegen Se. Majestaͤt vom Throne und empfingen eine Deputation der Londoner Geistlichkeit mit dem Bischof von London an der Spitze, der eine Adresse ablas, die von Sr. Majestaäͤt auf das huldvollste beantwortet wurde; darauf er— schien eine Deputation der Stadt London, gefuͤhrt vom Lord Mayor, der gleichfalls eine Adresse ablas und ebenmaͤßig eine huldvolle Antwort erhielt. Spaͤter speiste eine auserle— sene Gesellschaft bei Sr. Majestaͤt zu Mittage; , . der Tafel spielten Prager Musiei ihre Volkslieder und National— gens, Das Namensverzeichniß aller dem Koͤnige bei dem
ever vorgestellten Personen nimmt im Courier uͤber vier Kolumnen ein.
„Mit Vergnuͤgen,“ heißt es im Courier, „zeig en wir an, daß der Koͤnig die Gnade gehabt hat, zu befehlen, daß Sir Robert Wilson unverzuͤglich in seinen fruͤheren Rang wieder eingesetzt werde. Diese huldvolle Maaßregel gegen einen Offizier, der als Militair dem Staate so ausgezeichnete Dienste geleistet, wie General-Lieutenant Wilson, kann nur die allgemeinste Zufriedenheit erregen.“
Ein allgemein verbreitetes Geruͤcht, daß der Koͤnig gestern bei dem Herzoge von Wellington ein Dejeuner ein⸗ nehmen wuͤrde, hatte eine unzählige Menge Menschen nach der Wohnung des Letzteren gezogen, um Se. Majestaͤt ankommen zu sehen; man fand sich aber getaͤuscht. Zwar erschienen die Koͤnigl. Wagen und wurden mit lautem Hurrah empfangen, Se. Majestaͤt hielten aber nicht bei des Herzogs Wohnung an, wie es fruͤher die Absicht gewesen seyn soll, sondern fuh— ren gerade nach Kensington; als Grund hiervon wird an—
egeben, daß die Heerschau der Truppen laͤnger gedauert * als es in Beziehung auf das Déjeuner erwartet wor— den war. ;
Ein Morgenblatt sagt: „Wir halten die Behauptung mehrerer unserer Kollegen, der Koͤnig wolle die Privat⸗-Kapelle Sr. verewigten Maj. ganz verabschieden, fuͤr ungegruͤndet. Wahr ist es, daß sie dem hochseligen Koͤnige uͤber 5000 Pfd. jaͤhrlich kostete; sie zaͤhlt aber unter ihren Mitgliedern so aus—⸗ gezeichnete Talente, daß man die einzelnen Gehalte nicht uͤber⸗ trieben nennen kann. Wohlunterrichtete Personen sind der Meinung, daß Se. Majestaͤt nur die Absicht habe, unge— faͤhr den dritten Theil der Kapelle zu verabschieden.“
Die Morning⸗Chroniele widmet der Frage: „Wer— den die Franzosen Algier behalten?“ einen langen Artikel und sagt darin: „Schwer in der That laͤßt es sich entscheiden, wie uͤber eine solche Eroberung verfuͤgt werden soll. Selbst in den dicht bevoͤlkerten Gegenden ti dern decken doch schon seit vielen Jahren unsere Eroberungen nie⸗ mals die, Kosten ihrer Verwaltung. Ist dies mit der fried⸗ fertigen Bevölkerung Hindostans der Fall, was wird erst die
wilde Einwohnerschaft des von den Franzosen eroberten Ge⸗—
biets fuͤr ein Resultat ergeben? — Will die Regierung auf den Besitz Algiers verzichten, so werden die Liberalen 6e ta⸗ deln, die nichts desto weniger auch unzufrieden seyn wuͤrden, wenn sie sich der Last, es als Kolonie zu erhalten, unterwer⸗ fen muͤßten. Wir wuͤnschen den Franzoͤsischen Ministern, daß sie aus dieser Schwierigkeit gut herauskommen moͤ— gen, und hoffen nur, daß unser eigenes Ministerium durch seint Einmischung die Franzosen nicht hindern werde, eine schwere Ausgabe zum Besten der Menschheit zu uͤbernehmen. Keine Natlon besitzt so sehr, wie die Franzoͤsi⸗ sche, die Macht, Ordnung unter Barbaren zu bringen, und