1830 / 209 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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ten, erhaͤlt das Andenken dieses festlichen Tages fuͤr alle Zei⸗ ten im Segen.

Aus Erzerum vom 22. Juni schreibt man:; „Die Russischen Truppen, die fast ein rundes Jahr in Erzerum ugebracht haben, ruͤckten am 17ten d. aus dieser Stadt. Hine. der General-Lieutenant Pankratjew die Stadt und die Provinz, als Chef derselben dem von Hadshi⸗Hassan⸗Bek abgeschickten Salachor Aly Bek abgeliefert hatte, verließ er Erzerum mit einem Bataillon des Krimmschen Infanterie— Regimentes, zwei Kanonen und dem Bassowschen Don-Re— gimente, mit klingenden Spiele, begleitet von den Aeltesten der Stadt nebst einer zahllosen Volksmenge, die Rußlands Kaiser und dessen Heere fuͤr die vollkommene Ruhe dankte, deren diese Gegend sich während der ganzen Zeit der Russi— schen Verwaltung erfreut hatte. Außerhalb der Stadt wo—

selbst unsere Truppen bivouakirten, hatten die Tuͤrkischen

Aeltesten, Kadi's, Mufti's und Ayan's ein großes Zelt aufgeschlagen, und luden die Generale und Stabs-Offiziere des Detaschements von Erzerum dorthin zur Tafel ein. Wir schieden von den Tuͤrken als wahrhafte Freunde. Zu dersel— ben Zeit, wo unsere Kolonnen auf der Bergstraße nach Has— san-Kale zogen, folgten ihnen uͤber tausend Armenischer und und Griechischer Familien mit ihrer ganzen Habe, um sich innerhalb Rußlands Graͤnzen anzusiedeln. Die bunten Schaaren der Fußgänger, die Karawanen-Wagen (Arben) mit Teppichen und mannigfachen Stoffen drappirt, und an— gefuͤllt mit Weibern und Kindern, die unzaͤhligen Heerden der Auswanderer zu beiden Seiten des Weges bildeten auf der Hoch⸗Ebene ein ganz eigenthuͤmliches Gemaͤlde, wunderbar beleuchtet von Anatoliens Sonne und eingefaßt in den Rah— men der majestaͤtischen Bergketten des alten Taurus. Diese Auswanderung der Christen aus Persischen und Tuͤrkischen Besitzungen nach Rußland ist ein in den Annalen einziges Erecigniß. Fruͤhere Eroberer trieben oft mit bewehrter Hand Kolonieen aus der Heimath in das Gebiet des Siegers; jetzt veranlassen Russische Krieger durch die Milde und Gerech— tigkeit ihrer Regierung fremde Voͤlkerschaften ihnen nachzu— ziehen, und Rußlands maͤchtiger mehr durch seine Wohlthaten, als durch die Gewalt der Waffen, sein Reich in Osten erweitert und befestigt.“

Im Kaukasischen Gebirge ist die Grusinische Militair— straße, nicht weit vom Berge Baidar, durch drei große La— winen bedeckt, die am 6. 7. und 9. Mai herabstuͤrzten, und sich eine ganze Werst weit erstrecken. Der Fluß Baidara hat sich seinen Weg durch die Lawinen gebahnt, die jedoch so tief sind, daß sie wahrscheinlich noch den kuͤnftigen Sommer nicht geschmolzen seyn werden. Equipagen gehen uͤber sie hinweg. Im gegenwartigen Sommer erwartet man auch eine Lawine vom Kasbek herab, auf dessen Eisfeldern sich un— geheuere Risse gebildet haben. Nach den Beobachtungen der Gebirgsbewohner muß die Schneemasse, welche den Berg be— deckt, bald herabstuͤrzen.

Im Verlauf des letzten Mai-Monats gingen durch Wladikawkas aus Rußland nach Grusien 6 Heerden, be— stehend aus 983 Pferden und 52 Kameelen. In demselben Monate kamen aus Rußland 46 Fuhren mit Waaren auf Rechnung des Moskauischen Kaufmanns erster Gilde, Schuiski. Von dem Armenier Georg Nonia⸗Schwili, einem Einwohner in Duschet, wurden nach Grusien 20 Kisten mit Donschem Weine und vom Meskauischen Buͤrger Pimanow 38 Kisten mit Donschem und Champagner-Wein eingefuͤhrt.

Odessa, 14. Juli. Zur Befoͤrderung des Weinbaues in dem, fuͤr diesen Zweig der Agrikultur so guͤnstigen Gou— vernement von Neu-Rußland, ist von der Regierung neuer— dings festgesetzt worden, daß es allen Bewohnern desselben, so wie auch denen in den uͤbrigen weinbauenden Gouverne— ments, erlaubt seyn soll, den daselbst gewonnenen Wein al— lenthalben, im Großen und im Kleinen, und ohne die mindeste Abgabe frei und ungehindert zu verkaufen; der Verkauf der auslaͤndischen Weine bleibt dagegen den bisheri— gen Vorschriften unterworfen. .

In der Nacht vom 5ten zum sten d. M. hat hier ein heftiger Orkan gewuͤthet, der viele Häͤuser in der Stadt beschaͤdigte, von einer Kirche das Kreuz herunterriß, Thuͤren aus den Angeln hob und eine große Menge Scheiben zer— brach. In Kinburn wuͤthete der naͤmliche Orkan, hat aber dort beträchtlicheren Schaden veranlaßt; in Ovidiopol gingen in Folge desselben mehrere im Hafen liegende Fahrzeuge zu Grunde; in Kischeneff riß er die Daͤcher vieler Häuser und der Kirchen herunter; gluͤcklicherweise dauerte er nur vier Minuten.

Frankreich.

. Paris, 22. Juli. Gestern hielten Se. Maj. in St. Cloud einen Minister⸗RNath, der von 114 bis gegen 5 Uhr dauerte.

In einem hiesigen ministeriellen Blatte (la Contre-Re⸗ volution) liest man Folgendes: „Es leidet keinen Zweifel, daß die Regierung uͤber den von ihr zu befolgenden Plan bereits mit sich einig ist. Die Wuth der liberalen Blaͤtter verraͤth die Besorgnisse, die dieser Plan ihnen einfloͤßt. Das Mini—

sterium uͤberzeugt sich, daß mit der unbeschraͤnkten Preßfrei⸗

heit keine Verwaltung moͤglich ist, und daß, da die Wahl-⸗Kol— legien stets dieselben Deputirten zuruͤckschicken wuͤrden, es durch⸗ aus kein gewoͤhnliches Mittel mehr giebt, die Majoritaͤt zu veraͤndern. Die revolutionairen Journale sind das Organ des leitenden Ausschusses und die 221 Deputirten sind dessen Arme. Unter diesen Umstaͤnden wird das Koͤnigthum allein vorschreiten; es wird sich durch eine zweite Charte ver— kundigen, die dem Lande ein doppeltes Preß- und Wahl— System verleihen wird; denn dies sind die beiden Grund— lagen, auf denen das gesellschaftliche Gebaͤude beruht. Ei— gentlich sollten die 221 Votanten der Adresse dem Koͤnige nicht wieder unter die Augen treten. Alles berechtigt uns daher auch zu dem Glauben, daß die Wahl-Kammer in ihrer gegenwartigen Gestalt nicht zusammentreten wird. Doch ist dies eine bloße Voraussetzung; was wir aber mit Bestimmt— heit versichern koͤnnen, ist, daß die zweite Charte bereits entworfen ist, und daß sie in dem Augenblicke, wo man sol— ches am wenigsten erwarten mochte, die Hoffnungen der Li— beralen vernichten wird.“ Die Gazette de France be— merkt hierauf; „Dieser Artikel ist die Quintessenz aller Ge— ruͤchte, die seit einigen Tagen in der Hauptstadt in Umlauf sind. Wir unsrerseits beharren bei der Behauptung, daß die Session am Zten k. M. eroͤffnet werden wird, und zwar von dem Koͤnige in Person. Nur noch zwoͤlf Tage, und der Kampf zwischen dem monarchischen und dem revolutionairen Prinzipe wird beginnen. Gluͤcklicherweise beherrscht das er— stere, nach dem Geiste der Charte, alles Uebrige, und die Factio— nen werden sich wohl gezwungen sehen, solches anzuerkennen.“ In einem andern Artikel zur Widerlegung der im Publi— kum verbreiteten Geruͤchte uͤber die Einfuͤhrung eines neuen Wahl- Systems und uͤber die Beschraͤnkung der Preßfreiheit aͤußert die Gazette wiederholentlich: „Wir glauben be— stimmt versichern zu koͤnnen, daß der König die Kammern am 3. August eroͤffnen, daß keine Verordnung das Wahl— oder Preß-Besetz modifiziren, und daß die Depuütirten⸗Kam⸗ mer nur aufgeloͤst werden wird, wenn sie in ihrer Adresse bei den von ihr erhobenen Souverainitaͤts-Anspruͤchen be— harren sollte. So viel wir wissen, ist gar keine Rede davon, die Bahn der Verfassung zu verlassen; man will nur die Charte Ludwigs XVIII. aufrecht erhalten und verhindern, daß die liberale Parthei sich einen Eingriff in dieselbe er— laube und dem Koͤnige Gesetze vorschreibe.“ „Schon in der vorigen Woche“, bemerkt das Journal du Commerce, „sagten wir, daß man sich bis zur Eroͤffnung der Kammern noch mit mancherlei Geruͤchten herumtragen wuͤrde. Vorzuͤglich an den Tagen, wo Minister-Rath gepflo⸗ gen wird, werden dergleichen Geruͤchte immer eifriger als sonst verbreitet. Gestern an der Boͤrse z. B. versicherte man, ungeachtet der Minister⸗Rath bis 5 Uhr dauerte, schon um 3 Uhr, daß die Herren von Vitrolles, Delavau und Du— don in das Ministerium eintreten wuͤrden. Was die beiden ersteren Herren anbetrifft, so widerlegt die Gazette heute je⸗ nes Geruͤcht; uͤber Herrn Dudon schweigt sie dagegen. Sollte man wirklich im Ernste daran denken, das Minister⸗ Konseil durch einen neuen unpopulairen Namen zu verstaͤr— ken? Auch von Staatsstreichen ist die Rede gewesen; wir glauben aber nicht daran. Ein anderes Geruͤcht, das uns zu Ohren gekommen, und dessen auch die Gazette erwaͤhnt, ist, daß man damit umgehe, die Kammern in Orleans oder Lille

zusammen zu berufen. Es sollte uns nicht wundern, wenn

ein solcher Rath wirklich gegeben worden ware. Die Haupt— stadt vor Allem ist es, die man fuͤrchtet. Die Minister irren sich aber gewaltig, wenn sie glauben, daß eine Festung sie vor dem Sturme bewahren wuͤrde. Die Kammern möoͤgen in Paris, Lille oder Orleans votiren, es wird deßhalb auch nicht eine einzige weiße Kugel mehr aus der Wahl-Urne hervorgehen.“

9 den großen Wahl Kollegien sind ferner ernannt worden: q Mezieres, d. Er⸗Dep. Vic. Harmand d' Abancourt, mini st. K Troyes, Graf v. la Briffe, , , ; t Chartres, Hr. Dutemple de Chevrigny, Gr. Guernon de Ranville, Hr. Brillet de Villemorge, Gen. Graf v. la Potherie, Hr. v. Chäteaufort,

Hr. Lamand e, Gen. Graf v. Coutard, der Marg. v. Rochegude,

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d. Er⸗Dep. Hr. Raudot, m ini st. K. l Hr. Chaudot, = = Hr. Villemain, K. d. Oppos. Evreut, Hr. Gastier, rleans, . Hr. v. Rices, J ; ear Oberlin, , ; d. Ex Dey. Hr. v. Riegrd, Nismes,. D Hr. v. Thaßfellier, Gr. v. St. Crieg, Pau, ö s Hr. v. Angosse, Di ammer ist nunmehr, bis auf 10 Deputirte von der 2 n er, Mer! und bis auf die beiden Wahlen auf der Insel Corsika, die am 20. d. M. begonnen haben, voll—

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zaͤhligß. Die Majoritaͤt gegen das Ministerium betraͤgt gegen⸗

wärtig 124 Stimmen, oder, wenn man die 18 zweifelhaften Deputirten dem Ministerium zu gut rechnet, 106. Im Departement der niederen Seine erhielten die Kandidaten der Opposition von 903 Stimmen resp, 589, 5890, 573, und 572. Der See⸗Minister, Baron von Haussez fiel (zum neun⸗ tenmale) mit 2909 Stimmen durch. In Evreux wurden Herrn Villemain 203 Stimmen (unter 373) zu Theil. Der dritte Deputirte bleibt hier noch zu ernennen, da bei der ersten Abstimmung der dritte liberale Kandidat, Herr Thomas, nur 186 Stimmen, namlich eine weniger als die absolute Majo— ritaͤt, erhielt. Auch in Orleans und Chartres ist noch der zweite Deputirte zu waͤhlen. . Der Préeurseur de Lyon vom 15ten enthaͤlt eine telegraphische Depesche, worin der See-Praͤfekt von Toulon dem kommandirenden General der 19ten Militair-Division folgenden kurzen Bericht des Grafen von Bourmont vom J7. d. M. mittheilt:; „Wir sind Herren von ganz Algier. Man hat in dem Schatze der Regentschaft mehr gefunden, als es zur Deckung aller Kriegskosten bedarf. Das ganze Reich wird sich wahrscheinlich, noch ehe 14 Tage vergehen und ohne einen ferneren Schuß, dem Koͤnige unterworfen haben. Der Bey von Titeri hat solches bereits ge⸗ than und sich zu Frankreichs Vasallen erklärt.“ Das Journal du Lommerce hebt den Umstand hervor, daß der Graf v. Bourmont hier dem See⸗Praͤfekten von Toulon meldet, der Schatz der Regentschaft sey mehr als hinreichend um sämmtliche Kriegs kosten zu decken; wogegen er in seinem Berichte an den Praͤsidenten des Minister-Raths vom folgenden Tage, Sten (s. Nr. 207 d. St. Ztg.), sagt, der Werth des vorgefundenen Kriegs-Geraͤths, so wie des der Regierung gehorenden Eisens, vornehmlich aber der Schatz wuͤrden, wie es scheine, hinreichen, um einen großen Theil der Kriegskosten zu decken. Diese Verschieden⸗ heit, meint das gedachte Blatt, muͤsse das Publikum noth— wendig auf den Gedanken bringen, daß das Ministerium den Bericht des Ober-Befehlshabers vom Sten verfaͤlscht habe, um den eigentlichen Werth des in Beschlag genommenen

Eigenthums vorlaͤufig noch zu verheimlichen. Der Praͤfekt des Departements der Nievre hat auf An—

laß der Einnahme von Algier eine Proclamation an die Ein—

wohner von Nevers erlassen, welche, nach Anfuͤhrung einer Stelle aus Bossuet, mit folgenden Worten anhebt: „Karl, der gallische Herkules, hat die Schlange, die den Eingang zu dem Garten der Hesperiden bewachte, niedergeschmettert. Der Sohn der Maja wird zu uns zuruͤckkehren; aber sein Stab wird hinfuͤhro nur solchen Handel beschuͤtzen, der ein Feind der Seeraͤuberei und des Betruges ist. Der neue Aemilian hat das neue Karthago zum Kapituliren gebracht,

und ein zweiter Marius hat den letzten Jugurtha in Fesseln

gelegt, der nunmehr in den Gefaͤngnissen Europas seine Treulosigkeit und seinen Hohn buͤßen wird.“ „Der ganze Rest der Proelamation“, bemerkt der Temps, „ist in dem— selben Tone und mit demselben Uebermaaße , historischer, geopraphischer und politischer Gelehrsamkeit ge⸗ schrieben. Der einzige Fehler, den dieses akademische Pre— dukt hat, ist, daß man es nicht versteht. Die Schlange, die den Garten der Hesperiden bewahrt, soll wahrscheinlich die Algiersche Armee sein; dieser Garten selbst waͤre die Kassau— bah, worin man das beruͤhmte Felleisen mit den 55 Millio— nen gefunden hat, und der Sohn der Maja kann kein An— derer als der Gott des Handels oder Herr Beugnot seyn. Wer ist aber der neue Aemilian? Vielleicht Herr Duperré. Unter dem zweiten Marius kann nur Herr von Bourmont gemeint seyn, und der letzte Jugurtha ist wohl jener arme Dey, der, anstatt sich in das Gefaͤngniß des Präfekten der Nievre zu begeben, den Weg nach Livorno einschlaͤgt. Alles dieses sind indeß bloße Vermuthungen, und nur der Herr Praͤfekt der Niövre ist im Stande, unsre Zweifel zu loͤsen, wenn er von seiner Proclamation eine zweite Ausgabe ver—

anstaltet.“

Aus Toulon schreibt man unterm 17ten: „Waͤhrend unser Geschwader auf der Rhede von Palma lag, gelang es drei wegen politischer Vergehen in den dortigen Gefängnissen sitzenden Spaniern, zu entkommen und sich am Bord der Franzoͤsischen Schiffe zu fluͤchten. Sie sind bereits in Frank⸗ reich angekommen und zwei derselben nach Bourges gegan⸗ gen. Der dritte, ein Offizier hoͤheren Ranges, besindet sich in diesem Augenblicke hier und erwartet die Beschluͤsse des Franzoͤsischen Ministeriums. Das Dampfschiff „le Sphinx“ ist heute nack Algier zuruͤckgekehrt; 143 von Sidi-Ferruch gekommene Transportschiffe, die ihre Ladung geloͤscht haben und mit denen kein neuer Miethskontrakt abgeschlossen wor— den ist, sind heute nach Marseille unter Segel gegangen.“

Großbritanien und Irland.

London, 23. Juli. Die heutige Hof-Zeitung nennt die fremden Botschafter und Gesandten, welche beim Lever am 21sten d. M. ihre neuen Beglaubigungs-Schreiben uͤber⸗ geben haben; auch meldet sie amtlich, daß Se. Majestäͤt den Sir Rob. Wilson nicht allein zu seinem fruͤhern Range als General-⸗Major in der Armee hergestellt, sondern auch zum General-Lieutenant in derselben erhoͤhet haben. Die . Zeitung meldet ferner eine große Armee- und Marine-Pro— motion. Beim Heere wurden Feld-Marschaͤlle: Sir A. Clarke und Sir S. Hulse; Generale: 30 General⸗Lieutenants, wor— unter Graf Dalhousie, Marq. v. Conyngham, Sir A. Hope und Sir W. Clinton; General⸗Lieutenants: 44 General⸗Ma⸗ jore, worunter Sir Hudson Lowe und Sir Fred. Adam. General-⸗Major Lord Benj. Bloomfield bei der Koͤnigl. Ar⸗ tillerie ist General-Lieutenant in der Armee geworden. Das gte Regiment leichter Dragoner soll kuͤnftig gtes Lanciers—⸗ oder „Lanciers⸗Regiment der Koͤnigin“ heißen. Die Admi— rale der rothen Flagge Lord Gambier und Sir Chs. Pole sind zu Admiralen der Flotte ernannt worden.

Die Hof⸗Zeitung vom Dienstage meldet, daß Se. Ma— jestaͤt den General⸗Lieutenant Lord Aylmer zum General⸗Ca⸗ pitain und Ober-Statthalter des Britischen Nordamerika's, und General⸗Major Mackie zum Statthalter von St. Lueia ernannt haben.

Der Sun vom Lt sten d. berichtet: „Heute Mittag um 1 Uhr sind Se. Majestaͤt der Koͤnig von Wuͤrtemberg hier angelangt und im Pallaste von St. James abgestiegen, wo Sie sogleich bei Ihren Majestaͤten eingefuͤhrt wurden. Der Koͤnigliche Gast, den man bei der morgenden Heerschau zu sehen gedenkt,“) wird eine Zeit lang in England verweilen.“

Herr Buckingham, der bekannte Gegner der Ostindischen Compagnie, hat einen Plan zu einer Reise um die Welt, Behufs neuer Entdeckungen und Ausbreitung von Civilisa⸗ tion und Handel, entworfen und ihn gestern einer großen Versammlung vorgelegt, bei welcher der Herzog von Sussex als erster Protektor erschien. Naͤchstdem waren der Herzog von Somerset, die Lords Durham und J. Russel, Sir Sid⸗ ney Smith, General Bentham und andere ausgezeichnete Maͤnner zugegen, die saͤmmtlich dem Plane des Hrn. Bucking⸗ ham, der seine Faͤhigkeiten zu einer solchen Reise an den Tag zu legen suchte, ihre Billigung ertheilten, und mehrere Resolutionen faßten, wonach die Gesellschaft den Reisenden kraͤftig unterstuͤtzen wird. Als Lord Durham darauf antrug, daß dem Herzoge von Sussex der Dank der Versammlung fuͤr seine Praͤsidirung derselben votirt werde, sagte er: „Zur innigsten Freude muß es dem Britischen Volke gereichen, wenn es wahrnimmt, wie die Familie des Koͤnigs jedes nuͤtz⸗

liche Unternehmen beschuͤtzt. Lange schon hat der uns praͤsi⸗

dirende erlauchte Herzog sich durch seine Unterstuͤtzung alles dessen, wodurch die Wissenschaft verbreitet werden konnte, ausgezeichnet, und wohl bekannt ist es uns allen, daß es * jetzt regierenden Majestaͤt ernstlicher Wunsch ist, sich die hoͤchste Popularitaͤt dadurch zu n, . daß er sein Volk mit Wohlthaten uͤberhäuft.“ Den Dank, der durch einstimmigen Beifall votirt wurde, beantwortete der Herzog von Suffer durch eine Rede, in der er unter Anderm sagte, daß er, vermoͤge seiner haͤufigen Unterhaltungen mit dem Koͤ— nige, es bestaͤtigen koͤnne, daß der hoͤchste Wunsch desselben die Liebe seines Volkes sey. . General Bourmonts Depesche aus Algier vom 8. Juli iebt der Tim es Anlaß zu folgenden Betrachtungen: „Die Ansichten und Wuͤnsche des neuen Marschalls von Frankreich deuten augenscheinlich auf eine permanente Besetzthaltung

) Die in den Zeitungen erschienenen Berichte uͤber die Revue vom 22. Juli melden nicht, daß der Koͤnig von Wuͤrtem⸗ berg zugegen n. auch haben der Courier und das Hof⸗ Eireulate bis zum 23. Juli die Ankunft Sr. Maiestaͤt noch nicht angezeigt.