1830 / 211 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

des Eentral⸗Comitès Namens des ganzen Schuͤtzen-Vereins

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den Herrn Landammann Quadri gefuͤhrten Circolo della

keit graͤnzende Stimmen-Mehrheit sanctionnirt worden ist. Alus der Ansicht der Verbal-Prozesse uͤberzeugte sich der große

die einstimmigen Annahmen der Kreis-Versammlungen vom Ausdrucke des lebhaftesten Dankes gegen die Raͤthe, denen das wichtige Verdienst der Reform gebührt, so wie der herz—

schaft bei der Tagsatzung zum Behuf der Niederlage ins eid⸗

1614

Eintracht und Zusammenhalten einzig das Gluͤch und die Kraft 2 L, r e nr, befestigen koͤnnen. Lebhaft druͤck⸗ ten sie auch die freundschaftlichen Gesinnungen aus, mit wel⸗ chen so viele Manner, selbst aus den entferntesten Theilen der Schweiz, zu ihren Bundesbruͤdern von Bern kamen. Die Reden der Abordnungen wurden von dem Praͤsidenten

und der gesammten Schuͤtzen-Vereine des Kantons auf ver⸗ bindliche Art erwiedert, und den Ankommenden wurde die aufrichtigste bundesbruͤderliche Freude bezeugt, sie in Bern empfangen und bewillkommnen zu koͤnnen. Hernach wurde ihnen der Ehrenwein gereicht, und die neu angekommenen Fahnen setzte man den uͤbrigen Fahnen bei. Eine mit . gezierte Pyramide, auf welcher die eidgenoͤssische Fahne . war ringsum mit diesen Fahnen geschmuͤckt, deren Zahl sich wohl auf achtzig belief. Diese als Zeichen des erfreulich— sten Einverstaͤndnisses so schoͤne Pyramide, im Mittelpunkt einer unzaͤhligen froͤhlichen Volksmenge und der mit Tau— senden angefuͤllten Verdecke aller Art, Speise⸗Saͤle, Schieß Huͤtten, Kaffee⸗Haͤuser u. s. w., bildeten wirklich einen An⸗ blick, dessen Ganzes, vereint mit der schönen Natur und den praͤchtigen Schattenbaͤumen des Platzes, an jene Festlichkei⸗ ten erinnerte, welche die Griechen in ihren olympischen Spie— len feierten. Es war eben so wie jene Spiele das Fest eines freien gluͤcklichen Volkes. Donnerstag den 15ten wohnte der Mittagsmahlzeit eine Abordnung der Negier ung von Bern bei, und den saͤmmtlichen Schuͤtzen wurde in deren Namen Ehrenwein aufgetragen. Freitags den 16ten wohnten alle Mitglieder der Tagsatzung der Mahlzeit bei, und ihre Ge— genwart, in der Mitte von mehreren tausend eidgendssischen Schuͤtzen und der großen umgebenden Volksmenge, schien das Rational-Familienfest zu vollenden. Sonnabend den 17ren Nachmittags endigte sich das Fest mit Vertheilung der Ehrenpreise, welche hauptsaͤchlich in silbernen Bechern be⸗ standen.

Zuͤrch, 24. Juli. Am 13ten d. trat der große Rath des Kanton Tessin, nach seiner fuͤr die Abhaltung der Kreis— Versammlungen angeordneten Vertagung, zur Fortsetzung der Verhandlungen seiner ordentlichen Jahressitzung wieder in Lauis zusammen und empfing mit einer Botschaft des Staats Raths den Bericht und die Verbal-Prozesse der am 4. Juli fuͤr die Sanction der revidirten Ver fassung abgehaltenen Kreis—

Versammlungen, die alle, mit einziger Ausnahme des durch

Magliasina, die modificirte Verfassung einmuͤthig und ohne irgend einen Vorbehalt angenommen und sancrionnirt hatten; von dem allein noch dissentirenden Kreis hat jedoch ein Theil der Buͤrger gleichfalls sich fuͤr die Annahme erklart; wonach also mit Recht gesagt werden kann, daß die Verfassung nicht nur durch die sehr große, sondern durch eine an Einmuͤthig⸗

Rath, daß unter Beobachtung aller gesetzlichen Borschriften

lichsten Freude uͤber das vaterländische Werk und der Hoff⸗ nung seines besten Erfolges, begleitet gewesen sind, und nach kurzer Berathung ward das vom Staats⸗-Rath vorgeschlagene Dekret erlassen, welches die vom souverainen Volke der am 22. Juni 1830 durch den großen Rath beschlossenen abgean⸗ derten Verfassung ertheilte Sanction urkundlich aus spricht und diese als Grundgesetz des Kantons anerkennt, dessen von diesem Dekret begleitete Uebermachung an die Gesandt—

genössische Archiv verordnet und alsdann die Sitzung fuͤr

diesen Tag aufgehoben ward. . 6. . des großen Naths des Kantons Luzern

am Sösten v. M. erstattete die Kommission, welcher der Ge⸗

setzes⸗Vorschlag wegen Anwerbung von Fremden in die kapi⸗ tulirten Kriegsdienste zur Pruͤfung uͤberwiesen worden war,

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Genua, 17. Juli. Heute fruͤh ist eine Abtheilung der Neapolitanischen Flotte, aus zwei Fregatten, einer Brigg und einem Transportschiff bestehend, unter dem Befehle des Bri⸗ gadier Staiti, in den hiestgen Hafen eingelaufen, um Ihre Sieilianischen Majestaͤten, welche taͤglich hier erwartet werden, an Bord zu nehmen und nach Neapel zuruͤckzufuͤhren. Rom, 17. Juli. Se. Heiligkeit hat in Konstantinepel eine erzbischoͤfliche Metropolitan-Kirche fuͤr die zahlreichen in den Provinzen des Tuͤrkischen Reiches lebenden katholischen Armenier errichtet und den Prtester Anton Nourigian zum ersten Erzbischof der neuen Kathedrale ernannt. ie feier⸗ liche Salbung des neuen Erzbischofs fand am 141ten d. M. in Gegenwart des Oesterreichlschen Botschafters, Grafen von Luͤtzew, des Sohnes des Franzoͤsischen Botschafters, Grafen von Laferronnays, und des Franzoͤsischen Botschafts⸗Seere⸗ tairs, Chevalier Belloeg, des Sardinischen Gesandten, Mar⸗ quis Crosa di Vergagni, und mehrerer anderen Mitglieder des diplomatischen Corps in der Kirche di propaganda Fide statt.

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Der Courrier de Smyrne meldet aus Alexan⸗ drien vom 17. Mai: „Im ganzen Lande herrscht noch im— mer große milttéirische Thätigkeit. Die Kuͤste ist mit Trup— pen besetzt und durch Befestigungen geschuͤtzt. Diese Ver— theidigungsanstalten, auf welche die Regierung große Wich— tigkeit legt, verrathen, daß der Vice-Koͤnig Besorgnisse we⸗ gen der Plane einer Europaͤischen Macht hegt. Keineswegs aber befürchtet er einen Angriff der Pforte. Er hat seinem Souvexain zahlreiche Beweise seiner Treue gegeben und der Pforte Unterstuͤtzungen aller Art gewaͤhrt. Zwischen dem Divan und Mehemet-Ali herrscht daher auch die beste Ein—⸗ tracht. Dagegen laͤßt sich letzterer durch nichts von dem Ge— danken abbringen, daß große Seemaͤchte ihre Blicke nach Aegypten richten und die erste Gelegenheit, es anzugreifen, benutzen werden. Dies ist der Grund seiner Nuͤstungen. Die Flotte stellt häufig Uebungsfahrten an. Ibrahim Pascha macht große Anstrengungen, damit die im Bau begriffenen beiden Linienschiffe bis zum Ende des August fertig werden. Unter dem Kiel eines dieser Schiffe hat er sich einen kleinen Kiosk aniegen lassen, in den er sich jeden Morgen begiebt und wo er bis zum Abend bleibt, um durch seine Gegen— wart die Arbeiten zu beschleunigen, die durch den Franzoͤst⸗ schen Ingenieur, Herrn von Cerisy, mit großem Geschick ge— leitet werden.“

Der Courrier de Smyrne meldet: „Briefe aus Kanea (auf Kandien) vom 15. Juni berichten, daß die Franzoͤsische Kriegs-Brigg „le Grenadier“ und die Russische Korvette „Lionne“ am 19. Juni in Suda anlangten, wo bald eine Englische Kriegsbrigg zu ihnen stieß. Die Capi⸗ taine deser Schiffe hatten den Auftrag, die Mission des vor ihnen in Kandien gewesenen Capitains der Brigg „le Génie“ zu vervollstaͤndigen. Sechs Abgeordnete des oberen Griechischen Rathes von Kreta schifften sich auf der Russi⸗ schen Korvette nach Nauplia ein, um dort eine Konferenz mit dem Praäͤsidenten zu halten. Dieser verwies sie an die Residenten der drei Hoͤfe, durch welche die Abgeordneten ersuhren, daß die Beschluͤsse der verbuͤndeten Maͤchte unab⸗ aͤnderlich seyen, und daß sie nach denselben sich zu richten hatten. Die Abgeordneten kehrten auf derselben Korvette zuruck und landeten in Kalives. Der Russische Viee⸗Konsul fuͤr die Insel Metelin, Herr Avierino ist am 28. Mai mit seinem Secretair, einem Kanzler, einem Konsular⸗Agenten fuͤr Aivali und einem Griechischen Havas (Konsular-Wache) dort ange— kommen. Noch an demselben Tage wurde die Russische Flagge aufgepflanzt. Herr Avierino, uͤberbrachte einen Be— fehl der Pforte, wonach die auf der Insel bisher erhobene Abgabe von dem aus dem Schwarzen Meere kommenden Getreide aufgehoben wird. Dieser Befehl wurde sogleich in Ausfuͤhrung gebracht.“

„ihren Bericht, in Gemaßheit dessen dann das Gesetz nach folgenden Bestimmungen erlassen wurde: Es soll von nun an jede Anwerbung und so auch die Wieder⸗Anwerbung von Ausländern, unter welchem Titel und in welcher Eigenschaft

auch immer eine solche erfolgen sollte, fuͤr die Compagnieen,

welche der Stand Luzern in einem der mit dem Auslande kapitulirten Truppen⸗-Corps besitzt, gaͤnzlich verboten seyn. Die Hauptleute und alle, welche aus den Werhungen Nutzen ziehen, sind und bleiben dem Kanton Luzern fuͤr die genaue Beobachtung dessen verantwortlich und haften fuͤr allen Scha—⸗ den und Nachtheil solidarisch.

Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.

NewYork, 19. Juni. Die von der Regierung be— willigten Summen fuͤr innere Verbesserungen, die bexeits be— gonnen haben oder zu denen die Pläne fertig liegen, betra—⸗ gen, einem vom Ingenieur⸗Departement, gemachten Kosten⸗ Anschlage nach, nicht viel weniger als 58. Millionen Doll.

In Folge einer im Kongreß durchgegangenen Bill, wel— sche ein früheres Militair-Gesetz widerruft, das fuͤr Desertion

*) Vergl. Nr. 196 der Staats⸗Zeitung Art. Turkei.

Beilage

AS, 000 Menschen und dadurch das Recht haben, unsere

1615 Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung Æ 211.

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in Friedenszeiten Todesstrafe bestimmt, hat die Regierung eine Proclamation erlassen, die allen bisher desertirten Mili⸗ tairs vollen Pardon zusichert. Alle diejenigen, die wegen Desertion verhaftet sind, sollen sogleich ihre Freiheit erhalten und wieder zu ihrer Pflicht zuruͤckkehren. Solche aber, die umherstreifen und zum Tode verurtheilt sind, sollen zwar auch Berzeihung erhalten, jedoch nicht wieder in Dienst ge— nommen werden, da dieselben, wie es in der Proelamation heißt, indem sie sich der Vertheidigung ihres Vaterlandes ent— zogen, welchem zu dienen sie feierlich geschworen hatten, nicht mehr wuͤrdig sind, in die Reihen der Armee zu treten.

Am 10ten d. M. wurde in Charleston (Suͤd-Carolina) Herrn Poinsett, unserem gewesenenen Gesandten in Mexiko, ein großes Mittagsmahl gegeben; die Gesellschaft war sehr zahlreich und bestand aus den ausgezeichnetsten Personen.

„Herrn Clay's Freunde,“ heißt es in der Evening— Po st, „scheinen des zweifelhaften Charakters, in welchem er vor dem Publikum dasteht, uͤberdruͤssig geworden zu seyn und einen Versuch beschlossen zu haben, ihre Aussichten da— durch zu verbessern, daß sie ihn öoͤffentlich und foͤrmlich zum Kandidaten der Opposition ernannt sehen. Sie haben ihn im Staate Rhode-Island (der mehr Fabriken von Baum— wollenzeugen hat, als irgend ein anderer Staat in der Union) bereits zum Nachfolger des General Jackson in der Praͤsi— denten⸗Wuͤrde erwaͤhlt. Jetzt fragt es sich nur, wie sie sich in allen uͤbrigen Staaten die Majoritaͤt fuͤr ihren Guͤnstling verschaffen wollen?“

Die Stadt Louisville in Kentucky zaäͤhlt dermalen 12,000 Einwohner; vor 46 Jahren war jene Gegend noch eine voll— kommene Wildniß.

In ihrer letzten Sitzung erklaͤrte sich die gesetzgebende Versammlung des Staates Connecticut zu Gunsten des bestehenden Tarifes und fuͤr seine Verfassungsmaͤßigkeit. Dieselbe Versammlung hat die Entscheidung erlassen, daß Niemand, sofern er nur an ein hoͤchstes Wesen glaubt, we— gen religioͤser Ansichten als unfaͤhig betrachtet werden soll, bei irgend einem Gerichtshofe als Zeuge aufzutreten.

Zum naͤchsten September-Monat sind in einer bevorste⸗ henden Privat⸗Auction in der Stadt Philadelphia 30,000 auf Rechtsgelehrsamkeit und Gesetze sich beziehende Buͤcher zum Verkauf angekuͤndigt worden.

Der Staat Georglen spielt seine Indianischen Laͤnde⸗ reien in einer Lotterie aus; die verschiedenen Klassen und Ge— winne sind durch ein foͤrmliches Gesetz bestimmt. Zur Be— forderung des ehelichen Standes ist dabei festgesetzt, daß ein verheiratheter Mann zwei Loose, ein unverheiratheter dage— en nur eines erhalt. Illegitime Kinder erhalten jedes ein dos, und wie es heißt, haben sich deren 3 4000 gemeldet.

Eine Providence-Zeitung bemerkt, daß sich dort kein einziger Lehrer der Franzoͤsischen und Spanischen Spra— che 1 obwohl die Stadt Providence 20,000 Einwoh⸗ ner zaͤhlt. .

Aus der Stadt Cincinnati schreibt man: „Bei der dermaligen vom Kongreß verordneten Volkszaäͤhlung wird es sich wahrscheinlich ausweisen, daß wir eine Bevoͤlkerung von

Stadt als die sechste in der Union anzusehen. Hinsichtlich der Bevoͤlkerung steht New-York oben an, dann folgen Phi— ladelphia, Baltimore, Boston, New⸗Orleans und Cinein⸗ nati. Nach Verlauf von 50 Jahren konnte es vielleicht hei⸗ ßen: New⸗Jork, New⸗Orleans, ee n , n Baltimore, Phi⸗ ladelphia u. s. w.“

Aus Magnolia (Mittel⸗Florida) schreibt man, daß dor—⸗ kein Zweifel mehr uͤber das Daseyn der Manitea oder See⸗ kuh in jenen Gegenden obwalte. Mehrere Offiziere der Be—⸗ satzung von Tampa⸗Bay huben von den Indianern Knochen und gin, dieses Thieres erhalten; unter ersteren befinden sich Rippen, die einen bis zwei Zoll im Durchmesser haben und dem Elfenbein so aͤhnlich sehen, daß man sie von diesem kaum unterscheiden kann. Die Haͤute werden von den In⸗ dianern zu solchen Arbeiten benutzt, von denen man Staͤrke und Dauerhaftigkeit fordert; sie beschlagen namentlich ihre Canoes damit und brauchen sie beim Bau ihrer Wohnun⸗

en. Die genannten Offiziere haben den Indianern eine an— geh nlichẽ Belohnung versprochen, wenn sie ihnen eine ganze Seekuh, lebend oder todt „herbeischaffen. san schreibt aus Bogota, in Columbien, daß in der dortigen Nachbarschaft ein 140 Jahr alter Indianer, Namens

Juan Mozo Gota, lebt, der, nachdem er diese so ungewöhn— lich lange Lebenszeit unverehelicht zugebracht, vor einiger Zeit ein 3hjähriges Frauenzimmer geheirathet hat. Von Washington Irving wird bald ein neues Werk er— scheinen: „Die Reisen und Entdeckungen der Gefaͤhrten des Columbus.“ Der Gouverneur der Bahama—-Inseln hat zwei Richter ihres Amtes entsetzt, weil sie 8 entlaufenen und wieder ein— k weiblichen Sklaven körperliche Strafen zuerkannt hatten.

In Guazz.-Cualco in Mexiko bildet sich eine Franzö— sische Kolonie; dieser Ort liegt suü dlich on Vera-Cruz, am Mexikanischen Meerbusen.

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Berlin, 31. Juli. An der hiesigen Boͤrse fanden heute bedeutende Schwankungen in den Coöursen einiger Staats— papiere statt. Mehrere Haͤuser hatten auf außerordentlichem Wege Nachrichten aus Paris vom 26sten d. M. erhal— ten. Diesen zufolge sollen an dem gedachten Tage drei Koöͤnig— liche Ordonnanzen erschienen seyn, wodurch 1) die Preßfrei— heit suspendirt, 2) die neue Deputirten-Kammer aufgeloͤst und 3) das Wahl-Gesetz veraͤndert worden. Die offizielle Bestaͤtigung dieser Nachrichten steht noch zu erwarten. Die Pariser Cours-Notizen vom 26. Juli, die ansehnlich niedri⸗ ger als die vom 2ästen sind, sehe man unter: Neueste Boͤrsen-Nachrichten.

Die anatomischen Sammlungen des Herrn Geheimen Medizinal-Raths Professor Meckel zu Halle werden, nach einer von Seiten des vorgesetzten hohen Ministeriums mit demselben getroffenen Uebereinkunft, von jetzt an einmal woͤ— chentlich zwei Stunden hinter einander zum Besten der Pro— fessoren, Privat Docenten und Studirenden der dortigen Universitaͤt geöffnet. Durchreisenden Gelehrten wird auch, außer der zur Oeffnung der Sammlungen bestimmten Zeit, der Besuch derselben möglichst erleichtert werden.

Laut Nachrichten aus Swinemünde vom 27sten d. M., ist die Anzahl der dort eingetroffenen Badegaͤste der im verflossenen Jahre ganz gleich, besteht aber groͤßtentheils aus Damen. Die ausgegebene Badeliste Nr. 5 zaͤhlt bis einschließlich den 2⁊sten d. M. 280 wirkliche Badegaͤste und 65 Domestiken auf, die weit bedeutendere Zahl der Fremden ungerechnet, welche den Ort des Vergnuͤgens wegen nur auf einige Tage besuchen Am 19ten d. M. traf das bekannte Koͤnigl. Preußische Schiff „der Mentor“ in Swinemuͤnde ein. Am Bord desselben befinden sich unter Anderm viele auslaͤndische Naturalien, Muscheln, Schnecken, Korallen, Gewaͤchse u. s. w. Die Matrosen hatten auf der Seereise einen ungefaͤhr 6 Fuß langen Hayfisch gefangen, welcher aus— gestopft an dem Mat befestigt ist. ; 1 Aus Breslau schreibt man: Der so oft von hiesi⸗ gen und auswaͤrtigen Theaterfreuden ausgesprochene Wunsch, daß endlich durch den Aufbau eines neuen Schauspielhauses fuͤr unsere Hauptstadt eine neue Zierde und fuͤr dramatische Darstellungen ein wuͤrdiges und angemessenes Lokal gewonnen werden moͤge, scheint sich allmaͤlig seiner Realisirung zu naͤ— hern. Nachdem naͤmlich unsere Stadtbehoͤrden, außer dem dazu bestimmten am Schweidnitzer-Thore gelegenen Bau⸗ platz, auch noch eine namhafte Geldsumme zu dem Baue bei—⸗ zusteuern sich bereit gezeigt haben, hat sich hier selbst ein Ver⸗ ein gebildet, um durch Eroͤffnung einer Subseription auf ein

Theater-Abonnement einen Fonds von 26,900 Thalern auf—

zubringen. Das neue Theater wird im Innern prunklos, jedoch gefaͤllig, durch erwaͤrmte Luft heizbar, im Aeußern an— staͤndig, aber in der ganzen Architektur moͤglichst einfach und fuͤr 1500 Menschen bequem räumlich seyn. Es wird mit

einer Reihe Rang-Logen, einer Reihe erhöhter Parquet,Lo—

fee. mit Balkon, gesperrten Sitzen, Gallerie u. s. w. ver se⸗ en und so eingerichtet, daß Buͤhne und Parterre⸗Raum zu einem großen Redoutensaal vereinigt werden konnen.

Aus Trier wird gemeldet: In einigen Gegenden des hiesigen Regierungs-Bezirks, namentlich in den Kreisen