1628
Wahl System ist verfaͤlscht, die Preßfreiheit ist vernichtet. Wir beklagen die Verblendung Derer, die es gewagt haben, zu so verderblichen Maaßregeln zu rathen, wir seufzen tief uͤber die Folgen, welche dieselben haben konnen. Vor— aussehen koͤnnen wir nicht, welches Benehmen uns unsere Associés, Mitarbeiter, politischen Freunde und vor Allem die Interessen des Landes anrathen werden. Aber dieses Beneh⸗ men wird, was sich auch zutragen moͤge, der Grundsaͤtze, zu denen wir uns bekannten, der ehrenwerthen Burger, die uns unterstuͤtzten, und auch des Landes wuͤrdig seyn, das unsere Anstrengungen so reich belohnt hat. Es ist fuͤr uns ein drin⸗ gendes Beduͤrfniß, diese Versicherung zu geben, wahrend uns noch ein Augenblick Freiheit uͤbrig ist. — Die Quoti— dienne giebt folgenden Artikel, der zwar in keiner unmittel— baren Beziehung zu den Verordnungen steht, aber doch be— weist, daß ihr die Plaͤne des Ministeriums nicht fremd wa— ren; „Mehrere royalistische Blaͤtter eroͤrtern die Frage, ob es der Weisheit und Wuͤrde des Ministeriums angemessen seyn wurde, der liberalen Kammer gegenuͤber zu treten. Wir haben uns alles Urtheils uͤber diesen Punkt enthalten. Wir glauben mehr, als jemals, an den festen Willen des Koͤnigs, die Monarchie zu retten, und muͤssen geduldig abwarten,
welche Mittel er zur Erreichung seiner Zwecke wahlen wird. Die Umstaͤnde sind ohnehin so ernster Art, daß wir jede per—
soͤnliche Ansicht uͤber die politischen Plaͤne der Regierung,
gesetzt, daß wir eine solche hatten, fuͤr jetzt ihrer Erfahren—
heit aufopfern wuͤrden. Dies duͤrfte das Beste seyn, was
die Royalisten heutzutage thun koͤnnen. Sie, wie wir,
werden nicht lange zu warten brauchen. Nur Geduld
auf einige Tage. Moͤge der Kampf in der Kammer
oder außerhalb derselben stattfinden, es wird ein Kampf auf
Tod und Leben seyn. Die Revolutisns-Partei betrachtet
diese Pruͤfung als die letzte. Das Geschick der Monarchie,
so wie das der Freiheit, haͤngt davon ab. Die revolution—
naire Partei zittert, und Furcht liegt in allen Ausbruͤchen
ihres Zornes verborgen; sie weiß, daß ein einziges Wort sie
fuͤr immer vernichten kann, sie sagt es in ihren Zusammen⸗
kuͤnften, sie gesteht es in ihren Blaͤttern. Was uns betrifft, so wollen wir glauben, daß dieses Wort ausgesprochen wer—
den wird, und, statt dem Koͤnige zu sagen, was er thun soll, wollen wir lieber mit Vertrauen dem entgegensehen, was er
thun wird.“ J Daß man gestern in der Hauptstadt Besorgnisse wegen der naͤchsten Schritte des Ministeriums hegte, geht aus fol— gendem Artikel des Globe hervor: „Man versichert, daß keiner der hier anwesenden Deputirten die Einladungsschrei⸗ ben zur Eroͤffnung der Kammern erhalten hat. Argwoͤhni— sche Leute schließen aus diesem Umstande, daß man unge—
woͤhnliche Plaͤne im , , . habe, und sprechen sogar
von der Absicht, ein lit de justice zu halten, in welchem
nur in Gegenwart der Pairs-Kammer Verordnungen einre— gistrirt werden sollen, durch welche man die Charte veraͤn— dern will. Wir wissen sogar, daß Pairs, die ihrer Gesinnung nach der rechten Seite angehoͤren, in dieser Beziehung ernste
Besorgnisse hegen.“
In Korsika waren noch die beiden ministeriellen Kandidaten Herren Tolonna d'Istria und Roger zu Depu—
tirten gewaͤhlt worden. Wie die Gazette de France meldet, legt der Bischof
von Straßburg seiner schwaͤchlichen Gesundheit wegen seine Stelle als Erzieher des Herzogs von Bordeaux, jedoch mit
Großbritanien und Irland.
London, 25. Juli. Es wird morgen ein Kapitel des osenband⸗Ordens gehalten und dabei, dem Vernehmen nach, Se. Majestaͤt der Koͤnig von Wuͤrtemberg mit diesem Orden bekleidet werden.
Wie es heißt, werden der Admiral Sir Sidney
Smith und Capitain Pellew, ein Sohn des Admirals Lord
Exmouth, bei der bevorstehenden Parlamentswahl als Kan—
didaten fuͤr Westminster auftreten. .
Herr Vesey Fitzgerald, ehemaliger Praͤsident der Han—
dels⸗-Kammer, ist von der Reise, die er, zur Wiederherstellung seiner Gesundhert, nach dem Festlande gemacht hatte, zuruͤck⸗
gekehrt und gedenkt neuerdings als Parlaments-Kandidat der
Grafschaft Clare, wo er das letzte Mal bekanntlich, als
Rival des Herrn O'Connell, durchgefallen ist, sein Gluͤck
zu versuchen.
Die Thron-Besteigung des jetzigen Koͤnigs hat zu vielfa—
chen Aeußerungen der offentlichen Meinung Anlaß gegeben, theils durch Versammlungen der Buͤrger, theils in den Ta—
gesblaͤttern, theils durch eine Menge von Flugschriften, von
denen mehrere mit vielem Scharfsinn abgefaßt sind, und de—
ren reißender Abgang die Theilnahme des Publikums erweist. Ganz besonderes Aufsehen hat ein (bei James Ridgway er—
schienenes) „Schreiben an den Konig“ erregt, nament—
lich durch den Umstand, daß, wie versichert wird, der ver—
ehrte Monarch selbst die an ihn gerichtete Zuschrift gelesen und sich nicht mißfällig daruͤber geäußert habe. Wenn frei⸗ muͤthige und ruͤcksichtslose Aufdeckung des Standes der Dinge in England nicht zu den ungewoͤhnlichen Erscheinungen ge— hoͤrt, so verdient dieses Schreiben doch besondre Auszeichnung durch seine Klarheit und Buͤndigkeit, und noch mehr dadurch, daß der Verfasser sich niemals hat verleiten lassen, die Schran— ken der gebuͤhrenden Ehrfurcht zu uͤberschreiten. „Sire! — so beginnt der Verfasser — Ew. Majestät haben den Thron dieser Reiche in einem Augenblicke bestiegen, dem guͤnstigsten fuͤr einen Monarchen, dem die Wohlfahrt seiner Unterthanen am Herzen liegt, und der selbst der Schoͤpfer ihres Gluͤcks zu seyn wuͤnscht. Die Regierung des juͤngstverstorbenen Sou⸗ verains zeichnet sich vor allen anderen durch den Ruhm sieg— reicher Kriege aus: jedoch eine reichere Aerndte unsterblicher Ehre hartt noch des Schnitters — ein ungleich edleres Ziel des Ehrgeizes eroͤffnet sich Ewr. Majestät. In der gegen— waͤrtigen bedeutungsvollen Krisis findet sich das Land unter so besonderen Umstaͤnden, daß es in der Macht eines Individuums — wenn auch nur eines Einzigen — steht, fast ohne Anstrengung, sicherlich ohne Opfer, der Bevoͤlkerung Wohlthaten von unberechenbarem Umfange zu verleihen und den Grund zu dauerndem Nationalgluͤck zu legen. Brauche ich erst zu sagen: dies Individuum ist — der Konig. Die erhaben te Eigenschaft zer Gottheit ist unstreitig ihre Allguͤte — der Wille und die Macht, zu begluͤcken. Sire! Sie be— sitzen diese Macht — sollte der Wille nicht fehlen, so werden kommende Millionen Sie, zunaäͤchst dem goͤttlichen Urheber alles Segens, als Gruͤnder ihres Gluͤcks betrachten, und Wilhelm der Wohlthaͤtige wird der Beiname seyn, mit wel— chem die Nachwelt Ihr Andenken segnen und preisen wird. — Die Constitution dieses Landes giebt vor, eine repraͤsentative zu seyn. Jedermann ist jedoch gegenwaͤrtig uͤberzeugt, daß die Majoritaͤt des sogenannten populairen Zweiges der Le— gislatur von einer kleinen Anzahl Pairs und großer Grund— eigenthuͤmer ernannt wird. Die Beschluͤsse des Hauses der
Beibehaltung des Titels, nieder, und wird der Unterlehrer Herr Martin de Noirlien dieses Amt kuͤnftig statt seiner versehen.
Bir Stadtrath von Lyon hat eine Gluͤckwunsch-Adresse an den Koͤnig wegen der Einnahme von Algier votirt. Der Maire dieser Stadt ist auf dem Wege nach der Hauptstadt, um die Adresse dem Koͤnige zu uͤberreichen.
Unter den zum Schatze der Regentschaft Algier gehoͤri— gen kostbaren Gegenstaͤnden befinden sich große Vasen von Krystall, Agath und Jaspis, deren mit Edelsteinen verzierte goldene und emaillirte Fassung von Florentinischer und Ve— netianischer Arbeit ist und aus dem sechszehnten Jahrhun⸗ dert herzuruͤhren scheint. Auch eine schoͤne Sammlung Spa— naischer und Maurischer Ruͤstungen und Waffen ist vorgefun,
den worden. Man hofft, daß alle diese Seltenheiten im Lou— vre werden aufgestellt werden, .
Die Herzogin von Luynes, ehemalige Pallast-Dame der Loͤnigin Marie Antoinette, ist auf ihrem Landgute Esclimont bei Nambouillet plotzlich mit Tode abgegangen.
Man ist hier gegenwartig beschaͤftigt, das Haus, in dem
Gemeinen oder die Resultate einer allgemeinen Wahl fuͤr die Aeußerung der National-Stimme hinsichtlich des Verfah⸗ rens der Regterung zu halten, ist eine anerkannte Unge— reimtheit. Der einzige Zuͤgel derjenigen, in denen die Macht wirklich beruht, ist ihre Besorgniß, die Erbitterung des Vol— kes zu einem Grade zu steigern, welcher eine offene und ver— zweiflungsvolle Revolution veranlagssen durfte. Abgesehen hier⸗ von, giebt es keinen Zaum fuͤr die Selbstsuͤchtigkeit der großen Fa—⸗ milien, die in der Wirklichkeit die Gemeinen erwaͤhlen. So hat we⸗ nigstens die Britische Constitution seit dem letzten Halbjahr— hunderte, oder noch laͤnger, gewirkt. — Und dennoch existirt, wie lange es auch geschlummert, ein Elementar-Prinzip in dieser Constitution, kräftig genug, um die selbstischen Combi— nationen der Wenigen zu vernichten und die Sache der Vielen zu ver fechten. Dieser Keim goͤttlicher Macht liegt in der Koͤnigl. Praͤrogative, die Mitglieder der Regierung zu ernennen. In einer beschränkten Monarchie ist nichts weiter beschraͤnkt, als die Macht des Souverains, Boͤses zu thun — seine Macht, Gutes zu thun, in begluͤcken und zu
Beilage
Molizre geboren ist, abzutragen.
von Gegenstaͤnden auf, wahrend er zugleich behauptet, daß mit den Interessen der Regierten verfahren seyen.
geschehen kann.
tion der Präͤrogative, eine Radikal⸗Veränderung erzeugen, uns eine so lange und unwahrscheinliche Fortdauer des Frie⸗
vielmehr in unermeßlich schlimmerer Lage zuruͤcklassen, weil, wahrend andere Nationen rasch fortschreiten wurden das Stehenbleiben ein Ruͤckschritt waͤre. Das System des Flik— kens und Stopfens, der Palliativ-Mittel und Nothbehelfe, das Gewährenlassen der Dinge — das System der stets geschmeidigen
der Verschwendung von Zeit und Wort mit Erwägung und Wiedererwaͤgung jaͤmmerlicher und unzusammenhaͤn⸗
wird die Thätigkeit des Parlaments 15 andere Sessionen hindurch beschaͤftigen; die Kraft, die Energie, die Kunst und das Talent dieses bewundernswürdigen Volkes werden
H Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats⸗Zeitung Æ 213.
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retten, sein Volk den Bedruͤckungen einer blinden und hab⸗ gierigen Aristokratie zu entreißen, die Suͤndfluth der Be— stechung zu hemmen, die National-Huͤlfsquellen sparsam zu benutzen, den Gewerbfleiß zu ermuntern, die Nechtspflege zu befördern und zum allgemeinen Besten zu verwalten — zu diesen Zwecken sind seine Vollmachten unbegraͤnzt oder doch nur durch die Natur der Dinge begraͤnit. — Jahre lang hat die wohlthaͤtige Gewalt des Koͤnigthums im Schlummer gelegen, zur Unthaͤtigkeit bestochen durch eine schmutzige Thei— lung der dem Volke abgenommenen Beute mit der Aristokra⸗ tie. Sollte indessen das Ende dieser schmaͤhlichen Verabredung einmal gekommen seyn, sollte der Monarch sein Gewicht in die Schale der Nation werfen: unwiderstehlich wuͤrde dann das Streben zum Besserwerden, reich und unendlich seine Aerndte von Ruhm und Dankbarkeit seyn. So koͤnnen wir der grausamen Wechselwahl zwischen einer Oligarchie von Un— terdruͤckern einerseits, oder einer revolutionären Erschuͤtterung andererseits, entgehen. So kann das Schicksal dieses großen Reiches, von welchem vielleicht das Loos der ganzen ivilisirten Welt abhangt, sich guͤnstig entschei— den. — Wer wagt es, zu laͤugnen, daß eine große Umwand— lung, es sei nun zum Boͤsen oder zum Guten, nahe bevor— steht? Wer mag bestreiten, daß eine solche umwandlung noth⸗ wendig ist? Seit funfzehn Jahren genoß Großbritanien der Segnung des Friedens; Segnung sage ich? — Haͤtte es nicht eine seyn sollen? Aber ist es eine gewesen? Besinden sich nicht nach dem Verlaufe von 15 Friedensjahren alle gro⸗ Fen Interessen des Landes, alle producirenden Klassen, die Masse des Volkes, in einer schlimmeren Lage, als nach der
nach wie vor ahprallen in vergeblichem Ankampfe gegen kuͤnst⸗ liche Hindernisse, die sich dem Zuwachs 1 'cgegenstellen. So wird unsere Laufbahn fortgehen, bis end' lich irgend eine Combination von Umstaͤnden den augenblickli⸗ chen. Schlummer stoͤren wird, welcher jetzt die böͤsen Leiden⸗ schaften des Menschengeschlechts einwiegt; Tage der Unruhe und des Kampfes, des Blutvergießens und der Leiden werden zuruͤc⁊kkehren, die goldne Gelegenheit, die innte Wohlfahrt und das Heil des Landes zu sichern, und vielleicht zu gleicher Zeit das Wohl der civilisirten Welt, wird unbenutzt vorubéer gegangen seyn, und die Herrschaft der Noth und Verwirrung, begleitet von nutzloser Aufopferung und uͤbelberechneter Th⸗ raännei, wird abermals eine verheerende Gewalt uber das Men ne, e, erringen!“
„Sn, dem Monarchen allein erblickt der Verfasser die Ab— huͤlfe aller dieser lebel. Von Ihm erwartet . . 2 * Dienern seiner Wahl eine nationelle, nicht eine partielle, eine umfassende und grade nicht eine engherzige und wankel— muͤthige Politik vorschreiben werde. Bei der Bildung eines Ministeriums will er die Maaßregeln, nicht die Menschen, beruͤcksichtigt wissen. „Wir beduͤrfen“, sagt er, deiner Veraͤn⸗ derung des Systems, nicht blos der dramatischen Personen. We— nige und einfach sind die Maaßregeln, die das Interesse des Landes erheischt. Sie liegen auf der Oberflaͤche, und nur Blindheit des Vor⸗ urtheils, Eigennutz oder Hartnaͤckigkeit hat sie uͤbersehen konnen.“ Der Verfasser faßt seine frommen Wuͤnsche in sechs Haupt⸗ punkten zusammen: 1) Reifliche Revision des Geldsy stem s um die produttipen Klassen vor der Entwerthung ihrer Baar— schaften zu schuͤtzen und den verderblichen Schwankungen
Beendigung eines langen und verderblichen Krieges? Nimmt die Staats⸗Einnahme nicht fortwährend ab? Schwindet nicht
—
der Handel? Vermindern sich nicht Verdienste und Tagelohn? Sind die Arbeiter Großbritaniens nicht verarmt und die von Irland nicht in Gefahr, vor Hunger umzukommen? Ist es nicht allgemein anerkannt, daß unsere Gesetze einer volligen Rechtsverweigerung gleich kommen und ein Gewebe von Ün— gereimtheit bilden? Und ist nicht, um Alles in Allem zu sa⸗ gen, die Nation unzufrieden und ungluͤcklich? Ohne unsre auswaͤrtigen Berhaͤltnisse zu beruͤcksichtigen, die vielleicht eine eben so truͤbe Schilderung gestatten, ist nicht dies unsre in⸗ nere Lage, nach 15 Jahren ununterbrochener Muße zur Be⸗ nutzung der unermeßlichen Huͤlfsquellen dieses wohlhabenden, werkthaͤtigen, kraftvollen und erfindungsreichen Volkes?“ Der Verf. beruͤhrt nunmehr in einer fluͤchtigen Uebersicht dasjenige, was in jener Zeit geschehen ist. Er weiß nichts weiteres aufzuzeigen, als die katholische Emaneipation, die aber
schon vor 30 Jahren zugleich mit der Union hatte beschlossen wer⸗ den sollen; einige wenige Verbesserungen der Kriminal⸗Gesetze, wahrend deren groͤßter Theil anerkannt mangelhaft ist und das gesammte Civil-Recht eine Masse von Unsinn und Ungerech⸗ tigkeit bildet; und ein Erlaß des nominellen Betrages der Steuern, waͤhrend die gleichzeitigen Gesetze, hinsichtlich des Geldumlaufs, die wirkliche Steuerlast ungeheuer vermehrt haben. Von da geht er zu demjenigen uber, was da hatte geschehen konnen. Hier stellt der Verf. eine ganze Menge
die Regierung und die Legislatur durchaus im Gegensatze
„Schreiten wir“ — sagt er endlich = „zu dem, was noch Sollte das gegenwartige System fort, dauern; sollte weder der furchtbare Prozeß einer gewaltfa— men Umwaͤlzung, noch die milde und goöͤttergleiche Interven— so wuͤrden abermals funfzehn Jahre, selbst wenn der Zufall
dens gestattete, voruͤbergehen und uns in derselben oder
Prinzipien, der schielenden Gemeinplaͤtze,
gender Einzelnheiten oder abgeschmackter Kleinlichkeiten —
eines taͤuschenden Wohlstandes und wirklicher Noth vorzu⸗ beugen. 2) Revision unserer finanziellen Politik, mit Verminderung der Ein sammlungskosten, und Aufhebung der⸗ jenigen Steuern auf Arbeit und rohe Materialien, welche die Produktion hemmen und daher die Quelle aller Steuern versiegen machen. „Unsere Financiers“, sagt er, „haben die Aussaat besteuert, so wie sie in den fruchtbaren Boden ge⸗ legt wird. Sie haben die Gans gerupft, welche die goldnen Eier legt, ihre Nahrung geschmaͤkert und sie durch Anstren⸗ gungen erschoöͤpft, nach ihrem Schatze zu haschen, noch ehe er erzeugt ist. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß sie unter ihren Händen sterben durfte.“ 3) Eine allgemeine Erleich⸗ terung hinsichtlich der geistlichen Zehnten. 4) Reform in der Verwaltung der Englischen Armen-Gefetze und Verpflanzung derselben nach Irland, so wie der Entwurf eines Planes zur Versetzung der Armen aus der arbeitenden Klasse aus uͤbervoͤlkerten Gegenden, wo sie dem Staate zur Last fallen, nach denjenigen, wo ihre Anzahl gering ist und die Arbeit belohnt werden kann. 5) Umgestaltung unserer Civil und Kriminal-Gefetze durch allgemeine Einfuͤh⸗ rung oͤrtlicher Gerichtshöfe, um eine billige, schleun ige und wirksame Rechtspflege herbeizufuͤhren. 6) Die Reform der Jagdgesetze, die in ihrem jetzigen Stande das Verbrechen des Wild dieb stahls erzeugen, das wieder durch sein boͤses Beispiel und feine Be— strafung andre Verbrechen nach sich zieht. Der Verf. wuͤrde außer diesem noch die Reform des Parlamentes genannt ha⸗ ben, die bisher eine nothwendige Vorläuferin jeder andern Reform zu seyn schien. Er zweifelt indessen nicht, daß der Koͤnig auch unter den jetzigen Umstaͤnden ein zur Erreichun
jener Wuͤnsche angemessenes Ministerium finden konne, wel⸗ ches durch die einmuͤthige Beistimmung des ganzen Landes im Stande waͤre, dem factiösen Widerstand jener antinatio— nellen Kabale Trotz zu bieten. Alsdann, meint er wuͤrde . Reform der Legislatur bei kaͤlterem Blute erwaͤgen
n.
„Sollten — schließt der Verf. — diese Wuͤnsche errei werden, und der Himmel Ew. Maj. dereinst 23 . einer liebevollen und dankbaren Nation entruͤcken, so wurde ein glaͤnzendes Licht Ihrem Grabe entstroͤmen, ein Leuchtfeuer fuͤr die Nachwelt, welche das Andenken des Erretters von Großbritanien, Wilhelms des Wohlthaͤtigen, ehren wird. In aller Demuth und im ernstlichen Vertrauen, daß ich durch Hinweisung auf diese wahrhaft vaͤterliche und Koͤnigliche Po⸗ litik nur den freiwilligen Eingebungen Ihrer Koͤniglichen Weisheit und Wohlthaͤtigkeit vorgreife, wage ich, trotz des Spruchs, daß die Wahrheit nie zu den Ohren der Könige dringt, mich zu unterschreiben Ew. Majestaͤt loyalster und ergebenster Unterthan
Veritas.