1630
Niederlande.
Aus dem Haag, 28. Juli. In der Armee haben
zahlreiche Befoͤrderungen stattgefunden. . Ein Privatschreiben aus Batavia vom 21. März giebt
folgende Details uͤber die Unterwerfung Diepo-Negoro's: „Am 8. Maͤrz Morgens ruͤckten 2 — 300 Husaren aus Magelang, um dem Rebellenhaͤuptling entgegen zu gehen, und kamen um 11 Uhr mit ihm und 900 mit Lanzen bewaffneten Anhaͤngern desselben zuruͤck. Die Turbane waren das einzige gute Stuͤck der Bekleidung dieses halb nackten Haufens, der einer Raͤu— berbande ahnlich sah und aus schlechtem Gesindel bestand, das Diepo Negoro erst eben gesammelt hatte, um bei der Feierlichkeit seiner Unterwerfung nicht ganz verlassen zu erscheinen. Der General-Lieutenant von Kock empfing ihn bei seiner Ankunft sitzend und von allen Beamten der Residentschaft umringt. Der Resident Valck und Oberst Kleerens fuͤhrten den Javanesischen Fuͤrsten ein, der in einem gelben Priestergewande, gelben Sandalen und mit einem gruͤnen Turban auf dem Haupte erschien. Der General reichte ihm die Hand und hielt eine angemessene Anrede, die von Diepo Negoro erwiedert wurde, der sich hierauf zuruͤck— zog. Das Aeußere Negoro's hat auf alle Anwesenden einen ungünstigen Eindruck gemacht und mehr Verachtung als Mitleid eingefloͤßt. Seit dem 8. Maͤrz hat keine neue Un— terredung zwischen dem General v. Kock und dem Javanesi— schen Haͤuptling stattgefunden, der als Mohamedaner mit Beten und Fasten wegen des eingetretenen Rahmasan be—
schaͤftigt ist.“
Deutschlan d. Karlsruhe, 28. Juli. Nach dem neuesten Badeblatt
der Stadt Baden belaͤuft sich die Anzahl der bis zum 27sten Juli dort angekommenen Badegaͤste und anderer Fremden
auf 6433 Personen.
annover, 309. Juli. Am 16ten d. M. gegen Abend haben mit Hagel, Sturm und Platzregen begleitete schwere Gewitter die Feldmarken vieler Ortschaften in den Aemtern Duderstadt, Gieboldehausen, Bovenden und im Gericht Lei— neberg zum Theil ganz verheert, zum Theil stark beschaͤdigt. Vorzüglich hat die Umgegend von Goͤttingen bei Bovenden und Weende sehr gelitten, woselbst auch, außer den Fruͤchten, Gebaͤude und Waldungen stark beschaͤdigt worden sind.
Hamburg, 31. Juli. Der hiesige Korrespondent meldet in einem Schreiben von der Weser vom 19. Juli: „Man hat bemerken koͤnnen, daß im Hanndͤverschen, Meck— lenburgischen u. s. w. eine ganz ungewohnliche Menge von Pferden fuͤr Frankreich und Italien in diesem Jahre aufge⸗ kauft worden sind. Dem bei weitem groͤßern Theile nach waren es schwere Pferde, die hauptsaͤchlich fuͤr den Dienst der Kavallerie und der Artillerie brauchbar sind, und deren Preise daher auch eine Erhohung von 15 bis 18 pCt. im
Durchschnitt erfahren haben.“
Oesterre ich.
Wien, 28. Juli. Die Gazetta di Milano vom 21. Juli macht die Progrgmme der Kaiserl. Koͤnigl. Akademie der schoͤnen Kuͤnste in Mailand fuͤr die großen Preisbewer— bungen in der Architektur, Mahlerei, Bildhauer- und Gra⸗ veurkunst, in der Figuren- und Ornamenten-Zeichnung, mit der Einladung an Italiaͤnische und auswaͤrtige Kuͤnstler, auf
das Jahr 1831 kund. Die Preise sind goldene Medaillen von 80, 60, 40, 30, 20 Zechinen. Die um den Preis wer⸗ benden Werke muͤssen innerhalb des Juni-Monats auf die gewoͤhnliche Weise an den Secretair oder an den oͤkonomi— schen Verwalter der Akademie in Mailand eingesendet wer— den. Die Preise werden von einer außerordentlichen Kom— mission mittelst motivirter und unterzeichneter Stimmzettel unerkannt. Nach geschehener Preis-Zuerkennung wird eine ffentliche Ausstellung sämmtlicher zum Konkurse eingelangter Werke veranstaltet.
⸗ Tur ke i. ;
Der Oesterreichische Beobachter enthaͤlt Folgendes:
„Konstantinopel, 10. Juli. Der im verflossenen Winter als außerordentlicher Botschafter nach Petersburg abgegangene Nisat-Halil-Pascha ist am 26. Juni Abends, auf einer Tuͤrkischen Fregatte, in Begleitung einer Brigg,
an dessen Bord sein zahlreiches Gefolge eingeschifft war, aus Odessa hier angelangt. Noch an demselben Abende hatte er eine lange Privat-Audienz bei dem Sultan in Tarapia, und am folgenden Tage setzte er seine Fahrt nach der Hauptstadt fort, wo er, nachdem er seine Besuche bei dem Kaimakam, dem Seraskier und den Ministern der Pforte abge stattet hatte, sogleich den Posten und die Amts Verrichtungen des Kapudan Pascha uͤbernahm. Die Repraͤsentanten von Oester⸗ reich, Rußland, Frankreich und England haben Halil⸗Pascha in den folgenden Tagen ihre Besuche im Arsenal ahgestattet; der Franzoͤsische Botschafter, Graf Guilleminot, hatte bei diesem Anlasse, in Beiseyn des Seraskiers Chosrew⸗Pascha, eine lange Konferenz mit dem Groß-Admiral, deren Gegen⸗ stand die Angelegenheiten von Algier gewesen seyn sollen. Die Nachrichten aus Albanien lauten fortwährend sehr beunruhigend; der Aufstand verbreitet sich immer weiter, und daß die Meuterer an dem Pascha von Skutari eine Stuͤtze finden, unterliegt keinem Zweifel. Die Aufgabe des Groß⸗ Wesirs, der, den eingegangenen Nachrichten zufolge, mit eilf Bataillons regulairer Truppen zu Philippopel angelangt war, und welchem ohne Unterlaß Verstaäͤrkungen nachgeschickt wer— den, wird daher mit jedem Tage schwieriger. Die bis Ko— san, im Sandschak von Salonik, vorgedrungenen Albaneser⸗ Horden sind durch die von Habschi— Mustapha⸗Pascha gegen
sie abgesendeten Truppen zuruͤckgetrieben und zerstreut worden.
Nicht blos in den Europaͤischen Provinzen, auch in Klein-Asien zeigen sich an mehreren Orten Haufen von Un⸗ zufriedenen und Meuterern, welche die Anwendung ernstlicher Maaßregeln nothwendig machen. Ein solcher durch das Ge— ruͤcht auf ein Paar tausend Mann angegebner Haufe hat sich in der Naͤhe von Tokat (durch seine Kupfer⸗Bergwerke bekannt) gezeigt, ein festes Schloß uͤberfallen und einen Theil der Besatzung desselben niedergemacht; die dortigen Aufruͤh⸗ rer sollen die Ueberreste der Janitscharen aufgefordert haben, sich mit ihnen zu vereinigen. =
Die vielen Excesse und Unordnungen, welche sich die aus Griechenland nach der Hauptstadt stroͤmenden Individuen seit einiger Zeit erlaubten, haben die Pforte zu Polizei⸗Maaß— regeln genothigt, wodurch sie diesen Unordnungen Einhalt zu thun hofft. Nach einem an den Griechischen Patriarchen
erlassenen Ferman soll eine Zahlung der hiesigen Griechischen
Einwohner vorgenommen und der Geburtsort und die Zeit des Aufenthalts derselben allhier angemerkt werden; den aus dem unabhangigen Griechenland gebürtigen Individuen wird eine Frist von sechs Monaten bewilligt, um sich uͤber ihren ferneren Aufenthalt und ihre Nationalität zu erklaͤren; dieje— nigen, welche in Konstantinopel zu verbleiben, daselbst buͤrger— liche Gewerbe zu treiben, Boutiken und Haͤuser zu besitzen wuͤnschen, sollen gleich den Rajas den Abgaben und Gesetzen unterworfen seyn. Den Griechischen Rajas (Griechischen Unterthanen der Pforte) wird untersagt, die Tuͤrkische Kopf⸗— bekleidung des Feß zu tragen; sie muͤssen ihre bisherige Tracht beibehalten, um sich von Muselmaͤnnern und andern fremden Unterthanen der Pforte zu unterscheiden. Dagegen wird ih— nen aller gewuͤnschte Schutz zugesichert, und um die Besor— gung ihrer Angelegenheiten zu erleichtern, wird fuͤr die Grie⸗ chen ein eigner Nasir oder Intendant in der Person des Topchana-Kiatibi aufgestellt, welcher auf gleiche Weise, wie der Nasir der katholischen Armenier, ihr Vertreter bei den Staats-Behoͤrden seyn wird. Der bisherige Kommandant des Bospors, Tatar⸗Osman⸗ Pascha, ist dieses Postens entsetzt und degradirt worden. Sein Kommando, nebst dem Range eines Pascha von zwei Roßschweifen, erhielt der Adjutant des Großherrn und Miri— Alai Ahmed-Bei, welcher durch mehrere Sendungen nach Adrianopel und Schumla sich die besondere Zufriedenheit des Sultans erworben hatte. rn, Mehrere beabsichtigte Veraͤnderungen in der Organisation der Sipahi und Regulirung ihres Grundbesitzes und der davon zu entrichtenden Abgaben, so wie bei den Paschaliks, werden naͤchstens bekannt gemacht werden. Das Corps der Bombardiere und Mineurs ist auf 9g50 Mann redueirt und die aͤlteren Soldaten desselben sind auf Ruhegehalt gesetzt worden. Die fremden Instructeurs der Truppen werden nach und nach verabschiedet und Offiziere der Aegyptischen Armee an deren Stelle hierher berufen. 6. Briefe aus Varna vom 24. Juni melden, daß die Russen die dortigen Festungswerke zu demoliren beschaͤftigt sind, und, obwohl die gaͤnzliche Raͤumung dieses Platzes erst im naͤchsten Oktober vor sich gehen soll, doch bereits mit Fortschaffung der Artillerie und anderen Kriegs-Materials
der Anfang gemacht wird.“
1631
— Die Allgemeine Zeitung giebt nachstehendes Pri⸗ vatschreiben aus Triest, vom 20. Juli: „Die von Tag zu Tag weiter um sich greifende Insurrection der Albaneser und die Widerspenstigkeit der Bosnier giebt Stoff zu den ernste⸗ sten Betrachtungen, und der Augenblick duͤrfte nicht fern seyn, wo die Europaͤischen Maͤchte sich veranlaßt saͤchen, auch dieser Frage die größte Aufmerksamkeit zu schenken. Die geringen Mittel, welche die Pforte den Insurgenten entgegen setzen kann, sind ein neuer Beweis ihrer immer mehr abnehmen— den Kraft und vielleicht ein Vorbote der immer naͤher und naher ruͤckenden Aufloͤsung des Ottomanischen Reichs. Die Albaneser fangen bereits an, sich in foͤrmliche Corps zu bil⸗ den, und treten so in dieselbe Bahn ein, die sie seit Jahren ihre Griechischen Nachbarn verfolgen sahen. Der Groß— Wesir scheint es mit den ihm zur Verfuͤgung stehenden Trup— pen kaum wagen zu duͤrfen, sie anzugreifen; vielmehr glaubt man, er werde sich auf die Defensive beschraͤnken müssen. Wie er auf diese Weise seinem Sohne, der in Janina ein— geschlossen seyn soll, Huͤlfe und Entfatz wird bringen konnen, ist schwer zu verstehen. Dem Pascha von Bosnien soll es gelungen seyn, 10,0090 Mann zusammenzubringen, die ihm ergeben sind, aber mehr zu seiner persöoͤnlichen Sicherheit, als zur Aufrechthaltung des Ansehens der Pforte dienen duͤrften. Bis jetzt gelang es ihm nicht, die sich in Bosnien auf allen Punkten zeigenden Raͤuberhorden zu bezwingen, die bekannt— lich auch haͤusige Raubzuͤge auf das angraͤnzende Oesterreichi⸗ sche Gebiet gewagt haben. Zwar wurden sie von dort nach, druͤcklich verjagt, sind aber doch, trotz der gegen sie genom— menen strengen Maaßregeln, frech genug, ihre Raͤubereien haͤufig zu wiederholen und an den ruhigen Graͤnzbewohnern die schaͤndlichsten Mißhandlungen zu veruͤben. Man 'sieht sich daher genoͤthigt, den Graͤnz-Kordon von dieser Seite zu verstärken; ja fast duͤrfte, bei der fernern Dauer dieses Un, fuges, eine foͤrmliche Besetzung des an das Oesterreichische angraͤnzenden Tuͤrkischen Gebiers durch Oesterreichische Trup— pen fuͤr noͤthig befunden werden. Mehrere K. K. Eivil? Be— amte wurden nach Agram geschickt, um fuͤr die Militair-Ad— ministration des Corps, das unter dem General Freiherrn von Lilienberg sich zusammenzieht, Sorge zu tragen.“
Vereinigte Staaten von Nord-Amerika—
NewYork, 19. Juni. Die große Angelegenheit we— gen Colonisation der freigelassenen farbigen Sklaven, (heißt es im Amerie an) faͤngt an, die allgemeine Theilnahme auf sich zu ziehen, und Tausende von Wohlgesinnten tragen dazu bei, um sie zu befoͤrdern. Nichts kann den freien farbigen Bewohner dieses Landes zu der wahren Wurde des Men— schen erheben, als seine Colonisation. Mehr als 289, 000 dieser herabgewuͤrdigten Menschenklasse irren auf unseren Kuͤ— sten umher und vermehren sich jaͤhrlich um 6 — 7000 In⸗ dividuen. Dem Namen nach sind sie frei; in der That aber befinden sie sich in einem Zustande der tiefsten Erniedrigung und einer halben Sklaverei. Schon ihre Farbe, die öffent⸗ liche Meinung und ihre absolute Erniedrigung — Alles ver— einigt sich, um bei ihnen Geist und Korper in den Staub niederzudruͤcken. Man verändere daher ihre Lage, da die bisherigen Versuche so gluͤcklich ausgefallen sind, und ihr Charakter wird sich heben, ihr Zustand sich bessern. In Afrika steht der Schwarze aufrecht und bewegt sich mit dem Bewußtseyn und der Kraft eines freien Mannes. Hunderte warten mit Sehnsucht darauf, dahin zu wandern. Die To— lonisations⸗-Gesellschaft hat nicht die Mittel dazu, sie alle wegzusenden, sie hat daher durch eine oͤffentliche Aufforderung die Huͤlfe des großen Publikums in Auspruch genommen. — Schließlich fordert der American zu Sammlungen und Bei—
traͤgen fuͤr den in Rede stehenden Zweck auf.
Dem mit Danemark abgeschlossenen Vertrage gemaͤß, muß dieser Staat (wie bereits gemeldet) an die Vereinigten Staaten eine Entschaäͤpigungs- Summe von 650,000 Dollars zahlen. Die Zahlung geschieht in drei Terminen, naͤmlich am 31. Maͤrz und am 30. September 1831, und am 36. Sep⸗
tember 1832. Die Zinsen werden mit 4 pCt. jaͤhrlich, vom
31. Maͤrz 1831 an gerechnet, zur zweiten Zahlung zugeschla— gen, und zur dritten Zahlung treten die Zinsen vom 30. September 1831 an. Vereinigten Staaten genau kennen zu lernen, wird sich eine vom Praͤsidenten ernannte und vom Senat bestaͤtigte Kom— mission in Washington versammeln, um im Laufe zweier Jahre uͤber den Betrag und die Guͤltigkeit der Forderungen zu entscheiden und seiner Zeit die von Daͤnemark bewilligte Entschädigungs-Summe zu gleichen Theilen unter diejenigen
Um die Anspruͤche der Buͤrger der
Reklamanten zu vertheilen, deren Rechte anerkannt worden. — In Beziehung auf diese Uebereinkunft heißt es im Courrier des Etats ÜUnis: „Das ist nun in kurzer Zeit das vierte Beispiel, daß Anspruͤche von Buͤrgern der Vereinigten Staa— ten von auswaͤrtigen Maͤchten anerkannt wurden (Rußland, Brasilien, Buenos-A1Ayres und jetzt Daͤnemark). In derselben Zeit sind viel wichtigere Verträge abgeschlosfen worden, wo— von aber keiner der Verwaltung groͤßere Ehre bringt; durch einen festen und ausdauernden Gang thut dieselbe dar, daß sie Schutz gewaͤhren kann und ihren Mitbuͤrgern wieder zu ihrem Eigenthum zu verhelfen weiß, was, unferer Meinung nach, der Zweck einer jeden wahrhaft legitimen Regierung seyn muß.“
Eine in den westlichen Staaten der Union erscheinende Zeitung enthaͤlt den Bericht eines bei der Universitaͤt in Nashville angestellten Doktors und Professors der Chemie und Mineralogie, Namens Troost, uͤber die Naturgeschichte desjenigen Theiles des Staates Tennessee, der oͤstlich vom Cumberland-⸗-Gebirge liegt. Er hat diese Gegend vor Kur— zem besucht und sie uͤber Erwartung reich an mineralogischen Erzeugnissen gefunden; ein Hauptgegenstand seiner Unter su⸗ chungen waren neu entdeckte Golsminen in der Naͤhe des Unika-Gebirges, wo man das Gold in kleinen Koͤrnern fin⸗ det. Wegen Wasser-Mangels wird das Waschen des Goldes beschwerlich, und uͤberhaupt ist Herr Troost der Meinung, daß das Auffinden dieser Goldminen dem Staate nur in so⸗ fern nuͤtzlich werden konnte, als es Veranlassung zur Entdek— kung anderer werthvoller Mineralien geben duͤrfte, zu denen er namentlich den Marmor rechnet, von welchem er an meh⸗ reren Stellen schoͤne Gattungen gesehen hat. Das oͤstliche Tennessee ist ubrigens, dem Berichte zufolge, auch in ande— rer Hinsicht von der Natur reichlich begabt und zeichnet sich besonders durch die Menge and Mannigfaltigkeit der Pflan⸗ zen aus, die mit ihren bunten Blumen die Ebenen bedecken. In den Cumberland-Bergen fand Herr Troost eine Menge giftiger Insekten und unter anderen auch einen bei den Bergbewohnern unter dem Namen „die stechende Natter“ bekannten Skorpion, der, nach der Meinung jenes Natur— forschers, zu einer noch nicht beschriebenen Gattung gehoͤrt; er hat gewohnlich vom Kopf zum Schwanze eine Laͤnge von 15 Zoll. Das Thier, dem die dortigen Einwohner den Na— men Skorpion geben, ist der Seines, der sich nur von klei— nen Insekten naͤhrt und weder Neigung noch Kraft hat, an—⸗ deren lebenden Wesen Schaden zu thun.
Vor Kurzem gingen von hier nach Ohio und nach andern westlichen Staaten gegen 309 aus Lincolnshire in England ausgewanderte Maͤnner, Weiber und Kinder.
Der Wollhandel in der Provinz Dutcheß (New ⸗ York) ist in diesem Jahre bei weitem vortheilhafter gewesen, als im vorigen; damals mußten sich die Paͤchter einen Abzug von 15 bis 25 pCt. von den Preisen von 1828 gefallen las⸗ sen, waͤhrend man ihnen diesesmal gern 5 bis 8 Cents fuͤr das Pfund Wolle mehr bezahlte, als im vorigen Jahre.
Eine hiesige unter dem Namen „Brooklyn-Institution“ seit einiger Zeit bestehende Privat- Erziehungs-⸗Anstalt fuͤr junge Maͤdchen erfreut sich des besten Fortgangs und gewinnt immer mehr die Theilnahme des Publikums; sie verdankt ihr Entstehen einer Gesellschaft von Actionnairen. Das Gebäude, in welchem sie sich befindet, enthaͤlt mehr als 40 freundliche Stuben, die theils zu Schlafzimmern, theils zu Lehrklassen benutzt werden; in einem großen Saale vereinigen sich die jungen Kostgaͤngerinnen zu gemeinschaftlichen weiblichen Hand⸗ arbeiten; ein anderer dient zum Speisesaal.
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Berlin, 2. August. Der am 11. Januar v. J. er—⸗ folgte Eintritt des funfzigjaͤhrigen Dienst-⸗Jubilaͤums Sr. Ex— cellenz des Geheimen Staats-Ministers von Schuckmann gab den bei dem Ministerium des Innern fungirenden Rathen den Gedanken ein, zur Feier dieses Ereignisses eine Stiftung zu begruͤnden, welche fortwaͤhrend den Namen dieses allgemeinen verehrten Staatsmannes truͤge und deren naͤherer Zweck durch ihn selbst erst festgestellt wuͤrde. Der Gber-Berg— Hauptmann Gerhard, der wirkliche Geheime Ober-Regie— rungsrath Kohler und der Geheime Ober⸗-Finanzrath Beuth uͤbernahmen es, diese Unternehmung zu leiten, und luden die saͤmmtlichen Ober-Präͤsidenten ein, daran Theil zu nehmen und die weitere Theilnahme in ihrem Wirkungskreise zu ver— breiten. Die Unternehmung hat, zum unverkennbaren Be—