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der mit geheimen Instructionen abgesegelt sey; man vermu— thet, der Bestimmungsort sey die Havana, was auf eine thaͤ⸗ thigere Intervention in dem neuen Versuche Spaniens auf Mexiko schließen lassen wuͤrde. Doch wird dies hier nur als eine nicht zu verbuͤrgende Nachricht gegeben.“
Niederlande.
Aus dem Haag, 31. Juli. Nachrichten aus Leuwar⸗ den vom 27. d. M. jufolge, sind Se. Maj. der Koͤnig an diesem Tage von dort nach dem Lustschlosse Loo zuruͤckgekehrt.
Der Verein fuͤr Verbesserung des Volksfleißes hat einen neuen Beitrag von 100,600 Fl. fuͤr Ausbesserung und Auf⸗ bauung der Schulgebaͤude gegeben. .
— — Amsterdam, 31. Juli. Die uns in den züng— sten Tagen auf gewoͤhnlichem und außergewoͤhnlichem Wege von Paris zugegangenen Nachrichten über die am 26sten er⸗ schienenen Königlichen Verordnungen hatten schon einen nach— theiligen Einfluß auf die hiesigen Staatspapiere, wotunter die Spanischen und Neapolitanischen am meisten litten; aber die gestern von Paris eingetrossenen Geruͤchte uͤber weitge⸗ hende Unordnungen und militairische Besetzung verschiedener Quartiere jener Stadt haben einen geiwaltigen Fall in ver— schiedenen Fonds zur Folge gehabt; so wichen; wirkliche Schuld von 6473 auf 615 — Kansbillets von 3h Fl. auf 29 . Franzoͤsische 3proe Rente von 763 auf 712 — alte Russische Bblig. bei Hope 1055 auf 104 pXæt. — hlesige Spanische von 0 auf 637 — Engl. Spanische von 165 auf 15 . Neapel von 823 auf 78. — Es ist sehr zu fuͤrchten, daß ein so bedeutender Preiswechsel am morgenden Abrechnungs⸗ Tage uͤble Folgen nach sich ziehen wird; nach den juͤngsten Be— richten sollen in Frankfurt ansehnliche Verkaͤuse von Staats⸗ papieren geschehen und das Geld daselbst sehr knapp seyn; der hie, sige Geldcours steht: auf Prolongation 37 — auf Leihung 3 34 pCt. — Disconto 2 à 13 pꝑCt. — Am Getreidemarkt war es gestern sehr stille, weil Auftrage fehlten, so daß der geringe Ümsatz in Weizen sich blos an Verbraucher zu vorigen Preisen beschrankte. Roggen wurde hilliger abgelassen, wel⸗ chem zufolge am Schlusse des Marktes noch einige Geschaͤfte von unter Schloß liegender Waare gemacht wurden. 123pfuͤnd. bunter Polnischer Weizen galt 345 Fl. — 120pfuͤnd. 300 Fl. 123pfuͤnd. Rostocker 290 Fl. — unter Schloß galt 119pfuünd. Riga⸗Roggen 144 Fl. — 118pfuͤnd. Preuß. 1414. 146 Fl. — in Verbrauch 120pfuͤnd. Preuß. 168 Fl. — 106pfuͤnd, Holst. Gerste 138 Fl. — J3pfuͤnd. Futterhafer unter Schloß 95 51.
Schweden und Norwegen.
— — Stockholm, 30. Juli. Am verwichenen Mon⸗ tag fand im hiesigen Park eine Art von Nationalfest statt, um die Jahres-Wiederkehr des Tages zu feiern, wo an einer romantischen Stelle des Parks die Buͤste des beruͤhmten Dichters Belman, von Byström verfertigt, aufgestellt worden ist. Eine unzaͤhlbare Volksmasse begab sich dahin, um das Gedaͤchtniß des geliebten Dichters zu feiern. Eine seit eini— gen funfzig Jahren in Stockholm bestehende Gesellschaft bil⸗ dete einen Kreis um die Buͤste und sang einige von Bellman gedichtete Lieder. Als dieselbe Gesellschaft die National⸗
ymne anstimmte, siel das ganze Volk als Chor ein. Ihre Majestäten, der Koͤnig und die Koͤnigin, Höͤchstwelche das Fest mit Ihrer Gegenwart beehrten, wurden bei Ihrer An⸗ kunft mit lautem Freudenruf begruͤßt. Se, Majestaͤt der Koͤnig gaben zu dem Armen-Fonds, den die obengenannte Geselischaft gebildet hat, einen Beitrag von 600 Reichstha⸗ lern. — Nachdem der Fonds der Taubstummen-⸗Anstalt ver⸗ groͤßert worden, hat die Koͤnigin, als Beschuͤtzerin und ober ste Leiterin dieses Instituts, aus verschiedenen Provinzen des Landes noch neun Taubstumme aus der armen und arbeiten⸗ den Volksklasse in die Anstalt aufnehmen lassen. — Die Re— gierung traͤgt seit laͤngerer Zeit insbesondere fuͤr die Ver⸗ besserung des Ackerbaus und die Vermehrung der Erzeugnisse des Bodens Sorge, und ihre Anstrengungen ein so gluͤckliches Gelingen gekroͤnt worden, den, das fruher Jahrhunderte lang einen großen Theil der fuͤr die Subsisten; des Landes noͤthigen Lebensmit⸗ tel aus dem Auslande einfuͤhren mußte, jetzt sogar im Stande ist, Getreide auszufuͤhren. So werden z. B. ge— genwaͤrtig bedeutende Massen Getreide, namentlich Weizen und Hafer, nach dem Süden Europas eingeschifft. Da die Ausdehnung des bebauten Landes sich mit jedem Jahre ver— groͤßert, so wird der Ueberfluß an Erzeugnissen in gleichem Schritte zunehmen. In allen Provinzen, und besonders in den noͤrdlichen, wird alljährlich neues Land urbar gemacht. In den Bothnischen Provinzen allein ist im vergangenen Jahre Erlaubniß zu 152 neuen n, ertheilt worden. Auch fuͤr besseren Anbau der schon seit langerer Zeit urbaren
sind durch! daß Schwe ⸗
Laͤndereien traͤgt die Regierung Sorge. Zu diesem Zwecke ist es den Besitzern von Ländereien, welche von fremden Aeckern umschlossen sind, zur Pflicht gemacht worden, ihr Land zu separiren, damit die Felder jedes Einzelnen ein abge—⸗ rundetes Ganzes bilden. Die Feldmesser sind in allen Pro—
Landbauer, welche gensthigt sind, ihre Wohnungen zu ver— lassen und sich an abgesonderten Orten neu anzubauen, wer— den theils vom Staate, theils von denen entschaͤdigt, deren Felder durch ihre Wohnungs-Veraͤnderung abgerundet wor— den sind.
Deutschlan d.
Munchen, 30. Juli. Die gestrige Nachricht in Be— treff der Ruͤckreise Sr. Majestaͤt des Koͤnigs von Bruͤckenau ?) ist dahin zu berichtigen, daß Allerhoͤchstderselbe am 18. Au⸗ gust bei Regensburg den Grundstein zur Walhalla legen und noch am selbigen Abend mit Ihrer Majestaäͤt der Koͤnigin in München anlangen werde, um sich bald darauf nach Berch— tesgaden zu begeben.
Dresden, 31. Juli. Se. Majestaͤt der Koͤnig haben geruhet, in Folge der Allerhoͤchstanbefohlenen neuen Formi— rung des General⸗Kommando⸗Stabes Hoͤchstdero Armee, den bisherigen Adjutanten Sr. Königl. Hoheit, des Prinzen Friedrich August, Obersten von Cerrini, demselben als Chef, unter Ertheilung des General-Major⸗Charakters der Infan— terie, vorzusetzen; dagegen den ersten Adjutanten des vorheri⸗ gen General-Kommando-Stabes, Obersten Freiherrn von Ddeleben, seiner bisherigen Dienstleistung zu entheben, ihn aber, bis zu einer anderweiten Anstellung, zum Koͤnigl. Ge— neral⸗Adjutanten zu ernennen.
— — Frankfurt a. M., 1. August. An den beiden ersten Tagen der verflossenen Woche war das Geschaͤft in allen Fonds-Gattungen ziemlich belebt, ohne daß gerade Aen⸗ derungen in den Coursen eintraten. Indem auf der einen Seite verschiedene angesehene Haͤuser starke Verkaͤufe in 45 Metallig. und Partial machten, andererseits aber viele Spe⸗ kulanten aufs Fallen, welche nach Anschaffungen pr. ult. zu decken hatten, als Käufer auftraten, so hielt sich Wirkung und Gegenwirkung das Gleichgewicht. Das baare Geld zeigte sich dabei keinesweges fehlend, und die comptanten Stucke waren eher selten als im Ueberfluß. Unter diesen Umstaͤnden erwartete man einen leidlichen Monatsschluß um so mehr, als unsere Spekulanten die geringen Schwankungen der Franzoͤsischen Rente unbeachtet ließen. Doch es fiel der Ultimo ganz anders aus, als man erwartet hatte. Am 28. Juli in der Fruͤhe erhielt einer unserer bedeutendsten Fonds⸗ Fändler ganz allein einen Handels-Courier aus Paris, worauf derselbe un verzuͤglich eine Masse von Effekten aller Gattun⸗ gen an den Markt brachte und zu allen Preisen, sowohl pr. Compt. als auf Lieferung, losschlug, was denn natuͤrlich ein plötzliches und starkes Weichen der Notirungen veranlaßte. Unsere ubrigen Boͤrstnmaäͤnner waxen sehr verlegen, wußten nichts von der bedenklichen Natur der eingelaufenen Nach— richt und „oͤgerten, irgend ein Engagement zu uͤbernehmen, so daß Stockung im Geschaͤftsgang merklich war. Ein Paar Stunden nach der Boͤrse (am 253sten um 4 Ühr Nachmittags) trafen 4 (oder wie man auch hörte 6) Couriere aus Paris bei verschiedenen unserer Banquierhaͤuser ein, und man er⸗ fuhr nun, wie nachtheilig die Verordnungen vom 25. Juli gleich bei ihrem Erscheinen auf die Handels-Verhaͤltnisse ge⸗ wirkt hatten. Es geschahen hierauf noch an demselben Tage von allen Seiten Verkäufe auf Verkaͤufe, und die Course der Haupt-⸗Effekten-Gattungen fielen 2 bis 3 pCẽt. Am Kysten morgens in der Frühe kam wieder ein Courier auß Paris mit ungünstigen Nachrichten. Die Bank war im Disconti⸗ ren schwierig geworden und hatte erstes Papier refusirt. Es wurden abermals, sowohl von großen Haͤusern als mittleren Geschaͤftsleuten, Verkaufe zu allen weichenden Preisen ge— macht. Unsere Boͤrse gewann ein stuͤrmisches Ansehen— Nur einige Contre⸗-Mineurs, die noch Sendungen auf Ultimo zu besorgen hatten, waren Kaͤufer. Speculationslust war durch⸗ aus verschwunden. So stellte sich denn die Abrechnung am 36. Juli unter üͤbeln Auspicien ein und schlug manche tiefe Wunde. Alle Fonds waren durch weiter (in Folge fer⸗ ner eingetroffener Courier-Nachrichten) bewirkte starke Verkaͤufe sehr gedruͤckt, so daß man von allen Seiten zu je— dem Gebote losschlug. Der Cours behauptete stch einzig noch in etwas dadurch, daß viele Spekulanten aufs Fallen noch Deckungen auf den Tag zu machen hatten. Das hauptsaͤch⸗
„ Siehe das gestrige Blatt der Staats-Zeitung.
vinzen mit dem Messen der Laͤndereien beschaͤftigt. Die
Geld zu haben. Disconto 5 pCt. Brief.
unterm 4. d. M.: Vorgestern hatten wir die große Freude, Se.
Ihrer Ruͤckreise von Fuͤrstenstein in unsern Mauern zu sehen.
Stunde lang in unserer Oberkirche, betrachteten die Kunst⸗ werke und Alterthuͤmer dieses großartigen Gebaͤudes mit huldvollen Aeußerungen besonderen Wohlgefallens und setzten 3. 5 Uhr die Reise nach der Hauptstadt weiter fort. Die . Zeugniss⸗ gnoödiger und wohlwollender Gesinnung, ) he das edle Fuͤrstenpaar Allen gaben, welche das Gluͤck atten, Ihnen nahe zu treten, haben einen tiefen Eindruck
Beilage
1651 Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung 216.
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lichste Weichen traf die 4 pCt. Metalliques und die Bank— Actien, da sich diese beiden Fonds in ziemlichem Ueberflusse effektiver Stuͤcke am Platz fanden. Auch in Hollaͤndischen Effekten zeigte sich starkes Ausbieten, und waren solche kaum zu den weichenden Coursen unterzubringen. Nur die Polni— schen Loose hielten sich noch etwas begehrt, indem die Vorraͤ— raͤthe davon am Platze gering sind. Alle uͤbrigen Papiere waren stets ausgeboten und im Ueberfluß effektlver Stuͤcke. Es wurde daher für Prolongation auf einen Monat bei Bank-Actien 15 bis 18 Fl. pro Stuͤck, bei 4 pCt. Metalli— ques 3 à 1 pCt. — bei 5 pCt. J bis S pCt. — bei Partial J 16 pCt. — bei Polnischen Loosen 1 2 13 Thlr. pro Stuͤck, und so bei den andern Effekten verhaͤltnißmäßig mit Bereitwilligkeit verguͤtet Der Disconto in Abrechnung stellte sich auf J bis 9 pCt. fuͤrs Jahr. — Am 31. Juli erhielt man schon in der Fruͤhe die Nachricht von den zu Paris ausgebrochenen sehr ernsthaften Unruhen. Die Folge war, daß an unserer Boͤrse voͤllige Geschaͤftsstille eintrat. Alle Fonds, so wie die fremden Wechsel, blieben nur in Briefen notirt; es war durchaus kein Gebot mehr zu erhalten. Im Ganzen sind die Papiere im Laufe dieser Woche zuruͤckgegan— gen, wie folgt: 5 pCt. Metalliques von 1905 auf 967 — 4 pCt. Metalliques von g5 1 auf gl — Bank-Actien von 1635 auf 1539 — Partial von 1347 auf 1267 — 100 Fl. Loose von 1817 auf 178 — 4 pCt. Bethmaͤnnische Obl. von göz auf 91 — Polnische Loose von 63 auf 587 — 23pèCt. Hollaͤndische Integralen von 645 auf 607 — Kanzen von 30 auf 275 — 5 pCt. Neapolitanische von 833 auf 897 — 5 pCt. Spanische Aguado von n auf 69 — dergl. bei Wil— link von H auf 66 — Im Wechselhandel war es sehr still; alle Devisen blieben offerirt, und war durchaus keine
Frage. ,, . 3366 5 pCt. amburg, 3. Aug. Die Fonds-Preise haben
sich seit voriger Post bedeutend r g e . 3. 6
abend nur wenig Geschaͤfte gemacht worden und sich die Preise ziemlich fest stellten, zeigten sich Sonntag Vormit—
tags viele Verkaͤufer, und es wurden bei weichenden Coursen
sehr bedeutende Geschaͤfte gemacht. An jenem Tage gingen
die Preise wie folgt. Actien von 1320 auf 1265. Zproc.
Daͤn. von 695 auf 67. Russ. Engl. von 105 auf 1923. Russ.
Anl. Hamb. Cert. von 101 auf 983. Poln. Partial von 122 auf 116. Falconets von 83 auf 80. Engl. Neapol. von 90 auf 87. Gestern war der Umsatz nicht so bedeutend, doch befe—
stigten sich die Preise im Laufe der Boͤrse und stiegen die
A4proc. Metalliques von 90 auf g1z3. Aetien von 1240 auf
1260. 3proc. Daͤn. von 66 auf 67. Russ. Engl. von 1012
zuruͤckgelassen. — Der Geburtstag unsers hochverehrten Koͤ—⸗ nigs wurde gestern hier, wie im ganzen Vaterlande, mit hoher Begeisterung und mit der lautersten Freude gefeiert. Das hiesige Militair hielt am Vormittage auf dem Anger einen feierlichen Gottesdienst. Am Mittage waren alle Behoͤrden, die Buͤrgerschaft, die hiesige Loge und mehrere Familienkreise in verschiedenen Lokalen zur Feier des herrlichen Tages ver⸗ sammelt. Am Abend war die ganze Stadt in freudiger Be— wegung. Mehrere Gaͤrten waren glaͤnzend erleuchtet, und von den Bergen stiegen Feuerwerke auf. Bis um Witter⸗ nacht ertoͤnte dem theuren Landesvater unter weitschallen den V ein . Lebehoch!
— Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz August ist, Nachrichten aus Wesel zufolge, am 29hsten v. M. e n, ,. um die dort versammelte Artillerie zu inspiziren. Höͤchstder— selbe gedachte bis zum 2. Aug. daselbst zu verweilen“
— Zur Milderung des schweren Ungluͤcks, welches im Jahr 1827 einen Theil der Elbing schen Niederung in Folge von Dammbruͤchen getroffen hatte, traten mehrere achtbare Maͤn— ner in Elbing zu einem Unterstuͤtzungsverein zusammen. Von seiner Wirksamkeit und Verwaltung hat derselbe eine ge⸗
auf 1023. Falconet von 79 auf 7973. Poln. Part. von 1153
auf 116, Heute war das Geschaͤft wieder lebhafter, jedoch
bei weichenden Coursen. 4proc. Metallig. waͤren nur in lan— ger Sicht bei maͤßigen Summen à 90 zu lassen gewesen. Actien pr. ult. à 12230 Fl. Brief, auch gemacht. Iprocent. Daͤn. waren Anfangs à 66 zu lassen, am Schluß der Boͤrse war nicht uͤber 65 zu bedingen. Russ. Engl. Anleihe werden erst auf 101 gehalten, zuletzt a 100 gemacht. Russ. Anleihe Hamb. Cert. à 97 zu haben, g65 zu lassen. Poln. Partial wichen von 114 auf 112, blieben aber à 1123 bis 113 gut zu lassen, Falconets ohne Geschaͤft. Am Schluß der Boͤrse wurden sie in Summen à T5 ausgeboten, blieben aber ohne Nehmer. Engl. Neap. à S5 u. Sf gemacht. — In Wech— seln war der Umsatz nur gering. London in ersten Valuten zu lassen, alle andern Plaͤtze zu haben. Louisd'or begehrt.
Inland. Berlin, 5. Juli. Aus Frankfurt a. d. O. schreibt man Koͤnigl. Hoheit den Kronprinzen und die Kronprinzessin auf Hoͤchstdieselben kamen gegen 12 Uhr an, geruheten nach ein—
genommenem Mittagsmahle die Huldigungen der hiesigen Behorden anzunehmen, verweilten dann uͤber eine halbe
druckte Rechnung und Schlußbericht herausgegeben, aus dem von neuem die freudige Ueberzeugung hervorgeht, daß in al— len Theilen des gemeinschaftlichen Vaterlandes ein wohlthaͤti— ger Sinn vorherrschend ist, der beim Ungluͤck der Mitbuͤrger von Mitleid bewegt zur Milderung desselben stets bereit ist. — Die Geld -Einnahme beim Verein beträgt 15,098 Thlr., und sind die Rheinprovinzen mit ihren Gaben, selbst gegen die Nachbarprovinzen, nicht zuruͤckgeblieben. Naͤchst dem Koͤ— nigsberger Regierungsbezirk, aus welchem 2202 Thlr. aufge— kommen sind, hat der Regierungsbezirk Trier mit 1938 und der Regierungsbezirk Koblenz mit 1555 Thlr. die reichlichsten Beiträge eingesandt. In Koͤnigsberg waren von dem Vereine S873 Thlr. gesammelt und zu einem Feste zur Feier der Wie— dergenesung Sr. Majestaͤt des Königs bestimmt. Auf die Nach⸗ richt von dem die Elbinger Niederung betroffenen Ungluͤck wurde sogleich mit allgemeiner Zustimmug diese bedeutende Summe der Huͤlfe so vieler Verungluͤckten gewidmet. Auch an Natu— ralien, Getreide und Bekleidungsstuͤcken sind bedeutende Ga— ben eingesandt, wodurch der Noth der Beschaͤdigten nicht nur . 1 ersten Augenblick, sondern dauernd abgeholfen wor— mist.
Die jaͤhrlichen Uebersichten der Gebornen, Getrauten und Gestorbnen im preußischen Staate sind nunmehr auch fuͤr das Kalenderjahr 1825 vollstaͤndig gesammelt und geord— net. Darnach hatten mit Einschluß des Mililtaͤrs:
Geborne: Gestorbne: Neugeschloß⸗ ne Ehen: ln, D 5, 489 22,791 18,093 4, 239 12,570 133735 2, 630 20, 264 21,903 4,097 27, 884 26, 200 6,712 14,682 13,336 3, 078 Potsdam 33,215 23, 939 7, 616 Frankfurt 24,549 172717 5,458 Stettin 16,674 10163 3, 535 Koöͤslin 12, 7656 7,972 2,694 Stralsund 55,003 4,034 1, 288 Breslau 36, 8vn!' 29,867 7,94 Oppeln 36, 309 26,873 7, 522 Liegnitz 28,005 24,257 6,333 Magdeburg 19,777 15,022 Mer seburg 21, 537 14,931 Erfurt 10,026 7, 247 Muͤnster 11,532 9, 756 Minden .. 15, 887 11,633 Arnsberg 16,639 11,611 Koͤln 14,469 10,419 Duͤsseldorf 24, 926 1 Koblenz 11,010 Trier 8, 771 11,869 9, 483
Der ganze Staat N, 7s 833 5 Dr Die Gehurten, Todesfaͤlle und Trauungen, welche bei den preußischen Besatzungen zu Luxemburg ünd Mainz vor—
die Regierungsbezirke:
Koͤnigsberg Gumbinnen Danzig Marienwerder Posen Bromberg