1830 / 217 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

1656

eini esultate lassen sich heute herausheben. Nach einem , . sind die Tuilerieen in die Hände . Värger gefallen; sie sind nicht gepluͤndert worden; das ö. vre, die Mairieen, die Kasernen, die gesammte Stadt . von der National-Garde besetzt. Die dreifarbige Fahne n ö. auf sammtlichen Gebäuden. Eine stäͤdtische Kommission, 9. den Auftrag hat, uͤber Alles zu wachen, was das .

auptstadt betrifft, ist auf dem Rathhause versamme . . k sind schon mehrmals n,, n., . heute berathen sie sich in ihrem gewohnlichen . faale. Der Baron Louis ist zum ee for hen enn, 1; im Finanz⸗Ministerium ernannt worden. Der Graf . der von Laborde ist provisorischer Praͤfekt des Seine ö tements. err Bavoux ist provisorischer . Herr Chardel ist provisorischer , gen wird die Hauptstadt organisirt seyn. Die ö j Kommisston besteht aus den Herren Jad. L . 9 Périer, Graf von Lobau, von Schonen, Audry de Puyravault und Mauguin.

Die städtische Kommission an die Bewohner uff ö. is fordert die guten

Die staͤdtische Fommission von Paris gute . . Laͤden und Wohnungen zu oͤffnen . äh, ren Geschaͤften, wie gewoͤhnlich, nachzugehen. Die ĩ . Kommission ersucht gleichmaͤßig die guten 2 . 3 ö. derseite ihrer Wohnungen so lange zu erleuchten, bis die 6e . brochenen Straßen-⸗Laternen wieder hergestellt seyn wer 9 Alle Buͤrger werden die Nothwendigkeit dieser Maaßregel, die schon in den meisten Stadt-Vierteln in Folge des guten

Geistes der Einwohner ergriffen worden ist, erkennen.

im Rathhause, den 30. Juli. ͤ 6m m en der Mitglieder der Kommission.

(gez.) v. Schonen, Deputirter.

Die staͤdtische Kommission von Paris verfuͤgt: Die Offiziere

alten Armee werden aufgefordert, sich unverzuͤglich in ih⸗ * resp. Mairieen zu melden. Ihr Patriotismus ist bekannt, und ihre Erfahrung kann dem Muthe der Buͤrger nuͤtzlich

werden. ö . im Rathhause, am 30. Juli. e. n, von Schonen.

Tag esbefehl. 5 Das Verbot, irgend , ., ohne Erlaubniß die Pa—⸗ riser Barridren passiren zu lassen, war einen Augenblick fuͤr noͤthig erkannt worden; dasselbe wird durch den gegenwaͤr— tigen Tagesbefehl aufgehoben. Die Circulation ist voͤllig frei, sowohl fuͤr den Lienen als fuͤr den Eingang. Die Chefs der , . haben fuͤr die Vollziehung des gegenwaͤr⸗ tigen Befehls Sorge zu tragen. , i athhause 30. Juli. k xn kommandirende General,

(gez) Lafayette.

anzoͤsische Soldaten! ö. . allen Truppen von der Köoͤnigl. Garde und der Linie, sich innerhalb 48 Stunden nach dem proviso⸗ rischen Lager von Vaugirard zu begeben. Wir , , Ehrenwort, daß ihnen kein Leid geschehe, daß jeder Militair wie ein Freund, wie ein Bruder behandelt werden und, in Erwartung unserer weitern Befehle, Kost uud Wohnung er— halten soll.

Fuͤr den General Gérard, . der zweite Kommandirende,

(gez. Pajol.

,, Es ist in den 12 Pariser Bezirken eine freiwillige Haus—

Kollekte zu dem Zwecke veranstaltet worden, den Unterhalt

der Frauen und Kinder derjenigen Buͤrger zu sichern, die fuͤr

die Vertheidigng der National-Ehre und der Volksrechte

kaͤmpfen. Auch den unter den Waffen befindlichen Soldaten

jene Kollekte zu gute kommen, und die davon anzuschaf— 66 Sn d r, ür sollen ihnen in Reihe und Glied ver— abreicht werden, Die Einwohner werden mit derjenigen Be— geisterung, die sie so vorzuͤglich auszeichnet, dieser im Namen des Vaterlandes an sie ergehenden Aufforderung genuͤgen.

ie Beitrage duͤrfen nur denjenigen Kommissarien eingehaͤn— . . welche Listen vorzeigen, die durch die Unter— schrift des Maire oder anderer staͤdtischer Behoͤrden heglau—

bigt sind.

Der Messager des Chambres zeigt an, daß er auch

in seine uͤreau eine Subscription zum Besten der Fami⸗ . . Ernaͤhrer an den Tagen des 2sten, 28sten und 2gsten getoͤdtet oder verwundet worden, eroͤffnet habe . und daß die Redaktoren seines Blattes sich selbst an die gi der Subskribenten mit einer Summe von 200 Fr. gestellt haͤtten. Die Graͤfin Foy hat in derselben Angelegenheit nachstehendes Schreiben an den Courrier frangais erlgssen: „Mein H

err! Die letztverflossenen denkwuͤrdigen Tage haben Blut und Thraͤnen gekostet, Witwen und Waisen gemacht. Nicht um diesen Trost zuzusprechen, sondern um eine ihrem Ungluͤcke gebuͤhrende heilige Schuld abzutragen, bitten meine Kinder und ich Sie, die beifolgende Summe von 2000 Fr.

s rripti der als unsern Antheil an der Subseription zu empfangen, zu jeder Franzose ohne Zweifel beizutragen sich beeilen wird. Ich habe die Ehre ꝛc.“

Deputirten⸗Kamm— er. Unter dieser Ueberschrift giebt der Messager den nach⸗ stehenden Auszug aus dem Protokolle der gestrigen Sitzung ieser Kammer: t 9. „Der gegenwartige in Paris befindliche Verein von De⸗ putirten hat geglaubt, daß es dringend nothwendig sey, Se. Koͤnigl. Hoh. den Herzog von Orleans zu bitten, daß er sich nach der Hauptstadt begebe, um das Amt eines Statthalters des Koͤnigreichs zu uͤbernehmen, und ihm den Wunsch zu erkennen zu geben, daß er die National-Farben beihehalte. Der gedachte Verein hat uͤberdies die Nothwendigkeit er⸗ kannt, sich in der naͤchsten Session der Kammern vor Allem damit zu beschaͤftigen, dem Lande die zur vollstaͤndigen Aus— fuͤhrung der Charte unerlaͤßlichen Buͤrgschaften 1 Vor ihrer Trennung erließen die Deputirten noch eine Dank—⸗ Adresse an die Bevoͤlkerung von Paris. Paris, den 30. Juli 1830. ö (Folgen die Unterschriften.) „Ueber datjenige“, bemerkt der Messager, „was sich sonst in der eben erwaͤhnten Sitzung der Deputirten , gen, hat man aͤußerlich Folgendes vernommen. Zuerst so der General Gérard der Versammlung eröffnet haben, daß der Dauphin an demselben Tage (30sten) Morgens ein Corps von 10,000 Mann bei St. Cloud gemustert und dasselbe, je⸗ doch vergeblich, aufgefordert habe, einen neuen Angriff auf die Hauptstadt zu machen. Sodann haͤtte der Pair Graf von Sussy den Deputirten drei aus St. Cloud vom 29sten datirte und von dem Koͤnige unterzeichnete Verordnungen mitgetheilt, wodurch die fruͤheren vom TZösten zuruͤckgenom⸗ men worden waͤren, waͤhrend eine vierte Verordnung den Herzog von Mortemart zum Praͤsidenten des Minister⸗Raths und die Herren Gérard, Casimir Périer, Broglie und Du⸗ pin d. Aelt. zu Ministern ernannt haͤtte. Es hieß ferner, daß die Kammer eine Kommission von fuͤnf Mitgliedern er⸗ nannt habe, um sich mit der Pairs-Kammer in Verbindung zu setzen, so wie daß man eine Deputation von 12 Mitglie⸗ dern an den Herzog von Orleans abgefertigt haze, um ihn von seiner Ernennung zum Statthalter des Königreichs in Kenntniß zu setzen. Herr Vassal haͤtte demnaͤchst den Vor⸗ schlag gemacht, die seit 15 Jahren eingefuͤhrte weiße Kokarde durch die National-Farben zu , n, nnd dieser Vorschlag ware einstimmig angenommen worden. ñ An n . Stelle meldet der Messager: Der

Kanzler von Frankreich, Marquis von Pastoret, der Groß— Referendar, Herr Semonville, und der Pair Graf von Agout, begaben sich gestern nach dem Rathhause und zeigten an, daß der König, der sich fortwährend in St. Cloud be— findet, den . von Mortemart zum Praͤsidenten des Minister-Raths ernannt habe und bereit sey, ein Ministe⸗ rium nach der Wahl der provisorischen Regierung anzuneh— men. Ueber die Antwort dieser letztern verlautet zur Zeit noch nichts.“ ö

! W, Brief⸗Felleisen“, berichtet der Messager in einem andern Artikel, „sind gestern fruͤh um 2 Uhr, o wie gestern Abend, unter der Bedeckung der National-Garde abgegangen. Die Kauflaͤden sind wieder geoͤffnet und die Maͤrkte, wie ge⸗

Ueberschlage hat sich gefunden, daß in der Hauptstadt noch eg ch 6 Wochen vorhanden ist. Es ist Befehl ge⸗

wohnlich, mit Lebensmitteln versehen. Nach einem gemachten

1657

geben worden, die Lebensmittel fuͤr die Armee in Beschlag zu nehmen; 60, 000 Brod⸗-Rationen sind am Morgen des

gestrigen Tages unter die Freiwilligen vertheilt worden. Die Baͤcker haben ihre Laͤden geöffnet, und das Brod wird mit

der gewohnlichen Ordnung verkauft.“

Das Journal des Débats vom Lgsten Abends mel— det: „Gestern begab sich ein aus dem General Gérard, dem Grafen von Lobau, den Herren Laffitte, Casimir Périer und Mauguin bestehender Verein von Deputirten, unter dem Ge— wehrfeuer, zum Marschall Herzog von Ragufa. Herr Laffitte fuͤhrte das Wort; er stellte dem Marschall lebhaft den bekla⸗ genswerthen Zustand der Hauptstadt vor, erinnerte an das von allen Seiten fließende Blut, an das wie in einer mit Sturm genommenen Stadt wiederhallende Musketenfeuer und machte ihn, im Namen der versammelten Deputirten Frank— reichs, fuͤr die verhaͤngnißvollen Folgen eines so traurigen Er⸗ eignisses verantwortlich. Der Marschall erwiederte: „Die militairische Ehre ist der Gehorsam.“ „Und die buͤrger⸗ liche Ehre“, entgegnete Herr Laffitte, „erheischt, daß man die Buͤrger nicht ermorde!“ Der Marschall fragte hierauf: „Aber, meine Herren, welches sind die Bedingungen, die Sie vorschlagen?“ „Ohne uns einen zu großen Einfluß zuzu⸗ schreiben, glauben wir antworten zu koͤnnen, daß Alles unter folgenden Bedingungen zur Ordnung zuruͤckkehren wuͤrde: Zuruͤcknahme der ungesetzlichen Verordnungen vom 25. Juli, Entlassung der Minister und Zusammenberufung der Kam— mern am 3. August. Der Marschall gab zu, es koͤnne wohl der Fall seyn, daß er als Buͤrger die Meinungen der Her— ren Deputirten nicht mißbillige, ja sie sogar theile; er habe aber als Militgir Befehle und vollziehe diese, verpflichte sich jedoch, jene Vorschlaͤge binnen einer halben Stunde dem Koͤnige vorzulegen.“

In dem Fournal des Débats liest man ferner noch folgende Nachrichten: „Der (oben erwaͤhnten) staͤdtischen Kom- mission sind der General Lafayette, als Commandeur der Nationalgarde, und der zum Befehlshaber der Linientruppen der hiesigen Division ernannte General Gérard beigegeben. Die Deputirten- Kammer wird den 3. August zusammentre⸗ ten. Die in Paris anwesenden Pairs haben sich versam— melt, um zu berathschlagen, was bei dem gegenwaͤrtigen Stande der Dinge zu thun sey. Patrouillen der Nario— nalgarde durchziehen die Stadt; es herrscht heute Abend (29. die vollkommenste Ruhe.“

Galignanis Messenger vom zt. Juli enthaͤlt eine, seiner Versicherung nach, getreue Erzaͤhlung von den Vorgaͤngen in Paris vom 27. bis zum 29., der er folgende Worte voranschickt: „Wir haben uns bemuͤht, unsern Lesern ein treues Bild von den Auftritten der letzten Tage zu entwerfen, und zwar mit den Farben der Unparteilichkeit: ohne uns durch irgend eine Partei⸗Gesinnung leiten zu lassen oder auch nur ein Urtheil hinzuzufuͤgen. enn es unserm Artikel noch an einer voll— staͤndig methodischen Ordnung gebricht, so wird man es mit der Verwirrung, die bisher hier geherrscht hat, und mit der Schwierigkeit, durch die Franzoͤsische Zeitungs⸗Presse einen Leitfaden zu erhalten, entschuldigen muͤssen.“ Es folgt nun die Relation selbst:

„Dienstag (27. Juli.) Nachmittags um 4 Uhr begannen in der Straße St. Honoré, und zwar von Seiten der Trup⸗ pen, die Thaͤtlichkeiten; sogleich zeigte sich auch ein kraͤftiger Widerstand. Waͤhrend der ganzen darauf folgenden Nacht feuerte man von beiden Seiten, und am andern Morgen bilde⸗ ten die bewaffneten Einwohner nur Eine Armee. Einzelne Natio— nal⸗Gardisten ließen sich in ihren alten Uniformen blicken und wur⸗ den uͤberall von dem Volke mit wiederholtem Zuruf begruͤßt. Den National⸗Gardisten schlossen sich bald eine große Menge anderer Buͤrger an; sie wußten sich vereint P⸗ulver und Ge— wehre zu verschaffen und marschirten nach dem Greve⸗Platz. Nachts vorher hatte man das Wachthaus bei der Boörfe in Brand gesteckt und bis auf den Grund vernichtet; alle Stra— ßen⸗Laternen der . wurden ebenfalls in dieser und in der folgenden Nacht zerbrochen. Am Mittwoch wurde Paris in Belagerungs-⸗Zustand erklaͤrt, d. h. die Hauptstadt sollte keine andere Autoritaͤt anerkennen, als die militairtsche des Herzogs von Ragusa. Die Haupt-Treffen des Tages fanden beim Rathhause, beim Thore St. Denis, in der Straße des Klosters St. Mederic, auf den Boulevards, in den Straßen d'Antin, des Proͤuvaires und Montmartre statt. Das Gefecht in der zuletzt genannten Straße entsprang aus einem Angriffe, den der Herzog von Ragusa in Person ge— macht hatte. Auf dem Platz des Victoires hatten sich naͤm⸗ lich einige Truppen versammelt, unter denen sich ein Theil des Sten Linien, Regiments befand, das bereits vorher zu den auf dem Platze des Petits Peres befindlichen

National-⸗Garden uͤbergegangen war. Um zwei Uhr kam der Herzog von Ragusa mit frischen Truppen an und warf jene nach den Straßen du Mail, des Fossͤs Montmar— tre, Croix des Petits-Champs und Neuve des Petits-Champs zuruͤck. Der Herzog hatte sogleich befohlen, Feuer zu geben; jene feuerten ebenfalls, und so wurden mehrere Leute von bei— den Seiten getoͤdtet oder verwundet; der Herzog fuͤhrte seine Truppen sodann die Straße du Mail hinunter, saͤuberte ohne sonderliche Schwierigkeiten die Straße Montmartre bis zur Straße Joquelet, wo die Buͤrger aus den Fenstern auf seine Soldaten herab feuerten und diese, so wie der Marschall, sich deshalb zum Ruͤckzuge gezwungen sahen. Im Verlaufe des Tages wurden die meisten militairischen Posten und Wachthaͤuser bald von der einen und bald von der andern Seite wieder genommen, befanden sich jedoch am Ende alle in den Haͤnden der National-⸗Truppen. Auf dem Thore St. Denis und auf mehreren Monumenten wurde die schwarze Fahne aufgesteckt. Abends fing das Barrikadiren der Straßen an. Viele der staͤrksten Baͤume auf den Boulevards wurden umgehauen und queer uͤber den Weg geworfen; in den Straßen wurde das Pflaster auf⸗ gerissen und entweder in Haufen jusammengeworfen, oder die Steine wurden einzeln in kurzen Zwischenraͤumen von etwa einem Fuß zerstreut, um auf diese Weise den Truppen das Vorruͤcken zu erschweren Die Pforte des Justiz⸗Palla⸗ stes wurde niedergerissen. Laternen-Pfosten, Gerfͤste, Karren, Last- und andere Wagen aller Art wurden in Beschlag ge⸗ nommen, um damit Barrikaden zu bilden. Manifeste und patriotische Proclamationen waren im Verlaufe des Tages in allen Stadt-Vierteln verbreitet und an den Straßen⸗-Ecken angeschlagen worden. Die Buͤrger drangen in die Haͤuser der Waffenschmiede und nahmen alle Waffen in Beschlaͤg, die sie dort fanden; dasselbe geschah in den verschiedenen Theatern der Stadt; alles andere Eigenthum wurde jedoch streng re⸗ spektirt. Verschiedene Telegraphen, namentlich auch der auf der Kirche des Petits-Peres wurden in unbrauchbaren Zu⸗ stand gesetzt. Die Gerichtshoͤfe, die Boͤrse und alle oͤffent⸗ lichen so wie Privat-Etablissements wurden an diesem Tage geschlossen. Die Schweizer-Truppen, die hier (?) inner⸗ halb des Gebaͤudes mit einem n Theile der Koͤnigl. Garden, von ihrer Artillerie unterstuͤtzt, aufgestellt waren, wußten die Andringenden bis Mitternacht zuruͤckzuhalten, um welche Zeit der Kampf nach und nach aufhoͤrte und die Volksmenge, von Muͤdigkeit erschoͤpft, sich zur Nachtruhe begab, nachdem sie eil Stunden hinter einander mit einer regelmaͤßigen Mi⸗ litair-⸗Macht, die ihr an Zahl uͤberlegen, so wie mit Waffen und Schießbedarf reichlich versehen und im Besitze aller strategischen Vortheile war, gekämpft hatte. Das Volk schien ubrigens großtentheils aus den arbeitenden Klassen zu bestehen, und die kleine Anzahl National ⸗Gardisten, von der es unterstuͤtzt wurde, war nur halb bewaffnet, so wie ihr auch des Tages mehreremale der Schießbedarf ganz ausging. Das duͤstere Laͤuten der Sturmglocken und der Ruf: „Zu den Waffen!“ der mitten unter dem Feuern fortwaͤhrend ge⸗ hoͤrt wurde, vermehrten das fuͤrchterliche Gefuͤhl der Ungewiß— heit uͤber den Ausgang des Kampfes und das Schicksal der Tapfern von beiden Seiten. So endigte die Nacht vom Mittwoch. Nachdem sich das Volk zur Ruhe begeben hatte, wurde ein großer Theil der Königl. Garden für die Nacht dem Louvre gegenuͤber aufgestellt, doch schon um 3 Uhr wieder nach andern Orten hinbeordert. Die Vertheidigung die— ses Theils des Pallastes wurde den Schweizer Truppen anvertraut, von denen immer 3 Mann hinter jeder der dop— pelten Säulen zwischen den Fenstern des Vorderflurs und in anderen Theilen, von wo aus sie mit Sicherheit ihre Ge— wehre abschießen konnten, aufgestellt waren. Um 3 Uhr Morgens begannen schon wieder die Sturmglocken in ver⸗ schiedenen Seadttheilen zu laͤuten, und das Geschrei „Zu den Waffen!“ ertoͤnte laut, da die Volksmasse sich zu ver⸗ sammeln begann. Der Laͤrm, den das Aufreißen des fla⸗ sters in den verschiedenen dem Pallaste nahe belegenen Stra⸗ ßen verursachte, zeigte deutlich an, daß der Angriff wieder erneuert werden wurde, und um 43 Uhr fing die Volksmasse an, am aäͤußersten Ende der Straße des Poulies, einer engen kleinen Gasse, die nach der Straße St. Honors fuͤhrt, die Pflastersteine fortzuschaffen, um eine Barraäere an der linken Seite des Louvre zu bilden. Die Schweizer begannen auf diesem Punkte ein moͤrderisches Feuer, das ununterbrochen , wurde, so lange das Volk mit der Errichtung jener arrière beschaͤftigt war. Einige Schuͤsse wurden aus einem Fenster des Hauses gefeuert, das sich jener Barriere zunächst besindet; diese, ohne ihnen sonderli en Schaden zu⸗ zufügen, heilten die Aufmerksamkeit der chweizer; vom

Volke fielen jedoch sehr Viele. Einer, der, von einer Kugei