1830 / 217 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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des eidgenoͤssischen Bundesheeres.

Strafgesetzbuches der Regimenter in Frankreich. Der wohl

sie solche Folgerungen, begruͤndete solche Instructions-Vor—

nommen.

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1660

lungen erfolgte auch die Verlesung eines Berichts der Mili— tair-Aufsichtsbehoͤrde ͤber den Bestand und die Ausruͤstung

Es wurde bei diesem An— laß hinsichtlich der Grundlagen zu einer allgemeinen Land— wehr⸗Organisation fast einmuͤthig die Nothwendigkeit aner— kannt, diesen Gegenstand als von besonderem Gewicht sorg— faltig im Auge zu behalten.

Schaffhausen, 30. Juli. Der große Rath des Kan— tons Luzern hielt am 19ten d. M. eine Sitzung wegen des

abgefaßte und, wie es scheint, auf Publieität berechnete Rap— port der Kommission wurde durch den Verfasser, Herrn Kantonsfuͤrsprecher Kopp, abgelesen. Er schickte eine histori— sche Beleuchtung des bisherigen Ganges, in Bezug auf den fraglichen Kodex, voraus; aus welcher sich dokumentirt er— gab, daß die Schweiz auf kein unbedingtes Gesetzgebungs— recht fuͤr die kapitulirten Truppen Anspruch zu machen habe, wodurch also die bisherige Auslegung des Art. 25. der Mi— litair-Capitulation wegfaͤllt. Sodann pruͤfte sie in allseitiger Beziehung die Arbeit der Herrn Commissaire und glaubte, bei Anerkennung von vielen Trefflichen, doch auch denselben mehreres Unhaltbare nachweisen zu muͤssen. Aus Allem zog

schlaͤge, die, im Interesse beider Nationen, Frankreichs und der Schweiz, fuͤr beide so schnell als versoͤhnend zu seyn scheinen. Sie wurden im Wesentlichen unveraͤndert ange—

Aus Waadt meldet man: „Merkwuͤrdig war am 23sten d. M Abends 7 Uhr die Erscheinung von mehr als 200 Storchen in den Dörfern Cully und Lutry. In letzterm waren das Dach der Kirche und einige umliegende Haͤuser von diesen Gaͤsten beinahe bedeckt. Am folgenden Morgen zogen sie mit Tages-Anbruch weiter.“

Bin La n d.

Berlin, 6. August. Aus Stettin wird vom 4. Au⸗— gust gemeldet: Ein eben so seltenes als erfreuliches Doppelfest ist gestern an uns voruͤbergegangen und wuͤrdig seiner hohen Bedeutung gefeiert worden. .

Schon am fruͤhen Morgen begab sich das hiesige Mili—⸗ tair, mit der hohen Generalstaͤt an der Spitze und gefolgt von einer zahllosen Menge der Bewehner hiesiger Stadt und deren Umgebung, auf den vor dem Thore belegenen Exercier—⸗ platz, um die Feier des vollendeten 60sten und angetretenen Histen Lebensjahres unsers theuern hochgeliebten Landesvaters durch eine gottesdienstliche Handlung unter dem freien Him—

Rede hielt. Nach Beendigung derselben ward zur Grund— steinlegung selbst geschritten, indem des Wirklichen Geheimen Raths und Ober⸗Praͤsidenten Hrn. Dr. Sack Exc. dem Steine den erforderlichen Moͤrtel gab, worauf derselbe auf sein Lager gesenkt wurde. In den Stein selbst legte Se. Excellenz mehrere Preußische Geldmuͤnzen vom Jahre 1830 und einige silberne Denkmuͤnzen, unter andern diejenige auf die am 25. Juni d. J. begangene Feier der Uebergabe der Augsburgischen Kon— fession, eine andere mit dem Bildnisse des Koͤnigs und auf die Vereinigung Pommerns, so wie einen hermetisch ver— schlossenen Glas-Cylinder, in welchem sich, außer einem Grund⸗ risse von der jetzigen Lage Stettins und von dem neuzubauen— den Gymnasiengebaͤude, ein von dem Stadt⸗Syndikus Ruth verfaßter historisch⸗statistischer Aufsatz, die Provinz Pommern und deren Geschichte, Verfassung ꝛc. von den fruͤhesten Zei— ten an bis jetzt im Allgemeinen und die Stadt Stettin und deren Verhaͤltnisse jeder Art ins Besondere betreffend, befin⸗ det. Es wird darin unter Anderm auch des guͤnstigen Kul-⸗ turstandes Pommerns gedacht und bemerkt „daß hierzu ganz vorzuͤglich die Gesetzgebung seit 1807 beigetragen habe. Es werden die Gesetze, welche den wesentlichsten Einfluß gehabt, genannt und kurz angefuͤhrt, was durch sie bezweckt und er— reicht worden, daß alles das die Wohlfahrt der Nation und auch Pommerns gesteigert habe und zu einem Gewinn ge— worden sey, dessen segensreiche Bedeutung die Re— gierung Sr. Majestät unsers Koͤnigs aufs Unver— gaͤnglichste bezeichne. Am Schlusse des von der Kom— mission unterzeichneten Aufsatzes, in welchem auch der jetzt beabsichtigten Ausfuͤhrung mehrerer neuen wohlthaͤtigen In⸗ stitute gedacht wird, heißt es: „Was wir hier niederlegen, ist sernen Nachkommen bestimmt. Gelangt es zu ihrer Kunde, moͤge es von Werth und Interesse fuͤr sie seyn. Gern schlie— ßen wir unsre Wunsche fuͤr ihre Wohlfahrt an. Haben sie das Bessere erreicht, so werden sie doch die Bedeutung der Gegenwart und was sich in ihr der Zukunft guͤnstig vorbe⸗ reitet, nicht verkennen. Der Grundstein wurde nun mit der Schließplatte bedeckt und verkittet, und saͤmmtliche zur thaͤtigen Theilnahme daran eingeladene Autoritaͤten und Re⸗ praͤsentanten des Militairs, des Civils und der Stadt, die Mitglieder der Bau⸗Kommission, einige Schuͤler des Gymna—⸗

nach der Reihefolge durch Ausübung der uͤblichen drei Ham⸗ merschlaͤge auf den Stein; waͤhrend welcher Ceremonie von dem Musikchoͤre eine passende Symphonie gespielt wurde.

genden Schlußworte: „In Deinem Namen haben wir den Grundstein gelegt; o so sprich nun auch Dein Ja und Amen zu unserm Werke, damit es bald und gluͤcklich vollendet werde. Wende in Gnaden Alles ab, was diesen Bau hindern und

mel zu begehen und mit der jedem Preußen angebornen Liebe und Treue in inbruͤnstigem Gebet Heil und Segen herabzu— flehen vom Herrn der Heerscharen auf das Haupt des hoch— gefeierten Monarchen. Ein tausendstimmiges Hurrah! von dem Schalle von 101 Kanonenschuͤssen begleitet, schloß diese militairische Feierlichkeit. Hierauf folgte die feierliche Le⸗ ung des Grundsteins zu dem unter Leitung einer besondern Hi Com fsion auf dem Platze der ehemaligen im Jahre 1789 durch Blitzstrahl eingeaͤscherten Marienkirche zu erbauen— den neuen Gymnasium, zu welchem Bau Se. Majestaͤt der Koͤnig ein Gnadengeschenk von 10,000 Rthlr. als Beitrag zu den Gesammtbaukosten allergnaͤdigst zu bewilligen geruhet ha—⸗ ben. Eine große Anzahl zur Beiwohnung dieser Feier eingeladenen Beamten und Personen aller Staͤnde, und beiderlei Geschlechts hatte sich zu dem Ende auf dem Bauplatze eingefunden, welcher auf eben so sinnige als zweck— mäßige Weise mit Laub- und Blumen-Gewinden und einem Griechischen Tempel verziert war, an dessen mit den Buͤsten omer's, Kato's ꝛc. geschmuͤcktem Frontispier das große Koͤ— nigliche Preuß. Wappen, zwischen den Wappen der Stadt Stettin und des hiesigen Koͤnigl. Marienstifts letztere Beide sind Patrone des Gymnasiums, prangte, und unter dessen Dache die schoͤne Simonysche Buͤste Sr. Majestaͤt

des Koöoͤnigs auf einem altarfoͤrmigen Postamente ruhte.“

In feierlichem Zuge, eroͤffnet von den werkthaͤtigen Hand—⸗ werkern, nahten nunmehr die hoͤchsten Civil‚ und Mili— tair⸗Autoritaͤten und die Repraͤsentanten der Stadt und des Stiftes und ließen sich auf den um den

Altar errichteten Sitzen nieder. Unter Pesaunen und Trom⸗

petenschalle und dem Klange der von den hie sißen Militair⸗ Musikchören ausgefuͤhrten andern Instrumental-Musik be⸗ gann nunmehr die Versammlung einen auf die bevorstehende

andlung hindeutenden, dieselbe gleichsam einleitenden Cho⸗

stoͤren konnte; staͤrke die, welche die Leitung desselben uͤber⸗ nommen, mit Deiner Kraft; nimm alle Arbeiter in Deinen

allmächtigen Schutz und erfülle sie mit dem Geiste der Ord⸗

nung, des Fleißes, der Maͤßigkeit, des Gehorsams. Zu Dir, dem Hort und Helfer aller Schwachen, dem Geber aller gu⸗ ten und volltommenen Gaben, steht unsre Zuversicht. Laß uns nicht zu Schanden werden. Herr! segne uns und behuͤte uns; Herr! laß Dein Angesicht leuchten uͤber uns und sey uns gnaͤdig; Herr! erhebe Dein Angesicht auf uns und gieb uns Frieden. Amen. Nachdem nunmehr das uͤber diese wichtige Handlung aufgenommene Protokoll von den dabei thaͤtig gewesenen Zeugen unterschrieben worden war, ver fuͤg⸗ ten sich diese in die Wohnung Sr. Execellenz des Herrn Ober-Praͤsidenten, um dort, der an sie und an mehr als 190 Personen der Stadt aus allen Standen ergangenen Einla⸗ dung gemaͤß, ein Erfrischungs-Fruͤhstuͤck einzunehmen. Und als Se. Excellenz, vor dem Bilde Sr. Majestaͤt des Koͤnigs stehend, folgenden Toast ausbrachte: „Ihm, unserm allergnaͤdigsten Koͤnige und angestamm— ten Landesherrn, der Sein töeues tapferes Volk als Held zum Sieg und Ruhm gefuͤhrt; Ihm, dem Landesvater, der in sicherem Frieden mit Milde und Gerechtigkeit Sein Land

men seiner ,, . sich gewaͤhlt, der den reinen Christen-⸗Glauben mit Wort und That bewährt; Ihm, der

Seine segensreiche mehr als Z0jaͤhrige Regierung auf die freie geistige Ausbildung und Veredelung seines Volks gebaut und diese zu befoͤrdern uberall bemuͤht gewesen ist, der erst jetzt uns einen glaͤnzenden Beweis fuͤr uns und die Nachkom—

men gegeben hat; Ihm, der heute Sein 6ostes Lebensjahr vollendet sey dies Glas mit dem Ruf aus jedem treuen

Pommerschen Herzen dargebracht: Der Koͤnig lebe lang!

. welchemnächst der evangelische Bischbf Dr. Ritschl am Altar eine der Feierlichkeit entsprechende tief ergreifende

Der Koͤnig und sein Haus, Sie leben hoch!“

siums und die Werkmeister bezeichneten diese Theilnahme

Nach der Grundsteinlegung sprach der Herr Bischof die fol⸗

regiert, der von jeher Licht und Necht zu den Haupt-Maxi⸗

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wurde mit dem lautesten Jubel eingestimmt. Am Mit— tage hatten sich in den Gaͤrten . Kasino, der 26 und der Buͤrger⸗-Ressource zahlreiche Gesellschaften zu frohen Mahlen versammelt. Allgemeiner Frohsinn herrschte, und auch hier, so wie uͤberall, wo dergleichen Zusammenkuͤnfte am heutigen Festtage stattfanden, vor den Thoren, in der Stadt oder auf den reich mit Flaggen verzierten Schiffen auf den Fluthen der Oder, machte ein wiederholtes jubeln des Lebehoch die ungetheilte Freude und die herzlichsten Wuͤnsche fuͤr das dauernde Wohl des geliebten Landesvaters kund. Aber auch der Arbeiter bei dem Bau des Gymnasiums war von der umsichtigen Kom⸗ mission freundlich gedacht worden. Reichliche Speise und Trank erfreute sie unter den schattigen Laubdaͤchern auf der Baustelle und auch ihr Lebehoch des theuren Monarchen 6 . allgemeinen Jubel. In aͤhnlicher eise feierte die Garnison am gestrigen Tage i fest mit Gesang und Tanz. . Spaͤt am Abend versammelte sich in der sinnig und reich geschmuͤckten, zu einem wahren Feentempel umgewandelten Wohnung des Herrn Provinzial-Steuer-Direktors, Geheimen Ober-Finanzraths Boͤhlendorff eine glaͤnzende uͤbergus zahl⸗ reiche Gesellschaft zu einem ihée dansant, welcher sowohl durch die frohe Stimmung der saͤmmtlichen Gaͤste, als auch durch die ausgezeichnete Vorsorge und seltene Liberalität des Herrn Wirthes, und durch die anmuthige Freundlichkeit seiner Gemahlin das Fest des Tages aufs Wuͤrdigste schloß. Auch dort fand das Gefuͤhl der treuen Liebe zum angestamm—⸗ ten Koͤnige, dem wahren Vater seines Volkes, die gewuͤnschte Gelegenheit, sich laut zu aͤußern. Auch dort ach, und wo wäre ein Pallast, wo eine Huͤtte im weiten Umfange des Staates, wo dies nicht geschehen seyn mochte! auch dort wurde dem treuen Beschuͤtzer seines Volkes, dem hohen Pfle⸗ ger der Kunst und Wissenschaft, dem allbereiten Helfer und Troͤster der Armen und Bedraͤngten, dem sieggekroͤnten Hel— den im Kampfe fuͤr seines Volkes freien Heerd, ein tonendes 1 mit mancher stillen Freuden- und Dankesthraͤne dar— Moͤge Ihn der Allguͤtige, der uͤber den Himmeln mit seiner Vaterhand ferner segnen, moge ö Ihn . gnaͤdige Obhut nehmen, Ihn bewahren vor den Gebrechen des menschlichen Leibes, wie er Ihn hochgestellt in der Herr— lich keit der Geistesgaben, in der treuen ünwandelbaren kieb— Seines Volkes; ach, moͤge Er das Amen sprechen zu dem ge⸗ stern und heute und immerdar aus allen Herzen Seiner Mil—

lionen Unterthanen zu Seinem Gnadenthrone. aufsteigenden

Gebete um lange, lange Erhaltung Seines mi den Septers **“ ge Erhaltung Seines milden begluͤcken—

Aus Magdeburg schreibt man ebenfalls unter: Aten d. M.: Der Ite August wurde auch in e Jahre, . dem schoͤnsten Wetter beguͤnstigt, durch die innige Theilnahme aller Bewohner dieser Stadt zu einem herzerhebenden Na— tionalfeste, Eine wuͤrdige Vorfeier des Freudentages fand am 2ten im Theater Statt. Die Feier des Tages selbst er, oͤffnete fruͤd um 6 Uhr eine von dem Vorstand ? der hiesigen staͤdtischen Schwimm-Anstalt, und namentlich von dem Kö— nigl Platz- Major Herrn Major von Neindorf, veranstaltete festliche Schwimmfahrt. Hierauf folgte eine glanzende Parade der ganzen Garnison auf dem Platze am Fort Scharnhorst mit Militgirgottesdienst und einem freudigen Hurrah, vom Kanonen-Donner begleitet. Ein großes Gastmahl, im Lokal der Militair-Ressource veranstaltet, vereinigte zur Feier des Festes die Militgir⸗ und Civil Behörden. Der Toast auf das Wohl Sr. Majestaͤt des Koͤnigs und des Koͤnigl. Hauses, von dem Herrn General⸗Lieutengant von Jagow ausgebracht wurde den uͤberall in den oͤffentlichen Gesellschaften und Fa⸗ milienkreisen zu kleineren Festmahlen vereinigten Einwohnern durch 61 Kanonenschuͤsse kund gethan, und Ausbruͤche der herzlichsten und reinsten Freude ergossen sich in National-Lie⸗ dern, deren Zahl auch in diesem Jahre durch einige sehr ge⸗ lungene sich vermehrt hatte. Aus allen Gaͤrten und Lust-Oer— tern, in den Umgebungen der Stadt, wo funfzehn segensreiche

Friedensjahre die einladenden Schatten dichtbelaubter Bäume

aus der im Kriege veroöͤdeten Ebene wieder hervorgerufen ha— ben, toͤnte Musik und Gesang in die . ,,, die Abendsonne beleuchtete. Die meisten Tausende hatte wie immer, der schoͤne Garten des errnkruges zu der schon oft erwahnten Feier vereinigt. Ueberall Freude, aber die stillere, selige, das frohe Bewußtseyn gluͤcklicher Tage beglei— tende, die sich ausspricht, ohne tobend uͤberlaut zu werden. Die Heimke renden ergotzte, außer der freundlichen Beleuch⸗ tung der Gaͤrten der Friedrichsstadt, die schoͤner Erleuchtung der Schwimm Anstalt; und ein großer Zapfenstreich rief Krieger und Buͤrger, die hier so friedlich bei einander woh—⸗

nen, daß sie gern alles mit einander theilen, zur suͤzen R des froh durchlebten Tages. t , . uhe e , chlebten Tages. Gott erhaite, schüt. und segne

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Am 22. Jult Jm, 46 8 zy

2. Juli d. J. starb zu Bied bei Neufchatel ein der aͤltesten und ausgezeichnetsten Staatsdiener, 2 6 General von der Infanterie, Gouverneur von Neuschatel und Valengin, Amtshauptmann zu Neuenhagen, Ritter des großen Schwarzen und Rothen Adler, und pour je mérite= Ordens, des eisernen Kreuzes am weißen Bande, des Koͤnigl Baierschen St. Hubertus- wie auch des Kur fuͤrstl. Hessischen großen Löwen und des Ordens pour la vertu militafre Herr Friedrich Wilhelm Christian von Zastrow, aus dem Hause Wusterhanse. Der Verstorbene war am 22. Dezem⸗ ber 1352 in Ruppin geboren, woselbst sein Vater als Major des Infanterie-Regiments Prinz Ferdinand in Garnison stand; seine Mutter war Christiane Auguste, Tochter bes Staats⸗Ministers von Boden. Er hatte das Unglück sei⸗ nen Vater fruͤh zu verlieren, der im Jahre 17538 bei der Belagerung von Ollmuͤtz blieb, worauf er in Berlin im roß⸗ alter lichen und muͤtterlichen Hause und bei dem Sf fl; Tiebaut und spaͤterhin in der Ritter-Akademie zu Branden⸗ burg erzogen wurde. Am 23. September 766 trat er in Berlin bei dem Infanterie⸗Regiment Graf Lottum zuletzt von Arnim, Nr. 13) als Gefreiter-Korporal in Dienst, avan⸗ eirte in demselben am g. Mai 1768 zum Faͤhnrich und am 15. Maͤrz 1774 zum Seronde⸗Lieutenant. Er hatte das Gluͤck, durch sein Benehmen und durch seine Application die besondere Aufmerksamkeit Konig Friedrich ILauf sich zu ziehen, und nachdem er dem Koͤnige verschiedentlich Arbeiten und Memoiren uͤber militairische Gegenstaͤnde eingereicht hatte, ertheilte derselbe ihm als Zeichen seiner Zufriedenheit unterm 12. Januar 1778 den Orden pour le mèrite. Am 4. April 778 wurde er zum Inspections-Adjutanten der Berlinschen Infanterie⸗ General⸗Inspektion beim General⸗Lieutenant von Ramin er— nannt, bei dessen Person er dann dem Baierschen Erbfolge⸗ Kriege und verschiedenen Gefechten desselben beiwohnte. Nach dem Tode des General von Ramin 1783 wurde er In spec⸗ tions⸗Adjutant der Pommerschen Infanterie⸗General⸗In spec⸗ tion, am 28. Sept. 1786, Stabs⸗Eapitain, und am X. De). 1789 Major bei dem Infanterie⸗Regiment von Bruͤneck (zuletzt von Treskow Nr. 13.) Am 22. Jan. 1793 wurde er zum Fluͤgel-Adjutanten Konig Friedrich Wilhelms II. ernannt und begleitete den Koͤnig in den Feldzuͤgen 1793 und 1794 am Rhein und in Pohlen. Fur besondere Auszeichnung er⸗ nannte ihn der Koͤnig nach der Schlacht von Raffka, außer der Reihe, unterm 7. Juni 1794 zum Oberst Lieutenant. Im Dezember desselben Jahres wurde er zum General⸗Adjutan⸗ ten des Koͤnigs befoͤrdert und ihm die Leitung des Militair—

Kabinets anvertraut. Diesen ehrenvollen Posten in wel.

er am 1. Januar 1796 zum Obersten . 6 kleidete er nicht allein bis zum Ableben des Koͤnigs, sondern wurde in dem elben auch von Sr. Maj. dem jetzt regierenden Konig bestaͤ⸗ tigt, Im Januar 1798 wurde er als aͤltester General⸗ Adjutant zugleich zum Chef des reitenden Feldjaͤger⸗Corps ernannt. Ein sich entwickelndes Brustleiden noͤthigte ihn zu dem Wunsch, sich von seinem angestrengten Geschaͤftsleben zuruͤck⸗ zuziehen, worauf Se. Majestaͤt die Gnade hatte, ihm unterm 20sten November 1800 das Infanterie⸗Regiment Crausatz (Nr. 39.) zu ertheilen und ihn im Mai 1861 zum General⸗ Major zu befördern. Nach der Revue in Posen im Jahr 1802 verlieh ihm Se. Majestaͤt den großen rothen Ndler— Orden. Als sein Nachfolger in der General⸗Adjutantur Obrist⸗Lieutenant von Holzmann, im Jahr 1803 starb, wurde er nach Potsdam berufen, um den neu ernannten General— Adjutanten, Major von Kleist, in sein Geschaͤftsverhaͤltniß einzufuͤhren. Im Fruͤhjahr 1305 wurde er, nachdem der Kaiser von Rußland den General von Winzingerode mit einer außerordentlichen Mission nach Berlin gesendet hatte, zur Beantwortung derselben vom Koͤnige nach St. Peters; burg geschickt. Am 12. April 1806 wurde er zum General⸗ Inspecteur der Suͤdpreußischen In fanterie⸗General⸗Inspec⸗ tion ernannt, Beim Ausbruch des Krieges 806 war er zu⸗ erst zum Hohenloheschen Corps bestimmt, erhielt aber darauf eine Brigade bei der Reserve der Haupt-Armee und wurd in den Tagen, die dem Anfang der Feindseligkeiten voran— gingen, in das Haupt-Quartier des Koͤnigs berufen. Er bé— fand sich in der Schlacht von Auerstedt bei der Person Sr Majestat und begleitete Hoͤchstdieselben nach der Schlacht nach Magdeburg und Kuͤstrin. Als der zum Kaiser Na⸗= poleon abgeschickte Staats, Minister Marquis Luchesini