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ter dem Altare
Abtheilungen, von Frau von Weißenthurn.
Im Morning-Herald liest man Folgendes uͤber die Begraͤbnißplaͤtze der Koͤnige von England. „Die Angel— sachsen pflegten ihre Todten unter Huͤgel oder sogenannte Tu— muli zur Erde zu bestatten. Die Graͤber ihrer Könige hat— ten, Hr. Stukely zufolge, verschiedene Formen, charakterisirten
sich aber durch eine Masse von in einem Kreise aufgehaͤuften
Steinen. Wormius sagt, die Koͤnige hatten lange Graͤber in Gestalt eines mit dem Kiele nach oben liegenden Bootes. Diese hochliegenden Graͤber waren bisweilen mehrere 100 Fuß lang. In der Naͤhe des Roͤmischeu Feldlagers bei Aldborough be— findet sich ein Tumulus, den man des Koͤnigs Begraͤbniß— platz nennt; er ist 42 Fuß hoch, hat 250 Fuß im Um— fange und besteht aus mehrereu Thonlagen, mit Wurzeln von Farren⸗ und Haide⸗Kraͤutern vermischt. Das Riesengrab in Denbigshire, und die lange Bahre bei Pimpern in Dor— setshire, die 224 Fuß lang ist, gehoͤrten zu den Denkmaͤ lern die⸗ ser Gattung; das merkwuͤrdigste aber, hinsichtlich seiner Groͤße, ist der sogenannte Shipton-Huͤgel in derselben Graf— schaft, der eine Laͤnge von 749 Fuß hat. Zu Zeiten der An— gelsachsen erhielten die Graͤber ihrer ersten Könige, die Eng— land unter sich theilten, eben so verschiedene Stellen, als sie wahrend ihres Lebens auf verschiedenen Thronen saßen. 460 Jahre nach der Invasion vereinigte Egbert die Heptar— chie und gruͤndete im Jahre 847 die Englische Mo— narchie; sein Begraͤbnißplatz aber und die Graͤber seiner Nachfolger, die unter freiem Himmel dem Einfluß der Ele— mente und dem Pfluge des Landmannes ausgesetzt waren, haben fast keine Spuren ihres einstigen Daseyns hinterlassen. Erst nach Einfuͤhrung des Christenthums ließ man es sich an— gelegen seyn, die Graͤber dauerhafter zu machen. Zu Ende des 6ten Jahrhunderts aͤnderte Gregorius der Große das Roͤmische Gesetz, das die Bestattung der Todten außerhalb der Stadtmauern verordnete. Wahrend der Regierung des genannten Papstes fingen die Priester an, fuͤr die Seelen der Verstorbenen zu beten, und erhielten zu ihrem großen Vortheil die Freiheit, in Kirchen oder deren Umgebungen zu begraben. Bald darauf, im Jahre 604, erbaute Sebert, Koͤnig der Ost-Sachsen, die Kirche St. Peter in Westminster, allgemeiner bekannt unter dem Namen Westminster-AUbtei, die spaͤter und bis zum Schlusse des 7ten Jahrhunderts der , der Koͤnige von England war. Die
irche in Winchester, wo nach der Heptarchie die Saͤchsi— schen Koͤnige residirten, nahm in ihrem Allerheiligsten hin— die Ueberreste Kanut's und mehrerer anderer nach ihm folgender Koͤnige derselben Dynastie, so wie die Gebeine von Wilhelm Rufus, auf. Die von Sebert erbaute Kirche zerfiel in Truͤmmer. Eduard der Bekenner baute sie wieder auf und verwendete zu diesem Zweck den zehnten Theil seines Vermoͤgens. Sie erhielt die Gestalt eines Kreuzes und diente ähnlichen Gebaͤu— den zum Muster. Im Jahre 1066 wurde St. Eduard in derselben beigesetzt und neben ihm seine Gemahlin Editha; auch Seberts Gebeine erhielten dort ihren Platz.
Zum drittenmal wurde die Kirche St. Peter zu West— minster von Heinrich III. wieder aufgebaut; die Mauern und der Glockenthurm waren in Truͤmmer zerfallen und wegge— raͤumt worden, um dem Gebaͤude eine großere Ausdehnung zu geben und es im Allgemeinen zu verschoͤnern. Da der . Konig den heiligen Eduard aufs hoͤchste verehrte, so efahl er, dessen Leichnam mit großer Feierlichkeit in einer der Kapellen des erneuerten , ,. gerade hinter dem Chor, beizusetzen. Diese Kapelle erhielt den Namen der Ka⸗ pelle St. Eduards des Bekenners und wurde von der Zeit an zur Ruhestaͤtte der verstorbenen Englischen Koͤnige be— stimmt. Johann, der Vorfahr Heinrichs III., hatte seinen Platz in einer benachbarten der heiligen Jungfrau geweihren Ka— pelle gefunden, neben welcher Heinrich VII. in der Folge die jetzt nach ihm benannte Kapelle erbaute.
(Fortsetzuug folgt.)
Königliche Schauspiele.
Sonntag, 8. August. Im Spernhause: Fra Diavolo, . Oper in 3 Abtheilungen, mit Tanz; Musik von
uher.
In Charlottenburg: Das letzte Mittel, Lustspiel in 4 ͤ Hierauf: Der Degen, dramatischer Scherz in 2 Abtheilungen, von E. Raupach.
1668
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Montag, 9. August. Im Schauspielhause: Zum ersten⸗ male: Karl der Zwoͤlfte auf seiner Heimkehr, militairisches Lustspiel in Abtheilungen, vom Dr. C. Toͤpfer.
Dienstag, 10. Auguͤst. Im Schauspielhause: Der Kauf— mann von Venedig, Schauspiel in 5 Abtheilungen, von Sha— kespeare, uͤbersetzt von A. W. Schlegel..
. König städtisches ,.
Sonntag, 8. August. 1) Fest-Oudvertuͤre, komponirt vom Kapellmeister Herrn Franz Glaͤser. — 2) Liebes⸗A⸗B⸗ C. — 3) Sehnsucht eines Schweizers in der Ferne nach seinem Liebchen, beide mit Begleitung der Guitarre, vorge— tragen von Herrn Holzmiller. 4) Pot-Poutri uͤber Ungari— sche National-Melodieen, fuͤr die Violine, mit Begleitung des Hrchesters, komponirt und vorgetragen vom Konzertmei— ster Herrn Leon de Saint Lubin. Hierauf: Zum erstenmale wiederholt: Karl von Frankreich, oder: Die Pilgerinnen von Mekka, komische Oper in 2 Akten, nach dem Franzoͤsischen; Musik von Boyeldien und Herold.
Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 20 Sgr. ze.
Montag, 9. August. Die weiße Dame, komische Oper in 3 Akten; Musik von Boyeldieu. (Herr Holzmiller:; Georg
Brown.)
n , Den 7. August 1830. Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preruss. Cour.) e .
St. Schuld- Sch. 4 987 98 Qstpr. Ptandbrf. 4 i601 — Pr. Engl. Anl. 8 5 1027 — Pomm. Pfandbr6. 4 io5s — Pr. Engl. Anl. 2 5 i023 — Kur- u. Neum. do. 4 1063 — Pr. Engl. Obl 30 4 953 — Sehlesische do. 4 107 — Kurm. Ob. m.l. C. 4 98 — Dom. Pfandbrf.5 — c — Veum. Lat Sch. d. 4 980 — Rkst. C. d K-u. N — 7133 - Berl. Stadt- Ob. 4 1014 — .- Sch. d. K- u N. — 74 — Königsbg. do. 4 99 —
Elbinger do. 4 19ꝰ — Iloll. vollw. Dub. — — C — Danz. do. in Ih- 5377 — Neue dito — 195 —
Woestpr. Pfdb. 4 1090 — Eriedrichsd'or,. — 135 123 Grossliz. Pos. do. 4 101 — Disconto .... 551 6
ö Prem ss. Cor.
W e chs el Cours. e, ,. Miner da. , , ,, me. 250 El. Kurz 140 — att e, mn, ne, mn , ., 250 FI. 2 At. 1397 — ann baurg s. i n. 300 Mk. Kurz 15075 — ita n ne , , m 300 Mk. 2 Mt. 1494 — London ., , , mme. l, 3 Mi. 6 241 — ae 300 Er 2 Mt. S805 — Wien in 20 Xr! ? 77. 150 Fi. 2 Mi, fie, K 150 I 12 Wi, 1023 — . 100 Ihl. 2 Mt. 991 — d 100 Thl. Uso 102 — Frankfurt a. M., W.. . .... 150 EI. 2 Mt. 1026 102 Petersburg BN... .... 100 kbl. 3 Woch. — 39 , boo kl. Kurz — 1109
Auswärtige Börsen.
Am sterd am, 2. August. Niederl. wirkl. Schuld 61. Kanz- Bill. 29.
Hamburg., 5. August. Bank-Actien 12273. Russ. Engl. Anl. 1005. Dän. 653. Poln. br. 31. Aug. 1135. Engl. Neap. 837. Falc. 74.
London, 31. Juli. Zbroc. Cons. 905. 37proc. (neue) 993. 4proc. 10473. Dän. 71. Kuss. 108. Span. 172.
Hierbei Nr. 5ß des Allgemeinen Anzeigers.
Berichtigung. In einigen Exemplaren des gestrigen Blattes der Staats-Zeitung, S. 1658, Sp. 1, Zeile 19 von
unten statt „National“ lies „Koͤnigl iche.“
Neueste Börsen⸗Nachrichten.
Frankfurt a. M, 4. August. Oesterr. proc. Metall. 943. 4Aproc. S893.
Loose zu 100 Fl. 173. Poln. Loose 577. Brief.
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Gedruckt bei A. W. Hayn.
Bank⸗Actien 1510. Part. „Obl. 1253.
Redacteur John. Mitredaeteur Cottel.
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Allgemeine
preußische Staats- Zeitung.
M 219.
Amtliche Nachrichten. . Kronik des Tages.
. Angekommen: Se. Excellenz der General-Lieutenant und Direktor des Allgemeinen Kriegs⸗Departements im Koͤnigl. Kriegs⸗Ministerium, von Schoͤler, von Augsburg.
Abgereist: Von Foͤlkersahm II., als Courier von Seiten der Kaiserl. Nussischen Gesandtschaft am hiesigen Hofe, nach St. Petersburg.
Durchgereist: Der Kaiserl. Russische Legations⸗Secre⸗ tair bei der Gesandtschaft am Koͤnigl. Sardinischen Hofe, Graf von Stroganoff, als Courier von Dresden kom— mend, nach St. Petersburg.
Zeitungs-Nachrichten. Ausland.
Rußland.
St. Petersburg, 31. Juli. Der General-Adjutant und Divisions⸗General der Polnischen Truppen, Kur natowski, hat den St. Annen⸗Orden erster Klasse, mit der Kaisertichen Krone verziert, erhalten.
Der Polnische Brigade⸗General, Graf Przebendowski, ist zum Ritter des St. Annen⸗-Ordens erster Klasse ernannt worden.
Die Nordische Biene liefert nachstehenden Bericht aus Neiny *‘) vom 26. Juni (S. Juli): „Die im hiesigen Quarantaine⸗ Lager den Observations-Termin abwartenden Truppen, hestehend aus der Jten und 17ten Division, zusam— men 12 Regimenter und 11 Artillerie⸗Lompagnieen, feierten gestern, nach zuvor eingeholtem Gutachten des Ober-Aufse— hers dieser Quarantaine, Wirklichen Staatsraths Baron Frank, und darauf erfolgter Zustimmung der betreffenden Autoritäten, das Geburtsfest Sr. Majestaͤt des Kaisers, und zwar auf folgende Weise. Die Feldkirche des Muromschen Regiments war vor dem Lagerplatz innerhalb eines besondern Kordons aufgeschlagen, in welchem auch das Regiment selbst pelotonweise aufgestellt war. Um 10 Uhr Morgens fing der
Gottesdienst an, und zu gleicher Zeit wurde das Gebet bei
jedem Regimente auf dessen Standorte verrichtet. Nach Ab⸗ singung der Hymne fuͤr das Wohlergehen Sr. Majestaͤt und der Kaiserl. Familie, begannen die Salutschuͤsse der zwischen den Regimentern aufgepflanzten Artillerie, auf einem Abstande von mehr als 3 Wersten. Waͤhrend der Pausen zwischen dem Donner der Kanonen ertoͤnte das weitschallende ununterbrochene Hurrah der Truppen, und die ganze Linie entlang spielten die Mu— sik-⸗Lorps das Volkslied: „Schuͤtze den Kaiser, Gott!“ Dieses Schauspiel am linken Donau-⸗Ufer, bei dem ersten Schritte auf den heimischen Boden das erste vaterlaͤndische Fest nach den Ge— fahren und Muͤhen des Krieges, war so erhaben als ruͤh— rend, und man las in jedem Gesichte den Ausdruck der Freude und der innigen Anhaäͤnglichkeit an den Monarchen. — Mit Bewunderung bemerkt man das gesunde, muntre und schmucke Aussehen dieser Truppen. Auch zwei Kosaken-Regimenter halten hier die Quarantaine. — Tie Griechischen Auswan— derer aus Varna, Selimno, Sisipolis und andern Staͤdten der Tuͤrkei, uͤber hundert Familien an der Zahl, die einen vollen Quarantaine⸗Termin auszuhalten haben, äußertet;, als sie den Grund der Feier vernahmen, aleichfalls den Wunsch, das Geburtsfest ihres hohen Wohlthaͤters in ihrem neuen Vaterlande begehen zu duͤrfen, und versammelten sich zum
. Berlin, Montag den gten Au gu st
1830.
Gebete, das der Quarantaine-Geistliche vor ihrem Lager in Griechischer Sprache vollzog. Ihre , . sich in das Hurrah der Russischen Sieger. Um 3 Uhr Abends, als es zu daͤmmern anfing, wurde vor der Fronte der ersten Batterie, Compagnie der Jten Artillerie⸗Brigade ein Feuerwerk abgebrannt, und ein Schild, der im ganzen Lager gesehen werden konnte, zeigte den flammenden Namens naß Sr. Majestaͤt des Kaisers uͤber der Abbildung der Denk— muͤnze auf den letzten Tuͤrkenkrieg. Bei diesem jedem Nuf— sen so theuern Anblick erschallte von allen Seiten ein Ju⸗ belgeschrei zugleich mit den Salven der Artillerie, bis die Signal-Kanone der Brandwacht das Zeichen zum Zapfen⸗ streich gab, der auch sogleich aus allen Gegenden ertönte und bald einer tiefen Stille Platz machte. — Merkwuͤrdig wurde diese in ihrer Art einzige feier noch dadurch, daß, wiewohl jede Truppen-Abtheilung sie abgesondert, gleich einer Familie im haͤuslichen Zirkel, beging, sie dennoch den Anblick eines unge⸗ theilten Ganzen darbot.“
Die St. Petersburgische Zeitung giebt folgenden Auszug aus einem Privat-Schreiben aus Moskau vom 22 Juli:
Der 13e d. M., der freudenreiche Geburtstag unserer allgeliebten Landesmutter, versammelte in dem Gartentheater zu Neskutschnoje ein so zahlreiches Publikum, daß es an Raum gebrach. Man gab 1 die Vaudeville⸗Oper: „der Kosak und Dichter“, die mit ational⸗Taͤnzen schloß, und darauf das Pantomime⸗Ballet: „die Pagen des erzogs von
Vendome.“ „Hier unter freiem Himmel“ schreibt der Kor⸗ respondent aus Moskau — „schien es, als schwebten die Taͤnzer in der Luft. Mannigfache Gruppen zeigten sich und verschwanden zwischen den gruͤnen Huͤgeln, den hohen be— laubten Baͤumen, hinter denen eine unsichtbare Musik er— toͤnte, Ein wunderschoͤnes Feuerwerk krönte das Fest, und zum Schluß erblickte man den Tempel des Ruhmes, in. dessen Mitte eine Sonne mit dem Namenszuge des Kaiserlichen Paares loderte. Zu beiden Seiten des Tempels standen Opfer⸗Altaͤre unter Lorbeerbaͤumen. Waͤhrend dessen stimmte die Feldmusik das Volkslied an. Saͤmmtliche Alleen waren schimmernd erleuchtet. — Die gefeierte Kuͤnstlerin Henriette Sontag wohnte diesem Feste bei und konnte die herrliche Aussicht, so wie unser Kolisaͤum und das Ballet, nicht genug bewundern.“
Aus Prushany, vom 15. Juli, wird gemeldet: Se. Kaiserl. Hoheit der Eesarewitsch Großfuͤrst Konstantin Paw— lowitsch traf gestern Abend um 9 Uhr hier ein und geruhete am folgenden Tage die Litthauische Uhlanen-Division nebst der dazu gehorigen Artillerie und dem Fuhrwesen in Augen— schein zu nehmen. Nachdem Se. Kaiserl. Hoheit die hohe Zufriedenheit mit Allem bezeugt hatte, setzte Hoͤchstderfelbe die Neise nach Brest-Litowski in erwuͤnschtem Wohlseyn fort.
In Folge Allerhschster Genehmigung, ist auf Verfügung des Herrn Ministers des Innern in Pensa ein neuer Kaufhof erbaut worden, dessen Einweihung nunmehr vor Kur—˖ zem stattgefunden hat. .
Am 22sten v. M. wurden die Zöglinge der beiden hoͤch⸗ sten Klassen des Forst-Instituts in folgenden Gegenstaͤnden examinirt; Religion, Trigonometrie, Feldmeßkunst, Physik, Chemie, Botanik und Zoologie, in der Forstbotanik, der Forst⸗ wirthschaft und Buchhalterei. — Unser Land ist reich an Wal— dungen, die einen Haupt-Gegenstand der Staatswirthschaft und National⸗Judustrie ausmachen. Der Zweck des Forst—⸗ Instituts, um dessen Vervollkommnung besonders der Herr Finanz⸗Minister, Graf Cancrin, sich mit Eifer und Einsicht bemuͤhet hat, ist die, wissenschaftliche und praktisch geuͤbte Forst⸗Beamte zu bilden. Gegenwaͤrtig zaͤhlt dieses Institut nur erst 78 Zöglinge, diese Zahl wird aber hoffentlich von nun an, da der Raum es verstattet, vergroͤßert werden. —
) Beistadt in Bessarabien mit 5560 Einwohnern.
Das Landgut, auf welchem diese Einrichtung sich befindet,