1830 / 231 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 21 Aug 1830 18:00:01 GMT) scan diff

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kreise dieses Ausschusses die Abgabe der Gutachten, so oft 6 dem enn h ice, Tn e en des Innern bei Vor— kommnissen der Sanitaͤts⸗Polizei und der dienstlichen Qber⸗ Aufsicht und Disciplin die kollegiale Pruͤfung und Entschei⸗ dung arzneiwissenschaftlicher Fragen der besondern Wichtig⸗ keit des Gegenstandes angemessen befunden wird.

Der General Graf Drouet d'Erlon ist von hier nach

aris abgereist. . . rt, 14. August. Die irdischen Ueberreste des hochseligen Herzogs Wilhelm von Wuͤrtemberg Hoheit sind am gestrigen Abend mit feierlicher Begleitung in die Stifts⸗ kirche gebracht und in die dort befindliche K. Familiengruft beigesetzt worden. ,

Frankfurt a. M., 15. August. Se. Hoheit der Herzog Karl von Mecklenburg-Schwerin ist aus Ludwigslust und Se. Herrl. der Lord Beresford, Pair von England, aus London hier eingetroffen.

Frankfurt a. M., 15. August. Schon vom er⸗ sten Boͤrsentage der verflossenen Woche an nahm der Gang der Geschäfte hier wieder eine bessere Wendung, theils in Folge der von Paris gekommenen beruhigenden Nachrichten und besseren Notirungen an der dortigen Boͤrse, theils weil von auswaͤrts unserem Platze viele Baarschaften, wenn schon anfaͤnglich nur in kleinen Posten, zuflossen. Die Spekulan⸗ ten auf's Steigen sahen sich deshalb sehr ermuntert ,. es wurden, obwohl nur in den Hesterreichischen Haupt⸗Effekten⸗ Sorten, betraͤchtliche Einkaͤufe, sowohl per comptant als pro ultimo dieses und auf Ende Septembers gemacht. Die 5procent. Metalliques gingen unter diesen Umstaͤn den im Laufe der Woche von S6 auf 973; 4procent, von g auf g33; Bank⸗Actien von 1540 auf 1586; Part.-Obl. von 126 auf 1283; und Polnische Loose von 593 auf 602 in die Hohe. Bei den fortdauernden guten Nachrichten aus Paris und da auch noch mehrere Baarsendungen von außerhalb hier ein⸗ liefen, indem namentlich in der Mitte der Woche einige un⸗ serer bedeutendsten Geschaͤftsleute 7 Million Gulden aus Wien erhielten, wuͤrde vielleicht das Steigen der Effekten noch bedeutender gewesen seyn, wenn nicht unsere ersten Banquier⸗ Haͤuser im Allgemeinen das baare Geld sehr an sich hielten, wozu auch noch kommt, daß von Seiten mehrerer Kapitali⸗ sten ziemliche Verkaͤufe in Oester. inds gemacht worden, fuͤr deren Betrag sie sich gute Disconto⸗Wechsel anschafften. Auf das Bessergehen der Fonds an der Amsterdamer Boͤrse hiel— ten sich die Integralen und Kanzen so ziemlich beliebt und steigend; auch zeigten sich auf ersteres Effekt seit gestern und vorgestern einige Kaufauftraͤge von auswärts am Platz. Nach dem fruͤheren bedeutenden Sinken der Spanischen Fonds, machte sich gegen Ende dieser Woche wieder etwas Kauflust darin bemerklich; jedoch mit sehr wenigem Vertrauen. In den Neapolitan. Obligationen war das BGeschaͤft gaͤnzlich ge⸗ laͤhmt, und es fanden in diesem Papier nur 9Offerirungen statt. Die Polnischen Loose hielten sich so ziemlich begehrt und im Cours besser. Dieses ward lediglich durch die stei⸗ genden Notirungen zu Berlin und durch die geringen Vorraͤthe von jenem Effekt an unserem Platze bewirkt. Der Zinsfuß fuͤr Prolangationen und Depots der Effekten stellte sich zwar etwas niedriger, als in der vorherigen Woche, indessen sind solche doch nicht sehr willig momentan unterzubringen. Der Disconto von guten Wechseln haͤlt sich zu 6 pt, begehrt. Im Laufe der ganzen vergangenen Woche war das Geschaͤft in den fremden Wechselbriefen sehr schwach. Darunter war nur Paris und Hamburg kurze Sicht etwas gesucht. Alle uͤbri⸗ gen Devisen blieben stets ausgeboten.

Hamburg, 17. August. Die Fonds⸗Preise haben sich in den letzten 8 Tagen fortwährend gehoben und blieben auch heute steigend und Effekten gut zu lassen. Oesterr. aproc. Metall. 54 Geld. Actien p. ult. 1315 Fl. BVerkaͤufer, 1310 à 12 Fl. zu machen. 3proc. Daͤn. p. ult. 697 und p. Sept. à 70 begehrt. Engl. Russ. à 1042 gemacht. Russ. Anl. Hamb. Cert. 1007 Geld. Poln. Part. sehr gesucht und 122 gut zu bedingen. Faleconets, die gestern à I6* unver—⸗ kaͤuflich blieben, waren heute à 79 p. Sept. begehrt. Engl. Neap. 887 Geld. In Wechseln war Begehr für London, Paris und Amsterdam; auch Petersb. gut zu lassen. Wien, Augsb. und Frankf. in langen Sichten zu haben, kurz begehrt.

Breslau Geld. Ld'or zu haben. Gold zu lassen. Dis conto 5 pCt.

Schweiz.

Schasshausen, 13. August. In der hiesigen Zeitung liest man Folgendes: „Ein Detaschement Soldaten vom Re— giment Bleuler, welches aus der Schweiz zuruͤck nach Frank— reich gehen wollte, wurde von Altkirch burch die National— Garde, welche ihm als Sicherheitsgeleit diente, wieder bis

ten, die sich einfältige Aeußerungen erlaubten, sind mißhan⸗ delt und verwundet worden.“

„Am 4ten d. war der 9Oberst Maillardoz in Paris an⸗ gekommen, um von dem Herzog von Orleans Weisung zu begehren, auf den Fall, daß Karl X. die Schweizer-Garde ihres Eides entbaͤnde. Der Herzog, General-Lieutenant des Koͤnigreichs, nahm den Hrn. von Maillardoz, welchen Herr Tschann ihm zugefuͤhrt hatte, mit vielem Wohlwollen auf und gab ihm die Versicherung, daß er fuͤr die Schweizer Al⸗ les, was von ihm abhaͤngen konne, mit Freuden thun werde. Zugleich gab er ihm auf den bezeichneten Fall eine Ordre, in Folge welcher die beiden Garde⸗Regimenter nach Macon und Chalons (sur Saone) marschiren und dort ihr durch Unter⸗ handlung zu bestimmendes weiteres Schicksal erwarten sollen. Spaͤtere Briefe sagen, die Offiziere der Schweizerischen Garde⸗ Regimenter hatten von dem Platz- Kommandanten die Wei⸗ sung erhalten, ihre Mannschaft in Detaschements von 100 Mann befoͤrderlich in ihr Vaterland zuruͤckkehren zu lassen, wofuͤr ihnen Reisegeld bezahlt werden sollte.“

„Eine Koͤnigl. Ordonnanz hatte in den ersten Tagen des Aufruhrs der Schweizer-Garde jedes Grades eine Gratifica⸗ tion von anderthalb Monat Sold zuerkannt, aber sie haben nur einen Viertheil hiervon erhalten. Sollten die jetzigen Gewalthaber die Capitulation brechen, so sind sie schuldig, die Regimenter zu entschaͤdigen. Der Herzog von Orleans soll diesfalls gut gesinnt seyn, und der einstweilige Kriegsminister hat dem Oberst Maillardoz versprochen, die Regimenter soll⸗ ten vorlaͤufig in einen Graͤnzplatz verlegt werden und ihren Sold fortbeziehen. Am 5ten befanden sich etwa 700 Mann des Regiments Salis in der Kaserne Babylone, und es tra— fen immer noch mehrere ein. Sie erhielten ihre gewoͤhnli— chen Rationen. Man schlaͤgt die Zahl der Umgekommenen auf 150 200 an. Die Schweizerische Wohlthaätigkeits⸗Ge⸗ sellschaft hatte sich mit dem Geschaͤftstraͤger, Herrn von Tschann, dem Obersten Maillardoz und andern Offizieren be⸗ rathen, ob sie fuͤr Kranke, Verwundete, Weiber oder Kin— der etwas thun sollte, und waͤre bereit gewesen, ihren letzten Heller fuͤr sie zu verwenden; es waren aber Alle der Mei—⸗ nung, wie die Sachen jetzt staͤnden, waͤre solches nicht nothwendig. Das aber sey sehr wichtig, daß alle Schwei⸗

zer sich bei ihrem Corps einfaͤnden, und weitere Befehle er—

warteten.“

t g.

Livorno, 6. August. (Aus der Allgemeinen Zeitung.) Mehrere Schiffe sind in diesen Tagen von Algier hier einge⸗ laufen, sie kamen leer, ob es gleich nicht an Waaren fehlte, aber die Douanen waren noch verschlossen, und es konnte nichts expedirt werden. Nach Aus sage eines vorgestern in zehn Tagen angekommenen Schiffers soll eine Kolonne von 1000 Mann Franzoͤsischer Truppen, die laͤngs der Kuͤste mar⸗ schirte, von den Beduinen uͤberfallen, 200 davon getoͤdtet und der Ueberrest zum Ruͤckzuge nach Algier genoͤthigt wor— den seyn. Nach diesen Berichten scheint es, als ob noch längere Zeit verfließen werde, bevor die Franzosen eine ruhige Herrschaft uͤber das Innere des Landes werden ausuͤben koͤn— nen. Der seit mehreren Jahren in Pisa lebende Hospodar der Wallachei schickt sich an, Toscana zu verlassen, um nach Griechenland zu gehen.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

New-YPork, 109. Juli. Der American entnimmt aus einem anderen Nord⸗Amerikanischen Blatte Folgendes; „Fuͤnf Waͤhler in Ohio, die im Jahre 1828 fuͤr die Wahl des General Jackson zum Praͤsidenten gestimmt hatten, sind dafuͤr durch oͤffentliche Aemter belohnt worden, von denen einige eine große Verantwortlichkeit mit sich bringen und sehr eintraͤglich sind. Als Herr Adams Herrn Clay, der bei einer Gelegenheit im Hause der Repraͤsentanten fuͤr ihn go stimmt hatte, zum Staats-Secretair ernannte, schrie man über Erkaufung, Raͤnke, Bestechung u. s. w. Wenn aber jetzt fuͤnf Anhaͤnger in einem einzigen Staat an der oͤffent⸗ lichen Krippe gefuͤttert werden, so . die reinen und fleckenlosen Patrioten, die jenes Geschrei erhoben, ganz still! Wenn man Herrn Adams Bestechlichkeit vorwarf, was soll man dann von Herrn Jackson sagen, der nicht nur viele Waͤhler beguͤnstigte, die fuͤr ihn stimmten, sondern sogar ge⸗ mietheten Zeitungsschreibern und schreienden Demagogen die eintraͤglichsten und wichtigsten Aemter zuwandte ?“ In der hiesigen Abendpost liest man: „Es gab eine Zeit, wo wir glaubten, daß Bolivar bei uns mit großer Ueber⸗ treibung gelobt werde. Wir gehörten nie zu denen, die ihn mit Washington auf gleiche Stufe stellten; solche Manner

an unsere Graͤnze zuruͤckbegleitet; einige unvorsichtige Rekru⸗

sind zu seltene Geschenke des Himmels, als daß sich zwei der⸗

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felben in so kurzer Zeit folgen sollten. Lobte man ihn indes⸗ sen damals mit zu großem Enthusiasmus, so verleumdete man ihn spaͤter auch wieder zu grausam. Fehler hat er, das ist nicht zu laͤugnen, und einer davon ist eine zu große Meinung von seinen geleisteten Diensten; daß er jedoch den Ehrgeiz seines Lebens darein gesetzt hat, seinem Vaterlande freie In⸗ stitutionen und gute Gesetze zu geben, daran zweifeln wir nicht langer, wenn wir es auch bisher gethan haben sollten. Leidenschaftlich nach Ruhm strebend, ist er klug genug, ein—⸗ zusehen, daß ein auf solche Weise erworbener Ruhm selten, ehrenvoll, glaͤnzend und einer unvergaͤnglichen Bewunderung gewiß ist. Die Ergebenheit der Columbischen Nation fuͤr ihn, die enthusiastische Anhaͤnglichkeit der Armee an seine Person, ihr Vertrauen auf sein militairisches Talent, auf seine Tapfer— keit und auf sein gutes Gluͤck, haͤtten ihn schon laͤngst in Stand gesetzt, sich zum Monarchen einer Nation zu machen, die einer kraͤftigen Regierung bedurfte und mit den Grund— saͤtzen der Freiheit noch wenig vertraut war. Er hat den Versuchungen der sich ihm darbietenden Gelegenheiten wider⸗ standen; er hat freiwillig der Militair-Macht entsagt und will jetzt nicht einmal als Kandidat der buͤrgerlichen Autori— tat auftreten. Waͤre der Gegenstand seines Ehrgeizes der gewesen, den ihm seine Feinde zuschreiben, so wuͤrde der sieg—⸗ reiche Anfuͤhrer in so vielen Schlachten das Land nicht ohne fuͤrchterlichen Kampf um Macht und Krone verlassen haben. Seine dermalige Entfernung druͤckt, unseres Dafuͤrhaltens, das Siegel auf die Aufrichtigkeit derjenigen Grundsaätze, zu denen er sich jederzeit bekannt hat.“

Eine Baltimore-Zeitung theilt folgende Auszuͤge aus dem Gesetzbuche der Cherokesen mit: Ein Jeder, der nach den Vereinigten Staaten auswandert, verliert sein Buͤrger—

recht; wer Besitzthuͤmer eines solchen Auswanderers erkauft,

muß eine Geldstrafe von nicht weniger als 1000 Dollars zahlen und erhaͤlt 190 Hiebe. Indianer, die auswandern, sind hinsichtlich ihrer Bestrafung der Willkuͤhr des Oberhauptes uͤberlassen und verlieren alles Recht auf ihre Pferde, Meie⸗ reien und anderes Eigenthum; Polygamie ist erlaubt; Weiße, die im Gebiete von Indianern wohnen, duͤrfen nur eine Frau haben, dagegen beschraͤnkt sich das Gesetz, was die In— dianer betrifft, darauf, ihnen anzuempfehlen, nicht mehr als eine Frau zu haben. Ergreift Jemand einen Pferdedieb und geraͤth daruͤber in großen Zorn, so darf er den Dieb toͤdten, ohne daß er des Mordes wegen zur Verantwortung gezogen wird; auf einen Ueberfall in der Absicht, zu morden oder zu rauben, steht eine Geldstrafe von hoͤchstens 50 Dollars und eine koͤrperliche Zuͤchtigung, die indessen die Zahl von 50 Hieben auf den Ruͤcken nicht uͤbersteigen darf. Das obengenannte Blatt bemerkt hierbei: „Das sind einige von den Gesetzen, wegen deren beabsichtigten Aufhebung der Staat Georgien so heftig getadelt worden ist.“

Das Bekanntwerden des Todesurtheils eines Menschen, der einen Postwagen beraubt hatte, veranlaßte vor Kurzem einige Bewegungen unter den Bewohnern von Philadelphia an dem Vorabende des Tages, wo die Hinrichtung stattfin⸗ den sollte. Das Bildniß des Praͤsidenten, das einem Gast— hause zum Aushaͤngeschild diente, ward abgerissen und mit großem Geschrei durch die Straßen geschleppt; anstatt dessel— ben hatte man Herrn Clay's Bildniß vor dem Gasthause aufgehaͤngt. Die Veranlassung zu diesen Unordnungen war, daß die dem Spießgesellen des Raͤubers von dem Gerichte

leichmaͤßig zuerkannte Todesstrafe von dem Praͤsidenten in lebenslaͤngliches Gefaͤngniß verwandelt worden war, weil je— ner gleich nach seiner Verhaftung freiwillig wichtige Entdek— kungen gemacht und dadurch zur Enthuͤllung des ganzen Verbrechens wesentlich beigetragen hatte; zudem war er noch jung und bereute seine That, waͤhrend der andere sich be— staͤndig frech und hartnaͤckig bezeigt hatte. Was der Praͤsi— dent mithin gethan, war nichts mehr, als was schon fruͤher unter ähnlichen Umstaͤnden geschah. In Folge einer obrigkeit⸗ lichen Bekanntmachung, welche die Einwohner beruhigte, ging die Hinrichtung uͤbrigens ohne weitere Stoͤrung vor sich.

In Norfolk kamen im Laufe des vorigen Monats aus Liverpool 168 Passagiere an, worunter drei Viertheile En g— lische Armen waren, die man, in Folge einer oͤffentlichen Unterzeichnung fuͤr die Transportkosten, aus mehreren Engli— schen Kirchspielen abgefertigt hatte. Die groͤßte Zahl dieser armen Leute bestand aus Menschen von bis 60 Jahren, um Theil Großvaͤter und Großmuͤtter. Ein dortiges Blatt emerkt bei dieser Gelegenheit: „Das also soll ein Beweis der geruͤhmten Unabhängigkeit John Bulls seyn? Das nie zufriedene, jedes gluͤcklichere Land beneidende England hat also dieses neue Mittel ausgefunden, seine Bettler, denen es

gen, und mit dem Versprechen, sie wieder nach England zu⸗ ruͤckzufuͤhren, wenn sie im Laufe von drei 2 uin ehoͤrig versorgt seyn wuͤrden. Wir wissen aber, daß der gent, der sie zur Abreise bewogen, wenn er sie einige Mei⸗ len in See auf das Schiff gebracht, an's Ufer zuruͤckkehrt und irgend einer zuruͤckbleibenden Person den Auftrag hinter⸗ laßt, ihnen den Rath zu geben, daß sie gut ift nicht e , . selbst wenn sie dazu die Mittel haben ollten.

In Philadelphia soll in Kurzem ein neuer Atlas in Imperial⸗Quarto mit Specialkarten von allen Königreichen und Staaten der ganzen Welt erscheinen; außerdem wird er ganz genaue Karten von jedem einzelnen Staat der Union ent— halten. Das ganze Werk, auf bestem Velin⸗Papier und aus zo Karten bestehend, soll nicht mehr als 10 Dollars kosten. Der Herausgeber heißt H. S. Tauner, und ist in den Ver—⸗ einigten Staaten durch seine fruͤheren Arbeiten als ein Mann bekannt, der etwas Vorzuͤgliches leisten kann.

Einer von der Quebek-Zeitung angestellten Berech—⸗ nung zufolge, belief sich die Bevoͤlkerüng Eanada's, als es von den Englaͤndern erobert wurde, auf 60,000 Menschen; in diesem Augenblick schaͤtzt man sie auf eine halbe Million, wonach sie sich also innerhalb 71 Jahren mehr als achtmal vergroͤßert hat.

Man meldet aus einem Orte Namens Mac Donough in Georgien, daß dort in einer Gegend von einem Flaͤchen— inhalt von 200 Acres, die man fuͤr so wenig benutzbar gehal⸗ ten, daß man 109 Acres davon vor nicht langer Zeit zu 25 Dollars verkaufte, von 4 Arbeitern, die nur einen Tag gegraben hatten, 1290 Dollars an Gewicht in Gold aufge— funden wor den sind.

Inland.

Berlin, 20. August. Des Koͤnigs Majestaͤt haben dem Geheimen Medizinal-Rath ꝛc. Dr. von Graefe die Erlaubniß zur Annahme und Tragung des ihm von Seiner Majestaͤt dem Koͤnige von Schweden verliehenen Commandeur— Kreuzes des Wasa⸗-Drdens, zu ertheilen geruht.

In der groͤßtentheils von Katholiken bewohnten Stadt Menden (Westphalen) und deren Umgegend hatte sich seit einer Reihe von Jahren, besonders in Folge neuer Fabrik— Anlagen, durch welche aus anderen Gegenden Arbeiter her⸗ beigezogen wurden, die Zahl der evangelischen Glaubens⸗Ge⸗ nossen bedeutend vermehrt. Sie hielten sie hinsichtlich ihrer religioͤsen Beduͤrfnisse zu den etwa 15 Stunde von Men— den entlegenen evangelischen Kirchen zu Hemer und Froͤnden⸗ berg, aber die beträchtliche Entfernung dieser Orte mußte nothwendig das Beduͤrfniß eines eigenen oͤffentlichen Gottes— dienstes und einer besonderen Schule mehr und mehr leb— haft fuͤhlbar werden lassen. Die bereits zu 250 Personen . evangelische Gemeinde versammelte sich deshalb, auf Veranstaltung der angesehensten Mitglieder, um sich dar⸗ uͤber zu berathen, wie jenem Beduͤrfniß, wenn auch vor der Hand nur durch Einrichtung eines allmonatlich abzuhalten— den gemeinschaftlichen Gottesdienstes, nebst Beschaffung einer eigenen Schulanstalt, abzuhelfen sey. Die von Einzelnen da— bei erfolgten Anerbietungen waren indeß unzureichend, und man fand sich daher veranlaßt, die dringenden Wuͤnsche der Gemeinde und deren Unvermoͤgen, aus eigenen Mitteln den— selben abzuhelfen, der Koͤnigl. Regierung zu Arnsberg vorzu— stellen. Auf die von dieser bei dem hohen Ministerium der Geistlichen ꝛc. Angelegenheiten gemachten und von letzterem des Koͤnigs Majestaͤt vorgelegten Antraͤge geruhten Se. Ma— jestaͤt die gewuͤnschte Unterstuͤtzung zur Erreichung des guten Zwecks huldreich zu verwilligen; es ward daher nunmehr das erforderliche Lokal zum Gottesdienste beschafft und eingerich⸗ tet, mit den benachbarten Predigern Wulfert, Vater und Sohn, ein Uebereinkommen wegen Versehung ber kirchlichen Geschäͤfte getroffen; ein wackerer junger Mann ward zum Schullehrer und Vorsänger genommen, und am 29sten v. M. erfolgte die feierliche Einweihung des neuen Lokals zum Got— tesdienste, wobei von Seiten des katholischen Geistlichen, zum ruͤhmlichen Zeichen bruͤderlicher Eintracht mit den evangeli— schen Glaubensgenossen, Veranstaltung getroffen wurde, in Ermangelung eigener Glocken der neuen evangelischen Ge— meinde, das Fest durch die Glocken der katholischen Kirche einlaͤuten zu lassen.

Der Chirurgus Dege zu Lindhurst in England, ein ehemaliger Waisenknabe in den Frankeschen Stiftungen zu Halle, welcher aus dankbarer Liebe zu denselben im Jahre 1820, 1824 und 1825 zusammen Sh0 Pfund Sterling zu einem Fonds, fuͤr eine Nebenstiftung derselben unter dem

kein Brod schaffen kann oder will, uns , . unter dem Vorgeben, unsere Regierung wuͤrde fuͤr sie Sorge tra⸗

Namen Degesche Stiftung, an das Direktorium der Franke—