1844
Geschwader bei Terceira hergekommen, hat sechs weggenom⸗ i g rzeuge, und zwar 5 Britische und ein Amerikani⸗ sches, mitgebracht. Sie kamen saͤmmtlich aus Indien oder Suͤd⸗-Amerika und fuͤhren reiche Ladungen bei sich, daher man sie wohl fuͤr gute Prisen erklaͤren wird. Ein kleiner Zufall, der sich dabei ereignet hat, duͤrfte inzwischen dem Dom Miguel einige Eroͤrterungen von Seiten Englands zuziehen. Der Englische Vice-Konsul wollte naͤmlich den Capitain der „Velocity“, eines der weggenommenen Schiffe, sprechen und begab sich auf einer Schaluppe an Bord dieses Fahrzeuges.
Hier verweigerte ihm der Prisen-Meister den Zutritt, und . terdessen organisirt sich die Insurrection in Albanien immer
mehr, unter Anfuͤhrung dreier Chefs, welche alle Gewalt in
als der Vice⸗Konsul, bei seinem Verlangen beharrend, sich auf seinen amtlichen Charakter berief, ergriff der Prisen⸗Meister ein Kochgeschirr und warf es Jenem an den Kopf. Der Englische General-Konsul hat sich gestern daruͤber beschwert und Genugthuung verlangt; bis jetzt hat er jedoch noch keine Antwort auf seine Depesche erhalten.“
Tuüarket.
— — Konstantinopel, 19. August. Im Bezirke von Tossia haben vor kurzem ernsthafte Unordnungen statt gefunden. Die Aufruͤhrer pluͤnderten mehrere Dorfer und steckten sie in Brand; wie es scheint, ist die Partei der Ja— nitscharen in dieser Gegend wieder aufgestanden. Drei Ein— wohner aus dem genannten Bezirke, die man im Verdacht hatte, als wollten sie in hiesiger Hauptstadt Unzufriedenheit erregen, sind verhaftet und am 31. Juli enthaupter worden. n. Der Großherr hat in den letzten Tagen Befehl ertheilt, das Griechische Kloster unserer lieben Frauen auf der Insel Chalky wieder i egen, Der Ober⸗Architekt und der Mul—⸗ lah von Skutari haben sich dem gemaͤß, von mehreren Nota— blen der Griechischen Nation begleitet, an Ort und Stelle begeben, um eine Zeichnung und einen Kostenanschlag zu ent⸗ werfen. Diese Gunstbezeugung ist eine Folge des Besuches, den der Großherr in der verflossenen Woche auf dieser In— sel abstattete. — Ein unlängst hier angekommener Deutscher hat der Regierung den Vorschlag gemacht, alle Besitzthuͤmer der Tuͤrkischen Unterthanen gegen eine Prämie von 12 pCt. jahr⸗ lich egen Feuerschaden zu versichern; das Assekuranz⸗Billet soil all⸗ jaͤhrlich erneuert werden. Zugleich hat er sich erboten, das Reich * durchreisen, um jedes Dorf einzeln abzuschaͤtzen. — In
lbanien ist, wie versichert wird, der Frieden gaͤnzlich wieder hergestellt, und der gegenwartig in Monastir befindliche Groß— Wesir wird in einem Monat nach der Hauptstabt zurückkeh⸗ ren, und seinen Sohn Mahmud-Pascha von zwei Roß—
.
schweifen als Gouverneur dieser Provinz zurücklassen. “)
Auch der Pascha von Skutari wird in sein Paschalik zuruͤck⸗
kehren. — Am 6ten d. uͤberreichte der Englische Botschafter in einer Privat-Audienz dem Sultan sein neues Beglau— g r, von Sr. Majestaͤt Wilhelm IV. — Sadik Efendi ist heute mit einem außerordentlichen Auftrage nach Bagdad abgegangen. — Aus Smyrna schreibt man? „Am 30sten vorigen Monats feierten die hier liegenden Franzoͤsischen Kriegsschiffe die Einnahme von Algier. Eine Fregatte hatte die Koͤnigliche Fahne, unter welcher die von Algier wehte, aufgezogen und erstexe mit einer Salve von 2ff Kanonen Schuͤssen begruͤßt. Eine auf der Rhede liegende Englische 1 wiederholte diese Begruͤßung, jedoch wurde dieses eispiel von den uͤbrigen gleichfalls auf der Rhede belegenen Russischen, Qesterreichischen und Hollaͤndischen Kriegsschiffen nicht nachgeahmt, indem letztere ihre Theilnahme auf keine Veise bezeigten. Am ersten dieses Monats sah man an der . auf den Ruinen des alten die Stadt be— rrschenden Schlosses die weiße Fahne uͤber der rothen wehen. Die e erung ließ sie sogleich wieder einziehen und gab sich alle Mühe, den Ürheber dieser That ausfindig zu machen, in dessen waren alle, felbst die strengsten Nachforschun⸗ . vergeblich; man hat nichts entdecken können. Einige Personen aus der niedern muselmaͤnnischen Volksklasse wollen wissen, daß Franzosische Matrosen die Urheber gewesen seyen; die Regierung aber und alle vernünftigen Leute sind uͤber zeugt, daß de Thaͤter nur irgend . ꝛst ., ne, der durch dieses verbrecherische Mittel die Tuͤr⸗
Th ische Bepölkerung gegen die Franken aufzuregen versucht hat; es ruͤhrte sich aber Niemand, und jetzt ist von der gan⸗
zen Sa He saekhr die Rede.“ * — Allgemei , ol Nah 3 ö. eine Zeitung giebt folgende Privat⸗ „on der Servischen Gränze, 13. Aug. Unsre Nachrichten aus Albanien lauten sehr n m, far zi Sache der Pforte. Der Groß⸗Wesrr hat noch keine seiner beabsich
S. dagegen die weiter : er 53 1 Bad weitet unten fulgenden Nachrichten aus
Zeitung.
nter Algierer gewesen
tigten Unternehmungen mit Erfolg ausgefuͤhrt; das von ihm kundgemachte Amnestie⸗ Dekret blieb ohne Wirkung. Ein auf— ruͤhrerischer Pascha, der Neigung gezeigt hatte, sich zu unter⸗ werfen, und der dem Seraskier bereits die Bedingungen zu⸗ geschickt hatte, unter denen er die Partei der Insurgenten verlassen wolle, ist mit einemmale andern Sinnes geworden und zeigt sich abermals als heftiger Gegner des Großherrn. Er soll von einem Freunde gewarnt worden seyn, den Ver⸗ heißungen Reschid Pascha's nicht zu weit zu trauen, der, wenn er es auch redlich mit ihm meine, nicht im Stande seyn wuͤrde, ihn der Rache des Sultans zu entziehen. Un—
Händen haben und nach Umstaäͤnden im Ober-Kommando wechseln. Alles muß zu den Waffen greifen, und wer nicht mit den Insurgenten auszieht, wird als Feind behandelt. Kein Wunder, daß dabei die groͤßte Willkuͤhr eintritt und die abscheulichsten Grausamkeiten veruͤbt werden. — Die Abtre⸗ tung der Servien einzuverleibenden Distrikte ist noch immer nicht erfolgt, und man zweifelt bald an der Vollziehung die⸗ ses Friedens⸗-Artikels. Hingegen hat der Pascha von Bel—
grad sein Betragen ganz nach den zu Adrianopel stipulirten
Punkten eingerichtet und haͤlt nur die Citadelle mit Tuͤrkischen Truppen besetzt.“
— Der Courrier de Smyrne giebt im neuesten Blatte (vom Iten August), nach einem Handelsschreiben aus An— gora vom 15ten di, folgende ausfuhrliche Nachrichten uͤber die (im obigen Schreiben aus Konstantinopel erwaͤhnten) Unruhen im Distrikt von Tossia: „Die Bewohner von Tos⸗— sia, einer ziemlich bedeutenden Stadt, ungefähr 30 Meilen von der Kuͤste des Schwarzen Meeres entfernt und im Ge— biet von Sinope belegen, erhoben sich vor 2 Monaten gegen den Musselim von Sangar wegen der Abgaben, mit denen er sie uͤberladen, so wie wegen der Beeinträchtigungen, die er sich gegen sie erlaubt hatte. Dieser Aufstand that dem Han⸗ del großen Schaden, und es ist zu fuͤrchten, daß der Markt von Japracli, der jaͤhrlich zu Ende dieses Monates gerade zwischen den Städten Tossia und Sangar statt findet, dieses Jahr gar nicht wird gehalten werden koͤnnen. Da die In— surgenten lebhaft darauf bestanden hatten, von dem Musse⸗ lim Rechenschaft uͤber die hohen ihnen auferlegten Lasten zu empfangen, so hoffte und glaubte man allgemein, daß er ihr Verlangen erfuͤllen und dadurch die Gemuͤther beruhigen werde. Dies waäͤre das einzige wirksame Mittel gewesen, dem Aufstande sogleich Einhalt zu thun und dadurch das Statefinden des Marktes von Japracli möglich zu machen, welcher, indem er eine betrachtliche Menge von Kaufleuten aus den entfernten Provinzen herbeizieht, von gro⸗ ßem Interesse fuüͤr diese Gegend ist, deren Bewoh⸗ ner nur durch ihn allein Gelegenheit finden, die Erzeug— nisse ihres Bodens mit einigem Vortheil loszuwerden. Diese Angelegenheit wurde jedoch der Pforte von den Freun⸗ den des Musselim ganz zu dessen Gunsten vorgelegt; er er— hielt von Konstantinopel aus, gleichzeitig mit dem Gouver⸗ neur der anstoßenden Provinzen, den Befehl, Truppen zu erheben, gegen die Bewohner von Tossia zu marschiren und sie mit Gewalt zur Niederlegung der Waffen zu zwingen. Da die Insurgenten sich geweigert hatten, auf die erste Auf⸗ forderung sich zu ergeben, und auf die Rechnungs⸗A Ablegung des Musselim fortbestanden, so ruͤckte Letzterer nebst den er⸗
sten obrigkeitlichen Personen der benachbarten Provinzen an
der Spitze von 4 Kolonnen auf Tossia vor. Die Insurgen⸗
ten ihrerleits bereiteten sich nicht nur darauf vor, den beab⸗
sichtigten Angriff abzuschlagen, sondern machten sogar einen
Ausfall mit 3000 Mann, um sich der sie bedrohenden Armee
entgegenzustellen, wobei sie in der Stadt nur Greise, Frauen und Kinder zuruͤckließen. Der Musselim von Katasmonni benutzte diesen Umstand, ruͤckte ohne den mindesten Wider
stand in Tossig ein und gab diese ungluͤckliche Stadt den Flammen und der Pluͤnderung Preis; 500 Frauen und Kin⸗ der kamen in diesem Blutbade um. Sobald die aus gerüͤck⸗
ten Bewohner davon Nachricht erhielten, eilten sie nach
—— und ließen nur eine Abtheilung zuruͤck, die sich dem darsche des Musselim von Sangar wider setzen sollte. Bei ihrer Ruͤckkunft fanden sie ihre Stadt noch rauchend und von den feindlichen Truppen besetzt. Dieser Anblick setzte sie in sie sich auf die Trup pen,
Verzweiflung; mit Wuth warfen bekampften sie mit der groͤßten Erbitterung und endigten da⸗ mit, sie völlig zu vernichten. Das Corps des Musselim von Kastamouni . aus 8h0 Mann, als er in die Stadt ruͤckte, und nur Dreißigen oder Vierzigen gelang es, zu ent⸗
kommen. Die ganze Sache nahm daher, anstatt gedaͤmpft zu werden, einen ernsthafteren Charakter an. Indessen fan⸗
den seitdem Unterhandiungen statt, und man sucht jetzt den
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Aufstand durch Ueberredung und Sanftmuth zu beseitigen,
was man gleich zu Anfange haͤtte thun sollen. Sehr zu wuünschen ware es fuͤr die Menschheit und fuͤr den Handel,
daß diese Versoͤhnungs⸗-Maaßregeln mit Erfolg gekrönt wuͤr—
den, was aber hoͤchst nothwendigerweise schon vor Eintritt des Marktes von Japracli statt finden muͤßte. Eine ganze Bevoͤlkerung und eine große Anzahl fremder Kausleute, die zu der genannten Epoche Geld und Waaren bringen, sind auf das hoͤchste dabei interessirt, daß er nicht unterbrochen werde.“
Sud ⸗Amer ika.
Aus Buenos-Ayres vom 16. Mai wird (in der Börsenhalle) gemeldet: Am Zten d. eroͤffnete das Repraͤ— sentantenhaus seine Sitzungen. Es waren 29 Mitglieder zu⸗ gegen, denen folgende Botschaft der Regierung an die achte Legislatur der Provinz mitgetheilt wurde:
„Herren vom Hause der Repraͤsentanten! Die Regie— rung wuͤnscht sich Gluͤck, Sie zu der Zeit und in der Form, wie es die Gesetze vorschreiben, versammelt zu sehen.“
„Waͤhrend ihrer kurzen Ferien hat sie unsre Verhaͤlt— nisse zu den befreundeten Nationen unverandert bewahrt. Die Union mit den Gränz-Provinzen am Parana ist fester geknuͤpst worden, und obschon die Bestrebungen, neues Blut— vergießen zwischen den Schwester-Provinzen Cordova und Cuyo zu verhuͤten und die vollkommene Herstellung der Ruhe zu beschleunigen, fruchtlos geblieben sind, hat doch dieses Un— gluͤck nicht den Eifer der Regierung erschlafft, noch die Ent— schlossenheit geschwaͤcht, wit welcher sie bestaͤndig fortarbeiten wird, bis der so wuͤnschenswerthe Zweck erreicht ist.“
„In Befolgung des Art. J der Praäͤlimingr-Friedens— Uebereinkunft zwischen diefer Republik und Sr. Majestaͤt dem Kaiser von Brasilien, und nachdem die Regierung hin— reichende Ermaͤchtigung von den andern Provinzen erhalten hatte, schritt dieselbe zur Ernennung des Kommissars zur Nevision der von den geehrten Repraäsentanten des Oriental— Staates am Uruguai genehmigten Verfassung. Gott schuͤtze ihn und schuͤtte seinen Segen uͤber ihn aus!“
„Jetzt, meine Herren! ist es nothwendig, daß Sie mit Ernst den Blick auf die innere Lage dieses unseres Landes werfen und die Verheerungen wieder gutzumachen eilen, welche ein auswärtiger Krieg und die Zwietracht darin angerichtet haben.“ r ö
„Die Regierung hat sich vornehmlich damit beschaͤftigt, die öffentliche Ruhe sicher zu stellen, und einige dringend er— forderte Verbesserungen im Justiz-Departement vorgenom— men. Sie hat nichts verabsaͤumt, was dienen konnte, die Provinz vor den Gefahren zu sichern, welche sie bedrohen koͤnnen, so lange nicht der Buͤrgerkrieg in allen uͤbrigen auf— hoͤrt, und um die Landdistrikte vor jedem ploͤtzlichen Einfall zu bewahren, sowohl dadurch, daß unsern Waffen Achtung geschafft wird, als durch Uebereinkuͤnfte mit den eingebornen Stammen. Viele derselben haben unsere Freundschaft ange— nommen und sind Verbuͤndete geworden; einige, die nicht zu behandeln waren und unser Gebiet verletzen zu duͤrfen meinten, sind kuͤrzlich gezuͤchtigt worden. Die Corps von re— gulirten Truppen und Milizen an der Nordgraͤnze haben insonderheit Anspruͤche auf die öͤffentliche Dankbarkeit, so⸗ wohl fuͤr ihre Bereitwilligkeit im Dienste als fuͤr die Tapfer— keit, womit sie die Frechheit des Einfalls gezuͤchtigt haben.“
„Was die oͤffentliche Einnahme betrifft, muß die Regie— rung Ihnen offen anzeigen, daß große Opfer erforderlich sind, um sie wieher in einen zufrieden stellenden Stand zu bringen. Es ist nothwendig, . auswärts gefährdeten Kredit her⸗ zustellen und schnell unser umlaufendes Zahlmittel zu bessern, dessen Entwerthung den Gewerbfleiß laͤhmt, das gemeine Wesen verwirrt und den Weg zum Elende bahnt. Diese Uebel sind allerdings schwer, allein weit entfernt, unheilbar zu seyn, wenn wir, mit Entwickelung des gehörigen maͤnnli⸗ chen Nachdrucks, mit unerbittlicher Strenge jede nicht unbe— dingt nothwendige Ausgabe wegschneiden. Dann werden die uͤbrigen Operationen leichter werden; der Kredit wird kraͤf⸗ tig neu entstehen und die Erzielungsmittel vermehren. Das Beispiel von Sparsamkeit und Haushaltung bei der Regie⸗ rung wird maͤchtigen Einfluß auf die Gewohnheiten des Vol⸗ kes uͤben, dem jetzt die furchtbaren Folgen eines unerlaubten Luxus und strafbaren, uͤbermuͤthigen, gierigen Muͤßigganges drohen. en d
chern Bestimmung der neuen Graͤnzlinie wird mit Recht als die feste Grundlegüng zu Reichthüuͤmern und zur Wohl—⸗ fahrt der Provinz betrachtet; dieses Vornehmen beschaͤftigt die Gedanken der Regierung.“ . „Die Anschläge zu den Ausgaben, die zu den Wegen
auf 95,178 Rthlr. belaufen, welche Summe, m
und Mitteln und die Rechnungen vom vorigen Jahre ? den Ihnen unverzuͤglich sr werden.“ . * „Schließlich, meine Herren! hoͤrt mit diesem Tage die Ausuͤbung der außerordentlichen Gewalt auf, mit welcher die Regierung bekleidet gewesen. Bereit, Ihnen Rechenschaft von dem Gebrauch abzulegen, der von dieser gehäͤfsigen Ge— walt gemacht worden, schmeichelt sie sich mit der Hoffnung, . . ahr; , 2 Neich der Gesetze bald Lergestellt seyn wird. Tomas v. Anchorena. Juan R. Balearee. Manuel J. , 3 Der Lucero (das Regierungsblatt) gieht folgenden im ersten Quartal dieses Jahres ausgestellten Finanz-Status der Provinz: Deb et. An die National-Bank, mit Einschluß von Zinsen, 18,060, 188 Dollars 53 R. Schatz kammerscheine 724,234 Doll. 77 R. Depositen 834,108 Doll. 3 R. Ver— schiedene kleinere Schulden 267,804 Doll. 44 N. In allem 19,826,346 Doll. 43 R. — Kredit. Bankactien und oͤffentliche Fonds 3,087,000 Doll. In der Schatzkammer 1,B674, 811 Doll. 55 R. Verschiedene kleine Forderungen 610,291 Doll. 5 R. Fonds zur Einloͤsung von Banknoten 102,480 Doll. 2 R. In Allem 5,174,582 Doll. 44 R. — Deficit oder schwebende Schuld 14,351,765 Doll. I R.
In ha md.
Berlin, 29. Aug. Aus Köln schreibt man: Es wird jetzt hier außerordentlich viel gebaut. In den meisten Straßen ist man theils mit Neubauten, theils mit dem Abputzen und Anstrei⸗ chen alter Haͤuser beschaͤftigt, und da man dazu vorzugsweise helle Farben wahlt, so gewinnen dadurch die Straßen sehr an Helle und freundlichem Ansehen. Auch die oͤffentlichen Bau⸗ ten werden sortgesetzt, am Dome namentlich ist man unaus— gesetzt thaͤtig. Bei der großen Aufmerksamkeit fuͤr dies Mei— sterwerk altdeutscher Baukunst, für dessen Wie derherstellung Se. Masjestaͤt der Konig eine so hoͤchst landesvaͤterliche Sorg⸗ falt fortwaͤhrend an den Tag legte, war es doppelt. unange⸗ nehm, daß unlaͤngst von recht frevellafter Hand ein Stein gegen die unschätzbaren Glasmalereien im Schiffe der Kirche geschleudert worden ist, wodurch die Krone der heil. Elisa⸗ beth (im vierten Fenster) beschädigt ward. Nachforschun⸗ gen uͤber den Thaͤter konnten nicht angestellt werden; aber es ist in der That traurig, daß die Jugend — denn man kann doch nur einen Knaben fuͤr den Thaͤter halten — nicht mehr Achtung für die erste Merkwuͤrdigkeit ihrer Vaterstadt hat. Mit der Ausbesserung der beschädigten Stelle ist man bereits belchäftigt. — Im Arrest- und Correctionshause zu Koln ist
die Einwirkung des hiesigen Vereins zur sittlichen und buͤr⸗
gerlichen Besserung der Gefangenen von sichtbaren guten galgen. Die Morgen- und Abend⸗-Andachten werden mit Ruhe und Aufmerksamkeit von Seiten der Gefangenen ab⸗ gehalten, und der Schulunterricht (der hier besonders gut er⸗ theilt wird) äußert einen unverkennbaren Einfluß auf die Sittlichkeit und den Fleiß der juͤngern Gefangenen. — In der Stadt Wipperfuͤrth (Reg.-Bezirk Köln) war durch Die Gnade Sr. Majestat des Koͤnigs das ehemalige Franziskaner⸗ Kloster der Gemeinde zu Schul Lokalen üͤberwiesen worden. Der Ausbau ist jetzt so weit vorgeruͤckt, daß bereits mit dem Anfange des Julius die Knabenschule in dies Gebäude ver— legt werden konnte, in welchem späterhin auch die Mädchen schule untergebracht werden soll. Das fuͤr das Progymna— sium bestimmte Lokal wird ebenfalls bis zum Herbste d. J. fertig. Die bedeutenden Baukosten sind durch freiwillige Beitrage von den Bewohnern der Kreisstadt und ihrer näch- sten Umgegend bestritten worden. 367 1 — Im Jahre 1829 sind im Regierungs⸗DBejirk Du ssel⸗ dorf 26 Schuthäuser (7 evangelische und 17 katholische), desgleichen 3 besondere Lehrerwohnungen neu erbaut und 2575 Schulhaäuser (i3 1 vangelische und 16 kacholischch, desgleichen 51 bed nr e wehen en reparirt worden. Die Bau⸗ kosten dafür haben im Ganzen 54,217 Rthlr. (26,74 für die evangelischen und 27,476 fuͤr die katholischen Schul⸗-A n— stalten) betragen. Die neben den Ertraͤgen der Lokal-⸗Schul
fonds erforderlich gewesenen Zuschuͤsse zü den Lehrerbesoldun,
gen, Lehrmitteln und Schulgeräthschaften haben sich auf 10,966 Rthlr. und sonach saͤmmtliche . ö *
r. belaufen, welche Humn Ausnahme von 1697 Rihlr. und 611 Rthlr., die resp. für evangelische und fuͤr katholische 3g e ien geschenkt wurden z 232 4 Kommunal⸗Beiträge gedeckt worden ist. 9 — Aus Minden wird gemeldet: Seit 6 Jahren be— steht zu Guͤtersloh ein Verein zur Bepflanzung der Kunst⸗ straßen mit Obstbaͤumen, dessen erfolgreicher Wirksamkeit die