1830 / 242 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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sichtlich unsrer, nicht wenig mißtrauisch ist. jenem Briefe, die mir leicht erklarlich ist, ist von dem Mi⸗

sichen Unterrichts mißfaͤllig aufgenommen worden. darin einen

man um den Lohn dafuͤr.

Allgemeine

Pre ußische Staats Zeitung.

e 242.

Berlin, Mittwoch

Amtliche Nachrichten.

Fr nik des Tages.

Des Koͤnigs Majestaͤt haben den bisherigen außerordent— lichen Professor in der medizinischen Fakultät der Universitaͤt zu Bonn, Dr. Johann Muller, zum ordentlichen Pro— fessor in der gedachten Fakultaͤt zu ernennen und die fuͤr ihn ausgefertigte Bestallung Allerhoͤchstselbst zu vollziehen geruht.

Angekommen: Der Königl. Großbritanische Legations— Secretair Fitz gerald, als Courter aus dem Haag.

Abgereist: Der Koͤnigl. Schwedische General-Major : von Herta, nach Stockholm.

Der Kaiferl. Hesterreichische Kabinets-Courier Sprin— ger, nach Wien. : Durchgereist: Der Kaiserl. Russische Kollegien-Rath,

Fuͤrst Nicolai Trubetzkoi, als Courier von Paris kom—

mend, nach St. Petersburg.

Zeitung s-Nachrichten. 3 nw.

Frankreich. Pajrs-Kammer. In der Sitzung vom 23. Am

gust machte der Praäͤsident der Versammlung von mehreren.“

ihm zugegangenen Schreiben Mittheilung. In einem der— selben erklaͤrte der Pair Marquis v. Pérignon, daß er der von dem Vicomte v. Chäteanub iand in der Sitzung vom

J7. August abgegebenen Meinung unbedingt beipflichte und

aus den von dem Vicomte Dainbray angefuhrten Grunden

aus der Kammer ausscheide. Der Herzog von Fitz James verlangte demnächst das Wort wegen einer ihn personlich be⸗

treffenden Sache. „Meine Herren!“ Kußerte er, „da ein

in Len offentlichen Blattern erschienenes Schreiben (des Mar⸗

quis v. Rouge), worin mein Name genannt wich, in der vorgestrigen Sitzung dieser Kaminer eine Debatte hercheige⸗ fuͤhrt hat, so halte ich es far meine Pfli vt, eurtge Aufschluͤsse über diesen Gegenstand zu gehen. Os das geda hte Schrei⸗ ben authentisch ist, weiß ich nicht; das darf ich aber behaup— ten, daß ich den Verfasser desselbe eit un rer Erd es leistung weder gesehen, noch ihm geschrieben habe. D eie Erklarung halte ich fuͤr nothwendig, da es mir scheint, als oo wir es mit einem Ministerium zu thun hatten, das, wenigstens hin⸗

nister des (Sich an den Herzog von Broglie wendend: „Wovon sind Sie doch Minister?“ Herr von Broglie? „Minister des offentlichen Unterrichts!“ „Ja so! Jene Stelle also ist von dem Minister des , .

wi Vorbehalt erblicken und meint, daß, wenn dieses der Fall waͤre, er sich gendͤthigt sehen wuͤrde, Maaßregeln zu ergreifen, die der weg, einer Propo⸗ sition an die Kammer werden würden. Ich kann mir nicht

wohl erklaͤren, was dies fuͤr we n, seyn konnten. Was

mich ,. so ist jeder innere Vorbehalt meinem Charakter zuwider. Ein Ehrenmann hat nur sein Wort, und ich wuͤrde mich fuͤr den Niedri sten der Menschen betrachten, wenn ich se fähig waͤre, dasselbe zu brechen und hierin dem Beispiele

ö folgen, das ich seit 16 i so oft vor Augen gehabt

et worden, und schon bettelt i Mein Eidschwur war einfach und ohne Ruͤckhalt. Wenn sich in der Rede, womit ich den⸗

abe. Andre Eide sind gelei

Ene Stelle in

ausgelegt werden ünd zu der Vermuthung fuhren k

den 1sten September

18309.

selben begleitete, auch nur ein Gedanke befindet, der falsch ausgelegt werden kann, so bin ich zu jeder Erlaäͤuterung des— selben bereit. Ich erklaͤre, daß, als ich meinen Eid leistete, ich die feste Ueberzeugung hatte, daß mein Betragen den Beifall desjenigen haben wuͤrde, dem ich gern tausendmal mein Leben geopfert hatte. Tragen Sie nach allen Ihren Kräften zur Aufrechthal— tung der Ruhe und Ordnung in Frankreich bei und Sie werden mir auch hierdurch noch dienen““,O, dies waren Karls X. letzte Worte, die mir getreulich hinter⸗ bracht worden sind. Was er gewünscht, habe ich beschworen. Haͤtte ich nicht die Ueberzeugung gehabt, daß es mir moͤglich waͤre, meinem Lande auch in der gegenwaͤrtigen Krise zu dienen, eine Ueberzeugung, die ich aus dem erden des vorigen Mo⸗ narchen schoͤpfte, so wuͤrde ich den Eid nimmermehr geleistet haben. Nach dieser Erklaͤrung gebe ich mich getrost dem Grolle der Minister preis. Doch sey es mir erlaubt, zu sa— gen, daß es mir eben nicht großmuͤthig scheint, auf solche Weise dem Gewissen nachzuspuͤren, um zu ergründen, was darin vorgeht. Was kuͤmmert es Euch, was sich im Grunde unsers Herzens regt? Will man uns vielleicht erniedrigen, weil man uns ungluͤcklich sieht? Man hoffe solches nicht. Gehorsam fuͤr die Gesetze, dies ist Alles was man von uns verlangen kann. Im Uebrigen duͤrfte Frankreich es höͤchst kleinlich finden, daß man in dieser Kammer ein Schreiben

zu entziffern kommt und einigen der Feder entschluͤpften Wor—

ten einen verfaͤnglichen Sinn unterlegen will. Mir scheint, daß die

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Minister wohl noch etwas Besseres zu thun hätten, als sich

mie so geringfügigen Dingen abzugeben. Denkt an das Land,

da Ihr Euch doch einmal zu Herren seines Schicksals auf— geworfen habt. Denkt vorzüglich an Euch selbst und hoͤrt, wie schon in der Entfernung der Donner uͤber Euch rollt. Muͤhet Euch, der Kammer zu beweisen, daß die durch das Volk bewirkte Revolution auch für dasselbe, und nicht in dem Interesse einer Partei statt gefunden hat, die den Sieg dazu benutzen will, ihrem Grolle Luft zu machen und einer kleinlichen Rache zu froͤhnen.“ Der Redner wurde am Schlusse seines Vortrags von einer solchen Bewegung ergrif— fen, daß seine Stimme dadurch erstickt ward und Feine letz— ten Worte fuͤr die Versammlung verloren gingen. Der Her⸗ zog v. Broglie erklaͤrte, die . allerdings nicht das Recht, nach den Gruͤnden zu forschen, die den einen oder den andern Pair zur Eidesleistung bewogen hätten, so lange namlich diese Grunde nicht ausgesprochen wurden; so⸗ bald aber ein Pair sie dem Publikum mittheile, unterwerfe er sie der Kontrolle aller Derer, die zur Erwägung derselben berufen wären. Aus diesem Gesichtspunkte betrach⸗ tet, sei es ganz natuͤrlich, daß das Ministerium, obgleich nichts weniger als mißtrauisch, eine naͤhere Erklärung über eine Phrase verlangt habe, deren Sinn et schee znattzg hebe

nen, daß der geleistete Eid nur bedingungsweise und aus Gehor⸗ sam fur einen ie. Eid abgegeben worden i Er sei⸗ ner seits kenne , , . nur einen Vorbehalt: den der Gegenseitigkeit; er habe dem jetzigen ine den Eid der Treue geschworen; so lange der Konig selbst dem

Lande den Eid bewahren wuͤrde, den er ihm geleistet, wuͤrde er (Broglie) auch den seinigen halten. Als der Minister zu verstehen gab, daß der Herzog von Fi- James b ,. ei⸗ nige Persönlichkeiten gegen ihn erlaubt habe, erklaͤrte Letz te—⸗ rer, daß dies keinesweges seine Absicht . sey; er ehre dessen Charakter, und wenn er von Männern gesprochen, die um den Lohn fuͤr gebrochene Eidschwuͤre be . so habe es ihm nie in den Sinn kommen können, ihn (Broglie) dar⸗ unter zu meinen. Zur h , n, . Angel n , 5 an den Marquis von Rougs gerich⸗ . n, so wie dessen Antwort, mit. Diese letztere autete also: h n