1876
sters van Maanen, zu stuͤrmen, wo, so wie noch an einigen anderen Gebaͤuden, die aͤrgsten Ausschweifungen mit einer anz besondern Kunstfertigkeit begangen wurden. Die eigent⸗ iche Garnison von Bruͤssel, die nicht sehr stark ist, ging bei einigen Truppen⸗Deployirungen, die sie nun in den Straßen 2 mit großer Vorsicht zu Werke, gab nur Feuer, wo sie dazu gedraͤngt wurde, und begnuͤgte sich endlich, sich auf dem Schloß⸗Platze zu concentriren und in groͤßter Ordnung auf⸗ zustellen. Am meisten waren es die ordentlichen, wohlgesinnten Buͤrger, die, wie gesagt, nicht den entferntesten Antheil am ganzen Aufstande genommen hatten, nun aber durch Zusammentre— ten zu einer Buͤrgergarde die Ordnung wiederherzustellen suchten. Sie bemuͤhten sich zuerst, dem Poͤbel seine Waffen abzuhandeln, und dies war nicht schwer, denn da die Meisten ihre Gewehre, Saͤbel u. s. w. durch Einbruch ent— wendet hatten, so verkauften sie dieselben oft fuͤr wenige Stuͤber, fuͤr eine Flasche Brandtwein oder Bier. Die Buͤr— gergarde war es auch, weiche zum Theil die Truppen durch Unterhandlungen bewog, ihr die Wachtposten und Patrouil— lirung der Stadt zu uͤberlassen, und hier sieht man sie jetzt, ununiformirt, die Straßen durchziehen. Sie ist in diesem Au⸗ genblicke bereits Herr der ganzen Stadt, und nur noch an einzelnen Punkten sind vom Pöbel Ausschweifungen began gen worden. So hat dieser z. B. einen Staatswagen des Ministers van Maanen verbrannt und andere Effekten ins Wasser geworfen. Da dies jedoch die letzten Aeußerungen des Uebermuths oder der Trunkenheit waren, so hat man die Leute ruhig gewähren und dabei ausrufen lassen, was ihnen beliebte. Wohlunterrichtete und gebildete Einwohner waren einstimmig der Meinung, daß, wenn auch nicht die eigent— lichen Unruhestifter, doch die Werkzeuge derselben, gar nicht ewußt hatten, was sie eigentlich wollten. Es war weder ein Zweck vorhanden, den man verfolgte, noch eine bestimmte Absicht. Haben auch einige Stimmen etwas von Belgischer Unabhaͤngigkeit oder vom Anschließen an Frankreich fallen lassen, so waren diese doch durchaus von keinem Gewicht, wie uͤberhaupt der ganze Aufstand nur von obskuren, zum Theil, wie man mir versichert, hier gar nicht einheimischen Menschen geleitet worden. Die guten Buͤrger, welche die weise
Maͤßigung der Regierung und besonders den hohen ehrenwer⸗
then Charakter des Monarchen zu wuͤrdigen wissen, wuͤnschen, wiewohl man hin und wieder eine kleine Modification im Ministerium fuͤr rathsam hält, doch durchaus keine Veraͤn— derung und sind mit Vergnuͤgen bereit, sich dem Heere, wenn dieses heute oder morgen eintreffen sollte, anzuschließen. Be⸗ reits ist ein Regiment Dragoner aus Mecheln angekommen, und ein Artillerie⸗Park aus Antwerpen halt draußen vor dem
Thore. Der Aufstand ist mithin auch schon als ganz been
digt und beigelegt anzusehen.
Bruͤfssel, 29. August. Vom Magistrate der Stadt Bruͤssel ist neuerdings ir Bekanntmachung erlassen worden: „Jeder Auflauf auf den Straßen und oͤffentlichen
laͤtzen wird untersagt. Unter Auflauf wird jede Versamm— ung von mehr als inf Personen verstanden. Es werden diese sobald sie die Aufforderung auseinander zu gehen, nicht sogleich befolgen, durch die bewaffnete Macht zerstreut werden. Jedem, der von der Armen-Tafel Almosen erhaͤlt und an ei— nem Auflaufe Theil nimmt, wird diese Unterstuͤtzung sogleich entzogen. Die Einwohner werden aufgefordert, die Vorder⸗ 3 ihrer Haͤuser, bis auf weitern Befehl, auch ferner zu erleuchten. is auf weitere Bestimmung wird auch um j0 Uhr Abends die Burger⸗Glocke gelaͤutet werden; wer sich nach dieser Zeit auf der Straße betreffen laßt, wird sogleich estgenommen. Gegeben im Rathhause von Bruͤssel den 27. [. 1830.“ on dem Kommandanten der Buͤrger-Garde, Baron Vanderlinden⸗Hooghvorst sind mehrere Tages⸗Befehle erschie⸗ nen, wodurch die Errichtung einer berittenen Buͤrger⸗Garde, unter den Befehlen des Hrn. Hotton, angezeigt und mehrere Verfügungen zur Verabreichung von Waffen u. s. w. an die⸗ jenigen Einwohner, die in die Buͤrger⸗Garde noch einzutreten wuͤnschen, getroffen werden. Von den berittenen Buͤrgern haben mehrere bereits vorgestern, so wie in der darauf fol⸗ enden Nacht, durch Patrouillirungen sehr gute Dienste zur ufrechthaltung von Ruhe und Ordnung geleistet.
„Seit gestern“ meldet das Journal de la Belgi— Jue unterm 23sten d. M., „wird die Ruhe mehr und mehr hergestellt. Die Organisation der Buͤrgergarden geht voll⸗ staͤndig von Statten. Die Verbrennung der Arkaden im
Park war das einzige Ereigniß des gestrigen Morgens. Die
große Maͤßigung, welche die Buͤrgergarde uͤberall zeigte, hatte nicht immer den erwuͤnschten Erfolg; mit dem gestrigen Nach⸗ mittage fing jedoch ihre Haltung an militairischer zu werden,
und ein Haufen von Leuten, die sich auf dem großen Platze versammelt hatten und anfangs nicht weichen wollten, wurde durch die entschlossenen Bewegungen der Buͤrgergarde zer⸗ streut. — In der verwichenen Nacht sah man auf den Stra—⸗ ßen nichts weiter als patrouillirende Buͤrger. Den kraͤftigen Maaß⸗ regeln des Magistrats und dem Eifer der Buͤrger ist es zu verdanken, wenn wir die Unruhen als beseitigt ansehen koͤnnen.⸗ Die Gazette des Pays-Bac, die vorgestern und ge— stern kein Blatt ane ge n hatte, ist heute wieder erschie⸗ nen. Als Ursache ihres Nichterscheinens giebt sie die in die⸗ sen Tagen erfolgte Unterbrechung der gesetzlichen Ordnung und die vom Pöbel begangenen Ausschweifungen an. Sie bringt bei dieser Gelegenheit der hiesigen Buͤrger-Garde fuͤr den Eifer derselben und die dabei entwickelte Energie, um Ruhe und Ordnung wieder herzustellen, ihre D nen dar und schließt mit folgenden Worten: „Das Bild der be— gangenen Ausschweifungen noch vor unsern Augen habend und noch im Andenken des laͤcherlichen verworrenen Ge— schrei's, das sich hier hat vernehmen lassen, bitten und be— schwoͤren wir alle Buͤrger, alle wohlgesinnten Leute, sich ganz ohne Ruͤckhalt um das Grundgesetz des Koͤnigreichs der Nie— derlande, um den Thron, der es gegruͤndet hat, und um die Dynastie zu vereinigen, von welcher Wilhelm J., den die Bevoͤlkerung von Bruͤssel nur durch seine Wohlthaten kennt, das erhabene Haupt ist.“
In Namuͤr sowohl, als in Antwerpen, herrscht, wie unsere Zeitungen berichten, die groͤßte Ruhe.
Der ruͤhmlichst bekannte Bildhauer Calloigne, Direktor der Koͤnigl. Akademie der schoͤnen Kuͤnste in Bruͤgge, ist am 26sten d. M. zu Antwerpen, 53 Jahr alt, verstorben.
Luͤttich, 29. Aug. Die fuͤr die oͤffentliche Sicherhett niedergesetzte Kommission brachte heute zur offentlichen Kennt⸗
taͤt, durch die Kommunalgarde besetzt, daß aber auch zu glei—⸗ cher Zeit dieselben mit scharfen Patronen versehen wurden. Eine Bittschrift von Buͤrgern, worin sie um Abstellung von ver⸗ meinten Mißbraͤuchen des bisher von der Regierung befolgten Sy⸗ stems nachsuchen, und die sie bei jener Kommission einreichten, ist von ihr angenommen worden, mit dem Versprechen, sie au— genblicklich durch eine Deputation an Se. Maj. den Koͤnig zu befoͤrdern. Diese Deputation besteht aus den Herren
Kommission, und Dechamps, Advokat. Sie reiste dieselbe
Luͤtticher Farben, roth und gelb, angenommen.
; Deutschlan d. Muͤnchen, 26. August. Zur Feier des Allerhoͤchsten
die Koͤnigl. Akademie der Wissenschaften eine oͤffentliche Sitzung, welche der Herr Geheime Hofrath von Schelling mit einem auf die Feier des Tages bezuͤglichen Vortrage er— oͤffnete. In dieser Sitzung wurden außer den von dem Hrn. Reichsrath und Ober⸗Konsistorial⸗Praäsidenten Ritter v. Roth und von dem Secretair der mathematisch⸗physikalischen Klasse, Herrn Hofrath Dr. Doͤllinger, gehaltenen Rede, auch die von der Koͤnigl. Akademie ernannten Ehrenmitglieder promulgirt. Als solche wurden bekannt gemacht: Se. K. H. der Herzog
Chateaubriand, Minister v. Schenk und Graf Giese, Gesand⸗ ter in Petersburg.
Se. Excellenz der v. Schenk, hat heute eine Erholungsreise in das Baiersch Hochland nach Partenkirchen angetreten.
Am 2Asten Vormittags wurden die von Hrn. Rottmann al freseo gemalten Platfonds der ersten Bogen der Arka⸗ den des Bazars aufgedeckt. Der genannte Kuͤnstler wird nunmehr die Italiaͤnischen Landschaften al fresco auszufuͤhren beginnen, welche fuͤr die Zwischenpfeiler bestimmt sind.
Dem Vernehmen nach (meldet das Inland) ist der be⸗ kannte Baron von Eckstein seit einigen Tagen aus Paris hier angekommen.
Stuttgart, V. Aug. Gestern Abends sind Se. Koͤ⸗ nigliche Masestaͤt von Friedrichshafen in bestem Wohlseyn wieder in hiesiger Residen; eingetroffen, woselbst auch Ihre Majestaͤt die Koͤnigin nebst Ihren Koͤniglichen 3 dem Kronprinzen und den Prinzessinnen in einigen Tagen er— wartet werden.
Seine Durchlaucht der Prinz Peter von Oldenburg ist zu einem Besuche bei Ihren Königlichen Majestaͤten hier angelangt.
Das jaͤhrliche landwirthschaftliche Fest wird den 2s.
niß, daß alle Posten, mit Bewilligung der Militair⸗-Autori⸗
Ratken, Mitglied der Generalstaaten, Deleeuw, Mitglied der Nacht noch nach dem Haag. Die Nationalgarde hat die
Geburts- und Namensfestes Sr. Majestaͤt des ö. hielt
von Sussex, Graf Armansperg, Graf Capodistrias, Vicomte
Herr Staatsminister des Innern,
Sete. auf dem gewoͤhnlichen Platze bei Kannstadt gefeiert werden.
Karlsruhe, 77. Aug. Eine Deputation der Stadt Mannheim hatte gestern die Ehre, Sr. Koͤnigl. Hoheit dem Großherzog ein fuͤr Se. Hoheit den Erb⸗Großherzog bestimm—
tes Kunstwerk zu uͤberreichen. Es bestand in der getreuen!
Darstellung des Bivouaks, welches von dem Mannheimer Buͤrger⸗Militair, zur Feier der Anwesenheit des geliebten Regentenpaars, am 7. Mai auf dem Marktplatze daselbst be⸗ zogen worden war. Der Konditor Brechter in Mannheim, ein ausgezeichneter plastischer Kuͤnstler, hatte die Scene mit eben so vieler Treue als Kunst nachgebildet. Se. Koͤnigl. Hoheit der Großherzog nahmen diesen Beweis von Aufmerk— samkeit mit sichtbarem Vergnuͤgen und in den freundlichsten Erinnerungen auf. —
— — Frankfurt a. M. 29. Aug. In den ersten Ta—⸗ gen der abgelaufenen Woche, namlich vom 23. bis 26. Aug., kamen uns von Paris keine bedeutenden Cours-Schwankungen der Rente zu, und man haͤtte sonach annehmen sollen, daß sich auch bei uns die Notirungen halten wuͤrden. Allein die Privat- Berichte von jenem Hauptplatz lauteten unguͤnstig, klagten uͤber Geldmangel und ließen ein namhaftes Weichen voraussehen. Dazu kam, daß wir nahe am Monatsschluß sind, und eine ziemliche Anzahl unserer Papierhaͤndler von der mittleren Klasse starke Quantitaͤten aller Effekten, Gattun— gen — welche sie von einigen Monaten her bei bedeutenden Haͤusern in Depot und Prolongation haben — auf Ultimo in Empfang zu nehmen sich genoͤthigt sieht, wodurch sich denn der Report mit jedem Tage hoͤher stellt und das baare Geld zum Unterbringen dieser Effekten seltner wird. Die Kassen unserer ersten Geschaͤftsleute sind wohl mit zureichenden Baarschaften angefuͤllt, aber dieselben sind keinesweges geneigt, auch nur einen Theil davon auf depo— nirte Effekten, oder in Prolongation, oder zum reellen An— kauf zu verwenden. Unter diesen Umstanden muͤssen unserxe mittleren und kleinen Spekulanten zu Anfang der Woche ziemliche Verkaͤufe sowohl pr. comptant als auf Monat / Ende bewirken, und die Folge davon war, daß 5proc. Metalliques von 965 auf 965, 4proc. dito von g25 auf gl, Bank-⸗Ae— tien von 1546 auf 1513, Partial von 1263 auf 125, Pol— nische Loose von 593 auf 573 zuruͤckgingen und die übrigen Fonds dieser Neigung mehr oder weniger folgten. Dem wei— teren Fallen wirkten die Spekulanten à la baisse nothgedrun⸗ gen entgegen, indem sie, um ihre Versprechungen auf Ultimo zu decken, ansehnliche Posten der Haupt-Effektensorten ein—⸗ thun mußten. Reelle Einkaͤufe von Seiten der , waren durchaus nicht zu bemerken. In Hollaändischen, Nea— politanischen und Spanischen Fonds war Geschaͤftsstille: es zeigten sich darin nur Abgeber, aber keine ee Am 27. August brachte ein Courier in der Fruͤhe den starken Fall der Fanzoͤsischen Rente. Unsere Papierhaͤndler wurden da—⸗ durch lin große Bewegung und viele darunter in Schrecken und Verlegenheit versetzt. Es zeigten sich sogleich zu allen niedrigen Coursen Verkäufer Hesterreichischer Effekten, und die Kaͤufer waren zu zaͤhlen. Der Hauptstoß betraf die proc. Metalliques, Bank, Aetien und Partial, indem von diesen Fonds starke Partieen in sehr schwachen Haͤnden ruhen. Bei allem dem hielten sich die Notirungen der Fonds im Ganzen noch ziemlich fest; die Ursache davon mag wohl darin liegen, daß seit geraumer Zeit viele Versendungen nach Wien statt gefunden haben, wo die Course meistens 1 bis 17 pCt. hoher standen, als hier, wodurch denn der Ueberfluß an comptanten Stuͤcken an hiesiger Boͤrse auf⸗ hoͤren mußte. Am 25. August, wo bessere Notirungen aus Paris eintrafen (die Rente war um 1 bis 2 pCt. gestiegen), war gleich wieder viel Leben im Geschaft, und 5proöc. Metal— ligues gingen um 4 pCt., 4proc. um z bis J pCt. und Bank—⸗ Actien um 20 Fl. pr. Stuͤck rasch in die Hoͤhe. Doch wa— ren diese Effekten von keinen bedeutenden Haäͤusern gesucht, und in den uͤbrigen Fonds blieb es still. Am Abend des 28. August traf noch Courier Nachricht aus Bruͤssel ein, wonach dort Unruhen ausgebrochen sind. Die unmittelbare Folge war, daß die Hollandischen Fonds um 2 pCt. wichen. Aber auch die HOesterreichischen wankten, und es wurde zu gesunke— nen Coursen manches abgegeben. Heute will man wieder be— ruhigendere Nachrichten aus Belgien haben. — Die in Wien verloosten 5proc. Metalliques halten sich von mehreren Sei⸗ ten gefragt. Sie dienen als Rimessen nach Wien und stehen 1 pCt. besser, als die noch nicht herausgekommenen. Gute Dis contobriefe sind fortwaͤhrend zu 47 bis 4 pCt. pr. Jahr gesucht und zeigen sich rar am Platz. Angehend das Geschaͤft in fremden Wechseln, so waren in abgewichener Woche alle Devisen, außer Amsterdam und Wien, so ziemlich begehrt. —
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2 dito 8ꝗ3. Bank- Aetien 1 ll 253 2 Aectie 184, Alles in Folge der Brissler
Schweiz.
Bern, 26. August. Seit einigen Tagen ist das schoͤne kostbare nnd aͤußerst interessante 5 4 . zier Corps des Bernischen Regiments von Wyttenbach, in Koͤnigl. Sicilianischen Diensten, auf eine so edle als vater— ländische Weise unserer Stadt und namentlich der hiesigen oͤffentlichen Bibliothek macht, hier angelangt, ausgepackt und, da Alles im besten Zustande sich befand, sogleich schicklich zu Jedermanns BVesichtigung aufgestellt worden. Es besteht das— selbe aus 213 Stuͤcken söogenannter Etruskischer groͤßerer und kleinerer irdener Gefaͤße, welche saͤmmtlich durch Verkehr und unter den Augen der Offiziere dieses Regiments in der Um— gegend von Nola aus unterirdischen antiken Graͤbern, von einer unbekannt fruͤhen Vorzeit, sind ausgegraben und ge— sammelt worden. Mehr als ein Duzend davon sind von be— deutender Groͤße und Schoͤnheit, mit Figuren und andern Zierrathen roth auf schwarzem oder schwarz auf rothem Grunde gemahlt. Beinahe alle sind von ausgezeichnet geschmackvoller Form, und eines der groͤßeren (mit Nummer Ä bezeichnet) von so seltener Art, wegen der darauf gemalten Figuren und zweier kurzen Griechischen Inschriften, daß die Königl. Si— eilianische Unter suchungs-Kommission, ohne deren Wissen und Erlaubniß und aufgedrucktes Pettschaft kein einziges Stuͤck von dergleichen Antiquitäten ausgeführt werden darf, dasselbe gegen eine billige Verguͤtigung fuͤr das Koͤnigl. Museum ein— zubehalten gewuͤnscht hatte, welches jedoch durch guͤtige hohe Verwendung unterblieben ist, so daß dieses schoͤne Stuͤck sich auch in der angekommenen Sammlung befindet. Saͤmmtli— chen diesen Geschirren ist ein kleines Modell eines antiken Grabes beigefuͤgt, um deutlich zu zeigen, wo und wie diese irdenen Gefaͤße gefunden werden, und wie die alten Bewoh— ner von Groß-Griechenland dieselben in Grabstaͤtten hinge— stellt und geordnet hatten.
Portugal.
Pariser Blätter melden aus Lissabon vom 11. Juli: „Durch Handels-Couriere, die uͤber Salamanca und Miranda in Porto und hier angekommen sind, sind wir von den Pariser Ereignissen bis zum 31. Juli unterrichtet, und es zeigen sich einige Symptome der Gaͤhrung. Dom Miguel ist in Caldas, wohin ihm drei Minister gefolgt sind. Alle offentlichen Kassen haben heute ihre Zahlung eingestellt, die Regierung hat 200,000 Fr., die sich auf einem aus unsern Afrikanischen Besitzungen gekommenen Schiffe befanden und Privatleuten angehören, in Beschlag genommen. Heute Abend geht ein Paketboot mit Depeschen des Englischen General⸗Konsuls nach London ab; dieser meldet seiner Regie⸗ rung, daß Dom Miguel die bei Terceira von seinem Blo— kade⸗Geschwader weggenommenen Schiffe nicht herausgeben will. Diese Angelegenheit verwickelt sich dergestalt, daß der Englische Konsul Willens ist, sich r m ,,
Jun lan d.
Berlin, 3. September. Aus Köln vom 29. August wird gemeldet: Zur Feier der erfreulichen Anwesenheit 6
K. H. des Prinzen Wilhelm, Sohnes Sr. Majestaͤt des
Koͤnigs, in hiesiger Stadt war gestern Abends die Rhein—
bruͤcke festlich erleuchtet. Heute fruͤh um 12 Uhr geruhten
Se. K. He, sich den Herrn Erzbischof von Koln, die anwe—
senden Militair⸗Behoͤrden, die Mitglieder der hiesigen Koͤnigl.
Regierung, des Koͤnigl. Appellations-Gerichtshofes, der Pro⸗
vinzial⸗Steuer / Direction, der . und des Dom⸗
kapitels, so wie die staͤdtischen Behoͤrden und mehrere andere
Koͤnigl. Beamte vorstellen zu lassen, und unterhielten sich laͤn⸗
gere Zeit auf das huldvollste mit denselben. Zum Mittags⸗
essen hatte Se. K. H. die Einladung des ihr Erzbischofs
von Koͤln anzunehmen geruht. — Morgen fruͤh werden Se.
K. H., wie es heißt, die hiesige Stadt verlassen und sich
nach Lippstadt begeben, um die Revue uͤber die dort zusam⸗ mengezogenen Truppen abzuhalten.
— Nachrichten aus Wesel zufolge ist Se. Königl. Hoh. der Prinz Albrecht und Se. Königl. Hoh. der Prinz Friedrich der Niederlande, aus Haag kommend, am I0sten . durch jene Stadt gereist, um sich nach Lippstadt zu be⸗ geben.
— Aus Kyritz vom 30sten d. M. meldet man: Zu den
Heute (29. August ) stehen 5proc. Metalliques 57. 4proc.
vielfachen Huldbezeigungen, deren Se. Majestaͤt unser Aller⸗