1910
Biographische Notizen. (Fortsetzung.)
„Ludwig Philipps Lage hatte sich seit seinem ersten Auf— enthalte in Hamburg noch nicht verandert. Mit Geld⸗ mitteln wenig versehen, blieb es ihm ferner versagt, in das von ihm geliebte Frankreich zurückzukehren. Man hatte ihm mehrere Male Dienste in feindlichen Heeren angeboten, die er jedoch, so wie Alles, was dem Interesse seines Vaterlan⸗ des entgegen war, standhaft von sich ablehnte. Im Monat August 1796, als er sich eben im Holsteinischen aufhielt, em— pfing er durch den Gesandten der Franzoͤsischen Republik bei den Hanse-Staͤdten ein Schreiben seiner Mutter, der Her— zogin von Orleans. Sie bat ihren Sohn, Europa zu ver— lassen und nach Amerika zu ehen. „„Moͤchte doch““,
schrieb sie ihm, „„die Aussicht, dadurch die Leiden Deiner
armen Mutter zu vermindern, die Lage der Deinigen ertraͤg—
licher zu machen und dazu beizutragen, daß die Ruhe Deines Vaterlandes gesichert werde, Deine Großmuth befeuern.““
„Ludwig Philipp antwortete darauf seiner Mutter: „„In dem Augenblicke, da meine theure Mutter diesen Brief erhalten Blicke nach England. Mit einem Spanischen Parlamentair wird, sind ihre Befehle bereits vollzogen, und ich bin nach Amerika abgereist; das erste Fahrzeug, das nach diesem Welt,
thelle die Segel lichtet, soll mich aufnehmen. .. . Und was ware ich nicht Alles im Stande zu thun nach dem Schrei— ben, das ich so eben erhalten habe? Ich glaube nun nicht mehr, daß alles Gluͤck unwiederbringlich fuͤr mich verloren sey, da ich ja doch im Stande bin, die Leiden einer von mir so geliebten Mutter, deren ungluͤckliche Lage mir seit lange schon das Herz zerreißt, zu mildern. Es ist mir wie ein Traum, wenn ich daran denke, daß ich in kurzer Zeit meine Bruͤder umarmen und mit ihnen wieder vereinigt seyn werde; ist es doch dahin gekommen, daß ich selbst das, wovon mir das Gegentheil sonst unmoͤglich schien, jetzt kaum zu glauben vermag. Inzwischen will ich mich doch uͤber mein Geschick nicht beklagen, denn nur zu oft empfand ich, um wie viel
schrecklicher es noch hätte seyn koͤnnen; ja, ich will es nicht
einmal fuͤr traurig halten, wenn ich erst meine Bruͤder wie—
dergefunden und vernommen habe, daß unsere theure Mutter
sich so wohl fuͤhlt, als sie es, den Umstaͤnden nach, seyn kann, und wenn ich noch einmal meinem Vaterlande dadurch habe die— nen konnen, daß ich zu seiner Ruhe und folglich auch zu seinem Gluͤcke etwas beitrug. Es giebt kein Opfer, das ich demsel— ben nicht gern gebracht haͤtte, und so lange ich lehe, wird es auch kein Opfer geben, das ich nicht bereit seyn werde, ihm zu bringen.““
„Der Prinz schiffte sich wirklich am 24. September 1796 ein und kam am 21. Oktober in Philadelphia an. Seine beiden Bruͤder machten keine so leichte Ueberfahrt; sie reisten im November 1796 von Marseille ab und kamen erst im Monat Februar 1797 in Amerika an. Ludwig Philipp em— pfing sie mit herzlicher Freude und lud sie ein, mit ihm nach dem Innern der Vereinigten Staaten zu kommen. Von Baudouin, dem treuen Diener, begleitet, der dem aͤltesten Bru— der nach der Schweiz gefolgt war, setzten sie sich zu Pferde und reisten zunaͤchst nach Baltimore, von da nach dem Staate Virglnien, und kamen nach Mount-Vernon, wo sie der beruͤhmte Washington, der sie hatte einladen lassen, auf das schmeichelhafteste empfing. Das Land der Vereinigten Staaten hatte viel Reizendes fuͤr die jungen Fremdlinge, sie wollten es daher sorgfaͤltig studiren und ließen sich weder durch Muͤhseligkeiten und Entbehrungen, noch durch Gefahren, von
ihrem Reiseplane zuruͤckhalten. Sie durchstreiften wilde und fast unbewohnte Gegenden, ungeheure Walder und endlose Haiden. Sie waren aber nach Philadelphia zurückgekehrt, als das gelbe Fieber diese Stadt zu verheeren anfing. Wegen Man
gels an Gelde mußten die drei Bruͤder an dem eben genann— ten Orte bleiben und sich so allen Gefahren jener fuͤrchter— lichen Krankheit aussetzen. Erst einige Monate nachher, da ihre Mutter im Stande gewesen war, von ihrem bedeuten— den Vermoͤgen etwas zu realisiren, erhielten sie die Mittel, ihren gefährlichen Aufenthaltsort zu verlassen. Sie begaben sich nach mehrfaͤltigen Streifzuͤgen nach Boston, wo sie die Nachricht von der Deportation ihrer Mutter erhielten. Als sie spaͤter in Erfahrung brachten, sie befände sich in Spanien, faßten sie den Entschluß, sie, ungeachtet es ihnen wieder an Geldmitteln fehlte, dort aufzusuchen. England befand sich
damals im Kriege mit Spanien; sie hielten es daher fuͤr das räthlichste, sich vorerst nach der damals noch Spanischen Provinz Louisiana und von da nach Havana zu begeben, wo sie auf einem Spanischen Kriegsschiffe sich einzuschiffen hoff— ten. Im Febr. 1798 kamen sie nach New⸗Orleans, wo sie, nachdem sie lange vergebens auf eine andere Gelegenheit ge⸗ wartet hatten, sich auf ein Amerikanisches Fahrzeug begaben. Dies wurde jedoch von einer Englischen Fregatte genommen, deren Capitain, nachdem ihm Ludwig Philipp seinen Na— men genannt, ihn nebst seinen beiden Bruͤdern nach Havana bringen ließ, wo sie im Monat März anlangten. Sie woll— ten sich dort eine Zeit lang festsetzen, und Ludwig Philipp gedachte hier auf anstaͤndige Weise von den Fruͤchten seiner Arbeit zu leben; doch die Spanische Regierung litt es nicht. Von Aranjuez kam der Befehl, daß der Gouverneur sie nach New⸗-Orleans senden moͤge, und zwar ohne ihnen irgend ein Subsistenz-Mittel an die Hand zu geben. Von dieser Grau— samkeit empoͤrt, weigerten sie sich foͤrmlich, ihren Aufenthalt in einer Spanischen Kolonie zu nehmen, und wandten ihre
gingen sie nach den Britischen Bahama⸗Inseln und von da nach Halifax, wo sie der Herzog von Kent, ein Sohn Georgs III., aufnahm, jedoch ebenfalls nicht glaubte, ihnen zur Reise nach England die Bewilligung ertheilen zu durfen. Von allen diesen Widrigkeiten wurden sie jedoch nicht entmuthigt; sie schifften sich auf einem kleinen Fahrzeuge nach New-Hork ein, von wo sie dann mit einem Englischen Paketboote nach Falmouth gingen. Im Februar 1800 befanden sie sich in London.“ (Forsetzung folgt.)
Königliche Schauspiele— Mittwoch, 8. September. Im Schauspielhause: Koͤnig Richard III., Trauerspiel in 5 Abtheilungen, von Shakespeare.
Koöͤnigstädtisches Theater. Mittwech, 8. September. Die weiße Dame, komische Oper in 3 Akten.
Berlin er n ir Pen 7. September 1830.
Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Prerss. Cour.) . . D,. . .
XI,. Hirt ef. Geld.]
Ht. Schuld- Sch. Ee. Engl. Anl. 18 Fr. Engl. Anl. 22 Pr. Engl. Ohl 360, Kurm. Ob. m. I. C. Neœeum. Int Sch. d. . rn Ob. 5nigsbg. do- k dq.
82 27
Ostpr. Htaudhri. Pomm. Plandhbręt. Kur- u. Neum. do. Schlesische do. RksSt. C. d K- u. N. z.. Sch. d. K- u N.
Ioll. voll. Duk. — Banz. do. in Fh. Neue dito — Westpr. PFäh. Friedrichsq' or. 3 Cros iz. Pos. do. Disconto .... 67 ö / /
r — Freu sis. Cour. Wechsel- Cours. 3 Brief Geld. Amsterdam 50 El. Kurz 1587 . Zb Fi. 2 Mt. 137 IIamburs Kuræ 1494 dito 2 Mt. 145. London ⸗ 3 Mt. 6 215 Paris . 803 Wien in 20 Xr 39 R, Mi. 101 Augshurg — 50 FI. 1 Mt. 101 Brẽdlau hl. 2 Mt. 8833 S Tage. 1917 2 Mt. 101 Petershurg BN 3 Woch. 295 Wars chan . Kurz
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Berichtigung. In einigen Exemplaren der Beilage zum vorgestr. Bl. dieser Zeit. S. 1893, Sp. 2, 3. 36 st. „traf“ l. „trat“; desgleichen in einigen Exemplaren der Beilage zum gestr. Bl. S. 19601, Sp. 1, 3. 4 J. „und aus“ st. „aus“.
Hierbei Nr. 66 des Allgemeinen Anzeigers.
Neueste Börsen⸗Nachrichte n. Paris, 1. Sept. 5proc. Rente per compt. 102 Fr. 80 C. proc. fin cour. J03 Fr. 4proc. dito 9g3 Fr. proc. per Compt. 73 Fr. 10 C. Zproc. in Cour. 73 Fr. 75 C. 5proc. Neap. Falc. per compt. 71 Fr. 5proc. fin Cour. 71 Fr. 10 C. 5proc. Span. Rente perp. 45. 5proc. Cortes⸗Bons 20.
Frankfurt a. M, 4. Sept.
Bank ⸗Actien 1437. 1434. Part. Obl. 1224. Loose zu 100 Fl. 169. B. — e n m , m m mne meme
Gedruckt bei A. W. Hayn.
Oesterr. 5proc. Metall. 947. é. 4proc. S883. 873. 2zproc. 53. 1proc. 22. B.
Poln. Loose 557. 553. Redacteur John. Mitredaeteur Cottel.
Allgemeine
preußtsce Staats- s3ettung,
M 250.
an
Amtliche Rachrichten. Kronik des Tages.
Der bei dem Ober-Landesgericht zu Breslau angestellte Justiz⸗Kommissarius von Linstow ist zugleich zum Nota— rius im Departement dieses Gerichts ernannt worden.
Angekommen: Se. Excellenz der Kaiserl. Russische General- Feldmarschall, Graf von Diebitsch⸗Sabal— kans ki, von St. Petersburg.
Se. Excellenz der Kaiserl. Russische Vice-Kanzler und
Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Graf von Nessel—
rode, aus den Boͤhmischen Baͤbern.
Se. Excellenz der General⸗Lieutenant und Kommandant von Schweidnitz, Laroche von Starckenfels, aus den Rheingegenden.
Die Kaiserl. Nussischen Feldjaͤger Kondratjeff und Siegismund, als Couriere von St. Petersburg.
Abgereist: Der General-Major und Inspecteur der
zweiten Arbeits- Inspection, von Clausewitz J., nach Breslau. Der Fuͤrst Elias Dolgoruky, nach St. Petersburg. Der Köoͤniglich Franzoͤsische Oberst, Fuͤrst von der Moskwa, nach Stockholm.
Zeistunss-acri ten Ausland.
Frankreich.
Pairs-Kammer. In der Sitzung vom 31. Au— gu st, welche kaum eine halbe Stunde dauerte und bei der nur etwa ID Pairs zugegen waren, legte der Finanz⸗Minister den von der Deputirten⸗Kammer bereits angenommenen Gesetz⸗Ent—⸗ wurf wegen der Einregistrirungs-Gebuͤhr fuͤr die Kontrakte über Darlehen auf Waaren, Staats⸗Papiere und Actien von Handels⸗Gesellschaften vor. Nachdem der Praͤsident den Em— pfang dieses Gesetz⸗ Entwurfs bescheinigt hatte, wurde noch eine aus 3 Mitgliedern bestehende Kommission zur Pruͤfung des Antrages des Herrn v. Lavauguyon, seinem verstorbenen Vater in der Pairs-Wuͤrde zu folgen, durch das Loos ge⸗ wahlt, worauf die Sitzung aufgehoben wurde.
Deputirten⸗Kammer. Sitzung vom 30. August. (Nachtrag.) Ueber den Gesetz⸗ Entwurf wegen Wiederbesetzung der im Schooße der Kammer erledigten Stellen äußerte der Advokat Herr Mauguin (dessen Rede wir uns gestern aus Mangel an Raum vorbehalten mußten) sich folgendermaßen:
„Meine Herren! Das Ministerium schlaͤgt Ihnen eine Magß⸗
regel vor, die auf 9 en,, der Kammer abzweckt; das Mi⸗ o se
nisterium kuͤndigt al st die Absicht an, diese Kammer heizu⸗ behalten. Waͤrc nun eine solch Beibehaltung wohl] gesketzlich? Dies ist die wichtige Frage, woruͤber wir zu entscheiden haben. Die Einen glauben, die Kammer allein koͤnne die nnn der Dinge, die sie geschaffen, aufrecht erhalten. Die Anderen dage⸗ gen sind der Meinung, eine nene Kammer koͤnne allein in einem neuen Mandate die Kraft, deren sie hebarf, schöpfen und sie der Regierung mittheilen. Maͤchtige Gruͤnde sprechen fuͤr beide An⸗ sichten, und bie Wahl ist schwer.! Um so nothwendiger erscheint es, die Frage gruͤndlich zu eroͤrtern. Ist die Beibehaltung der Kammer a fn, Was die Kammer gethan, das war sie ohne Zweifel berechtigt zu thun. Als einzig bestehende Macht, inmit⸗ fen der allgemeinen Verwirrung, wär sie durch ihre Stellung beauftragt, das Beste des Landes wahrzunehmen. Der Thron war in Folge eines Meineides erledigt. Die Kammer hatte das Recht, ja, es war ihre Pflicht, eine neue Ordnung der Dinge zu
Berlin, Donner stag den gten September
1830.
begruͤnden. Aus diesem ersten Rechte folgen aber auch noch andere. Die Kammer muß der neuen Regierung zu ihrer Subststenz die Steuern bewilligen; sie muß ferner dem Lande ein Wahl⸗System geben, das dem jetzigen Zustande der Gesellschaft entspricht. Zu allen diesen Handlungen leitet die Kammer ihr Recht aus dem Gesetze der Nothwendigkeit her; hieraus geht aber klar hervor, daß dieses Recht mit der Nothwendigkeit huch wieder schwinden muß. Um andere Rechte als diejenigen auszuuͤben, welche die Nothwendigkeit uns verliehen hatte, muͤssen wir selbige also sonst worauf begruͤnden konnen. Will man mir vielleicht antworten, daß die Befugniß der Kammer auf den letzten Wahlen beruhe? Wie lautete denn aber unser Mandat? sollten wir nicht gemein⸗ schaftlich mit der Pairs-Kammer und der Verwaltung Karls X. wirken, und ist jene nicht jetzt verstüuᷣmmelt, diese nicht vernichtet? Unser Mandgt, m. H, wurde uns als Theilnehmern einer Re⸗ gierung gegeben, die nicht mehr besteht; dasselbe ist also mit der Regierung, an die wir gesandt wurden, erloschen, und wenn die Revolution des Juli uns als eine nothwendige Macht ge— schaffen hat, so hat sie uns als gesetzliche Macht vernichtet, wie sie alle uͤbrigen Theile der Regierung Karls X., die zusammen nur
ein Ganzes ausmachten, vernichtet hat. Wie kann nun der Theil fort⸗
bestehen, wenn das Ganze zusammengestürzt ist? Lassen Sie uns die Ineconsequenzen beleuchten, wohin die entgegengesetzte Ansicht uns fuͤhren muͤßte. Wir wollen nicht blos erklaren, daß das
doppelte Abstimmen bei der Deputirten⸗Wahl hinfüͤhrs wegfallen
solle, wir haben auch das Wahlfaͤhigkeits Alter auf 25 und das Waͤhlbarkeits⸗Alter auf 30 Jahre herabgesetzt; das heißt: wir wollen, daß eine Kammer, um der Ausdruck des National⸗Wunsches zu seyn, kuͤnftig ohne doppeltes Votum und von Waͤhlern, die nur
25 Jahre alt zu seyn brauchen, zusammengestellt werde, so wie,
daß sie aus Deputirten, die nur 33 Jahre alt zu seyn brauchen a . Ohne diese Regel waͤre, un frre . — die — tional⸗Repraͤsentation unvollstaͤndig. Was schlaͤgt man uns nun vor? Man verlangt, daß wir dieses von uns verkuͤndigte Sy⸗ stem selbst Luͤgen strafen, daß wir das bisherige System zum Theil noch fortbestehen lassen sollen. Einigen Departements wuͤrde hiernach das neue System zu Gute kommen, anderen nicht, so daß die Kammer aus ganz verschiedenartigen Elementen beste⸗ hen wurde. Und wenn wir selbst uns auch eine solche Berschie⸗ denheit gefallen lassen wollten, wer giebt uns ein Recht dazu, sie in Frankreich einzufuͤhren. Wie, wenn sich nun in den Depar⸗ tements, die des neuen Systems nicht theilhaftig werden, einige Stimmen erhoͤben, sich beklagten und fragten: „„Warum haben
denn wir noch Deputirte nach dem doppelten Votum? Warum
will man uns denn des Rechtes berauben, Deputirte von 30 Jahren, gewaͤhlt von Wählern von 25, zu haben? Warum ha⸗ ben wir denn nicht dieselben Repraͤsentanten, deren sich andere r. Departements erfreuen?“““ Wie, wenn nun jene Departements die Steuern verweigerten? (Lebhafte Unterbr gung; Wie, wenn es böͤzlichen Einfluͤsterungtn gelaͤnge, auf den Grund jener Ungleichheit der Rechte, den Saamen der Zwie⸗ tracht auszustreuen ünd Unruhen anzufachen!? «. Wer unter uns, m. H., darf sich ruͤhmen, daß er wahrhaft die Gedanken und Ansichten seines Departements ausdrückt?“ (Von mehreren Seiten: Wir, wir Alle, konnen dies!) „Um Vergebung, m. H. fuhr Hr. Mauguin ruhig fort, „erlauben e ich mich selbft zum Beispiele anfuͤhre. Von einem Bezirks-Wabl Kollegium (Beaune, im Dept. der Goldkuͤste) zum Deputirten ernannt, rechne ich es mir zur Ehre, von den Buͤrgern jenes Bezirks, die 40 Jahre und daruͤber alt sind, e n re, Stimmen erhalten zu eden. Ich wurde ewaͤhst, und man sagte mirs i ch sey der Mann, der den Wuͤnschen der Einwohner am wuͤrdigsten ent⸗ spreche. Wer steht mir aber dafuͤr, daß meine Kommittenten auch jetzt noch, wo sie unter den Kandidaten von 3) Jahren wahlen durfen, guf mich ihre Augen werfen würden? Wer steht mir dafuͤr, daß ihnen nicht jetzt irgend ein Bewohner der Pro⸗ vinz selbst besser anstehen wrde, als ich? Warum soll ich denn, da ich die Wähler von 30 Jahren fuͤr mich gehabt, auch die von 25 Jahren fuͤr mich haben Eine neue. Wahl allein kann mir diest Ueberzeugung verschaffen.“ Bei diesen Worten wurde der Redner von seinem Kollegen, dem Advokaten Hrn Berryer, mit den Worten unterbrochen; So nehmen Sie Ihren Abschied? „Was meine Dimission betrifft“, erwiederte Hr. Mauguin, „so weiß ich selbst am besten, was ich fi thun habe; ich bedarf Nie⸗ mandes guten Rath, nicht einmal, wenn man einen neuen Eid von mir verlangt;“ — ein Seitenhieb auf Hrn. Berryer, der
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