1914 zwei Preise den beiden diese Anstalt besuchenden Königl.·
Prinzen Herzog von Nemours und Prinz von Joinville Die Entlassung der sechs in Franzoͤsischen Diensten ge⸗ standenen Schweizer⸗Regimenter wird in Besangon statt fin⸗ den, wo dieseiben Bataillonsweise in Zwischenraͤumen von 5 bis 6 Tagen ankommen werden. Zwei derselben, namlich das erste im Departement der Ober⸗Alpen stehende und das dritte in Nismes garnisonirende, werden durch das Departe— ment des Ain marschiren. Die Truppen behalten waͤhrend des Marsches ihre Waffen und legen dieselben erst in Be⸗ sangon ab.
Das in Marseille garnisonirende Regiment Hohenlohe, worunter sich viele Deutsche befinden, ist wegen seines ruhi⸗ gen Verhaltens wahrend der letzten Revolution zu einem Fran⸗ zöͤsischen naturalisirt worden. 6
Die Artillerie der hiesigen National⸗-Garde wird aus vier Batterteen, zu sechs Geschuͤtzen jede, bestehen und den Obersten Joubert zum Befehlshaber erhalten. Die Capitaine und Offiziere werden groͤßtentheils aus den Zöglingen der polytechnischen Schule genommen werden.
Das Journal des Débats hatte vor kurzem aus dem Departement des Norden gemeldet, das dem Herzöge von Crsy zugehoͤrige Schloß , ng, bei Condé sey der Sammelplatz vieler Personen des alten Hofes, von denen dort allerlei Intriguen angesponnen wurden. Der Herzog von Croy erklärt jetzt in einem Schreiben an die Redaction diese Nachricht fuͤr falsch; er wohne, von seiner Familie um— geben, ruhig auf seinem Gute, sey jeder Art von Intriguen und Geschaͤften ganzlich fremd und sey weit entfernt gewe— sen, zu erwarten, daß man seinen Landsitz als einen Heerd von Verschwoͤrungen schildern werde; er habe seit mehreren Monaten keinen einzigen Fremden bei sich gesehen und eben so wenig einen Courier erhalten oder abgeschickt. Fuͤr die Wahrheit dieser Versicherungen koͤnne er sich auf das Zeug⸗ niß der dortigen Einwohner berufen. Das Journal des De— bats erwiedert dem Herzoge, es habe seine Nachrichten vom
Kriegs⸗Ministerium erhalten. 2
Der diesseitige Botschafter in Rom, Graf v. Laferron— — naps, und der Botschafter in Madrid, Vicomte v. Saint— Priest, haben ihren Abschied genommen.
Ueber die vier Staatsgefangenen in Vincennes enthal— ten hiesige Blatter Folgendes: „Seit der Ankunft der Herren v. Polignae, v. Pehrounet, Chantelauze und Guer⸗ non⸗Ranville verrichten 250 Mann von der Pariser Na—⸗ tional⸗Garde den Wachtdienst in der Festung und bilden mit dem 53sten Linien⸗Regiment die ganze Besatzung derselben. Die Thore des Schlosses sind, wie gewöhnlich, offen, und man kann ungehindert eintreten. Herr v. Chantelauze soll sich für den Verfasser des Berichts an den Konig bekannt haben; jedoch sey nur die Abfassung sein Werk, die Gedan— ken darin seyen im gesammten Minister, Rathe verabredet
worden.“
Die Quotidienne meldet: „Herr Mandaroux⸗Ver⸗
tami sollte als Rechtsbeistand des Fuͤrsten von Polignae ge— stern zum ersten Male zu ihm gelassen werden. Die Verthei⸗ digung vor der Pairs- Kammer wird den Herren Berryer und Hennequin anvertraut werden.“
Die Estafette d Alger meldet aus der Bay von Al— gier vom 26. August Folgendes: „Ein heute von Bona an⸗ gekommenes Schiff bringt uns nicht sehr befriedigende Nach⸗ richten. In jener Stadt hatte der Aga des Bey s von Kon⸗ stantine eingewilligt, Franzoͤsische Besatzung einzunehmen; aber er wuͤnschte, fie mochte zahlreich seyn, weil er die feind— lichen Absichten der r, . der Umgegend kenne. Sobald die Schiffe einige Mannschaften ausgeschifft und sich nach Tripolis gewandt hatten, wurde Bona von Beduinen-Schwaͤr— men umringt. Vergeblich versuchten unsere Truppen mehrere Ausfaͤlle; sie erlitten beträchtlichen Verlust und schifften sich endlich, von allen Seiten umringt, schnell auf dem „Su⸗
perbe“ und einigen gerade vorraͤthigen Transportschiffen wie⸗
der ein. Man versichert, daß 2 hoͤhere Offiziere schwer ver— wundet worden sind; einem soll der Schenkel weggerissen, dem andern der Arm zerschmettert worden seyn. — Man
sieht den naͤheren Berichten noch entgegen. Wir sind kaum
Herren des von uns befetzten Terrains,“ ö Gestern fanden auf dem Marsfelde die diesjährigen Herbst⸗Pferderennen statt; unter den vier ausgesetzten Prei⸗ sen, jeder von 1200 Fr., trug einen ein dem Hrn. Schickler zugehöͤriges Pferd, der Houng-⸗Rainbow, davon; es hatte den 1 . des Marsfeldes (1036 Toisen) in 3 Minuten zuruͤck⸗ gelegt. . . 6
ö
Groß ritanie uns 8rien s. London, 3. Sept. Ihre Majestaͤten besinden sich noch in Brighton; Lord Aberdeen ist heute von hier abgereist, um dem Könige seine Aufwartung zu machen. Se. Majestaͤt haben, mu ntrag Sr. Königl. Hoh. des
alford, das Großkreuz des Guelphen⸗Ordens ertheilt.! — ir Gilbert Blane hat seinen Posten als Königl. Leib⸗Arzt niedergelegt. 1 Vas Parlament tritt am 25. Oktober zusammen, an wel—⸗ chem Tage zur Wahl eines neuen Sprechers . wird. Die ersten Tage vergehen alsdann mit der Vereidigung der Mitglieder, und am Montage, dem 1. November, wird das Parlament durch den Koͤnig in eigener Person eroͤffnet. Die Bewilligung der erforderlichen Summen wird etwa 6 Wochen in Anspruch nehmen, und beide Haͤuser werden sich als dann um die Mitte Dezembers bis Anfang Februars vertagen. Der Oberst⸗ Lieutenant Baker ist am 18ten d. M. als Britischer Gräͤnz⸗Commissair nach Griechenland abgereist. Am vorigen Donnerstag erschien Jwie der Globe meldet)
3 von Cambridge, dem beruͤhmten Arzte, Sir Henry
eine Deputation der Knopfmacher von Birmingham in Wind—
sor, um dem Koͤnige eine Bittschrift zu uͤberreichen, wobei sie zugleich Sr. Majestaͤt und der Koͤnigin verschiedene Gar⸗
nituren von Knöpfen, in Maroquin⸗Kaͤstchen, mit dem Koͤniga
lichen Wappen geziert, darzubringen die Ehre hatten. In
ihrer Bittschrift stellten sie dem Koͤnige vor, daß es nur
auf ihn ankaͤme, durch Tragen von Metall-Knopfen dieselben zur Mode zu machen, daß auch schon im Februar der Hoch— selige Konig ihnen die gnaͤdigsten Zusicherungen gemacht, deren schon begonnene Erfuͤllung aber durch Höͤchstdessen Krankheit und Tod wieder unterbrochen worden sey. Der Konig empfing sie mit großer Leutseligkeit und versprach ihnen, obgleich er an 150 Briefe zu beantworten haͤtte, unverzuͤgliche Beruͤck⸗ sichtigung ihres Gesuches. Auch empfingen sie schon den an—⸗ dern Tag, durch Sir Herbert Taylor, die Zusicherung St. Majestaͤt, nach Beendigung der Trauer ihre Bitte gern er⸗ fuͤllen zu wollen. Eben so erhielten sie auch von der Königin
die gnaͤdige Versicherung, daß Ihre Majestaͤt ihr Geschenk mit r.. Freude augenom]mmen habe und Alles, was in
Hoch
ihren Kraͤften stehe, thun werde, um den Absatz dieses wichtigen Artikels zu befördern. Aehnliche Versprechungen erhielten sie auch von den Prinzen Georg von Cumberland und Georg von Cambridge, denen sie gleichfalls Proben ihrer Knoͤpfe uͤberreicht hatten. 1 ;
Vielfaͤltige Geruͤchte, die heute an unserer Boͤrse in Um⸗
lauf waren, haben unsere Course sehr gedrückt, Man sprach von einer Resignation des Herzogs von Wellington, ferner
von dem Fallissement eines bedeutenden Portugiesischen Han⸗ delshauses n. s. w., doch hat sich nichts davon als begruͤn⸗ det erwiesen.
Die Times enthält ein fuͤnf Spalten langes Mansfest,
das die constitutionnellen Spanier an die Spanische Nation
erlassen haben sollen.
Heute hat hier die sogenannte Bartholomaus Messe be⸗ gonnen, die gewohnlich ein Volksfest fuͤr unsere niederen
Klassen ist. Um 11 Uhr erschienen nach uͤblichem Gebrauche der Lord⸗Mayor und die uͤbrigen staͤdtischen Beamten in ih⸗ rem Staats- Ornate nuf dem Markte von Smithsield und proklamirten den Anfang der Messe. Die in diesem Jahre dort aufgestellten Sehenswuͤrdigkeiten und Verkaufs Gegen⸗ staͤnde sind ungemein zahlreich und ihrem Zwecke entsprechend.
Der Markt zu Lynn war Dienstag ein Schauplatz des
Aufruhrs und der Verwirrung, indem eine Schaar von Koh⸗ len⸗Trägern die Muͤller zwingen wollte, den Mehlpreis um
10 Shilling auf den Sack zu erniedrigen. Einige Muͤller entkamen gluͤcklich, andere aber, die in die Haͤnde der zu gel⸗ losen Bande fielen, wurden durch Drohungen gezwungen,
den Preis wirklich um 7 Shill. zu ermäßigen Nach Berichten aus Leeds war auf allen Wollmaͤrkten der
Woll⸗Preis bedeutend gestiegen. In Dorchester (Oxfordshire)
herrschte den 190ten mehr Leben, als seit Jahren; der Ver⸗ kauf ging rasch, 3u 22 16830 ja 31 Shill., der Tod. Ein Woll ⸗Producent verkaufte die Schur von 6 Jahren, 12000
Vließe, den Tod zu 28 Shill. Auch Briefe aus Schottland
versichern, daß seit vielen Jahren der Wollhandel nicht so
gluͤcklich gegangen ist, als jetzt. Auch die Wollen⸗Garne sind
bedeutend gestiegen. . J 1! a u , , nn Aus dem Haag, 2. Sept. Gestern fanden wiederum die gewoͤhnlichen Aubienzen bei Sr. Maj. dem Koͤnige statt.
Beilage
124 19
; 1915 Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats⸗-Zeitung MN 250.
Die hiesige Buͤrgergarde hat vorgestern Mittags bei Ge— legenheit — militairischen Uebungen die leb⸗ haftesten Beweise von dem guten Geiste gegeben, der alle
wahrhaften Niederlaͤnder und besonders die Einwohner der
hiesigen Residenz stets beseelt hat. Die Musik der Buͤrger⸗ Garde spielte das schoͤne vaterlaͤndische Volkslied: „Wilhel⸗ mus van Nassauen“, als sie von ihrem Versammlungsorte nach dem Exerzierplatze zog. Dort angekommen, ließ der Oberst Baron von Bötzelaar einen Kreis bilden und zeigte den Buͤrgern zunaͤchst an, daß ihre Offiziere und Unteroffi⸗ iere Sr. Majestaͤt dem Koͤnige das Anerbieten gemacht Hrn; jeden Dienst zu uͤbernehmen, wo und wann Hoͤchst— dieselben einen solchen fuͤr gut befinden sollten. Als der Oberst hinzufuͤgte, er zweifle nicht, daß jeder einzelne Buͤrger— Gardist mit diesem Anerbieten uͤbereinstimme, ließ sich von allen Seiten der Ruf: „Es lebe der König!“ wiederholentlich vernehmen. Noch großer wurde der Jubel, als darauf der Oberst die Antwort Sr. Majestaͤt mittheilte, worin es heißt, daß Hoͤchstbieselben das Anerbieten der Buͤrgergarde mit dem groͤßten Wohlgefallen empfangen haben, und davon Gebrauch machen wuͤrden, sobald die Umstaͤnde es erheischten. Bald darauf fuhr Ihre . Hoheit die Prinzessin Marianne an dem Exerzierplatze voruͤber und wurde von den Buͤrgergarden
mit dem lebhaftesten Jubelrufe begruͤßt. Als diese unter dem
Spiele des Wilhelms-Liedes nach der Stadt zuruͤckgekehrt waren, dankte ihnen der Oberst sowohl fuͤr die treffliche Aus— fuͤhrung ihrer Mandͤver, als fuͤr die edle Gesinnung, welche sie dargelegt haͤtten. Auch dies wurde mit dem Rufe: „Es lebe der Konig!“ beantwortet, und jeder einzelne Buͤrger ging nach seiner Behausung, nachdem er sich bereit erklaͤrt hatte, zur Handhabung von Ruhe und Ordnung, so wie zur Be⸗ schirmung des en Koͤnigs und des geliebten Vaterlandes, das Seinige beizutragen. . .
Neben obigen Nachrichten meldet ein hiesiges Blatt: „Hundert und zwanzig junge Leute aus den vornehmsten Ständen von Amsterdam und 200 Studirende aus Utrecht haben sich als Freiwillige erboten, die Person und das Haus unsers allverehrten und geliebten Koͤnigs, so wie die ver fas⸗— lun gem g Ordnung der Dinge mit ihrem Leben zu verthei— digen. Auf ähnliche Weise hat auch, wie es heißt, ein Mit⸗ glied (aus den nördlichen Provinzen) der zweiten Kammer der Generalstaaten dem Koͤnige seine Dienste angeboten. Ue⸗ berall herrscht in unsern Provinzen die allgemeinste Begei— sterung und der lobenswertheste Eifer.“
Amsterdam, 2. Sept. Ein Holländisches Blatt meldet: „Die Verwaltungs⸗Behoͤrde dieser volkreichen Stadt erhaͤlt taͤglich von ihren Mitbuͤrgern sehr zahlreiche Anerbie⸗ tungen und Versicherungen, sich zum Dienste bereit halten zu wollen, um im Falle der Noth die Ruhe bewahren oder wie⸗— derherstellen zu helfen. Die Behoͤrde nimmt diese Anerbie— tungen dankbar an und wird davon, sobald es Noth thut, Gebrauch machen; bis jetzt ist die Ruhe inzwischen noch nicht gestoͤrt worden, da alle unsere Einwohner vom besten Geiste beseelt sind. Namentlich ist es die Buͤrgergarde dieser Stadt, die ihren alten Ruhm behauptet; sie hat nicht allein, seitdem unsere militairische Besatzung uns verlassen hat, alle Wachen
bezogen, wo sie den Dienst auf das eifrigste wahrnimmt, son⸗ dern sich auch bereit erklärt, alle anderen militairischen Dienste
zu leisten, welche das Vaterland und der Koͤnig von ihr for⸗ dern moͤchten.“
Bruͤssel, 3. Sept. Die Gazette des Pays-Bas giebt unterm 2. Sept. folgenden Bericht uͤber den Einzug. des Prinzen von Oranien: „Gestern hielt Se. Königl. Ho—
heit feinen Einzug in diese Stadt, die seit acht Tagen so
vielen Aufregungen und Unruhen preis gegeben war. Der Prinz hat sich von den Truppen getrennt, in deren Mitte er! 1 zu Vilvorden befand; vertrauend auf die Loyalität und die Ehre der Einwohner unserer Stadt, ist Se. Koͤnigl. Hoheit allein, blos von einigen Offizieren begleitet, ., en. Der Prinz redete, als er die nach seinem Pallaste N Straßen durchritt, verschiedene Posten der staͤdti⸗ schen Garde und viele Buͤrger an, die er erkannte. Er schaätzte sich gluͤcklich, sich in der Mitte der Belgier zu besin⸗ den, die er zu lieben betheuerte; er erinnerte, daß er bei Waterloo sein Blut fuͤr die National⸗Unabhaͤngigkeit vergos⸗ sen habe, und erklaͤrte, daß er auch jetzt noch bereit sey dies zu thun; mit lebhafter Bewegung . er, daß der Koͤnig, sein Vater, auch der Vater des ganzen Volkes sey. Vor
darein setzen wird, unsere oͤffentlichen den und zu beschuͤtzen, nicht zu trennen.“
dem Rathhause angekommen, nahm der Prinz seinen Hut ab und ließ den Ruf: „Es lebe der . . dieser wahrhaft nationale Ruf wurde vom Volke, das auch noch den Ruf: „Es lebe der Prinz!“ hinzufuͤgte, mehrmals wiederholt. Nachdem Se. Königl. Hoheit den beim Park aufgestellten Truppen den Befehl zugesandt hatte, sich nach Hause zu verfuͤgen, begab sich Hoͤchstderfelbe nach sei⸗ nem Pallaste, wo die staͤdtische Garde alle Ehrenposten besetzte. — Die Geschichte bietet wenig Beispiele einer se edlen und hochherzigen Bewegung dar, als die, welche den Prinzen veranlaßte, sich von den Truppen, an deren Spitze er sich befand, zu trennen, um allein mitten unter die Bevoöl—⸗ kerung dieser Stadt zu kommen. Es liegt in diesem Ent— schlusse etwas so Erhabenes, so Nationales, so des Hauses Nassau Wuͤrdiges, daß wir, da wir gestern den Helmbusch des Prinzen mitten unter einer ungeheuren Volksmenge we— hen sahen, uns eines tiefen Gefuͤhles der Bewunderung und Begeisterung nicht erwehren konnten. Den Einwohnern Bruͤssels, besonders aber unserer wackern staͤdtischen Garde, steht es nun zu, diesem Vertrauen und dieser Hingebung auch ganz zu entsprechen. Jeder empfindet es, was Ehrer— bietung und Pflicht von uns erheischen. Ist es nicht augen— scheinlich, daß unsere Lage sich geaͤndert hat? Und wie koͤnn⸗ ten wir nun wohl zögern, auf eine glaͤnzende Weise die Ge— sinnungen darzulegen, welche uns an die erhabene Dynastie fesseln, die unsere Wunsche gewiß erhoͤrt hat und deren In⸗ teressen so eng mit denen der Nation verbunden sind?“ Dasselbe Blatt aͤußert; „Wir glauben, auf die ent⸗ schiedenste Weise versichern zu koͤnnen — jedoch nur in Folge von eigenen Nachrichten — daß die Franzoͤsische Regierung auf das bestimmteste erklaͤrt hat, weder mittelbar noch un— mittelbar in die Unruhen sich einzumischem, die in unseren e,. , sin de olgende Proclamation ist erschienen: „Einwohn Bruͤssell Die Deputation, welche den Auftrag d. 2 Könige den Ausdruck des allgemeinen Wunsches der Nieder laͤnder zu uͤberreichen, ist in unsere Mauern zuruͤckgekehrt. Sie bringt zufriedenstellende Nachrichten mit, welche die Ruhe in den Gemuͤthern wieder . werden. In die⸗ sem Augenblicke ist man mit ihrem Abdrucke beschaäͤftigt, und sollen sie Euch r, . mitgetheilt werden. Die jetzt im Pallaste Sr. Koͤnigl. Hoheit des Prinzen von Oranien ver— sammelte Kommission arbeitet mit Eifer an den Maaßre die nothwendig sind, um zu diesem so erwuͤnschten Resultate zu gelangen. Auf den von mir gegen Se. Koͤnigl. Hoheit ausgesprochenen Wunsch, sind die Herren Rouppe und Van—⸗ deweyer, Mitglieder des Nathes vom Generalstabe (der Buͤr⸗ gergarde), dieser Kommisston noch beigegeben worden. Hauptquartier im Rathhause, 2. een 1830, Mittags. Der Ober⸗Befehlshaber der Buͤrgergarde Baron Eman. Vanderlinden⸗Hödogh vor st⸗* Der hiesige Magistrat hat am 31. August folgende . erlassen; „Da die Ordnung wiederhergestellt ist, und die Beduͤrfnisse des Dienstes es erheischen, daß die Munieipal⸗Steuern, mit Ausnahme der abgeschafften, wieder erhoben werden, so werden die Betheiligten benachrichtigt, daß die Empfangs-Buͤreaus dieser Steuern an den Thoren nien, J. . er Buͤrger⸗-Garde, die vorgestern beim Einzuge Sr. Koͤnigl. Hoheit des Prinzen von Oranien aufg t war hatten sich auch Detaschements der Einwohner von Wavre
und St. Joor ten Noode, mit Flinten, Beilen, Piken und
Heugabeln bewaffnet, angesch lossen. Die Herren v. Brouckere, Langhe, Celles und Le Hon sind gestern Abends, aus Paris zuruͤckkommend, hier erwar⸗
tet worden.
Der Baron von Stassart hat an die Redaction der Gazette des Pays-Bas ein Schreiben gerichtet, worin er das Geruͤcht widerlegt, daß er bei seiner Durchreise in Valenciennes die dreifarbige Franzoͤsische Kokarde getragen . In Frankreich, sagt er, sey dies zwar geschehen, doch aͤtten dĩes alle Auslander dort gethan. „In Namur so lauret der Schluß seines Schreibens, „glaube ich mich wahrend der beiden letzten Tage als ein aͤchter Belgier, als ein Freuad der Ordnung und der Institutionen des Landes benommenꝑ zu haben, der es fuͤr seine Pflicht hält, sich von der erlauch— ten Dynastie von Nassau, die ganz 22 ihren r.
reiheiten zu begrün