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aachdem sie geschehen war. Ihre einstimmige Bewunderung and Billigung des Geschehenen gewahrt vollkommene Beruhi⸗ g uber die Zukunft, man darf aber daraus nicht folgern, daß die Stimmung der Gemuͤther in den Departements ganz dieselbe sey, wie in Paris, und daß man das Eine nach dem Andern beurtheilen koͤnne. In Paris ist man noch nicht über die Prinzipien einig. Die Journale bezeichnen bereits auf eine ziemlich bestimmte Weise und nach ihren Kraͤften die verschiedenen Richtungen der Meinung. Waͤhrend die Blatter der Congregation behaupten, man habe alle Graͤnzen des Möglichen im Gebiete politischer Neuerungen uͤberschritten, und das Prinzip der Freiheit werde mit seinen zer stoͤrenden Fol⸗ n hervortreten, greift eine kleine Fraction der alten Oppo⸗ tion die Kammer und das Ministerium mit gleicher Lebhaf— tigkeit an. Zwischen beiden Meinungen liegt die der Majo⸗ riütaͤt, die, ohne diese beiden Extreme zu beruͤhren, der Regie⸗ rang mit kluger Zuruͤckhaltung vertraut; sie ist wohlwollend, aber auch aufgeklärt und stark, und wurde bald jedem, der ihre Hoffnungen nicht erfuͤllte, ihre Stuͤtze entziehen. Im Allgemeinen kann man sagen, daß die oͤffentliche Meinung in zielen Punkten der Regierung vorauseilt. Dies ist nicht Un— zufriedenheit, sondern Ungeduld. Den Departements sind diese Beforgnisse und diese Ungeduld fremd, sie glauben die Fragen um die Prinzipien fuͤr immer entschieden und sind rn mit dem zufrieden, was man bis jetzt gewonnen hat. 3 Provinz ist niemals viel uͤber die Charte Ludwigs XVIII. hinausgegangen, und die Charte von 1830 hat sie vollkommen zufrieden gestellt Von dem in den meisten Departements, und na⸗ mentlich in den nördlichen, die mit Recht fuͤr die aufgeklaͤrtesten gelten, herrschenden Geiste kann man sich eine Vorstellung machen, wenn man die Adressen der Staͤdte an die Kammer liest. Sie billigen alle Beschlüsse derselben. Nur drei oder vier mit wenigen Unterschriften versehene Adressen, die wahrscheinlich in Paris gemacht waren, enthalten republikanische Ideen. Man darf aͤnnehmen, daß, wenn mehr demokratische Ansichten in den Departements herrschten, dieselben sich jetzt geaͤußert haben wurden. Die Blaͤtter der Departements stimmen mit den Adressen uͤberein. Sie sind von der Festigkeit der neu erworbenen politischen Buͤrgschaften vollkommen uͤherzeugt und vertrauen auf die Regierung und die Einsicht und Recht— lichkeit der Deputirten⸗Kammer, um die organischen Gesetze zu vollenden. Was sie allein besorgen, ist eine innere Reaec⸗ lion der Anhaͤnger der vorigen Regierung, welche, wenn auch unbemerkt fur die Hauptstadt, an mehreren Orten und na— mentlich im Suͤden, einen Schein von Organisation bewahren. Das Wichtigste fuͤr sie ist die Veraͤnderung der Lokal⸗-Behoͤr— den, und in dieser Beziehung genuͤgen ihnen freilich die neuen Wahlen von Seiten der Minister im Allgemeinen wenig. Augenscheinlich aber haben die Departements hinsichtlich der politischen Institutionen nicht mehr gewuͤnscht, als was ge—⸗ schehen ist, und wollen sich, weit entfernt von Uebertreibun⸗ gen, lieber von der Kammer leiten lassen, als dieselbe leiten.“
Dem Temps zufolge ist der Deputirte Baron Mechin zum General⸗Direktor der Forsten ernannt worden.
Der Verein fuͤr christliche Moral machte gestern, seinen Praͤsidenten, Herrn Benjamin Constant, an der Spitze, dem Könige die Aufwartung. Se. Majestaͤt versicherten dem Praͤ⸗ sidenten, daß die dieser Anstalt zu Grunde liegenden Ideen keligiöser Toleranz und der Verbreitung des Unterrichts und der Humanitaͤt in Hoͤchstihrer persoͤnlichen Gesinnung laͤgen, und daß Ihr Wohlwollen und Ihre Theilnahme einem fuͤr die Wohlfahrt und Bildung des Volkes so nuͤtzlichen Insti— tute gesichert sey.
Der Constitutionnel meldet: „Der hiesige Geschaͤfts⸗ traͤger der Regentschaft von Terceira hat die Portugiesischen Ausgewanderten aufgefordert, zu ihm zu kommen und ihm, den Befehlen gemaͤß, die er von der Regentschaft erhalten, einen neuen Eid des Gehorsams und der Treue zu leisten. Die Ausgewanderten hahen sich aber, so wie ihre Gefaͤhrten
in Bourges und Bruͤssel, geweigert, diesen neuen Eid abzu— legen, weil er unnuͤtz sey.“
Der Polizei⸗Praͤfekt hat mehrere von Herrn Debelleyme angestellt gewesene, von dessen Nachfolger Herrn Mangin aber entlasfene Polizei⸗Beamte, unter ihnen mehrere Buͤreau⸗ önn, wieder in den Dienst ,
Gestern wurde auf der Boͤrse eine Bittschrift an den König ausgelegt, in welcher der hiesige Handelsstand um Er— richtung eines General⸗Entrepots in der Hauptstadt einkom⸗ men will. Alle anwesenden Kaufleute unterzeichneten dieselbe.
err Martainville, Verfasser mehrerer Buͤhnenstuͤcke and Mitarbeiter an mehreren Blaͤttern, zuletzt Redacteur des Drapeau⸗ blanc, ist in Sablonville bei Paris gestorben.
Paris, 4. Sept. Der diesseitige Botschafter am Kai—⸗ serl. Desterreichischen Hofe, Graf Rayneval, ist von Wien hier angekommen. n ͤ
Das Journal des Débats entschuldigt sich bei sei⸗
nen Abonnenten uͤber sein gestriges Nichterscheinen; seine
Setzer und Drucker hatten, von den anderen verleitet, nur
unter der Bedingung fortarbeiten wollen, daß kuͤnftig keine
Schnellpressen gebraucht wurden. Die Redaction hatte es
fuͤr besser gehalten, kein Blatt auszugeben, als einen solchen
ungesetzlichen, das Eigenthum vernichtenden Vertrag einzu⸗ gehen. Ihrer Festigkeit in einem so entscheidenden Augen—⸗ blicke hatte es die Redaction zu verdanken, daß sie heute wieder eine Nummer ihres Blattes ausgeben konnte. Gestern Abend kam der General Lafayette, vom Präfekten des Seine— Departements, Herrn Odillon⸗Barrot, begleitet, selbst in das Buͤreau des Journal des Debats, um sich zu uͤberzeugen, ob alle Vorsichts-Maaßregeln getroffen worden, das Eigen⸗ thum zu schuͤtzen. — .
Der Messager des Chambres aͤußert in seinem Berichte uͤber die gestrige Boͤrse: „Die Unordnungen, welche vorgestern von einigen Arbeitern begangen worden sind, und die Nachricht, daß sich heute wieder Versammlungen bilden wuͤrden, haben Unruhe an der Boͤrse verbreitet, und die Ge— schaͤfte waren wenig belebt. Alle Welt sieht es und sagt es sich, daß diese Bewegungen das Werk einiger Unruhestifter sind, die sich sorgfaͤltig im Dunkel verbergen. Es ist aber Zeit, dem ein Ende zu machen. Die Regierung darf, nach— dem sie alle Mittel der Guͤte angewandt, nicht langer dul— den, daß einige hundert theils bestochene, groͤßtentheils aber
irre geleitete oder dazu gezwungene Individuen die Ruhe der
Hauptstadt stoͤren und den Handel, den Gewerbfleiß, so wie den oͤffentlichen Kredit, aufs empfindlichste beeinträchtigen.“ Großbritanien und Irland.
London, 4. September. Damit die Staatsgeschäͤfte keine Unterbrechung erleiden sollen, haben Se. Majestaͤt ih⸗
ren Vorsatz zu erkennen gegeben, jeden Mittwoch zur Abhal⸗
tung von Geheimen Rathssitzungen, Audienzen u. s. w. nach
London zu kommen, Allerhoöͤchstdieselben mögen sich nun zu
Windsor, Brighton oder sonst wo befinden. Vorgestern ka— men Se. Majestaͤt nicht zur Stadt, wie es anfangs hieß, sondern verblieben in Brighton. Wie es verlautet, werden Se. K. H. der Herzog von Cambridge, der am Mittwoch Abend zu Brighton eintraf, daselbst fuͤnf Wochen verweilen. Man erwartet, daß Lord Ponsonby in kurzem mit einer Spezial⸗Mission unserer e , nach Paris gehen werde. Derselbe hatte in diesen letzten Tagen haͤufige Zusammen⸗ kuͤnfte mit dem Grafen v. Aberdeen. . Der Königl. Sächsische Kammerherr Graf v. Vitzthum ist nach Brighton abgegangen. — Graf v. Aberdeen hatte, ehe er, wie bereits gemeldet, gestern dahin abging, eine Unter⸗ redung mit dem Spanischen Gefandten, . Zea Ber⸗ mudez. ö. 6. . Der Courier sagt: „Zu großer Zufriedenheit gereicht es uns, auf die beste Autorität gestuͤtzt, berichten zu koͤnnen,
daß die Franzoͤsische Regierung, wiewohl sie von verschiedenen
Seiten maͤchtige Aufforderungen erhalten hat, sich in die
Angelegenheiten ihrer Nachbar⸗Staaten einzumischen, doch den
sehr angemessenen Beschluß gefaßt hat, sich streng auf die Be⸗ 1 ihrer eigenen Institutionen zu beschraͤnken und eben o wenig den Unterthanen anderer Länder beizustehen, wenn sie gegen ihre Regierungen sich auflehnen, als die Regierun—⸗ gen zur Bedruͤckung ihrer Unterthanen zu ermuntern. Die von Frankreich gegebene Zusicherung und das bisher beobach— tete Verfahren sind von der Art, daß Alle, die bei der Sache interessirt sind, die Ueberzeugung erhalten haben, jenes Land werde keinen Versuch machen, sich auf Unkosten anderer Laäͤn⸗ der einen falschen Ruhm erwerben zu wollen; vielmehr wird
die Franzoͤsische Regierung durch beharrliche Festhaltung an
dem Systeme, das sie bereits mit Erfolg angewandt hat, aller Wahrscheinlichkeit nach in den Stand gesetzt werden, die Stellung zu behaupten, zu welcher Frankreich, vermoge feiner Gebiets⸗Ausdehnung und Bevölkerung, berechtigt ist.“
„Der Koͤnig der Niederlande“, sagt dasselbe Blatt, „hat die Generalstaaten zusammenberufen, welche ver fassungs—
mäßiger Weise uͤber die von den , in Antrag gebrach⸗
ten Gegenstaͤnde entscheiden sollen. Der Konig hat auch bei dieser Gelegenheit die gewohnte Maͤßigung und Festigkeit be⸗ wiesen; waͤhrend er auf der einen Seite h bereitwillig zeigt, allen gerechten Beschwerden abzuhelfen, läßt er sich doch an—
dererseits nicht zu unzeitigen Zugestaͤndnissen erschrecken. In
der That scheinen auch die Parteien, von denen die letzten
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Ausschweifungen begangen und in deren Namen jene Forde⸗
rungen des Bruͤsseler Magistrats unstreitig gemacht worden sind, selbst nicht genau zu wissen, worin eigentlich ihre Be⸗ schwerden bestehen, und was der Gegenstand ihrer Insurrec.
tion sey. Sie verlangen unter Anderm die Entlassung des Justiz⸗Ministers van Maanen; allein wiewohl die Thatsache noch nicht amtlich zur Oeffentlichkeit gebracht worden war, so mußte es doch den achtbaren Einwohnern Bruͤssels recht gut bekannt seyn, daß der Konig bereits jenem Minister, we—
HJ seines hohen Alters, vielleicht auch wegen seiner wenigen
eliebtheit, die Entlassung aus dem Ministerium, so wie das Praͤsidium des Appellations⸗Gerichtshofes, bestimmt hatte. Hr. v. Maanen hatte auch bereits, in Folge dieser Bestimmungen, sein ganzes Ameublement aus dem in Bruͤssel von ihm bewohn⸗ ten Hotel, welches Eigenthum der Regierung ist, schaffen las⸗ sen, und der Poͤbel, der dieses zerstoͤrte, muß, denken wir, dies auch gewußt haben, oder es ist ihm absichtlich von eini— gen Leuten, die gern einer feindseligen Manifestation gegen ein unbeliebtes Individuum das Ausehen einer Revolution gegen die Regierung geben wollten, eine andete Meinung beige— bracht worden.“
Die Times meint, daß es hauptsaͤchlich die Eifer sucht auf auslaͤndische, namentlich Englische Fabrikarbeiter, die in den Niederlanden beschaͤftigt waren, gewesen sey, was die Gaͤhrung unter der arbeitenden Klasse dort vermehrt habe. „Erfreulich“, fuͤgt das genannte Blatt hinzu, „scheint uns in jedem Falle die Bemerkung mehrerer aufmerksamen Beobachter, daß die Partei, die sich in den Niederlanden er⸗ hoben hat, jeder Anschließung an Frankreich auf das ent— schiedenste entgegen ist.“
Am vorigen Dienstage ist das Koͤnigl. Schiff „Brito— mart“ von Lissaboön in Plymouth angekommen. Es brachte 11 Offiziere und Matrosen mit, welche die Portugiesische
regatte „Diana“, 16 Engl. Meilen von Terceira, auf dem chiffe „St. Helena“! zu Gefangenen gemacht hatte und die bereits unter dem Vorgeben,« daß sie Seeräuber seyen, in Lissabon verurtheilt worden waren, auf Verlangen des
„Britomart“ aber diesem ausgeliefert wurden. Die Leute
beklagen sich saͤmmtlich uͤber die Grausamkeit, mit der sie auf der Portugiesischen Fregatte behandelt werden. Naͤchstdem, daß man ihnen nichts als Saubohnen mit Oel zu essen gegeben, habt man sie sogleich mit dem Degen oder dem Bajonet zu⸗ recht gewiesen, sobald einer der Gefangenen mit dem andern gesprochen haͤtte. Nur das energische Auftreten des Capi— tain Johnson, vom „Britomart“, der sie als Britische Un— 6 reklamirte, habe sie vor ferneren Mißhandlungen
in Lissabon geschuͤtzt.
Zu den Geruͤchten, die an der gestrigen Boͤrse verbreitet
waren und auf den Fall der Staatspaptere wirkten, gehörte auch das, daß das nach Lissabon abgesandte Kriegsschiff‚„Ga⸗
lathea“ unverrichteter Sache aus dem Tajo zuruͤckgekehrt sey und nun, da Dom Miguel sich weigere, der Britischen Flagge Genugthuung zu geben, acht Linienschiffe Befehl erhalten hatten, nach Portügal abzugehen, um die Friedseligkeiten mit diesem Lande zu beginnen. . Nieder lande.
Bruͤssel, 5. Sept. Das Journal de la Bel—⸗ 36 ) meldet unterm Aten d: „Gestern gegen 4 Uhr achmittags haben Se. Koͤnigl. Hoh. der Prinz von Ora— nien unsere Stadt verlassen, uin Sr. Majestaͤt dem Könige
die Wuͤnsche unserer Bevölkerung zu uͤberbringen, die Höchst⸗ derselbe durch seinen ganzen Einsluß zu unterstuͤtzen verspro—⸗
chen hat. Die Garnison folgte Sr. Königl. Hoh. von wei—
tem und ist nach Hoöͤchstderen Abreise ebenfalls von hier ab⸗
, Der Ritter Hotton, Befehlshaber der berittenen ürgergarde, begleitete den Prinzen nach Vilvorden, wo oͤchstderselbe nach einer sehr raschen Fahrt ankam und von r. Königl. Hoh. dem Prinzen Friedrich am Posthause er⸗ wartet wurde. Die beiden Bruͤder fielen, so wie sie sich er⸗ blickten, einander in die Arme und hielten sich eine Zeit lang
sest umschlossen.“ — „Es scheint“, fährt das genannte Blatt
fort, „daß der nun von Sr. Koͤnigl. Heh. gefaßte Entschluß, einer Trennung Hollands von Belgien seine Unterstuͤtzuug zu leihen, der Einmuͤthigkeit zu verdanken ist, mit welcher man sich gegen Hoͤchstdenselben uͤber einen Punkt ausgesprochen
*) Die Gazette des Pays⸗Bas vom 5. Sept ist uns
heute nicht zugekommen.
hat, der, wie es scheint, bei Sr. Königl. Hoh. bis dahin in
einem anderm Lichte erschienen war. er Prinz hatte nämlich, nachdem die Konferenzen mit der Kommis— sion beendigt waren, auf seinem Pallaste, außer den in der unten stehenden Proclamation erwahnten Deputirten, auch eine große Anzahl von Offizieren der Buͤrgergarde bei sich versammelt. Hier fragte er sie, ob sie wohl etwa den Wunsch haͤtten, wiederum Franzosen zu werden? Und ein— muͤthig antworteten Alle, daß sie Belgier bleiben wollten, je⸗ doch freie Belgier, im Genusse gleicher Rechte mit den Hol— ländern. Als darauf der Prinz sie fragte, ob sie hierauf einen Eid leisten wurden, riefen Alle mit einer Stimme: „„Wir schwoͤren es“““ Der Prinz, tief geruͤhtt und Thrä⸗ nen vergießend, schien nun ploͤtzlich die Besorgniß schwinden zu lassen, die vielleicht seit vielen Jahren schon ein Mißtrauen erweckt hatte. Se. K. H. erklaͤrte mit edelmuͤthiger Bereit⸗ willigkeit, selbst der Dolmetscher eines loyalen Volkes bei sei⸗ nem Koͤnige seyn zu wollen und alle die Ruͤcksichten auf geographische Lage und Volkscharakter, die im gemeinsamen Interesse die Sonderung der beiden Theile des Koͤnigreiches erheischten, geltend machen zu wollen. Heil und Ehre dem Charakter des edeln Prinzen, der zuerst durch sein muthvol⸗ les Vertrauen den Frieden in unserer Stadt wiederherstellte und er, n,. seine Vermittelung diesen noch mehr befesti⸗ gen will. . Folgende Proclamationen und Bekanntmachungen sind
hier im Verlaufe des vorgestrigen und gestrigen Tages er— schienen: ; 1é' Wir Prinz von Oranien erklaren hierdurch, daß die von uns im Namen des Roͤnigs durch die Proclamation vom 1. Septbr. ernannte Kommission aufgeloͤst ist. Bruͤssel, den 3. September Wilhelm, Prinz von Oranien.
Il. Bewohner von Bruͤssel! Se. K. H. der Prinz von Oranien hat sich erboten, sich unverzüglich nach dem Haag zu begeben, um selbst unsere Bitten Sr. Masestaäͤt vorzulegen; er wird dieselben mit seinem Einfluß unter— stuͤtzen, und hat allen Grund, * glauben, daß sie bewilligt werden dirften. Nach seiner Abreise werden die Truppen Bruͤssel sogleich verlassen. Die Buͤrgergarde verpflichtet sich auf ihr Ehrenwort, keine Veranderung der Dynastie zu dul— den und die Stast und insbesondere die Königl. Schloͤsser zu beschuͤtzen. = ͤ —;
Bruͤssel, den 3. September 1830. Falise, Commandeur der 3Zten Section; der Chevalier Ple⸗
tinakr⸗Janssens, Oberst-Lieutenant der Buͤrgergarde; Sylvain Vandeweyer, Mitglied des Generalstabes; der Chevalier Vandersteen, Commandeur der Artillerie der Buͤrgergarde; der Chev. Hotton, Oberst⸗Comman⸗ deur der reitenden Buͤrgergarbe; Vandermal, Liente— nant der reitenden Garde; Jolly, Adjut. Major der Zten Sertion; Brink, 2ter Commandeur der Zten Section; der Graf Van der Meeren, Major der Buͤr⸗ gergarde; Vanderlinden d' Hoogvorst, General⸗Com⸗ mandeur der Buͤrgergarde; Kattoir J., Commandeur der 2ten Section; Palmaert Sohn, Major der 5ten und 6ten Section; Fleury⸗Duͤray, Major; * Capitain der sten Section; Moyard, ajor der Garde; Van Helder Parys, Commandeur der 1sten Section; Rouppe, Attaché beim Generalstab; Blaes, Commandeur der Aten Section; de Proft, Comman⸗ deur der Tten Section; Michiels, Commandeur der Sten Section; Vanhaelen⸗Heberlé, Lieutenant der rei⸗ tenden Garde; J. L. Vandelft, Lieutenant der reiten⸗ dra Garde. . w Als Zeugen unterzeichnen: Aberson, General⸗Major; der Graf Eruquembourg, Oberst, Adj. Sr. K. H. des Prinzen von Oranien; der Baton H. de Noisin, Oberst, At⸗ taché beim Generalstabe Sr. K. H. des Prinzen von Oranien; der Graf Dumonceau, Ober st Lieutenant, Adj. Sr. K. H. des Prinzen von Oranien; der Oberst⸗ Lieutenant von Rehennemont, Adj. des Koͤnigs; der Graf Alexander van der Burch, Kammerherr des Köͤ⸗ nigs; der Graf G. J. dẽ Hogendorp; der Graf C. J. W. Hogendorp. . , Der Wahrheit gemäß: (Gez) Wilhelm, 6! z Prinz von Oranien.
*.
Wir unterzeichnete Mitglieder des Generalstabes erklaͤ⸗