1830 / 254 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 13 Sep 1830 18:00:01 GMT) scan diff

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deckte die Straßen und 76. Die Besorgniß war lebhaft, die Lage schwierig. Ein neuer Kommissarius war von Saint⸗ Cloud

kommen; er brachte die Zurücknahme der Verordnungen; die Kommüifsion war uber ihre Antwort nicht unentschieden; es war in spät; in der Person des General⸗Statthalters, den die Deputir⸗ ken proklamirt hatten, sah Frankreich seinen künftigen Fursten. Piefe Antwort durfte bei dem gereizten Zustande der Gemüther nicht geheim bleiben; eine Proclamation wurde erlassen und sie beruhigte die Gemuͤther. Durch aufgefan ene Depeschen erfuhr man, daß die im Lager von St. Omer befindlichen Truppen im Anmarsche gegen '. seyen. Die Kommission befahl, 20 Re⸗ gimenter möbller Frational- Garden mit einem taglichen Solde don 3) Sous zu errichten; die Listen dazu wurden auf den Mai⸗ ricen eroͤffnet. Hierbei wurde die Kommission aber bald auf ei⸗ nen Uebelstand aufmerksam, den sie nicht hatte voraussehen köͤn⸗ nen. Die Mehrzahl der den n nen Regimentern angehoͤ⸗ renden Soldaten ließ sich in die Listen eintragen; diese wurden deshalb auf Verlangen der Militair⸗Behbrden geschlossen und dem Mißbrauche Einhalt gethan. Am Ihsten richteten wir unsere Anfmerksamkeit auf die Erhaltung der Kren-Diamanten, Ein Dfftzier der Nationas-Garde und der Juwelier der Civilliste, Hr. Bapst, wurden beauftragt, zu untersuchen, ob dieselben unberuͤhrt 86 sie berichteten, daß die Diamanten fortgeschafft seyen.

ir machten der Militair-Behoͤrde davon Anzeige und Ge⸗

eral Lafghette schlüg er, cinem feiner idfutänten Herrn! oque⸗Beguvgis den Hefahrvollen Auftrag zu geben, die⸗ 38 National⸗ Eöhenlhun dem Schatze zuruͤckzubringen. Alle Fivil- und Militair Behörden wurden zu diesem Zwecke seiner Verfugung gestellt; dieser Qffizier eniledigtez 2 seines Auftrages mit Ergebenheit und Umsicht, er brachte ein anfehnliches Corps von National- Garden zusammen: hei Ram⸗ bouillet wurde er verwundet, als er dort als Parlamentar ankam. Diese Wegnahme der Krondiamenten hat die einzige willküͤhrliche Magaßregel herbeigefuͤhrt, welche die Kommission sich erlaubt hat. FÜnterrichtet, daß iC einem Hause der Straße de la Chaise betraͤcht⸗ che, einem Mitgliede der Koͤnigl. Familie angehbrende Wechsel lägen, ließ sie die Siegel darauf heften; eine ansehnliche Anwei⸗ jung auf den Staatsschatz wurde in Beschlag genommen und ist paͤter zur Verfugung des ,, gestellt worden, der dar⸗ äber bestimmen wird. ie Bigmanten wurden zurgcgebracht. Karl X. wollte in Rambouillet bleiben. Die Kommisston wurde um 9 Uhr Morgens von der Militair⸗Behorde aufgefordert, 360 Mann Rational⸗-Garden von jeder Mairie zu stellen; eine halbe Stunde spaͤter waren die Befehle ertheilt, lm 11 Uhr war eine Macht von 10, Mann auf den Elysätschen Feldern oersammelt Ind fetzte sich in Bewegung. Dieses Corps verdoppelte, ja Ler— dreifachte sich, che es in Cogneres bei Rambouillet ankain. Der Hof reiste von dort nach Cherbourg ab. Was wir berichtet haben, war das Werk dreier Tage und Naͤchte. Sie, Sire, waren zum Heneral⸗Statthalter des Königreiches proklamirt; ein? regelmaͤßige Macht wurde eingerichtet, die Kommission wollte ihr Amt nie⸗ derlegen. Der General- Statthalter wünschte jedoch, daß sie fort fern möchte, sich mit Allem, was die Sicherheit, die Ruhe und die städtischen Interessen von Paris betrifft, zu beschaͤftigen. Die Charte bom 7. August wurde bekannt gengchtz die Ordnung wie derhergestellt und die Nation beeilte sich, den nenen Fuͤrsten anzuerkennen. Denen, welche ihr Blut fuͤr das Vater⸗ land vergossen, mußte sorgfaͤltig: Pflege gewaͤhrt werden. Die Mairieen sorgten fur die ersten Beduͤrfnisse; wir er⸗ nannten eine Kommission fuͤr den selben Gegenstand. Die bon allen Seiten eingegangenen Unterstuͤtzungen waren ungeheuer; Alle haben gegeben, Arme und Reiche, Fränzosen und Auslaͤnder. Die Namen der Gebliebenen sollen gesammelt und auf Marmor tafeln eingegraben werden. Eben so haben wir angeordnet, daß tine offizielle Darstellung der Exeignisse abgefaßt werde. Hiermit beschloß fich uͤn fer Werk; der Koͤnig der Ftanzoͤsen war anerkannt und hatte seinen Eid geleistet. Wir beeilten uns, unsere Fune⸗ tionen in feine Hände niederzulegen, Es waͤre uns unmoͤglich ewesen, ohne Anderer Beistand so viele Geschaͤfte zu bestreiten; richts Beamten unterstüten Uns und wir haben namentlich den Herren Merilhou, Odillon Barrot, Barthe, Isambert, Plon⸗ 7 und Äyltes unsern Dank abzustatten; wir können ihre ereitwilligkeit, uns mit ihrer Einsicht zu unterstuͤtzen, nicht genug loben. Dasselbe gilt von den Herren Baude und Le Comte, eren Mitwirkung uns höchst nuͤtzlich gewesen ist. Was uns be⸗ trifft, Sire, so war unser Wunsch nicht hinter der Aufgabe, die wir zu 1ösen hatten, zuruͤckzubleiben. Mit der tiefsten Ehrfurcht, Sire, sind wir . ö Ew. Majestaͤt . unterthaͤnigste und gchorsamste Diener und getreue Unterthanen Lobau, Aud ry de Puyraveau, v. Schonen, Mauguin. Unsere ehrenwerthen Kollegen, die Herren Laffitte und Casi⸗ mir Perier, welche Mitglieder der Municipal⸗Kommission waren, wurden diesen Geschaͤften durch die von ihnen in der Deputirten= Lammer fuͤr die Vollendung . Dienste entrissen, JDiensfe, deren hohen Werth Frankreich zu ätzen weiß. Wenn ihre Unterschrift unter diesem Berichte ,, : ortlichkeit aufzulegen, die durch ihre Abwe⸗ senheit noch großer wurde.“ fintegen, .

Der Moniteur enthaͤlt uber die von den Pariser Getzern und Druckern kuͤrzlich veranlaßten tumultuarischen

bes Grund⸗Vertrages zu leistenden

hen,

Auftritte nachstehenden dem Anscheine nach amtlichen Arti kel: „Unter einer wichtigen Klasse von Arbeitern haben sich seit zwei Tagen unruhige Bewegungen geaͤußert. Durch ihre

Intelligenz und ihren Muth hatte diese Klasse sich bei den

Ereignissen im Juli sehr nuͤtzlich gemacht. as Gefuͤhl ih⸗ rer Dienstleistungen macht natuͤrlich die Drucker anspruchs⸗ voll; sie wollen ihre Lage durch Mittel verbessern, die leider eben so straffaäͤllig als schlecht berechnet sind. Das Eigen⸗ thum verletzen und die Anwendung gewisser Betriebs⸗Metho— den verhindern, heißt sich eines strafbaren Eingriffs in die Gesetze und die oͤffentliche Ordnung schuldig machen, zugleich aber auch das wahre Interesse der arbeitenden Klasse ganz und gar verkennen. Sie Stockung, die sich heutiges Tages in allen Handelszweigen zeigt, schreibt sich lediglich von einer Ursache, dem Mangel an Kredit her, und dieser Mangel an Kredit entsteht wieder lediglich aus der allgemeinen Unruhe. Von dieser Unruhe beseelt, entziehen die Kapitalisten ihre Fonds dem Handel, indem sie lieber einige Monate an Interessen verlieren, als ihr Kapital aufs Spiel setzen wollen. Die Fabrikherrn, von Kapitalien entbloͤßt, sehen sich 1 genoͤthigt, ihr Geschaͤft einzustellen und ihre Arbeiter zu Intlassen. Wenn diese Letztern nun Unruhen erregen und die Gesetze verletzen, so fuͤgen sie sich selbst mehr Schaden zu, als ihre aͤrgsten Feinde solches nur immer vermoͤchten. Dies laͤßt sich vorzuͤglich von den Druckern behaupten, denn

„der Kredit des Buchhandels ist gerade derjenige, der die

meiste Schonung und Sicherheit erheischt. Sie glauben mehr Arme in Bewegung zu setzen, wenn sie die Schnell— pressen zerbrechen. Hierin irren sie sich aber sehr, denn der Druckherr, dessen Maschinen sie zerstoͤrt haben, weit entfernt, am folgenden Tage mehr Menschen zu beschaͤftigen, wird sich vielleicht gendthigt sehen, seine Werkstatt eine Zeit lang ganz

und gar zu schließen. Die Drucker sind unterrichtet genug,

um einen Vernunftschluß, der oft genug aufgestellt, aber lei⸗ der nicht immer richtig aufgefaßt worden ist, zu begreifen; naͤmlich den, daß ein Gewerbe in demselben Maaße bluͤht

und Leute beschäftigt, als zu dessen Betriebe ein mehr

oder minder rasches und oͤkonomisches Verfahren ange— wendet wird. Je wohlfeiler der Fabrikant verkaufen kann, um so mehr wird er absetzen, und um so großer wird auch die Zahl der Arbeiter seyn, die er, selbst mit Huͤlfe der Maschitien, beschaͤftigt. Eine Betrachtung, die sich vor—

zuͤglich dem gesunden Sinne der Menge aufdrängen muß,

und die Jeder, der irgend einen Einfluß auf dieselbe hat, ihr begreiflich machen sollte, ist die, daß die Verbesserung der Lage des Einzelnen nur aus der allgemeinen Wohlfahrt und aus den Maaßregeln, welche die Regierung zur Begruͤn— dung derselben ergreift, hervorgehen kann. Zu solchen Maaß— regeln bedarf es aber der Zeit, und die Regienung darf darin nicht durch polizeiliche Verfuͤgungen gestoͤrt werden. Vorzuͤg⸗ lich darf man nicht durch Erregung von Unruhen Europa in Besorgniß setzen und dadurch den Augenblick verzoͤgern, wo die voͤllig« Wiederherstellung unsrer Verbindungen mit dem— selben dem Handel seinen fruͤhern Flor zuruͤckgeben wird. Jeder, der heutiges Tages irgend eine Unruhe anstiftet, wel⸗ cher Klasse der Gesellschaft er auch angehören mag, handelt als ein schlechter Buͤrger, denn er kompromittirt den Kre— dit, den Gewerbfleiß, den innern und aͤußern Frieden, und sonach die Existenz aller derer, die von ihrer Haͤnde Arbeit leben. ie Regierung wirksamsten Mittel ergriffen, um der Handwerker⸗-Klasse zu Huͤlfe zu kommen. auch hat sie befohlen, daß alle Buchdrucker-Pressen der Koͤ—

nigl. Druckerei in Bewegung gesetzt werden; nachdem sie aber

darauf bedacht gewesen ist, reellen Beduͤrfnissen abzuhelfen, bleiben ihr auch noch andere Pflichten zu erfuͤllen uͤbrig, und sie hat diese nicht vergessen. Als sie eingesetzt wurde, fand sie in Frankreich nur deshalb eine so wohlwollende Aufnahme,

weil das Land von ihr allein Ordnung und Freiheit erwar—

tete. Sie wuͤrde in hohem Grade strafbar seyn, wenn sie so schoͤne und gerechte Hoffnungen täͤuschen wollte; sie wird sie aber verwirklichen; sie hat den Willen und die Mittel dazu. Sie wird diese Mittel in den Gesetzen und in dem Patrio— tismus jener trefflichen Pariser Einwohnerschaft finden, die seit einem Monate Tag und Nacht mit so großem Eifer fuͤr

die Erhaltung der oͤffentlichen Ruhe Sorge traͤgt. Aber die

Regierung sorgt auch ihrerseits fuͤr den Frieden des Landes; sie laßt jene Ruhestöͤrer nicht aus den Augen, die sich bemuͤ⸗ friedl iebende Arbeiter irre zu fuͤhren und sie zu unvor⸗ sichtigen und strafbaren Handlungen zu verleiten. Sie wird noͤthigenfalls eben so viel Festigkeit zu entwickeln wissen, als sie bisher Mäßigung und Milde gezégt hat. Sie wird eben so

Beilage

hat bereits die

Sie hat Arbeiten aller Art angeordnet;

fen festgesetzt sind.

[

Beilage zur Allgemeinen Pr eu

wenig ihr enq⸗flichken geget Frankreich zuwider handeln, als Frank⸗ reich den Pflichten, die es sich in ktitischen Momenten selbst schul⸗ dig war, züwider gehandelt hat, Frankreich ist aber fest ent⸗ schlossen, seine innere Ruhe nicht durch treulbse Einfluͤsterun⸗

en aufs Spiel setzen zu lassen. Ein großes Volk, das sich 3 Freiheit errungen, braucht deshalb nicht in den Abgrund der Unordnung und Verwirrung zu gerathen. Das Land wollte frei seyn, und es ist frei. Jetzt verlangt es nach Ruhe und Friede, und es wird Beides erlangen. Eben weil Frankreich stark ist, wird es sich zu beherrschen wissen. Die Regierung, die an seiner Spitze steht, wird, ihrem Entschlusse treu, das Ziel, das sie sich gesteckt hat, trotz aller Hindernisse erreichen. Im Uebrigen wird ihr dies keine große Muͤhe kosten, denn Ruhe und Ordnung sind heutiges Tages das Beduͤrfniß der ganzen Welt. Die Bewegungen, woruͤber man klagt, sind auch nicht so ernster Art, als man solches wohl glaubt. Der groͤßte Uebelstand dabei ist, daß sie den

Lärmbläsern zu Uebertreibungen einen Vorwand leihen. Ei⸗

nige schlecht unterrichtete Arbeiter haben sich durch strafbare Mittel gegen die Maschinen erhoben; die Unruhestifter wer—

den aber gewiß nicht unterlassen, in der Provinz zu verkuͤn⸗ digen, daß Paris im Aufruhr sey, obgleich die Hauptstadt

selbst vollkommen ruhig ist. Die Regierung wird jedoch die⸗ sem Unwesen zu steuern wissen; sie wird den ihr gewordenen schoͤnen Auftrag, Frankreich neu zu konstituiren und ihm eine glaͤnzende Zukunft zu bereiten, getreulich erfuͤllen. Vorgestern haben die an der Barriere du Maine ver— sammelten Buchdrucker eine Bittschrift abgefaßt, worin sie auf Abschaffung der Schnellpressen antragen. Gestern sind die meisten von ihnen in ihre Druckereien zuruͤckgekehrt und haben ihre gewohnlichen Arbeiten wieder begonnen. Das ournal des Débats, welches vorgestern von allen seinen etzern, mit Ausnahme zweier, in tich gelassen worden war und deshalb nicht erscheinen konnte, hat unter der Hand andre Setzer und Drucker ausfindig gemacht und ließ sein Blatt wahrend der Nacht setzen; es ist daher gestern und heute wieder erschienen und, wie fruͤher, auf der Schnell⸗ presse gedruckt worden. Ein starker Posten der National—

dieses Blatts. Dasselbe enthalt heute 9 en, welches

Herr Karl Dupin an einen der Drucker gerichtet hat ö. worin er ihnen das Ungesetzliche und Ungerechte ihres Be— nehmens darzulegen sucht. Der Temps, welcher auch eine Schnellpresse besitzt, wurde vorgestern gleichfalls von seinen Setzern verlassen, und gab daher gestern nur ein halbes Blatt mit einigen Zeilen aus, welche eine energische Protestation gegen die gesetzwidrige und hartnäckige Weigerung der Drucker

und Setzer enthielten, und worin die staͤdtischen Behoͤrden,

wegen ihrer, nach der Meinung der Redartion, in dieser An⸗ gelegenheit gezeigten Nachgiebigkeit und Nachlaͤssigkeit stark getadelt wurden. Der Polizei-Praͤfekt hat sich dadurch zu einem Schreiben an die Redaction des Blattes veranlaßt ge— funden, worin er diese Vorwuͤrfe, insoweit sie ihn betreffen konnten, von sich abzuwenden sucht. t ist dieses Blatt wieder erschienen, und meldet, daß es eine Klage gegen seine Setzer und Drucker eingereicht habe. Der Constitution— nel hat noch keine Unterbrechung erlitten und druckt nach wie vor mit der Schuellpresse. Alle andern Blatter, deren Redactionen nicht selbst Schnellpressen besitzen, haben auf, Hand . edruckt. Saͤmmtliche Blaͤtter sind uͤbrigens mit Klagen über die Unthaͤtigkeit der Behoͤrde angefuͤllt. Gestern hat indessen, wie der Moniteur meldet, der Königliche Proku⸗ rator die Untersuchung gegen die gesetzwidriger Verbin— dungen angeklagten Buchdrucker begonnen, wofuͤr im Artikel 415 und 416 des Ti af e rshes die Stra⸗ Namentlich sind gerichtliche Vor⸗ ladungen gegen 13 Unterzeichner einer Schrift erlassen worden, worin das Faktum einer ungesetzlichen Verbindung positiv vorliegt. .

den letzten Tagen statt gefundenen Zusammenrottungen meh⸗ rere Individuen verhaftet, nach der Polizei-Praͤfektur gefuͤhrt und vor Gericht gestellt. Der Messager des Chambres berichtet in dieser Beziehung Folgendes? „Vorgestern Abend . sich auf dem Boulevard du Temple ein Haufen von Arbeitern versammelt, in deren Mitte ein Mann stand, der

gleich falls zu der arbeitenden Klasse zu gehören schien und sie

durch seine heftigen Klagen aufzureizen suchte. Ein s Jahr alter Mann, Namens Bernard, der bei der Erstuͤrmung der

ber das Betragen der Drucker Gesellen und

Die National-Garde hat in Folge der in

*

Barde beschuͤtzt die Druckerei und das Redaetions-Buͤredn

„An Mauguin“ mit sich, die

10a ßischen Staats⸗Zeitung Æ 254.

Däsgile im Jahre HM sich herdorgethan hatte, nähert sic

ber Gruppe und erkennt in jenem Nedner einen ehemali Gendarmen; dieser will jetzt die Flucht ergreifen, wird aber festgehalten und von einer Patrouille National Garden nur mit Muͤhe der Wuth der getaͤuschten Arbeiter entzogen. An demselben Tage wurde auf dem Platze Maubert ein Semi⸗ narist verhaftet, der Zusammenrottungen herbeizufuͤhren suchte. Gestern wurde in der Straße Saint Avoye ein National⸗Garden⸗Posten durch einen Haufen angeblicher Hand⸗ werksgesellen angegriffen. Die National⸗Garde, der die Be⸗ wohner der Nachbarschaft zu Huͤlfe kamen, nahm 7 von die⸗ sen Ruhestoöͤrern fest, unter denen man 5 ehemalige Gendar⸗ men erkannte.“ ö. . Der Praͤfekt des Seine⸗Departements hat eine Proela— mation erlassen, worin er die Zusammenrottungen der Arbei— ter für aufruͤhrerisch und diejenigen, welche ferner daran Theil nehmen wurden, fuͤr Feinde des Vaterlandes erklaͤrt. Schließ lich fordert er die National-Garde und alle Buͤrger auf, zur Aufrechterhaltung der Ruhe beizutragen. . Im Journal du Commerce liest man: „Die Zu— sammenrottungen der Buchdrucker haben aufgehört; aber das von ihnen e schlechte Beispiel hat bereits Nachahmer gefunden. zie Baͤckergesellen, die sich in einer aäͤhnlichen Lage glauben, haben sich gestern, einige Hundert an der Zahl, in der Naͤhe des Kornmarktes versammelt; sie verlangten die Abschaffung der Knetmaschinen und wollten ihre Meister verhindern, in der naͤchsten Nacht zu backen.“ Der Globe enthaͤlt Folgendes: „Die Rede, die Hr. Mau— uin am 30. v. M. in der Deputirten⸗Kammer über das provispori⸗ sche Wahlgesetz gehalten hat,“) ist der Ausdruck der Mein ung des ganzen Landes und hat sich den allgemeinsten Beifall erwor— ben. Die Jugend vorzuͤglich hat dem ehrenwerthen Deputirten ihre Erkenntlichkeit fuͤr die beredte Weise bezeigen wollen, womit er die Rechte der gegenwärtigen Generation, einer Kammer egenü ber, die zur Anerkennung der selben so teen n . , vertheidigt hat. Deputationen der medinmnischen Schule, der Rechtsschule, des Advokatenstandes, der polytech⸗ nischen Schule und der Nationalgarde versammelten sich am vorigen Mittwoch, 1500 an der Zahl, auf dem Odeonplatze . sich von dort nach der Wohnung des Herrn auguin. Sie führten eine Ehrenfahne mit der Inschrift e diesem Deputirten uͤber⸗ reichten. Der Advokat Herr Sage hielt . im Namen Aller, eine dem Gegenstande angemessene Nede, worauf Hr. Mauguin im Wesentlichen antwortete: „„Ich habe nur dem Vaterlande meine Schuld abgetragen; d. h., ich habe nichts weiter gethan, als was Sie alle gethan haben. Diese Frei⸗ heit, die Sie so rasch und mit Ihrem Blute erkauft haben, werden Sie mich stets vertheidigen sehen. Was Ihre Be⸗ sorgnisse anbetrifft, so mogen Sie dieselben schwinden lassen; der Vater des Volkes wacht fuͤr uns; er wird unsere Kla— gen hoͤren und unsere Beduͤrfnisse erkennen.““ , Das Journal du Comm er ce äußert: „Man spricht vom Ausscheiden des Herrn 6 aus dem Ministerium. Wir wissen nicht, ob es einem ähnlichen Grunde zuzuschrei⸗ ben ist, daß der transitorische Wahlgesetz⸗-Entwurf, der doch in das Ressort des Ministers des Innern gehört, der Pairs⸗ Kammer vom Minister des oͤffentlichen Unterrichts vorgelegt worden ist.“ e , ö. er , . General Lafayette zeigt in einem vom 1sten d. M. da⸗ tirten Tagesbefehl saͤmmtlichen National⸗Garden des Landes an, daß die Regierung den Kammern bald ein Gesetz uͤber die Organisirung der National⸗Garden vorlegen werde, dem das Gesetz vom Jahre 1791 zu Grunde liegen solle. Der ehemalige Deputirte Guitard ist züm Praͤfekten des Cantal statt des Herrn Armand Carrel und der Advokat Jourdan zum Präfekten des Departements Korsika statt des Grafen v. Choiseul ernannt worden. . ; Durch drei vom Minister des offentlichen Unterrichts contrasignirte Verordnungen vom Zten d. M sind die Pro⸗ fessoren Malpel, Badelle und Raynal zu Rektoren der Aka⸗ bemieen von Toulouse, Rouen und Lyon bestellt worden. Im Departement des Krieges sind saͤmmtliche unter dem vorigen Ministerium angestellten Beamten entlassen worden. Die unruhigen Bewegungen unter den Truppen in Metz scheinen, den neuesten Nachrichten zufolge, beschwichtigt zu

YS. Nr. 259 der Staats⸗Zeitung. Herr Mauguin drang van die Auflbsung der Deputirten⸗Kammer. ö .