1946
seyn. Der General⸗Lieutenant Barrois hatte am 39sten die Kasernen besucht und durch sein ruhiges, aber entschiedenes Auftreten die Ordnung wieder hergestellt; der Maire der Stadt ,,.
herstellung der v. .
Durch eine telegraphische Depesche ist die Nachricht ein⸗ egangen, daß am ten d. M. in Nismes der i, ge⸗ fl war. Der Oberst v. Lascours und die Civil-Behoͤrden waren von 2000 Mann guter Truppen umgeben, und am genann⸗ ten Tage wurden noch 1500 Mann aus Lyon erwartet, die auf Dampfboten den Rhone hinabgesandt worden waren. Gestern hinderte das truͤbe Wetter die Mittheilung neuerer Nachrichten durch die Telegraphen. .
Wie hiesige Blatter melden, ist den in Vincennes sitzen⸗ den Ex-⸗Ministern gestattet worden, mehrere Stunden des Tages mit einander zuzubringen, bald werde ihnen auch das Spazierengehen auf der Platform des Thurms erlaubt wer⸗ den- Vor einigen Tagen speisten die vier Minister zusam— men. Der Fuͤrst von Polignac hatte einen Besuch von sei⸗ ner Gemahlin empfangen.
Herr Sauzet, ein ausgezeichneter Advokat des Lyoner .
Gerichtshofes, wird die Vertheidigung des Exministers Hrn. v. Chantelauze uͤbernehmen.
Ein hiesiges Blatt berechnet, daß bis jetzt nur 43 Mill. in Gold und Silber aus Algier in Toulon angekom—⸗ men sind. Das Linienschiff „Duquesne“ habe naͤmlich 11 Millionen, der „Nestor“ 10 Mill., der „Scipio“ 6 Mill, der „Marengo“ 13 und die Fregatte „Venus“ 3 Mill. ge— bracht. Ziehe man von dieser Summe 2 Millionen ab, welche dem Franzoͤsischen Schatze angehorten, so seyen nur 41 Millionen aus dem Schatze der Regentschaft nach Frankreich
ebracht worden, und bei dieser Summe werde es auch sein
ewenden haben. Das Gold wird bereits in Transporten von Toulon hierher gesandt. Die ersten drei Wagen sind am 28. v. M., jeder mit 450 Kilogrammen Gold in Koffern, ge en, was fuͤr alle drei Wagen eine Summe von etwa 10 Millionen betraͤgt. Der Transport wurde von National⸗ Garden begleitet, die ihm zur Bedeckung dienten. Der Pair von Frankreich, Graf von Villemanzi, ist vorgestern in Versailles in einem Alter von 82 Jahren mit Tode abgegangen. — Die Subseription des Constitutionnel fuͤr die in den 2 fm gn res ü Verwundeten betraͤgt heute 525,446 ranken. . ̃ Der berühmte Ober-Wundarzt der alten Armee, Dr. Larrey, las in der gestrigen Sitzung der Akademie der Wissenschaften einen Bericht uͤber die Natur der . gen in den drei Revolutions-Tagen vor; es erhellt daraus, daß in keinem der vielen held ge, denen dieser Wundarzt beigewohnt hat, mit Ausnahme des Aufstandes in Kairo, die Schußwunden so gefaͤhrlich gewesen sind, wie bei den Gefech⸗ ten der drei Juli-Tage. Der Grund davon liegt theils in der geringen Entfernung der in den Straßen Kaͤmpfenden, theils in der Beschaffenheit der Ladungen; das Volk, dem es haufig an Munition fehlte, schoß mit kleinen Marmorkugeln, wie sie den Kindern zum Spielwerk dienen, und anderen Ge— enstaͤnden, die sich irgend zur Ladung eigneten. Ein halbes uzend dieser Marmorkuͤgelchen wurde der Akademie vorge— legt. Die Wunden, aus denen sie gezogen worden, waren sehr schwer und meist toͤdtlich; erst am vergangenen Sonn— tage starb ein Oberst an einer solchen Wunde. Alle im Laza— reth der vormaligen Garde vorgenommenen Amputationen sind dagegen vollkommen gelungen. Der National meldet aus Bayonne vom 31. Aug., daß sich dort, so wie in Bordeaux, mehrere Haͤuptlinge der Spanischen Ausgewanderten versammeln, in Bayonne befinde sich bereits Pastor, der Adjutant des General Mina, Cha— palangarg, und General Torrijos; in Bordeaux sey Gene—⸗ ral Vigo angekommen, und man erwarte Mina und Quiroga aus Paris. General Vigo wolle sich nach Galicien, Torrijos und Quiroga in gerader Linie nach Madrid und Mina nach
Katalonien wenden.
Großbritanien und Irland.
London, 5. Sept. Ein Abendblatt von gestern sagt, Lord Palmerston, Herr Huskisson, Lord Melbourne und Herr Charles Grant würden ins Wellingtonsche Ministerium mit eintreten. ö. n . ; WVorgestern hat in Edinburg die Wahl der 15 Schotti⸗ schen D. welche im Oberhause Platz nehmen, statt gefun— den. Das Nesultat derselben ist noch nicht bekannt, doch glaubt man, daß unter den 48 wählbaren Pairs folgende die meisten Stimmen erhalten werden: die Marquis von Queensberrhy und Tweeddale, die Grafen v. Errol, Morton, Home, Elgin
ihn in seinen Bemuͤhungen zur Wieder⸗ e. ö
waͤhlt hatte. Gleich nachdem
und Northesk, die Vicomtes Arbuthnot und Strathallon, und
die Lords Forbes, Saltoun, Gray, Sinclair, Colville, Na⸗
pier und Belhaven. .
Das vorgestern Mittag hier angekommene Dampfboot von Ostende war mit Passagieren angefüllt, die sich aus den Nie⸗ derlanden gefluͤchtet hatten und saͤmmtlich in einem Zustande , wu! ung hier eintrafen. e, m, n
He en, will dem Herzog von Wellington ein großes
Diner geben; uͤber 700 Billetts zu zwei Guineen sind be—⸗
reits verkauft.
— Aus Madrid (meldet der Ham b. Ko rresponden t überbrachte der Staatsbote, Herr Onsely, am 7ten d. M. Depeschen unsers dortigen Gesandten. Es sind dies die ersten
offiziellen Mittheilungen, welche aus Spanien im hiesigen
auswaͤrtigen Amte, seit der neuen Ordnung der Dinge in Frankreich, eintrafen. Unsere Regierung hat zu Madrid, wie man aus guter Quelle versichern kann, die ernsthaftesten und dringendsten Vorstellungen gegen das dortige politische System und gegen die dortigen Maaßregeln in Ansehung der Spanischen Fluͤchtlinge machen lassen und sie hegt jetzt, zumal nach dem Empfange der letztern Depeschen aus Ma— drid, die zuversichtliche Hoffnung, daß Koͤnig Ferdinand dem guten Rathe Gehoͤr geben und jeder revolutiongiren Bewe— gung von Seiten der Liberalen durch zeitgemäße Bewilli⸗ gungen zuvorkommen werde. Es giebt in Spanien in die— sem Augenblicke zwei maͤchtige Factionen, die in gleicher Weise auf eine Veranderung des Regierungssystems dringen, allein die gemaͤßigtere von beiden hat zur Zeit noch das Ue—
bergewicht über die Verfechter einer vollständigen und ploͤtzlis⸗
chen Umwaͤlzung.
Nieder land e.
Aus dem Haag, 7. Sept. Vorgestern wohnten Se. Majestaͤt der Koͤnig ünd der Prinz von Oranien dem Got— tesdienste in der großen Kirche bei, wo der Prediger Herr Molenaar den 143sten Psalm zum Texte seiner Predigt ge⸗ t oͤchstdieselben aus der Kirche, von wo das Volk sie mit lebhaftem Jubel nach dem Koͤnigl. Pallast begleitete, zuruͤckgekehrt waren, versammelte sich der Minister⸗ Rath. ; . 6 .
Der Prinz v. Oranien praͤsidirte gestern im Staatsrathe,
Mit dem Prinzen von Oranien ist zugleich der Herzog v. Ursel aus Bruͤssel hier angekommen. Der Apuhemsche Courant i „Die erste Bri⸗ gade der . Abtheilung, 6000 Mann, land, Grontügen und Oberyssel auf dem Marsche; die ersten
Der n. sollten den 2ten d. hier eintreffen und die ganze
rigade in pier Tagen in Mastricht seyn, wo das Haupt— ern, des General⸗Lieutenants Cort Heiligers errichtet wer⸗ en soll.“ Die fruͤhere Garnison von Bruͤssel, aus ungefaͤhr 2005 Mann Grenadieren, Jaͤgern, National⸗ i nn,, und Leuten der Marechaussée bestehend, ist in Vilvorden an— gelaugt. Beim Abmarsche aus Bruͤssel spielte sie das Wil— helmus Lied. 164 9 ; Brüssel, Sept. Vorgestern Abends wurde hier die Entlassung des Ministers van Maanen bekannt. „Nichts“, bemerkt die Gazette de la Belgique, „konnte unter den gegenwaͤrtigen Umstaͤnden wirksamer zur Wiederherstellung der Ruhe und zur Besaͤnftigung der Gemuͤther beitragen, als dieses Ereigniß. Es ist diese Entlassung ein Pfand des Vertrauens und der Sicherheit fuͤr die Zukunft. Noch all— gemeiner verbreitete sich die Zufriedenheit im Publikum, als bald darauf auch ein Geruͤcht hinzufuͤgte, der Koͤnig habe die ihm vom Prinzen von Oranien uͤberbrachten Vorschlaͤge guͤn⸗
stig aufgenommen; man kann aus dem freudigen Eindruck, den dies bloße Geruͤcht schon machte, auf den schließen, den
vollends die Gewißheit der Nachricht erst hervorbringen wir d. —
Die hier anwesenden Mitglieder der zweiten Kammer
der Generalstaaten haben Folgendes kund gemacht „Die unterzeichneten in Bruͤssel befindlichen Mitglieder
der zweiten Kammer der Generalstaaten erkennen es einmüͤ—
thig als nothwendig und öͤringend, daß die Deputirten der
südlichen Provinzen in dieser Stadt so zahlreich als moglich und ohne Verzug versammelt seyen, um hier die Antwort
der Regierung auf den Vorschlag abzuwarten, als dessen Or— gan Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz von Oranien im Haag auftritt, und zwar damit wir bereit sind, daruͤber, wo es
Noth thut, sogleich zu deliberiren. — Sie bitten demnach ihre
Kollegen, die ebenfalls Deputirte der mittaͤglichen Provinzen sind, sich ohne Saͤumniß nach Bruͤssel zu verfugen, wo über⸗ dies ihre gemeinsame Gegenwart nur zur Wiederherstellung
stark, ist aus Fries.
19a/ des allgemeinen Vertrauens und zur i g der oöͤf⸗ Erniebrizung stattgefunden, welche man einigen Geruͤchten
Sept. 1830.
fentlichen Ordnung dienen kann. Bruͤssel, z. Se C. ge Hon, C. von Brouckere, der Baro v. Stassart, der Baron v. Secus, G. Duͤ⸗
mont, v. Bon sies, v. Levieilleüse, Pas— cal v. Onyn, H. J. A. van den Hovoe, P.
J. Trentesaur, der Graf v. Celles, der
Graf Cornet v. Grez, Huysman v. Anne⸗
ero ir, F. v. Langhe, Pyke, Barthelemy.“ Der fruͤhern Erklarung der hier anwesenden Mitglieder
der Generalstaaten ist auch der Graf von Aerschott, Mitglied
1 .
der ersten Kammer, beigetreten.
Die Gazette des Pays-Bas druͤckt Besorgniß dar⸗
uͤber aus, daß die hier anwesenden Deputirten der suͤdlichen Provinzen ihrer dem Prinzen von Oranien gegebenen Ver⸗ sicherung der Anhaͤnglichkeit und Treue nicht streng nachkom⸗ men moͤchten. . . ö Die Bewohner von Antwerpen und Gent scheinen mit der in Vorschlag gebrachten Sonderung Belgiens von Hol— land nicht so zufrieden zu seyn, als die Bewohner anderer Staͤdte der suͤdlichen ,. ; In der Stadt Mons haben vor einigen Tagen wieder unruhige Auftritte statt gefunden. Die Einwohner wollten naͤmlich erfahren haben, daß die hier befindliche Artillerie mit ihren Kanonen gegen Bruͤssel marschiren werde, und dieses wo
moͤglich verhindern. Sie bemaͤchtigten sich daher der Stadtthore,
die sie verrammelten, rissen das Straßenpflaster auf und lie⸗ ßen sich in Plaͤnkeleien mit der Garnison ein, wiewohl der Platz- Kommandant Herr Duvivier auf sein Ehrenwort ver— sicherte, daß an Absendung der Artillerie nicht zu denken sey. Nachdem jedoch alle Thorwachen von den Buͤrgern besetzt worden waren, erklaͤrte der General Georges auf das bestimm⸗
teste, er wuͤrde nicht zugegeben, daß in einer Graͤnzfestung,
deren Obhut ihm anvertraut waäͤre, die aͤußeren Posten an—
ders als von der Garnison besetzt seyen; er fordere daher die Buͤrger auf, sie binnen zwei Stunden zu verlassen, widri⸗ genfalls er Gewalt gegen sie gebrauchen muͤßte. Auf Zure⸗ den des General Duvivier und der Magistrats-Mitglieder
gaben darauf die Buͤrger wirklich jene Posten auf und be⸗
nuͤgten sich damit, die Hauptwache in der Stadt besetzt zu . Patrouillen von Buͤrger- Garden durchstreiften am
sten d. die Stadt, wahrend die Garnison im Arsenale auf—
gestellt war. ö . Im Großherzogthum Luxembvurg ist die Ruhe auch fer⸗ ner erhalten worden; nur in dem Städtchen Grevennmachern
haben vor dem Hause des Steuer Einnehmers Jacoby Ruhe⸗
stoͤrungen statt gefunden, die jedoch nach der Abreise dieses Beamten 6. beseitigt wurden.
err aa zweiten Kammer der Generalstaaten, ist mit Tode abgegangen. .
Der ehemalige Polizei-Praͤfekt von Paris, Herr Man— in, ist in Luxembourg mit einem auf den Namen Meunier lautenden Passe angekommen. Lüttich, 6. September. Der hiesige Magistrat hat Sr. Majestät dem Koͤnige folgende Bittschrift zugesandt: „Sire! der Stadt-Rath von Luͤttich erlaubt sich die ehr⸗ furchtsvolle Freiheit, zu den Fuͤßen des Thrones seinen Wunsch um Trennung der beiden Theile des Königreiches niederzule— gen, welche das Band Ihrer erhabenen Dynastie noch fester knuͤpfen wird.?
„In dem Zustande der Aufregung, in welchem die Ge— muͤther sich befinden, nährt der Rath die innigste Ueberzeu⸗ gung, daß in dieser Trennung das einzige Mittel bestehe, die Ruhe wieder einzufuͤhren, die Krisis einzuhalten, welche den Gewerbfleiß und den Handel bedrohet, und zu einer Aussöh⸗ nung zwischen den Provinzen des Nordens und Suͤdens zu gelangen, eine Aussoͤhnung, welche das erste Beduͤrfniß des Herzens Ew. Majestaͤt ist.“
„Diese weise Maaßregel, Sire, welche die Wuͤrde Ih⸗ rer Krone erhieite, wuͤrde Sie in eine neue Lage versetzen, welche Ihnen erlaubt, kuͤnftig all das Gute unserm schoͤnen
Lande zu erzeigen, welches Sie uns zudenken, ohne Interes⸗
sen zu beguͤnstigen, die unmoͤglich zu versoͤhnen sind, und de—
ren Widerstreiten fuͤr Eure Majestaͤt so betruͤbender Ereig⸗
nisse herbeigefuͤhrt hat ! , „Die glorreichen Erinnerungen, welche sich dem Namen
Nassau anknuͤpfen, verschmelzen sich in der Belgier Herzen
mit dem Gefuͤhle der National⸗Unabhaͤngigkeit, welche ihnen
mehr gilt, als ihr Daseyn. Diese Gefühle, Sire, muͤssen
Ihnen ein Pfand fuͤr die Aufrichtigkeit und Reinheit der uͤnsche seyn, welche wir ausgedruckt haben.“
— — Am sterdam, J. Sept. An der gestrigen Boͤrse
hat in einigen Staatspapieren wieder eine bedeutende Preis⸗
,, fuͤrchten ist, so hat gleich den. Vorstehern des hie⸗
erpigny, Buͤrgermeister von Wavre und Mit⸗
ndon zuschreibt, nach denen der Herzog von Welling⸗
Kronprinzessin heit überbracht.
, , D , , , .
— — Dresden, 10. Sept. Leider haben bei uns in verwichener Nacht tumultuarische Auftritte statt gefunden. Zur Aufrechthaltung der oͤffentlichen Ruhe ist deshalb höͤch⸗ sten Orts eine eigene Kommission unter dem Vorsitz des Prin— zen Friedrich K. H. und die Bildung einer Sicherheits—⸗ Kommunal-Garde angeordnet worden. Es steht zu hoffen,
daß durch diese Maaßregeln ferneren Ruhestoͤrungen vorge—
beugt werden wird. . Leipzig, 10. Sept. Da die vor einigen Tagen in hie⸗ si f Stadt ausgebrochenen Unruhen (wie bereits gemeldet) f ig sestilt süd und eine Etzneuerung Derselben auf keine sigen Handelsstandes auch der Magistrat gestern in Bezte⸗ hung auf die bevorstehende Michagelis-Messe zur Beruhigung des handelnden Publikums in den hiesigen Zeitungen eine oͤffentliche Bekanntmachung erlassen und dem letztern die of⸗ fizielle ,, ertheilt, daß fuͤr den Meßverkehr nichts zu besorgen sey. er e . 9 2 Ge st et r e ich. 66 Wien, 7. Sept. Die Wie ner Zeitung meldet: „Se. Majestaäͤt der Kaiser haben dem Königl. Franzoͤsischen Gene⸗ ral- Lieutenant Grafen Belliard am 4ten d. M. zu Schoͤn⸗ brunn eine Audlenz zu ertheilen geruht, in welcher derselbe das Schreiben, mittelst dessen Se. Majestät der König Lud— wig Philipp seine Thranbesteigung gemeldet, zu uͤberreichen die Ehre gehabt hat.“ ö,, . nr ,,, w ,,
Die Zeitung von Korfu vom 14. August meldet uͤber die Vorfälle in Alban ien: „Reisende, die vom gegenuͤber liegenden Kontinent von Epirus hier angekommen sind, ver— sichern, daß die energischen Maaßregeln, welche der Seras⸗ kier Reschid⸗Pascha auf Befehl des Sultans gegen die auf— ruͤhrerischen Albaneser ergriffen hat, bereits ihre Wirkungen zu äußern anfangen. Dle Haͤupter der Albanesischen Solda—⸗ teska, welche so lange Zeit hindurch verschiedene Distrikte von
Epirus durch alle Arten von Ausschweifungen und Gewalt—
thaten verheerten, empfangen nun den wohl verdienten Lohn ihrer schaͤndlichen Missethaten. Der Pascha von Jannina (Emin⸗Pascha), Sohn des Seraskiers, hat vor einigen Tagen zwei jener Häuptlinge, nebst einigen ihrer Anhaͤnger, enthaup⸗ ten lassen; gleiches Schicksal hat in Monastir, wo der Groß⸗
wesir sein Hauptquartier aufgefchlagen hat, die Haupt-An⸗
stifter des Aufstandes in Albanien getroffen. ⸗ 83
— Nach Privat ⸗Nachrichten aus Belgrad vom 2. August, welche die Breslauer (Schlesische) Zeitung mit— theilt, waͤre es dem Groß-Wesir gelungen, die Haͤuptlinge der aufruͤhrerischen Albaneser nach Bitoglia zu locken, wo er dieselben dann, bei Gelegenheit eines Mandͤvers seiner Truppen, zu welchem er sie eingeladen, haͤtte umzingeln und
nieder hauen lassen.