1830 / 273 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 02 Oct 1830 18:00:01 GMT) scan diff

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Abtheilun gen abzustatten. Es referirten hierauf Hr. Etats⸗ rath Oersted aus Kopenhagen uͤber die chemische Section, Hr. Professor Leukart uber die zoologische, Hr. Dr. Schmidt aus Hamburg uͤber die medizinische, Hr. Berg-Commissair Dr. Hartmann uͤber die mineralogische und Hr. Dr. Siemers aus Hamburg uͤber die botanische. Der Bericht des Letztern schloß mit dem Wunsche der botanischen Section, daß die Herren Geschaͤftsfüͤhrer der Gesellschaft ein von saͤmmtlichen hier versammelten Botanikern unterzeichnetes Schreiben an

Se. Majestaͤt den Koͤnig von England und an die hoch, Bitte derma⸗

Ostindische Compagnie, welches die enthielt, „dem Dr. Wallich aus Calcutta, len in London, einen laͤngern Aufenthalt in England

zu bewilligen“, als mit dem Wunsche der

ansehnliche

eine medizinisch-philosophische Abhandlung über die Zurech—

nungsfahigkeit in physisch-gerichtlicher Hinsicht, und Herr Dr. Stintzing aus Altona einen Vorschlag zur Gesammther⸗ t Köoͤnigin den Herzog und die Herzogin von Berwick und

ausgabe einer medizinisch-kritischen Eneyklopäaͤdie vor, welcher

Vorschlag aber nicht zur Abstimmung gebracht wurde. Nach- dem der Herr Praͤsident mit herzlichen Worten die Ver⸗ eutscher Naturforscher und Aerzte fuͤr geschlossen erklaͤrt hatte, stattete Herr Geheimerath Tiedemann aus

„Ein Bewohner von Samos, der kuͤrzlich hier (in Smyrna) nsel in zwei Parteien

sammlung

Heidelberg, als vorjaͤhriger praͤsidirender Geschaͤftsfuͤhrer der Gesellschaft, im Namen aller Mitglieder den Dank derselben gegen Hamburgs Rath und Buͤrgerschaft, so wie gegen die ritaͤt bildet, mit Logotheti die Gefahren einer Insurrection

beiden diesjährigen Geschaͤftsfuͤhrer ab, und die Versamm—

lung, die diesesmal aus 410 Mitgliedern, worunter 253 Aus“ der Bevoͤlkerung bestehende Partei die Beschlüsse, der paecifizi— renden Mächte annimmt und sich gegen Empfang der fuͤr ihre kuͤnftige Existenz nothwendigen Garantieen der Pforte

unterwerfen will. die Commissaire der verbuͤndeten Maͤchte zu Samos lande⸗

waärtige, bestand, ging aus einander.

. Wien, 26. Sept. Aus Preßhurg wird gemeldet:

„Der in mehreren Eirkular-Sitzungen vorbereitete Entwurf eines Nuntiums uͤber die Sr. K. K. Majestät vorzulegende Repraͤsentgtion, in Betreff des ersten Punktes der Koͤniglichen Propositionen, ist vorgestern in der vierten Reichstag-Sitzung bei der Staͤnde-Tafel und hierauf auch bei der Magnaten⸗ ; Die Berathungen dauerten daruͤber bis halb 7 Uhr und fuͤllten auch einen Theil der ge⸗— bis Mittags die Einigung beider Tafeln erfolgte. Die Repraͤsentation wurde nun sogleich ver⸗

Tafel aufgenommen worden. strigen fünften Sitzung,

faßt, zur Diktatur gegeben und Abends um 8 Uhr in der

Reichskrone ist am 23sten Abends um 5 Uhr durch eine De—

in einem sechsspaͤnnigen prachtvollen Hof-Gallawagen in die

worden. Die Kroͤnung Sr. Kaiserl. Hoheit, des Erzherzogs— Kronprinzen ist auf Sonntag den 26. Sept. festgesetzt.“

Schweiz. Schaffhausen, 24. Sept.

Graͤnzen unsers Kantons von einer Abtheilung Dragoner, unter Kommando des Herrn Hauptmann Vanvloten, be— gruͤßt und durch unser Gebiet geleitet. Nach Wechselung der Pferde in der Naͤhe der Stadt und Besichtigung des

Rheinfalls machte das Fuͤrstenpaar einen kleinen Abstecher

nach der Benediktiner-Abtei Rheinau, um daselbst das Mit— tagsmahl einzunehmen. Gegen 4 Uhr Nachmittags passirten

dann Ihre Koͤnigl. Hoheiten auf ihrer weiter nach Konstanz

fortgesetzten Reise durch unsre Stadt. Dort werden sie von einer aus den Herren Buͤrgermeister von Meyenburg, Raths—

herr und Forstmeister Ziegler und Kantonsrath und Post, ti Ausfuhr waren wolle; an Kaffee wurden 375,107 Ballen, an Zucker 18,864

meister von Meyenburg bestehenden Deputation Namens unsers Standes bekomplimentirt werden. Einem gedruckten

Programm zufolge wird das Fuͤrstenpaar drei Tage in der Seestadt verweilen, und es sind daselbst große Festlichkeiten ausgefuͤhrt.

zum wuͤrdigen Empfang desselben angeordnet.

Auf den 21sten d. M. war der große Rath von Frey— burg versammelt, um sich uͤber die Anerkennung des jetzigen Königs in Frankreich zu berathen, ferner sollten ihm zwei Vorschlaͤge in Betreff der Neapolitanischen Werbung und der Zulassung von Fremden in den kapitulirten Dienst vor—

gesammten Gesellschaft uͤbereinstimmend, auch ihrerseits unterschreiben moͤchten. Dieser Wunsch veranlaßte eine lebhafte Diskussion, welche von dem Herrn Praͤsidenten durch Verweisung an eine Kommission geschlossen wurde. Der hiermit uͤbereinstim⸗ mende Bericht der Kommission ist seitdem genehmigt wor⸗ den. Herr Hofrath Stierling aus Hamburg trug darauf

Gestern Morgens wur⸗ den Ihre Koͤnigl. Hoheiten der Großherzog und die Groß herzogin von Baden auf ihrer Reise nach den obern Gegen⸗ den des Großherzogthums, von Waldshut kommend, an den

gelegt werden. Es sind letzteres die beiden Gutachten der Staatsraths, welche der kleine Rath zuruͤckgewiesen hat.

Spanien.

Madrid, 13. Sept. Vorgestern Abend um 9 Uhr hatte der aus Paris mit einem außerordentlichen Auf— trage hier eingetroffene Herzog von Montebello die Ehre, dem Koͤnige in einer Privat⸗Audienz ein eigenhaͤndiges Schrei⸗ ben des jetzigen Beherrschers der Franzosen zu uͤberreichen, worin dieser Sr. Katholischen Majestäͤt seine Thronbestei⸗ gung anzeigte. Hierauf wurde derselbe bei Ihrer Majestaͤt der Koͤnigin und deren alteren Schwester (und zugleich Schwaͤ— gerin), der Infantin Luise Charlotte, Gemahlin des Infan⸗ ten Don Franz de Paula, eingefuͤhrt, denen er Briefe von Höoͤchstihrer Tante, der jetzigen Koͤnigin der Franzosen, zu— stellrle. In der Audienz beim Koͤnige antwortete Se. Ma⸗ jestaͤt dem Herzoge, daß Hoͤchstdieselben das Ihnen uͤber— brachte Schreiben durch Ihren bisherigen Botschafter in Pa— ris, den Grafen von Ofalia, beantworten lassen wuͤrden. Noch an demselben Tage, Abends um 11 Uhr, trat der Her⸗ zog von Montebello, in Begleitung seines Bruders, die Ruͤckreise nach Paris an.

Am verflossenen Sonnabend beehrten der Koͤnig und die

Alba mit einem Besuche.

nären Der Courrier de Smyrne vom 15. August meldet:

angekommen ist, berichtet, daß diese getheilt ist, wovon die eine, welche die sehr schwache Mino⸗—

bestehen will, wogegen die andere aus der großen Mehrheit

Es unterliegt keinem Zweifel, daß, wenn

ten, das Volk diese seine Willensmeinung laut aussprechen wuͤrde.“

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Rio Janeiro, 10. Juni. Im Jahre 1829 sind in dem hiesigen Hafen 574 fremde Schiffe angekommen und deren 592 von hier abgesegelt. Unter den angekomme⸗ nen waren 240 Englische, 119 Nord⸗Amerikanische, 41 Fran⸗ zoͤsische, 3 Portugiesische, 19 Hollaͤndische, 16 Daͤnische, 21

wieder begonnenen Sitzung diskutirt und beschlossen, auch die! Schwedische, 24 Sardinische, 7 Spanische, z Russsche, 5

Uebersetzung derselben ins Ungarische angeordnet. Die

Oesterreichische, 1 Preußisches, 13 Hamburger, 1 Bremer, 2 Toskanische, 18 Buenos ⸗Ayressche und 1 von Montevideo.

putation der Reichsstande aus der Kollegial, und Stadt. Von diesen Schiffen kamen 135 aus Großbritanien, h aus

h 5 7 ĩ * Toi f? 8 5 = J ö . Pfarrkirche abgeholt und unter den uͤblichen Feierlichkeiten Portuzal, 5 aus Italies, 17 von den Cap Verdischen In—

1 4 . * seln, 11 aus Holland, 8 von Hamburg, 6 vom Vorgebirge Residenz Sr. Majestaͤt des Kaisers und Koͤnigs gebracht ber guten 3 von Bahia, 5 von Pernawmbuch,

13 aus Schweden, 6 von der Insel Madeira, 8 von Val—

Nord⸗Amerika, 73 aus Frankreich, 38 aus Spanien, 58 aus

paraiso, 4 von Triest, S von Gibraltar, 4 aus Ostindien, 9

aus Neu⸗Holland, 23 von Montevideo, 42 von Buenos⸗Ay⸗

res, 5 von Newfoundland, 1 von Sierra⸗Leona, 4 aus Pa⸗ tagonien, 3 aus Lima, 1 von Havana und 1 von St. Pe— tersburg. Von den abgesegelten Schiffen gingen 74 nach Großbritanien, 53 nach Nord⸗Amerika, 16 nach Frankreich, 10 nach Spanien, 34 nach Portugal, 15 nach Italien, 11 nach den Cap⸗Verdischen Inseln, Z9g nach Holland, 30 nach Hamburg, T nach dem Cap der guten Hoffnung, 87 nach

Bahia und Pernambuco, 4 nach Schweden, 4 nach Ma⸗

deira, 15 nach Valparaiso, 27 nach Triest, 8 nach Gibral— tar, 5 nach Ostindien, S nach Neu⸗Holland, 388 nach Mo— tevides, 63 nach Buenos-Ayres, 1 nach Newfoundland, nach Patagonien. 2 nach Lima, 12 nach Havana und We indien, G nach St. Petersburg, 2 nach Mozambique, 2 na China, 3 nach Batavia, 3 nach Isle de France, 8 auf den Wallfischfang und 4 nach Bremen. Die Kuͤstenfahrt beschaͤf⸗ tigt vielleicht . 1000 Fahrzeuge. Hauptgegenstaͤnde der affee, Zucker, Taback, Häute und Baum⸗

Kisten, 1106 Viertelkisten, 15,796 Faͤsser und 22, 136 Säcke, an Haͤuten 351,893 Stuͤck, an Baumwolle 2792 Seronen Fast in allen diesen Gegenstaͤnden betrug die Ausfuhr weit mehr, als im Jahre 1825, namentlich in Haͤu⸗ ten fast um die Haͤlfte und in Zucker etwa um den vierten Theil. Die vorstehenden Notizen zeigen den Umfang des

Beilage

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den, Deeretaite,

6. 6.

2095 Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats⸗Zeitung Æ 273.

hiesigen Handels-Verkehrs, zugleich aber auch, wie geringen Antheil Deutschland bisher daran hat, und doch wuͤrden gar manche Fabrikate Deutschen Kunstfleißes hier einen bedeuten den Absatz finden koͤnnen, wenn bei diesfaͤlligen Specula— tionen mit gehöriger Umsicht und gehoͤrigen Mitteln zu Werke gegangen wird. Die Haupt-Erfordernisse hierbei sind im Allgemeinen, daß man sich bei den hierher zu sendenden Waaren nach den Vorschriften richtet, welche in dieser Hin— sicht von den hiesigen Kaufleuten und Konsumenten gemacht werden und die auf den Sitten, Gewohnheiten und dem Klima beruhen; und daß man hier eine nach Maaßgabe dieser Ver— haͤltnisse wohl assortirte Niederlage halte, in welcher der Kaͤu— fer seine Bebuͤrfnisse nach eigener Wahl zu befriedigen ver— mag. Als Haupt-Axtikel der Einfuhr sind zu betrachten: Eisenwaaren, Tuch, Leinwand, Seidenwaaren, Holg und Holzwaaren, und Mehl. Der Handel mit Eisenwaaren ist dermalen noch gaͤnzlich in den Haͤnden der Englaͤnder, so wie andererseits die Schweden das meiste Roh- und Stangen— Eisen liefern; um in dieser Hinsicht mit denselben hier kon— kurriren zu koͤnnen, was von Deutschland aus wohl geschehen koͤnnte, wuͤrde besonders nicht zu unterlassen seyn, die Enden

der Eisenstangen genau so zu kappen, wie solches in Schwe⸗

den geschieht. In Bezug auf Leinwand sind die Irlaͤndischen Haibleinen besonders gesucht. In Tuch machen Franzosen und Englaͤnder die meisten Geschaͤfte; bei diesem Artikel ist es ganz besonders nothwendig, die Beduͤrfnisse, welche dem hie— sigen Klima entsprechen, ins Auge zu fassen; außerdem wuͤrde ein jeder Versuch, hier Absatz zu finden, fruchtlos seyn; na— mentlich aber darf man bei einer Tuch-Versendung hierher nie die Absicht vorwalten lassen, sich alter verlegener Waare u entledigen; ein solches Unternehmen wird fast unausbleib— Ii fehlschlagen. Fuͤr den Holzhandel, der jetzt noch groͤß— tentheils in den Haͤnden der Schweden ist, dient als Vor— schrift, daß, um denselben mit Vortheil hierher betreiben

zu koͤnnen, wie es wohl von Ostseehäͤfen, namentlich

von Königsberg, Memel und Danzig geschehen koͤnnte man niemals zu große Schiffe zu diesem Behuf anwenden darf, hoͤchstens von 200 zu 250 Tonnen, um ihre Ruͤckladun— gen mit weniger Zeitverlust und größerer Gewißheit zu fin— den, auch mußte mit besondrer Ruͤcksicht auf die Wahl der Schiffe gesehen und nur schnellsegelnden der Vorzug gegeben werden, welche, einmal dafuͤr bekannt, selten um Ruͤckfracht verlegen seyn duͤrfen. Normaͤnner und Schweden fuͤhren uns Balken und Bretter von Fichten, weiß Tannenholz von

146 bis 20 Fuß Laͤnge, 10 bis 12 Zoll Breite, 15 bis 3 Zoll

Dicke zu und finden, im Ganzen genommen, ihre Rechnung sehr gut dabei Schiffsbauholz, als Masten, Stangen, Raaen u. s. w. sind von dem Versender zu waͤhlen, weil sich deren Laͤngen und Dicken nicht mit Benauigkeit angeben lassen, und ist hierbei nur zu beachten, daß das Sortiment

bei jeder Schiffsladung verschieden seyn muß, sowohl fuͤr Briggs

als fuͤr dreimastige Schiffe. Was Schiffbauholz anlangt, so wird dessen viel von Amerika angebracht und meistentheils schnell und gut verkauft, eine Unternehmung dieser Art von den Kuͤsten der Ostsee wuͤrde einen nicht viel laͤngeren Zeit— raum erfordern, als von Nord⸗Amerika. Moͤbel kommen in bedeutenden Quantitäten aus England und Hamburg hierher, wurden aber gewiß auch aus den Preußischen Pro—

vinzen mit demselben Vortheil hierher gesandt werden koͤn⸗ nen, wenn die hierauf 366 habenden Gegenstaͤnde geschmack⸗

voll nach einfachen Englischen Mustern, und nicht nach den kuͤnstlichen Deutschen, denen man die faute Arbeit ansieht, gearbeitet sind; so finden sie, vorzüglich von Mahggony, jeder⸗

jeit Abnehmer; bei Ver sendungen die ser Art ist hauptsäͤchlich

auf eine möglichst billige Fracht zu sehen, da dergleichen Guü— ter viel . einnehmen und nicht in diesem Verhältniß be— zahlen koͤnnen, sie muͤssen daher zum Auseinandernehmen und

besonders bei Stuͤhlen das Gesaͤß, Lehne und Fuͤße fuͤr sich, doch um

mit leichter Muͤhe sie zusammenfuͤ f konnen, numerirt seyn. Die hauptsaͤchlichsten Gegenstaͤnde sind , ,, ,. hiffonisren, Toiletten, Servicescht anke, Kleider⸗ und Büucherschranke, Spiel-, und Theetische; daß es hier⸗ bei Gegenstaͤnde giebt, welche nicht als Luxus-Artikel betrach⸗ tet werden duͤrfen und die daher von wohlfeileren Holzarten geschmackvoll, wenn auch nicht kostbar, zu verfertigen sind, springt in die Augen. Fluͤgel, in Form von Forte Miano's, von äußerer Eleganz und gutem Ton, verkaufen sich den Um— staͤnden angemessen ziemlich gut. In Hinsicht auf Weizen und dessen Versendung hierher ist zu beachten, daß der selbe

lich zugenommen hat. In

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durchaus weiß und weich seyn und keinesweges aus altem gelagerten Getreide bestehen, von glänzendem Aeußern und schwer an Gewicht ausfallen muß die beste Art der Versendung geschieht in Faͤssern, ja nicht lose im Schiff, weil er sich fur diese Gegenden in ersteren besser konservirt und nicht so leicht dem Erhitzen ausgesetzt ist; auch muͤssen die zu diesem Zweck ausgeruͤsteten Schiffe anerkannt gute Segler seyn, um, nach dem Beispiele der Nord⸗Amerikaner, den Weizen so frisch als moͤglich zu liefern. Mehl bleibt immer noch der Haupt— Einfuhr-Artikel in den Haͤnden der Amerikaner, wodurch al— lein die lebhafte Schifffahrt derselben nach hiesigem Platze unterhalten wird, welche auf direktem Wege wohl an 69 Schiffe beschaͤftigt; die Zufuhren von dort mehren sich von Jahr zu Jahr, da die Gewohnheit, Brod zu essen, sich mehr verbreitet und die Bevoͤlkerung betraͤcht— zu Bezug auf Versendung dieses Artikels ist jedoch zu bemerken, daß das Mehl sehr sorg— faͤltig gebeutelt seyn muß, weil außerdem jederzeit Kleien— theilchen in demselben zurückbleiben, die nicht allein dessen fruͤher eintretendes Sauerwerden bewirken, sondern auch zu einem minderen Gewicht beitragen und der Weiße desselben Eintrag thun. Zweitens darf das Mehl nicht von altem Getreide bereitet seyn, sondern von dem neuesten und frische— sten; auch darf das Mehl nicht, wie gewoͤhnlich geschieht, ganz fest verpackt werden, weil diese Art Mehl mehr Feuch— tigkeit enthalt; auch muͤssen zur Versendung dieses Arti— kels die besten Segler und anerkannt tuͤchtige Schiffer ge— nommen werden, um die Reise so schnell als moͤzglich zu be— endigen. Ein Haupt-⸗Erforderniß hierbei ist auch noch, daß das Mehl durchweg in gleich große Faäͤsser verpackt wer— den muß, da man hier besonders darauf sieht, daß der In— halt des einen dem andern an Schwere voͤllig gleichkomme; auch durfen nie nur eben angefertigte Fässer zum Verpacken benutzt werden, um das Mehl vor jedem Beigeruch zu be— wahren, im Gegentheil muß die groͤßte Sorgfalt angewandt werden, die gaͤnzlich trockenen zu wahlen. Es ist zu wuͤn— schen, daß diese Bemerkungen und Andeutungen Beachtung finden mogen. Geschaͤfte, die mit Beruͤcksichtigung der hier ausgesprochenen Erfordernisse hierher unternommen wer— den, wuͤrden gewiß nicht leicht unbelohnt bleiben.

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Berlin, 1. Oktober. Nach Inhalt des heutigen Amts— blattes der Koöͤnigl. Regierung zu Potsdam ist mittelst Aller— höchster Kabinets-Ordre vom IHten v. M. wegen der, fruͤher (in Nr. 127 dieser Zeitung) gemeldeten, durch mehrere Ein— wohner des Dorfes Hohensaaten bewirkten Lebensrettung der aus 8 Personen bestehenden Mannschaft von zwei bei einem heftigen Orkan in der Gegend des genannten Dorfes zer— schlagenen Oderkähnen dem Schiffer Dähne zu Hohensaaten, welcher durch sein Benehmen bei der gedachten Lebensrettung vorzuͤglich mitgewirkt hat, das Allgemeine Ehrenzeichen ver— liehen und die oͤffentliche Belobung der uͤbrigen bei diesem Vorfall thaͤtig gewesenen Personen, namentlich der Fischer Liesegang, Dornfeld, Pollack und Koch, so wie des Schulzen Garritz, des Schullehrers Foͤrster und des Sohnes des Fi— schers Kunath, deren jedem des Koͤnigs Majestaͤt ein Gna— dengeschenk von 20 Rthlr. zu bewilligen geruhet haben, Aller— hoͤchst befohlen worden.

Ver mischte Nachrichten.

Die St. Petersburgische Handels-Zeitung theilt

aus dem Manufaktur⸗Journale Nachrichten uͤber den Zastand der Fabriken und Manufakturen im Gouvernement Astrachan mit, denen Nachstehendes entlehnt ist: „Die Ma— nufaktur⸗Industrie dieses Gouvernements beschrankt sich aus⸗ schließlich auf die Stadt Astrachan, und es befinden sich da— selbst 5 Seiden⸗ Fabriken, 1tz Baumwollen⸗Fabriken, 16 Faͤr⸗ bereien, 11 Gerbereien, 2 Wachslicht⸗Fabriken, 4 Talglicht⸗

Fabriken und 4 Seifensiedereien, in Allem 58, deren Fabri—

kate jedoch, im Verhaͤltniß zu dieser beträchtlichen Anzahl, unbedeutend sind. Das Hauptmaterial dieser Gewerbs-An⸗ stalten findet sich theils im Goupernement selbst, theils in dessen Nähe; besonders erleichtert der Verkehr mit Persien, der Bucharei und Chiwa die Herbeischaffung von Seide und Baumwolle. Die sehr bedeutende Viehzucht liefert den Ger— bereien, Talg- und Seifensiedereien Material im Ueberflusse.

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