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Die provisorische Regierung hat am 4. Okt. beschlossen, daß die vor ihrer Bildung bestandenen Steuern, mit Aus⸗ nahme der Schlachtsteuer, his dahin, daß das Finanzsystem mit den Gesinnungen der Regierung und den allgemeinen Landes-Interessen in Einklang gebracht werden koͤnne, fer—⸗ nerhin bestehen und erhoben werden sollen.
Der General-Lieutenant Trip hat den Herren v. Pot— ter, Rogier, S. Vandeweyer und Graf Felix v. Merode, die als Mitglieder der provisorischen Regierung den Aus⸗ tausch von Gefangenen in Vorschlag gebracht hatten, ange— zeigt, daß dieser Austausch nicht nach Individuen, sondern nur in Masse geschehen koͤnne; das Letztere ist von der pro— visorischen Regierung abgelehnt worden.
Ein Volkshaufe hat vorgestern ein dem Hrn. Meeus ge— hoͤriges Haus zerstoͤren und pluͤndern wollen, vorgeblich weil derselbe Waffen verborgen und den Koͤnigl. Truppen ausge⸗ liefert haben soll. Hr. v. Potter zerstreute jedoch den Volks— haufen, und auch der Courrier des Pays-Bas bemuͤht sich jetzt, zu beweisen, daß die Anschuldigung gegen Herrn Meeus ungegruͤndet sey.
Im Beiseyn der Mitglieder der provisorischen Regierung, Auftritte vorzubeugen, die noͤthigen Anordnungen in Betreff
der Freiwilligen von Luͤttich, Fleurus und andern Städten, so wie der aus Paris hier angekommenen Belgier, ist gestern von einem Theile der hiesigen Geistlichkeit der Kirchhof auf dem St. Michaels-Platze, wo die in den Belagerungstagen Gebliebenen eingeweiht wurden, konsekrirt worden.
Heute hat in der St. Gudula⸗Kirche eine Feier stattge⸗ funden, der abermals saͤmmtliche Freiwillige beiwohnten; die von Bruͤssel haben eine gleichmaͤßige und zwar die Jaͤger⸗ Uniform angelegt.
Es wird jetzt ein zu der Bruͤsseler Buͤrgergarde gehoͤri⸗ ges freiwilliges Jaͤger⸗Corps gebildet, als dessen Chef sich der Marquis von Chastelier bekannt gemacht hat.
Ypern hat sich, wie man vernimmt, der Sache der Re— bellen angeschlossen.
Die typographische Anstalt, welche unter dem Namen fonderie ei imprimerie normale hier bestand, ist fuͤr Staats⸗ Eigenthum erklart worden.
Es ist eine strenge Polizei⸗Verordnung wegen unverzuͤg⸗ licher Anmeldung der hier sich aufhaltenden Fremden bekannt gemacht worden.
Luͤtt ich, 4. Okt. , zum Gouverneur der Provinz Luͤttich ernannte Herr v. Sauvage hat an die Verwaltungs-Beamten derselben ein Rundschreiben erlassen, worin er ihnen anzeigt, daß in der bisher bestandenen Verwaltungsform nichts veraͤndert wor— den und es daher ihre Pflicht sey, dieselbe gewissenhaft zu befolgen.
Gestern sind zwischen dem Befehlshaber der hiesigen In⸗ surgenten und dem Kommandanten der Citadelle, General van Boecop, Unterhandlungen angeknuͤpft worden; heute Morgen schickte der Letztere deswegen einen Adjutanten nebst zwei Ordonnanz⸗Offizieren der Buͤrgergarde an den General⸗ Kommandanten von Mastricht ab.
— Der Altonaer Merkur meldet in einem Schrei— ben aus Amsterdam: „Es zeigt sich jetzt deutlich, daß schon seit Jahren in Brabant ein gefährlicher Plan angelegt wor— den, daß der Konig selbst in seinem Pallaste von Verraͤthern und Verraͤtherinnen, die daran Theil genommen, umgeben gewesen ist. Der abgegangene Minister van Maanen hat dem Köoͤnige mehr als einmal, was erfolgt ist, vorausgesagt, doch dieser es nie glauben wollen. Er hat den Gedanken nie fassen konnen, daß die, welchen er in mancher Hinsicht das ,. der nördlichen Provinzen aufgeopfert, ihm seine
ohithaten mit Verrath vergelten wurden, und dies fuͤr unmöglich gehalten. Daher waren die Belgier so erbittert gegen van Maanen; sie wußten, daß dieser Mann, wenn auch nicht in ihre Geheimnisse eingeweiht, sie doch durch⸗ schaute. Die Wahrheit wird dereinst aus Tageslicht kommen, und man wird gewahr werden, daß das Ganze urspruͤnglich von katholischen Geistlichen angelegt und ausgearbeitet wor⸗ den. Kein Zweifel, daß dasjenige, was jetzt in Belgien vor⸗ eht, am Ende zum Nachtheile der Verraͤther und Rebellen elbst ausfallen wird; inzwischen haben sie vorlaͤufig ihr eige⸗ nes Vaterland verwuͤstet und das Vermoͤgen von tausend Ungluͤcklichen zerruͤttet. — Das Hauptquartier des Prinzen Friedrich ist in diesem Augenblicke nach Antwerpen ver⸗ legt, wo es vorlaͤufig bleiben wird. Sowohl er, wie fruͤ⸗ her der Prinz von Oranien, sind auf eine verraͤtherische Weise
in Bruͤffel hineingelockt worden. Beide sind dem Verderben sehr nahe gewesen. — Man wird vorlaͤufig ganz defensiv zu Werke gehen. An Geschäfte wird nicht gedacht, Der Fall in den Fonds ist beispiellos gewesen. Was noch vor vier Wochen 60 stand, steht 40; andere Effekten sind von 9gö auf
Der von der provisorischen Regie⸗
53 gefallen; danach kann man sich den Zustand unserer Boͤrse denken. Viele verlieren ihr ganzes Vermoͤgen; dennoch haber wir bis zu dieser Stunde auch nicht eine einzige Fallite von angesehenen Haͤusern; ein Beweis, daß ein guter Geist hier herrscht und man lieber den letzten Heller hergeben, als sich auf eine unredliche Weise mit seinen Glaͤubigern abfinden mag. Lange darf der Zustand indessen so nicht bleiben. Es heißt hier, daß man auf ungewohnliche Maaßregeln be—
dacht ist.“ Deutschhlan d. .
Stuttgart, 5. Okt. Am 28sten v. M. wurde das landwirthschaftliche Fest zu Kronstadt in Gegenwart Ihrer Majestaͤten des Koͤnigs und der Koͤnigin auf die bisher uͤb— liche Weise gefeiert. Jede Wiederholung dieses Festes beur⸗ kundet die allgemeine Theilnahme an diesem Institut; noch nie, seit seiner Entstehung, hatte sich eine solche Menge von Zuschauern bei demselben eingefunden.
Mannheim, 3. Okt. Gestern Abend ist hier die oͤffentliche Ruhe durch Uebelwollende auf einige Zeit gestoͤrt worden. Heute ist deshalb eine Bekanntmachung des hiesi— gen Magistrats erschienen, worin, um der Wiederkehr solcher
des zeitigen Schließens der Wirthshaͤuser, Innehaltens der Kinder und Lehrjungen in den spaͤtern Abendstunden, u. s. w. getroffen und zugleich die Einwohner daran erinnert werden, daß es bei einem solchen Vorfalle die Pflicht eines jeden Wohlgesinnten sey, zur Wiederherstellung der Ruhe nach allen Kraͤften mitzuwirken, nicht aber, wie man mit Leidwesen am gestrigen Abend bemerkt habe, sich aus bloßer Neugier zu den Ruhestorern zu gesellen und somit den gegen diese zu ergrei— fenden Maaßregeln hinderlich zu seyn.
Darmstadt, 5. Okt. Ein gestern erschienenes Extra⸗ blatt der hiesigen Zeitung giebt die beruhigende Versicherung, daß die Insurrection, welche einige Tage lang die Provinz Oberhessen in Unruhe versetzt hatte, voͤllig gedaͤmpft ist. Auf die Rachricht von den von allen Seiten heranziehenden Mi— sitair-Kolonnen haben sich die Insurgenten gaͤnzlich zerstreut, und die Großherzoglichen Truppen haben nicht die Genugthu⸗ ung gehabt, auf eine Masse von Rebellen zu stoßen. — Das Hauptquartier St, Hoheit des Prinzen Emil war gestern in Nidda, wo Derselbe, als im Mittelpunkt der Provinz, vor
der Hand verweilen wird. — Es sind bereits die noͤthigen
Anordnungen getroffen worden, damit. die Rechtspflege und der Gang der Verwaltung keine Stoͤrung erleide, damit die zerstoͤrten offentlichen Gebaͤude wiederhergestellt oder, wo dies nicht schnell genug moͤglich ist, vorlaufig andere gemie⸗ thet, daß die oͤffentlichen Behoͤrden auf ihre Posten zuruͤckge, schickt und die Zollerhebung uͤberall wieder in regelmaͤßigen Gang gebracht werde. Auch sind alle thunlichen Einleitungen zur Beseitigung der Nachtheile, welche mit der Vernichtung der öffentlichen Papiere verbunden sind, getroffen und wegen der erforderlichen Untersuchung der stattgehabten Ruhestoͤrun— gen bereits gestern die geeigneten Maaßtregeln genommen worden. . Die hie sige Zeitung enthaͤlt im neuesten Blatte ausfuͤhr⸗ liche Nachrichten uͤber die Bewegungen der auf die Nachricht von den erfoigten Ruhestoͤrungen in Oberhessen am 30. Seot. und 1sten d. M. dahin abgesandten Truppentheile; am Schlusse des Artikels heißt es: „Es ist uͤbrigens erfreulich, den Einklang zu sehen, mit welchem die Deutschen ,, . bei dem ersten Rufe von dem Ausbruch einer Empörung in Deutsch⸗ land handeln. So sind bereits Großherzoglich Badische Trup⸗ pen, um gegen die Rebellen verwendet zu werden, an der diesseitigen Graͤnze angekommen, deren Huͤlfe indessen bei der bereits wiederhergestellten Ruhe nicht erforderlich ist. Auch haben Se. Majestaͤt der Koͤnig von Wuͤrtemberg einen Ihrer Adjutanten mit einem eigenhaͤndigen Schreiben an des Groß— herzogs K. * abgeschickt, worin Sie zu gleichem Zwecke ein bedeutendes Truppencorps anbieten. — Die Bewohner von Deutschland werden hieraus die beruhigen de Ueberzeugung schoͤpfen, daß alle weiteren Versuche zur ,. der oͤffent⸗ lichen Ruhe in Deutschland gleiches chicksal haben werden, wie der so eben gescheiterte Plan einiger Unruhestifter an den Graͤnzen des Großherzogthums Hessen.“
In der gestrigen Sitzung der zweiten Kammer der Land⸗ staͤnde wurde naͤchst mehreren anderen Verhandlungen ein Erlaß des Geheimen Staats Ministeriums vorgelegt, worin dasselbe die Staͤnde von der Publikation des 3 ruhr⸗Ge⸗ setzes in einigen Graͤnz⸗-Distrikten der Provin Ober⸗ Hessen in Kenntniß setzt. Hieruͤber bemerkte der Gu den der Kam⸗ mer: „Die so eben verlesene Verordnung, welche die Staats Regierung, ermaͤchtigt durch den Art. 73 der Verfassungs ürkunde, erlassen hat, und die weiter von ihr ergriffenen Raaßregeln werden zuverlässig die Ruhe schnell wieder her⸗
stellen, welche in einigen Graͤnz- Bezirken der Provinz Ober⸗ Hessen auf eine hoͤchst traurige Weise gestoͤrt worden ist. Be⸗
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deutende Kraft⸗ Entwickelung war um so noͤthiger, als eine unbegreifliche Muthlosigkeit einige sonst wohlgesinnte Gemein⸗ den überfallen und zur Theilnahme an den Freveln einge— drungener Insurgenten verleitet hatte. Ich kann nicht um⸗ hin, öffentlich der Staats-Regierung den groͤßten Dank fur die entwickelte Energie und die getroffenen hoͤchst zweckmaͤßi⸗ gen Maaßregeln auszudruͤcken, und ich lebe in der angeneh⸗ men Ueberzeugung, daß die sammtlichen Mitglieder der Kam— mer meine Ansichten und Gefuͤhle theilen werden.“ — Die Kammer erklaͤrte einstimmig und durch Aeclamation ihre voll⸗ kommene Uebereinstimmung mit dieser Aeußerung ihres Praͤ— sidenten.
Mainz, 5. Okt. Das Namensfest Sr. Majestaͤt des Kaisers von Oesterreich gab gestern, unserm Gouverneur, Herrn Herzog von Wärtemberg Konig! Hoheit, Veranlas⸗ sung, bei einer glanzvollen Tafel sammtlich⸗ Civil- und Mi⸗ litair-Behoͤrden, so wie die Mitglieder der Rheinschifffahrts⸗ Central⸗Kommifsion, zu vereinigen, bei welcher mit Herz und Sinn dem Allerhoͤchsten Wohlseyn des allverehrten Monar⸗ chen ein dreifacher Toast gebracht wurde. Auf Veranstaltung Sr. Hoheit wurden auch an diesem festlichen Tage 200 Arme hiesiger Stadt mit einer vollständigen Mahlzeit und Wein bewirthet. ,, .
Gotha, 8. Okt. Die hiesige Zeitung meldet aus Altenburg vom 2ten d.: „Der Herzogl. Geheime⸗Raths⸗ Prꝛasident c, F. C. A. von Truͤtzschler, har auf sein wieder holtes Gesuch die Entlassung von seinen sammtlichen Aemtern erhalten, jedoch hat sich Se. Durchl, der Herzog vorbehalten, „bei besonders wichtigen Angelegenheiten den Beirath eines so bewährten Dieners einzuholen.“ Herr von Truͤtzschler ist S0 Jahre alt, war 59 Jahre im Staatsdienste und hat sich um Das Gluͤck und die Wohlfahrt des Landes unvergeßliche, allgemein anerkannte Verdienste erworben. Als Dirigent im geheimen Ministerium folgt ihm der Geh. Rath von Braun. Die zweite Stelle im Ministerium, jedoch mit Dispensation von den laufenden Geschaͤften, hat der Geh. Rath v. d. Ga⸗ belenz erhalten, die dritte der zum Geh, Konferenz⸗Rath und in den Adelstand erhobene bisherige Geh. Legations-Rath Wuͤstemann, die vierte der Geh. Konferenz⸗Rath Hermann.“
Oesterreich. ̃
Wien, 5. Okt. oh — fest unsers Allergnaͤdigsten Monarchen wurde hier in der Hauptstadt und in allen Theilen der Monarchie mit den in— nigsten Gefuͤhlen der Freude begangen. Naͤchst der kirchlichen Feier wurden insbesondere auch von den Bewohnern der Hauptstadt mannigfache fromme Spenden veranstaltet. Abends
wurden in den Schauspielhaͤusern bei besonderer Beleuchtung des
äußern Schauplatzes das stets mit erneuten Gefuͤhlen vaterlaͤn⸗ discher Freude ver nommene Volkslied: „Gott erhalte Franz den' Kaffer!“ abgesungen und von dem 'san ten Publikum mit den lebhaftesten Aeußerungen der innigsten Theilnahme begleitet. ei. Der Courrier de Smyrne meldet in einem Schrei⸗ ben aus Konstantinopel vom 26. August: „Am 23sten d. M. hatte der Kaiserl, Russische Gesandte in seinem Pal⸗ laste zu Bujukdere eine Zusammenkunft mit einigen Ministern der Pforte. Schon am 12ten und 13ten hatten aͤhnliche Konferenzen stattgefunden denen der Beylikdschi, Direktor der Stagts,-Kanzkei und Abgeordneter des Reis-Efendi, der Ametdschi oder Secretair der auswaͤrtigen Angelegenheiten, der Pforten⸗Dolmetsch und Nedgib⸗ Efendi, derselbe, der Halil-Pascha als Gefandtschaftsrath nach St. Petersburg begleitete und dort in die olitischen Geschaͤfte eingeweiht wurde, beiwohnten. Nicht ohne einiges Erstaunen hat man zum erstenmale Ottomanische Minister sich nach dem Hotel eines fremden Ministers begeben sehen, um dort Konferenzen zu halten. Die Annalen der Tuͤrkischen Diplomatie bieten kein Beispiel dieser Art dar. Der Gegenstand dieser Zusam⸗ menkuͤnfte sind, wie man allgemein glaubt, die Distrikte, welche mit Servien vereinigt werden sollen. Alle Schwierig⸗ keiten, die dieser Punkt des Vertrages von Adrianopel an— fangs bei seiner Ausfuhrung fand, glaubt man nunmehr zur Zufriedenheit der betheiligten Parteien beseitigt, — Seit einigen Tagen trifft man Anstalten zu einer großen Revue, die in der Ebene von St. Stefano stattfinden soll und zu welcher die Gesandten der vier großen Maͤchte Einladungen erhalten werden. ) Die Truppen, aus 16 Bataillonen mit 36 Stuͤck Geschuͤtz bestehend, werden unaufhoͤrlich geuͤbt. Um den Glanz dieser Revue zu erhoͤhen, hat der Sultan befoh⸗ len, daß die Esnafs, oder die Corporation der Gewerke, sich
) Vergl. Nr. 279. der Staats⸗Zeitung.
Das gestern eingetretene hohe Namens⸗
zahlreich versammel⸗
dorthin begeben und ihre Waarenlager unter Zelten auslegen soll. Die Anzahl der Zelte wird sich auf 20, 000 belaufen. Dieses militairische )
Dder der Geburt des Propheten stattfinden, die der Großherr am 12ten des gegenwaͤrtigen
Fest wird nach der Feier des Mewlud
Monats im alten Sommer⸗
Pallaste Beschicktasch ohne großen Pomp zu begehen gedenkt.“
Ften d. gemeldet: hre K Hoheiten der Prin; Albrecht von Preußen und Hoͤchstdessen G
der zahlreich versammelten mit herzlicher Freude bewillkommt. l fallen empfing das hochverehrte Fuͤrstenpaar den reinen Er⸗ guß der innigen Anhaͤnglichkeit der
Inland.
Berlin, 10. Okt. Aus Duͤsseldorf wird unterm Gestern gegen Abend trafen Ihre Königl. zemahlin hier ein und wurden unter Geschuͤtzes⸗Donner von Einwohnerschaft hiesiger Stadt Mit sichtbarem Wohlge⸗
Bewohner Duͤsseldorfs an das Koͤnigl. Haus und alle hohen Glieder desselben, und Hoͤchstdieselben geruhten sich hieruͤber gegen unseren Herrn
FberBuͤrgermeister auf das huldreichste auszusprechen. Nach
der Ankunft des Fuͤrstenpaars im Prinzlichen Palais fand eine Beleuchtung der Hofgarten⸗Alleen statt; auch wurde ein Feuerwerk mit allegorischen Darstellungen abgebrannt. — Wir erfreuen uns noch des Gluͤckes, das theure Fuͤrstenvagr in unserer Mitte zu besitzen. Dasselbe wird erst morgen fruͤh die Reise fortsetzen.
Ueber die Cholera-Epidemie, welche vom Herbste 1329 bis zum Fruͤhlinge 1830 im Orenburgschen
Gouv'ernement geherrscht hat. ö.
genblicke die Cholera, welche seit
en her die Europaͤischen Laͤnder und
im Suͤden desselben namhafte Ver⸗
enen Werke bekannt gemacht,
mlung der Akten stuͤcke
welche sich auf die Cholera de des Jahres 1829 und am Orenburgschen Gou— rausgegeben von dem Petersburg, in der Druk⸗ Departements des Ministeriums des
verpflichtet fuͤhl scher Sprach
setzen un sehen, the
n 26. August a. St.
tzt den 6. Februar 1830 im Erkrankten betrug: 3599. Man kann also
olgende Schlußfo uͤber Ansteckung oder Ansicht uͤber die Na— von großer Wich—
rungen, Nichtansteckung,
ee. des Uebels und die tigkeit sind: ; . in Orenburg zur gedachten Zeit herrschend ge— wesenẽ Krankheit war in der That die Cholerg.
2) Die wichtige Frage, ob die Krankheit in Orenburg selbst entstanden oder aus der das Orenburgsche Gouverne⸗ ment von den Kirgisischen Steppen trennenden Graͤnzscheide eingefuͤhrt worden sey ist, trotz aller sorgfaͤltigen Nachfor⸗ schung der ortlichen Behoͤrde unentschieden 66 2
3) Die andere Frage aber, welche von fast eben so gro⸗
er Wine eee! ist, ob naͤmlich die Krankheit ansteckend sey, ist jetzt weit mehr erlautert, als die erste. Nach den ersten Bebbachtungen, wie insbesonderg aus der (in dem Werke selbst ausfuhrlich mitgetheilten) Beschreibung des Stabsarz⸗
tes Sokolomw hervorgeht, koͤnnte man schließen, daß die Cho⸗