1830 / 283 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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seyen, auf das bestimmteste widersprochen; vielmehr wird ver sichert, daß in der ganzen Provinz Limburg langs der Maas die Ruhe noch nirgends gestoͤrt worden sey und die groͤßte Achtung fuͤr die gesetzliche Autoritaͤt herrsche.

Antwerpen, 2. Okt. In Betreff der Grund saͤtze, nach welchen das provisorische Gouvernement (wie vorgestern erwahnt worben) die Angelezenheiten Belgiens ordnen will, sagt die Antwerpener Zeitung: „Es ist leicht, darin die politischen Ideen eines beruͤhmt gewordenen, wenn gleich nicht sehr vẽrstandigen Schriftstellers zu erblicken, dem die Lage seines Landes, die Lage Europas und die politischen Verbindungen der Kabinette unter einander unbekannt zu seyn scheinen. Man muß bemerken, daß diese Ideen, welche zu Bruͤssel am 1. Okt. aufgestellt wurden, zu der selben Zeit in Paris durch den Globe mitgetheilt wurden, ein Blatt, das den demokratischen und republikanischen Grund saͤtzen ge—

weiht ist. Es waͤre uͤberfluͤssig, einen Plan ernsthaft zu wuͤr⸗ digen, dessen erste Inkonvenienz ist, uns in einen ewigen

Feindseligkeits-Zustand zu versetzen und die Zeit der Beendi—

ist hier wohl der Platz, zu bemerken, daß es viel leichter ist, eine Revolution zu erregen, als sie zu mäßigen, und daß alle Revolutionen ihren Zweck uͤberschritten haben, weil sie sich nicht einzuhalten wußten. Uebrigens ist es jetzt nicht der Au⸗ genblick, politische oder diplomatische Fragen zu eroͤrtern. Bei den gegenwartigen Umständen sind unsere unmittelbaren Feinde die der offentlichen Ruhe. Meinungen, Wuͤnsche, Stand, Lebens⸗Verhaͤltnisse mogen seyn, wie sie wollen, wa⸗— chen wir Alle, um uns die Ruhe zu erhalten! Ehrfurcht vor dem Eigenthum und Sicherheit den Personen! Wir wollen zu Antwerpen diese merkwuͤrdige Stellung beibehalten, die sich auf die Kraft der Buͤrger und der Gesetze stuͤtzt. Noch einige Opfer, so haben wir den Sturm uͤberstanden und er— reichen den Hafen. Laßt uns wohl bedenken, daß bei den öffentlichen Unordnungen alle Klassen zu verlieren haben und Opfer werden koͤnnen, während die Erhaltung der Ordnung uns fuͤr die Gegenwart und fuͤr die Zukunft Sicherheit verbuͤrgt.“

Antwerpen, 5. Oktober. Heute Morgen ist Se. Koͤ— nigl. Hoheit der Prinz von Oranien aus dem Haag hier angekommen, um in des Koͤnigs Namen die Verwaltung derjenigen Landestheile der suͤdlichen Provinzen, wo die ver⸗ fassungsmaͤßige Autoritaͤt noch anerkannt wird, zu ubernehmen.

Die Ankunft Sr. Koͤnigl. Hoheit des Prinzen von Oranien hat die Gemuͤther hier sehr beruhigt und nament— lich auf unsere Boͤrse, wo, so wie in Amsterdam, die Nieder⸗ ländischen Staatspapiere merklich gestiegen sind, einen guten Eindruck gemacht. An der Boͤrse erzählte man, daß sich un— ter den Haͤuptern der Insurgenten in Bruͤssel Uneinigkeit gezeigt habe und man dort sehr geneigt sey, mit Antwerpen in Unterhandlung zu treten.

Bruüssel, 4. Okt.! Der Graf Vilain XIV. hat die

ihm von der provisorischen Regierung zu Theil gewordene Ernennung zum Gouverneur von West-Flandern, angeblich wegen seines schwankenden Gesundheits-Zustandes, nicht an⸗ genommen.

Die provisorische Regierung ist sogar so weit gegangen, fuͤr die Provinz Antwerpen einen neuen Gouverneur in der Person des Grafen Frangois Robiano zu ernennen; es ist nicht gut zu begreifen, wo dieser neue Gouverneur eigentlich seinen Aufenthalts, Ort nehmen soll.

Den General Duvivier hat man hier zum Militair— Kommandanten der Provinz Luͤttich ernannt und den Hrn. van Erombrugghe als Buͤrgermeister von Gent bestaͤtigt.

Die Provinzial-Staaten von Luͤttich, Namuͤr und Ost⸗ Flandern setzen ihre bisherige Wirksamkeit fort.

Ueber die Austheilung der Lebensmittel sind viele Klagen bei der provisorischen Regierung eingelaufen, und diese hat sich dadurch veranlaßt gesehen, die Armen⸗Vorsteher aufzu⸗ fordern, bei dieser Austheilung mitzuwirken. Auch hat sie Hrn. Friedrich v. Merode zum Aufseher uͤber diese Verthei— lungen ernannt.

Das Jouynal des Flandres giebt in einer seiner neue⸗ sten Nummern selber zu, daß die Buͤrger von Gent bei der Aufpflanzung der sogenannten National-⸗Fahne nur wenigen Enthusiasmus gezeigt haben. Die Stadt Gent hat sich ge— weigert, Truppen aufzunehmen, von welcher Seite sie ihr auch , werden mögen.

ie Herten von Broukere und Gerlache werden, dem

Direlte Brůsseler Nachrichten sind heute wieder ausge⸗ hliehen.

Vernehmen nach, der provisorischen Regierung als Mitglieder beitreten.

Naͤchst dem Hrn. Bartels, einem Mit-Verbannten von Potters, welcher sich bereits in den Niederlanden befindet, wird auch Hr, Tielemans mit einem neuen Transport Bel⸗ gischer Freiwilligen, die naͤchstens aus Paris ankommen sol— leu, hier erwartet.

Unseren Blaͤrtern zufolge melden sich hier Offiziere aller Art, um in den Dienst einzutreten.

Holländische Blatter berichten: „Die Insurgenten⸗ Freiwilligen, die sich mit einigem Geschuͤtz nach Vilvorden begeben Ünd daselbst Posto gefaßt hatten, sind, auf ausdruͤck⸗ lichen Befehl der provisorischen Regierung, von da nach Bruͤssel zuruͤckberufen worden. Es hat dies nicht wenige Verwunderung unter ihnen erregt, besonders da viele der Meinung waren, daß dieser Befehl nicht mit dem Wissen des Oberbefehlshabers van Halen ertheilt worden sey. Hier—

aus wurde sich dann auch mit einigem Grunde schließen

lassen, daß bereits zwischen jenem Offizier und der provisori—

gung unseres Buͤrgerkrieges und der Rückkehr zum oͤffentlié schen Regierung einige Uneinigkeit herr sche.“

chen Frieden auf unbestimmte Zeit zu verschieben. Aber es

Der Franzoͤsische General Mellinet hat als Befehlsha— ber der Artillerie der Insurgenten seine Entlassung erhalten, und ist ihm fuͤr seine geleisteten Dienste von der provisori— schen Regierung eine Belohnung versprochen worden.

Der „TCentral-Verein“ hat seine Sitzungen wieder be— gonnen und den invaliden Artilleristen Charlier aus Luͤttich, der sich unter dem Namen „Jambe de bois“ bekannt ge— macht, zu seinem Ehren-Mitglied ernannt.

Ein vom Kommandanten von Charleroi abgesandter Of— fizier ist heute hier angekommen, um bei der provisorischen Regierung die Erlaubniß nachzusuchen, sich in das Haupt— quartier des Prinzen Friedrich zu begeben und demselben Bericht von der Lage der Festung abzustatten.

Der von der provisorischen Regierung ernannte Gouver⸗ neur von Namur, Baron v. Stassart, fordert die Buͤrger von Namur auf, die Bedingungen der mit dem General v. Geen abgeschlossenen Capitulation puͤnktlich zu vollziehen und sich nicht in der Nähe der Festung zusammenzurotten, da durch einigs Unklugheit leicht eine fuͤr die Stadt ungluͤckliche Explosion der Pulvermagazine erfolgen konnte.

Lattich 5. Okt. Die Unterhandlungen mit der Citadelle bauern fort; es scheint der Besatzung derselben an Brod und Salg zu fehlen. Bei einem ihrer letzten Ausfaͤlle ist es ihr gelungen, einige Vieh-Heerden in die Festung zu bringen. Hr. Eh. Behr ist zum Befehlshaber der Insurgenten ernannt worden, welche die Citadelle beobachten.

Deutschland.

Dresden, 7. Okt. (Aus der Leipziger Zeitung.) Zu einer beschleunigten Untersuchung gegen die Theilnehmer an den Stoͤrungen der offentlichen Ruhe und deren Bestra— fung ist die Niedersetzung besonderer Untersuchungs⸗Kommis⸗ sionen fuͤr noͤthig befunden worgen, welche ermaͤchtigt sind, gegen die vor sie gestellten Tumultuanten nach Vorschrift des Mandats wiber Tumult und Aufruhr zu verfahren und, ohne daß eine soͤrmliche Defension oder Einholung rechtlichen Erkenntnisses von den Dikasterien stattfinde, auf den Grund der summarischen Ermittelung des Thatbestandes sofort die in jenem Gesetze gedrohten Strafen zu erkennen. Derglei— chen Kommissionen sind dermalen zwei, die eine wegen der hiesigen Ruhestoͤrungen, die andere in Bezug auf die im Erz⸗ gebirge und Voigtlande vorgefallenen, niedergesetzt.

Muͤnch en, 4. Ekt. Gestern Nachmittag hatte auf der Theresienwiese das jährliche Central-Landwirthschaftsfest auf die gewoͤhnliche Weise statt, dem das Pferderennen folgte. Se. Majestät der König kamen um 2 Uhr unter Abfeuerung der Kanonen der buͤrgerlichen Artillerie und in Begleitung der Kavallerie der Landwehr auf der Wiese an; die Choͤre der Musik der Landwehr erschallten, die Trompeten schmet⸗ terten, und der Jubelruf von mehr als 50,900 Menschen, die auf den Hoͤhen versammelt waren, empfing den geliebten Monarchen. Nach dem Absingen des Volksliedes: „Gott erhalte den König!“ erfolgte durch den Herrn Minister des

nnern die Preis⸗-Vertheilung fuͤr die preiswuͤrdig erkannten tuͤcke Vieh. Ueberall herrschte Freude, Ruhe und Ordnung, und das schoͤnste Wetter beguͤnstigte das Fest. Abends ward im Koͤnigl. Hoftheater die Oper: „Der Untersberg“, gedich⸗ tet von E. v. Schenk und in Musik gesetzt von dem Frhrn. v. Poißl, aufgefuͤhrt. Se. Majestaͤt der Koͤnig wurden von

dem Publikum mit den groͤßten Freudensbezeugungen em⸗

fangen. Munchen, 5. Okt. Das Ringelspiel ist eine Belusti—

gung, welches in diesem Jahre zum erstenmale in die Reihe der übrigen Unterhaltungen bei dem Oktoberfeste eintrat.

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Nachdem gestern Vormittags die Schuͤtzen vom hiesigen Rath⸗ hause aus, wie alljährlich, nach der Theresienwiese gezogen waren, versammelten sich Nachmittags im Hofe des Magi— strats gebaͤudes saͤmmtliche Theilnehmer an dem Ringelspiele zu Pferde und begaben sich in geordnetem Zuge ebenfalls dahin. ; Frankfurt am Main, 7. Okt. Da die Zeit heran⸗ naht, welche der Art. 14. der Constitutions⸗Ergaͤnzungs⸗Akte zur Versammlung des gesetzgebenden Körpers festsetzt . so verden, mittelst einer Bekanntmachung des hiesigen Magi— strats vom 5ten d., die hiesigen christlichen Buͤrger in Ge— maͤßheit Art. 11. der Constitutions-Ergaͤnzungs⸗-Akte einge— laden, uͤber die Bildung des Wahl- Kollegiums der 75 Buͤr— ger, welche die zur naͤchsten gesetzgebenden Versammlung be⸗ stimmten 45 Glieder aus der Buͤrgerschaft zu wahlen haben, in drei Abtheilungen abzustimmen.

Hanau, 6. Okt. Die hiesige Zeitung meldet: Ueber den Stand der Dinge in unserer Provinz gehen fortwaͤhrend die erfreulichsten Berichte ein. Von Unruhe, die sich fruͤher der

Gesetze und Obrigkeit werden allenthalben respektirt, und es steht sohin mit vollem Grunde zu erwarten, daß die herge— stellte Eintracht und Ruhe in der Folge keine neue Stoͤrung erleiden werde. . Schwerin, 6. Okt. Von Seiten der Großherzogl. Landes-Regierung ist hier zur allgemeinen Kenntniß gebracht worden, daß Se. Koͤnigl. Hoheit die Aufhebung des bisher an den Thoren Schwerins nach dem Thorschlusse wahrge— nommenen Sperrgeldes befohlen haben, und daß von jetzt an auch nach dem fernerhin aus polizeilichen Ruͤcksichten zu bestimmenden Thorschlusse die Thore jederzeit unentgeltlich geoͤffnet und passirt werden sollen. J Se. Koͤnigl. Hoheit haben, besonders zur groͤßern Sicher⸗ heit des Land⸗Arbeitshauses, die Verlegung der bisher in Dargun stationirten Gendarmerie Brigade nach Guͤstrow zu

verfuͤgen geruht. fasen g O ee st e rr e i ch,

Preßburg, 5. Okt. Das Namensf d des Kaisers wurde gestern auf eine wuͤrdige Weise mit Pracht und Herzlichkeit gefeiert. Außer den Linien der Stadt, auf der Ebene an der Straße, die nach Tyrnau fuͤhrt, waren vier Bataillone, zwei Kuͤrassiier-Regimenter und Ar⸗ tillerie in einem Viereck aufgestellt; in der Mitte desselben war ein Zelt aufgerichtet. Der Erzherzog Großherzog von Toskana, die Herren Erzherzoge Karl, Joseph Reichs ⸗Pala⸗ tin, Johann, Anton, Ludwig, Ferdinand und Maximilian, Ihre Majestaͤt die Frau Erzherzogin, Herzogin von Parma, der Prinz von Salerno mit Sr. Durchlauchtigsten Frau Ge⸗ mahlin, die Frau Herzogin von Lucca, die Botschafter und Gefandten der auswaͤrtigen Maͤchte und die Herren Staͤnde versammelten sich daselbst um zehn Uhr Morgens. Vieles Volk war aus der Stadt hinausgestromt. Der Kardinal Fuͤrst⸗Primas von Ungarn verrichtete die geistlichen Functio⸗ nen. Das Ganze gewährte einen imposanten Anblick! Nach der Messe verfuͤgten sich die gesammten Herren Stände in den Primatial⸗Pallast, um Sr, Majestaͤt ihre unterthaͤnigsten Gluͤckwuͤnsche darzubringen. Der Fuͤrst-Primas redete im Namen der Staͤnde. Der Kaiser antwortete mit gewohnter Huld, und mehrere Stellen seiner Rede wurden von den be— geisterten Staͤnden wiederholt mit Jubelruf unterbrochen. Se. Majestaͤt der Kaiser entfernten sich unter den lautesten Nusbrüchen der Freude und den innigsten Wuͤnschen der Stande fuͤr Seine lange Erhaltung. Abends war glänzender Hofball und die Stadt festlich beleuchtet.

Spanien.

Pariser Blätter melden aus Madrid vom 20sten September: „Gestern ist Don Joaquin Magallon mit De— peschen aus Wien hier angekommen, JJ. MM. der Koͤnig und die Koͤnigin von Neapel haben den Infanten Don Francisco de Paula und seine Gemahlin bevollmächtigt, um Sie als Pathen bei der Taufe des Prinzen oder der Prin⸗ zessin zu vertreten, von dem oder von der die Koͤnigin ent⸗ hunden werden wird. Vor einigen Tagen sind Abgeordnete der Baskischen Provinzen hier angekommen. Der General⸗ Intendant von Andalusien, Arjona, hat uͤber den politischen Zustand diefer Provinz einen Bericht an den König einge— fandt, woraus crhellt, daß die dortige Stimmung höͤchst auf— geregt ist, und daß die Protestation, welche die Cortes im Jahre 1823 bei ihtem Auseinandertreten erließen, in vielen Exemplaren eirkulirt.“

Türkei. Der Courrier de Smyrne berichtet aus Kon—

est Sr. Majestaͤt

meister den Preis des Fuhrlohns um einen Piaster fut die Stunde erhoͤht und spaͤter sogar durch einen Ferman be— stimmt, daß an die Stelle der Post der sogenannte Kira treten, d. h., daß kuͤnftig statt der Postpferde Miethspferde gegeben werden sollten. Da diese Einrichtung die Com— munie ationen kostspieliger und unregelmaͤßiger machte, so haben die betheiligten Gesandtschaften bei der Regierung eine Vor— stellung eingereicht, in deren Folge der Ferman zuruͤckgenom⸗ men und Alles auf den alten Fuß wiederhergestellt worden ist. Vor kurzem lief hier aus dem Schwarzen Meere ein Fahrzeug mit siebenzig schoͤnen Sklavinnen aus Tscher kassien ein, die von Tuͤrkischen Großen sogleich, zu 7000 Piastern jede, gekauft wurden. Chosrew Mehemet⸗Pascha ist bemuͤhr, mitten im Frieden durch Uebungen der Truppen unter ihnen den Eifer suüͤr die neuen militairischen Einrichtungen zu er— halten. Taͤglich haͤlt er Musterungen, unterrichtet sich von den Beduͤrfniffen der Soldaten und läßt sich uͤber alle ihn vorgelegten Verbessungsplaͤne Bericht erstatten. Ein Reisen— der, der vor kurzem, in Abwesenheit Chosrews, in dessen

Gemüther bemaͤchtigt hatte, ist keine Spur mehr vorhanden. Zimmern umhergefuͤhrt wurde, sah auf einem Tische eine große gedruckte Charte, auf welcher alle Evolutionen der Artillerie

dargestellt waren; auf demselben Tische lag eine große An—

zahl von Elfenbeinstuͤcken, weiche sich nach den auf der Charte angegebenen Figuren zusammensetzen ließen. Chosrew⸗Pascha beschäftigt sich also mit der Taktik, um uͤber die Kenntnisse derer, die er als Lehrer bei den Truppen anstellt, selbst urthei⸗ len zu koͤnnen. Sein Adoptiv- Sohn, Halil⸗Pascha, der jez⸗ zige Kapudan-Pascha, zeigt denselben Eifer fuͤr die Organi—⸗ sirung der Marine. Seit seiner Ruͤckkehr von St. Peters⸗ burg hat das Arsenal ein ganz neues Ansehen gewonnen, und am Bord der Schiffe herrscht eine bisher unbekannte Rein— lichkeit, Ordnung und Manns zucht.“

Guatemala.

Der Englische Courier giebt folgende Nachrichten aus Guatemala: , .

„Der Kongreß hat einen Praͤsidenten erwählt; General Moragan und Senor des Valle waren die Kandidaten, und der Erstere ist mit 207 Stimmen erwaͤhlt worden. Senor Mariano Prado wurde zum Vice-Praͤsidenten ernannt. Diese Wahl erregte große Unzufriedenheit, und Don Galvez hat seine Minister⸗Stelle niedergelegt. Die Legislatur des Staates von Guatemala hat den Erzbischof Ramon Casaus und seinen Sitz fuͤr erledigt erklärt und verordnet, daß die Geist⸗ lichkeit einen General-Vikar mit Einwilligung der Regierung wählen soll; zugleich wurde alle Verbindung mit dem Erzbischof verboten, und das Kloster von Santa Theresa wurde nach ihm gehörigen Papieren durchsucht. Eine Anzahl von Nonnen, und unter ihnen die beruͤchtigte Maria Theresa Ayeinena, wurden in das Staatsgefaͤngniß abgefuͤhrt, aber wegen der großen Aufregung des Volkes wieder in Freiheit gesetzt. Do⸗ mingquez hat bei Trujillo eine so starke Macht versammelt, daß man zur Ausruͤstung einer Armee gegen ihn außerordent— liche Beisteuern gefordert hat.“

Inland.

Berlin, 11. Okt. Aus Koln vom 6ten d, wird ge— meldet: Heute ward unserer Stadt das Gluͤck zu Theil, die Erlauchten Neuvermahlten, Ihre Konigl. Hoheiten den Prin⸗ zen und die Prinzessin Albrecht, in ihrer Mitte zu verehren. Gegen halb 10 Uhr Morgens trafen Hoͤchstdieselben von Düsseldorf hier ein. Zu Ihrem Einzuge war die stehende Bruͤcke, welche die beiden Nheinufer mit einander verbindet,

in ihrer ganzen Laͤnge mit Laubgewinden und Blumenkraͤnzen

geschmuͤckt. Die größeren Rheinschiffe hatten sich, mit festli⸗ chen Flaggen versehen, laͤngs der Brucke gelagert und ge⸗ waͤhrten, in Verbindung mit den gleichfalls beflaggten uͤbri⸗ gen Schiffen des Hafens, einen herrlichen Anblick. Und als nun der Donner des Geschuͤtzes die Ankunft der Hohen Rei— senden verkuͤndete, ließen die auf dem Rheine aufgestellten Mufik, Ehöre rauschende Harmonieen ertoͤnen, das Gelaͤute aller Glocken der Stadt erscholl, und die am Ufer und in den Straßen versammelte unzählige Menschenmenge jubelte dem herzlich verehrten Fuͤrstenpaare das freudigste Lebehoch entgegen. Alles dieses bildete ein wahrhaft festliches, impo⸗ fan tes Schauspiel, bekundend die aufrichtige Anhaͤnglichkeit eines treuergebenen Volkes an den allgeliebten Landesvater und das erhabene Herrscherhaus, Schiffsleute beeilten sich, die Pferde vom Wagen des Hohen Fuͤrstenpaares abzuspannen, und zogen selbst ihn uͤber die Bruͤcke und durch die Stadt, bis zum Gebäude der Königlichen Kommandantur. Hier geruheten Ihre Königlichen Hoheiten abzusteigen, die Aufwar⸗

stan tin opel: „Die Pforte hatte auf Ansuchen der Post. ) tung der Militair⸗ und Civilbehorden zu empfangen und ein

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