1830 / 284 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Der General Lafayette giebt in einem Tagesbefehl vom strigen Datum den Legionen der National⸗Garde seine Zu⸗ i Ther mit der guten Haltung bei der vorgestrigen Revue zu erkennen und dankt zagleich dem Marschall Gerard und zem General Gourgaud fuͤr die von ihnen bei der Bildung der Artillerie der National-Garde bewiesene Bereitwilligkeit. Der Messager des Chambres meldet; „In Bayonne

hat sich dem Vernehmen nach eine Spanische Junta gebil— det, unter deren Mitgliedern die Herren Isturiz, Calatrava, Sancho und Lopez-Pinto sich befinden,

ihnen weder an Geld noch an Waffen.

dringen derselben zu widersetzen. peluna hat nach den Thaͤlern Bastan, Roncal,

abgesandt. Die Einwohner werden bewaffnet. Die Graͤnzlinie zwischen beiden Koͤnigr

besetzt.“

listische Verschwoͤrung entdeckt, in dort garnisonirenden Regiments verwickelt ist.

welche der Oberst eines

schwornen hatten einen mißlungenen Versuch gemacht, dieses Ihn dieser Stadt

Regiment zur Theilnahme zu verleiten. . ö. hieß es, ein Haufen constituttonnel Gesinnter sey in Malaga gelandet.

Aus Lissabon vom 18. September schreibt man, daß Dom Miguel alletz im dortigen Arsenal befindliche Pulver, nach einigen Debatten beschlossen ward, eine besoldete Magi— aus Furcht, daß das Volk sich desselben bemaͤchtigen moge, an Bord der auf dem Tajo liegenden Kriegsschiffe habe brin⸗ / haben in einer oͤffentlichen Zusammenkunft beschlossen, im Par— sämmtlichen Städten des Landes die Kreuze, welche die Missionagire auf den oͤffentlichen Platzen errichtet hatten, fortzunehmen und

August eingelaufen. Herr von Mar⸗ tinencg sind zu See-Praͤfekten, Ersterer von Toulon und

gen lassen.

Die Regierung hat Befehl ertheilt, in

nach den Kirchen zu bringen. ; Der Contre⸗Admiral von Rosamel und

Letzterer von Rochefort, ernannt worden.

zum Administrator der Forsten berufen worden.

Herr Baudot, ehemaliges Convents-Mitglied und Na—⸗ tional? Repraͤsentant bei der Rhein- und der Mosel⸗Armee, . Koͤnigl. Proclamation erschienen.

ist aus Bruͤssel hier eingetroffen.

Einer vom Spanischen Hof⸗Banquier Aguado erlassenen Bekanntmachung zufolge sind in Paris bis zum 30. Sept.

d. J. 69,026 schwere Piaster oder 372,708 Fr. an immer⸗

waͤhrender Spanischer Rente getilgt worden, welche 4,037,339 e die Wir in Ansehung Unserer Bundes genossen erfuͤllen muß—

Fr. 56 Cent. gekostet haben.

An der gestrigen Boͤrse verbreitete die Nachricht, daß das angesehene Handelshaus R. Vassal und Comp. seine Zahlun⸗

gen eingestellt habe, allgemeine Theilnahme und Bestuͤrzung.

Herr Vassal hat bereits gestern die verschiedenen Aemter, die

er mit so viel Auszeichnüng bekleidet hat und unter denen Wir die Nothwendigkeit,

das eines Praͤsidenten des hiesigen Handelsgerichts oben an stand, niedergelegt. Als Mitglied

als Redner besonders ausgezeichnet. Die Passiva des Fal⸗ lissements sollen sich auf zehn Millionen Fr. belaufen. Man glaubt, Herr Vassal werde Paris und vielleicht sogar Frank—⸗ keich verlassen. Eine zweite unguͤnstige Nachricht, die an der gestrigen Boͤrse bekannt wurde, war die von dem freiwilli⸗ gen Tode des Chefs des andelshauses Colon und Comp. lieber den Stand der Angelegenheiten dieses Hauses ist noch nichts Bestimmtes bekannt; seine Geschaͤfte waren bei wei— * nicht fo ausgedehnt, wie die der Firma Vassal und omp.

Pie Ueberreste des beruͤhmten Malers David sollen von Bruͤffel hierher gebracht und auf diesem ganzen Wege durch National⸗Garden von einer Ortschaft zur andern eskortirt werden. .

Großbritanien und Irland.

London, 5. Okt. Dem Courier zufolge werden Se. Majestaͤt am 2sten dieses und am Iten und 10ten des 1 Monats im Pallast von St. James Lever alten.

Prinz Leopold hat sich am verwichenen Freitage in Be⸗ gleitung des Baron Stockmar nach Groß⸗Malvern, einem eren Landsitze in der Naͤhe von Worcester, begeben. Er hesucht haufig die dortigen Berge und scheint sich in densel— ben sehr zu gefallen.

in Grosvenor⸗Square

Die Fluͤchtlinge sammeln sich fortwährend am Fuße der Pyrenaͤen; es fehlt Die Spanische Re⸗ gierung trifft außerordentliche Maaßregeln, um sich dem Ein⸗ Die Garnison von Pam⸗ Ochagaria, Ronceval und Burguetta 1200 Mann Truppen und 400 royali⸗ stische Freiwillige unter den Befehlen des Brigadier Juanito

ganze eichen ist mit Wachtposten dieser Entlassung darin liegen, daß Graf O Neill Großmeister Privat-Briefen aus Sevilla, vom 14. September zu⸗ h folge, hat der General-Capitait Vincent Quesada eine Car- Notification der Verabschiedung in sehr harten Aus druͤcken

Die Ver

U irECr o G, . oder Piken bewaffnet.

Der bisherige Direktor der Forstschule, Herr Lorentz, ist verwickelter Einwohner verhaftet worden;

statt des zu andern Functionen berufenen Baron Duteuil

der Depurirten⸗ Kammer hat er stets auf der linken Seite gesessen, sich jedoch niemals

Wie man sagt, werden sich auch die

Herzoge von Cumberland und Susser und Prinz George von Cumberland nach Malvern begeben; Fuͤrst Esterhazy nebst Gefolge waren bereits dort angelangt, ingleichen die ver— witwete Herzogin von Marlborough mit Lady Ellenborough.

Fuͤrst Talleyrand hat das vormals von Lord Henniker bewohnte große Hotel als geeigneter

fuͤr die Franzoͤsische Gesandschaft gemiethet. Der Fuͤrst hat

sich mit großer Zufriedenheit über den Empfang von Seiten

des Herzogs von Wellington geaͤußert. Es ist bereits ein Tag zu einer Audienz bei Sr. Majestaͤt festgesetzt worden.

Am letzten Donnerstage gaben die neu erwaͤhlten She⸗ rifs von London ein sehr glaͤnzendes Mittagsmahl in der London-Tavern, an welchem mehr als 200 Per sonen Theil nahmen.

Bel Gelegenheit der in der Dubliner Abendpost ange— kuͤndigten Entlassung des Grafen O Neill von seinem bishe⸗ rigen Amte eines General-Postmeisters aͤußert sich der Standart sehr bitter über den Herzog von Wellington. Der Angabe des genannten Blattes zufolge, soll die Ursache

der Irlaͤndischen Orange-Maͤnner ist; auch soll die amtliche

abgefaßt seyn. Die Grafschaft Meath in Irland befindet sich in einem sehr beunruhigenden und verwirrten Zustande. sten Theilen derselben haben sich die Bauern als Bandmaͤn⸗ ner (Ribbonmen) organisirt und fast alle mit In Kells fand vor kurzem eine

ö In den mei— Feuergewehren Versammlung von obrigkeitlichen Personen statt, in welcher

stratsperson anzustellen.

Die Landbesitzer in der Grafschaft Mayo (in Irland) lament eine Bittschrift gegen alle abwesenden Grundeigenthuͤ— mer einzureichen.

Aus Carthagena sind hier Zeitungen bis zum 2ten Nach der Aussage des Capitains des Schooners „Pamela“, der Carthagena am 8. August verließ, befand sich Bolivar noch immer dort; es war eine Verschwoͤ⸗ rung gegen sein Leben entdeckt und eine Anzahl von darin das Land befand sich in einem sehr verwirrten Zustande.

*

Nie der land e. Aus dem Haag, 6. Okt. Hier ist heute folgende

„Wir Wilhelm von Gottes Gnaden, Koͤnig der Nieder— lande ꝛc. Allen die Gegenwärtiges sehen oder lesen hoͤren, Unsern Gruß! Getreu dem Eide, den Wir auf dem Grund— gesetze in Uebereinstimmung mit den Verpflichtungen geleistet,

ten, haben Wir bisher alle Mittel zur Daͤmpfung des ge— waffneten Aufstandes in den suͤdlichen Provinzen fruchtlos angewandt. Durch die mit erschreckender Schnelle sich fol— genden Exeignisse außer Stand gesetzt, die getreuen Einwoh⸗ fier daselbst gegen die Uebermacht zu beschuͤtzen, empfinden jetzt ausschließlich auf das Wohl— seyn derjenigen Theile des Reiches bedacht zu seyn, deren un— wandelbare Treue an Unser Haus und an die Institurio— nen eines geordneten gesellschaftlichen Verbandes sich auch jetzt wieder so unzweideutig an den Tag gelegt hat,

Ihr seht, wie schnell die Umtriebe, durch die eine be⸗ klagenswerthe Menge in Bewegung gesetzt worden, zu unbe— schreiblichem Elend gefuͤhrt haben. Eure Bedachtsamkeit, Tuer Pflicht- Gefuͤhl, Euer aufgeklärter Sinn fuͤr Wahrheit und Recht, vor Allem aber Euer Glaube an Gott, der der Raͤ= cher jedes Unrechts ist, haben Euch davor bewahrt, von dem Strome mit fortgerissen zu werden. Der Genuß der Frei⸗ heit, welche in den Vereinigten Niederlanden Jahrhunderte lang gebluͤht hat, wuͤrde alsdann, vielleicht fuͤr immer, un— moͤglich und Euer Verderben unvermeidlich seyn.

Bewohner der getreuen Provinzen! Eure Kraͤfte werden in diesem Augenblicke zum Schutze Eures vaterlaͤndischen Bo⸗ dens erheischt. Der Zustand des Reiches verlangt es, daß zu diesem Ende sehr bald eine allgemeine Bewaffnung zu Stande komme, und daß dieselbe Energie, die Ihr fruher schon gezeigt habt, auch jetzt wieder zur Vertheidigung alles bessen, was Euch theuer und heilig ist, ins Leben trete

Das Gruͤndgesetz schreibt fuͤr Umstaͤnde, wie die, in de— nen wir uns jetzm befinden, das Tragen der Waffen als eine der ersten Pflichten aller Einwohner des Reiches vor. Diese Vorschrift kommt mit Euren Wuͤnschen uͤberein. Wohlan!

Beilage

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Beilage zur Allgemeinen

Preußischen Staats-Zeitung K 284.

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Zu den Waffen auf dte dringende Bitte Eures Fuͤrsten! Zu den Waffen fuͤr die Sache der Ordnung und des

Rechts! Zu den Waffen nit demuͤthigem und flehendem

Emporblick zum Allmächtigen Gott, der die Niederlande und Oranien so oft schon aus den groͤßten Gefahren errettet hat.

Wir forbern die Vorsteher aller städtischen und Ge— meinde⸗Verwaltungen auf, sogleich die Maaßregeln zu neh— men, durch welche diese freiwillige Bewaffnung nach Maaß— gabe der verschlebenen Lokalitaͤten mit der groͤßten Schnellig— keit und auf die zweckmaͤßigste Weise erreicht werden kann. Sie sollen zur Regulirung derselben von Unserer Seite bal— digst die noͤthigen Vorschriften erhalten. Fuͤr die allererst zu nehmenden Maaßtegeln sind keine besonderen Anordnungen

1

noͤthig, da Jedem die Vaterlandsliebe sagt, was zunaͤchst zu

thun sey.

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Gegenwärtiges soll uberall, wo solches üblich ist, zur Be-

kanntmachung gebracht und sofort auch in das Staats⸗Blatt eingerückt werden.

Gegeben im Haag, siebzehnten Unserer Regierung.

(Gez.) Wilhelm. Durch den Koͤnig, (gez.) J. G. de Mey van Streefkerk,

Hiesöige Blätter melden: „Seitdem Se. Koͤnigl. H. der Prinz Friedrich sein Hauptquartier in Antwerpen genom— men, sind die Grenadiere und Jager, o wie die Bataillone der zehnten Division, dort eingeruͤckt. Die erste Division ist weiter vorgeruͤckt und steht in Boom.“

Aus Antwerpen wird gemeldet, daß gestern das Hu— saren⸗Regiment. No. 8. von dort nach Lierre abgegangen ist. Zwei Kanonier-Schaluppen sind von Antwerpen die Schelde hinauf gesegelt, um sich vor Boom aufzustellen. Es heißt, daß ein Kriegsschiff nach dem Hafen von Ostende gesandt und vor demselben aufgestellt werden wird.

Die Bruͤcke uber die Nethe bei Waelhem ist stark be— setzt, eben so auch die Stadt Mecheln. Saͤmmtliche Po sitio⸗ nen sind mit Feld-Artillerie versehen; die reitende Artillerie steht in Reserve. Die Besatzung von Dendermonde ist durch zwei Bataillone der 5ten Division verstaͤrkt worden; dieselbe hat einen von Unruhestiftern gemachten Versuch, die gesetz⸗ liche Autoritaͤt umzustuͤrzen, kraͤftig zuruͤckgewiesen. Die Königliche Schiffsmacht vor Antwerpen besteht aus der „Eu⸗ rydic?“ von It, der „Proserpina“ von 28 und dem „Komeet“ von 28 Kanonen.

Die Bredaer Zeitung meldet: „In Gent, wo die Buͤrgergarde jetzt die Brabanter Farben traͤgt, haben neuer— dings Unruhen stattgefunden, wodurch die bewaffneten Buͤr⸗

er sich genöthigt gesehen haben, Gewalt zu gebrauchen. Es heißt, daß die sehr zahlreichen Arbeiter in Gent, die unter der Niederlaͤndischen Herrschaft eines unverkennbaren Wohl— standes sich erfreuten, nun zu begreifen anfangen, daß sie al⸗ lein einmal die Opfer der juͤngsten gesetzwidrigen Ereignisse werden und von dem immer mehr sich verbreitenden Auf— y. in keinem Falle einen Vortheil sich versprechen duͤrften. Die Genter Zeitungen beschraͤnken sich darauf, zu melden, daß die Ordnung hergestellt worden, nachdem die Buͤrgergarde Feuer egeben habe. Was jedoch jenes Geruͤcht einigermaßen be⸗

aͤtigt, ist der Umstand, daß der Buͤrgermeister van Crom⸗ brugghe im Namen der staͤdtischen Verwaltung eine Anleihe von 100,500 Gulden angekuͤndigt hat, um dadurch die Kat— tunfabriken im Gange zu erhalten. Die staͤdtischen Abgaben von Gent, worunter auch die Mahlsteuer, sind beibehalten worden. Noch weiß man nicht, ob Herr von Meulengere es fuͤr gerathen befunden hat, das ihm von der provisorischen Regierung uͤbertragene Gouvernement von Ost-Flandern an— zutreten.

Bruͤssel, 6. Okt. Die hiesigen Zeitungen enthal— ten Folgendes: .

„Die provisorische Regierung, das Central-C'omité, in Erwägung, daß daran een . den kuͤnftigen Zustand Bel⸗ giens festzustellen, beschließt: Art. 1. Die Provinzen Bel— giens, von Holland gewaltsam losgetrennt, werden einen un— abhängigen Staat bilden. Art. 2. Das Central⸗Comitè wird sich ehestens mit dem Entwurf einer Constitution beschaͤftigen. Art. 3. Ein Rational-Kongreß, in weichem alle Interessen der Provinzen repraͤsentirt seyn sollen, wird zusammenberu⸗ fen werden. Er wird den Entwurf einer Belgischen Consti⸗ tion pruͤfen, ihn, wo er es dienlich findet, abaͤndern und ihn als definitive Constitution fuͤr ganz Belgien exekutorisch erklaͤ—

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nene Verordnung, wonach alle Akte der im den 5. Okt. des Jahres 1830, des zum Theil aus Belgiern und Mitgliedern der General⸗Staa⸗ ten bestehen und Belgische Angelegenheiten behandeln wolle,

ren. Bruͤssel, 4. Oktober 1830. De Potter, Vandeweyer, L. Rogier, Felix de Merode.“

Die provisorische Regierung hat den Obersten Nypels zum Brigade-General und bis auf Weiteres zum Ober⸗-Be— fehlshaber der Belgischen Truppen ernannt. Don Juan van Halen scheint hierbei uͤbergangen worden zu seyn. Ein Herr Edelin ist ebenfalls zum Brigade-General ernannt und

provisorisch mit der Organisation der Belgischen Kavallerie

Sylv.

beauftragt worden. Das Militair-Gouvernement der Pro—

vinz Hennegau hat der Baron Duͤval de Blargnies und das der Provinz Namuͤr, deren Civil-Gouverneur der Baron v.

Stassart ist, der General de Waille erhalten. Hr. Rouppe

ist Buͤrgermeister von Bruͤssel geworden. Zum General-Di— rektor der Museen in Bruͤssel hat man einen Herrn Ver—

boekhoven ernannt.

Zu den eigenmaͤchtigsten Handlungen, welche sich die pro— visorische Regierung bisher erlaubt hat, gehoͤrt eine heute erschie— ö ; J Haag ernannten Staats-Kommission, die, wie es in dieser Verordnung heißt,

fuͤr null und nichtig erklaͤrt werden. Durch eine andere Ver⸗ ordnung wird eine Kommission niedergesetzt, die sich mit der

Entwerfung einer neuen Verfassungs-Urkunde und vor Allem

mit dem neuen Wahl-Modus beschaͤftigen soll. Zu Mitglie⸗ dern dieser Kommission sind außer den Herren van Meenen, Gerlache und zweien anderen Bruͤsselern auch vier Advokaten ernannt worden, unter denen sich der bekannte Tielemans befindet.

Die Provinzialstaaten von West-Flandern haben sich fuͤr permanent erklaͤrt.

Der Courrier des Pays-Bas findet sich veranlaßt, die hiesigen Einwohner zur Einigkeit zu ermahnen, indem, wie er sagt, die Feinde nicht blos außerhalb, sondern auch noch innerhalb der Stadt zu finden seyen.

Den Berichten in hiesigen Blattern zufolge befin— den sich 1000 Mann Koͤnigl. Truppen, und zwar Kavallerie, in Boom. Die Bruͤcke uͤber die Senne bei Eppeghem, einem Dorfe jenseits Vilvorden, ist verschanzt worden und wird durch Artillerie vertheidigt; der großere Theil der Truppen ist hinter der Bruͤcke laͤngs der Senne aufgestellt und steht mit dem Detaschement in Verbindung, das zu Campenhout unweit Loͤwen lagert. Die erste Division hat seit einigen Tagen mehrere Maͤrsche zwischen Antwerpen und Boom ge— macht. Die gte und 10te Division befinden sich in Antwer— pen; die 15te steht zu Lierre.

Das Journal de la Belgique meldet: „Das Corps von Freiwilligen, welches sich unter den Befehlen des Ober— sten Moyard in. Vilvorden befand, hat vorgestern einen Be— fehl erhalten, wonach es mit dem näachsten Tages-Anbruch in die Stadt zuruͤckgekehrt seyn sollte. Gestern um 37 Uhr Morgens machte sich das Corps auch auf den Weg und kam hier gegen 6 Uhr an. Es scheint kaum eine halbe Stunde nach dessen Abmarsche aus Vilvorden verflossen zu seyn, als sich ungefaͤhr 1500 Hollaͤnder hier . Nach kurzer Zeit verließen sie jedoch wieder diese Stadt und sind zuruͤckge⸗ kehrt, um ihre fruͤhere Stellung bei Sempst wieder einzu⸗ nehmen.“ ; .

Gestern um 1 Uhr Mittags hat auch Charleroi sich er⸗ geben. Zum Kommandanten von Doornik ist der bei der Tapitulation dieser Festung thaͤtig gewesene Ritter Hotton aus Bruͤssel ernannt worden.

Der Advokat de Gamond ist zum zweiten Male nach dem Hauptquartiere Sr. Koͤnigl. Hoheit des Prinzen Frie⸗ drich gesandt worden, um neuerdings die Auswechselung der Gefangenen in Vorschlag zu bringen. Da ihm jedoch auch diesmal der Bescheid zu Theil wurde, daß diese Auswechse⸗ 3 nur stattfinden könne, wenn saͤmmtliche hier befindliche Hollander, die zum groͤßten Theile durch Verraͤtherei zu Ge— faͤngenen gemacht worden sind, gegen die in den Haͤnden der Königl. Truppen befindlichen Belgischen Aufwiegler ausge— tauscht werden, so ist der Abgesandte der provisorischen Re⸗ gierung abermals unverrichteter Sache Ie, ,, Die provisorische Regierung macht bei dieser elegenheit bekannt, daß sich die Herren Duͤcpetiaux, Pletinckr und Everard im Civil⸗Gefängnisse von Antwerpen befinden und daselbst eine sehr 1 Behandlung erfahren.

ie hier einquartirten Freiwilligen aus verschiedenen

Gegenden scheinen ihren Wirthen zu vielen Beschwerden An⸗