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keinesweges vom Pariser Verein der Volksfreunde beauftragt gewesen, einen ahnlichen Klub in Lyon zu errichten.

In verschiedenen Staͤdten und Flecken von Kor sika sind, einem Schreiben aus Ajaccio vom 19. Sept. zufolge, bei Ge⸗ legenheit der Einsetzung der neuen Verwaltungs⸗Behorden Unru⸗ hen ausgebrochen. In Sartene und der Umgebung hatten sich zwei Parteien gebildet, welche bewaffnete Angriffe auf einander machten; die eine derselben unterstuͤtzte nämlich den Unter⸗ Präfekten Peraldi, der einige Zeit lang von seinem Posten ahwesend war und jetzt denselben wieder in Besitz nehmen

will, die andere Partei war dagegen auf Seiten seines bis- herigen Stellvertreters, der den Posten, auf welchem er sich

wohl befindet, nicht wieder abtreten will, Die Befehle des

interimistischen Pfrvafekten wurden nicht befolgt, man schoß in wobei mehrere Einwohner und zwei Gendarmen verwundet wurden. Vier Compagnieen Li⸗ nientruppen waren von Ajaccio nach Sar tene aufgebrochen, : Spanischen Fluͤchtlinge eine außerordentliche Vorstellung. Zusammen-Rottungen von Schmliede⸗Gesellen statt, wurden aber sogleich durch die Na⸗ tional⸗ Garde zerstreut; viele dieser Gesellen wurden nach der

stern zum erstenmale ein großes Diner, zu welchem viele aus⸗ hat eine Adresse an die Deputirten⸗-Kammer gerichtet, worin sie ihre Mißbilligung uͤber die leidenschaftliche Sprache mancher Jour⸗ nale äußert und erklaͤrt, daß sie mit den ecworbenen und

den von der Regierung fuͤr die Zukunft versprochenen Frei⸗ ein . Frage auf dem Wege der Negocigtion wird als das Wahr⸗

den Straßen auf einander,

um dort die Ruhe wiederherzustellen. Gestern fanden einige

Polizei⸗Praͤfektur gebracht.

Die Buͤrgerschaft der Stadt Muͤhlhausen

heiten zufrieden sey.

Der Unter-Praͤfekt von Bayonne hat durch eine tele⸗ England und Frankreich gemeinschastlich einem glaubwürdigen Minister im Haag zu einer guͤtlichen Friedensstiftung zwischen Schreiben aus Madrid vom 30. September zufolge, die funf worunter sich der Pater Am Nsten Eng September habe man eine von dieser Partei angezettelte gelesenes Pariser Zeitungsblatt, scheint ihre gewöhnliche Ultra⸗ Verschwoͤrung entdeckt, deren Zweck die Ermordung der con! hat

stitutionnel Gesinnten und eine Umwaͤlzung im Carlistischen ; die man in Folge von Nachforschungen nach Dokumenten zu

machen hofft, welche zur Anklage des Ministeriums benutzt

graphische Depesche vom 5ten d. M. der Regierung ange—

zeigt, daß der Koͤnig von Spanien,

Haͤupter der apostolischen Partei, r Eirillo befinde, aus dem Lande verwiesen habe.

Sinne gewesen sey. Die fruͤher verbreitet gewesene Nachricht von einem Aufstande in Cadix habe sich nicht bestaͤtigt.

Von der Spanischen Graͤnze meldet man, daß 5990 Mann Linientruppen und 3000 Königl. Freiwilligen in Na. Santos Ladron, der Anfuͤhrer dieser Macht, hat dieselbe in zwei bewegliche Kelonnen getheilt, de. g Juanito in Bera be, seiben seit langer Zeit von dem Franzoͤsischen Kabinet bezahlte SGubsidie auch ferner zukommen zu lassen.

Das Journal du Commerce will in einem Privat- Kollege zeigt nun wohl den besten Willen, boshaft witzig zu

schreiben as Madrid vom 27. Sept. die Nachricht erhal⸗ ten haben, daß das dortige reiche Handlungehaus Tesada, in er es zur Zielscheibe seines Scherzes gemacht daß vor ei⸗ Folge seiner Geschaͤfte in konsolidirten Vales, fallirt habe; dieses Papier sey jetzt an der Madrider Boͤrse ohne Cours. Aus Lifsabon vom 18. Sept. melden hie sige Blät⸗ ter: „Die Gerichte haben uͤber die vor kurzem vom Portu, bewilligten Subsidie und das Zahlen einer solchen, um seine etgene Verwaltung zu unterstuͤtzen, bilden zwei sich einander

zerstörende Witzeleien, in deren Werth die beiden Oppositions—

varra eingeruͤckt sind.

ren 160 Mann starke Avantgarde fehligt.

giesischen Blokade⸗Geschwader vor Terceira weggenommenen beiden Englischen Schiffe entschieden; dieselben sind nebst ih—

rer Ladung fur gute Prisen erklart worden; letztere besteht zum Theil aus Gold, und Silber Barren, die, wie man Der Spanische dem in der letzten Zeit sehr stark die Rede von der Ankunft

jagt, dem Koͤnige von Spanien angehören. ; Botschafter und der Englische Konsul hatten in dieser Hin⸗ sicht Vorstellungen bei der Regierung eingereicht.

36 Saraiva, Attaché des diplomatischen Agenten, den D. Miguel am Londoner Hofe unterhält, ist nach England ab⸗ gereist; er hat zugleich Depeschen an den Grafen da Ponte in Paris mitgenommen.“

Die provisorische Regentschaft auf Terceira hat, wie man

hort, im Ramen der Königin Donna Maria II. Herrn von

Almeida zum Gesandten am hiesigen Hofe, Herrn Lima zum

Gesandten in London und Herrn Balbino in derselben Eigen⸗ schaft am Niederlaͤndischen Hofe ernannt.

Die Fregatte „Atalante“ wird Toulon nach Lissabon abgehen, um die dort lebenden Franzo— sen nebst ihrem Eigenthum zu beschuͤtzen.

Der Graf von Montesquiou ist gestern von seiner au— ßerordentlichen Mission an den Königl. Sieilianischen und

den Roͤmischen Hof hierher zuruͤckgekehrt. Der Admiral Duperré ist gestern aus Toulon hier ein⸗ e . um seinen Sitz im AdmiralitaͤtsRathe einzunehmen. n Folge der Königl. Verordnung uͤber die neue Organi— sation der hiesigen medizinischen Schule sind die im Jahre 1822 abgesetzten Professoren v. Jussien, Dubois, Deyeux, Desge⸗ nettes und Leroux wieder in den Dienst berufen.

Der Praͤfekt des Seine⸗Departements hat zu Mitglie— dern der Kommissson, welche die von den hiesigen Einwoh⸗ nern in den drei Juli⸗Tagen erlittenen V erluste untersuchen

Man

spricht von einer Reise Dom Miguels nach den Provinzen. haͤtten in der That nicht geglaubt, daß in einer an großen

mit einer Korvette von

soll, den Staatsrach Berenger, ferner ein Mitglied des Ge⸗ neral⸗ Conseils der Manufakturen, einen Notarius, einen Grundbesitzer und einen Kaufmann ernannt.

Der Globe und der National sind uͤber den Antrag der Kommission der Deputirten⸗Kammer hinsichtlich der Pro⸗ position des Herrn Bavoux zu Gunsten der, Journale sehr ungehalten und stellen denselben einer gänzlichen Verwerfung dieser Proposition gleich. J

Von Herrn Capefigue, dem bekannten Verfasser der Re— gierungs⸗-Geschichte Philipp Augusts, wird. nächstens ein gro⸗ ßes historisches Werk unter dem Titel: „Histoire constitu- tionnelle et administrative de la France depuis la fin du quinzième siêcle“, erscheinen.

In Rouen ist vor einigen Tagen ein Trupp Deutscher Auswanderer angekommen, die sich in Havre nach Amerika einschiffen wollen.

Das Vaudeville-Theater giebt heute zu Gunsten der

Großbritanien und Irland. London, 8. Okt. Der Fuͤrst von Talleyrand gab ge—

gezeichnete Personen eingelsden waren.

In der City hat das Interesse für die Belgischen Ange⸗ legenheiten merklich abgenommen. Niemand glaubt an eine Einmischung unsrerseits, ja kaum noch an eine von Seiten der Kontinental-Maͤchte, und eine guͤtliche Beilegung der

scheinlichste angesehen. Heute Abend versichert man, daß ihre beiderseitigen Holland und Belgien instruirt und bevollmächtigt haben. In der Times heißt es: „Die Quotidienne, ein in England wenig bekanntes und in Frankreich nicht sehr viel

Gravitaͤt bei Seite gesetzt zu haben und auf unsere Kosten scherzhaft geworden zu seyn. Von Entdeckungen sprechend,

werden sollen, sagt das genannte Blatt, daß ihm ein recht genaues Nachsorschen sehr erfreulich seyn wuͤrde, weil es in. solchein Falle moglich ware, daß man Spuren von der Wei— erang des Fuͤrsten Polignac auffände, der Times die der—

Unser Pariser

seyn; sein Witz indessen ist nicht originell, oder vielleicht hat nem Jahre um diese Zeit einer seiner liberalen Bruͤder das Maͤhrchen erfand, daß wir im Solde des Fuͤrsten Polignac standen. Das Verweigern einer von dessen Vorgaͤngern

Parteien sich theilen mögen. Ferner bemerkt die Quoti— dienne noch, daß nach der Abdankung des Grafen Mols viel— leicht hnliche Dokumente an den Tag kommen duͤrften, in—

eines neuen Agenten in Paris gewesen sey, der gewiß nicht blos gekommen wäre, um andere Luft einzuathmen. Wir

Begebenheiten so reichen Zeit, wie die gegenwartige, das Hin⸗ und Herreisen irgend eines unserer Agenten die oͤffentliche Aufmerksamkeit unserer Nachbarn haͤtte erregen konnen, und vielleicht erfahrt Graf Mols es zum erstenmale, daß er in seine Amts Archive Beweise von an eine fremde Macht gezahl⸗ ten Subsidien niederlegt. Der Minister muß, was Lo⸗ beserhebungen betrifft, sehr leicht zu befriedigen seyn oder sehr wenig Werth auf sein Geld setzen, wenn er auch nur das Mindeste fuͤr die Unterstuͤtzung zahlte, die wir ihm oder dem Kabinet leisteten, zu dessen Mitgliedern er gehort. Um indessen der ganzen Sache auf einmal ein Ende zu machen, verpflichten wir uns hiermit öffentlich im Angesicht Aller, die sich die Muͤhe geben, diesen Artikel zu lesen, der leeren Schatzkammer unseres Pariser Kollegen den ganzen Betrag der Subsidien zufließen zu lassen, die wir jemals von irgend einem Minister des fruͤheren und des jetzigen Frankreichs empfingen, wenn es ihm gelingen sollte, nur eines der er wähnten interessanten Dokumente im auswärtigen Amte her⸗ beizuschaffen, das uns von dem Empfange der Verweigerung besagter Subsidien uͤberfuͤhrt. Ein besseres Anerbieten kann man wahrlich nicht machen, und schwerlich giebt es eine be⸗

Beilage

2209 Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung Æ 28387.

quemere Weise, von Fremden ihren schlecht erworbenen Ge— winn wieder zu erhalten.“

Ein hiesiges Morgenblatt meldet aus Lissabon vom 18. Sept.. „Noch vor wenigen Tagen hat es die Partei Dom Miguels fuͤr unmoglich gehalten, daß die Englische Re— gierung Ludwig Philipp J. anerkennen werde; jetzt, da nun

folgen muͤsse, und zwar vorgeblich auf den Grund, daß ihn ebenfalls die Stimme des Volks auf den Thron berufen habe, und zwar hat ihrer Meinung nach Dom Miguel noch den besondern Vortheil der Legitimitaͤt fuͤr sich. Unsere Ge— faͤngnisse fuͤllen sich immer mehr; neue Orte des Gewahrsams sind eingerichtet worden, und die Gefangenen werden täglich J Dutzenden eingebracht. Die Passagiere dreier kurzlich aus

rasilien angekommenen Schiffe hat man sammt und sonders efaͤnglich eingezogen, und zwar auf den Grund, daß ihre

Pässe von dem Gesandten der Regentschaft der Donna Maria visirt worden. Waͤhrend der beiden letzten Abende sind nicht weniger als 63 Menschen verhaftet worden; es befinden sich darunter viele mit dem Hausir-Handel beschaͤftigte Frauen, deren man im Ganzen nicht weniger als 150 eingezogen hat. Die Polizei⸗Wache ist durch 360 Mann aus dem aufgeloͤsten

Truppen-Corps des verstorbenen Marquis von Chaves ver-

staͤrkt worden. Das Gouvernements-Papier ist jetzt mit ei— nem Diskonto von 315 pCt. zu haben.“

Die Nachrichten aus der Grafschaft Kent lauten noch immer sehr beunruhigend; aufgeregte Landleute fahren fort, den Paͤchtern, denen sie uicht wohlwollen, die Haͤuser in Brand zu stecken, im Allgemeinen aber alle Sri, e men in Stuͤcke zu zerschlagen.

Nieder lande.

Bruͤssel, 8. Okt. Der General Baron Duvivier ist nicht blos zum Militair-Kommandanten der Provinz Luͤttich, sondern auch zu dem der Provinzen Säd⸗Brabant und Lim— burg, (welche letztere jedoch bekanntlich die gesetzlichen Autori— taͤten bisher noch aufrecht erhalten hat) von der provisori— schen Regierung ernaunt worden.

Die provisorische Regierung hielt gestern Heerschau uber einige hier versammelte Corps Freiwilliger, ungefahr 2500 Mann an der Zahl, wobei die Herren de Potter und van Halen, welcher den Oberbefehl uͤber die Truppen fuͤhrte, sich umarmten. Nachher defilirten diese Truppen noch einmal bei dem Pallaste der Generalstaaten vor der provisorischen Regierung, welche sich unten an der Treppe aufgestellt hatte, vorbei und erfuͤllten die Luft mit ihrem Geschrei.

Der hiesige Gerichtshof erster Instanz soll nach einer Verfuͤgung der provisorischen Regierung am 11ten d. seine Wirksamkeit beginnen; es sind zu diesem Endzwecke der Praͤ— ident (J. B. Barbanson) die Instructions⸗-Richter, Rich— ter, Räthe, General-Advokaten u. s. w. von ihr bestellt worden.

Seit 14 Tagen hat man in allen Gemeinden der insur— girten Provinzen eine Kollekte zum Besten der Finanzen der provisorischen Regierung eroͤffnet; der bisherige Ertrag der Gelder belauft sich jedoch, der letzten Bekanntmachung zufolge, auf nicht mehr als 34,839 Gulden 91 Cents.

Ein hiesiges Blatt beklagt sich daruͤber, daß einige

Per sonen, die durch den gegenwaäͤrtigen Stand der Sachen

zu Aemtern und Bedienungen gekommen seyen, sich dadurch der Pflicht entbunden hielten, den Fremden, die der Stadt e,. zu Huͤlfe eilten, Wohnung und Unterkommen zu ge— wahren.

Der Herr Tielemaus, ein Mit-Verbannter de Potters,

befindet sich jetzt ebenfalls wieder in hiesiger Stadt.

Amsterdam, 8. Okt. Die Ernennung des Herrn G. G. Clifford zum interimistischen Direktor des Departements fuͤr den Waterstaat, die National Industrie und die Kolo—⸗ nieen hat hier, bei der allgemeinen Beliebtheit dieses geach⸗ teten Mannes, einen sehr vortheilhaften Eindruck gemacht , , auch auf die Fondspreise an unserer Boͤrse gewirkt.

Dieser Tage sind hier mehrere, fruͤher in Lissabon von

Dom Miguel gefangen gehalteng, constitutionnelle Spanier stabt, erhalten sollen. Sie wollten sich uͤber Beuͤssel nach Paris be⸗ eben, wovon man ihnen jedoch, unter den gegenwartigen

angekommen.

mständen, abrieth, und sind sie einstweilen hler mit Woh⸗ nung und Unterhalt versehen worden. .

Amsterdam, 9. Okt. Nachdem zu Anfang dieser Woche die Fonds⸗Preise gbermals sehr stark zuruͤckgegangen wa⸗ ren, sind dieselben allmaͤlig wieder etwas gestiegen ünd standen gestern wieder hoͤher, als acht Tage fruͤher. Die Üürsachen, welche

den großen Sturz herbeifuͤhrten, sind die großere Verbreitun des Aufruhrs in Belgien; gußerbem koͤmmt 6 noch, daß 4

die Thatsache nicht mehr zu bezweifeln ist, glaubt diese Par— sinem sintenden, Marte, fast immer geiwungenz Pertduse gesch⸗ tei, daß daraus die Anerkennung Dom Miguels von selbst

hen muͤssen, welche diesen immer noch weitsr niederwerfen. Die höͤchst niedrigen Preise lockten wieder Kaͤufer aus, wodurch der Markt zum Stehen kam; auch finden die Spekulanten wieder einige Ermuthigung in der Reise des Kronprinzen nach Antwer⸗ pen, wovon man sich viel Gutes zu versprechen scheint. Der niedrigste Preis war fuͤr Wirkliche Schuld 35 pCt. Kanz⸗Bil⸗ lets 143 Fl. Neue Syndikat⸗-Ybliggtionen 4 pCt., alte Syndi⸗ kat 58 pCt. Gestern standen diese Effekten 42 pCt., 175 Fl., 57 und 71 pCt. Die auswaͤrtigen Staatspapiere folgten dem Gange der hiesigen, vor allem die Neapolitanischen, welche zu 50 pCt. ju haben waren und gestern wieder 575 pCt. standen. Der Cours des Geldes ist s pCt., jedoch beinahe nichts zu finden. Ge⸗ stern wurde ein Königliches Dekret bekannt, welches die Ein⸗ gangs⸗ Abgaben von Getreide wieder auf den Fuß des Gesetzes vom 26. August 1522 herabsetzt. Demngch werden fuͤr die Last an Eingangs-Abgaben bezahlt von Weizen J Fl. 5M Cts z von Roggen 56Fl.; Gerste 4 Fl. 50 Cts.; Hafer 3 Fl 50 Cts:; Spelt 2 Fl. 30 Cts. Diese Verordnung hat am gestrigen Getreidemarkt fuͤr das unter Schloß liegende Korn einige Preiserhoͤhung zur Folge gehabt, das Gegentheil fand statt mit dem in Kon sumpt besindllchen Getreide. Man betrachtet indeß den Stand des Marktes, vorzuͤglich was Roggen betrifft, als gut Stand haltend. Man zahlte fuͤr 3pfuͤnd. schoͤnen rothhunten Polnischen Weizen 336 Fl,; fuͤr 126pfuͤnd. bunten 368 Fl.; fuͤr 124pfuͤnd. 355. 358 Fli; fur [L2tpfüind gemeinen rothen Königsberger 31 Fl; fuͤr 127pfuͤnd. schbnen Rigaer 313 Fl; fuͤr 123pfuͤnd. Petersburger 295 Fl.; fuͤr 125. 130pfuͤnd. Cubanha 235 390 Fl,; Alles in Verbrauch, und fuͤr 130pfünd. Cubanha unter Schloß 295 Fl. Fuͤr 121pfuͤnd. Preußischen Roggen 211 Fl.; fur 117pfünd. Pernauer 204 Fl. = beide in Konfunpt; 125. 131pfuͤnd. Preuß, dito unter Schleß galt 202. 295 Fl 118pfuͤnd. Archang. 197 Fl. alte 6 iss Fl.; 10 1pfuͤnd. Koͤnigsberger dito 125 Fl, Hafer fand lebhaf⸗ ten Üümsatz: Mpfüuͤnd. Frlesischer zu 145 Fl.; 72. 86pfuͤnd. Futter⸗ hafer 160. 122 Fl1. gien,

Kopenhagen, 9. Okt. Wir hatten vorgestern hier ei— nen wahrhaft festlichen Abend. Der Koͤnig und die Koͤnigin besuchten zum erstenmale in der begonnenen Theatersaison das Schauspiel, wo die Stumme von Portiei gegeben ward. Sobald dies bekannt wurde, beschlossen die hiesigen Studiren— den in ihrem Vereine (einer sehr geachteteu gesellschaftlichen Verbindung, zu der auch ältere akademische Burger gehöͤren, die schon in bedeutenden Staatsaͤmtern stehen), den Konig bei seiner Ankunft im Schauspiel festlich zu empfangen. Eine große Anzahl der Studirenden fand sich daher zeitig ein, und als der Konig in seine Loge trat, erscholl im ganzen Hause ein begeistertes lange fortgesetztes Lebehoch. Darauf ver⸗ langte eine Stimme aus dem Parterre von dem Orchester den Schlußchor aus einem Nationalstuͤcke: Elverhoͤi. Das Orchester begann, und nicht allein die Studirenden, sondern Alles, was nur singen konnte, sang eine herzliche an den Koͤ⸗ nig gericht te Strophe, in welcher Sein und Seines Hauses Erhaltung von der Vorsehung erfleht ward. Als der Koͤnig nach geendigtem Spiel sich von seinem Sitz erhob, erscholl aufs neue ein enthusiastischer Freudenruf, und er verließ das Haus mit sichtbar großer Ruͤhrung.

Am 6ten passirte Adm. Heyden mit einem Linienschiffe und einer Korvette hier vorbei nach der Ostsee.

Schweden und Nor wegen.

Stockholm, 5. Okt. Der seit beinahe drei Monaten vorherrschende Regen hat schon Korntheurung, die noch zu⸗ nimmt, hervorgebracht, und die diesjährigen Kartoffeln sind von schaͤdlicher Beschaffenheit fuͤr die Gesundheit. In der 3. Blekinge, wo sie vorzuͤglich angebaut werden, sind ie ganz fehlgeschlagen. Es hört noch nicht auf zu regnen, und die Wege werden taͤglich mehr unfahrbar.

Am 11ten d, wird hier eine Normal⸗Schule des wech⸗ selseitigen Unterrichts eroͤffnet werden, in welcher Kinder bei⸗

derlei Geschlechts ganz unentgeltlich Unterweisung in densel⸗ ben Gegenstaͤnden, wie in den anderen Schulen der Haupt⸗

Deutschlan d. Kassel, 10. Okt. Heute Morgen hielten Se. Koͤnigl.

Hoheit der Kurfuͤrst auf dem Friedrichsplatze große Parade