2276
in dem achten Abschnitte den „Antheil der Gemeinde Rudersdorf“ und in dem neunten Abschnitte den „Antheil der Stadt
Berlin“ besonders, nach seinen Ansichten, an.
Der Inhalt dieser vier Abschnitte des Sendschrei⸗ bens und der Replik ist zu einem kurzen Auszuge nicht geeignet, daher wir uͤberlassen muͤssen, solchen in diesen Schrif⸗ ten selbst nachzulesen.
Den Schluß des Sendschreibens machen,
im zehnten Abschnitte, die „Aus gleichungs-Vor— schläge“ des Verfassers. Diese gehen dahin:
1) „Daß eine gemeinschaftliche Ver wlall tung fuͤr saͤmmtliche Theilnehmer des Ruͤdersdorfer Kalklagers einge— richtet werde, damit der Betrieb mit Benutzung al— ler technischen Huͤlfsmittel moͤdglich st Sᷣkonomisch geleitet werden konne.“
2) „Daß eine Verschiedenheit der Verkaufspreise, nach Maaßgabe der verschiedenen Verwendungsarten des Kalksteins, eingefuͤhrt werde, und zwar:
fuͤr das Kalkbrennen der geringste Preis, welcher jedoch „dem Besitzer des Bodens schon eine hinreichende
Entschaͤdigung fuͤr dessen Verlust gewaͤhren soll“,
fuͤr das Vermauern ein hoͤher er Preis, „damit der Verbrauch der Kalksteine fuͤr diesen Zweck beschraͤnkt und die Industrie mehr auf Bearbeitung des weniger
; seltenen Feld⸗ oder Granitsteins geleitet werde“,
un
fuͤr alle die Kaͤufer, die den Kalkstein in das Ausland fuͤhren und denselben zum Handels-Artikel machen, ebenfalls ein höherer Preis.“
3) „Daß die Antheile der einzelnen Interessen— ten an den jaͤhrlichen Leberschuüͤssen durch Schieds— männer oder durch den ordentlichen Richter bestimmt und dann alljährlich getheilt werden,“
Der Verfasser der Replik bezweifelt, daß der er ste Vorschlag dem damit beabsichtigten Zwecke entspreche; „ein— mal, weil ein moͤglich st zkonomischer, das heißt, ein solcher Abbau des Kalksteinlagers, welcher, mit Beseitigung bes augenblicklichen Gewinns, den Zweck erfuͤllen soll, darqus das möglichst größte Quantum Kgiksteine mit den geringsten Betriebskosten nach und nach zu fördern, bei einem Betriebe, dessen Dauer in die entfernteste Zukunft reichen wird, von einer Einheit des Bergbauplans und von einer unver— ruͤckbaren Stetigkeit der Ausfuhrung , die von einer gemeinschaftlichen Verwaltung solcher T heilnehmer, deren Interessen von einander abweichend sind, gar nicht zu erwarten ist; nnd zweitens, weil die Wieder— einfuͤhrung einer Verschiedenheit der Preise des Kalk— steins, nach Maaßgabe der Verwendung desselben, alle die fruͤheren fuͤr die Verwaltung und fuͤr die Kaͤufer lästigen und gehaässigen Kontrollen wieder zuruͤck— bringen wuͤrde, welche die Verwaltungskosten, statt sie zu verringern, ungemein vermehren wuͤrden.“
Der zweite Vorschlag erscheint dem Verfasser der Re⸗ plik schon aus dem Grunde verwerflich, „weil er mit der Gewerbefreiheit, der die fruͤhere, seit Jahrhunderten be— standene, ahnliche Einrichtung im Jahre 1811 hat weichen , . . in einem nicht zu vereinigenden Widerspruche stehen wuͤr de.
Daß Ausgleichungs⸗Vorschlaͤge, deren Zweck und End— Resultat, die Vertheilung. des bäagren Gewinns von einer Preissteigerung der Kalksteine seyn soll, bei der Staat s⸗ Verwaltung Eingang finden werden, nachdem diese nur so eben erst den bisherigen Gewinn von den Kalksteinbruͤchen bem Gemeinwohl der Berliner Buͤrger und dem Wohlstande des Landes zum Opfer gebracht hat, bezweifelt der Ver fasser der Replik. Zunaͤchst sind diese Vorschlaͤge aber auch nur an den zweiten Theilnehmer, an die Stadtverordneten—⸗ Versammlung in Berlin gerichtet und hierauf bezieht ich der Schluß der Replik; „Welchen Eindruck diese Vor— chlaͤge bei den Vertretern der Buͤrgerschast, auf deren Ko— sten der Gewinne hauptsaͤchlich aufgebracht werden soll, fin⸗ den werden, lassen wir dahingestellt seyn. Uns scheint es, daß der Zweck, welchen die Staats-Verwaltung bei dem Betriebe des Ruͤdersdorfer Kalksteinlagers hat,
den Kalkstein auf eine moͤglichst lange Dauer den Berliner Bürgern und dem ganzen Lande
Neue ste
Frankfurt a. M., 20. Okt. Oesterr. proc. Metall. 905. 903.
Bank ⸗Actien 1283. 1280. Part. Obl. 1163. Loose zu Gedruckt bei A. W. Hayn. .
zu den geringsten Preisen, ohne Vortheil fur
zie Staatskassen, zu lie fern, um nach dem
ausgesprochenen Willen Seiner Majestät des
Königs, die Privatbaue in den Residenzien zu
erleichtern und den Massivbau uberhaupt zu
befördern, den Bürgern Berlins und deren Vertretern kein fremder seyn könne.“
Königliche Schau spiele.
Sonntag, 24. Okt. Im Opernhause; Die Jungfrau von Srleans, romantische Tragoͤdie in 5 Abtheilungen, von Schiller.
Im Schauspielhause; 1) La premiere reprèsentation de X reprise de: Le Parrain, comédie en 1 aete, par Serihe. 2) La seconde représentation de: Ma place et ma femme, comédie nouxgelle en 3 actes.
Montag, 25. Okt. Im Schauspielhause; Das Kaͤth⸗ chen von Heilbronn, großes Ritter-Schauspiel in 5 Abthei—⸗ lungen, nebst einem Vorspiele in 1 Akt, genannt: Das heim⸗ liche Gericht.
In Potsdam: Die vier Temperamente, Original⸗Lust⸗ spiel in 3 Abtheilungen, nebst einem Nachspiel in 1 Akt: Vierzehn Tage nach dem Schusse, von Ziegler.
Königstädtisches Theater.
Sonntag, 24. Oktober, Die Kreuzfahrer, Melodrama in 5 Akten, von Kotzebue; Musik von verschiedenen Meistern. (Mad. Huͤray: die Aebtissin.)
Montag, 25. Oktober. Fiorella, oder: Das Hospi— zium St. Lorenzo, Oper in 3 Akten; Musik von Auber.
Dienstag, 26. Oktober. Die Kreuzfahrer, Melodrama in 5 Akten, von Kotzebue; Musik von verschiedenen Meistern.
Berliner B5rse. Den 23. Oktober 1830.
Amtl. Fonds- und Geid Gours- Zettel. (Preuss. Cod.
z. Hir I ef. Galt] Fr Schuid-Sch., 4 9353 93 Pr. Engl. Anl. i865 — 91 Pr. Engl. Anl. 22 5 97 961 Pr. Eugl. Ohl 390 4 86 — Rur. Db. m. . C. 921
stp. Pfandhri. Pomm. Pfandbrę. Kur- n. eum. do. Schlesische do. Rest. C. d. C.- u. R. IL. Sch. d. E- Ma..
Neum . Int Sch.d. 923 Berl. Stadt- Ob. 9427 Königsbg. do. 22 Elbinger do. 9
anz. do. in Il. — 35
VWestpr. Pldh.“ 952 ¶ xosak z. Pos. do. 4 1 962
C — r L C M
Holl. vollvyi. Puk.
Reue dito Friedrichsd'or. Pisconto ....
1
— 139 1493
148 6 25 IO 100
ᷣ 1413 London n Paris 79 *. Wien in 20 Xr — Augsburg . ; Breslau ö ; 99 Leipꝛig 1027 Frahkturt a. M. WR . . — Petersburg BN 1 ; h. — Warschau 100
18. Oktober.
Amsterdam, 16. Oesterr
— Niederl. wirkl. Schuld 4). Kanz. Billets Netall. 8J. Russ. Anl. Hamb. Cert. 912.
Hamburg, 21. Oktober, Oesterr. 4proc. 82. Bank; Actien 1060. Engl. Russ. Silber-Rubel 93. Dän. 61. Poln. pr. 31. Okt. 1063.
— — —
Böorsen⸗ Nachrichten. 105 Fl. 165. B. Poln. Loose 513.
Hierbei Nr. 74 des Allgemeinen Anzeigers.
proc. S813. 1 zproe. 45. Iproc. 19. B. 517.
— Redaeteur John. Mitredaeteur Cottel.
.
. ö .
Allgemeine
Preußische Staats-Zeitung.
Berlin, Montag
Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tages.
re Koͤnigl. Hoheiten der Erbgroßherzog und die a von Mecklenburg⸗Schwerin sind
nach Ludwigslust von hier abgegangen.
Setann tm a chung
Die fuͤr die Sommerzeit eingerichtete Schnellpost zwi⸗ schen Magdeburg und Braͤunschweig hoͤrt Ende dieses Mo⸗ nats auf und wird am Zhsten C. zum letztenmale in diesem Jahre von Magdeburg nach Braunschweig abgefertigt wer den, auch an demselben Tage zum letztenmale aus Braun⸗
weig dort ankommen. . ). 9 Stelle dieser Postverbindungen tritt vom 1. No⸗
ab: e,. Dur Diligence, mit einem Wagen auf Druck⸗
federn, zu 6 Personen im Innern, welche am Montag und] g uhr fruͤh Freitag aus Magdeburg abgeht und am Dien stag 6 fruͤh Sonnabend in Braunschweig eintrifft, von wo sie am Mittwoch und? 4 Uhr Nachmittags
Sonnabend abgefertigt . 2 ö am Donnerstag un mittags 3 1è Uhr Nachmittag in Magdeburg anzukommen, . 9 . . j st. r geht aus Magdeburg am Dienstag un . eraag Sonnabend 12 Uhr Mittags kommt in , , , an ; am Dienstag un 5 ) 10 Uhr Abends, , ,. ab ; am Dienstag un Freitag ) 6 Uhr Abends, und trifft in Magdeburg ein am Mittwoch und] 5 Uhr Morgens. Sonnabend ᷣ Dem korrespondirenden Publikum wird Vorstehendes nachrichtlich bekannt gemacht. Berlin, den 22. Oktober 1830. Gen eral-Post⸗-Amt.
geht von
ublik and um. Durch unsere Bekanntmachung vom 1. Mai 2. c. sind die Inhaber der danach zum 1. Januar 12 gekuͤndigten Kurmarkschen alten Landschaftlichen ' ,. zur Einsen⸗ dung derselben, Behufs ihrer Pruͤfung, so wie zur Erklaͤrung aufgefordert worden: ö ob sie die ihnen dargus zustehenden Kapitalien noch ser— ner, jedoch vom 1. Januar 1831 ab nur zu 4 pCt. ver⸗ zinslich, als Staatsschuld stehen lassen wollen. Da dieser Aufforderung indessen bis jetzt von mehreren In⸗ habern Kurmaͤrkscher alter Landschaftlicher Obligationen noch nicht genugt worden ist, so sehen wir uns hierdurch zu der Eroͤffnung veranlaßt, daß durch die verspaͤtete Einsendung derselben, und wenn in Folge dessen nicht vor dem 1. Januar t. J. alle der Kapitals⸗Ruͤckzahlung entgegen stehenden Hin⸗ dern isse beseitigt werden koͤnnen, fuͤr die Gläubiger ein Zinsen— Verlust unvermeidlich ist, insoweit sich die Gläubiger nicht dafuͤr erklaͤren, sie noch ferner zu pCt. als Staatsschuld stehen lassen zu wollen, am
weil die gekündigten Kapitalien,
1830.
den 2östen Oktober
—
ab nicht weiter verzinst werden, Wir wollen zur Abgabe dieser Erklarung noch eine Frist bis zum 1. Dezember d. J. bewilligen, muͤssen jedoch in Bezug aul alle Kapitalien, über welche uns eine solche Erklaͤrung bis zu diesem Tage nicht zugehen sollte, ohne Weiteres die Annahme der Kuͤndigung voraussetzen, und die Besitzer derselben haben sich daher die durch verspaͤtete Einsendung der Obligationen entstehenden Nachtheile selbst beizumessen.
Den Glaͤubigern, welche die Kündigung angenommen und die Obligationen bereits zur Pruͤfung eingereicht haben, machen wir zugleich bekannt, daß sie ihre Kapitalien nebst den Zinsen bis zum Zahlungstage von heute ab zu jeder be⸗ liebigen Zeit bei der Sta ars fchulden⸗Tilgungskasse in Empfang
nehmen konnen. 23. Oktober 1830.
Berlin, den Haupt Verwaltung der Staatsschulden.
(gez.) Rother. Schutze Beelitz. Deetz. v. Rochow.
Durchgereist; Der Kaiserlich Russische Feldjaͤger Tschekin, als Courier aus dem Haag kommend, nach St. Petersburg.
und von diesem Tage
Zeitungs-Rachrichten.
Ausland.
Rußland.
Petersburg, 16. Okt. Der General ⸗ Adjutant Sr. Kaiserl. Majestaͤt, von Benkendorff, ist vor einigen Tagen von hier nach Moskau abgereist. ̃
Der Befehlshaber des Is mailossschen Garde⸗Regiments, General⸗Major Annenkoff, hat den St. Annen⸗Orden erster Klasse mit der Kaiser!, Krone erhalten. ̃
Da es in der Festung Sweaborg an Raum fuͤr die Fin⸗ nischen Arrestanten gebricht, so sollen selbige, mit Ausnahme derer, die fuͤr Landstreicherei oder bis zum Bekenntniß der ihnen schuld gegebenen Verbrechen verhaftet worden, nach der Festung Kronstadt transportirt werden, um dort zu oͤffent— üichen Zwangsarbeiten gebraucht zu werden. ö
Die diesjaͤhrige Messe von Nishnei⸗Nowgorod ist hin⸗ sichtlich des Absatzes mehrerer fuͤr den Russischen Handel wichtigen Artikel ö vortheilhaft gewesen. Namentlich hat der sehr gute Verkauf von Thee den guͤnstigsten Einfluß auf den Absatz von Russischem und Polnischem Tuch, Velvets, Kamelots und anderer fuͤr den Taͤuschhandel von Kiachta be⸗ stimmten Waaren gehabt. Eisen ist rascher und zu besseren Preisen abgesetzt worden, als im vorigen Jahre. Rohe Haute und Pottasche wurden gleich zu Anfange der Messe zu hohen Preisen verkauft. Ein bemerkenswerther Umstand, der die diesjährige Messe aus zeichnete, war die Ankunft eines direkt von Archangel mittelst inlaͤndischer Kanal⸗Verbindun⸗ gen zu Wasser expedirten Fahrzeuges mit Farbehoͤlzern, das zu dieser Reise 2 Monate Feit gebraucht hat. Der Sesammt⸗ Werth aller e,. angebrachten Waaren belief sich auf 116,818, 000 Rubel.
O def sa, 9. Okt. Schon seit mehreren Jahren beschaͤf⸗ tigt sich die Regierung sehr sorgfaͤltig mit Anpflanzung von 3 Im Maͤrz 1827 wurden in den morastigen Flaͤ⸗
chen, die an die Stadt Akerman graͤnzen, uͤber 12000 Weiden
gepflanzt, die bereits Stuͤtzen fuͤr den Wein liefern. Seit zem Jahre 1828 wurden in den Bezirken von Akerman und
E.
Bender gegen 100 Pud Eicheln und 300 Pud Akaziensaa⸗
men ausgesaͤet. . . hiesige Zeitung enthaͤlt in einer besonderen Bei⸗
2. Januar k. J. zur Auszahlung in Bereitschaft gehalten
lage eine von der Regierung ausgegangene Bekanntmachung