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und Volk gemildert werden kann wobei letzteres wahr— scheinlicher Weise Vortheile erringen wuͤrde, welche die Plaͤne der Republikaner befoͤrdern und das bestehende freundschaft— liche Verhältniß zwischen Frankreich und seinen Nachbarn stoͤren koͤnnten so muͤssen wir uns Muͤhe geben, bessere Aussichten zu vergessen, und den Dingen ihren natuͤrlichen Lauf lassen.“ Weiterhin sagt der Courier: „Der neue Koͤnig ist noch immer sehr populair, hat aber eine schwere Aufgabe zu erfuͤllen. Es ist nicht leicht, populair zu bleiben bei einer Nation, wie die Franzoͤsische, ohne die Wuͤrde aufs Spiel zu setzen, die ein Konig, selbst der allerconstitutionellste, behaup— ten muß, wenn er gut regieren will, und Ludwig Philipp scheint bisweilen zu schwanken zwischen dem Wunsche, sich be— liebt zu machen, und der Ueberzeugung, daß es angemessen sey, eine feste Haltung anzunehmen. Gestehen muß man es indessen, daß er bisher sowohl großen Takt als gute Gesin— nungen gezeigt hat, und wir hoffen, seinen constitutionnellen Thron befestigt und sein Ansehen geachtet zu sehen.“

Das Hof-Journal sagt, es sey ein Belgischer Agent hier gewesen, um dem Prinzen Leopold die Krone anzubie— ten, aber nicht vorgelassen worden.

Zwei Dampf-⸗Packetboote „Alban“ und „Echo“ sind von der Regierung zur Ueberbringung von Depeschen, Dlen— stags und Freitags jeder Woche, zwischen Woolwich und Vliessingen bestimmt, welche Fahrt sie in 14 oder 15 Stun— den zu machen denken.

Es ist die Rede von einer zu Anfang kuͤnftigen Jahres zu machenden Expedition unter Capitain Fitzelarance zur Auf— nahme der Kuͤsten von Neu-⸗Holland und im Ostindischen Ar— chipel. Das zu gleichem Zwecke nach West-Afrika bestimmte Schiff „Aetna“, Capitain Belcher, ist schon von Portsmouth abgegangen.

Niederlande.

Aus dem Haag, 20. Okt. Die Sitzung der zweiten Kammer der Generalstaaten wurde heute um 12 Uhr unter dem Vorsitze des Hrn. van Toulon, ihres Praͤsi— denten waͤhrend der letzten außerordentlichen Session, eroͤff— net. Anwesend waren 43 Mitglieder, unter denen nur Hr. Sandelin den suͤdlichen Provinzen angehoͤrte. Nach Ver— lesung eines Koͤnigl. Beschlusses, wodurch Herr van der Dus— sen an die Stelle des Grafen v. Limburg-Stirum, der, als Offizier der Haager Kommunal-Garde, mit derselben nach Breda gezogen ist, zum Secretair der Kammer ernannt wird, wurden vom Praͤsidenten zwei Kommissionen zur Verifizi— rung der Vollmachten der von den Provinzen Nord-Brabant, Geldern, Utrecht, Friesland, Overyssel, Groningen, Holland und Zeeland neuerwaͤhlten Mitglieder ernannt. Man schritt darauf zur Wahl der drei Kandidaten fuͤr die Praͤsidentur; Herr van Toulon wurde mit 39 Stimmen zum ersten,

err Sypkens mit 23 Stimmen zum zweiten und Herr

. G. Clifford mit 31 Stimmen zum dritten Kandidaten erwählt. Es wurde eine Deputation ernannt, welche dem Koͤnige das Resultat dieser Wahl vorlegen soll, und die Ver— sammlung trennte sich darauf, ohne den Tag ihrer naäͤchsten Sitzung zu bestimmen. Man hat die Bemerkung gemacht, daß der auf die Ernennung des Hrn. van der Dussen Bezug habende Koͤnigl. Beschuß nur in Hollaͤndischer Sprache ver— lesen wurde, waͤhrend sonst bekanntlich alle aͤhnlichen Beschluͤsse l. in Hollaͤndischer als in Franzoͤsischer Sprache abge— aßt waren. .

Der Minister v. Gobbelschroy, der vorgestern Abends aus Antwerpen hier anlangte, hatte gestern fruͤh eine Audienz bei Sr. Majestaͤt dem Koͤnige.

Von dem ersten Kuͤrassir-Negimente sind heute 70 Mann von hier nach Breda abgegangen.

Am sterdam, 20. Okt. Hiesige Blätter enthal— ten folgendes vom gestrigen Tage datirte Schreiben aus dem Haag:

„Nachdem der Kaiserl. Oesterreichische Gesandte hier an— gekommen ist, darf man nun ehestens dem Beginn der wich⸗ tigen diplomatischen Konferenzen, die hier unter den Gesand— ten der hohen Maͤchte stattfinden werden, entgegen sehen. Diese Konferenzen, die eine vermittelnde Pacification der beiden Abtheilungen des Reiches zum Zweck haben, sollten anfangs, wie man hier glaubte, in einem andern Orte ge— halten werden man nannte London, Breda und Kleve und es ist zu vermuthen, daß der erste Schritt, der von die— ser Seite geschieht, darin bestehen wird, daß man von bei— den Seiten einen vollstaͤndigen Waffenstillstand fordert. Gut unterrichtete Leute wollen wissen, daß dem Entschlusse Sr. Koͤnigl. Hoheit des Prinzen von Oranien, die bekannte Proclamation vom 16ten d. zu erlassen, folgende Umstaͤnde vorangegangen seyen. Der Prinz, heißt es, habe seinem er—

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lauchten Vater berichtet, daß er keine andere Moglichkeit zur

Beruhigung der suͤdlichen Provinzen erkenne, als die, daß er

(der Prinz) die Krone Belgiens entweder unter dem Titel eines souverainen Fuͤrsten, Herzogs oder auch, was ihm am angenehmsten waͤre, eines Gouverneurs oder Statthalters uͤbernäͤhme, welches Letztere jedoch, dem Anscheine nach, keinen Beifall bei den Belgiern finden wuͤrde. Seine

Majestaͤt habe darauf in einem uͤberaus vaͤterlich und gemuͤthlich abgefaßten Schreiben geantwortet, daß, falls dem Prinzen die Krone von Belgien angeboten wer— den sollte und dies dem Aufruhr ein Ende machen köoͤn— ne, Hoͤchstdieselben, um Blutvergießen zu vermeiden und das Gluͤck des Prinzen und seiner Nachkommen zu be— foͤrdern, unter folgenden drei Bedingungen nichts dagegen haben wuͤrden: 1) daß auch die Einwilligung der hohen Bun— desgenossen Sr. Maj. dazu erlangt wird; 2) daß, so lange die Unterhandlungen daruͤber schweben, die noch von den Koͤnigl. Truppen besetzten Festungen im Besitz derselben blei— ben; 3) endlich, daß in keinem Falle das Großherzogthum Luxemburg unter das Belgische Gebiet begriffen wird. Nach Empfang dieses Schreibens habe der Prinz gegen die Mitglieder der Regierung in Antwerpen geaͤußert, daß er da— durch befugt zu seyn glaube, sich zum Haupte der provisori— schen Regierung Belgiens zu erklaͤren; zwar haͤtte ein Theil dieser Mitglieder davon noch abgerathen, allein nach gesche— hener Ruͤcksprache mit allen in Antwerpen anwesenden no— tabeln Belgiern, namentlich dem Grafen von Celles, den Herrn Le Hon, Brouckere und Anderen, habe Se. Koͤnigl. Hoheit den Entschluß gefaßt, die bekannte Proclamation zu erlassen, deren Verantwortlichkeit jedoch die Minister Herzog von Ursel, de la Coste und van Gobbelschroy nicht haͤtten uͤber⸗ nehmen wollen. Der Herzog von Ursel hat darauf auch Ant— werpen verlassen und sich nach seinen Guͤtern begeben. Die beiden anderen Minister sind hier im Haag angekommen und haben, da sie sich außer Stande sehen, dem Staate in ihren Verhaͤltnissen auch ferner noch dienen zu konnen, beim Koͤ⸗ nige um ihre Entlassung nachgesucht, die ihnen auch, wie man vernimmt, von Sr. Masestaͤt gewaͤhrt worden ist. Augenzeugen bei der gestern stattgefundenen Eroͤffnungs— Sitzung der Generalstaaten versichern einstimmig, daß Se. Majestat hesonders die Worte des vorletzten Abschnittes der Thronrede mit ungemeiner Bewegung gesprochen habe. Einem amtlichen Berichte zufolge ist es noch gelungen, einen großen Transport von Lebensmitteln nach Mastricht zu brin— gen, so daß die dortige Garnison auf mehrere Wochen ver— proviantirt ist. Heute sind von hier 27 Last Weizen nach Antwerpen abgesandt worden. Man erwartet hier eine Verfuͤgung, wonach alle aus Belgischen Provinzen abstam— menden Beamten der verschiedenen Verwaltungs-Departements ihres Dienstes mit Genuß ihrer Besoldunng bis zum 15. November entlassen werden. Es befinden sich hier die Loͤwener Professoren Visscher und Birnbaum, die von dem Rektor der Universitaͤt die Aufforderung zur Ruͤckkehr erhal— ten haben, jedoch eine diesseitige Anstellung der in Belgien vorziehen duͤrften.“

Rotterdam, 20. Okt. Heute fruͤh ist das fuͤr den aktiven Dienist bestimmte 6h90 Mann starke Bataillon unserer Kommunalgarde mit dem Dampfschiffe von hier nach dem Moerdyk abgegangen. Die ganze Bevölkerung der hiesigen Stadt hatte sich versammelt, um ihren wackern Mitbuͤrgern ein Lebewohl zu sagen, und ein höchst ergreifendes Schau— spiel gewaͤhrte sowohl die auf der Boͤrse von dem Buͤrger— meister und den Schoppen der Stadt geschehene Musterung, als der Abschied selbst, der unter Gesang und Musik und dem Huzzah-Ruf der Menge stattfand.

Das Feld⸗Bataillon der Haager Kommunalgarde ist am Montage in Breda angekommen, wo es vom General Cunkel und der Bredaer Schutterei eingeholt wurde und im Gebäude der Militairschule kasernirt worden ist.

Antwerpen, 19. Okt. Se. K. H. der Prinz von Oranien hat auf einer Liste zur Unterstuͤtzung der hiesigen 2 * . unterzeichnet. f

em Vernehmen nach hat Se. K. H. nun alle hier be— findlichen Belgischen Kriegsgefangenen 269 Inn e lassen, und erwartet man, daß nun auch alle bei den Belgiern gefangenen Hollaͤndischen Offiziere ihrer Haft entlassen wer⸗ den durften.

Bei der vorgestern stattgefundenen Besetzung des (nur 3 Stunden von hier entfernten) Staͤdtchens Lierre durch die Insurgenten sind, Privatberichten zufolge, von den letzteren einige Hundert durch die Koͤnigl. Truppen zu Gefangenen gemacht worden. Auch soll der Operations⸗-Plan der Gene⸗

Beilage

2289 Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung Æ 297.

t-Heiligers und Herzog Bernhard von Sachsen⸗Wei⸗ 25 9 i . . worden seyn, daß leicht das ganze Insurgenten⸗ Corps gefangen werden durfte. Gestern hat dei Duffeln, diesseits Mecheln, ein heftiges Gefecht , ,, . Belgischen Freiwilligen und den Kgl. Truppen n ,, n Kanonade sst hier lange Zeit gehoͤrt worden. In . se . haben gestern unruhige Auftritte stattgefunden, wo h ie Haͤuser der Herren Olivier und Van de Velde gepli ndert worden sind. Die Register und Papiere des e, , de Bie hat man geraubt und mehrere andere Excesse noch be⸗ gangen, so daß ein hiesiges Blatt n, ge, r,, nimmt, neuerdings aufmerksam zu machen, wie 65 4 es sey, daß die guten Buͤrger gemeinschaftliche . . einander machen, um aͤhnliche Ausschweifungen zu verhuͤten. Das hiesige Journal du Commerce ,,. Verwunderung uͤber das Benehmen der Belgischen . ö gen und fragt, was denn alle diese Gefechte 6 6. einen Zweck haben. In Antwerpen, fügt es hinzu, ge ü. e man keine Freiwilligen, von welcher Art sie auch . 3. ten; hier befänden sich sowohl innerhalb als außerha en, Stadt Truppen genug, um neben der Kommunal uud . ger⸗-Garde fuͤr die Aufrechthaltung der Ruhe zu sorgen. er einzige Dienst, den die Bewohner Antwerpens von den 6. willigen verlangten, ware e e ö. . lassen un . ihre unerbetene Huͤlfe nicht aufz gen. . n, Vi e dsten 86. Frankreich und England, die seit einiger Zeit einen andern als den gewohnlichen Weg , men hatten, gehen jetzt wieder, wie sonst, uͤber Bruͤssel un . einem (von Hollaͤndischen Blaͤtt ern mitgetheil⸗ ten) Schreiben aus Antwerpen heißt es: „Hier ist 6. (d. 19 Alles ruhig. Die Brabanter Fahne ist auf der

Schlaͤchter-Halle aufgesteckt worden, doch soll sie, wie man

ernimmt, von der Kommunal“ Garde bereits wieder herun— be n ien worden seyn. Die Brabanten k wurde hier bisher nur von Leuten aus der niedern Volks asse . gelegt. In der heute Mittag stattgehabten vorbereiten n Verfammlung des Comités der Wahlen für den National⸗ Kongreß sind der Notar Gleizes zum Praͤsidenten, die e ren de Tock und de Boe zu Stimmensammlern unde der ö vokat Jakobs zum Secretair ernannt . theilung der sogenannten Pariser⸗Belgischen Legion ist 6. nabend in Yfendyke eingerückt und hat daselbst die . an, ter Fahne aufgesteckt. Am Sonntage marschirte diese A 63 lung von da nach Sas van-Gent, auch hieß es, daß ein De—

aber dagegen bemerkt, daß Niemand anders, als dae Bel⸗ gische Volk selbst, uͤber seine politische Nationalität zu ver⸗ fuͤgen habe. ie , . . Ein Detaschement von Freiwilligen ist von Dieghem, und zwar in der Richtung von Campenhout und Sempst, abgegangen. Man will hier wissen, daß heute fruͤh auch in Termonde die Brabanter Fahne aufgepflanzt worden (ey. Fuͤr die fuͤnf Comités fuͤr den Krieg, die inneren An⸗ gelegenheiten, die oͤffentliche Sicherheit, die Finanzen und die Justiz und ihr Verhaͤltniß zum Central⸗-Comitè hat die provisorische Regierung eine auf den Geschaͤftsgang Bezug habende ausfuhrliche Verordnung erlassen. De Potter hat in den Courrier des Pays-Bas ein Schreiben einruͤcken lassen, worin er sich selbst einen Repu⸗ blikaner nennt, jedoch zugleich erklaͤrt, daß er seine Meinung der Entscheidung des National-Kongresses unterwerfen wolle. Heute ist wieder ein neues Journal, unter dem Titel: „Union Belge“, und zwar in groͤßerem Formate als alle bisher hier herausgekommenen Blaͤtter, erschienen; es hat einen amtlichen und einen nicht- amtlichen Theil und scheint mit der provisorischen Regierung in Verbindung zu stehen. Luͤttich, 20. Okt. Das Organ der Geistlichkeit unserer Provinz, der Courrier de la Meuse sagt: „Wiewohl. die Proclamation des Prinzen von Oranien, so kurz sie ist, Dinge ausspricht, die man schwer begreift, gehen dennoch zwei Fol— gerungen der hoͤchsten Wichtigkeit aus derselben hervor. Die erste, daß der Prinz von Oranien, als Versoͤhner und Frie⸗ densstifter durch seinen Vater nach Belgien geschickt, vor ganz Europa unsere Revolution und die daraus hervorgehende Unabhängigkeit anerkennt; wir duͤrfen also erwarten, in we— nigen Tagen die Hollaͤndischen Truppen aus saͤmmtlichen Fe⸗ stungen, die zu Belgien gehoren, entfernt zu sehen. Eine zweite Folge der Proelamation ist die, daß die angstlichen Menschen uber den Gang der Ereignisse unserer Revolution setzt ganz beruhigt sind. Wir sahen dieser Tage noch Per— sonen, die uͤber das Erlaubt oder Nichterlaubtseyn jedes thaͤ⸗ tigen Antheils an der Organisation der neuen Ordnung der Dinge Zweifel erhoben. Rechtschaffene und in jeder Hinsicht empfehlenswerthe Manner schwankten noch und durften nicht voran schreiten. Diese feierliche Ankuͤndigung des Prinzen loͤst alle ihre Schwierigkeiten, hebt alle Zweifel. Wenn in ihrem System er die rechtmaͤßige Obrigkeit war, so hat er, als Friedensstifter in Belgien und mit Vollmacht dazu aus— geruͤstet, dieses Amt ganz dem provisorischen Souvernement äͤbertragen und selbiges fuͤr das Heil und im Interesse Bel⸗ giens, dem er wieder Frieden verschaffen soll, freiwillig abge—⸗

s. t dieser Legion sich nach Terneuzen begeben habe. , werden von diesen Truppen gepluͤn—

4 414 . . 18. Okt. Gestern ist zwischen dem General Duͤ⸗

vivier und dem Kommandanten der Citadelle, Obersten Des—⸗

tombes, eine Capitulation abgeschlossen worden, wonach die

Citadelle morgen von den Hollaͤndischen Truppen geraͤumt

. Diese nehmen Waffen und Gepaͤck so wie von den . e ,, n, vier mit und begeben sich nach Antwerpen. Der zuruͤckbleibende Belgische Theil der Be— fatzungs⸗ Truppen wird die Citadelle noch eine Woche lang befetzt halten. Die Feuchtigkeit der Citadelle hatte bereits

seit einiger Zeit alle Nahrungsmittel verdorben, und die Be⸗

itt viel von Krankheiten. 2. , van de Mortele und Gregoire, die sich

jer Mit einigen Truppen nach Sas-van-Gent begaben, . daselbst, n , der Buͤrgermeister des Ortes es nicht zugeben wollte, 3 3 Fahne aufgepflanzt und sich ir ntlichen Kasse bemaäͤchtigt. me n, ö j Ott Hier ist folgendes Armee⸗ Buͤltetin erschienen: „Der OberstLieutenant Niellon, . an der Spitze einer starken Kolonne und einiger Stuͤcke * schuͤtz von Löwen abgegangen ist, hat am 15ten d. M. den Demer passirt. Er ist in die Eampine eingedrungen, wo er von den Bewohnern mit der lebhaftesten Freude n,, men wurde. Dieser Offizier hat darauf, von dem Artille⸗ rie Kommandanten Kessels maͤchtig unterstuͤtzt, in Folge . Capitulgtion Besitz von Lierre genommen. Ein großer T heil der 15ten Infanterie⸗Division und ein starkes Husaren⸗Deta⸗ schement iff in unsere Reihen getreten. Die Brabanter Fahne weht auf allen Thuͤrmen jener Stadt.“

Die provisorische Regierung hat eine Bekanntmachung erlassen, in der sie den Eingang der Proclamation des Prin⸗ zen von Oranien vom 16ten d. M. anzeigt, im Wesentlichen

. .

geben, damit der Grundsatz des Heiles von Belgien zugleich der des Heiles von Europa werde. So hoͤrt jeder Gewis⸗ sensskrupel auf, und weit entfernt, daß die religidsen und den Grundsaͤtzen der Ordnung und Rechtmaͤßigkeit ergebenen Maͤnner sich von den Geschaften zuruͤckziehen muͤssen, liegt ihnen von nun an, selbst nach der Proclamation des Prin⸗ zen von Oranien, die strengste Pflicht ob, sich damit zu be⸗

schaͤftigen.“ Deutschland.

Leipzig, 22. Okt. Se. Koͤnigl. Hoheit, der Prinz wr. . gestern fruͤh die Deputationen der hees gen Behoͤrden, der Universitaͤt, so wie der verschiedenen Ein⸗ wohnerklassen, anzunehmen. Die Buͤrger hatten mit 23 Militair gemeinschaftlich die Wache in dem Hotel, wo Se. Königl. Hoheit Hoͤchstihre Wohnung genommen, und vor welchem bestaͤndig eine Menge der hiesigen Eiuwohner auf und nieder wogte, um sich des Anblicks des allgeliebten Prin⸗ zen zu erfreuen. Mittags fand offene Tafel statt, wozu Mi⸗ sitait, und Civil-Beamte, der Rektor der Universitaͤt, mehrere Professoren, Offiziere der Kommunal⸗Garden, so wie e Glieder des hiesigen Handelsstandes und der uͤbrigen . schaft, zugezogen zu werden die Ehre hatten, Gegen * begaben sich Se. Koͤnigl. Hoheit in das Concert 4 * Gewandhause, nach dessen Beendigung Höͤchstdieselben die sehr glaͤnzende Erleuchtung der Stadt in Augenschein 13 men. Ueberall, wo der Allen so theure Furst sich zeigte, war der Wagen von der jubelnden Menge umringt und Er mit dem frendigsten Zurufe begruͤßt. Erst spaͤt in der Nacht ver⸗ hallten die Töne der festlichen Musit, welche die Feier des Tages trefflich erhoͤhte, und trennte sich die in den Straßen

wandge dee Tage geruhten Se. Königl. Höhelt Vor⸗

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