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ten uber die Graͤnze geruͤckt. Oberst Valdes hatte anfangs nur 8 — 900 Mann mit zwei Vierpfuͤndern; ein Detasche— ment Zollsoldaten und Königl. Freiwilligen gingen zu ihm über, so wie 150 Karabiniers, die den General-Capitain von Guipuzcoa auf einer Rekognoscirung begleiteten. Dieser ist nach . entflohen. Die Moͤnche des Klosters Ur— dach haben die Insurgenten freundlich aufgenommen und ihnen eine Summe von 200,900 Fr. angeboten, welche mit Dank angenommen wurde. Gestern fruͤh hoͤrte man Kanonendon— ner von San-Sebastian her und glaubte anfangs, es sey ein mit dem Obersten Valdes verabredeter Aufstand, spaͤter erfuhr man indeß, daß die Kanonen zur Feier der gluͤcklichen Entbindung der Koͤnigin geloͤst worden seyen. General Mina ist noch immer hier, er ist in Zwiespalt mit Valdes gerathen, indem er erst dann in Spanien einruͤcken wollte, wenn ein Aufstand in Guipuzcoa ausgebrochen seyn wuͤrde. Gelingt das Unternehmen, so werden im Ganzen 8 — 10,000 Mann über die Gränze dringen. Jetzt sind erst 2000 Mann von Ustaritz hinuͤbergegangen.“
Der Indicateur de Bordeaux vom 16. Okt. mel— det: „Der Spanische General Gurrea soll in Arragonien eingedrungen seyn und sich des Ortes Jaca bemaächtigt haben. General Mina befindet sich noch immer in Bayonne.“
Großbritanien und Irland.
London, 20. Oktober. Aus Brighton wird gemeldet, daß der König vorgestern in Begleitung des Prinzen George von Cumberland im Pallaste einer philosophischen Vorlesung des Herrn Walker beigewohnt habe; unter den Anwesenden befand sich auch die Prinzessin Augusta.
Dem Sun zufolge, beabsichtigen Se. Maj. am 28. d. M. das Theater von DruryLane zu besuchen.
Prinz Leopold sucht seinem schoͤnen Landsitz Claremont durch Ankäufe benachbarter Grundstuͤcke eine groͤßere Aus— dehnung zu geben; wie man sagt, haben Se. Königl. Hoh. zu diesem Zweck bereits wenigstens 150,000 Pfo. verwendet.
Am letzten Sonnabend gab der Preußische Gesandte, Herr von Buͤlow, ein großes Mittagsmahl, dem die Fuͤrsten Talleyrand, Esterhazy und Trubetzkoi, Herr Falck und dessen Gemahlin, der Graf Matuschewitsch, der Herzog von Wel— lington, der Fuͤrst von Carolath und seine Gemahlin, Lord und Lady Burghersh, die Herzogin von Dino und mehrere andere ausgezeichnete Personen beiwohnten.
Der Herzog von Braunschweig, der vor einigen Tagen eine beinahe 4stuͤndige Audienz bei Sr. Majestät hatte, be— suchte vorgestern den Preußischen Gesandten und Herrn Neumann von der Oesterreichischen Gesandtschaft.
Das Benehmen der großen Gutsbesitzer in Irland gegen ihre kleinen Pächter, so wie andererseits das demagogische Treiben O Lonnells und anderer Aehnlichgesinnten, muß jetzt lebhafte Besorgnisse fuͤr die Ruhe jenes Lan— des erregen. In Folge der Emancipation sind bekann: lich die 0⸗Shilling-Freihalter, das heißt, die kleinen Waͤh—⸗ ler, aufgehoben worden, und ist die Unterpachtungs⸗A Akte (subleliting - act) durchgegangen. Die Times, welche diese Aenderungen damals lebhaft vertheidigte, als eine Minderung der Macht, die in den Haͤnden der Irischen Aristokratie lag, durch Zertheilung ihrer Guͤter in zahllose kleine Pachtungen, deren Inhaber nach ihrem Willen stimmen mußten, die Par— laments⸗Wahlen zu beherrschen, hatte dabei nicht darauf ge— rechnet, daß jene großen Gutsbesitzer dasjenige Verfahren ein— zuschlagen im Stande waͤren, welches sich nun zeigt. Da sie nämlich den Bauern zu dem besagten politischen Zwecke 24 mehr brauchen koͤnnen und es viel einträglicher finden, Vöeh fuͤr den . Fleischmarkt in England aufzuziehen, als bei eintreten⸗ den Nothstaͤnden Menschen ernaͤhren zu muͤssen, so sagen sie den Leuten auf, dergestalt, daß kuͤrzlich erst in der einzigen Graf— schaft Meath 500 solcher Ungluͤcklichen, ohne einen Lumpen zur Deckung ihrer Blöße, oder eine Kartoffel, um sich zu er— naͤhren, ins Freie gejagt wurden und nun als Bettler und Raͤuber im Lande umherirren. Ein Schreiben aus Dublin vom 15ten d. enthält hieruͤber unter Anderm Folgendes: „Es waltet jetzt die Neigung vor, Ackerland in Graspachtungen zu verwandeln. Vieh ist viel leichter gehalten, und wenn der Viehstand einmal da ist, sind die Kosten verhaͤltnißmaͤ⸗ sig gering. Wenige Schäfer und Heerden sind voͤllig ge— nug fuͤr Tausende von Acres, die zur Zucht von Rindvieh und Schafen fuͤr den Markt von Lancaspire bestimmt wer— den, und wenn auch Schwankungen in den Preisen entste⸗ hen können, ist man doch nicht solchen ruinirenden Wechseln ausgesetzt, wie in den Kornpreisen vorfallen. Demi. ach san— falle. Irischen Paͤchter an, ihre Aufmerksamkeit haupt⸗ ö auf die Viehzucht zu lenken, und der Gutsbesitzer ist
seyn wird, wenn er sein Gut in großen Parzellen verpach— tet. Daher denn das weit um sich greifende Aussetzen der Kathen⸗Paͤchter. Es ist keine Grafschaft in Irland, wo der Plan nicht in groͤßerem oder geringerem Maaßstabe in der Aus— fuͤhrung ist. In Leinster schreitet es damit rasch fort. Einige der Gutsbesitzer, die es vermögen, wie der Herzog von Lein— ster in Kildare und Herr Napper in Meath, bieten einigen der Ausgewanderten Reisegeld nach Kanada; allein dies kommt wenig vor, es sey, weil man es nicht aufbringen kann, oder aus Gleichguͤltigkeit gegen das Elend der Menschen, von de— nen man, ehe die sabletting-act erschien, nicht glaubte, daß sie noch in tieferen Jammer versinken könnten. Auch ist klar, daß bei einer Bevolkerung, wie die unsrige, eine jaͤhrliche Auswanderung von 30 — 40,00 Menschen noch nicht viel verschlagen wurde.“ — Was die Benutzung dieser Lage der Dinge zu dem Zwecke einer Aufhebung der Union betrifft, so hält es der Briefsteller keinesweges fuͤr unmoglich, daß die beiden einander sonst feindseligen Religionsparteien sich, ältern Erfahrungen gemäß, dazu vereinigen koͤnnten. „Derjenige mußte sehr dreist seyn, der behaupten wollte, ein solches ware nicht moglich; sie koͤnnen sich gegenseitig aufs innigste hassen, und die Umstaͤnde konnen sie doch zur Vereinigung bewegen.“
Die Times sagt in obiger Hinsicht: „So sehr und so lange wir Ursache gehabt, die Mittheilungen des Dubliner Freundes hochzuschaͤtzen, muͤssen wir doch aufs tiefste beklagen, daß sein Briefwechsel in solcher Weise wieder beginnen muß, indem der Gegenstand nichts geringeres ist, als Wiederan⸗ fang Irischer Unruhen, im Politischen sowohl als Soeialen. Schon gestern erwahnten wir des Zustandes einer großen Menge Elender, die aus ihren Huͤtten geworfen worden, weil das kleine Stuck Land, das diesen zugehoöͤrte, nicht mehr so reichlich Wahlstimmen wie Kartoffeln tragen will. Diese Leute sind in einem Nothstande, der den verhaͤrtetsten Sinn er— schuͤttern und den Kuͤhnsten beben machen konnte. Sie ha— ben nichts mehr in der Welt zu fuͤrchten als den Tod, der aber weit erträglicher fuͤr sie scheint, als ein Daseyn, in wel— chem jeder Funke von Hoffnung erloschen ist. Das ganze Geschlecht der Gutsherren, von welchen sie erst in das Garn gelockt, dann verlassen und ausgestoßen worden, verwuͤnschend, ist keine Rache groß, keine Art des Angriffs auf Andrer Eigenthum arg genug, um nicht eifrig von ihnen ergriffen zu werden. Es ist schwer, sich ein geschickteres Werkzeug zur Vollfuͤhrung irgend eines Zweckes, wozu Kraft noͤthig ist, zu denken, als das Daseyn und die Verzweiflung einer Masse von so unvermeidlich Unzufriedenen, wie diese sind. Zum Ungluͤcke fehlt es nicht an Gelegenheit zum Aufrufe der bekannten Neigungen und Rachgefuͤhle des Irischen Volkes; und eben so wenig scheint Grund, zu erwarten, daß die auf— reizenden Krafte, die gerade durch das ganze Land hin im Gange sind, eine so anlockende Gelegenheit werden fahren lassen. Wären Armen-Gesetze eingefuͤhrt worden, um die Myriaden verarmter Familien im Lande zu unterhalten, oder Fonds angeschafft, um sie nach einer Gegend zu schicken, wo Spielraum im groͤßern Ueberfluß und die Paͤchte nur gering wären, so wurde die Materie, in welcher Raͤnke und Ab— neigung ihr Wesen in Irland treiben, so verringert seyn,
daß auswaͤrtige politische Ereignisse das Furchtbarste in ihrem Aussehen und Einflusse verloren hatten, und Belgien haͤtte seine Trennung von Holland, wie in einem fruͤhern Jahr hundert von Spanien, zu Stande bringen konnen, ohne un— heilvolle Sympathieen in der Masse des Irischen Volkes zu erzeugen. Jetzt aher darf es nicht verhehlt werden, daß die Frage von Aufhebung der Union in allen Gegenden Irlands angeregt worden, sich eine Menge Anhaͤnger in allen Klassen der Einwohner zugezogen hat, mit eigenthuͤmlicher Thaͤtigkeit, Schlauheit und Erfolg von Hrn. O'Connell und einer Menge unermuͤdlicher Helfer bearbeitet und nothwendigerweise zu einer Krisis weiter draͤngen wird, die, je nachdem man sie geschickt oder uͤbereilt angreift, das vereinigte Königreich ent— weder im Bestande erhalten oder es vernichten wird. So viel Verkehrtes liegt in den Verhaͤltnissen zwischen Reichen und Armen in Irland, daß jedes Uebel, wie fern es auch von diesen Verhaäͤltnissen abliegt, doch darauf hingezogen wer⸗ den und unmerklich den Druck derselben erschweren kann. So eine vom Hunger aufgeregte Menge kann hoffen, daß jede Annäherung an eine Aenderung zur Erleichterung der Leiden, die sie uͤberwaͤltigen, leiten konne; und Probleme, deren Loͤ— sung den Geist der Staatsmaͤnner verwirrt, konnen zu der— selben durch die leeren Magen des Armen gebracht werden. Wir erlauben uns, zu wiederholen, daß nach unsrer geringen Meinung nicht zu viel Aufmerksamkeit von Seiten der Kö— nigl. Minister und des Parlaments auf die Beschaffenheit
ehr als jemals äberzeugt, daß er seiner Einnahme gewisser
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n Fortschritt dieses auf jener Seite des Kanals an— ae . verwendet, noch zu fraͤh oder zu entschei⸗ dend Maar n zur Bereitelung der Zwecke desselben ange—
werden konnen.
6 Times giebt Auszuͤge aus einer, wie sie meldet, binnen kurzem zu gewartigenden Flugschrift üuͤber die Par—⸗ teien, die sich bei der Thronbesteigung Wilhelm's IV. im Koͤ— nigreiche vorfanden. Es heißt darin unter Anderem, daß die einsichtsvolleren Mitglieder der Ultra⸗-Tory⸗Partei einsehen muͤßten, wie sehr Reichthum und Kenntnisse, diese Elemente der Macht, unter den mittleren Klassen zugenommen haben; daß es daher von den Tories wohlgethan seyn wuͤrde, sich diesen mittleren Klassen anzuschließen und, sich an deren Spitze stellend, die Bewegungen der vorschreitenden Zeit zu leiten, wobei sie nie des nothwendigen Einflusses ermangeln wuͤrden, den ihnen größerer Reichthum und uͤberwiegende intnisse darbieten. den , . nach Einlaßkarten zu dem Festmahle, dem der Konig am Lord-Mayors Tage beiwohnen wird, ist so reß, daß man 30 Guineen fuͤr eine Karte bietet; um als Rear ter bei dem , ,. an gz elt zu werden, haben meh— r sonen 50 Guineen geboten. . ; . 6 Grafschaft Derby ist man einer ausgedehnten Verbindung von Verfertigern falscher 5 Pfundsnoten auf die Spur gekommen und hat bereits mehrere Mitglieder derselben verhaftet; die Noten waren ganz vorzuͤglich gut nachgemacht. Die Regierung hatte, was vielleicht zum er⸗ stenmal geschah, etwanigen Mitschuldigen, wenn sie Aufklaͤ⸗ rung uͤber diese Verbindung geben wuͤrden, Verzeihung ver— sprochen. Die Bank von England sowohl als die Königl. Muͤnze sollen bei dieser Sache sehr interessirt seyn. — . der Morning-Chroniele besindet sich ein Pri⸗ vatschreiben aus Antwerpen uͤber den politischen Zustand Belgiens und seine Verhaͤltnisse zu Holland. Der Ansicht des Verfassers zufolge giebt es dermalen in Belgien drei Parteien, von denen die eine aus Republikanern besteht, die zweite, jedoch nicht so einflußreiche, aus Wallonen, die wegen ihres Absatzes von Kohlen nach Frankreich eine Verbindung mit genanntem Reiche wuͤnschen, und endlich die dritte, die immer mehr zunimmt, und deren Mitglieder geneigt sind, dem Prinzen ,. die 3 mit einer von der ; ebildeten Verfassung anzubieten. . Verschiffung von Waffen beim Tower zog gestern die Aufmertsamkeit der hiesigen Einmwohne; auf sich; sie sol⸗ len nach Rotterdam und fuͤr die Hollandische Regierung be⸗ stimmt seyn. Die Zahl derselben ist indessen nicht bedeutend, indem das n n, , n sie aufnimmt, zu den kleinern eugen dieser Art gehört.
deb , ir der e. „politische Verein“, unter dem Vorsitze des beruͤchtigten Hunt, eine Zusammenkunft, in welcher, auf den Antrag dieses Radikalen, eine Gluͤckwuͤn⸗ schungs⸗Adresse an die Belgier wegen ihres erfolgreichen Wider⸗ standes gegen die Hollaͤndischen Truppen beschlossen wurde. 86 dieser saubere Verein, neben seinem radikalen Unsinn, fuͤr die pecuniairen Interessen zu sorgen weiß, ergab sich auch hier⸗ bei, indem man dem Publikum gegen Erlegung von 2 Pence fuͤr die Person den Eintritt zu der Versammlung erlaubt hatte; es sollen gegen 1500 Personen zugegen gewesen seyn.
Die letzten Zeitungen vom a, . der guten Hoff⸗
nung gehen bis . ersten August; sie enthalten amtliche Be⸗ richte uͤber die Ausfuhr wahrend der Monate April, Mai und Junt, deren Gesammtwerth auf 45,379 Pfd. angege⸗
ird. ich 9 Nachrichten aus London vom Losten Abends zusolge, atte an selbigem Tage an der Böͤrse die Proclamation 3 brinzen von Sranien und guch das Geruͤcht von der Ruͤ⸗
Hung von Kriegsschiffen die Consols auf 84 heruntergebracht. 3 pCt
Dan. standen 60, Russ. 95, Brasil. 60, Fran ö.
3 pCt. 66. Niederlande.
Aus dem Haag, 22. Okt. Se. Majestäͤt der Konig haben durch , r, vom 1tzzten und 20sten d. M. dem Staats- Minister Herzog von Ursel, dem Minister fuͤr den Watetstaat, die Naͤtional⸗Industrie und die Kolonieen, Herrn van Ghbbelschroy, und dem Minister des Innern, Hrn; F. C. G. G. de la Coste, auf deren Nachsuchen die ehrenvolle Ent⸗
— —
Beilage zur Allgtmeinen Preußischen Staats⸗Zeitung Æ 299.
Donker Curtius ist der pensionirte Oberst P. A. v. Daehne zum Miliz Kommissarius in der Provinz Suͤd⸗Holland ernannt worden. Se. Majestaäͤt der Konig haben gestern aus den Haͤnden des Baron von Wessenberg (nicht v. Mier, wie von einigen Zeitungen irrthuͤmlich berichtet wurde) dessen Beglaubigungs⸗ schreiben als ö. Oesterr. Gesandten am hiesigen Hofe zu empfangen geruht. . . k ist der Koͤnigl. Preußische Oberst⸗ Lieutenant Herr von Scharnhorst hier eingetroffen, um Ihren Masestaͤ⸗ ton dem Könige und der Koͤnigin die in Potsdam erfolgte gluͤckliche Ankunft J. J. K.K. H. H. des Prinzen und der Prinzessin Albrecht von Preußen anzuzeigen. . Zu den Zuͤgen von Vaterlandsliebe, die taͤglich aus allen Orten der nördlichen Provinzen hierher berichtet werden, gehoͤrt unter Anderm auch, daß der ehemalige Marine Lieu⸗ tenant Boronovo auf eigene Kosten fuͤnf und zwanzig See⸗ leute angeworben, gekleidet und ausgeruͤstet und sich mit den⸗ selben zur Verfuͤgung des Koͤnigs gestellt hat. In Amsterdam ist ein Corps von 1899 Mann Kom⸗ munal⸗-Garden bereit, um auf den ersten Befehl auszuruͤcken; mit der Organisirung eines zweiten Corps ist man eben falls schon beschästigt, und sind die noͤthigen Mannschaften dazu bereits vorhanden. . — „Dem Vernehmen nach“, liest man in einem Hollän⸗ dischen Blatte, „haben die Anfuͤhrer der bewaffneten Hau⸗ fen, die vor einigen Tagen im Zeelaͤndischen Flandern ihr Wesen trieben, einige Einwohner und selbst Beamte zur Un⸗ terzeichnung einer Adresse gezwungen, welche den Zweck hat, ein? Vereinigung jenes Theiles von Zeeland mit der Pro⸗ vinz Ost-Flandern zu bewirken; es waͤre dies jedoch mit der bekannten Vaterlandsliebe, dem Volksgeiste und den Sitten der Bewohner jenes Landstriches ,. im Widerspruch. — Sonntag Abend ist ein Detaschement der Garnison von Vließingen nach Kadzand abgegangen, um jene. bewaffneten Haufen aufzusuchen, doch hat es bis nach Ysendyke keine angetroffen. Ein Theil der Mannschaften ist darauf zu Breskens geblieben, und die Uebrigen sind nach Vlie⸗ ßingen zuruͤckgekehrt. Es verdient einer lobenden Erwaͤhnung, daß ungefaͤhr 30 Offiziere, die zu Vließingen ihrer naͤhern Bestimmung entgegensahen, sich aus eigner Bewegung und als Soldaten gewaffnet, unter dem Befehle des Oberen Boelaerts, jenem Detaschement anschlossen.— Die Festung Vließingen ist jetzt in Kriegszustand erklart worden. Auf der Rhede dieser Stadt ist neuerdings die Koͤnigl. Korvette e Hel⸗ din“ aus dem Texel und die Kriegs brigg „de vliegende Visch aus Helvoetsluis angelangt. . .. hier anwesenden Belgischen Offizieren, Unter ⸗Offi⸗ zieren und Soldaten ist, dem Vernehmen nach, der Befehl zugegangen, noch 3 , Asend, mit der Bestimmung Antwerpen, abzumarschiren. e . . * ** 22. Okt. Die gestern hier bekannt gewordene Koͤnigl. Botschaft vom 2ͤsten d. hat alle Gemuͤ⸗ ther beruhigt. Die Begeisterung, mit der das Volk in den nördlichen Provinzen auf den Ruf seines Köoͤnigs sich erhoben hatte, konnte doch hier und da einen Anflug von Mißmuth nicht verdraͤngen, daß so viele Krafte und die Opfer, zu de⸗ nen man bereit war, vielleicht unnüͤtz verschwendet werden mochten, um die Truͤmmer zweier suͤdlichen Provinzen, deren Treue, wenn nicht schwankend, doch mindestens er. war, gegen den offenen Anfall sowohl als 2 die unzaͤhl gen heimlichen Machinationen des Aufruhrs zu . „Die Mittel und Kraͤfte der nördlichen Provinzen so einzig und allein zu ihrem eigenen Vortheil angewandt wer⸗ den“, so lautet das Königliche Wort, das wir gewohnt sind als ein Heiligthum zu achten. und das auch immer als ein solches sich bewährt hat. Wir haben diese Zusicherung mit Bestimmtheit erwartet, in der Thronrede fanden wir sie noch nicht, und dies betruͤbte uns; allein jetzt, da sie uns = den, ist auch die leiseste Opposition gegen die 6 ö unseres edeldenkenden Monarchen verschwunden. Wie — dend kontrastiren dagegen w,, jenes von selbst⸗ suͤchtigen Volks⸗Aufwieglern geleiteten Faufens in . Buͤrgerkrieg durchwuͤhlten Suͤden unseres ehem als so bl * den Reiches! Wer fab i 22 ene , . 2. j Stimm . ⸗ den Aeußerungen jener mn , n, ne n —
ᷣ die ihn — i r . fuͤr Pariser Blatter sind, 4 83
ung dem Königl. Staatsdienste zu ertheilen geruht, lessugn ahl Cee 9 ehzenvoll entlassenen Herrn W. B
Haus Nasfau vor ihr niederes Forum zu ziehen.