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konnen sich versichert halten, daß sie keine Beweise ungast⸗ freundlichen Betragens zu gewaͤrtigen haben,.“ Ein anderes Edinburger Blatt aͤußert: „Als die Koͤnigliche Familie fruͤher hier wohnte, lebte sie ruhig und still; sie beehrte unse⸗ ren Adel mit ihrem Umgange und unsere ͤffentlichen Ver— gnuͤgungen mit ihrer Gegenwart., Wir sind uͤberzeugt, daß man Karl X. und die seinigen wie alte Freunde empfangen werde.“ — Fuͤr Se. Koͤnigl. Hoheit den Herzog von An⸗ gouleme, der in kurzem in Edinburg erwartet wird, ist be⸗ reits ein Kredit bei einem dortigen Banquier eroͤffnet worden.
Der Courier bringt folgende Proelamation des Herzogs von Northumberland: „Da, zufolge einer im 10ten Jahr der Regierung Sr. verewigten Majestaͤt erlassenen Akte zar Unterdruͤckung gefaͤhrlicher Gesellschaften oder Versammlungen in Irland, dem Lord⸗Lieutenant oder anderen Ober⸗Befehls⸗ haber oder den Befehlshabern von Irland die Macht ver— liehen worden, vermittelst seiner oder ihrer Proelamationen oder Befehle eine jede Gesellschaft oder Ver sammlung oder Zusammenkunft von Personen in Irland, die er oder sie als gefährlich fuͤr die oͤffentliche Ruhe oder den Frieden oder fuͤr unvertraͤglich mit der noͤthigen Vollstreckung der Gesetze hal⸗ ten, so wie jede vertagte, erneuerte oder auf andere Weise fortgesetzte Zusammenkunft, sie moͤge stattfinden unter wel— chem Namen oder unter welchem Vorwande es auch sey, zu unterdruͤcken; und da es zu unserer Kennt⸗ niß gelangt ist, daß eine Gesellschaft oder Versamm⸗ lung, oder Zusammenkunft von Per sonen in der Stadt Dublin unter dem Namen der Irlaͤndischen Gesellschaft fuͤr gesetzliche und rechtmaͤßige Abhuͤlfe oder der Anti⸗Union⸗ Gesellschaft sich gebildet hat oder noch gebildet werden soll; und da Wir das Vorhandenseyn der besagten Gesellschaft, Versammlung oder Zusammenkunft von Personen als dem offentlichen Frieden gefaͤhrlich halten; so sind wir, der Lord General-Lieutenant und General-Gouverneur von Irland, entschlossen, selbige zu unterdruͤcken, und verbieten hier durch die Zufammenkunft des besagten Vereins; und da wir fest entschlossen sind gegen alle dawider fehlenden Personen die Strenge des Gesetzes und die bestimmten Strafen in Aus⸗ uͤbung zu bringen, so befehlen wir allen Sheriffs Mayors, Friedensrichtern und allen andern betreffenden Magistrats⸗ personen, Beamten und sonstigen Personen, bei Ausübung des Gesetzes Huͤlfe zu leisten, indem sie benannte Versamm— lungen verhindern, sie zerstreuen und diejenigen entdecken und verfolgen, die sich nach Erscheinung dieser Proclamation dawider vergehen sollten. Gegeben in Sr. Maj. Schloß zu Dublin, am 18. Oktober 1830.“
Auf Sr. Gnaden Befehl.
H. Hardinge. „Es lebe der Koͤnig.“
Hinsichtlich der vorstehenden Proelamation bemerkt der Courier: „Die wichtige Proclamation des Herzogs von Northumberland ist darauf berechnet, allen wahren Freunden Irlands Zutrauen einzuflößen. Herr O Connell hat an die Irländische Nation ein Schreiben erlassen, in welchem er ihr anempfiehlt, ste zu respektiren und dem Gesetz zu gehor⸗ chen. Das ist zwar recht gut, indessen finden wir, daß er seinem unstäͤten Geist keine lange Ruhe gönnen will, da er in einem zweiten Schreiben die Bildung einer andern Ge— sellschaft verschlaͤgt, die in ihrer verderblichen Tendenz im Wesentlichen nicht von derjenigen abweicht, die durch die besagte Proclamation so geeigneterweise unterdruͤckt wor— den ist. Wenn er im Hause der Gemeinen nicht so unbe— deutend waͤre, so wuͤrden seine Anstrengungen in Irland nicht so fortdauernd verderblich seyn, als sie es sind. Er gehoͤrt aber u den Maͤnnern, die sich durchaus als Leiter des Gemeinwesens instellen muͤssen und die, wenn sie nicht durch gehoͤrige Gruͤnde bei Leuten von Erziehung und Charakter ihren Zweck erreichen koͤn⸗ nen, zu den Leidenschaften der Menge ihre Zuflucht nehmen. Hr. O Connell wird indessen erfahren, daß die Irlaͤndische Re⸗ a g sich nicht zum besten haben laßt.“ — Der Courier giebt hiernächst die beiden obgedachten Schreiben des Herrn O'Connell; das erste beginnt mit den Worten: „Die Pro— clamation, unterzeichnet von Sir Henry Hardinge, einem Englischen Offizier, der hier ein Amt bekleidet und mit un⸗ serem Gelde bezahlt wird, verbietet das Stattfinden einer Versammlung, die sich noch gar nicht gebildet hat. Diese Alte ist gesetzmaͤßig und wird naturlich befolgt werden.“ — In gn auf diesen Eingang bemerkt der Courier,
daß die Absicht des Verfassers, unter den Irlaͤndern eine feindliche Stimmung gegen die Englaͤnder zu erregen, indem er es heraushebe, daß die in Rede stehende Proelama— tion von einem Engländer unterzeichnet ist, ganz seiner wuͤr— dig sey, und daß vielleicht Niemand, wie er, von einem sol⸗
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chen Aufregungsmittel Gebrauch gemacht haben wuͤrde. Im Allgemeinen ist das genannte Blatt der Meinung, daß in Herrn O Connels Sprache in beiden Schreiben die Wuth eines politischen Demagogen, versteckt unter den schlauen Wendungen eines Rechtsgelehrten, ganz unverkennbar sey.
Auf der hiesigen Stockboͤrse machte gestern die Proela— mation des Lord-Lieutenants von Irland einen unguͤnstigen Eindruck. Die heute fruͤh eingegangenen Nachrichten uͤber die Pariser Unruhen und die Geruͤchte wegen Abdankung der Minister hatten zu Anfange der Boͤrse auch einen nach— theiligen Einfluß auf die Course. Consols fingen mit 834. an, schlossen aber gegen alles Erwarten zu 843., was den spate— ren beruhigenderen Nachrichten aus Paris und dem festen Benehmen des Koͤnigs, so wie der Treue der National-Gar— den, zuzuschreiben ist. ‚
Der Courier giebt Folgendes aus einer Morgen— zeitung: „Einige der Franzoͤsischen Minister und eigentlich alle hatten beschiossen, abzutreten, um den Koͤnig von der angeblichen Unpopularitaͤt ihrer Wirksamkeit zu befreien. Der Herzog von Broglie und Herr Guizot erschienen wirklich im Palast und uͤbergaben dem Koͤnige ihre Resignation, die aber nicht angenommen wurde, weil Se. Majestaͤt entschlossen ist, Volkstumulten auch nicht das mindeste Zugestaändniß zu ma— chen. Die Minister blieben und speisten bei dem Koͤnige; fuͤrs erste also wird kein Wechsel in der Verwaltung statt— finden. Die Deputirten⸗ Kammer wird am 3. November wieder zusammenkommen; die Pairs-Kammer bald nachher. Der Prozeß der Ex-Minister wird nicht, wie es hieß, un— noͤthigerweise aufgeschoben, sondern mit Festigkeit und Wuͤrde fortgefuͤhrt werden; jeden kuͤhnen Versuch des Volkswillens wird man mit Gewalt unterdruͤcken.“
Nach der Times sind keine Gewehre, sendern 380 Ki— sten Infanterie- und einige Faͤsser Kavallerie⸗Bekleidungsstuͤcke von dieser Regierung an die Niederlaͤndische verkauft und vom Tower aus verschifft worden.
Die fruͤhere Wohnung des Marquis von Hertford in Piccadilly ist zur Aufnahme der Mitglieder eines neuen Klubs, die Englische und auswärtige Union genannt, be— stimmt. Der Zweck dieses Klubs ist, fremde Personen von Rang mit Englaͤndern von Stande in freundschaftliche Be— ruͤhrang zu bringen.
Seit einiger Zeit fanden im oͤstlichen Theile von Kent mehrere Brandͤͤstiftungen statt, die sich leider in den letzten Tagen, trotz allen Maaßregeln der Regierung, um ihnen vor⸗ zubeugen, sehr vermehrt haben. An mehreren Orten bringt die Post Brandbriefe an die Einwohner, und schon sind manche Drohungen in Erfuͤllung gesetzt worden. Die An— strengungen der Obrigkeit, diesen Verbrechen Einhalt zu thun, dauern indessen fort, und es verdient bemerkt zu werden, daß trotz diesem vorsaͤtzlichen Feutranlegen verschiedene Brand⸗ versicherungs-Gesellschaften ihre Agenten bevollmaͤchtigt ha— ben, auch ferner Assekuranzen zu zeichnen, wobei sie be— merken, daß sie es fuͤr unbillig hielten, den Hausbesitzern in Zeiten der Gefahr ihren Schutz zu entziehen.
Ein Geruͤcht, daß sich gestern an der Boͤrse verbreitete, als haͤtte Herr Thomas Kinnear, Chef eines hiesigen achtba— ren Handelshauses, seinem Leben ein Ende gemacht, erregte allgemeines Bedauern; es hat sich jedoch erwiesen, daß das
genannte Individuum die Nacht zuvor am Schlagflusse ge⸗
storben war.
Nach Berichten aus Lissabon mit dem letzten Paketboot hatte dort ein großer Zulauf zur Bank stattgefunden, von der indessen beim Abgang des Paketbootes bereits alle an sie gemachten Forderungen befriedigt worden waren.
New-HYorker Zeitungen vom 16ten v. M. erklaͤten sich hoͤchst erfreut uͤber den Abschluß eines Traktates mit der
forte. Schon hatten sich Amerikanische Haͤuser in der Tuͤrkei und Odessa niedergelassen.
Niederlande.
Aus dem Haag, 23. Okt. Gestern sind die Sectionen der zweiten Kammer und demnaͤchst auch die Central⸗-Section in ihren Buͤreaus versammelt gewesen. „Es scheint“, heißt es in Holländischen Blättern, „daß die von der dazu ernannten Kommission entworfene Antwort auf die Thron⸗ Rede nur geringen Beifall bei den Sectionen gefunden habe, deren einige den Entwurf sogar ganz und gar verwerfen wollten, andere aber viele Bemerkungen dazu zu machen hat— ten. Die mit der Redaction e n Pin cher sind darauf ersucht worden, am morgenden Tage sich mit, der Central⸗Seetion zu vereinigen, um alsdann gzemeinschaftlich einen andern Entwurf abzufassen.“ .
Beilage
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2316 Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats⸗-Zeitung Æ 3009.
Die Belgischen Offiziere, Unter Offiziere und Soldaten, welche (wie gestern gemeldet) Befehl zum Abmarsch bekamen, sind bereits mit einem Schiffe nach Antwerpen abgegangen. Es waren im Ganzen 232 Mann die saͤmmtlich zu dem hier in Garnison gebliebenen Jaͤger-Bataillon gehort haben.
Nachrichten aus Arnheim vom 22. d. zufolge hatte sich am 20. die zur sedentairen Buͤrgergarde aus den Doͤr⸗ fern um Lobith nach diesem Orte, wo der Buͤrgermeister wohnt, gerufene Mannschaft dort widersetzlich bezeigt und war als aufruͤhrerische Bande mit großem Laͤrmen durch den Ort und in die Wirthshaͤuser umher gezogen, wobei sie an einem Stock ein schwarzes oder rothes Tuch als Fahne trug. Der K. Statthalter und die Justizbeamten begaben sich mit Kuͤrassie— ren und Fußvolk nach Lobith, allein die Aufruͤhrer waren schon uͤber die Gränze entflohen. Man ließ einen Posten von 25 Mann in Lobith.“
Eine Anzahl hiesiger Einwohner beabsichtigt ein Gesuch an den Konig, den Prinzen von Oranien seiner Wuͤrde als General⸗Oberst saͤmmtlicher Buͤrgergacden zu entheben.
Antwerpen, 22. Okt. Der Zustand unserer Stadt gewährt wenige Beruhigung. Bestaͤndig hort man hier den Donner der Kanonen, denn das Heer der Insurgenten ist keine zwei Stunden Weges mehr von hier entfernt. Die Königl. Truppen haben ihre Stellung bei Waelhem verlassen, und ihre Vorposten stehen jetzt bei Berchem. Heute sind einige Thore unserer Stadt geschlossen worden; die Kanonen auf den Waͤllen sind gerichtet, und die Artilleristen stehen mit brennenden Lunten dahinter. Auf der Boͤrse ist eine Todtenstille eingetreten, und weder in Waaren noch in Fonds werden mehr Geschaͤfte gemacht. Die Kaufleute sind um so mehr eingeschuͤchtert, als man auch aus England die Nach— richt von Schiffs-Ausruͤstungen erhalten haben wollte.
General Cort-Heiligers hat sein Hauptquartier zu Ber, chem, in unserer Provinz, unweit der Schelde; die Kuͤras⸗ siere Nr. 9. sind von da nach Breda und die Husaren Re⸗ gimenter Nr. 6. und 8. nach West⸗Wezel ausgeruͤckt.
Die Eitadelle von Termonde (Dendermonde) ward ge— stern von den Holländern geraͤumt. Sie zogen mit Waffen, Bagage und 6 Stuͤck Kanonen aus. ö
Gestern Abend kam das von Deal abgegangene Englische Dampfboot „Fury! mit Depeschen aus London hier an. Bei feinem Einlaufen in die Schelde wurde es von dem an der Mündung liegenden Koͤnigl. Kriegs schiffe „de vliegende Visch“, in Folge eines Mißverstaͤndnisses beschossen. Der Riederlaͤndische Capitain namlich, der in der Dunkelheit das Englische Schiff nicht erkannte, verlangte, daß dasselbe ein⸗ lenke, und ließ, auf dessen Weigerung, einen Kanonenschuß abfeuern, der jedoch gluͤcklicherweise nicht traf. Als darauf der Niederlaͤndische Capitain seinen Irrthum erkannte, gab er dem Britischen Schiffe eine Ehren-Erklaͤrung ab.
Dic Schiffe, welche, die Schelde hinauf, nach Gent und Dendermonde abgehen wollten, sind gezwungen worden, hier
u bleiben. ; Die Ruhe ist hier wiederhergestellt,
Brug ge, 20. Ott. doch sind große Verluste zu beklagen. Auf dem großen Platze, sind auch 3 Kanonen
wo das Pariser Frei- Corps kampirt, j i,, . Patrouillen unserer Buͤrgergarde durchziehen die Stadt. 6 Der Vicomte von Pontécoulant, der sich immer noch zinen Adjutanten Don Juan v. Halens nennt (vergl. Bruͤssel, Nach, richten aus Mons), hat neuerdings eine Proelamation erlas⸗ sen, worin er jeden Zusammenlauf auf den Straßen unter⸗ sfagt; Jeder, der in ein Haus dringt, sey es um zu pluͤndern oder um Geld zu fordern, soll mit dem Tode bestraft werden. Jeder Buͤrger, der einen der Unruhestifter der vorgestrigen Racht kennt, hat denselben, bei Strafe, als Mitschuldiger angesehen zu werden, sofort anzuzeigen, Vollstaͤndige Amne⸗ stie wird denjenigen zugesichert, welche die Gegenstaͤnde, . sie geraubt haben, im Hauptquartiere des Vicomte ab⸗ iefern. Gent, 22. Okt. Der Baron Duͤvivier, Militair⸗Kom— mandant von Flandern, hat sich bei der hiesigen staͤdtischen Garde als Gemeiner einschreiben lassen. ö. Herr Aulard, der die hier zuruͤckgebliebene Belgische Le⸗ Len befehligt, zeigt in einer Proclamation an, er habe in rfahrung gebracht, daß ein Theil seiner Legion seine Waffen und fonstlgen Effekten verkaufe; dem zufolge fordert er die Einwohner auf, die dergleichen gekauft, ihm sofort davon Anzeige zu machen, widrigenfalls sie nach den Militair / Ge⸗
setzen verfolgt werden wuͤrden. — Die staͤdtische Verwaltung fordert ihrerseits dagegen die nicht zur Buͤrgergarde gehoͤri— gen Individuen auf, die in ihrem Besitze befindlichen ihnen nicht gehoͤrenden Waffen im Rathhause, und zwar ein Ge⸗— wehr gegen 5 Fr., einen Saͤbel gegen 2 Fr. und ein Pistol gegen 17 Fr., abzuliefern.
Bruͤssel, 22. Okt. Eine heute erschienene Proclama— tion der provisorischen Regierung fordert die Belgier zur Eintracht auf. Geheime Feinde, heißt es darin, saͤeten Un— ruhe und Zwietracht aus, die bereits in mehreren Staͤdten zum Ausbruch gekommen. In die Bruͤssler setzt die provisorische Regierung das besondere Vertrauen, daß sie jeder Anreizung widerstehen wuͤrden.
Heute ist wieder ein Armee-Buͤlletin erschienen, das, außer der Uebergabe von Dendermonde, auch eines neuen am I19ten d. bei Lierre geschehenen Angriffes der Hollaͤnder er— wähnt, die jedoch zuruͤckgeschlagen worden seyn und wiederum viele Todte und Verwundete verloren haben sollen, waͤhrend die Belgier nur 12 — 15 Mann verloren haͤtten.
Aus Doornik (Tournay) wird gemeldet: „Seit meh— reren Tagen befinden sich hier 3 — 406 Franzoͤsische Freiwil— lige, welche ehemalige Soldaten zu seyn scheinen. Vorgestern pfianzten sie auf einer Bruͤcke unserer Stadt eine Fahne auf, welche die Franzoͤsischen drei Farben trug. Der Brauer Thiry bemaͤchtigte sich jedoch ihrer, warf sie in die Schelde und drohte damit, Jeden ihr nachzustuͤrzen, der es wagen wuͤrde, sie wieder aufzupflanzen.“
Aus Mons schreibt man unterm 21sten d.: „Endlich ist das Komplott, das man hier gesponnen hatte, entdeckt wor— den. Wir sind gerettet, denn man hat das Uebel mit seinen Wurzeln ausgersttet. Don Juan van Halen, seine Adju⸗ tanten und zwei Husaren aus deren Gefolge sind hier fest⸗ genommen worden. Man beschuldigt sie, die Leiter der Ver— schwoͤrung zu seyn, die eine Contre-Revolution zum Zwecke hatte. Mehrere Zeugen sind bereits abgehört worden; es scheint, daß einer ihrer Husaren an der Spitze der Pluͤnderer erkannt worden ist, die gestern bei Jemmappes die Pariser Diligenee angehalten haben. Einer von van Halens Adjutanten war bereits vor deren Arretirung nach Binche und Nivelles abgegangen, wo er, wie es heißt, sich mit einem bekannten Distrikts⸗Kommissarius verstaͤndigen will. In Bruͤssel weiß man vielleicht noch nicht, daß Madam van Halen sich hier bereits seit mehreren Wochen aufhalte; sie hatte sich fuͤr die Frau eines Negocianten ausgegeben, die Bruͤssel, wegen der dort herrschenden Unruhen, habe verlassen muͤssen. Don Juan scheint sehr niedergeschlagen zu seyn; es kestete viele Muͤhe, ihn vor der Volks Rache zu beschuͤtzen. Heute auch haben Banden bewaffneter Kohlenbrenner Pluͤnderungen in Was⸗ mes, Jemmappes und Ghlin begangen. Der Provinzial⸗ Gouverneur hat das Kriegs-Gesetz publiziren lassen, in Folge dessen jeder bei der Thät ergriffene Pluͤnderer binnen 24 Stunden erschossen wird. Herr Gendebien ist, von seiner Mission zuruͤckkehrend, hier angekommen, So eben trisst auch Herr Charles Rogier von Bruͤssel hier ein, und 6 von der provisorischen Regierung mit unumschränkter Voll⸗ macht versehen, um den Unruhen im Hennegau ein Ende zu machen. . In der vo in Solre an der Sam—
ckt worden; um die
en ist heute von hier nach der gegangen, um dort fuͤr Wiederherstel⸗ zu tragen.
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