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Wuͤnschen des dortigen Publikums entsprechend, drei Kon— zerte geben, bereits am 27. Abends aber ihre Reise uͤber Danzig und Hamburg fortsetzen.
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Einige Bemerkungen uber die Recension der Schrift „Kaspar Hauser, nicht unwahr— scheinlich ein Betruͤger.“
Herr Dr. M. zeigt sich damit nicht einverstanden, daß die oͤffentlich bekannt gemachten Begebenheiten, welche Kaspar Hau⸗ ser zu der Ehre erhoben haben, das Kind von Europa genannt zu werden, einer auf Erfahrung gestuͤtzten und von einem zu bereitwilligen Glauben sich freihaltenden Prufung unterworfen worden sind, und dennoch bestaͤtigt der Schluß seines Vortrages auf eine sehr entscheidende Weise, daß wirklich eine recht arge Taͤuschung in diesen Begebenheiten vorgewaltet hat.
Herr Dr. M. giebt den Aufschluß, daß die hoͤchst wichtige Thatsache eines gegen K. H. in Nuͤrnberg gemachten Mordver⸗ suches auf einer von ihm ausgehenden Taͤuschung beruht.
Der vermeinte Angriff auf K. H. wurde als ein neues uner— hbrtes Verbrechen seiner tuͤckischen Verfolger der Gegenstand einer wichtigen Kriminal-Untersuchung, und dem Entdecker des Thaͤ⸗ ters wurde eine Belohnung von 509 Gulden zugesichert. Das ungeheure Verbrechen ist nun in ein Luftgebilde zerronnen.
Zwei Jahre lang hat man der Taͤuschung uͤber einen Vor— fall Folge gegeben, der sich in Nuͤrnberg selbst ereignete, und unter den Augen derjenigen, denen K. H. zur Pflege und speziellen Beaufsichkigung uͤbergeben worden war. Man ist zwei Jahre in dem Irrglauben befangen gewesen, K. H. werde von mordbegierigen Feinden bebroht; man gab ihm eine Sauve-Garde
von zwei Hellebardierern, und erst jetzt entdeckte sich der Stoff
aller dieser Be g n , dieser Muͤhen, dieser kostspieligen Unter— suchung und Aufstellung einer Schutzwache, in einer verkehrten Einbildung des Schuͤtzlinges. —
Das nun in eine Taͤuschung aufgeloͤste Verbrechen eines Mordanfalls war durch eine Verletzung K. H. bezeugt und, wie schon erwaͤhnt, in Nuͤrnberg selbst vorgefallen; das Verbrechen seiner Einkerkerung aber ist auch nicht entfernt durch irgend einen haltbaren Umstand belegt; aller Bemühungen ungeachtet ist auch nicht die Spur der Gegend, wo solches vollzogen worden seyn soll, entdeckt, und die Geschichte von K. H. Schicksalen steht in vielen Punkten sogar mit den Naturgesetzen im offenbarsten Wi⸗ derspruch. 6
Sollte es denn bei diesem Sachverhaͤltniß nicht wirklich angemes⸗ sener seyn durch ganz einfache Schlußfolgen das Raͤthsel zu loͤsen, oder doch die Loͤsung zu befordern, als sich einer gemuͤthlichen Empfindung von somnambulen Erscheinungen und dem Glauben an Wunder hin⸗ zugeben, den man sogar noch jetzt unerschuͤtterlich festzuhalten sich bestrebt. Ich entschied mich fuͤr Ersteres. Meine Gruͤnde sind in wenigen Bogen zusammengestellt; das Publikum hat also leicht Gelegenheit, selbst zu beurtheilen, ob sie gehaltlos oder treffend sind; ob die Ansicht des Herrn Dr. M. oder meine Mei— nung fur richtig zu erachten sey.
Die Durchsicht der Schrift wird uͤbrigens ergeben, daß Herr Dr. M, die wichtigsten und schlagendsten Stellen der Beweisfuͤh⸗ rung, in seiner Recension nicht beruͤhrt hat, die freilich durch das Anlehnen an den somnambulen Zustand, in welchem man Kaspar Hauser glaubt, nicht zu loͤsen gewesen seyn duͤrften.
Herrn hr. M. stimme ich in dem Punkte unbedingt bei, daß Kaspar Hauser nicht daran gedacht hat, sich die Wichtigkeit ge= ben zu wollen, zu der er emporgestiegen ist. In meiner Schrift habe ich dies naͤher dargethan. Dieser Umstand ist jedoch, wie mich duͤnkt, eben so wenig ein Grund, der die große Wahrschein⸗ lichkeit einer Taͤuschung niederschlaͤgt, als die Thatsache, daß Kaspar Hauser sich in Nuͤrnberg nicht wie ein gotteslaͤsterlicher Boͤsewicht fuͤhrt.
Der Theil an Kaspar Hauser's Begebenheiten, der am halt⸗ ,. zu seyn schien, ist in ein Phantasiegebilde aufgelöst. Hof— fentlich wird der fruͤhere ganz lockere Abschnitt diefer Begeben— heiten auch bald eine Erledigung erhalten, und das Kind von Europg wird sich in einen gewohnlichen jungen Abentheurer ver— wandeln, der keine Reisenden mehr nach . .
Merker.
Bekanntmachung.
sischen Straße Nr. 62 nach der Franzoͤsischen Straße Nr. 58 verlegt worden ist.
Zugleich wird hierdurch bekannt gemacht, daß die Briefe nach dem Berliner Tivoli bis auf Weiteres taͤglich dreimal, des Morgens um 9g Uhr, Mittags 12 Uhr und Abends 6 Uhr, befoͤrdert werden; der Bote trifft Stunden nach dem Ab— gange von hier daselbst ein.
Tabellen uͤber die Stadt-Post-Einrichtung, welche die Straßen und die Hausnummern der Briefsammlungen, so wie die Abholungs- und Bestellungs-Zeiten, nachweisen, sind fuͤr das korrespondirende Publikum in jeder Briefsammlung, auch im Postgebaͤude beim Portier, unentgeltlich zu haben.
Stadt ⸗Post⸗ Expedition.
Königliche Schauspiele.
Sonnabend, 30. Okt. Im Schauspielhause: Die Braut, komische Oper in 3 Abtheil., mit Tanz; Musik von Auber. (Mad. Seidler: Henriette; Herr Hoffmann: Adalbert von Loͤwenstein.)
Sonntag, 31. Okt. Im Opernhause: Andreas Hofer, große Oper mit Ballets in 4 Abtheilungen; Musik von Ros— sini. (Dlle. Fanny Elsler, Solotänzerin des K. K. Hofthea— ters am Kaͤrnthnerthore zu Wien, wird hierin tanzen.)
Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen des ersten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. re.
Zu dieser Oper werden Billets verkauft, welche mit Dien— stag bezeichnet sind.
Im Schauspielhause: Verbrechen aus Ehrsucht, Schau— spiel 9 5 Abtheilungen, von A. W. Iffland. (Neu ein— studirt.
Montag, 1. November. In Potsdam: Der dreißigste Geburtstag, Lustspiel in 1 Akt. Hierauf: Der Briefwech— sel, Lustspiel in 2 Abtheilungen. Und: Ein Divertissemant, worin die Solotaͤnzerinnen Therese und Fanny Elsler tanzen werden.
Königstädtisches Theater. Sonnabend, 30. Oktober. Das Maͤdchen aus der Feen⸗ welt, oder: Der Bauer als Millionair. Sonntag, 31. Oktober. Die Kreuzfahrer, Melodrama in 5 Akten, von Kotzebue; Musik von verschiedenen Meistern. Montag, 1. November. Fiorella, oder: Das Hospizium St. Lorenzo, Oper in 3 Akten; Musik von Auber. (Herr
Neum Int Sch. d.
Gene, wieder engagirtes Mitglied: den Guardian Arpaya, als Antrittsrolle. )
Berliner Börse. Den 29. Oktober 1830.
Amtl. Fonds- und Geld-Cours- Vettel. (Pre
I. Fre,, Geld. , sJ
073 9604 1Estpr. Etandhrt. 364 953 bomm. Pfandbrl. 955 CLur- u. Num. do. 82 14 ZSchlesiscmhe do. 89 RksSt. C. d. R. u. N. 892 L. - Sch. d K. - u. X. 593 9t 96 lloll. voll Duk. 34 Neue dito
94 Friedrichsd'or.
953 Discynto.
Sb. Schuld- Sch. Pr. Eng Anl. 18 Pr. Engl Anl. 22 Pr. Eng. Oi.l. 30
Kurm. Ob. m. I.“
Berl. Stadt- Oh Köniashęg. do. Elbinger do. Danz. do. in Th. Weslpr. Pfdb. CGxossliz. Pos. do.
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C L C C C 0
Auswärtige Börsen.
Hamburg, 27. Oktaber. Oesterr. 4proc. Metall. Si. Bank- Actien 1045. Engl. Russ.
Anl. 924. Silber- Rubel 82. Dun. 593. Poln. pr. 31. Okt. 1053.
Fraurfurt a. M., 26. Okt. Bant Aetlen 126. 19635 *
Gedruckt bei A. W. Hayn.
Oesterr. 5proc. Metall 905. 903. Part.“ O bl. 117. Loose zu 1090 Fl. 1663. B. Poln. Loose 523. 52. ,
ö
Fr. proc. Neap. 63 Fr. 20 C. proc. Span. perp. 387. proc. 82. 813. 231proc. 473. proc. 20. B.
Nedacteur John. Mitredacteur Cottel.
Kommissarius und Notarius bei dem Fuͤrstbischoͤslich⸗Ermiaäͤn—
Allgemeine
Preußische Staats-Zeitung.
Berlin, Sonntag den 31sten Oktober
W 302 1830.
3 ie ion der Natio— ᷣ ö ; 26 Detaschement von Grenadieren der 11ten Legion i Amt li ch e Na ch r* ö nal-Garde hatte einen Ehrenposten im Innert . . J. gestellt und bildete auf dem Piatze ein Spalier. Die Koͤn gl. Küeenit de? Tages . Familie langte um 8 Uhr, begleitet 64 ,. 3 : issarius K zarde zu Pf urde mit den le . erichts ustiz⸗Kommissarius Ko- National-Garde zu Pferde, an und wurde mit . , e , el. Justiz⸗ sten Beifallsbezeigungen . die sich , ,, rius ; Ihre Majestäten in die Königl. Loge traten. Das Orchester, . dändvoigtei⸗Gericht zu Heilsberg und bei den Erm- dessen saͤmmtliche Mitglieder 3. , e. , dischen Lan ' . ichten, nach Heilsberg, unter Anweisung trugen stimmte sofort die Mar sei laise ,, , . b fetzt worden an. Nach Beendigung des Schauspiels verließen die Hoͤch— seines Wohnsitzes daselbst, versetzt worden. sten Herrschaften unter ,. ue, n, . ᷓ : en r e 5, inde e. Majestaͤt dem Direk Im Bezirk der Koͤnigl. Regierung . gen worden, das Haus, indem daj zu Duͤsseldorf ist die durch das Absterben des Pfar—
des Odeon Ihre 23 . ö in den ᷣ t ise sarrstelle schmeichelhaftesten Ausdruͤcken zu erkennen gaben.
rers Bieger zur Erledigung . . ö ö Wer, schm . ö. 6 enthalt in seinem heutigen 5 *. zu Wies dorf f. r,, (bereits in No. 285. 8. St. Z. mitgetheilte) e , . ur h in,. . die Kandidaten des Predigtamts die , ö. 9. ki ,, ,, u. t . d Friedrich ment des Var bis zu dem der Ost-“ ölich,
Au gu st Wilhelm . . Ephorie bis zum 30. Juni 1834, fuͤr die übrigen Graͤnzen . . 36 . 31 i rr. zu Capelle, Ephorie Bit- sten aber bis zum 31. Juli 1831 gestattet wird. a Torgau, und letzterer zur ; setz ist vom 20. Oktober datirt. J terfeld, ernannt; der bisherige Diakonus zu Pasewalk, Der Minister des Innern hat auf n. er ö 1 . 3 Seer e Henn en te. der ,, Synode, , , U. ie ö bioheri gerin, Thebesius, zum nachstehende Cirkular⸗Schreiden an = fekte, arlgssen: nd der bisherige Prediger zu Van gzrin, . 4 altehends er, edenmcgluch, das falsche oder übertri bene Vaper taten henten der Wangerinschen Synode befoͤrdert worden . 4 1. n s a ed ee ,. her zugetragen, einen nachtheiligen Eindruck auf die . nents Fervorbraͤchte. Ich wäusche daher, daß Sie sich in dem Stande befinden und es sich angelegen seyn lassen, un gegruͤudete Besorgnisse, die sich etwa äußern mochten, zu er⸗ streuen. Worauf es Frankreich und seiner Regierung vor Allem ankommt, ist, daß bei jeder Gelegenheit die . ihrem glaͤnzendsten Lichte erscherne. Die groͤßte Oeffentlichkeit,
k ; Excellenz der Ober“ Marschall, ngekommen: Se. Exce , , , Kabinets-Minister, Graf von der Goltz,
26 ö Russischen Feldjäger, Lieutenant Kus min,
als Eburier von Paris, Faͤhnrich Sofonow, als Courier von St. Petersburg.
ist: erzogl. Mecklenburg⸗Schwerin— , . 1 26 e,, ,, der, Lee, Ge de n e . 235 fe. 2 schaften fuͤr die Ruhe der Gemuther. 3 mn acht gt 3. am hiesigen Hofe, Freiherr von Luͤtzow, . . o e s , . 1 nach Ludwigslust. ; . . d be⸗ ftri ewesen seyn mogen, so muß der Ausgang = i erordentliche Gesandte und be⸗ Auftritte g . 66. 1 . Der König; . r e Russtschen Hofe, Graf ben doch Vertrauen in die Zukunft n 6 a , 364 ; ; mweist, daß die oͤffentliche 6 und 3 ie . ome . G e erietzt werden koͤnnen. n der . Der Königl. Niederlaͤndische außerordentliche Gesandte und at,, , . sich die auffger eate Stim, und bevollmächtigte Minister am Kaiserl. Russischen Hofe, es y, en ] . ud kuhn rurdi en Re⸗ die * . Freiherr von Hekeeren, nach St. Petersburg. . immer noch fortbesteht, zu Nutze zu machen; wenn 6. i blinde Anforderungen und ungeregelte Leidenschaften 14. ver⸗ acht heben, sch Gehör zu ver waffen wenn, die he ; richten ber gefallenen Dynastie sich geschmeichelt e . 3 eitungs⸗ Na ch 21 ; diese Gelegenheit zur Erfuͤllung ihrer schlechten . r aller ᷓ nen werde“ — so haben andererseits die Unruhestister aller Aus 16 1 Art ihre Schwache und die Eitelkeit ,. n Frankreich. kennen lernen. Gleich bei hen, , * is, 23. Okt. Gestern Mittag um 13 Uhr wurde sie an den. Eifer und e , äund' muchlge Haͤterin der der ,. RAippony von dem Ministeer rn, , . n . , e,. ie e fg tegen nun ] t ivat-Audienz beim Könige einge⸗ ö das Vertrauen bes Königs und des Landes, Angelegenheiten zu einer Privat ⸗Au sestaͤt sein neües eben so, stolz auf das Vertrauen de e d des ; in der Ehre hatte, Sr. Majestaͤt sein neue 365 ben befunden haben. Das Einschreiten der fährt, worin derselbe die Ehre erer Döckäaster an diessei, als würdig desselben befund haben? ö . Kreritigz ais Kais serreih berrei N , Hart hat ohne Muͤhe jeden Gedanken vo zer⸗ ᷣ n ͤ mittelbar darauf uͤberreichte a . . 2365 n, nicht ,, , 9. ern ,, Ge n,. semnes Souverains, das . 3 , ö nn,, iz, hat keinen 6 6 ; ; j iesigen Hofe beglau⸗ schieden . en ee hr, Die Nario. mufs nel in dieser Eigenschaft bein. hin blugenblick unter ihnen zu herrschen aufgehs ide Di er Etikette gemaͤß, nach 988 it un dadurch nur um n n,, , . Koͤnigin 3. den Prin, a ,, . ,, e . e ,, e 6 inzefsi oͤni es vorgestellt. i ,, 3 solche Ẃesse vereitelt, so dienen w i,, . 8 9 Begleitung suche zu Unordnungen auf . meh g 6. ein Be⸗ , . h One nn und von Nemours das Theater sie kur dajuR alle , Hande Arbeit leben, enger an der Herzoge vo Ihrer Gegenwart, wo das neue Lustspiel der sitzthum haben oder , aner, e, T uh ä hn . 6 Mazẽres: „die Mutter und d, , . . ,,. a e n , , unsinnige Rathschlaͤge, , n ĩ ĩ end aße, der Platz des an nn ,, genf, isen? sie drängen 1 , . eon un