1830 / 302 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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von 5. Mill. Gulden, die sechs Procent Zinsen tragen sollen, dekretirt. Die Obligationen sollen bei den direkten Steuern der Jahre 1831 und 1832 an Zahlung genommen werden. Den Banquiers und Agenten, die sich dafuͤr interessiren wollen, wird eine Provision von R pCt. versprochen.

Fuͤr verschiedene Provinzen hat die provisorische Regie⸗ rung einen kommissarischen Vertreter ihrer Macht ernannt.

Die definitive Abfassung des Constitutions-Entwurfes soll heute der provisorischen Regierung vorgelegt werden.

In Brugge sind im Ganzen neun Haͤuser gepluͤndert worden. Der Vicomte von Pontécoulant hat jetzt den Titel eines Adjutanten des Gen. Duvivier angenommen. Der Bürgermeister der Stadt, Hr. Veranneman, hat seinen Ab— schied genommen.

Herr Ch. Rogier hat im Hennegau eine Proclamation erlassen, worin er den Einwohnern erklart, daß sie ihrem ei— genen Interesse entgegen handeln, wenn sie Magazine zer— sioͤrten, das Getreibe pluͤnderten und noch andern ahnlichen Unfug trieben.

Gent, 23. Okt. Der Gouverneur von Ost-Flandern hat heute eine Verfuͤgung erlassen, der zufolge hier ein Co— mité fuͤr den Handel und die Industrie dieser Provinz er— richtet wird, welches, da unsere Handelsverhaͤltnisse nun eine ganz andere Lage erhalten, die zweckmaͤßigen Mittel zum Besten des Belgischen Handels und der Fabriken in Vor— schlag bringen soll.

In Lokeren haben am 20sten mehrere Tumulte stattge⸗ funden. Einerseits nahm der Poͤbel den Landleuten, die mit Kartoffeln in die Stadt gekommen waren, diese ohne Be— zahlung fort, und andererseits beraubten die Flachs-Hasple— rinnen des Ortes die Handelsleute, welche Flachs auf dem Markte zu verkaufen hatte. Es geschieht dies Alles im Na⸗ men der Freiheit und Gleichheit, die hier zu Lande jetzt statt finden.

Hier ist man vor dem uͤbermorgenden Tage sehr be— sorgt; es wollen naͤmlich an demselben mehr als 1000 Ar— beitsleute mit einer schwarzen Fahne nach dem Rathhause ziehen und von der staͤdtischen Verwaltung Brodt oder die Mittel zu dessen Erwerbung verlangen.

Der hiesige Klub hat an die provisorische Regierung in Bruͤssel das Gesuch gerichtet, ein gehörig organisirtes Re⸗ giment Soldaten zar Beschützung der Fabriken und anderen Etablissements, die, wie es heißt, der Poͤbel zerstoͤren will, hierher zu senden.

Der General Duvivier hat in Gemeinschaft mit den uͤbrigen Behoͤrden eine strenge Verordnung gegen das Zu⸗ sammenrottiren auf den Straßen erlassen.

Von den in Bruͤgge festgenemmenen Leuten sind etwa 12 oder 15 hierher gebracht worden. Man will wissen, daß, als hier am 15ten d. die Uͤnruhen stattfanden, Don Juan van Halen sich in der hiesigen Stadt befunden habe.

. n d.

Muͤnchen, 23. Okt. Se. Majestaͤt der Koͤnig haben Allerhoͤchstihren Kämmerer, Wirklichen Geheimen Rath, vor— maligen außerordentlichen Gesandten und bevollmaͤchtigten Minister am K. K. Oesterreichischen Hofe, Johann Gottlieb Eduard Freiherrn von Stainlein, in Anerkennung seiner meh⸗ rere Jahre hindurch nuͤtzlich und eifrig geleisteten Dienste, sammt seinen rechtmäßigen Nachkommen beiderlei Geschlechts mit dem Beinamen Saalenstein in den Grafenstand erhoben.

. Spanien.

Madrid, 13. Okt. Der Wunsch der Spanischen Nation, daß die gluͤckliche Ehe Sr. Majestaͤt dem Lande einen Thronfolger gewaͤhren moͤge, ist erfuͤllt. Ihre Majestaͤt die Königin ist am 10ten d. M. Nachmittags um 43 Uyr hoͤchst gluͤcklich von einer Infantin entbunden worden, welche Ta— ges darauf in der heiligen Taufe die Namen Marie Elisa— beth Louise erhalten hat. JJ. K. HH. der Infant Don Francisco de Paula und deslen Gemahlin wahen die Tauf⸗ zeugen bei der neugebornen Infantin, als Stellvertreter des Königs und der Königin beider Sieilien. Die Anhaäͤnglich⸗ keit der Nation an den Konig hat sich bei dieser Gelegenheit durch die Bewohner der Hauptstadt unverholen ausgesprochen, und ist solche fuͤr die Apostolische und die Faction der Car— listas ein sprechender Fingerzeig gewesen, wie wenig sie auf das Publikum von Madrid zu rechnen habe, wenn es ihnen einfallen sollte, neue Verschwoͤrungen gegen das Leben der hoͤchsten Personen oder gegen die allgemeine Ruhe und Si— cherheit anzuzetteln. Am Abend des Entbindungs⸗Tages Ihrer Majestaͤt war die Stadt ohne Aufforderung erleuchtet. Am 11ten, 12ten und heute ist große Gala, gestern war Gra— tulations, Cour und Handkuß bei Hofe, fruͤh um 11 Uhr

fuͤr die Personen männlichen Geschlechts und Abends um 7 Uhr fuͤr oie Damen. Bei ersterer hatten sich eine bedeut ende Zahl Geistlicher eingefunden. Heute um 11 Uhr wurde in der Koͤnigl. Kapelle im Palast ein feierliches Fe Deum gesun— gen, und war hierauf Handkuß fuͤr die Individuen aller Lan— des-Kollegien. Wahrend dreier Naͤchte ist die Stadt erleuch— tet. Gestern und vorgestern Nacht war Feuerwerk. Kanonen⸗ Salven und Glockengelaͤute zu gewissen Stunden verkuͤnde— ten den Umgegenden die Feierlichkeit. Morgen als am Ge— burtstage Sr. kathol. Majestat, welche morgen Allerhoͤchst Ihr A7stes Lebensjahr beginnen, ist abermals große Gala, Handkuß und Gratulations-Eour bei Hofe, auch Illumination u. s. w. Dreimalige Artillerie Salven und Glocken-Gelaͤute werden das Fest verkuͤnden. Der Herzogstitel v. Glanzano, wel— cher dem Grafen v. St. Priest verliehen worden war, ist in den von Almagan umgeaͤndert worden. Das zu diesem Titel gehoͤrige Kommanderie-Gut liegt in Arragonien, und dessen Einkünfte sind ganz unbedentend. Der Praͤtlat des Klosters San Basilio hier selbst, welcher vor kurzem bekannt— lich, und zwar, wie Niemand bezweifelt, von den Moͤnchen selbst ermordet worden ist, war ein auf Erfuͤllung der Or— dens-Regeln haltender redlicher Mann und hatte schon oft eine Gesellschast Spieler, welche die Moͤnche bis in die Nacht bei sich behielten, aus dem Kloster jagen lassen. Hr. v. Grou⸗ ch), welcher vor den Ereignissen zu Ende Juli's hier Attaché bei der Köoͤnigl. Franzoͤsischen Ambassade war, ist vorgestern hier als Chargé d'affaires des jetzigen Koͤnigs der Franzo— sen angelangt, duͤrfte jedoch fuͤrs erste noch nicht in seinem Charakter auftreten koͤnnen, indem er darauf gerechnet hatte, daß der Vicomte v. St. Priest ihn bei Hofe vorstellen wurde. In Alicante ist kuͤrzlich ein Franzoͤsisches Schiff mit dreifarbiger Flagge eingelaufen, der Gouverneur ließ je— doch dem Capitain befehlen, solche herunterzulassen. In Bahyonne sind die revolutionnairen Ex-Generale Torrijos, Lopez Baßos, Pastor und viele andere, bereits seit gerau— mer Zeit angelangt und theilen an der Table d'hste im Hö— tel 8e St. Etienne ganz oͤffentlich Jedem, der sie anhoͤren will, ihre Invasions, und Campagne ⸗Plaͤne gegen Spanien mit. Far jetzt besteht ihre große Freude darin, daß, wie man sagt, einer der ersten Banquiers von Paris und gewisse Englische Banquiers, welche viele Bons der Cortes in Porte⸗ feullle haben, und in deren Diensten und Sold jene Bande stehen soll, immer noch willig und prompt die Beutel oͤffnen. Es ist gewiß eine Constellation einziger Art, daß, wahrend der Chargé d'affaires des Koͤnigs der Franzosen sich zu Er— haltung der Freundschafts-Verhaͤltnisse zwischen seiner Nation und dem Koͤnige von Spanien an den Hof von Madrid be— giebt, neben seinem Wagen Frachtkarren, mit Waffen beladen, von dem Direktorium der Ruhestoͤrer Europas an die an ven Spanischen Graͤnzen gelagerten Rebellen abgesen⸗ det, einher fahren und verworfenes vielleicht dem Galgen entlaufenes Gesindel, unter dem Namen d'un bataillon sa- eré, die nämliche Straße, nach Spanien ziehend, fuͤllt. Der Marschall Bourmont ist am àten d. M. auf der Oester⸗ reichischen Brigg „Amatissimo“ im Hafen von Malaga au— gelangt und daselbst vor Anker gegangen. Der Franzoͤsische und Oesterreichische Konsul statteten demselben einen Besuch an Bord der Brigg ab. Tages darauf stieg der Marschall nebst seinen zwei Soͤhnen an das Land und machte dem Gouverneur einen Besuch. Das Anlaufen des Schiffes im

Hafen von Malaga hatte den Einkauf von frischen Lebens⸗

mitteln und Wasser zum Zweck. Tages darauf lichtete die Brigg die Anker und segelte nach Westen, und war solche, nach den neuesten Nachrichten, bereits die Meerenge passirt. Die Spanischen Vales consolidados sind innerhalb kurzer Zeit von 33 auf 28 Proc. Kapitalwerth gewichen. Der Englische General-Konsul Mackenzie in Lissabon soll bereits

die Akte, wodurch der Infant Dom Miguel als Koͤnig von

Portugal von England anerkannt wird, seit 14 Tagen in seinem Besitz haben. Der Graf Lucchrsi Palei, bisher Geschaͤftstraͤger Seiner Sicilianischen Majestaͤt, hat am 9ten d. M. seine Beglaubigungsschreiben als außerordentlicher Gesandter und Bevollmächtigter Minister uͤberreicht. Der Graf. Solar, Koͤnigl. Sardinischer Gesandter am hiesigen Hofe und seit sechs Monaten auf Urlaub in Turin, ist gestern hier angekommen. Heute war Stiergefecht und Theater fuͤr den Hof und die eingeladenen Mitglieder des diplomatischen Corps, Granden, hohen und niedern Adel ꝛe.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

New⸗ York, 16. Sept. In der National⸗ßeitung von Philadelphia liest man: „Der Praͤsident Jackson hat wenig ÜUrsache, dankbar gegen seine alten Freunde in Suͤd⸗Karolina und Georgien zu seyn. Mit wenigen Ausnahmen geben sich

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die Oberhaäͤupter des erstgenannten Staats alle moͤgliche Muͤhe, das Volk gegen die Gesammt-Verwaltung aufzureizen, und haͤtte der Kongreß die Indianische Bill verworfen, so wuͤrde in Georgien noch groͤßere Unzufriedenheit und Unordnung ausgebrochen seyn. Suͤd⸗Karolina und Georgien werden dem Praͤsidenten mehr zu schaffen machen, als alle uͤbrigen Staa⸗ ten zusammen.“

Der Cherokesische Phoͤnix vom 3. Juli meldet, daß der Präsident der Vereinigten Staaten die Cherokesen aufgefordert habe, sich in Nashville (Staat Tennessee) zu ver⸗ sammeln, um dort einen Vertrag mit ihnen abzuschließen.

Der vor ungefaͤhr 6 Monaten gefaßte Plan, hier eine Universitaͤt zu errichten, ist seitdem mit unermuͤdlicher Aus— dauer verfolgt worden, und es ist aller Anschein vorhanden, daß er naͤchstens in Aus suͤhrung gebracht werden wird.

Einer in Harrisburg (Sitz der Regierung von Pen⸗ sylvanten) stattgehabten Volkszählung nach, zaͤhlt diese Stadt 38321 weiße und 486 schwarze, zusammen 4307 Bewohner. Die weiße Bevölkerung stieg in den letzten 10 Jahren von 2310 auf 3821 Individuen, vermehrte sich also um beinahe Z6 Procent; dagegen stieg die schwarze von 180 auf 486, mithin um 170 Procent. ;

Der Staut Connecticut zahlt 183 Gesellschaften zur Be— foͤrderung der Maͤßigkeit mit 23, 145 Mitgliedern. Die Zahl

der Prediger der presbyterianischen Kirche belauft sich auf 1711; Anabaptisten giebt es im genannten Staat gegen 300,000 un? Methodisten gegen 450,000.

Vom Oktober„ Monat i829 an bis zum 19. Juni dieses Jahres sind aus New-Orleans uͤber 22,660 Faͤsser roher Zuk— fer und uͤber 19,000 Faͤsser Syrup ausgeschifft worden.

Inland. Berlin, den 29. Oktober 1830.

Heute geruhten der Herr Graf von Werdenfels eine Deputation der hiesigen Friedrich-Wilheims⸗ Universitaͤt, welche aus dem Rektor Geheimen Regierungs-Rath Professor Dr. Böͤckh, dem Universitaͤts- Richter Regierungs- Rath Krause, dem Prodekan der theologischen Fakultat, Professor Hr. Marheinecke, den Dekanen der drei uͤbrigen Fakul— taten, Professo Dr. Homeyer, Hofrath und Profe ssor Dr. Hufeland und Professor Dr, Toͤlken, nebst dem Uni— versitaͤts-Secretair und Quaͤstor Baron von Medem be, stand, huldreich anzunehmen und von derselben die Matrikel als akademischer Bürger zu empfangen; worauf Hoͤchstdiesel— ben sich als Kronprinz von Baiern in das Album der Uni— versitaͤt einzuzeichnen geruhten.

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Berlin, 30. Okt. Mit Theilnahme wird man ver— nehmen, daß unser geachteter Landsmann, Hr. Dr. Erman, von seiner großen Reise nach Sibirien zc. gluͤcklich wieder hier angelangt ist.

Die Hamburger Boͤrsenhalle meldet in ihrem neuesten Blatte, unter Hamburg, den 28. Okt; „Den heute eingegangenen Nachrichten zufolge, ist den Koͤnigl. Preußi⸗ schen Postaͤmtern ausdruͤcklich untersagt, die Belgischen Zei⸗ tungen, welche schon bisher so haͤufig ausblieben, durchzulas⸗ sen. Es ist auch die Gazette des Paysbas darunter benannt, welche aber schon laͤngst nicht mehr erscheint.“ Wir koͤn— nen dagegen aus zuverlaͤssiger Quelle versichern, daß eine Ver⸗ fuͤgung dleser Art nicht ergangen und sonach obige Meldung voͤllig grundlos ist.

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Pferderennen bei Anklam,

Das auf den sten d. M von dem Verein für das Pferde⸗ rennen bei Anklam anberaumte Rennen hat an diesem Tage statt⸗ r, . Nachdem die Mitglieder des Direktoriums guf, dem Rennplatze erschienen waren, wurden die verschiedenen Personen zur Aufsicht über die Handhabung der Polizei auf der Rennbahn, zur Aufsicht uͤber das Rennen, zur Aufsicht uͤber das Abreiten, zut Aufsicht über das Wiegen der Reiter und zur Untersuchung und we lun der Rennpferde bestimmt, auch zu Kampfrichtern gus den fonst Anwesenden der Herr General- Mair Lon Zepelin, Herr Regierungs- Vice⸗Praͤsident von Bonin aus Stettin und der Herr Buͤrgermeister Kirstein aus Anklam ernannt,.

Zu dem Rennen Nr 1. um den von dem Berliner Verein fuͤr Pferdezucht und Pferde-Dressur ausgesetzten Preis von 150 Friedrichsdors waren 6 Pferde gestellt, naͤmlich 2 Pferde des Kreis- Deputirten Rieben auf Mittenwalde: Herold brguner Hengst vom Herodot und der Thekla, Reiter dunkelroth, silber⸗ graue Aermel, schwarze Kappe, und Litt le Boy, brauner Wa ach von Jaron und der jungen Swallow; 1 Pferd vom Domai⸗ nen⸗Paͤchter Wilken aus Gr. Zastrow: Aurora, hellbraune Stute mit Schnibbe und Stern, 5 Jahr alt, Reiter blau und gelb; und 3 Pferde vom Amtmann Heldberg aus Stretensee: Polly, rothbralne Stute, 6 Jahr alt, von Tankred; Habitt, Muskat⸗

Schimmel, 5 Jahr alt, von Tankred Reiter weiß, blaue Aer⸗ 3. . blaue Kappe und Minka, hellbraune Stute vom Wind.

Zu dem Rennen Nr. 2. um den von der Stadt Anklam aus⸗ gesetzten silbernen Pokal waren 5 Pferde estellt, namlich: Tul la, Schimmel-Stute des Ober-Amtmann Muͤller zu Muͤhlenhagen, 5 Jahr alt aus dem JIvenacker Gestuͤte; Robinson, schwarzer Hengst des Grafen v. Bassewitz⸗Schlitz, 4 Jahr alt, von Robin⸗ son⸗ Hood; Iv anh oe, Schimmel Hengst des Baron v. Maltzahn⸗ Sommersdorf, 5 Jahr alt, von Herodot a d. Minima v. Remem⸗ brancer; Preciofa, Grauschimmel-Stute des Amt mann Held⸗ berg, 4 Jahr alt, vm Aegisth, und Rubens, Fuch s⸗Hengst des Particusier Lichtwald aus Brandenburg, 12 Jahr alt, vom Ru⸗ bens, geritten von Karl Lichtwald.

Zum Rennen Nr. 3. um den vom Anklamer Berein gusge⸗ setzten Subseriptions⸗Preis von 660 Friedrichsdors waren 12 Pferde angemeldet, naͤmlich: Esther, Hellfuchs-Stute des v. Rieben auf Mittenwalde, vom Herodot und Miß Harrisson, Reiter dunkelroth, silbergraue Aermel, schwarze Kappe; Gilbertg des Oberamtmann Muͤller zu Muͤhlenhagen, aus dem Neustaͤdter Gestuͤt, Reiter blau und gelb und schwarze Kappe; Juno, braune Stute des Gutsbesitzers Benecke auf Lindow, 43 Jahr alt; Gemmy Gordon, Hengst des Graf v. Bassewitz⸗ Schlitz, vom; Moricko, 3 Jahr alt, Reiter weiß, schwarze Aermel, schwarze Kappe; Klementine, braune Stute des Grafen v. Hahn-⸗Base⸗ dow, 3 Jahr alt, Reiter weiß, rothe Aermel, rothe Kappe; des⸗ selben Radie ale aus der Verong, brauner Hengst, 4 Jahr alt; Bucephalus, Fuchs-Hengst des Baron von Biel⸗Zierow, vom Fentaur und Sobthfayer, ü Jahr alt, Reiter blau, rothe Aer— mel, schwarze Kappe; desselben brauner Hengst Tick ler von Ro⸗ bin-Hood und Tatt, 3 Jahr alt; Untried vom Tiresias und Partisan, brauner Wallach des Baron p., Biel⸗Weitendorf, Fom Oskar, 3 Jahr alt, Reiter blau, gelbe Aerm el, schwarze Kappe; des Gutshesitzers v. Rieben auf Brohm, 5 Jahr alt, schwarzbraune Stute mit Stern, vom Foxun ter, Reiter weiß mit roth, schwarze Kappe; Habitt, Muskat ⸗Schimmel⸗Wal⸗ lach des Amtmann Heldberg vom Tankred, 5 Jahr alt, Reiter weiß, blaue Acrmel, blaue Kappe; Wildfier, 4 Jahr alter brau⸗ ner Hengst des Particulier Lichtwald, vom Wildsier; Reiter gelb mit blauen Aermeln und blauer Kappe.

Zum aten Rennen, durch Bauern oder deren Soͤhne geritten, um drei Preise von 3), 29 und 10 Rthlr., waren sechs Pferde an⸗ gemeldet und zugegen. e

Von diesen Pferden waren zuruͤckgezogen beim ersten Rennen die Rinka, beim zweiten Rennen die Tülla und der Robin⸗ son, und beim dritten Rennen die Esther, der Untried und der Habitt,

Im ersten Rennen, wobei der Habitt sogleich ausbrach, siegte mit geringem Vorsprunge vor der Polly die Aurora, indem sie die Bahn? von 3 Meile in 43 Minuten durchlief.

Da fruher beschlossen war, daß die Rennen Nr. 1. und 2. wechfelsweise gehalten werden sollten, so begann nunmehr das Rennen Rr. 2, in welchem beim nochmaligen Durchlaufen der Bahn von 4 Meile der Rubens mit einem kurzen Vorsprunge vor dem Jdanhoe in einem Zeitraum von 2 Minuten 13 Se⸗ kunden Sieger war.

In beiden wiederholten Rennen zwischen der Aurgra und Pollh und zwischen dem Rubens und Ivanhoe blieben die Au⸗ kord und 'der Rubens wiederum Sieger, fo daß ihnen der Preis zuerkannt wurde. .

Dus dritte Rennen, in welchem die anwesenden 9 Pferde mit cinem Mal liefen, entschied sich zum großen Vortheil fuͤr die Klementine, die in 2 Minuten 14 Sekunden die Bahn von Meile durchlief.

Bei dem Rennen der Bauernpferde gewann der Bauer Mei sterknecht den ersten, der Bauer Banngtz den zweiten und der Bauer Witte, saͤmmtlich aus Japenzien, den dritten Preis, indem sie die Bahn in eirea. Minuten durchliefen,

Saͤmmtliche Preise wurden darauf sogleich ausgetheilt, und die Aurora dagegen dem Bevollmächtigten des Vereins für Pferdezucht und Pferde⸗Dressur zu Berlin uͤbergeben, womit der Akt fuͤr bas diesjauͤhrige Pferderennen bei Anklam geschlossen wurde.

Die Zahl der Theilnehmer, welche sich diesem Versuch, den Pferdezuͤchtern und Pferdebesitzern von den Kraͤften und der Aus⸗ dauer ihrer Pferde Proben abzulegen, angeschlossen haben, hat den Wuünschen des Vereins entsprochen; auch war die Zahl der Zuschaucr groß, und es darf angenommen werden, daß Alle durch das hoͤchst interessante Schauspiel, eine ziemliche Anzahl guter, zum Theil schoͤner Pferde, von trefflichen Reitern gelenkt, um die ausgesetzten Preise ringen zu sehen, befriedigt seyn wurden, wenn nicht das hoͤchst ungestuͤme Wetter und der in Strömen sich ergießende Regen eine ünangenehme Storung veranlaßt haͤtten.

Verzeichniß der Vorlesungen bei der Königlichen medizinisch - chirurgischen Militair-Akademte im Winter-Halbenjahre vom Anfang Novembers 1836 bis Ende März 1831.

. , , nn, ed 9 S. F. Hermb stadt, hr. Delgnus, wird Montags von 12 ihr 9 Lehre vomn den Metalloiden dffen tlich abhan⸗ deln. Privatim wird er 1 Montags, Dienstags, Mittwochs,