1830 / 312 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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gehen moͤchten, sie zu unternehmen. : niß, der National-Garde fuͤr das zu danken, was sie bereits mit so vielem Eifer gethan hat, um dieses Ziel zu erreichen, und ihr zu sagen, wie sehr Mein Herz von den Beweisen der Zuneigung durchdrungen ist, wovon Ich heute umgeben gewesen bin. fuͤhle, welche Ich Sie von Meiner Seite der National⸗Garde auszusprechen bitte, indem Ich zugleich Ihnen die Ver— sicherung Meiner aufrichtigen Freundschaft erneunere. Ihr wohlgeneigter Ludwig Philipp.“

Nachstehendes ist die Antwort, die der König vorgestern

dem Präfekten des Seine Departements ertheilte, als dieser ihn bei seiner Ankunft auf dem Marsfelde an der Spitze des Stadt-Rathes bewillkommnete: „Stets mit Vergnuͤgen sehe Ich die städtische Behoͤrde den National-Garden zur Seite stehen; sie leisten einander gegenseitig einen schuͤtzenden Bei⸗ stand fuͤr die Aufrechterhaltung der offentlichen Ordnung, ohne die es weder Gefetz noch Freiheit giebt. Wenn die öffentliche Macht sich in die Graänzen der Gesetz ichkeit ein. schließt, beunruhigt sie Niemanden und beschuͤtzt die Rechte Aller. Ich bin fur die Gesinnungen, die Sie Mir in Betreff Meiner nnd Meiner Familie aͤußern, sehr empfaͤnglich; Ich weiß, daß Ich diese Gesinnungen durch Meine Anhaͤnglichkeit an das Värerland verdiene. Ich habe Meine Nation stets geliebt, Mich stets gefreut, Mich in ihrer Mitte zu befinden, und da Ich weiß, daß nichts Mich mehr von ihrer Sache und von der Vertheidigung ihrer Rechte und Freiheiten zu trennen vermag, so danke Ich Ihnen dafür, daß Sie, wie 65 dies gefuͤhlt und es so richtig gegen Mich ausgesprochen aben.“

Es ist schon vor einigen Tagen gemeldet worden, daß der Koͤnig einer jeden Legion der Pariser Nattongl Garde Kreuze der Ehren⸗Legion bewilligt habe. der 11ten Legion hat aber, als es von seinem Obere sten, dem Grafen von Sussy, aufgesordert wurde, die Wurdigsten der Legion zur Empfangnahme jener Auszeichnunz namhaft zu machen, einmuͤthig erklaͤrt, daß die Natioual-Garde bisher nur ihre Schuldigkeit gethan habe, und daß es dabei Keinem un— ter ihnen den Vorzug einraͤumen koͤnne. Man glaubt jetzt, daß die 4 der 11ten Legion zuge achten Kreuze so lange an die Fahnen derselben angeheftet werden wurden, bis sie in Folge irgend einer glänzenden That eine Bestimmung erhal⸗ ten konnen. *

In den großen Wahl-Kollegien sind ferner gewaͤhlt worden: Aleng on, der General Rémond, (statt des Grafen v. Choi—⸗ seul d'Aillecourt.) Rennes l der Contre⸗Adm. Bou vet, st. der Herren Duplessis k de Granedan und von . Montbourchet. Es ist in diesem Kollegium noch e in Dep. zuernennen, Be san gon 6 Vietor Griltet, st. des Marq. Terrier de on / Hr. Aug. Boucheot, Gerben e Gel, Hoh Clermont Hr. Beau det-Lafar ge, st. des Grafen Chabrol tr. Molin, de VBolvie u. d. Hen Pe⸗ lissier de F ligonde. ö r Hr. Dum ont de St. Prie st. r. Pu vis, (statt des Viesmte v., Laboulgyc). . In dieseni Kollegium ist noch ein Dep zu waͤhlen. Epinal, . ded Präfeiz bes Bepts, des RNiedcr-⸗Yiheins, Herr Nau, de Champlouiz. Chaälons, .

Hr. Leroy⸗Myon, (statt des Hrn. Ruinart de Brimont).

„Hr. Lan dry⸗Gillon, (statt des Praͤfekten des

Maas⸗Depts., Grafen v. Arros).

d. Ger. Praͤs. Hr. De sm aziares, . Gen. v. la Hr. Larevellire-Lepaur, 3Potherie u. des

Limoges,

Bourg, ..

Verdun,.

Angers, ..

; Hrn. Brillet de . . Villemorge. . Hr. Du pin der Juͤngere, (statt des Barons Hyde 2 n / der Praͤfekt der Vendée. Graf v. St. Hermine. Lons le Saulnier, der General Oelort, . Hrn. v.

Nevers, . Niort,.

h,

r Lorain, ; statt der HH. Pottegu=

Hr. Paturle⸗Lupin, . ancarderie w

r. aus Lemaire u. Sd Elecourt, Pas de Beau⸗ r. Carl v. R musat, lieu und v. L'Epine.

Tou loPul se,. ger, v. Cam bon, (statt des Hrn. v. Saint⸗

* P .

Quimper Hr. v. La s⸗Cases Sohn, st. der Hrn. v. Guernisac . . v. Kermorial, und v. Laubri re. ! Die Quaͤstoren der Deputirten⸗ Kammer benachrichtigen

durch die oͤffentlichen Blatter ihre Kollegen, daß 3

d . Mittag um 1 Uhr wieder zusammentreten

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Ich fuͤhle das Beduͤrf⸗

Dies sind, Mein werther General, die Ge

Das Offizler⸗Lorps

Das Geruͤcht, daß die oͤffentlichen Verhandlungen in dem Prozesse der vorigen Minister am 20. Dez. beginnen wuͤrden, hat eine große Anzahl hiesiger Kaufleute zu dem Wunsche veranlaßt, daß man diesen Zeitpunkt noch verschieben moͤge, da bei dem Herannahen des neuen Jahres der Handel der Hauptstadt in der Regel neue Thaͤtigkeit gewinne, die Auf— regung der Gemuͤther aber, die sich waͤhrend der ganzen Dauer jenes Prozesses erwarten lasse, auf die Geschaͤfte nur nachtheilig wirken und den Pariser Handelsstand gleichsam um den Schaden-Ersatz bringen wuͤrde, dessen er so sehr be⸗ duͤrfe. Der Courrier frangais empfiehlt diesen Umstand der

Beruͤcksichtigung der Regierung.

Von den in den Tullerieen befindlichen Mobilien sind jetzt

die Siegel, die darauf geheftet waren, abgenommen worden, und der vom Justiz⸗Minister dazu abgeordnete Beamte, ist zur Beschlagnahme der in den Kommoden und Schreibtischen vorgefundenen Papiere geschrieten, welche zu den Akten im Prozesse der Minister hinzugefuͤgt werden sollen. Diese be— stehen aus 1) zwoͤtf Piecen, die sich auf die den verschiede⸗ nen Garde-Regimentern bewilligten Belohnungen beziehen; 2 4) auf die Tage des 27, 28. und 39. Juli bezuͤglichen Be⸗ fählen, Korrespondenzen, Noten und Angaben; 3) sieben No⸗ tözen über die Feuersbrünste bei Caen u. s. w.; 4) drei auf die Presse bezuͤgliche Papiere; 5) 40 Notizen uͤber die Kulte und Congregationen; 6) 33 beim Bischofe v. Hermopolis ge— fundenen Papieren; 7) 15 Hrn. v. Chantelauze betreffenden Pa⸗ pieren; 8) drei Papieren unter dem Titel: „Memoiren und No— ten uͤber die polytechnische Schule.“

In einem Schreiben aus Bayonne vom 28. Okt. heißt es: „Sobald Ming seine Stellung bei Lesaca, welche von der des Obersten Valdes bei Vera nicht weit entfernt war, verlassen hatte, näherten sich die Koͤnigl. Truppen dem La— ger des Letztern und griffen ihn gestern fruͤh mit 4000 Mann In. Valdes vertheidigte sich tapfer, mußte sich aber mit sei— nem kleinen Haufen nach der Graäͤnze zuruͤckziehen, wo er bei Olerte aufs neue angegriffen und auf das Franzoͤsische Gebiet zuruͤckgedtaͤngt wurde. Das Gewehrfeuer dauert noch fort. Valdes selbst, so wie die Generale Lopez Banos und Butron, sind verwundet. Gleich nach dem Eingange dieser Nachricht erging an den Anfuͤhrer unserer an der Graͤnze stationirten Truppen der Befehl, Valdes und die Seinigen zu entwaff— nen und unter Bedeckung hierher zu fuhren. Gestern Abenꝰ befand sich Mina in der Umgegend von Vergara; sollte er dort angegriffen werden, so wurde ihm der Ruͤckzug uͤber Vera und Irun aͤußerst schwierig werden. Der erstere Punkt ist von ü 5000 Mann aus Navarra und die Brucke uͤber die Bidassoa gestern Abend durch Koͤnigl. Trup⸗— pen besetzt worden.“ ;

Aus der gestern im Moniteur publizirten Getreide-Ta⸗ belle pro Oktober ergiebt sich fuͤr den Weizen ein Durch— schnitt preis von 23 Fr. 21 Centimen fuͤr den Hektoliter, d. h. eine Preiserhoͤhung von 1 Fr. 48 Centimen im Ver— gleich zum Monat September. Das größte Steigen zeigt sich in der ersten Klasse, welche die 7 Departements der Ost-Pyrenäen, des Aude, Hérault, Gard, der Rhöne⸗Muͤn— dungen, des Var und von Korsika in sich schließt, und wo sich der Preis des Weizens seit dem 30. Sept. von 23 Fr. 29 Cent. auf 26 Fr. 41 Cent. gehoben hat. Das Jour na! du Commerce haͤlt dieses Steigen jedoch nur fuͤr scheinbar und schreibt dasselbe dem Umstande zu, daß der Marktpreis des Getreides nicht mehr nach dem Fleurancer, sondern nach dem Lyoner Markte bestimmt wird. Nach dem obigen Satze von 26 Fr. 41 Cent. kann nunmehr im Laufe des Monats November der Weizen gegen Entrichtung des. geringsten Zolles von 25 Cent. fuͤr den Hektoliter auf Fran⸗— „oͤsischen Schiffen, und von 1 Fr. 25 Cent, auf fremden Schiffen, in Marseille eingefuͤhrt werden. Das obgedachte Blatt verspricht sich hiervon ein sofortiges Sinken der Ge⸗ treidepreise auf den suͤblichen Markten.

Der penstonirte Contre⸗ Admiral, Ritter von Grimaldi, Commandeur des St. Ludwigs-Ordens, ist vorgestern hier⸗ selbst plötzlich mit Tode abgegangen.

In dem Budget fuͤr das naͤchste Jahr sollen einige Ver= minderungen der von den Theatern bisher geleisteten Abga⸗ ben eintreten. Statt der Ahgabe von 10 Een von jedem Franken fuͤr die Spitaͤler, die so druckend war, daß sie nur in der Hauptstadt streng erhoben werden konnte, sollen kanf— tig nur die Direktoren der großen Theater 10 Cent,, die der wohlfeileren und kleineren Buͤhnen aber nur 5 Cent. vom Franken entrichten.

Das Zuchtpolizei⸗Gericht zu Issoudun hat einen Capitain der dortigen Naͤtional⸗Garde, der sich geweigert hatte, bei den

zu Anfang des von ren Monats dort ausgebrochenen Unruhen

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dem Maire mit seiner Compagnie huͤlfreiche Hand zu leisten, zu einmonatlichem Gefaͤngniß verurtheilt.

Großbritanien und Irland.

Parlaments-Verhandlungen. Am 2. November, an welchem Tage das Parlament durch die Koͤnigl. Thron— rede eroͤffnet werden sollte, hatten sich bereits sehr fruͤh die Räume des Oberhauses gefuͤllt. Um 17 Uhr erschien die Herzogin von Kent mit ihrer Tochter, der Prinzessin Victoria. Beim diplomatischen Corps bemerkte man den Fuͤrsten Tal— leyrand im vollständigen Kostuͤme der Ehrenlegion. Nach 2 Uhr verkuͤndete eine Salve die Ankunft des Koͤnigs, der sich, umgeben von den Großwuͤrdetraͤgern des Königreichs, unter denen der Herzog von Wellington das Reichs⸗Schwerdt trug, auf den Thron niederließ. Nachdem der die Functio— nen eines Lord-Großkanzlers versehende Marquis von Chol⸗ mondeley knieend ben Auftrag erhalten hatte, im Namen Sr. Majestaͤt die Mitglieder des Unterhauses einzuladen, geruheten Se. Majestät, sich mit der Prinzessin Victoria eine Zeit lang sehr freundlich zu unterhalten. Bald darauf, als Ke Gemeinen erschienen waren, erhob sich der Koͤnig vom Throne und verlas mit fester Stimme die nachstehende Rede:

„Mylords und Herren!

„Zu großer Genugthuung gereicht es Mir, mit Ihnen im Parlamente zusammenzutreffen und unter den gegenwaͤr—⸗ tigen Zeit⸗Umstaͤnden Mich mit Ihnen berathen zu können.“

„Seit der Aufloͤsung des letzten Parlamentes haben sich Begebenheiten von großem Interesse nnd hoher Wichtigkeit auf dem Kontinente von Europa ereignet.“

„Der aͤltere Zweig des Hauses Bourbon regiert nicht mehr in Frankreich, und der Herzog von Orleans ist unter dem Titel eines Königs der Franzosen auf den Thron beru⸗ fen worden.“

„Da Ich von dem neuen Souverain die Erklaͤrung er— halten habe, daß es sein ernster Wunsch sey, das mit Groß— britanien bestehende gute Vernehmen auch ferner bestehen zu lassen und alle eingegangenen Verpflichtungen unversehrt zu erhalten, so stand auch Ich nicht an, Meine diplomatischen Verhaͤltnisse und den freundschaftlichen Verkehr mit dem Franzoͤsischen Hofe fortzusetzen.“

„Ich habe mit tiefem Bedauern den Stand der Dinge in den Niederlanden betrachtet.“

„Ich beklage es, daß die ausfgeklaͤrt; Verwaltung Les Koͤnigs sein Gebiet nicht vor Empdbrung hat bewahren koͤn— nen, und daß die weise und zweckmaßige Maaßregel, die Wuͤnsche und Beschwerden seines Volkes den Berathungen einer außerordentlichen Versammlung der General⸗Staaten zu unterlegen, zu keinem befriedigenden Resultate geführt hat. Ich bin bemüht, in Uebereinstimmung mit Meinen Verbuͤn— deten, auf solche Mittel zur Wiederherstellung der Ruhe zu denken, wie sie mit der Wohlfahrt und der guten Regierung der Niederlande, so wie mit der kuͤnftigen Sicherheit anderer Staaten, vertraglich seyn konnen.“

„Scenen des Tumults und der Unordnung haben in ver— schiedenen Theilen Europas Unruhe erweckt; die Zujicherun⸗ gen der Freundschaft jedoch, die ich fortwährend von allen fremden Maͤchten erhalte, rechtfertigen die Erwartung, daß ich im Stande seyn werde, Meinem Volke die Segnungen des Friedens zu erhalten.“

„Zu allen Zeiten von der Nothwendigkeit durchdrungen, auf die Erfuͤllung nationaler Verpflichtungen streng zu achten, bin Ich auch uͤberzeugt, daß jeder Entschluß, im Vereine mit Meinen Verbuͤndeten, jene allgemeinen Traktaten, auf wel⸗ che das politische System Europas begruͤndet worden ist, aufrecht zu erhalten, die beste Garantie fuͤr die Ruhe der Welt darbietet.“

„Ich habe Meinen Botschafter beim Hofe von Lissabon noch nicht beglaubigt; da jedoch die Portugiesische Regierung 1 entschlossen hat, durch die Bewilligung einer allgemeinen

mnestie einen großen Akt der Gerechtigkeit und der Mensch⸗ lichkeit auszuuͤben, fo denke Ich, daß die Zeit bald kommen werde, wo die Interessen Meiner Unterthanen es fordern duͤrf⸗ ten, daß jene Verbindungen, die so lange zwischen den bei⸗ den Landern bestanden haben, wieder erneuert werden.“

„Von tiefer Sorgfalt fuͤr die Wohlfahrt Meines Vol⸗ kes fühle Ich mich angetrieben, Ihrer sofortigen Erwaͤgung die Vorkehrungen zu empfehlen, welche in Bezug auf die Ausübung der Königlichen Gewalt in dem Falle rathsam seyn durften, daß es dem Allmächtigen Gotte gefiele, Meinem Leben ein Ziel zu setzen, noch ehe Mein Nachfolger die Jahre der Reife erreicht hatte.“

Ich werde darauf vorbereitet seyn, mit Ihnen alle die⸗ jenigen Maaßregeln zu treffen, die am besten geeignet seyn

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durften, die Stabilitaͤt und die Wuͤrde der Krone unbeein— traͤchtigt zu erhalten und dadurch die Garantieen zu verstaͤr—⸗ ken, durch welche die buͤrgerlichen und religioͤsen Freiheiten Meines Volkes gesichert werden.“

„Herren vom Hause der Gemeinen!

„Ich habe befohlen, daß die Ueberschlaͤge der Ausgaben fuͤr denjenigen Theil des oͤffentlichen Dienstes im laufenden Jahre, fuͤr den das vorige Parlament noch nicht vollstaͤndig gesorgt hat, Ihnen sofort vorgelegt werden. Die Ueber⸗ schlaͤge fuͤr das nächstfolgende Jahr werden mit der strengen Ruͤcksicht auf Sparsamkeit, welche Ich entschlossen bin, in jedem Zweige der öoͤffentlichen Ausgaben durchzufuͤhren, ent—⸗ worfen seyn.“

„Durch das Ableben Meines betrauerten Bruders, des setztverstorbenen Koͤnigs, sind die Einkuͤnfte der Civiltiste er— lo schen.

„Ich stelle ohne Ruͤckhalt Ihrer Bestimmung Mein In⸗ teresse, sowohl in den erblichen Einkuͤnften, als in denjenigen Fonds, anheim, die aus den Kron, oder Admiralitaͤts⸗Abga⸗ ben, aus den West-Indischen Zoͤllen oder aus irgend ande— ren zufaͤlligen Einkuͤnften, sowohl in Meinen aus laͤndischen Besitzungen, als im Vereinigten Koͤnigreiche, entspringen mochten.“

„Indem Ich Ihnen Mein Interesse bei Einkuͤnften an— heimstelle, welche bei frühern Festsetzungen der Civil,-Liste ber Krone reservirt gewesen sind, freue Ich Mich, bei dieser Gelegenheit Mein vollkommenes Vertrauen, sowohl in Ihre pflichtgetreue Anhaͤnglichkeit, als darauf an den Tag zu legen, daß Sie freudig fuͤr Alles sorgen werden, was zur Unter siuͤz⸗ zung der Civil, Verwaltung und zur Ehre und Wuͤrde Mei— ner Krone nothwendig ist.“

„Mylords und Herren!“

„Ich bedaure es ungemein, daß in einigen Distrikten des Landes das Bisitzthum Meiner Unterthanen durch Ver⸗

indungen zur Zerstoͤͤrung der Maschinen gefährdet worden ist, und daß große Verluste durch die Thaten heilloser Brand— stifter herbeigeführt worden sind.“

„Ich kann nicht ohne Kummer und Unwillen die Be— muͤhungen wahrnehmen, die man sich werkthätig giebt, um bei Meinem Volke einen Geist der Unzufriedenheit und der Abneigung zu erwecken und die Eintracht zu stoͤren, die gluͤck— licherweise unter denjenigen Theilen Meines Landes besteht, deren Union ihrer gemeinsamen Kraft und ihrem geme nsa⸗ men Gluͤcke so wesentlich nothwendig ist.“

„Ich bin entschlossen, aus allen Meinen Kraͤften die Mittel anzuwenden, welche das Gesetz und die Ver fassung zu Meiner Versuͤgung gestellt haben, um den Aufruhr zu destrafen und den Frevel, so wie die Unordnung, rasch zu un⸗ terdruͤcken. Mitten unter allen Schwierigkeiten der gegen— wärtigen Zeit, Umstande blicke Ich mit der groͤßten Genug— thuung auf die Loyalität und liebevolle Theilnahme der großen Masse Meines Volkes.“

„Ich bin uͤberzeugt, daß es den großen Vortheil jener gluͤcklichen Regierungsform gang zu wuͤrdigen weiß, unter der, durch die Gunst der goͤttlichen Vorsehung, dieses Land seit einer langen Reihe von Jahren einen groͤßern Antheil an innerem Frieden, kommerzieller Wohlfahrt, wahrer Frei⸗ heit und an Allem, was das gesellschaftliche Gluͤck ausmacht, genossen hat, als irgend einem andern Lande der Weit zuge— fallen ist. Es ist der große Zweck Meines Lebens, diese Segnungen Meinem Volke zu erhalten und sie unbeeinträch“ tigt der Nachkommenschaft zu uͤberliefern, und Ich werde in der heiligen Pflicht, die Mir obliegt, belebt durch das feste ste Vertrauen auf die Weisheit des Parlamentes und auf die innige Unterstuͤtzung Meiner getreuen und loyalen Unter⸗ thanen.“ .

Rachdem Se. Maj. das Haus verlassen hatte, fand eine Pause statt, nach welcher ber Lord-Kanzler ungefähr um 5 Uhr seinen Praͤsidial⸗Platz einnahm. Der Marquis von Bute trug auf die Antwort-Adresse an den Koͤnig an. Er charakterisirte die Thronrede als uͤberaus freimuͤthig, ver staͤn⸗ dig und liebevoll. Ju Bezug auf den Theil derselben, welcher die Niederlande betrifft, äußerte der Marquis: „Es ist sehr wohl bekannt, daß beim Abschlusse des letzten Europaͤischen Friedens die großen Machte Europa's einen additionellen Vertrag eingingen, durch den Belgien ein integrirender Theil des Königreiches der Niederlande wurde. Jedermann muß nun voll“ Schmerz auf den gegenwartigen Zustand dieses Landes blicken. Der Konig der Nieder lange hat, als er eine außerordentliche Versammlung der General Staaten zusammen⸗ berief, so gehandelt, wie jeder Engländer es von der alten Rechtschaffenheit und Verfassungsmaͤßigkeit der Fuͤrsten aus dem erlauchten Hause Oranien erwarten Lurfte. Die ungluͤckliche Unterbrechung, welche die Schritte der Generalstaaten erlitten ha⸗