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er hinzu, daß man demjenigen, der sih aus Liebe zum Vater— lande der Mitte beraubt habe, sein Leben selbst zu fristen, Brod gebe und Lleichsam nur dafür Sorge trage, daß er nicht vor Hunger sterbe; auch ein moralisches Anertennniß seiner Verdienste muͤsse man ihm als ein Zeichen der Dankbarkeit von Seiten der Nation zu Theil werden lassen, und er hoffe daher auch, daß die Kammer auf ir Ausichten der Kom— mission nicht eingehen werde. Der General Lamarqu- hielt zuns derst der letzten Revolution eine große Lob—
rede; die vorgeschlagenen Belohnungen, fuͤgte er sodann hinzu,
schienen ihm den dem Vaterlande geleisteten Diensten bei weitem noch nicht gleiczukommen; es sey allerdings recht schön, daß man Detorationen bewilligen, Pensio— nen aussetzen und Beförderungen eintreten lassen wolle; etwas Aehnliches geschehe aber nach allen ruͤhmlichen Schlachten und Gefechten; fuͤr einen Kampf jedoch, wie den,
7 vz 859 . 2 tao . * z 268 r 696 der in den 3 Julitagen gesochten worden, müsse man billig — als einen
etwas mehr thun. Der Resner brachte rierauf Zäsatz zu dem Gesetze nachstehende drei Artikel in Vorschiag: IN) der Triumphbogen auf dem Caroussel-⸗Platze soll den Be— gebenheiten des 27. 23. und 29. Jäli gewidmet werden; 2) bronzene Platten mit den Namen derer, die au jenen Ta— gen geblieben, sollen an den Mauern des Pantheon und un— ter der Kolongde des Louvre angebracht wer en; 3) jeder Pariser Bezirk soll in den Stammrollen seiner Legion er Nationalgan de obenan die Namen der Burger seines Vier- tels einschlerben, die an den 3 Tagen gefallen find. Die je Namen sollen am 27. 28. und 29. Juli eines je en Jahres oͤffentlich verlesen werden, und der Feidwebel soll darauf ant⸗ worten: „Gesiorben fuͤr die Vertheidigung er Freiheit.“ Der General Lafayette gab seine Mannung etwa in fol—
Rede und den Gesi⸗nnn—
gender Wetse ab: „Indem ich der
Geaf Alex. v. Laborde widersetzte sich
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gen meines ehrenwerthen Freundes, des Generals Lamarque, Beifall schenke, erlaube ich mir, die Aufmerksamkeit ger Kam-
mer zugsweise zu lenken. sind beide von gleichem mern an der Revolution
den Theilneh— Aner keuntntß
Wunsche beseelt, ein öffentliches
auf eine Stelle in dem Berichte ihrer Kommission vor- Die Regierung sowohl als die Kaminer
zu verleihen; während aber die Regierung eine bejondere
Dekoration zu diesem Behufe stiften will, trägt die Korn
mission auf Bewilligung des Ordens der Lhren, Legion an. Ich meinerseits unterstuͤtze die Absicht der Regierung, und
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halten sollen; und dieses Argument scheint mir peremtorisch, so lauge man mir nicht bewiesen haben wird, daß mit der
Stiftung einer solchen besondern Dekoration irgend ein wesentli cher Macht heil verkunpft sey. Es handelt sich hier nicht um die Cui⸗ Vertausig machte Hr. Keratrh noch den Vorschlag, dem Ge⸗
fuͤhrnng eines neuen Ordens, denn die Dekoration stirbt mit den Inhabern derselben wieder aus. Man wird sich erinnern, daß zum Besten der Stuͤrmer der Bastille gleichfalls eine beson— dere Medaille geschlagen wurde, und daß die Staßt Paris eine ähnliche Auszeichnung den 3000 Gardisten zu Theil wer— den ließ, die zu der Revolution des 14. Juli so wesentlich beigetragen hatten. Glaubt man etwa, daß eine solche De— koration zu Unordnungen Anlaß geben wuͤrde? Dies ist meine Meinung nicht. Hoffentlich wird Niemand behaup— ten wellen, daß dijeselben Manner, die sich in der Revolution hervorgethan, auch an jenen aufrührerischen Zusammenrottungen, an jenem wuüthenden Geschrei nach Rache und Tod Theil genommen haben, wodurch unläangst die Ruhe der Haupistadt auf kurze Zeit gestoͤrt und jeder wahre Freund der Freiheit tief betrübt worden ist. Es sey mir bei dieser Gelegenheit erlaubt, die Aeußerung eines un— serer ehrenwerthen Kollegen zu ruͤgen, der vorgestern in die⸗ ser Versammlung behauptete, daß der Chef des Generalsta— bes der National-Garde während jener Zusammenrottungen eine durchaus passive Rolle gespielt habe. Die National— Gar disten sind allerdings schon suͤr den Fall unvorhergesehe— ner Ereignisse im voraus mit Instruetionen versehen; des⸗ wegen darf man aber nicht sagen, daß der Chef des Stabes ganz unthätig sey, und daß er es, namentlich in dem obigen Falle, an der noͤthigen Vorsicht habe fehlen lassen. Sollte dieser Prozeß vor der Kammer gefuͤhrt werden, so wuͤrde ich 80 hh0 Zeugen fuͤr meine Behaupcung aufstellen konnen, Ich kemme jet aut die Dekoration zurück und bestehe um so mehr auf der Stiftung einer solchen, als ich darin ein Mittel zur Bewahrung der oͤffentlichen Ruhe und Hroͤnnng erkenne, indem die Inhaber derselben sich stets jenes Axioms eines ihrer alten Freunde, das 40 Jahre hindurch durch die Ungunst seltsam entstellt worden ist, erinnern werden, und wonach ich der Meinung bin, daß unter einer freien! und wahrhaft ver fassun smaäͤßigen Regierung die heiligste der
Pflichten darin besteht, dem Gesetze zu gehorchen.“ Der
zwar hauptsaäͤchlich aus dem Grunde, weil eine besont ere De
coräation vorzugsweise von denen gewunscht wird, die sie er⸗
26 3 dem Antrage der Kommission, den Theilnehmern an der Revolutio! das Kreuz der Chennlegien zu bewilligen; nach den gewohnlichen Anga⸗ ben, meinte er, betrage die Zahl derer, die an den drei Juli⸗ tagen mehr ober minder thaͤtig gewesen, an S009 JsqRivi— duen; viel wüͤrde es schon seyn, wenn man 2 bis 350 von jenen Hreuzen unter sie vertheilte, und doch mochte is den
noch Mancher, der eine Auszeichnung verdient haͤtte, unbe⸗
ruck sichtigt bleiben; andererseits lasse sich gar nicht einmal annehmen, daß diejenigen, denen das Kreuz zu Theil wuͤrde, dadurch zusriedengestellt werden wuͤrden, indem das Ereigniß wofür die Auszeichnung bewilligt werden solle, so ganz eig⸗ ner Art sey, daß kein anseres sich ihm zur Seite stellen lasse, und daß sonach der Theilnehmer an demselben als solcher auch von Jedermann auf den ersten Blick erkannt seyn wolle; es scheine ihm daher angemessen, zu einer besondern Dekora⸗ tion kie Medaille zu bestunmen, dir schon jetzt zur Mithe— werbung ausgetzoten sey, und die von der einen Sele ne Begebenheit selbst, von der andern Seite aber ver schie bene Sinnbilder darstelle. Nachdem der Redner noch die Besorg— biß zu verscheuchen sich bemuͤht hatte, daß eine solche Auszeichnung Neis und einen Geist der Infubordingtioh in den Regtmentern nähren moͤchte, beleuchtete er die obigen Vorschläge des Generals Lamarque und widersetzte sich na⸗ mentlich vemsenigen, wonach der Triumphbo zen auf dem CEa— dousselplatze dem Andenken der drei Julitage gewidmet wer— den solle, es sey, meinte er, in mer unangemesffen, ein Mo— üunment feiner urspruͤnglichen Bestimmung zu entziehen; wolle man auf solche Weise die letzte Revolution ehren, so solle man dazu ein gaaz neues Denkmal errichten, wozu indessen ber Forschlag von der Regterung ausgehen rn uͤsse. Schlusse seiner Rede sprach sich noch Hö. v. Laborde zu Gun⸗ sten des Antrages der Kommission „das Andenken der Revolution dusch ein Nattonalfest zu bewahren. Der Ge— niera! Baillot gad sein Bedauern darnber zu erkennen, daß Bemuhungen der Kammer und der 5
frützung der Familien der in der Nevol
nicht immer den gewuͤnschten Erfolg hätten, d führte ein Beispiel zum Bemeise dieser Behaüplung an. Hr. Kära— ry faßte demnächst als Berichterstatter die Berathung zu— ammen, wobei er namentlich bevorwortete, daß der Vorschlag
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der Einsetzung eines Nationalfestes nicht von der Kom mission aus—
gegangen sey, ondern daß diese blos den Wunsch geaͤußert habe, daß die Rezterung damit hervortrete; was die Einwendungen
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ber H. v. Lafayette, Aubry de Puyrkaveau und v. Laborde
detreffe, so werde sich bei der. Diskussion uͤber die einzelnen
Artikel des Gesetzes am besten beurthrilen lassan, ob es ange— mmessetz sey, eite besondere Decoration zu stiften oder nicht.
setze gie desondre Bestimmung hinzuzufügen, daß der Praͤ— fett des Seine⸗Departements und die Maires der zwölf Pa⸗ riser Bezirke Mitglieder der Kommisston seyn sollten, welche sich schon jetzt unter dem Vorsitze Les General-Majors Fab—
vier mit der Vertheilung von Unterstuͤtzungen an kie waͤh⸗
rend der Revolution Verwundeten, so wie an die Familien der Gefallenen, beschäftigt. Am folgenden Tage sollten die Be— rathungen über die einzelnen Artikel beginnen. Die Sitzung wurde um 5 Uhr aufgehoben.
28. Paris, 12. Nov. Der Koͤnig atbeitete gestern mit den Ministern der auswärtigen Angelegenheiten, des Krieges und der Finanzen und besuchte Abends mit der Koͤnigl. Famili— das Italiänische Theater, wo die heimliche Ehe gegeben wurde.
Der Temps versichert, Herr Dupont von der Eure
habe, mit dem Benehmen seiner Kollegen unzufrieden, dem Könige sein Abschiedsgesuch eingereicht.
Die Ernennung des Praͤfektur-Raths Billig zum Ge— neral, Secretair der hiesigen Polizei-Prafektur bestatigt sich. Der heutige Moniteur enthalt die betreffende Koͤnigl. Ver⸗ ordnung. Herr Billig bekleidete in den 190 Tagen unter Carnet wichtige Functionen im Ministerium des Innern.
Dem Vernehmen nach, will die Pairs⸗Kammer, um sich bie Popularität zu sichern, den von der Deputirten, Kammer angenommenen Gesetz- Entwurf uber das Journalwesen zu Gunsten der Blatter amendiren und die beschtänkenden Maaß⸗ regeln aufheben. Die Verminderung der Stempel⸗Gebuhren wird von den Herzogen Decazes und von Choiseul, so wie von dem Vieomte d Argout, nachdruͤcklich unterstuͤtzt wer den.
Dem Messager des Chambres zufolge, ist der zum
1 General-⸗Prokurator beim Pariser Königl. Gerichtshofe befoͤr—
derte Herr Persil von dem Bezirks-Wähl-Kollegium zu Con— dom (Gers) wieder gewählt worden. Dasselbe Blatt berich⸗ tet, daß der General-Advokat am Königl. Gerichtshofe zu Grenoble, Herr Felix Real, von dem großen Wahl⸗Kollegium
2
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et ien
wir ahwarten. aß Hr. Périer gegen die jetzige Verwaltung feindselig gestimmt sey; daß er aber dem Geiste, in welchem diese Verwaltung gebil— det worden, entgegen war, ist hinlänglich bekannt; und seir⸗e
muͤssen
Ernennung muß daher dem Ministerium um so unangeneh⸗
mer seyn, als es diesem vor Allem darum zu thun war, sich die Kammer geneigt zu machen. Es bleibt jetzt den Mint—
stern kein anderer Weg uͤbrig, als die Bahn, die ihnen ihre Grundsaätze und ihre fruheren Meinungs-Aeußerungen zur
sich durch ihre Sprache
Pflicht machen, offen zu betreten, du als Maͤnner
und ihre Hand ungen unverholen 9 e -
—
der linken
Seite zu zeigen und liberale Gesetze vo zuscd lagen; als bann kunnen sie das Murren der ruͤckschreitenden Harte dreist ver⸗
* — 1 81 14a n
sie auf Koöosten ih
tze machen, ihnen in den Augen der offentlichen Mei— nung nur nachtheilig seyn koͤnnen.“ — Die France nou— velle hält die Ernennung der Herren Casimir Périer und Dupin d. Aelt., zum Praäsidenten und Vier-Präsidenten der Kammer insosern fuͤr eine foͤrmliche Kreiegserkläung gegei die jetzigen Minister, als in dem vorigen Conseil sich mand mehr, als jene beiden Herren, der gegenwärtigen Zusam— menstellung des Kabinets widersetzt habe.
Der Messager des Chambres tadelt den Präsi— denten des Minister-Rathes, daß er sich in der vorgestrigen Sitzung der Deputirten⸗-Kammer nicht deutlicher ausgesprochen babe; selbst die ausgeschiedenen Minister, bemerkt dieses Blatt, härten sich wicht fuͤglich anders 4ußern ksnnen, und die Worte des Hrn. Laffitte berechtigten sonach zu dem Glauben, daß die jetzigen Minister rasch in die Fußtapsen ihrer Vorgänger getreten waͤren.
Ja der Gazette de France liest man Folgendes: „Das große Drama der Revolution hat seinen drülen Akt begonnen. Der erste Akt zeigte uns di selbe anfangs in rei zender Gestalt, die den Voͤlkern die Lockspeise einer Gluͤck— spendenden Freiheit vorhielt. Bald aber warf sie den Schleier
von sich und beschenkte Frankreich mit Anarchie, Europa mit!
Aufruhr; aber die Freiheit gab sie nicht. Im zweiten Atte hing Buogtsaparte ihr eine Untform um, und wir harten im Innern Despotismus, nach außen hin Eroberungskriege; aber Freiheit hatten wir nicht. Auf einen Augenblick unterbro— chen, spielte dieser zweite Akt wieder am 20. Maͤtz 1815 weiter, aber nur, um das Kriegsgewand ganzlich abzunutzen. Jetzt beginnt der dritte Akt. Mit Besorgniß fragen alle Zu— schauer und wollen im voraus wissen, was gespieit werd; jede Scene wird mit Aengstlichkeit studirt. Sollen die ersten bei— den Akte hinter einander wiederholt oder in einen einzigen verschmolzen, mit einem Worte, soll die Vergangenheit wie— der zur Gegenwart werden? Einige glauben, das demokrati— sche Prinzip habe sich am 390. Juit 1339, wie bas militairi— sche am 20. Maͤrz 1815, nur noch einmal erhoben, um desto tiefer zu fallen. Diese beiden Epochen würden dann den Fickeln gleichen, welche vor ihrem Eildschen noch einmal auf— flackern. Sollten wir auch am Ende die Betrogenen oder die Opfer seyn, wir ziehen es vor, die Revolution nach ihren Worten zu beurtheilen. Sie will uns jetzt, wie im Jahre 1789, glücklich machen. Gut, wir wollen sogar glauben, daß sie jetzt ihr Versprechen besser halten wird, als damals. Wer wollen in unserem guten Glauben sogar den Wahlspruch ih— res Ministeriums annehmen und mit Herrn von Sebastiani gen: Frieden im Innern, Frieden nach außen. Ohne beide ist jedes Gluck unmoglich. Der Verlust des in— neren Feiedens wuͤrde auch den des äußeren nach sich ziehen. Frankreich ist durch seine eigenthuͤmliche Organisation ein
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freier, unabhängiger und starker Staat; andererseits aber ist es ein Theil jenes universellen Staates, den man Europa nennt, und welcher durch j de Nation, eie sich ihm anschliezt, um eine Provinz bereichert wied. Von otesem Gesichtspunkte aus betrachtet, vergeößert Frankreich seine Macht, indem es aufhört, isolirt dazustehen, um in das gemein sanme Interesse einzutreten, und jseine Politik muß in einer weise berechneten Verbindung mit der allgemeinen Wohlfahrt stehe . Frank— reich wurde nichts dabei gewinnen, egoistisch zu seyn; nir— genos glänzt es mehr, als inmitten der uͤbrigsn Nationen. Indem es in diesem allgemeinen Verbande an die andern Mächte geknuͤpft ist und abwechselnd chnen zum Stuͤtzounkt dient oder von ihnen untersutzt wird, durfte es sich schwer— lich von jeder Erschütterung seei erhalten, wenn cas uͤbrige Europa von Lei enschaften aufgeregt würde, so wie es um— gekehrt nicht sehr wahricheinlich ist, daz Eure za keinen Ge— genschlag jühlen würde, wenn in Frankreich cin Sturm aus— brache. In dem jetzizen poltischen System Europa's (aun ein Königreich nicht allein zu Grunde gehen. Eurepa be— darf so gat wie Fraͤntreich der Ruhe und will dieselbe um jeden Peeis erhalten; die Revolution thut dem übrigen Eu— ropa die eibe Gewalt an, wie uns, und verfährt also Coie sich von selbst versteht, zum Guck der Wel!) tyrannisch nach innen und nach außen. Ihr bloßes Dasey n beingt diese Wirkung hervor, und um ihre Versprechungen von Glaͤck zu halten, mäß sie gegen sich selbst antamosfen, ihr eigenes P in— zip zerstoͤren. Wenn die Jultiage den Kontinent erschurtert
haben, jo hat te Näachticht von der Zaäsammensetzung des euen Menisteriums England aufgeregt. Die ses Ministerium ist in der That eine d Vergebens wurde e
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der nothwenorigen Folgen ver Revolution. s seinen U jprung verlaängn«n wollen. In der außersten Linken, aus der es hervorgegangen, beruht seine Lebenstraft; in jesem audern Boden würsce es aus Mangel an Sast vernrUcknen. Seine angebliche Maßigung wuͤrde fuͤr Scheinheilhtak it, Berrath oder Ohumacht genommen wer— den. Man nennt das linke Centrum jetzt euen Stein des Anstoßes; und kann das Miünstertum sich wohl auf einen sol— chen stuͤtzen? Dann wurde es selbst ein Stein bes Anstoßes warden und das Schicksal des Herrn Gaͤizot thrilen. Wir werden bald erfahren, sagt der Globe, ob eie neue Berwal— tung nur drei Tage dauern soll. Das Weiderstand eistende Péinzip hat seine Zeit gehabt und in zwei Monaten seine Kraft erichoͤpft. Das vorwaärisrreibende Prinzip ist dem jetzigen Min ssterium gegenuͤber viel staͤrker, als unter dem vorigen, über das es den Sieg davon trug, und nicht nur im In— nern, jsonsern auch nach außen hin sind die Satten schiaff geworden; denn Beides hing zusammen. Dieselben Hände, die in Preis die Volksvereine ichlossen, entwaffneten an den Pyrenäen die Spantichen Fluͤchtlaige. Auch in Bezug auf Beigien wurde das Prinzip der Nicht-Juterventien aufge— stellt. Die vorigen Minister sagten zum revolutionaren Strome: Bis hierher und nicht weiter. Die Wellen der Re⸗ volutien gingen über sie hinweg, und obgleich die selben Blätter, die dem vorigen Ministerium riethen, nicht vorwärts zu gehen, auch das neue bitten, sich nicht zu schnell vorwärts zu bewegen, so ist doch nur zu gewiß, daß die vorwärts trei— bende Partei Alles wieder gewinnen wird, was sie verloren zu haben glaubt. Die ministerielle Verantwoörtlichkeit wird daher wichtige Ereignisse zu ubernehmen haben; die Minister werden dem Lande Rechenschaft fuͤr die Uebel geben imüssen, denen sie nicht vorzubeugen wissen; sie werden sich erinnern, daß der in drei Tagen vernichtete Zustand der Dinge funfzehn Jahre lang unser Land in Frieden mit sich selbst und mit den andern erhielt, und daß, wenn die wiederhergestellte Mo— narchie sich fuͤr einen Augenblick bewaffnete, es fuͤr das Beste der Nationen geschah, daß ihr Schwert ein wohlthatiges war, daß sie die Meere von einem Seeraͤuberneste befreite. Ist es nicht etwas Unerhoͤrtes, daß der alte Thron wahrend der Siegesbotschaft vom Falle Algiers zusammenstuͤr'te? Nicht um neue Katastrophen herbeizuführen, wird, so wollen wir haffen, die Revolution Frankreich dem Siege entrissen haben. Hat uns Hr. v. Sebastiani nicht innern und äußern Frieden versprochen? Sollte das Gegentheil eintreten, so wuͤrde dar⸗ aus folgen, daß hinter jenen Versprechungen Luͤge oder Ohn— macht gesteck' habe, wenn man nicht anerkennen will, daß nir— gends F iede moglich ist, sobald das revolutionäre Prinzip gesiegt hat. Wie dem auch seyn moͤge, wir werden bald er— fahren, ob der dritte Att der Revoloution die beiden ersten noch einmal durchspielen wird, oder ob er nur eine Ent— wickelung ist, wie die militairische Seene vom 20. Marz, oder endlich ob er zu unserer großen Verwunderung in Frankreich wie in Europa. Gluͤck, Frieden und Freiheit begruͤnden wird.“
Die Gazette de France bemerkt ferner: „Der Cour—
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